Archiv des WHKT-Reports

Der WHKT-Report erscheint monatlich und gibt Auskunft über für das Handwerk relevante Themen aus Wirtschaft, Politik und Bildung.

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Fachkräfteoffensive der Landesregierung NRW:

Ressortübergreifend – die großen Themen aufgreifend – strategisch, aber noch ohne konkrete Maßnahmenbeschreibung

Mit dem Signal, dass vier Landesressorts die Fachkräfteoffensive gemeinsam umsetzen werden, haben auf dem Fachkräftekongress am 11. Mai 2023 im Kongresszentrum Düsseldorf, nach einem virtuellen Grußwort von Ministerpräsident Wüst, Minister Laumann und die Ministerinnen Neubauer, Feller und Paul die Strategie des Landes vorgestellt, einzelne Aspekte diskutiert und große Einigkeit gezeigt, dass es nur gemeinsam und mit den Arbeits- und Ausbildungsmarktakteuren geht.

In dem Strategiepapier betont die Landesregierung – wie bereits im Koalitionsvertrag –, dass sie NRW zum Berufsbildungsland Nummer eins machen werden. Jüngst hat der WHKT ein eigenes Positionspapier verfasst und Erwartungen ausformuliert (Download >). Auch will die Landesregierung die möglichen Ansätze herausarbeiten, wie die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung rechtlich verankert werden kann.

Die großen Themen wie Übergang Schule-Beruf, berufliche Ausbildung, grüne und digitale Transformation, inländische Potenziale und gleichberechtigte Teilhabe, Willkommenskultur und Potenziale aus dem Ausland sind thematisiert. Hier gilt es aus Sicht des WHKT, konkrete Maßnahmen zu planen, zu finanzieren und umzusetzen, um die Lage für die Fachkräftesicherung in NRW systematisch zu verbessern.

Gesetzesinitiative in NRW:

Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung in die Landesverfassung NRW verankern

Der Fachkräftemangel und die Transformation hin zu einer klimaneutralen und digitalen Gesellschaft sind aktuelle Herausforderungen des Handwerks. Daher ist ein Paradigmenwechsel, vor allem zugunsten der beruflichen Bildung, notwendig. Vor diesem Hintergrund begrüßt der WHKT den von der FDP-Landtagsfraktion vor kurzem in den Landtag eingebrachten Gesetzentwurf zur Verankerung der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung in die Landesverfassung (Drucksache 18/4278). Darin ist eine Ergänzung des Artikel 16 um einen dritten Absatz mit dem Wortlaut »Das Land wirkt darauf hin, dass die hochschulische und die berufliche Bildung eine gleichwertige gesellschaftliche Anerkennung finden und stärker durchlässig werden« vorgesehen.

In den letzten Jahren hat sich vieles getan in Richtung Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung. Der Grundsatz der Gleichwertigkeit spiegelt sich in der Vielzahl von Gesetzen wider, exemplarisch ist dabei die Zuordnung der Meister- und Fachwirtqualifikation bzw. Betriebswirtqualifikation auf demselben Niveau wie dem akademischen Bachelor- bzw. Masterabschluss im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) zu nennen oder auch die Einführung der drei Fortbildungsabschlüsse der höherqualifizierenden Berufsbildung und ihrer einheitlichen und international verständlichen Bezeichnung im Zuge der letzten Novellierung des Berufsbildungsgesetzes.

Umgekehrt sind in vielen Bereichen die Rahmenbedingungen noch längst nicht hergestellt. Als Beispiel sind das vergleichsweise teure Azubi-Ticket, fehlende Azubi-Wohnheime oder die Verzögerung in der Auszahlung des Meister-BAföGs zu nennen, die wesentlich zur Attraktivität der beruflichen Bildung beitragen.

Fachkräfteeinwanderung:

Handwerkskammern in NRW unterstützen ausländische Fachkräfte durch zügige Bearbeitung der beruflichen Anerkennung

Fachkräfte mit einer handwerklichen Berufsqualifikation aus dem Ausland können per Anerkennungsverfahren die Gleichwertigkeit ihres Berufsabschlusses bei einer zuständigen Handwerkskammer beantragen. Über die erforderlichen Dokumente und Voraussetzungen informieren die Handwerkskammern oder die Plattform des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) www.anerkennung-in-deutschland.de. Eine individuelle Beratung und Begleitung von Fachkräften ausländischer Herkunft bietet gleichfalls die Plattform des WHKT www.anerkennungsberatung-iq.de mit Unterstützung des Förderprogramms IQ.

Fachkräfte, die sich noch im Ausland befinden und für ihre Einreise (gem. §16d AufenthG) einen Antrag auf berufliche Anerkennung stellen möchten, können sich für eine beratende Begleitung an die Zentrale Servicestelle Berufsanerkennung (ZSBA) wenden. Diese ist gleichfalls über die genannte Plattform des BiBB erreichbar.

Da die Dauer der Anerkennungsverfahren bei den zuständigen Stellen (Handwerkskammern, Bezirksregierungen, IHK FOSA, ZAB, etc.) häufig in der Kritik steht, hat der WHKT bei den Handwerkskammern in NRW die Daten für 2022 abgefragt. Das Gesetz (§6 BQFG) sieht eine maximale Dauer für die Erstellung des Anerkennungsbescheids von drei Monaten vor, nachdem die Unterlagen vollständig eingegangen sind.

Auf Nachfrage des WHKT bei den Handwerkskammern in NRW betrugen die Laufzeiten für die Bescheiderstellung im Jahr 2022 – nach Eingang der vollständigen Unterlagen – durchschnittlich 1,7 Monate. Insgesamt waren es knapp 1.000 Anträge, die durch die sieben Handwerkskammern in NRW in dieser Zeit bearbeitet wurden. Über ein Drittel der Anträge wurden direkt aus dem Ausland gestellt und etwa ein Viertel der Antragstellenden erhielten die volle Gleichwertigkeit. Antragstellende, die per Bescheid lediglich eine Teilanerkennung erhielten, haben die Möglichkeit durch betriebliche und außerbetriebliche Qualifizierungen die festgestellten wesentlichen Unterschiede auszugleichen. Nach erfolgreicher Absolvierung dieser Ausgleichsmaßnahmen wird ihnen gleichfalls die volle berufliche Gleichwertigkeit durch die Handwerkskammer bescheinigt.

2022 gingen bei den Handwerkskammern in NRW die allermeisten Anträge auf Anerkennung mit Berufsqualifikationen aus der Türkei ein – gefolgt von Kosovo, Serbien, Albanien und Syrien. Die Top 5 der Referenzberufe sind folgenden Gewerbebezeichnungen zuzuordnen: Elektrotechnikerin und Elektrotechniker, Friseurin und Friseur, Kraftfahrzeugtechnikerin und Kraftfahrzeugtechniker, Installateurin und Heizungsbauerin und Installateur und Heizungsbauer sowie Zahntechnikerin und Zahntechniker.

Eine zeitliche Hürde in dem gesamten Anerkennungsprozess besteht vielfach darin, die jeweiligen Curricula und Nachweise in den Herkunftsländern zu beschaffen. Diese müssen zudem meist übersetzt und die Zeugnisse entsprechend beglaubigt vorgelegt werden, damit auf dieser Grundlage die Prüfung durch die zuständige Stelle erfolgen kann und die Anerkennungsbescheide ausgestellt werden können. Eine wichtige Hilfe dabei: das bq-portal.de des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Dieses bietet wichtige grundlegende Informationen über die Berufsbildungssysteme und Ausbildungsgänge der Länder.

Sollte die Beschaffung der Dokumente für den Qualifizierungsnachweis aus nicht selbst zu vertretenden Gründen möglich sein, besteht die Möglichkeit zur Qualifikationsanalyse (QA). Hierbei sieht das Gesetz (BQFG) vor, dass berufliche Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in Form von Arbeitsproben, einem Fachgespräch, einer praktischen und theoretischen Prüfung sowie einer Begutachtung durch Sachverständige ermittelt werden.

Um insbesondere für KMU die Fachkräfteanwerbung aus Drittstaaten zukünftig leichter zu ermöglichen, stehen Neuerungen im Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) ab 2024 an. Dass durch die geplanten neuen Regelungen die Komplexität der Aufenthaltsgesetzgebung wiederum zunimmt, heißt auch, dass Betriebe und ausländische Fachkräfte weiterhin auf eine gute und vor allem unabhängige Begleitung angewiesen sind.

»Tür zu im Netz«:

WHKT beteiligt sich an wichtiger Informationskampagne für mehr digitale Sicherheit in Unternehmen

Bedrohungen im digitalen Raum nehmen stetig zu. Immer mehr Betriebe auch in Nordrhein-Westfalen sind von Cyberangriffen betroffen, bei denen Kriminelle oft auf sensible Daten abzielen. Um auf digitale Gefahren aufmerksam zu machen und über Möglichkeiten zu informieren, die eigene IT-Sicherheit im Unternehmen zu stärken, startet das Land aktuell gemeinsam mit 15 Partnerorganisationen die Aktion »Tür zu im Netz«.

Maßnahmen für mehr Cybersicherheit gehören genauso zur Grundausstattung eines Unternehmens wie die Alarmanlage. Die Aktion »Tür zu im Netz« soll nicht nur das Bewusstsein für Gefahren von Cybercrime schärfen, sondern insbesondere Wege aufzeigen, wie Unternehmen ihre digitalen Abwehrkräfte stärken und sensible Daten schützen können. Jedes Unternehmen kann sich ohne großen Aufwand besser vor Cyberkriminellen schützen.

Die Webseite www.tuer-zu-im-netz.nrw bietet eine unkomplizierte Terminvereinbarung für die kostenfreien Beratungsangebote von DIGITAL.SICHER.NRW und informiert über das Landesförderprogramm für mehr Cybersicherheit in Unternehmen. Kleine und mittlere Unternehmen können durch das Förderprogramm »Mittelstand Innovativ & Digital« im Baustein »MID-Digitale Sicherheit« finanzielle Unterstützung für Cybersicherheitsmaßnahmen erhalten. Mit bis zu 15.000 Euro werden beispielsweise Investitionen in Hardware, Software und Maßnahmen wie Schwachstellen-Analysen oder Schulungen für Mitarbeitende aus Landesmitteln gefördert.

Europa:

Arbeitsschutzreform auf EU-Ebene

Angesichts der im Juni des kommenden Jahres anstehenden Europawahlen wird auf europäischer Ebene derzeit eine Vielzahl von Legislativvorhaben durch das Gesetzgebungsvorhaben gepeitscht. Das gilt beispielsweise für den Vorschlag zur Reform des europäischen Strommarktdesigns, der im März 2023 von der Europäischen Kommission vorgelegt wurde und für den bis zum Sommer 2023 bereits vorläufige Positionen von Rat und Parlament stehen sollen.

Ähnlich verhält es sich mit einem Vorhaben, das üblicherweise weniger mediale Aufmerksamkeit erhält, das aber für Handwerksbetriebe einer Reihe von Gewerken erhebliche praktische Auswirkungen haben kann. Die Rede ist von der Reform des Arbeitsschutzregeln für Blei, anorganische Bleiverbindungen und Diisocyanate. Der Vorschlag der Europäischen Kommission vom Februar 2023 wird derzeit im Rat und im Beschäftigungsausschuss des Europäischen Parlaments beraten. Der Beschäftigungsausschuss wird voraussichtlich am 19.07.2023 über den Bericht des dänischen Berichterstatters Villumsen (Linke) abstimmen.

Der Vorschlag der Europäischen Kommission sieht eine erhebliche Verschärfung der EU-Grenzwerte für Blut und Luft vor, namentlich eine Reduktion von 0.15mg/m3 auf 0.03mg/m3 und von 70µg/100ml auf 15µg/100ml. Der Parlamentsberichterstatter geht noch weiter runter auf 0,004mg/m3 und 4.5μg/100ml. Handwerksbetriebe unterschiedlichster Gewerke sind in Sorge, dass insbesondere die vom Europäischen Parlament vorgeschlagenen Grenzwerte auch bei Einhaltung der technischen Regeln, Qualifizierung und sonstigen Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten möglicherweise nicht zu halten sind und dass der Arbeitsschutz dann nicht die Beschäftigten bei der Arbeit schützt, sondern die Arbeit selbst verunmöglicht. Erheblich ist dabei auch die Frage des Umgangs mit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit einer historischen Exposition.

Der Bundesrat hat in seinem Beschluss vom 12.05.2023 ausdrücklich auf die Anliegen der restaurierenden Handwerke und den Orgelbau Bezug genommen (siehe www.bundesrat.de/SharedDocs/drucksachen/2023/0001-0100/97-23(B).pdf?__blob=publicationFile&v=1). Die Betroffenheit des Handwerks mit Blick auf Blei geht erheblich über diese Bereiche hinaus. Anwendungen von Blei finden sich beispielsweise auch bei Dachdeckern und im SHK-Handwerk sowie bei Glasern und Tischlern/Schreinern, die Strahlenschutzvorrichtungen für medizinische Einrichtungen herstellen.

Gemeinsam mit anderen Akteuren setzt sich der WHKT für eine tragfähige Lösung ein, die zugleich hilft, ein »Bleiverbot« im Rahmen von REACH abzuwenden.

Warum duale Ausbildung besonders wertvoll ist:

Kurzfilm besser als 1.000 Worte

Vieles weiß man dann zu schätzen, wenn man es nicht hat. Nach diesem Motto macht es Sinn, Stimmen aus Staaten ohne duales Ausbildungssystem zu hören, die duale Lernformen mit betrieblichen Anteilen erstmalig einführen.

Der neueste WHKT-Film auf YouTube wurde 2023 in Tansania aufgenommen und zeigt den Mehrwert gegenüber der rein (hoch)schulischen Bildung und den mit den erlernten Kompetenzen eröffneten Perspektiven. Botschaften, die sich in Deutschland wieder viel stärker herumsprechen müssen.

Der Kurzfilm ist zu finden unter www.youtube.com/watch?v=S3mwhf-xds8.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung über die sequa gGmbH gefördert. 

Konjunkturbarometer erschienen:

Robuste Konjunktur trotz vielfältiger Herausforderungen

Die Lage im nordrhein-westfälischen Handwerk hat sich wieder weitgehend stabilisiert – das stellt das aktuelle Frühjahrs-Konjunkturbarometer 2023 fest. Die Umfrage bei 6.261 Betrieben aus über 40 Gewerken ergab, dass die Konjunktur sich trotz des weiterhin schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeldes robust zeigt, auch wenn die Lage in einigen Branchen nach wie vor angespannt ist. Klar ist aber, so die Umfrage, dass die pessimistischen Erwartungen aus dem Herbst 2022, die von dem Eindruck der Energiekrise und der Gefahr eines konjunkturellen Absturzes geprägt waren, in dieser Form nicht eingetreten sind.

Dennoch bleibe das Umfeld herausfordernd, so stellt das Konjunkturbarometer fest. Hohe Energie- und Materialpreise, Belastungen durch Steuern und Bürokratie sowie der zunehmende Fachkräftemangel setzten die Betriebe des Handwerks unter Druck. Die Politik sei deshalb gefordert, nach dem Krisenmodus der letzten drei Jahre eine nachhaltige Stärkung des Wirtschaftsstandortes Nordrhein-Westfalen voranzutreiben und die mittelstandsfreundlichen Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag schnellstmöglich umzusetzen.

Das aktuelle Konjunkturbarometer können Sie hier als PDF herunterladen > oder hier online lesen >.

Einladung zum 4. Beteiligungsforum des Innovationsdialogs:

Ihre Meinung ist gefragt: Wie kann sich das Handwerk in NRW digitaler aufstellen?

Die digitale Transformation verändert unsere Arbeitswelt nachhaltig. Auch im Handwerk spielt die Digitalisierung in Organisationen und Betrieben eine wachsende Rolle. Erfolgreich digitale Lösungen zu finden, ist daher elementar dafür, sich als Betrieb zukunftsfähig aufzustellen.

Im Rahmen des Innovationsdialogs möchten wir die Kompetenzen aller nordrhein-westfälischen Handwerksorganisationen sowie der Partner des Handwerks aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik einbinden, um herauszufinden, welche Entwicklungen im Zusammenhang mit der digitalen Transformation den größten Einfluss auf die Handwerksbetriebe von heute und morgen haben und welche Hürden es auf dem Weg zur erfolgreichen Digitalisierung gibt.

Interessierte können sich bis zum 09. Juni 2023 an unserer kurzen und technisch unkomplizierten Umfrage (Dauer: ca. 3 Minuten) unter folgendem Link beteiligen: https://umfrage.handwerk.nrw/s/beteiligungsforum4-digitalisierung.

Der Innovationsdialog Handwerk in NRW wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Handwerk im Hafthaus:

Positives Fazit der ersten Werkstatt-Tage

Im Rahmen des Vorhabens »Handwerk im Hafthaus« fanden nun die ersten sogenannten Werkstatt-Tage für Betriebe statt. Ausrichter waren die Justizvollzugsanstalt (JVA) Heinsberg und die JVA Bochum-Langendreer mit Beteiligung der Handwerkskammer Aachen und des Berufskollegs Geilenkirchen bzw. der Handwerkskammer Dortmund und des Kolping-Werks sowie des Westdeutschen Handwerkskammertages.

Rund 30 Betriebe aus den Bereichen Elektro, Bau, Metall, Maler und Lackierer, Gebäudereinigung, Schweißen, Dachdecker, Straßenbau, Tischler und Garten-/Landschaftsbau besuchten die Anstalten, besichtigten die Werkstätten der Vollzugsanstalten und vertieften sich in intensiven Gesprächen mit Inhaftierten und dem Ausbildungspersonal.

Der Zugewinn an Erkenntnissen und Erfahrungen waren sowohl bei den Handwerkerinnen und Handwerkern als auch den Inhaftierten und den Justizbeschäftigten erheblich. So erfuhren die Personalverantwortlichen der Handwerksbetriebe aus erster Hand, wie die Ausbildung in den Vollzugsanstalten abläuft, welche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten Inhaftierte in Anspruch nehmen können und welche vielfältigen Unterstützungsleistungen zur Anbahnung und Sicherung eines Beschäftigungsverhältnisses mit einem ehemaligen Inhaftierten zur Verfügung stehen. Anfängliche Berührungsängste verflüchtigten sich bereits nach kurzer Zeit und einige Betriebe nutzten die Gelegenheit, um erste Sondierungsgespräche mit Inhaftierten zu führen.

Individuelle Besichtigungen der Ausbildungseinrichtungen in den Vollzugsanstalten sind für Betriebe weiterhin möglich. Weitere Informationen wie etwa Kontaktdaten von Ansprechpersonen in den Vollzugsanstalten unter www.handwerk-im-hafthaus.de.

Das Vorhaben »Handwerk im Hafthaus« ist eine Kooperation zwischen dem Ministerium der Justiz NRW und dem Westdeutschen Handwerkskammertag. Sie zielt darauf ab, die Beschäftigungsfähigkeit von Inhaftierten zu erhöhen und deren Zugang zum Arbeitsmarkt zu verbessern. Weitere Partner der Initiative sind die JVA Heinsberg als Anstalt für den geschlossenen Vollzug für jugendliche, männliche Straftäter von 14 bis 24 Jahren, die JVA Bochum-Langendreer als zentrale Bildungseinrichtung in NRW für erwachsene Strafgefangene im offenen Vollzug sowie die Handwerkskammern Aachen und Dortmund.

MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen:

Beteiligung an der Konferenz »Rathäuser der Mobilitätswende – Chef*innensache Mobilität 2023«

Am 28.04.2023 fand in der Rheinterrasse Düsseldorf die jährliche Hauptverwaltungsbeamtenkonferenz unter dem Motto »Rathäuser der Mobilitätswende – Chef*innensache Mobilität 2023« statt.

Organisiert wurde die Veranstaltung vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Zukunftsnetz Mobilität NRW. Eingeladen waren Landesverkehrsminister Oliver Krischer, die Landräte und Landrätinnen, (Ober-)Bügermeister und (Ober-)Bürgermeisterinnen sowie die Geschäftsführungen der Verkehrsverbünde und Zweckverbände aus NRW, um über die Erfolgsfaktoren zur Umsetzung der Mobilitätswende in den Kommunen zu diskutieren und das Unterstützungsangebot des Netzwerkes kennenzulernen.

Am Nachmittag wurden fünf verschiedene Themenforen angeboten, zwischen denen die Teilnehmenden wählen konnten.

Der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen beteiligte sich an einer Talkrunde zum Thema »Betriebliches Mobilitätsmanagement – Standortvorteil für die örtliche Wirtschaft«. Ziel der Talkrunde war es, das wichtige Thema »Betriebliches Mobilitätsmanagement« auch auf der kommunalen Leitungsebene zu platzieren und hier insbesondere die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen/Betrieben/Gewerbegebieten und Kommunen zu betonen.
 

BLOG ZUM THEMA »NACHHALTIGE MOBILITÄT IM HANDWERK« STARTET IM JUNI
Auf der Webseite des MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen wird im Juni unter www.mobilityhub-handwerk.de ein Blog zum Thema »Nachhaltige Mobilität im Handwerk« zu finden sein.

Hier werden Handwerksbetriebe aus den verschiedenen nordrhein-westfälischen Kammerbezirken vorgestellt, die in ihren Arbeitsalltag bereits auf nachhaltige Mobilität setzen – beispielsweise auf E-Bikes, E-Cargobikes und/oder E-Autos.

Im persönlichen Gespräch beleuchten Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhaber die Möglichkeiten und Chancen, die sich mit der Einführung individueller und speziell auf den eigenen Betrieb zugeschnittener nachhaltiger Mobilitätsmaßnahmen ergeben. Sie berichten über ihre Motive und auch über die Grenzen nachhaltiger Mobilität in ihrem Betrieb. Der Blog präsentiert authentische Beispiele und interessante Geschichten. Lassen Sie sich inspirieren!

Ehrenamtsakademie:

Erfolgreich auftreten im Ehrenamt

Ehrenamt passiert nicht im Verborgenen. Ob im Prüfungsausschuss, in Gremiensitzungen, auf der Bühne vor vielen Zuhörenden oder im Interview mit nur einem Gegenüber – ehrenamtlich Engagierte kommen in den verschiedensten Situationen mit anderen Menschen zusammen. Unabdingbar ist eine verständliche und klare Kommunikation, wenn das gemeinsame Miteinander gelingen soll. Andernfalls kann dies scheitern, wenn Botschaften missverständlich formuliert werden und Gesagtes vom Gegenüber nicht verstanden wird.

Eben diese erfolgreiche Kommunikation stand in der letzten April- und ersten Maiwoche 2023 gleich drei Mal auf der Agenda der Ehrenamtsakademie.

Am 27.04.2023 hat die Handwerkskammer Südwestfalen Ehrenamtliche aus der handwerklichen Selbstverwaltung und lokalen Ehrenamtsstrukturen eingeladen, um gemeinsam an dem ganztägigen Workshop »Erfolgreich kommunizieren im Ehrenamt« teilzunehmen. Statt Frontalunterricht standen praktische Übungen und konkrete Beispiele aus den eigenen Reihen im Fokus sowie das Lernen in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten.

Am 29.04.2023 war »Pressearbeit von A bis Z« Thema auf Schloss Raesfeld. Insbesondere ging es darum, wie ehrenamtliche Organisationen Events vorbereiten sowie Texte für Print und Online formulieren sollten, um die gewünschten Zielgruppen zu erreichen. Die Teilnehmenden erhielten hierzu wertvolle Tipps und Anleitungen vom Medienprofi.

Zu dem Workshop »Ehrenamt digital« mit der Handwerkskammer Münster kamen am 05.05.2023 Ehrenamtliche aus der Kammerorganisation sowie aus dem lokalen Ehrenamt zusammen. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es Geschichten und Vorbilder aus dem Ehrenamt brauche, um Freiwilliges Engagement sichtbar und erlebbar zu machen. Eindrucksvoll haben Vertreterinnen und Vertreter aus regionalen Handwerksbetrieben sowie ein Medienprofi zur Imagekampagne des Handwerks veranschaulicht, wie sie mit eigenen Social Media-Konzepten Engagement erlebbar machen. Das Fazit der Impulse und der anschließenden Talk-Runde: Freiwilliges Engagement muss in den sozialen Medien sichtbar sein. Was wir sind und was wir im Handwerk und im Ehrenamt tun, wollen und müssen wir zeigen.

Die Workshops wurden über die Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld angeboten und von der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Kommende kostenlose Seminare für ehrenamtlich Engagierte unter www.akademie-des-handwerks.de/ehrenamt

www.ehrenamtsakademie-handwerk.de

Internationale Zusammenarbeit:

WHKT-Projekt in Tansania unterstützt die Universität Tel Aviv bei der Realisierung eines Trinkwasserprojektes

Entscheidend für erfolgreiche Entwicklungszusammenarbeit ist auch, in Kooperationen mit anderen internationalen Projekten wertvolle Synergien zu erkennen. Durch eine pragmatische und unbürokratische Zusammenarbeit mit den »Engineers without borders Israel« (Ingenieure ohne Grenzen Israel) der Universität von Tel Aviv trug das WHKT-Projekt nun zur Verbesserung der Wasserversorgung einer Grundschule mit 800 Schülerinnen und Schülern in der Region Manyara bei.

Bereits im letzten Jahr kam es zu einem Treffen zwischen dem Langzeitexperten des WHKT und einer Gruppe von Maschinenbau-Studierenden aus Israel, die im Rahmen ihres Projektes die Versorgung mit klarem, unverseuchtem Trinkwasser in abgelegenen Gebieten des Landes sichern wollen – ein Vorhaben, das insbesondere Grund- und Hauptschulen des Landes unterstützt und durch die Installation effektiver Filteranlagen regelmäßig die Trinkwasserversorgung für hunderte Schülerinnen und Schüler sichert.

Ihr nächstes Ziel: eine Grundschule in Dabil, rund eine Autostunde vom Bildungszentrum in Babati entfernt. Hier sollte ein neuartiges Filtersystem verwendet werden, das von einer lokalen Firma produziert wurde. Dazu bedurfte es der Konstruktion eines neuen Gerüsts, da das verschmutzte Wasser nicht wie vorher durch handelsübliche Nanofilter gepresst werden, sondern vielmehr durch Tonspezialfilter sickern sollte.

An dieser Stelle kam das Bildungszentrum in Babati und somit das Projekt des WHKT ins Spiel: Die neue Wasserfilteranlage verlangte nach einer aufwändigen Konstruktion, die auf verschiedenen Ebenen Behälter und Filter bereit stellte. Das Bildungszentrum übernahm hierbei den Bau der Stahlkonstruktion – eine hervorragende Übung für die Auszubildenden des dualen Lehrgangs, die ihr Wissen in den Bereichen Metallbearbeitung und Schweißen in einem sinnvollen Projekt anwenden konnten.

So dürfen sich seit April 800 junge Menschen über sauberes Wasser in ihrer Schule freuen. Dank der pragmatischen, unbürokratischen Zusammenarbeit zweier internationaler Projekte.

Europa hautnah erleben:

Bis zum 31.05.2023 bewerben! 333 Interrailtickets für Auszubildende

Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen verlost 333 Interrail-Tickets für Reisen quer durch Europa. Teilnehmen können Auszubildende, die zum Zeitpunkt der Bewerbungsphase zwischen 18 und 27 Jahren alt sind, die Staatsangehörigkeit eines EU-Mitgliedstaates besitzen und eine Berufs(fach)schule in Nordrhein-Westfalen besuchen.

Um an der Verlosung teilnehmen zu können, gilt es, fünf Fragen eines Online-Quiz richtig zu beantworten. Das Quiz und die Fragen sind unter https://mbei.nrw/azubigoeu verfügbar. Aber Achtung: Die Bewerbungsphase für die zweite Auflage von #AzubiGoEU endet am 31.05.2023!

Außenwirtschaft:

Marktchancen in den Niederlanden

Nach Informationen der GTAI, der deutschen Agentur für Außenhandel, die sich auf Zahlen der Europäischen Kommission bezieht, werden die niederländischen Bauinvestitionen auch 2023 noch um 1 Prozent wachsen. Stabilisiert werden Konjunktur und Auftragschancen dabei vor allem durch langfristig angelegte Investitionsprogramme im Verkehrs-, Umwelt- und Energiesektor. Straßenbau, Ausbau der Bahninfrastruktur, Wasserstoff- und Photovoltaikprojekte gehören zu den für die nächsten Jahre budgetierten Großprojekten.

Dank steigender Beschäftigungsquoten und Ausgleichsmaßnahmen für Kaufkraftverluste soll auch der Privatkonsum 2023 wieder um knapp 4 Prozent steigen. Inwiefern sich dies positiv auf private Bauvorhaben auswirkt, bleibt abzuwarten.

Der Fachkräftemangel besorgt auch die niederländischen Unternehmen – etwa ein Drittel der niederländischen Betriebe gaben an, nicht genügend Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter zu finden.

Die Koordinierungsstelle Außenwirtschaft hat den Länderleitfaden Niederlande aktualisiert, der wichtige Hinweise zu zentralen rechtlichen Fragen enthält, die vor Aufnahme einer Geschäftstätigkeit in den Niederlanden zu beachten sind.

Den Leitfaden und Beratung für Ihre Auslandstätigkeit erhalten Unternehmen bei den Außenwirtschaftsberaterinnen und -beratern der Handwerkskammern und Fachverbände: www.handwerk-international.net/ansprechpartner.

Deutsche Stiftung Denkmalschutz:

Stipendien für die Fortbildung zum »Restaurator/in im Handwerk«

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz vergibt auch in diesem Jahr bis zu 15 Stipendien, damit Handwerkerinnen und Handwerker die Chance erhalten, sich fortzubilden und den »Master Professional für Restaurierung im Handwerk« zu erwerben.

Die Stipendien sind ab diesem Jahr mit 6.000 Euro dotiert und stellen eine finanzielle Entlastung dar, um Lehrgänge anerkannter denkmalpflegerischer Bildungszentren zu besuchen und die entsprechenden Prüfungen bei den zuständigen Handwerkskammern ablegen zu können. Mit der Verdopplung der Fördermittel passt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ihre Unterstützung an die aufgrund der neuen Prüfungsverordnung längere Fortbildungsdauer und den damit einhergehenden höheren Kosten an.

Die Auswahl der Bewerber erfolgt durch eine von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz berufenen Fachjury.

Bewerbungsschluss ist der 1. Oktober 2023. Die Bewerbungsunterlagen und Vergaberichtlinien sind zu finden unter: www.denkmalschutz.de/stipendium

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LANDESREGIERUNG MÖCHTE NRW zum »BERUFSBILDUNGSLAND NUMMER EINS« machen:

Spitzenvertretung des Handwerks in NRW formuliert Erwartungen

Am 26. April 2023 haben sich in Raesfeld die Präsidenten, Vizepräsidenten und Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammern in NRW im Rahmen der Vollversammlung des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT) getroffen und zu dem Ziel des Koalitionsvertrages aus 2022, NRW zum Berufsbildungsland Nummer eins zu machen, die Erwartungen des Handwerks im Rahmen einer WHKT-Position verabschiedet. Zusammenfassend: Die Handwerkskammern in NRW begrüßen das Ziel sehr, weisen allerdings darauf hin, dass hierfür vor allem die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung zu realisieren sei.

Einleitend stellt die verabschiedete Erklärung die zentrale Rolle der beruflichen Bildung fest: »Für das Handwerk hat die Berufsbildung eine überragende Bedeutung, da die kleinen und mittelständischen Betriebe ihren Fach- und Führungskräftenachwuchs, aber auch die Unternehmensnachfolger über die berufliche Aus- und Weiterbildung akquirieren. Für die gewerblich-technischen Berufe gibt es keine quantitativ relevanten Alternativen.«

Damit dieses profilgebende Merkmal des Handwerks gleichfalls in den anstehenden Transformationsprozessen der Wirtschaft sowie den wichtigen Aufgaben bei der Energiewende nachhaltig zur Verfügung steht, fasst die WHKT-Position die wesentlichen Punkte zusammen.

Neben der Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung geht es darum, in allen Schulformen die Berufliche Orientierung ergebnisoffen zu gestalten sowie praktische Unterrichtseinheiten in den Unterricht zu integrieren. Zudem gilt es öffentlichkeitswirksam eine höhere Wertschätzung für das Berufsbildungssystem zu erreichen sowie die Bildungsinfrastruktur in den Berufskollegs und den überbetrieblichen Bildungszentren zukunftsfest zu entwickeln.

Weitere Themenfelder der WHKT-Position: dem Fachlehrkräftemangel in den Berufskollegs zu begegnen, eine Begabten- und Mobilitätsförderung entsprechend der Hochschulen zu gewährleisten, das Azubi-Wohnen analog zu Studierendenwohnheimen zu ermöglichen und eine systematische Unterstützung von besonderen Zielgruppen – z.B. Geflüchtete – in der Berufsausbildung sicherzustellen.

Die WHKT-Position »NRW will »Berufsbildungsland Nummer eins« werden – Erwartungen des Handwerks« steht als Download bereit unter www.whkt.de/positionen.

NRW-Handwerkskammern verabschieden Position:

Stärkung und Förderung der Designkompetenz im Handwerk

Gute Gestaltung im Handwerk ist und kann viel. Sie hat mit Optik, Haptik, Geschmack und nicht zuletzt mit Nachhaltigkeit, Innovation, Funktionsfähigkeit und vor allem mit Können und Erfahrung zu tun. Ob es sich um Möbel, Architektur, Badezimmer, bis hin zur Geschäftsausstattung, dem Internetauftritt oder der Präsentation von Waren und Dienstleistungen handelt, Handwerksbetriebe benötigen ein Grundverständnis für Gestaltung und kundenorientiertes Design. Zudem zeigt sich, dass gestaltungsaffine Handwerksbetriebe meist weniger Probleme haben, Auszubildende und Fachkräfte zu finden und diese zu halten oder neue Kundenkreise von sich zu überzeugen. Die Förderung gestalterischer Kompetenzen im Handwerk hat somit gleichsam Auswirkungen auf die Stabilität und die Möglichkeit der Alleinstellung eines Betriebs.

Um auf den gestalterischen Bereich handwerklicher Leistungserstellung aufmerksam zu machen und Designkompetenzen im Handwerk weiter zu stärken und zu fördern, haben die Spitzenvertretungen der Handwerkskammern in NRW im Rahmen der Vollversammlung des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT) im April eine entsprechende Position verabschiedet. Diese hebt die wesentlichen Aufgabenbereiche von Handwerk & Gestaltung hervor. Hierzu zählen neben dem dreijährigen Designstudium im Handwerk an den Akademien der Handwerkskammern in Aachen und Münster, vor allem die Designberatung der Handwerkskammern für Betriebe, die handwerklichen Gestaltungswettbewerbe in NRW – Manufactum und DesignTalente – sowie die Fortentwicklung der Gestaltungskompetenz im Handwerk insgesamt.

Die WHKT-Position »Stärkung und Förderung der Designkompetenz im Handwerk« steht als Download bereit unter www.whkt.de/positionen.

WHKT-Vollversammlung:

WHKT-Fortschrittsbilanz unter dem Titel »Zusammenhalt zählt« erschienen

Im Rahmen der jährlichen Frühjahrs-Vollversammlung des WHKT am 25. April 2023 hat die Geschäftsstelle den WHKT-Mitgliedern den Jahresbericht 2022 vorgelegt. Neben einem chronologischen Jahresrückblick stellt die Fortschrittsbilanz die Grundsatzarbeit und die Initiativen des WHKT im letzten Jahr vor, bietet eine Einordnung der relevanten Themen aus Perspektive des Handwerks und fasst die Meilensteine in den Themenfeldern Politik, Europa, Öffentlichkeitsarbeit, Fachkräftesicherung sowie Menschen und Strukturen übersichtlich zusammen.

WHKT-Präsident Berthold Schröder und Geschäftsführer Andreas Oehme betrachten in ihrer gemeinsamen Einleitung zur Fortschrittsbilanz unter der Überschrift »Zusammenhalt zählt« das Jahr 2022 und prognostizieren: »Wir sind zuversichtlich, gute Lösungen gemeinsam mit der Politik und der Verwaltung abzustimmen und die Aufgaben zu meistern.« Sie betonen, dass die junge Landesregierung in den wichtigen Themen Transformation und Nachhaltigkeit, Berufsbildung, Fachkräftesicherung und Energiewende, die Themen einvernehmlich mit dem Handwerk identifiziert hat, bezüglich geeigneter Maßnahmen und deren Finanzierung allerdings Gesprächsbedarf besteht.

Mit klaren Zitaten und in kurzen Interviews äußern sich die Spitzenvertretungen der Handwerkskammern in NRW in der WHKT-Fortschrittsbilanz und zeichnen bei allen Herausforderungen ein insgesamt positives Bild zur Lage und Zukunft des Handwerks.

Die WHKT-Fortschrittsbilanz 2022 steht digital zur Verfügung unter www.whkt.de/downloads/publikationen

Auszeichnung:

Torsten Withake erhält Ehrennadel des Westdeutschen Handwerkskammertages

Torsten Withake (2. v. r.), WHKT-Präsident Berthold Schröder (2. v. l.) sowie die beiden WHKT-Vizepräsidenten Jochen Renfordt (l.) und Alexander Hengst (r.) | Foto: WHKT

Am 25. April 2023 zeichnete WHKT-Präsident Berthold Schröder den ehemaligen Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in NRW und heutigen Geschäftsführer der Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH (G.I.B.), Torsten Withake, mit der Ehrennadel des WHKT aus.

Die Auszeichnung der Persönlichkeit Torsten Withake (56) für seine Verdienste um das Handwerk in NRW hat Präsident Berthold Schröder am Abend der Vollversammlung des Westdeutschen Handwerkskammertages in Raesfeld vorgenommen. Im Kreise der Spitzenvertretungen des Handwerks bedankte er sich in seiner Laudatio für das gute Miteinander von Arbeitsverwaltung und Handwerk, welches Torsten Withake maßgebend in NRW mitgestaltet hat.

An Torsten Withake gerichtet, hob WHKT-Präsident Schröder hervor: »Wir kennen Sie als Modernisierer von Verwaltung, schätzen Ihre Expertise um den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt und ehren Sie dafür, dass Sie das Handwerk, und zwar die Betriebe und die Handwerkerinnen und Handwerker gleichermaßen, stets mitgedacht haben. Ob zu Zeiten von Corona und Kurzarbeitergeld oder als Sie in die Finanzierungslücke der Ausbildungsbotschafter eingestiegen sind. Wir erkennen es sehr an, dass Ihnen betriebsnahe Lösungen wichtiger sind als bürokratische Hürden. Dies haben sie auch mit Ihren Impulsen und stets detaillierten Analysen des Ausbildungsmarktes in den Gesprächen von Politik und Wirtschaft im NRW-Ausbildungskonsens gezeigt. Herr Withake, das Handwerk in NRW dankt Ihnen dafür.«

Änderung der Landesbauordnung:

Einführung der kleinen Bauvorlageberechtigung

Seit Jahren setzt sich der WHKT für die Wiedereinführung der kleinen Bauvorlageberechtigung ein. Es ist gut, dass die Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag die Einführung der kleinen Bauvorlageberechtigung ausdrücklich aufgenommen hat. Umso erfreulicher ist es, dass die Landesregierung ihr Versprechen hält und mit der aktuell laufenden Änderung der Landesbauordnung die kleine Bauvorlageberechtigung in der ersten Hälfte der Legislaturperiode umsetzen wird.

Der Gesetzentwurf sieht die kleine Bauvorlageberechtigung für Meisterinnen und Meister des Maurer- und Betonbauer- sowie des Zimmererhandwerks für die Gebäudeklassen 1 und 2 vor. Diese Berechtigung entsteht automatisch fünf Jahre nach Erwerb der entsprechenden Meisterqualifikation. Zudem trifft der Gesetzentwurf Regelungen über jährliche Fortbildungsverpflichtungen zur Qualitätssicherung und den Abschluss einer ausreichenden Haftpflichtversicherung im Sinne des Verbraucherschutzes. Der WHKT hält den Gesetzentwurf für gelungen und setzt sich weiterhin für eine praxisgerechte und bürokratiearme Umsetzung ein.

Der Blick in andere Länder zeigt bereits, dass sich die kleine Bauvorlageberechtigung in der Praxis bewährt hat und zur Entbürokratisierung und Beschleunigung im gesamten Bauverfahren und zur Kostensenkung von Bauprojekten beiträgt. Gleichzeitig stellt die Einführung der kleinen Bauvorlageberechtigung eine Wertschätzung und Anerkennung der Höheren Berufsbildung, insbesondere der Meisterqualifikation, und damit einen weiteren großen Schritt in Richtung Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung dar.

Neben der Einführung der kleinen Bauvorlage sieht der Gesetzentwurf Änderungen im Bereich der genehmigungsfreien Vorhaben und der Abstandsregelungen als auch die Einführung einer Solaranlagenpflicht bei Neu- und Bestandsbauten vor, um den Ausbau von Erneuerbaren Energien zu beschleunigen.

Der WHKT hat die vorgesehenen Änderungen in der Bauordnung NRW kritisch geprüft und sich zusammen mit Handwerk.NRW zu dem Gesetzentwurf im Rahmen der Verbändeanhörung positioniert. Die gesamte Stellungnahme ist unter www.whkt.de/positionen nachzulesen.

Europa:

Bleiverwender gesucht

Kurz nach Ostern hat die europäische Chemikalienagentur ECHA vorgeschlagen, Blei in Anhang XIV der REACH-Verordnung aufzunehmen. Die Entscheidung über die Aufnahme liegt bei der Europäischen Kommission. Sie hat potentiell einschneidende Folgen. Folge wäre eine Zulassungspflicht, also ein Verbot mit Erlaubnisvorbehalt. Ab einem festgelegten Zeitpunkt dürfen Unternehmen diesen Stoff dann nur noch verwenden, wenn sie für diese Verwendung eine Zulassung von der Europäischen Kommission haben.

Für Handwerksbetriebe unterschiedlichster Gewerke bedeutet das eine zum Teil existenzielle Bedrohung. Deswegen setzt sich der WHKT gemeinsam mit dem ZDH und vielen anderen Bleibtroffenen für alternative Ansätze ein. Sie haben Fragen? Melden Sie sich gerne bei Jeanine Bucherer, Tel.: 0211/3007-718, jeanine.bucherer[ ät ]whkt.de.

Innovationsdialog Handwerk in NRW:

Best Practice-Betriebe belegen die Innovationskraft des Handwerks

Der Innovationsdialog Handwerk in NRW identifiziert Herausforderungen und wichtige Entwicklungen für die Zukunft des Handwerks in Nordrhein-Westfalen. Hieraus werden Impulse für die Verwaltung, für Betriebe und die Politik abgeleitet, wobei bestehende innovative Modelle und Betriebe als Referenzpunkte dienen. Sie sind die Vorbilder dafür, wie gute Ideen in innovativen Lösungen münden.

Die ersten Reportagen über Best Practice-Betriebe wurden nun auf der Webseite des Projektes veröffentlicht und zeigen verschiedene Ansätze, wie Handwerksbetriebe den Innovationsprozess gestalten und sich für die Zukunft aufstellen. Dabei spielen persönliche Überzeugungen eine Rolle, etwa bei der Konditormeisterin Florentine Gronski von La Fiorentina Patisserie & Tortendesign aus Düsseldorf, die sich trotz allen Widrigkeiten während der Pandemie selbstständig machte und rein vegane Hochzeitstorten mit einem Fokus auf Design kreiert. Oder bei René Willnat, der die Prozesse und Arbeitsbedingungen seines Zimmererbetriebs wohnbehagen GmbH & Co. KG in Velen gemeinsam mit den Beschäftigten optimierte und anpasste, um möglichst viel Lebensqualität im Betrieb und nachhaltige Mitarbeiterführung zu schaffen.

Auch bei der Uwe Walter Gruppe aus Dortmund entwickeln und überarbeiten die Beschäftigten gemeinsam Leitbilder der Unternehmensgruppe weiter. Durch Prozessoptimierungen, Digitalisierung und Automatisierung kann beispielsweise eine effizientere Ressourcenplanung erfolgen, was gleichzeitig zu mehr Umweltfreundlichkeit führt. Beim Metallbau-Unternehmen CERVOTEC GmbH & Co. KG aus Münster liegt der Fokus nicht nur auf der nachhaltigen Produktion, ihre Fahrradgaragen tragen selbst zu mehr Nachhaltigkeit bei.

In den nächsten Monaten stellt der Innovationsdialog weitere Best Practice Betriebe aus NRW auf seinen Kanälen vor. Die vollständigen Reportagen sind zu finden unter www.innovationsdialog-handwerk.nrw/best-practice.

Der Innovationsdialog Handwerk in NRW wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

#freiwilligvorn:

9. Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW am 16. Juni 2023

Viele Menschen im Handwerk engagieren sich weit über ihr Berufsfeld hinaus. Ob in der Entwicklungszusammenarbeit, bei der Unterstützung von geflüchteten Menschen, bei Katastrophen im In- und Ausland oder auch im kleinen, nachbarschaftlichen und sozialen Umfeld sowie der Lebenshilfe. Ihre Leistungen sind eine tragende Säule unserer Gesellschaft – sie stehen für Zusammenhalt und Verantwortung. Warum sie dies tun? Weil ihnen die Menschen wichtig sind, weil es ihnen ein Anliegen ist, zu unterstützen, weil sie etwas beitragen und weitergeben wollen, weil es ein gutes Gefühl ist, etwas unternommen zu haben, was anderen Erleichterung, Sicherheit oder neuen Lebensmut verschafft.

Da dieser wertvolle Beitrag ehrenamtlich und sozial engagierter Handwerkerinnen und Handwerker eine Bühne und Anerkennung verdient, findet einmal jährlich in Raesfeld der vom Westdeutschen Handwerkskammertag organisierte »Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW« mit Förderung des NRW-Wirtschaftsministeriums statt. Gleichgesinnte im Ehrenamt des Handwerks tauschen sich aus und berichten im persönlichen Gespräch über ihre Erfahrungen, Erlebnisse und anstehende Vorhaben. Sehr persönlich, sehr direkt.

Der 9. Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW findet am Freitag, dem 16. Juni auf Schloss Raesfeld statt.

Die Anmeldung zur Veranstaltung erfolgt ausschließlich online unter https://www.ehrenamt-handwerk-nrw.de/anmeldung.

Neben dem Austausch mit Ministerin Mona Neubaur erfolgt als jährliches Highlight die Vergabe des mit 5.000 Euro dotierten Ehrenamtspreises Handwerk NRW vom NRW-Wirtschaftsministerium.

Hintergründe zum Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW unter https://www.ehrenamt-handwerk-nrw.de/start/treffpunkt-ehrenamt.

#freiwilligfürandere:

Jetzt anmelden: Ideenforum Junges Ehrenamt NRW

Junge Handwerkerinnen und Handwerker im Alter zwischen 18 und 33 Jahren mit ehrenamtlichen Erfahrungen können sich für das »Ideenforum Junges Ehrenamt NRW« anmelden, das am Freitag, den 16. Juni 2023 ab 12:30 Uhr auf Schloss Raesfeld stattfinden wird.

Mit dem »Ideenforum Junges Ehrenamt NRW« bietet die Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld unter dem Dach der Ehrenamtsakademie des NRW-Handwerks gemeinsam mit dem Westdeutschen Handwerkskammertag 20 ehrenamtlich engagierten Handwerkerinnen und Handwerkern (in Ausbildung, dualem Studium, Meisterschule, Beruf etc.), die sich #freiwilligfürandere einsetzen, ein Forum für Austausch und Anerkennung.

Das Ideenforum wird unter professioneller Anleitung einer Trainerin sowie im Austausch mit Gleichgesinnten als modernes Workshop-Konzept stattfinden. Ziel ist, nicht nur die Motive des eigenen Engagements herauszuarbeiten, sondern sich auch über die Herausforderungen, denen junge Ehrenamtliche im Ehrenamt begegnen, auszutauschen und Lösungen für diese zu suchen. Zudem besteht ein weiteres Ziel darin, neue Wege zu identifizieren, Handwerkerinnen und Handwerker für die Perspektiven im Ehrenamt zu begeistern.

Maximal 20 Interessierte können sich unter dem nachfolgenden Link anmelden: www.akademie-des-handwerks.de/forum/

Die Teilnahme am »Ideenforum Junges Handwerk NRW« sowie am 9. Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW ist kostenfrei. Die An- und Abreise organisieren die Teilnehmenden selbst. Parkplätze stehen ausreichend zur Verfügung.

Das »Ideenforum Junges Ehrenamt NRW« wird als Fortbildung realisiert von der Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld unter dem Dach der Ehrenamtsakademie des NRW-Handwerks und finanziell gefördert von der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen.

MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen:

Netzwerkarbeit für nachhaltige Mobilität

Am 22.04.2023 nahm der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit dem IHK-Netzwerkbüro Betriebliche Mobilität NRW, an einer Podiumsdiskussion zum Thema »Fahrräder im gewerblichen Einsatz – Grenzen, Perspektiven und neue Ideen« teil. Anlass war das Dortmunder E-Bike Festival, das als größtes Festival seiner Art gilt und bei dem sich in diesem Jahr alles ums Elektrofahrrad drehte.

E-Bikes und E-Lastenfahrräder können für Handwerksbetriebe eine Option sein, beispielsweise bei innerstädtischen Kundenterminen, kleineren Reparatur- und Montagearbeiten. Damit Handwerksbetriebe bei neuen Mobilitätsformen und -strategien stets mitgedacht werden, bringt sich der MobilityHub Handwerk in Netzwerke unterschiedlicher Akteursgruppen ein.

Nächster Schritt auf diesem Weg ist die Beteiligung des MobilityHub Handwerk an der Konferenz »Rathäuser der Mobilitätswende« am 28.04.2023, einer gemeinsamen Veranstaltung des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW und dem Zukunftsnetz Mobilität NRW in Düsseldorf.

Außenwirtschaft:

Potenziale im Denkmalschutz in Rumänien – Infoveranstaltung 13. Juni 2023 in Dortmund

Seit 2001 gibt es in Rumänien ein neues Denkmalschutzgesetz, 2015 standen über 30.000 historische Bauten unter Denkmalschutz. Da vor 1990 wenig für den Erhalt der Denkmäler getan wurde, ist der Bedarf an denkmalpflegerischen Tätigkeiten an alten Gebäuden, Kirchenburgen und Klöstern groß.

Durch Fördermittel der EU, Engagement von Kirchen, deutschen Stiftungen und Verbänden für den Erhalt deutschen Erbes in Siebenbürgen, nationale Förderprogramme und private Gelder, die in den Denkmalschutz fließen, werden viele interessante Maßnahmen in Rumänien angestoßen.

Im Juni wird eine Delegation rumänischer Experten – Architekten, Bauunternehmer, Stadtverwaltungen – nach NRW reisen, um sich über den Stand der Denkmalpflege und die Optionen für ihre Vorhaben in Rumänien zu informieren. Am 13. Juni 2023 besteht im Rahmen einer Infoveranstaltung von 10:00–15:00 Uhr in der HWK Dortmund die Möglichkeit, die Potenziale in der Denkmalpflege in Rumänien kennen zu lernen und sich mit den 20 Teilnehmern der Delegationsreise auszutauschen.

Information und Anmeldung: www.handwerk-international.net/event-details/informationsreise-denkmalschutz-rumanien

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Start der Antragsphase für die Energiehärtefallhilfen

Seit dem 21.03.2023 können Unternehmen in Nordrhein-Westfalen Anträge auf Energiehärtefallhilfen stellen. Die zugrundeliegende Billigkeitsrichtlinie setzt insbesondere voraus, dass das beantragende Unternehmen ein kleines und mittleres Unternehmen ist, seinen Sitz in NRW hat und dass sich die Gas- bzw. Strompreise in wenigstens einem Monat im Zeitraum zwischen Juni und November 2022 mit Vergleich zum Vorjahreszeitraum mindestens vervierfacht haben. Eine weitere »Förderlinie« richtet sich an energieintensive Betriebe. Sie hat das Ziel, Härten auszugleichen, die von den Energiepreisbremsen nicht angemessen abgefedert werden.

Die Billigkeitsrichtlinie, Antragsunterlagen, der Link zum Portal und weitere Informationen sind verfügbar unter www.nrwbank.de/de/foerderung/foerderprodukte/60166/haertefallhilfe-kmu-energie.html.

Fluorierte Treibhausgase:

Reform mit möglicherweise erheblichen Auswirkungen für Betriebe

Am 30.03.2023 hat das Plenum des Europäischen Parlaments über die Reform der F-Gase-Verordnung abgestimmt. Der Begriff »F-Gase« steht für fluorierte Treibhausgase. Für Handwerksbetriebe ist die Neufassung der F-Gase-Verordnung in hohem Maße relevant. Das gilt für die kälte- und klimatechnischen Handwerke ebenso wie für die anwendenden Unternehmen, etwa die Lebensmittelhandwerke. Betroffen ist die Installation von Neuanlagen ebenso wie die Wartung und Reparatur von Bestandsanlagen im Bereich der Kälte-, Klima- und Wärmepumpenanlagen.

Das Europäische Parlament setzt sich für eine schnelle und umfassende Verringerung der Verfügbarkeit von F-Gasen auf dem Markt ein. Den Phasedown, also die Verringerung der auf dem Markt verfügbaren Quoten an Kältemitteln, hat das Parlament gegenüber dem Vorschlag der Europäischen Kommission im Zeitraum bis 2030 etwas abgemildert.

Aus Sicht des Handwerks ist der Pfad für die Umstellung indes noch nicht geeignet. Handwerksbetriebe sehen das mit Sorge sowohl mit Blick auf den Wärmepumpenhochlauf als auch im Besonderen mit Blick auf die Lebensdauer von Bestandsanlagen. Zwar hat das Parlament beschlossen, dass Ersatzteile für bestehende Anlagen weiter verkehrsfähig sein sollen, problematisch bleibt voraussichtlich aber das »Nachfüllen« von F-Gasen in solchen Anlagen.

Das Gesetzgebungsverfahren ist noch nicht beendet. Nächster Schritt ist die Positionierung des Rates, also der Mitgliedstaaten. Die schwedische Ratspräsidentschaft ist aber bemüht, bis zum Sommer zu einer Einigung zu kommen.

Deutschlandticket:

Auszubildende in den Blick nehmen

Am 31. März 2023 hat der Bundesrat der Einführung und Finanzierung des Deutschlandtickets zugestimmt. Damit wird das Ticket bundesweit ab dem 1. Mai 2023 im Nahverkehr gelten und zum Einführungspreis von 49 Euro im monatlichen kündbaren digitalen Abonnement angeboten werden.

IHK NRW und WHKT haben sich im Vorfeld der Entscheidung in einem gemeinsamen Brief an Landesverkehrsminister Krischer gewandt und sich dafür eingesetzt, die Marke »Azubiticket« in NRW zu erhalten und die Einführung des Deutschlandtickets zu nutzen, um das Angebot für Auszubildende weiter zu verbessern.

Einige Bundesländer haben bereits Angebote für die Zielgruppe »Auszubildende« angekündigt. In Nordrhein-Westfalen wäre dies ein wichtiger Baustein auf dem Weg Berufsbildungsland Nummer 1 zu werden.

Initiative HANDWERKimWIEDERAUFBAU:

Wiederaufbau in den von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Gebieten

Im vergangenen Frühjahr wurde die Initiative »HANDWERKimWIEDERAUFBAU« gemeinsam vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung und dem Westdeutschen Handwerkskammertag ins Leben gerufen, um mehr Handwerksbetriebe für den Wiederaufbau in den von der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 betroffenen Gebiete zu gewinnen. Denn auch nach mittlerweile mehr als anderthalb Jahren ist der Wiederaufbau in den betroffenen Gebieten noch längst nicht abgeschlossen.

Im Rahmen der Initiative wurde die digitale Plattform www.handwerk-baut-auf.de der Handwerkskammer Koblenz zu einer bundesweiten Plattform weiterentwickelt, auf der sich Handwerksbetriebe registrieren können, die Leistungen für den Wiederaufbau anbieten, als auch Sachverständige, die den Schaden und eventuelle Reparaturkosten begutachten. Diese können wiederum von Privatpersonen und Kommunen aus den betroffenen Regionen schnell und einfach gefunden werden. Aktuell sind ca. 1.850 Betriebe auf der Plattform registriert.

Die Initiative »HANDWERKimWIEDERAUFBAU« wird von der Handwerkskammer zu Köln unter der Leitung vom Projektkoordinator, Herrn Marius Siebenhaar, durchgeführt, der mithilfe der Initiative auch für die Vernetzung zwischen den relevanten Akteuren im Wiederaufbau, wie Handwerksorganisationen, Hilfsorganisationen, Privatpersonen und Kommunen in den betroffenen Regionen, sorgt, damit die Hilfe auch schnell und unbürokratisch vor Ort ankommt.

Jährlich auch auf Landesebene Nordrhein-Westfalen:

Aus PLW wird Deutsche Meisterschaft im Handwerk (DMH)

Die besten Gesellinnen und Gesellen, die gerade ihre duale Ausbildung absolviert haben, messen ihre beruflichen Kompetenzen auf Innungs-, Kammer-, Landes- und Bundesebene. Ab 2023 erhält dieser Wettbewerb einen zukunftsfähigen Namen, einen modernen Anstrich. Auf Landesebene heißt der Wettbewerb neu »Deutsche Meisterschaft im Handwerk – Landeswettbewerb Nordrhein-Westfalen«. Die Bundesebene hängt an den Wettbewerbsnamen noch die internationale Ergänzung »German Craft Skills«, um aufzuzeigen, dass man auch auf EU-Ebene an den Euro Skills oder bei den Berufsweltmeisterschaften World Skills je nach Beruf teilnehmen kann, wenn man den Sieg auf Bundesebene erreicht hat.

Im vergangenen Jahr erreichten 11 Landessiegerinnen und Landessieger aus Nordrhein-Westfalen auf Bundesebene den ersten Platz.

Deutliches Meinungsbild im zweiten Beteiligungsforum des Innovationsdialogs:

Handwerksorganisation bewertet schulische Pflichtpraktika als wichtiges Mittel für die Nachwuchsgewinnung

Mit regelmäßigen Beteiligungsforen bindet der Innovationsdialog Handwerk in NRW die Kompetenzen aller Handwerksorganisationen Nordrhein-Westfalens in den Austausch ein, um Einschätzungen und Meinungsbilder zu bündeln. Auch die Umfrage zum Themenfeld Fachkräftesicherung, welches in der ersten Umfrage als das wichtigste Zukunftsthema für das Handwerk wahrgenommen worden war, stieß auf großes Interesse.

Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen die unterschiedlichen Ansätze und Strategien, die für die Schließung der wachsenden Fachkräftelücke denkbar sind. Die überwiegende Mehrheit der Befragten (80 Prozent) erachten einen Ausbau verbindlicher Praktika in Handwerksbetrieben während der Schulzeit grundsätzlich als einen geeigneten Beitrag zur Bekämpfung des Nachwuchsmangels. 73,3 Prozent halten es für notwendig, verbindliche handwerkliche Praktika in der Schule einzuführen. Das Angebot seitens des Handwerks scheint dabei nicht das Problem zu sein: 95,5 Prozent sind der Ansicht, dass die nordrhein-westfälischen Handwerksbetriebe die Möglichkeit haben, mehr Praktikumsplätze bereitzustellen, wobei sich 60 Prozent diesbezüglich mehr Unterstützung für Betriebe durch die Handwerksorganisation wünschen.

Bereits in der Reduzierung von Ausbildungsabbrüchen bestünde zudem ein enormes Potenzial, schließlich werden rund ein Viertel aller Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst. Allerdings glaubt mehr als die Hälfte der Befragten nicht, dass bessere pädagogische Kompetenzen seitens der an der betrieblichen Ausbildung beteiligten Personen Ausbildungsabbrüche verhindern könnten. Vielmehr sei es wichtig, eine bessere Vorbereitung auf das Berufsleben und die stärkere Vermittlung sozialer Kompetenzen in den Fokus zu nehmen. Neben gezielten individuellen Förderungen müsse auch eine intensivierte Betreuung der Auszubildenden gewährleistet werden, um Konflikte früh zu erkennen und eine erfolgreiche Ausbildung sicherzustellen.

Der Innovationsdialog Handwerk in NRW wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Weitere Informationen unter www.innovationsdialog-handwerk.nrw.

Save-the-Date:

Auftaktveranstaltung zur Fachkräfteoffensive NRW am 11. Mai 2023

Mit der Fachkräfteoffensive NRW stellt sich die Landesregierung NRW einer der zentralen Zukunftsaufgaben für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft: der Fachkräftesicherung. Unter Federführung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen findet am 11. Mai 2023 von 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr im Congress Centrum Düsseldorf die Auftaktveranstaltung zur Fachkräfteoffensive NRW statt.

Im Rahmen der Veranstaltung werden Arbeitsminister Karl-Josef Laumann und weitere Mitglieder der Landesregierung sowie Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft und Sozialpartnerschaft zu den Schwerpunkten der Fachkräfteoffensive NRW diskutieren sowie mehrere Workshops den Teilnehmenden Gelegenheit bieten, sich mit ihren Ideen sowie Anregungen zu beteiligen und aktiv an dem Prozess mitzuwirken.

#freiwilligfürandere:

Ideenforum Junges Ehrenamt NRW – Für Dich und Dein Ehrenamt

Junge Handwerkerinnen und Handwerker im Alter zwischen 18 und 33 Jahren mit ehrenamtlichen Erfahrungen können sich für das »Ideenforum Junges Ehrenamt NRW« anmelden, das am Freitag, den 16. Juni 2023 ab 12:30 Uhr auf Schloss Raesfeld (Westmünsterland) stattfinden wird.

Sich ehrenamtlich zu engagieren und für unsere Gesellschaft, die Sicherheit, die Umwelt oder Hilfsbedürftige in anderen Ländern Verantwortung zu übernehmen und diese zu unterstützen, ist Vielen im Handwerk ein persönliches Anliegen. Gemeinsam mit Anderen opfern diese Menschen eine Menge Freizeit und organisieren ihr freiwilliges Engagement. Hierfür ist neben viel Energie und einer starken Überzeugung vor allem ein berufliches und familiäres Umfeld nötig, welches das erforderliche Verständnis mitbringt.

Mit dem »Ideenforum Junges Ehrenamt NRW« bietet die Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld unter dem Dach der Ehrenamtsakademie des NRW-Handwerks gemeinsam mit dem Westdeutschen Handwerkskammertag (WHKT) 20 ehrenamtlich engagierten Handwerkerinnen und Handwerkern (in Ausbildung, dualem Studium, Meisterschule, Beruf etc.), die sich #freiwilligfürandere einsetzen, im Rahmen des gemeinsamen Forums die Möglichkeit der Unterstützung und Anerkennung.

Das Ideenforum wird unter professioneller Anleitung einer Trainerin sowie im Austausch mit Gleichgesinnten als modernes Workshop-Konzept stattfinden. Ziel ist, nicht nur die Motive des eigenen Engagements herauszuarbeiten, sondern sich auch über die Herausforderungen, denen junge Ehrenamtliche im Ehrenamt begegnen, auszutauschen und zu erfahren, wie diese zu meistern sind. Zudem besteht ein weiteres Ziel darin, neue Wege zu identifizieren, Handwerkerinnen und Handwerker für die Perspektiven im Ehrenamt zu begeistern.

WHKT-Präsident Berthold Schröder zum »Ideenforum Junges Ehrenamt NRW«: »Mit dem Ideenforum möchten wir jungen Handwerkerinnen und Handwerkern ihr Engagement im Ehrenamt erleichtern, sie bestärken, ihnen zuhören und sie unterstützen sowie vor allem dafür sorgen, dass sie die nötige Wertschätzung erfahren. Unsere Gesellschaft und das Handwerk selbst brauchen das Engagement dieser besonderen Menschen. Wir freuen uns daher auf den Auftakt, auf das Kennenlernen, die Erfahrungen, Ideen und vor allem die Leidenschaft und Freude, die das Ehrenamt allseits prägt.«

Im Anschluss an das Ideenforum lädt der WHKT zur Teilnahme am 9. Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW mit Ministerin Mona Neubaur sowie zur Würdigung der Teilnehmenden am »Ideenforum Junges Ehrenamt NRW« ein. Infos hierzu: www.ehrenamt-handwerk-nrw.de

Maximal 20 Interessierte können sich unter dem nachfolgenden Link anmelden: www.akademie-des-handwerks.de/forum/

Die Teilnahme am »Ideenforum Junges Handwerk NRW« sowie am 9. Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW ist kostenfrei. Die An- und Abreise organisieren die Teilnehmenden selbst. Parkplätze stehen ausreichend zur Verfügung.

Das »Ideenforum Junges Ehrenamt NRW« wird als Fortbildung realisiert von der Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld unter dem Dach der Ehrenamtsakademie des NRW-Handwerks und finanziell gefördert von der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen.

Der »Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW« wird jährlich vom Westdeutschen Handwerkskammertag mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen organisiert.

MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen:

Save the date: Digitaler Mobilitätstag Handwerk in der Metropole Ruhr am 16.05.2023

Die Handwerkskammern Dortmund, Düsseldorf und Münster präsentieren am 16. Mai 2023, ab 12.00 Uhr online, gemeinsam mit weiteren Partnern eine breite Palette an aktuellen Strategien und Lösungen für eine zukunftsfähige Mobilität in der Metropolregion Ruhr.

Der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen unterstützt die Kammern bei der Organisation und Durchführung.

Im Fokus des Digitalen Mobilitätstags stehen folgende Themen, zu denen es jeweils einen Fachbeitrag und einen Erfahrungsbericht eines Handwerksbetriebs gibt:

  • Betriebliches Mobilitätsmanagement
    Mobilität im Betrieb neu denken und Kosten sparen
     
  • Mitarbeiter-Mobilität
    Auf neuen Wegen gesund und entspannt zur Arbeit kommen
     
  • Förderprogramme
    Wie kann mein Betrieb profitieren?
     
  • Lastenräder & Micro-Mobilität
    Alternativen zum Transporter bei Klein- und Serviceaufträgen
     
  • Photovoltaik, Batteriespeicher & Elektromobilität
    Sonne tanken und laden am Betriebsstandort
     
  • Fahrradfreundlicher Arbeitgeber
    Als Unternehmen Vorbild sein

Die digitale Veranstaltung findet am Dienstag, den 16. Mai von 12:00 bis 18:00 Uhr statt. Weitere Informationen und Anmeldung: www.hwk-do.de/digitaler-mobilitaetstag 

Förderprogramm IQ:

Regionales Integrationsnetzwerk IQ NRW West für neue Förderphase bewilligt

Der WHKT hat sich mit der Konzeption eines Netzwerks IQ NRW West als Koordinierungsstelle an dem Förderaufruf des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales im Jahr 2022 beteiligt. Seit Mitte März 2023 liegt nun der offizielle Bewilligungsbescheid vor, welcher den Zeitraum 01. Januar 2023 bis 31. Dezember 2025 abdeckt. In dieser Zeit erfolgt die Umsetzung der insgesamt 16 Teilvorhaben gemeinsam mit den Netzwerkpartnern.

Das Ziel des Förderprogramms IQ besteht darin, in Deutschland lebende Erwachsene mit ausländischer Herkunft dabei zu unterstützen, nachhaltig und bildungsadäquat in den Arbeitsmarkt einzumünden. Im Mittelpunkt dabei:

  • Unterstützung im Verfahren der Anerkennung von im Ausland erworbenen formalen Berufsqualifikationen
  • Sicht- und Nutzbarmachung von ausländischen Abschlüssen, die gleichfalls außerhalb formaler Anerkennungsverfahren liegen
  • Fachkräftegewinnung und -sicherung in Deutschland


Um die in NRW seit 2012 über das Förderprogramm IQ erfolgreich etablierte Beratung zur beruflichen Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse weiter zu optimieren, hat der WHKT in einem ersten Schritt in der neuen Förderphase eine Onlineplattform für Ratsuchende programmiert und unter www.anerkennungsberatung-iq.de freigeschaltet. Gemeinsam mit insgesamt neun IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstellen in ganz NRW entsteht so eine digitale Plattform, über die Ratsuchende ihre Anliegen und Dokumente erfassen und ein direkter Kontakt mit den IQ Beratungsstellen hergestellt wird.

In insgesamt 11 Sprachen werden Nutzerinnen und Nutzer durch das System geleitet.

Details zu den Aktivitäten und Trägern im Förderprogramm IQ in NRW: www.iq-nrw-west.de

Das Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung (IQ)« wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge administriert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Bundesagentur für Arbeit.

Handwerk im Hafthaus:

Werkstatt-Tage im Justizvollzug

Die Suche nach geeigneten Fachkräften stellt für Betriebe eine der größten Herausforderungen der heutigen Zeit dar. Wenn altbewährte Wege für die Personalakquise nicht mehr die gewünschten Ergebnisse liefern, gilt es, sich nach neuen Wegen umzuschauen und Alternativen zu finden. Vor diesem Hintergrund unterstützen die Handwerkskammern Aachen und Dortmund die Initiative »Handwerk im Hafthaus«, die der Westdeutsche Handwerkskammertag gemeinsam mit dem Ministerium der Justiz NRW vor einem Jahr auf den Weg gebracht hat. Ziel dieses Vorhabens ist es, die guten Ausbildungsleistungen der beiden Justizvollzugsanstalten Heinsberg und Bochum-Langendreer sichtbar zu machen und Betrieben Möglichkeiten aufzuzeigen, ehemalige Inhaftierte als Fachkräfte, Auszubildende oder für Helfertätigkeiten zu beschäftigen.

In der Justivollzugsanstalt Heinsberg können junge Männer im Alter von 14 bis 24 Jahren während ihrer Haftzeit eine Vielzahl beruflicher Qualifizierungen in Anspruch nehmen. Die JVA Bochum-Lanendreer bietet ihren erwachsenen Inhaftierten berufsvorbereitende Qualifizierungen und Umschulungen in vielfältigen Berufen an – mit dem Ziel, nach der Haft motiviert und gut vorbereitet in den Arbeitsmarkt einzumünden und so den Weg zurück in die Gesellschaft zu finden.

Die Bandbreite der möglichen Berufsabschlüsse und Qualifizierungen ist breit aufgestellt: in Heinsberg können Inhaftierte vom Hochbaufacharbeiter und Maurer über den Maler und Lackierer, die Fachkraft für Metalltechnik und den Industriemechaniker bis hin zum Lichtbogenschweißer vielfältige Abschlüsse erwerben, die ihren persönlichen Interessen und Neigungen entsprechen. In der JVA Bochum-Langendreer können Inhaftierte neben diesen Berufsabschlüssen auch den Abschluss als Elektroniker für Betriebstechnik, Industrieelektroniker mit der Fachrichtung Betriebstechnik, Gärtner mit der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau und einige weitere Abschlüsse erwerben. Beide Vollzugsanstalten bieten ihren Gefangenen außerdem in zahlreichen Handwerksberufen sogenannte Teilqualifizierungen an. Mit diesen Teilqualifizierungen erwerben die Inhaftierten eine solide berufliche Basis, die im übrigen zu einer Anrechnung auf die Ausbildungsdauer einer anschließenden Berufsausbildung führen kann.

Betriebsinhaberinnen und -inhabern, die sich ein Bild von den Ausbildungseinrichtungen in den Vollzugsanstalten machen möchten, bietet sich hierzu eine gute Gelegenheit im Rahmen der Werkstatt-Tage der Vollzugsanstalten an. Diese finden in der JVA Heinsberg am 19. und 20. April 2023 und in der JVA Bochum-Langendreer am 4. und 5. Mai 2023 statt. Neben einer Besichtigung der Werkstätten besteht die Möglichkeit, mit dem Ausbildungspersonal und den Gefangenen unverbindlich ins Gespräch zu kommen. Auch die Ausbildungsberatung und die Lehrstellenvermittlung der Handwerkskammern Aachen und Dortmund werden an diesen Tagen für Fragen interessierter Betriebe vor Ort in den Vollzugsanstalten vertreten sein.

Für die Teilnahme ist eine vorherige Anmeldung erforderlich. Weitere Informationen zur Initiative »Handwerk im Hafthaus« und zu den Werkstatt-Tagen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter www.handwerk-im-hafthaus.de.

Tour d’Europa – Kunsthandwerk international!:

Handwerkskammer Aachen begleitet Europäische Tage des Kunsthandwerks (ETAK) in NRW

Vom 31. März bis 2. April finden in ganz Deutschland die Europäischen Tage des Kunsthandwerks (ETAK) statt. Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker sowie Designerinnen und Designer können sich für die zehnte Auflage dieses Ereignisses bewerben. An den drei Tagen haben die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, eine Entdeckungstour durch die Werkstätten von Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerkern sowie Kreativschaffenden zu unternehmen und dabei die unverwechselbare Handschrift der Kreativszene zu erleben.

Für Nordrhein-Westfalen begleitet die Handwerkskammer Aachen das Ereignis und berät Interessierte. Weitere Informationen unter https://nrw.kunsthandwerkstage.de/.

Messe Meets Mittelstand:

NRW: Förderung auf internationalen Messen im In- und Ausland

Partner im Ausland finden. Kunden, Lieferanten, Kooperationspartner. Internationale Messen sind hierfür ideal. Der Aufwand für einen Stand auf einer internationalen Messe übersteigt häufig das Budget eines Unternehmens. Das Land NRW unterstützt deshalb kleine und mittlere Unternehmen mit der Förderung Messe meets Mittelstand.

Neu ist, dass auch Einzelbeteiligungen von Handwerksunternehmen im In- und Ausland förderfähig sind. Auch für die Beteiligung – einzeln oder mit einer Gruppe von Unternehmen - auf internationalen Messen in Deutschland kann daher die Förderung nun beantragt werden. Voraussetzungen sind:

  • kleine und mittlere Unternehmen bis zu 250 Mitarbeiter
  • bis zu 10 Mio. Euro Vorjahresumsatz bei Messen in EU- oder EFTA-Ländern
  • bis zu 50 Mio. Euro Vorjahresumsatz bei Messen außerhalb von EU- oder EFTA-Ländern
  • konzernunabhängig

Die Förderung beträgt 50% der Kosten für Standmiete und Standbau, jährlich bis zu maximal 7.500 Euro. Bis zur Gesamt-Förderhöhe von 7.500 Euro können in einem Jahr auch mehrere Anträge gestellt werden.

Beratung für ihre Auslandstätigkeit erhalten Unternehmen bei den Außenwirtschaftsberaterinnen und -beratern der Handwerksorganisation: www.handwerk-international.net/ansprechpartner.

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Erfolgsmodell für Schülerinnen und Schüler:

Karrierestart mit dualer Berufsbildung in NRW

Dass junge Menschen nach ihrem Schulabschluss ihre Karriere mit einer Dualen Berufsausbildung im Handwerk starten, findet beim Land Nordrhein-Westfalen breite Unterstützung. So führt etwa das NRW-Schulministerium unter dem Titel »Die duale Berufsausbildung als Chance für eine berufliche Karriere« gemeinsam mit der Wirtschaft digitale Elternveranstaltungen durch. Selbst erklärt NRW-Schulministerin Feller dazu: »Der Wechsel von der Schule ins Berufsleben ist für Jugendliche und auch ihre Eltern ein ganz besonderer Schritt. In dieser wichtigen Entscheidungsphase wollen wir sie so gut wie möglich unterstützen und aus erster Hand über die vielfältigen Chancen und Vorzüge einer Berufsausbildung informieren. Eine duale Ausbildung bietet hervorragende Karrierechancen.« (Presseinformation – 112/02/2023)

Arbeitsminister Karl-Josef Laumann erklärt: »Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und der großen, dauerhaften sozialen Schwierigkeiten, die mit einer gebrochenen Bildungsbiografie einhergehen, darf uns kein junger Mensch am Übergang von der Schule in den Beruf verloren gehen. Das ist auch erklärtes Ziel aller Partner der Landesregierung im Ausbildungskonsens NRW und ist fest in der Fachkräfteoffensive NRW verankert.« (Presseinformation – 24.02.2023)

Der immense Fachkräftemangel im Handwerk verschärft sich aktuell durch demografische Entwicklungen und Transformationsprozesse, insbesondere durch die Verwirklichung der Energie- und Klimawende sowie die Digitalisierung. Handwerksbetriebe brauchen hervorragend ausgebildete Fachkräfte, um die Aufgaben zu bewältigen.

Die Ausbildungsangebote und Angebote der Höheren Berufsbildung des Handwerks seien in NRW breit aufgestellt, unterstreicht in diesem Zusammenhang der Präsident des WHKT, Berthold Schröder. »Die Duale Berufsausbildung ist im Inland ein Erfolgsmodell für Schülerinnen und Schüler aller Schulabschlüsse und stößt weltweit auf Anerkennung.« Jährlich registrierten die sieben Handwerkskammern zwischen 28.000 und 30.000 neue Ausbildungsverträge im Handwerk. Präsident Schröder: »Wir müssen alle Potentiale erschließen, sei es bei Personen im Übergangssystem zwischen Schule und Beruf, bei Studienzweiflerinnen und Studienzweiflern sowie Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern.«

Ein wichtiger Schritt um die Fachkräftelücke zu schließen und jungen Menschen die Karrierewege mit einer dualen Berufsausbildung näherzubringen, besteht darin, dass Politik und Wirtschaft gemeinsam die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung herstellen. Außerdem gilt es, in den allgemeinbildenden Schulen die berufliche Orientierung in Richtung duales Berufsbildungssystem wesentlich auszubauen. »Praktikumsprämien« sind ein möglicher Baustein. In Sachsen-Anhalt unterstützt das Land Schülerinnen und Schüler mit 120 Euro pro Woche, wenn sie sich während der Ferien für ein Schülerbetriebspraktikum zur beruflichen Orientierung entscheiden. Hans-Peter Wollseifer, Präsident der Handwerkskammer zu Köln, stellte das Modell im Rahmen eines Besuchs von NRW-Schulministerin Feller in der Karrierewerkstatt der Kölner Handwerkskammer vor. (Medieninformation 05/2023, HWK zu Köln)

Ein Austausch zu dem Thema Fachkräftesicherung und duale Berufsausbildung mit NRW-Bildungsministerin Dorothee Feller wird im Rahmen der WHKT-Vollversammlung am 25. April 2023 in der Akademie des Handwerks Raesfeld stattfinden.

Forum Klimaresilienz NRW:

Fachsession Handwerk und Klimaanpassung am 27.03.2023

Am 27.03.2023 findet in den Räumen des NRW-Umweltministeriums in Düsseldorf und unter Beteiligung von Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer das »Forum Klimaresilienz NRW« statt. Nachmittags widmet sich eine Fachsession der Rolle des Handwerks bei der Anpassung an den Klimawandel.

Die Zunahme extremer Wetterphänomene wie Starkregen, Hitze, Dürreperioden oder Unwetter mit Überflutungen, Hagel oder Sturm und eher schleichende Veränderungen wie das Absinken des Grundwasserspiegels betreffen Handwerksbetriebe, ihre Standorte und ihre Arbeitsprozesse. Zugleich können einige Gewerke erheblich dazu beitragen, durch präventive Maßnahmen schwerwiegende Folgen zu vermeiden. Die Gelingensbedingungen dafür werden Gegenstand der Fachsession Handwerk »Handwerk.macht.Klimaanpassung« sein.

Die Veranstaltung wird organisiert vom Netzwerk Klimaanpassung & Unternehmen.NRW. Der Westdeutsche Handwerkskammertag und Handwerk.NRW begleiten die Fachsession Handwerk. Wir freuen uns über reges Interesse.

Weitere Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie unter  https://klimaanpassung-unternehmen.nrw/event/forum-klimaresilienz-nrw.

Gesundheitshandwerke:

Ausgabe von elektronischen Berufsausweisen (eBA) in den Gesundheitshandwerken

Im Rahmen der Digitalisierung des Gesundheitswesens bildet die Telematikinfrastruktur einen umfassenden digitalen Rahmen für die Verwaltungs- und Versorgungsverfahren in allen Leistungen des Gesundheitswesens. In 2026 wird die Anbindung der Gesundheitshandwerke an die Telematikinfrastruktur und ihre Nutzung verpflichtend. Die Handwerkskammern übernehmen dabei nach § 91 Abs. 1 Nr. 14 HwO die Ausgabe der elektronischen Berufsausweise in den Gesundheitshandwerken. Zusammen mit den IT-Dienstleistern und den Kartenanbietern werden auf Bundesebene momentan die rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen für die Ausgabe geschaffen. Die Ausgabe dieser Ausweise soll im kommenden Jahr testweise an den Start gehen.

Der WHKT begleitet die Pilotierung der Ausgabe bei den NRW-Handwerkskammern Düsseldorf und Dortmund. Ende März findet dazu ein interner Auftaktworkshop zur Pilotierung des Ausgabesystems in der Handwerkskammer Düsseldorf statt.

Umfrage unter Vertreter/innen von Politik und Wissenschaft:

Fachkräftesicherung wird auch in Krisenzeiten als das wichtigste Zukunftsthema für das Handwerk wahrgenommen

Als Schnittstelle zwischen Handwerk, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft möchte der Innovationsdialog Handwerk in NRW die Einschätzungen und Meinungen aus dem Handwerk mit Erkenntnissen und Impulsen von externen Partnern flankieren, weshalb die Ergebnisse der ersten Umfrage unter Spitzenvertretungen aus Haupt- und Ehrenamt durch eine Befragung von handwerksnahen Forschungsinstituten, Wirtschaftsverbänden und der NRW-Landespolitik gespiegelt wurden.

 

Welche zwei Themen des Innovationsdialogs sind besonders wichtig?
14 der insgesamt 21 Vertreter/innen (66,7 Prozent) sehen die Fachkräftesicherung als dringendstes Thema an, welches dem Ergebnis der Umfrage innerhalb der Handwerksorganisation ähnelt, in der 64,2 Prozent der Befragten aus Haupt- und Ehrenamt ebenfalls Fachkräftesicherung als prioritäres Thema beurteilen. Als zweitwichtigstes Thema erachten die Vertreter/innen aus Politik und Wissenschaft mehrheitlich das Thema Nachhaltigkeit mit sieben Antworten, jeweils sechs Antworten geben Qualifikationsbedarfe und das Thema Digitalisierung als besonders wichtig an.


Wo liegt der größte Veränderungsbedarf im Handwerk?
Den größten Veränderungsbedarf im Handwerk sieht fast die Hälfte der Befragten besonders in der Ausbildung, gleichauf gefolgt von Digitalisierung und Nachhaltigkeit mit jeweils nur einer Stimme weniger. Damit ähneln die Ergebnisse sehr dem Meinungsbild aus dem NRW-Handwerk, welches einzig Mitarbeiterbindung als größeren Veränderungsbedarf als die drei genannten erachtet. Inhaltlich wurde etwa vorgeschlagen, dass die Ausbildung im Handwerk stärker auf aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung fokussiert werden muss, um die Transformation für eine Attraktivitätssteigerung der beruflichen Bildung zu nutzen. Dieses und weitere hilfreiche Impulse wird der Innovationsdialog in seiner weiteren Ausrichtung berücksichtigen.

Der Innovationsdialog Handwerk in NRW wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Weitere Informationen unter www.innovationsdialog-handwerk.nrw und auf den Social Media Kanälen (Facebook, Instagram, LinkedIn, Twitter) des Innovationsdialogs, die regelmäßig über die Inhalte des Projektes berichten.

MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen:

Dritter Imagefilm zum Thema »Nachhaltige Mobilität im Handwerk« produziert

Der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen hat eine insgesamt dreiteilige Gute-Beispiele-Imagefilmreihe zum Thema »Nachhaltige Mobilität im Handwerk« produziert. Im Fokus des dritten Imagefilms steht der Handwerksbetrieb Bischof-Heizung GmbH & Co. KG aus Dissen am Teutoburger Wald. Der Heizungs- und Klimatechnikbetrieb setzt voll und ganz auf das Thema »Digitalisierung«, beispielsweise im Bereich der betrieblichen Mobilität. So wird die betriebseigene Fahrzeugflotte digital mit einer Fuhrparkmanagement Software gesteuert. Weiterhin hat der Betrieb die eigene Lagerlogistik digitalisiert und damit optimiert. Die dritte Folge ist unter folgendem Link zu finden: https://lnkd.in/e_MEWx_f

Darüber hinaus sucht der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen weiterhin Handwerksbetriebe, die bereits (teilweise) nachhaltig mobil sind und Interesse hätten an einem Podcast oder bei einer Reportage als Interviewpartner mitzuwirken. Bei Interesse kurze Mail an: heike.rosenberger[ ät ]whkt.de 

Aktuelle Hinweise zu interessanten Veranstaltungen mit Bezug zur nachhaltigen Mobilität sind ab sofort auf der Homepage des MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen www.mobilityhub-handwerk.de zu sehen.

Ehrenamtsakademie:

Ehrenamtsakademie baut Angebot weiter aus

Ehrenamtlich engagierte Handwerkerinnen und Handwerker erwartet in diesem Jahr ein abwechslungsreiches Angebot an Online- und Präsenzseminaren. Insbesondere stehen die Themen Kommunikation, Marketing & PR sowie Öffentlichkeitsarbeit auf dem Programm. Welche Ehrenämter im Handwerk ausgeübt werden können und welche rechtlichen Rahmenbedingungen dahinterstehen, wird ebenfalls erklärt. Damit sollen Engagierte in ihren Ehrenämtern unterstützt und Interessierte über ein freiwilliges Engagement informiert werden.

Die Seminare werden von der Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld angeboten und von der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Maßnahme »Ausweitung des Angebotes an Weiterbildungen und Qualifizierungen für ehrenamtlich Engagierte und zivilgesellschaftliche Organisationen« gefördert. Die Angebote richten sich an alle engagierten Personen in Nordrhein-Westfalen und sind für die Engagierten kostenlos.

Mit Förderung der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) bereitet die Akademie Schloss Raesfeld derzeit ein Seminarangebot zum Thema Konfliktlösungen und Deeskalation vor, welches sowohl online als auch in Präsenz auf Schloss Raesfeld stattfinden soll. Nähere Informationen sowie Termine werden zeitnah auf der Webseite der Akademie eingestellt.

Anmeldung unter www.ehrenamtsakademie-handwerk.de oder www.akademie-des-handwerks.de.

Erasmus+ Projekt CAMPLUS:

Transnationale Partnerschaft verbessert Kompetenzerwerb von Geflüchteten für eine erfolgreiche Integration

Laut Schätzung des Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) ist 2022 die Zahl von gewaltsam aus ihrer Heimat vertriebenen Menschen auf mehr als 100 Millionen Menschen angestiegen, die nun vor der Herausforderung der Eingliederung in die aufnehmende Gesellschaft stehen. Damit diese Integration erfolgreich gelingen kann, sollen Flüchtende nach Möglichkeit bereits am Herkunftsort auf die Einwanderung in das Aufnahmeland vorbereitet werden. Dies soll dazu dienen, interkulturelle und interreligiöse Barrieren zu überwinden sowie Kompetenzen zu erwerben, die auf dem europäischen Arbeitsmarkt benötigt werden.

Die Initiative CAMPLUS setzt genau hier an, indem unabhängige und kostenlose Bildungsinhalte zur Stärkung der persönlichen und berufsbezogenen Kompetenzen entwickelt werden, um die Soft Skills von Menschen mit Fluchterfahrung zu verbessern. So soll eine persönliche und berufliche Weiterentwicklung auf Grundlage eines lebenslangen Lernens ermöglicht und modellhaft erprobt werden. Unter französischer Leitung arbeiten die europäischen Partner aus Griechenland, Italien, den Niederlanden und Deutschland daher eng mit der Polytechnischen Universität Erbil im Irak zusammen, deren Aufgabe darin besteht, die erarbeiteten Bildungsressourcen vor Ort mit Lehrkräften und Flüchtenden zu testen. Das letzte transnationale Treffen des Konsortiums fand unter Einbeziehung von Vertretern des UNHCR und des Bildungsministeriums der Region Kurdistan-Irak statt, das seine Unterstützung für die Partnerschaft und ihre Ziele ausdrücklich bekräftigte.

Der WHKT programmiert im Rahmen des Projektes eine digitale Lernplattform, die im laufenden Jahr praxisnah erprobt und validiert werden soll. Der Zugang zu dieser Plattform und die Nutzung aller Inhalte wird kostenfrei möglich sein. Durch den Erwerb und die Verbesserung der Kompetenzen von Flüchtenden kann mittelfristig deren Beschäftigungsfähigkeit durch eine Vorbereitung auf eine berufliche Qualifizierung erhöht werden.

Die Umsetzung der Partnerschaft erfolgt mit Kofinanzierung von der Europäischen Union.

Save the Date – 27. Mai 2023:

MANUFACTUM – Verleihung der Staatspreise für angewandte Kunst und Design im Handwerk im Land Nordrhein-Westfalen

Die diesjährige Verleihung  des Staatspreises für angewandte Kunst und Design im Handwerk im Land Nordrhein-Westfalen MANUFACTUM durch den Schirmherrn, Ministerpräsident Hendrik Wüst, und Wirtschaftsministerin Mona Neubaur wird am 27. Mai 2023 im großen Sendesaal des WDR und anschließend im MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln feierlich durchgeführt.

Neu in diesem Jahr: Aus dem »Staatspreis für das Kunsthandwerk« wird zum ersten Mal der »Staatspreis für angewandte Kunst und Design im Handwerk«. Der traditionsreiche Wettbewerb ‑ MANUFACTUM ‑ hat in 60 Jahren sein Gesicht oft verändert, doch er bleibt eine Leistungsschau des gestaltenden Handwerks in Nordrhein-Westfalen und einer der bedeutendsten Preise seiner Art in Deutschland.

Die nominierten Arbeiten sind vom 27. Mai bis zum 13. August 2023 in einer Ausstellung im MAKK - Museum für Angewandte Kunst Köln zu sehen.

Korea – Praktikanten für NRW:

Staatliche koreanische Jobagentur vermittelt junge Fachkräfte für Praktika nach NRW

HRD Korea, die staatliche koreanische Jobagentur vermittelt Praktikanten in technischen Berufen nach NRW. Die Fachkräfte (in Ausbildung/Studium) werden speziell auf die Profile der kooperierenden NRW-Unternehmen gesucht.

Die koreanischen Praktikantinnen und Praktikanten 

  • sind zwischen 18–34 Jahre alt
  • sind in einer technischen (hochschulischen) Ausbildung oder haben diese beendet
  • verfügen über max. 2–3 Jahre Berufserfahrung
  • sprechen englisch, ggf. können auch deutschsprachige Praktikanten gesucht werden
  • erhalten ein Stipendium aus Korea, das Visum, Versicherung, Reise- und Lebenshaltungskosten für den Aufenthalt abdeckt. Von den aufnehmenden Betrieben wird nicht erwartet, die Praktikanten zu vergüten.

Geplant ist ein Aufenthalt von Juli bis November 2023. Nach Übermittlung der Interessensbekundungen an HRD Korea bis Mitte März wird dort nach passenden Interessenten für die Tätigkeitsprofile gesucht.

Das aufnehmende Unternehmen erhält eine Vergütung von 1.400 Euro für die Aufnahme eines Praktikanten.

Im Anschluss ist den Praktikantinnen und Praktikanten freigestellt, ob sie weiter in Deutschland arbeiten oder nach Korea zurückkehren möchten. Das Programm ist ein Pilotprojekt, aus dem zunächst 25 junge Fachkräfte nach NRW entsandt werden sollen. Die Erfahrungen sollen in die Weiterführung des Programms einfließen.

Kontakt: Almut Schmitz, LGH, schmitz[ ät ]lgh.de; 0211-30108450

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Vorschau:

Was uns 2023 erwartet

In dem breiten Themenfeld des WHKT lässt sich eine zuverlässige Vorschau der Themen für das Jahr 2023 beschreiben, denn einige Themen stehen bereits fest, andere sind mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartbar. Die nachfolgenden Überschriften zeigen, mit welchen Themen der WHKT sich auf jeden Fall im Jahr 2023 beschäftigen wird. Jenseits der Projektarbeit und den Veranstaltungsformaten blickt der WHKT u.a. auf diese Themen:

 

Ausgabe von elektronischen Berufsausweisen an Gesundheitshandwerke
Die Ausgabe von elektronischen Berufsausweisen an Gesundheitshandwerke geht im kommenden Jahr testweise an den Start. Der WHKT begleitet die Pilotierung bei den NRW-Kammern Düsseldorf und Dortmund.

Azubiwohnen
Vor dem Hintergrund des immer enger werdenden Wohnungsmarktes erwarten wir eine intensivere Diskussion um Azubiwohnen und die Frage, wer Bauherr und Betreiber solcher Einrichtungen auf welchen Grundstücken werden wird.

Berufliche Orientierung der Schüler/innen
Die berufliche Orientierung im Hinblick auf passende Anschlüsse nach der Schulzeit ist noch nicht so erfolgreich, wie alle Akteure es sich vorstellen. Weitere Stellschrauben im System der beruflichen Orientierung für Nordrhein-Westfalen werden in 2023 beraten und umgesetzt.

Bundesgesetzliche Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung
Auf der Basis der Eckpunkte aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales für eine Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung wird in 2023 ein Gesetz erwartet, welches zusätzliche Regelungen schafft und das Einwanderungsrecht und Regelungen zu Aufenthaltstiteln hoffentlich nicht noch komplizierter macht.

Clearingverfahren ausbauen
Das Mittelstandsförderungsgesetz ermöglicht der Clearingstelle, Clearingverfahren anzuregen, um im Einzelfall geltendes Recht zu überprüfen. Die neuen Möglichkeiten werden in Pilotverfahren getestet, Prozesse werden etabliert und die Ergebnisse in den Mittelstandsbeirat gespiegelt.

Cybersicherheit wird immer wichtiger
Mit gemeinsamen Initiativen in Nordrhein-Westfalen wird Wirtschaft und Verwaltung motiviert und noch stärker beraten werden, ihre digitalen Systeme sicherer aufzustellen und damit Cyberangriffen besser begegnen zu können.

Digitalisierung der Verwaltungsleistungen
Mit den Anträgen zur öffentlichen Bestellung und Vereidigung als Sachverständige und zur Eintragung und Löschung aus der Handwerksrolle werden über das Wirtschafts-Service-Portal.NRW bereits einige Kammerleistungen digital angeboten. Weitere Kammerleistungen werden über die Nachnutzungsallianz zeitnah und bürokratiearm umgesetzt.

Distanzunterricht in der Berufsschule
Im Regelsystem der Beschulung von Auszubildenden soll zukünftig nicht nur Präsenzunterricht stattfinden. Wie ein hybrider Unterricht idealerweise ausgestaltet werden sollte, wird in diesem Jahr austariert und abgestimmt.

Ehrenamtsakademie Handwerk (EAH) wird weiter ausgebaut
Ehrenamtlich Tätige im Handwerk werden auch im Jahr 2023 mit Qualifizierungs- und Austauschangeboten unter der Dachmarke Ehrenamtsakademie Handwerk (EAH) von der Akademie Schloss Raesfeld landesweit unterstützt.

Energiekrise und Energiewende
Energiesicherheit und Energiepreise werden das Jahr 2023 weiter umtreiben. Das betrifft kurzfristig den Start der Härtefallhilfen und Maßnahmen, die Betriebe in das »new normal« begleiten. »NRW spart Energie« bleibt aktuell. Die Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien wird unterstützt durch Maßnahmen auf mehreren Ebenen. Auf europäischer Ebene werden wichtige Gesetzgebungsverfahren des Fit für 55-Paket abgeschlossen und es startet die Revision des Strommarktdesigns.

Fachkräfteoffensive für das Handwerk
Die Aktivitäten für eine Fachkräfteoffensive für das Handwerk, wie sie in der Koalitionsvereinbarung der Landesregierung in NRW vereinbart ist, wird im angelaufenen Jahr Gestalt annehmen.

Fachkräfte- und Auszubildendengewinnung für das Handwerk aus dem Ausland
Da der Druck im Handwerk für mehr Fachkräfte in den Betrieben kontinuierlich steigt, wird die Anwerbung und Integration von Fachkräften aus dem Ausland noch stärker in den Mittelpunkt rücken als in den vergangenen Jahren.

Kleine Bauvorlageberechtigung
Die kleine Bauvorlageberechtigung für Meisterinnen und Meister des Maurer- und Betonbauer- und des Zimmererhandwerks ist geplant. Im gleichen Zuge soll eine neue Landesbauordnung NRW erlassen werden, die vermutlich im Jahr 2024 in Kraft treten soll.

Kompetenzen der Schulabgänger/innen
Aufgrund aktueller Schulleistungsstudien, einem stark steigenden Unterrichtsausfall, aufgrund von Lehrkräftemangel in Nordrhein-Westfalen und dem geringen Lernfortschritt aus den Coronajahren wird die Diskussion um die Anschlussfähigkeit von schulentlassenen jungen Menschen in die berufliche sowie akademische Bildung zunehmen.

Landes- und Regionalplanung
Im Rahmen der Landes- und Regionalplanung setzt sich der WHKT weiter für die ausreichende Ausweisung von Gewerbe- und Industrieflächen in städtischen und ländlichen Räumen ein.

Meistergründungsprämie
Da die Landesregierung der Koalitionsvereinbarung die Meistergründungsprämie »noch attraktiver gestalten« will, erwartet der WHKT Änderungen der Förderkonditionen in 2023.

Meisterprämie
Das Land Nordrhein-Westfalen wird im Verlauf dieses Jahres ein Förderprogramm auflegen, das erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen der Meisterprüfung eine sogenannte »Meisterprämie« zahlt.

Nachhaltigkeit
Auf EU-Ebene sind eine Reihe von Gesetzgebungsverfahren anhängig, die sich mit unterschiedlichen Dimensionen von Nachhaltigkeit befassen: Nachhaltigkeitsberichterstattung, Ökodesign, Lieferketten, Verpackungsrecht. Sicherzustellen, dass diese handwerksverträglich gestaltet sind, wird für Handwerksbetriebe von wesentlicher Bedeutung sein. Weitere Gesetzesvorhaben sind angekündigt, die vor allem das Thema Kreislaufwirtschaft vorantreiben. Dazu gehören beispielsweise ein Vorschlag zum ökologischen Fußabdruck, ein Recht auf Reparatur und die Überarbeitung der Abfallrahmenrichtlinie.

Neuregelungen zur Fachkräfteeinwanderung
Das Bundesarbeitsministerium hat mit seinen Eckpunkten angekündigt, dass die Regelungen zur Fachkräfteeinwanderung erweitert werden, um ein größeres Potenzial an qualifizierten Menschen aus Drittstaaten für den Arbeitsmarkt in Deutschland gewinnen zu können.

Qualifizierung für den Markt der regenerativen Energien
Um die politischen Ziele der Energiewende zu erreichen und möglichst viele Handwerksbetriebe für diesen Markt aufzuschließen, müssen immer mehr Führungskräfte sowie Gesellinnen und Gesellen im Handwerk für die Planung und Ausführung der notwendigen Arbeiten zur Installation und Wartung von regenerativen Energietechnologien, wie Wärmepumpen, PV-Anlagen und Windkraft, qualifiziert werden.

Sachverständigenwesen
Die Zahl an Neu- und Wiederbestellungen von handwerklichen Sachverständigen nimmt stetig ab. Gleichzeit nimmt die Nachfrage an Gutachterleistungen durch Gerichte und Privatpersonen zu. Es müssen Wege gefunden werden, um Nachwuchs zu gewinnen.

Studienzweifler für eine Karriere über die berufliche Bildung gewinnen
Die Landesregierung will daran mitwirken, mehr Zielgruppen für die duale Erstausbildung, Umschulung und berufliche Qualifizierungen zu gewinnen. Besonders spannend wird die Etablierung von Strukturen, um das Ziel des Koalitionsvertrags umzusetzen: „Studierenden, die sich während eines Studiums umorientieren wollen, wollen wir eine verbesserte Beratung hin zu einer dualen Ausbildung anbieten.“

»Übergangssystem« zwischen Schule und Beruf erneut im Fokus
Nicht nur das weiter steigende Durchschnittsalter beim Einstieg in eine duale Ausbildung, sondern auch eine sehr große Anzahl von Schülerinnen und Schülern, die nach der allgemeinbildenden Schule weiter zur Schule gehen, beschäftigen die Bildungs- und Arbeitsmarktexperten aufgrund des enormen Fachkräftebedarfs in Wirtschaft und Verwaltung.

Vereinfachung und Digitalisierung des Planungs- und Genehmigungsverfahrens
Das Planungs- und Genehmigungsverfahren in verschiedenen Bereichen (z.B. Bauwesen, Verwaltung) und auf verschiedenen Ebenen (Kommune, Land, Bund) muss weiterhin vereinfacht und digitalisiert werden.
 
Vergabe
Die öffentliche Vergabe muss ganzheitlich digitalisiert werden. Die kommunale Auftragsvergabe muss attraktiv für das Handwerk gestaltet sein.

Vorhaben zur rechtlichen Verankerung des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR)
Zur Stärkung der Berufsbildung wird es weitere Initiativen geben, um den DQR rechtlich auf der Bundesebene zu verankern.

 

»Erfolgschance bei guter Vorbereitung im Heimatland und Unterstützung der aufnehmenden KMU«:

Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertages Berthold Schröder zur Fachkräfteeinwanderungsoffensive des Bundes

Foto: WHKT/RG

Das Migrationspaket des Bundes enthält drei Säulen: 1. Eine Fachkräftesäule, für Fachkräfte mit anerkannten Berufsabschlüssen; 2. Eine Erfahrungssäule, d.h. die Voraussetzung mindestens zweijähriger Berufserfahrung in dem nicht reglementierten Beruf, der ausgeübt werden soll, und einen Berufsabschluss in einem anderen Beruf; 3. Eine Potentialsäule. Danach hätten Fachkräfte ohne bereits vorliegenden Arbeitsvertrag auf Basis eines Punktesystems und einer daraufhin vergebenen Chancenkarte die Möglichkeit zur Einreise, auch um beispielsweise einer Probebeschäftigung nachzugehen und einen Arbeitsplatz zu suchen.

 

Wie bewertet der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) die Pläne der Bundesregierung für eine Weiterentwicklung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes im Hinblick auf NRW?

»Mit den geplanten Neuregelungen im Migrationspaket hat der Bund wichtige Rahmenbedingungen angepasst, die es gerade auch Fachkräften mit beruflichen Qualifikationen schneller ermöglicht, nach Deutschland einzureisen. Wir erhoffen uns dadurch auch für die Erwerbsmigration ins NRW-Handwerk wichtige Impulse. Ob es allerdings tatsächlich gelingt, dass Betriebe des Handwerks und ausländische Fachkräfte die neuen Chancen für sich nutzen, ist von den regionalen Begleit- und Unterstützungsstrukturen abhängig und davon, ob sich gleichfalls die bürokratischen Herausforderungen von kleinen und mittleren Unternehmen meistern lassen«, betont WHKT-Präsident Berthold Schröder.

Der Erfolg der Bundesstrategie in NRW sei maßgeblich davon abhängig, wie es gelinge, das Thema in die Fachkräfteoffensive des Landes einzubetten. So bleibe der Prozess der Anwerbung, die vorbereitenden Maßnahmen im jeweiligen Herkunftsland sowie die professionelle Unterstützung der Betriebe bei den bürokratischen Hürden erfolgsentscheidend. »Zudem sind weiterhin sehr viele Akteure am gesamten Integrationsprozess beteiligt. Hier gilt es, regionale Netzwerke zu organisieren und Modelle anzubieten, die gerade aus betrieblicher Sicht Zeiträume überbrücken und Planungssicherheit bieten«, empfiehlt Schröder.

Welche Qualifikationen könnten über Zuwanderung erfolgen, welche über eine bessere Ausbildung der heimischen Bevölkerung?

Die Ausbildungsangebote und Angebote der Höheren Berufsbildung des Handwerks seien in NRW breit und vielfältig aufgestellt, unterstreicht der Spitzenrepräsentant des Kammertags. »Die Duale Berufsausbildung ist im Inland ein Erfolgsmodell für Schülerinnen und Schüler aller Schulabschlüsse und stößt weltweit auf Anerkennung.« Jährlich registrierten die sieben Handwerkskammern zwischen 28.000 und 30.000 neue Ausbildungsverträge im Handwerk. Schröder: »Wir müssen alle Potentiale erschließen, sei es bei Personen im Übergangssystem zwischen Schule und Beruf, bei Studienzweiflerinnen und Quereinsteigern.«

Handwerksbetriebe könnten aktuell noch deutlich mehr Menschen ausbilden, so der WHKT-Präsident. »Dennoch gelingt es ihnen aktuell noch nicht ausreichend, viel mehr junge Menschen für die Karrierewege des Handwerks zu interessieren. Die Gründe sind vielfältig.« Einerseits habe dies demografische Ursachen; aktuell rückten nur halb so viele Jugendliche aus den Schulen nach wie vor 50 Jahren. »Andererseits hat es aber auch damit zu tun, dass die berufliche Bildung gegenüber der akademischen Bildung nach wie vor nicht als gleichwertig in der Gesellschaft angesehen wird«, so Schröder. Auch daran müsse mit der Politik gemeinsam weitergearbeitet werden: »Weil wir in nahezu allen Berufen in den nächsten Jahren aufgrund der Berufsaustritte der geburtenstarken Jahrgänge in die Rente mehr Erwerbstätige benötigen als Nachwuchs im Inland zur Verfügung steht, werden wir auch auf Einwanderung setzen«, begründet der Präsident der Dachorganisation der NRW-Handwerkskammern seine grundsätzlich positive Haltung den Integrationsplänen des Bundes gegenüber.

Programm zur Förderung strukturschwacher Gebiete:

»Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Regionalen Wirtschaftsstruktur« (GRW) benachteiligt das Handwerk

Im vergangenen Monat wurde der neue Koordinierungsrahmen der »Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Regionalen Wirtschaftsstruktur« (GRW) überarbeitet und beschlossen. Die GRW ist ein Programm von Bund und Länder zur Förderung von Investitionen in strukturschwachen Gebieten. Auf dieser Grundlage überarbeitet das Land NRW aktuell die Förderrichtlinie zur Förderung der gewerblichen Wirtschaft im Rahmen des Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramms.

Das nordrhein-westfälische Handwerk sieht in der neuen GRW und dem Richtlinienentwurf eine Verschlechterung der Förderfähigkeit des Handwerks gegenüber den bisherigen Rahmenbedingungen. Denn auf der einen Seite sind die Ziele der GRW und damit der Kreis des förderfähigen Gewerbes und der förderfähigen Infrastruktur ausgeweitet worden: Die Exportbasisorientierung ist weggefallen, stattdessen liegt der Fokus auf dem regionalen Absatz. Hinzugekommen ist u.a. auch die Förderung zur Beschleunigung der klimaneutralen und nachhaltigen Transformation. Auf der anderen Seite sind mehr Gewerke über die Negativliste von der Förderung ausgeschlossen: Neben dem weiterhin bestehenden Ausschluss des Baugewerbes von der Förderung ist nunmehr auch das Kraftfahrzeuggewerbe von der Förderung ausgeschlossen. Die Förderung für das Lebensmittelhandwerk wurde erschwert, indem es nur ausnahmsweise gefördert werden darf.

Der WHKT hat seine Kritik in der Stellungnahme gegenüber der Landesregierung deutlich gemacht. Die Stellungnahme ist hier zu lesen.

Sachverständigenwesen – Änderungen im Justizgesetz NRW:

Rechtliche Grundlage zur Übermittlung personenbezogener Daten durch Gerichte und Staatsanwaltschaften bei Pflichtverletzung des Sachverständigen geschaffen

Eine wesentliche Änderung der jüngsten Novellierung des Justizgesetzes NRW ist die lang ersehnte Einführung von § 43 a JustG NRW, die den Gerichten und Staatsanwaltschaften von Amts wegen die Übermittlung von Informationen über die von ihnen herangezogenen Sachverständigen und relevanten Akteninhalten an die Bestellkörperschaften erlaubt, soweit diese im Rahmen der gutachterlichen Tätigkeit vor Gericht gegen ihre Pflichten verstoßen. Geringfügige Pflichtverletzungen sind davon ausgenommen.

Auf diese Weise können die Kammern als Bestellkörperschaften die notwendigen Informationen erlangen, die zur Beurteilung, ob die von ihnen bestellten Sachverständigen ihrer Tätigkeit ordnungsgemäß nachgehen, unerlässlich sind und so bei Bedarf erforderliche Maßnahmen ergreifen. So kann langfristig der hohe Qualitätsstandard der öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen gewährleistet werden.

2023–2025:

Förderprogramm Integration durch Qualifizierung (IQ)

Mit dem Programm werden aus Mitteln des ESF+ sowie des BMAS bundesweit Maßnahmen unterstützt, die Zugewanderten und Zuwandernden mit ausländischer Qualifikation einen adäquaten Berufseinstieg ermöglichen. Das Anerkennungsgesetz sowie die Regelungen im Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) stehen dabei im Mittelpunkt.

Der WHKT war an den verschiedenen Förderphasen IQ seit 2005 beteiligt und hatte 2015 die Koordinierung für NRW übertragen bekommen. Mit der Neuausrichtung und Neustrukturierung der Förderrichtlinie IQ (2021-2027) wurde gleichfalls die bisherige Struktur der Landesnetzwerke aufgelöst und durch Regionale Integrationsnetzwerke ersetzt. Für den Zeitraum 2023–2025 hat der WHKT sich mit der Koordinierungsstelle für das Regionale Integrationsnetzwerk IQ NRW - West beworben.

Bei der neuen Förderrichtlinie steht zukünftig neben den Integrationsnetzwerken die IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung und damit die individuelle Begleitung und Qualifizierung von Fachkräften mit ausländischer Herkunft in allen Berufsfeldern im Vordergrund. Digitale Beratungs- und Qualifizierungsangebote sollen dabei zum Einsatz kommen sowie eine Überführung in die Regelstruktur der beruflichen Qualifizierung sowie deren Finanzierung gewährleistet sein.

Geprägt ist die koordinierende Arbeit des WHKT im Förderprogramm IQ durch die Administration der Fördermittel für insgesamt 16 Teilvorhaben sowie die Umsetzung der Maßnahmen. Letztere zeichnet sich durch eine enge Kooperation mit relevanten Akteuren der Migration und Integration in der Verwaltung, Wirtschaft und Politik sowie kommunalen Einrichtungen und Migrantenorganisationen in NRW aus.

MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen:

Dreiteilige Imagefilmreihe zum Thema »Nachhaltige Mobilität im Handwerk« gestartet

Der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen hat eine insgesamt dreiteilige Gute-Beispiele-Imagefilmreihe zum Thema »Nachhaltige Mobilität im Handwerk« produziert. Die ersten beiden Folgen sind jetzt auf der Projektwebseite unter www.mobilityhub-handwerk.de/gute-beispiele abrufbar.

Im ersten Film wird der Meister- und Ausbildungsbetrieb ZEP-Team! Dachdeckerei und Zimmerei aus Bielefeld vorgestellt. Geschäftsführer Eugen Penner setzt in seinem Betrieb auf das Thema Nachhaltigkeit, auch im Bereich der betrieblichen Mobilität. So verfügt der betriebseigene Fuhrpark über fünf E-Kleinfahrzeuge sowie über einen E-Kleintransporter. Weiterhin gehören zu diesem ein Lastenrad, das bei gewissen Wartungsarbeiten und Serviceleistungen zum Einsatz kommt, sowie ein vollelektrischer Kran. Zu finden ist dieses Beispiel unter: https://lnkd.in/eYUuaRbT.

Im zweiten Imagefilm wird der Handwerksbetrieb Kirschbaum Fenster- und Rollladen GmbH aus Köln vorgestellt. Kirschbaum Fenster- und Rollladen GmbH verfügt über 2 PV-Anlagen und versorgt damit unter anderem 4 Ladestationen für E-Fahrzeuge mit nachhaltigen, erneuerbaren Energien. Seit 2022 sind insgesamt 17 E-Fahrzeuge im Einsatz. Dieser Film ist unter folgendem Link: https://lnkd.in/ee9-UP_Z zu finden.

Seit neustem verfügt der MobilityHub auch über einen Newsticker. Anmeldungen sind über: www.mobilityhub-handwerk.de/ticker-abo möglich.

Darüber hinaus sucht der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen Handwerksbetriebe, die bereits (teilweise) nachhaltig mobil sind und Interesse hätten an einem Podcast oder bei einer Reportage als Interviewpartner mitzuwirken. Bei Interesse kurze Mail an: heike.rosenberger[ ät ]whkt.de oder andrea.muckenheim[ ät ]whkt.de

Angewandte Kunst und Design im Handwerk:

Bewerbung zum Wettbewerb MANUFACTUM noch bis zum 31.01.2023 möglich

Noch bis zum 31. Januar 2023 können sich Designerinnen/Designer, Kunsthandwerkerinnen/Kunsthandwerker sowie Gestalterinnen/Gestalter ab dem vollendeten 25. Lebensjahr, die in Nordrhein-Westfalen leben und arbeiten, wieder um die Teilnahme an der Landesausstellung bewerben. Die Besten von ihnen werden mit dem Staatspreis ausgezeichnet.

Der traditionsreiche Wettbewerb, den die Landesregierung alle zwei Jahre ausschreibt, hat mit neuem Konzept an Attraktivität gewonnen und gehört mit insgesamt 60.000 Euro zu den bedeutenden Kunstpreisen in Deutschland. Er rückt das Unikat, das handgefertigte Einzelstück, in den Mittelpunkt.

2023 werden zum 31. Mal Handwerk, Design und angewandte Kunst auf höchstem Niveau einem breiten Publikum präsentiert. Die Wichtigkeit der Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst in Köln (MAKK) unterstreicht die Landesregierung durch die Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten Henrik Wüst. Durch ihn erfolgt die feierliche Verleihung der Staatspreise am 27. Mai 2023.

Weitere Informationen zum vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen geförderten Staatspreis und Online-Bewerbung unter www.staatspreis-manufactum.de

Bilanz:

Vier Jahre »Netzwerk Qualifikationsanalyse« – Förderung von Qualifikationsanalysen im beruflichen Anerkennungsverfahren

Eine positive Bilanz zieht der WHKT aus vier Jahren Verbund-Projekt »NetQA« (2019–2022) zur fachlichen und finanziellen Unterstützung der zuständigen Stellen bei der Durchführung der »sonstigen Verfahren«. Das BMBF-geförderte Projekt unter fachlicher Steuerung des WHKT wurde von mehreren Partnern aus dem Handwerk und dem IHK-Bereich umgesetzt. Trotz des pandemie-bedingten Rückgangs an bundesweit durchgeführten Qualifikationsanalysen (QA) kann das Verbund-Projekt eine positive Bilanz ziehen. Der Wissenstransfer und die Vernetzung konnten erfolgreich digital vorangetrieben werden.

NetQA hat in insgesamt 37 Seminaren über 180 Teilnehmende zur Durchführung der »sonstigen Verfahren« bei fehlenden schriftlichen Belegen geschult. Daneben konnten auch digitale Unterstützungsangebote wie regionale oder bundesweite Austauschformate für zuständige Stellen ausgebaut werden. Das Projekt hat Kammern bei ihren ersten Qualifikationsanalysen begleitet. Insbesondere Landwirtschaftskammern wurden für das Verfahren gewonnen und nahmen erstmalig den Sonderfonds in Anspruch.

Durch die finanzielle Förderung des projekteigenen Sonderfonds konnten mehr als 80 Antragstellende am »sonstigen Verfahren« teilnehmen und ihre Anerkennung erhalten. Die Fördersumme betrug insgesamt knapp 99.000 Euro. Der Sonderfonds schließt eine wichtige Lücke bei der Finanzierung der »sonstigen Verfahren«.

Die finanzielle Förderung der Qualifikationsanalyse ist aus Sicht des WHKT von besonderer Bedeutung, um Antragstellenden diese Option de facto zu ermöglichen.

Die Förderung der Qualifikationsanalyse wird in den nächsten Monaten im Förderinstrument des Anerkennungszuschusses bis zu einer Höhe von 1.200 Euro integriert, wie im Bundesanzeiger am 21. Dezember 2022 veröffentlicht wurde.

Ausbildung international:

nrw:exchange – Das UK-Stipendium für Azubis

Das Förderprogramm nrw:exchange des Landes NRW bietet volljährigen Auszubildenden sowie Gesellinnen/Gesellen bis zu 12 Monate nach der Gesellenprüfung die Möglichkeit, ein bis zu vierwöchiges Praktikum in Großbritannien zu absolvieren. Zunächst werden vorwiegend Aufenthalte in einer Berufsschule mit Praxisphase angeboten, da für ein Betriebspraktikum seit dem Brexit zusätzlich ein teures Visum erforderlich ist. Das Stipendium bietet die Möglichkeit, die Sprachfertigkeit zu trainieren und einen Einblick in die berufliche Praxis zu bekommen. Auch der Austausch mit britischen Berufsschülern im gleichen Ausbildungsberuf soll während des Aufenthalts nicht zu kurz kommen.

Das Stipendienprogramm wurde 2022 vom Land NRW ins Leben gerufen und wird auch 2023 fortgesetzt, um jungen Fachkräften Gelegenheit zu bieten, internationale Erfahrungen zu gewinnen und dadurch die engen Beziehungen zwischen NRW und UK zu stärken.

Anträge für die UK-Stipendien für Azubis können bei der LGH eingereicht werden. Kontakt: Frau Judith Steffes, E-Mail: steffes[ ät ]lgh.de, Telefon: 0211-30108-108, www.handwerk-international.net/nrw-exchange

Terminvorschau 2023

16. Juni 2023 | 9. Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW, Raesfeld, www.ehrenamt-handwerk-nrw.de/start/treffpunkt-ehrenamt

25. September 2023 | Handwerksabend – Partnertreff von WHKT und LGH, Düsseldorf

28. Oktober 2023 | Schlussfeier des Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks (PLW) NRW, Arnsberg


Weitere Termine von WHKT und Handwerkskammern unter www.whkt.de/termine

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NRW Meisterprämie im Handwerk:

Starkes Signal für die Gleichwertigkeit der beruflichen Bildung

Im Rahmen der angekündigten Fachkräfteoffensive fördert das Land NRW ab Mitte 2023 jede erfolgreich abgelegte Meisterprüfung mit 2.500 Euro. Insgesamt sollen so 11 Mio. Euro jährlich – die Zustimmung des Landtags vorausgesetzt – für die Meisterprämie im Handwerk in NRW zur Verfügung stehen. »Wir investieren in kluge Köpfe und die Attraktivität der beruflichen Bildung«, betont Arbeitsminister Laumann in seiner Pressemeldung. »Eine Meisterfortbildung ist nicht nur fachlich und zeitlich anspruchsvoll, sondern ist auch für viele Teilnehmende ein finanzieller Kraftakt«, so der Minister weiter.

WHKT-Präsident Berthold Schröder begrüßt die Prämie vor allem auch deshalb, weil sie nicht nur wichtige Anreize für die Meisterausbildung im Handwerk setzt, sondern gleichzeitig »ein wertvolles Signal zur Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung darstellt.«

Meisterschülerinnen und Meisterschüler müssen nach wie vor für einen Großteil der ihnen entstehenden Fortbildungskosten selbst aufkommen. Das ist bei den meisten Studierenden anders. Die angekündigte Meisterprämie sorgt hier auf Seiten des Handwerks für ein größeres Gleichgewicht. Dies ist umso wichtiger, als dass zahlreiche Handwerksbetriebe dringend Nachfolgerinnen und Nachfolger suchen. Hinzu kommt, dass sich die Energiewende nur mit gut qualifizierten Fach- und Führungskräften im Handwerk meistern lässt.

Schreiben an die Landesregierung:

Einführung der kleinen Bauvorlageberechtigung

Vor dem Hintergrund der steigenden Anzahl an notwendigen Umbaumaßnahmen zugunsten der Energieeffizienz und des Klimaschutzes im Bereich der Gebäudetechnik oder des Wärmeschutzes bei sinkender Anzahl an geeigneten Fachkräften ist es sinnvoll, Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeistern des Maurer- und Betonbauer- sowie des Zimmereihandwerks die kleine Bauvorlageberechtigung einzuräumen, um dabei ein Stück weit Abhilfe zu schaffen. Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister dieser Handwerke verfügen aufgrund ihrer Meisterqualifikation über die fachlichen Kenntnisse zur Planung einfacher Bauvorhaben.

Die kleine Bauvorlageberechtigung führt zur Entbürokratisierung und Beschleunigung des Bauprozesses für alle Beteiligten und zur Kostenreduzierung von Bauvorhaben für den Bauherren. Die Einführung stellt gleichzeitig auch eine Wertschätzung und Anerkennung der dualen Ausbildung, insbesondere der Meisterqualifikation, und damit einen Schritt in Richtung Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung dar. Umso erfreulicher ist es, dass die Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag die Einführung einer kleinen Bauvorlageberechtigung ausdrücklich festgehalten hat und damit an Regelungen anknüpft, welche es in den meisten anderen Bundesländern bereits gibt und sich bewährt haben.

Mit einem kürzlich verfassten Schreiben an Ministerin Scharrenbach hat der WHKT um die zeitnahe Überarbeitung der entsprechenden Vorschrift in der Bauordnung NRW gebeten.

WHKT-Kaminabend:

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur im Gespräch mit Arbeitnehmer-Vizepräsidenten der Handwerkskammern

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Foto: Land NRW/R. Sondermann) und WHKT-Arbeitnehmer-Vizepräsident Alexander Hengst (Foto: WHKT/RG)

Auf dem diesjährigen WHKT-Kaminabend in Raesfeld am 30.11.2022 begrüßte Alexander Hengst, WHKT-Vorstandsmitglied und Vizepräsident der Handwerkskammer zu Köln, NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur zum gemeinsamen Austausch. Im Mittelpunkt standen die Themen, die die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des Handwerks und die NRW-Politik bewegen. Dazu gehören: die Fachkräftesicherung, die Entwicklung von NRW als Wasserstoffstandort, die Herstellung der Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung sowie die Berücksichtigung der Tariftreue bei öffentlichen Vergaben.

Im Gespräch konnten alle Bereiche erörtert und deren Einordnung aus Sicht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gegenüber NRW-Ministerin Neubaur dargelegt werden. »Und genau darin bestand unser Ziel. Wir wollten und wollen klarmachen, wie die aktuellen Entwicklungen im Energiesektor, die Fachkräfteproblematik und die Ungleichheit zwischen akademischer und beruflicher Bildung die Betriebe und Handwerkerinnen und Handwerker belasten und was getan werden muss, damit beispielsweise die Energiewende nachhaltig gelingt. Somit war es ein gutes Gespräch und wir freuen uns auf die vereinbarte weitere Zusammenarbeit mit Frau Ministerin Neubaur und der gesamten NRW-Landesregierung«, so die zusammenfassenden Worte von WHKT-Vizepräsident Alexander Hengst.

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur erklärte: »Der intensive Austausch mit den Arbeitnehmer-Vizepräsidenten der Handwerkskammern in Nordrhein-Westfalen zeigt einmal mehr: Das Handwerk ist für die Landesregierung ein wichtiger, kompetenter und verlässlicher Partner. Für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist es besonders wertvoll, dass sie mit den Arbeitnehmer-Vizepräsidenten in den Handwerkskammern eine starke Stimme haben.«

Berthold Schröder, Präsident des WHKT und der HWK Dortmund, mit dem Handwerkszeichen in Gold ausgezeichnet

Hauptgeschäftsführer der HWK Dortmund, Carsten Harder, Kammer- und WHKT-Präsident Berthold Schröder, ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer (v.l.n.r.) | Foto: Handwerkskammer Dortmund

Mit der höchsten Auszeichnung, die der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) zu vergeben hat, würdigte die Dachorganisation unter anderem Berthold Schröders großes Engagement in der Corona-Krise, als es darum ging, dringend benötigte Unterstützungen für Handwerksbetriebe bei den politischen Entscheidungsträgern zu erwirken.

ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer überreichte die Auszeichnung persönlich im Rahmen der HWK-Herbst-Vollversammlung in Dortmund. In seiner Laudatio bezeichnete der Handwerkspräsident Schröder als einen »Menschen mit Visionen, der dann auch noch den Mut besitzt, diese Visionen umzusetzen.«

Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks auf Bundesebene:

11 Bundessiegerinnen- und Bundessieger aus Nordrhein-Westfalen

Am 29. Oktober 2022 ehrte der Westdeutsche Handwerkskammertag gemeinsam mit der Handwerkskammer Münster 71 Landessiegerinnen und Landessieger des Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks Nordrhein-Westfalen in Münster. Die Landessiegerinnen und Landessieger aus Nordrhein-Westfalen hatten sodann die Möglichkeit, am Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks auf Bundesebene teilzunehmen und sich in ihren Wettbewerbsberufen gegenseitig zu messen. Am 9. Dezember 2022 wurden in Augsburg 11 Bundessiegerinnen und Bundessieger aus Nordrhein-Westfalen geehrt. Das sind (Name – Wettbewerbsberuf):

  • Alexander Bökmann, Elektroniker – Fachrichtung: Automatisierungstechnik
  • Bleonita Sejdiu, Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk – Fachrichtung: Bäckerei
  • Hannah Gnegel, Fotografin
  • Jonathan Meyer, Feinwerkmechaniker – Fachrichtung: Zerspanungstechnik
  • Leonard Will, Konditor
  • Moritz Meyer, Metallbauer: Nutzfahrzeugbau
  • Oliver Joppe, Gebäudereiniger
  • Rebecca Reinecke, Schilder- und Lichtreklameherstellerin
  • Robin Hannes, Holz- und Bautenschützer – Fachrichtung: Bautenschutz
  • Sebastian Breuer, Elektroniker – Fachrichtung: Informations- und Telekommuni-kationstechnik
  • Stefan Günter Huven, Oberflächenbeschichter.

Für die großartige Leistung gratulieren wir den Bundessiegerinnen und Bundessiegern des Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks aus Nordrhein-Westfalen ganz herzlich.

Große Beteiligung und hilfreiche Impulse aus der Handwerksorganisation:

Umfrage des Innovationsdialogs zeigt: Fachkräftesicherung auch in Krisenzeiten das wichtigste Zukunftsthema für das Handwerk

Mit regelmäßigen Dialogformaten wird der Innovationsdialog Handwerk in NRW die Kompetenzen aller Handwerksorganisationen Nordrhein-Westfalens in den Austausch einbinden, um die für das Handwerk wichtigsten Themen der Zukunft zielgenau zu identifizieren sowie Einschätzungen und Meinungsbilder zu bündeln. 518 abgegebene Antworten von knapp einem Drittel der befragten Spitzenvertretungen aus Haupt- und Ehrenamt zeugen vom großen Interesse an einem gemeinsamen Austausch, welchen der WHKT im Rahmen des Innovationsdialogs in den nächsten Monaten fortsetzen wird.

Die Ergebnisse der Umfrage lassen einen klaren Schwerpunkt erkennen, welches Thema der Innovationsdialog prioritär behandeln sollte, und bestätigen damit den in den letzten Jahren mehr und mehr in den Fokus gerückten Trend: dem Handwerk mangelt es mit Blick auf den demografischen Wandel und die Akademisierung der jüngeren Generationen an Nachwuchs. So sehen 64,2 Prozent der Befragten die Fachkräftesicherung als dringendstes Thema, gefolgt vom Führungskräftenachwuchs mit 28,2 Prozent. Ebenso für 30,2 Prozent der Befragten ein Dauerthema: Die Digitalisierung.

Blickt man auf Innovationstreiber im Handwerk, so sieht knapp die Hälfte aller Befragten den technologischen Fortschritt als größten Impulsgeber für die Handwerksbetriebe. Führend in dieser Kategorie ist allerdings der Unternehmergeist mit 56,6 Prozent Zuspruch. Immerhin ein knappes Drittel der Befragten sieht in entsprechenden Weiterbildungen Potenziale für die Förderung von Innovationen in Handwerksbetrieben. Hier ist es Aufgabe aller Bildungsanbieter im Handwerk zu analysieren, ob passgenaue Angebote bereits existieren, (weiter-)entwickelt oder beworben werden müssen.

Der Innovationsdialog Handwerk in NRW wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Weitere Informationen unter www.innovationsdialog-handwerk.nrw.

Viele Gründungen im Handwerk trotz Krise:

Meistergründungsprämie des Landes Nordrhein-Westfalen wegen Erfolg im Antragsstop

In diesem Krisenjahr haben unter den erhöhten Risikobedingungen schon so viele Meisterinnen und Meister im Handwerk einen Betrieb übernommen oder einen neuen Betrieb gegründet, dass die Mittel der Meistergründungsprämie ausgeschöpft sind. Seit Ende Oktober 2022 wird kein Antrag mehr angenommen, wissend, dass sich eine Vielzahl von Personen zum 1. Januar 2023 selbstständig machen wollen. Wer die Meistergründungsprämie erhalten möchte, sollte nicht am 1. Januar 2023 gründen, sondern im Januar 2023 zunächst einen Antrag auf Meistergründungsprämie bei der Landesgewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks stellen.

Landesregierung und Parlament arbeiten daran, dass ab 2023 wieder ausreichend Mittel für ein Förderinstrument zur Verfügung stehen, das laut Koalitionsvereinbarung »noch attraktiver« gestaltet werden soll.

»Für Sicherheit, Wachstum und Klimaschutz«:

Handwerk.NRW verabschiedet Leitlinien zur Energie- und Rohstoffpolitik

Am 18. November 2022 hat der Handwerksrat Leitlinien der Energie- und Rohstoffpolitik aus der Sicht des Handwerks verabschiedet. Der Beschluss mit dem Titel »Für Sicherheit, Wachstum und Klimaschutz« befasst sich mit Fragen der Versorgungssicherheit und der Bezahlbarkeit von Energie, mit Entlastungen in der Krise und den Perspektiven für die Zeit danach.

Der Beschlusstext ist online verfügbar unter https://www.handwerk.nrw/fileadmin/user_upload/Unsere_Positionen/Energieversorgung/Energiepolitik.pdf

Neues aus Europa:

Das Verpackungsrecht wird überarbeitet

Am 30.11.2022 hat die Europäische Kommission einen Vorschlag für eine neue EU-Verpackungsverordnung veröffentlicht.  Diese soll die geltende Richtlinie über Verpackungen und Verpackungsabfälle ersetzen und dafür sorgen, dass EU-weit exakt dieselben Anforderungen gelten.

Der Vorschlag ist geleitet vom Konzept der Kreislaufwirtschaft. Das Ziel ist, Verpackungsabfall zu vermeiden und geschlossene Recyclingkreisläufe zu fördern. Die zugrundeliegende Lebenszyklusbetrachtung geht einher mit einer Reihe zusätzlicher Pflichten entlang der Wertschöpfungskette. Dazu gehören die Dokumentation der Konformität beim Inverkehrbringen, Prüfpflichten der Vertreiber und Informationspflichten entlang der Lieferkette sowie gegenüber Verbrauchern. Zu erwarten ist, dass zusätzliche Anforderungen auf Handwerkbetriebe zukommen.

Handwerksrelevant in der Praxis werden auch die verbindlichen Mindestziele für wiederverwendbare und nachfüllbare Verpackungslösungen sein. Diese betreffen zum Beispiel Transportverpackungen großer Haushaltsgeräte sowie Getränke und Speisen zum Mitnehmen. Was warme Speisen und Getränke betrifft, sieht der Vorschlag Ausnahmen insbesondere für Kleinstunternehmen und solche mit geringer Fläche vor. In einigen Bereichen sind zudem delegierte Rechtsakte angekündigt, die Vorgaben präzisieren.

Insgesamt handelt es sich um ein hochkomplexes Vorhaben. Weil die Verordnung in den Mitgliedstaaten unmittelbar gelten soll, werden auf rund 250 Seiten Grundsatz- und Detailregelungen getroffen – etwa die Frage, ob eine Wursthülle als Verpackung gilt. Die bisher ausschließlich auf Englisch vorliegenden Texte sind unter https://environment.ec.europa.eu/publications/proposal-packaging-and-packaging-waste_en verfügbar.

Pilotprojekt Fachkräfteanwerbung in Jordanien und Ägypten:

Erste Elektrofachkräfte sollen Anfang 2023 einreisen

Für die Teilnehmenden am Pilotprojekt des WHKT, welches mit finanzieller Unterstützung des NRW-Arbeitsministeriums aus Mitteln des Ministers für Europaangelegenheiten Nordrhein-Westfalen umgesetzt wird, startet Anfang 2023 die nächste Projektphase. Nachdem insgesamt 20 Elektrofachkräfte aus Jordanien und Ägypten in enger Zusammenarbeit mit der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) sowie der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) identifiziert und sprachlich vorbereitet werden konnten, findet aktuell die Vermittlung in Handwerksbetriebe und die Visabeantragung statt.

Als Grundlage der Einreise dient der im Jahr 2020 mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) entstandene § 16 d AufenthG, der die Einreise aus Drittstaaten für Fachkräfte ermöglicht, die ein berufliches Anerkennungsverfahren durchlaufen.

Die ersten fünf Fachkräfte konnten nun gemeinsam mit dem Arbeitgeber-Service der Bundesagentur für Arbeit (AG-S) an NRW-Betriebe im Elektrohandwerk (Fachrichtung Gebäude- und Energietechnik) vermittelt werden. Die Arbeitsverträge, welche die Fachkräfte zur Visabeantragung bei der jeweiligen Botschaft benötigen, sind von den Betrieben unterzeichnet und befinden sich auf dem Postweg. Die Bescheide zur beruflichen Anerkennung liegen gleichfalls bereits vor. Zudem stellen einige Betriebe für das erste Ankommen in Deutschland geeigneten Wohnraum zur Verfügung.

Nach der Einreise, die für die ersten Fachkräfte im ersten Quartal 2023 geplant ist, werden weitere Sprachqualifikationen über das Pilotprojekt und danach Fachsprachkurse über das BAMF organisiert. Zudem finden Anpassungsqualifizierungen berufsbegleitend in den Bildungsstätten des Handwerks statt, damit die ausländischen Fachkräfte möglichst zügig die Gleichwertigkeit ihrer Berufsqualifikationen erhalten.

Betriebe, die sich beteiligen möchten, finden den Kontakt zum Pilotprojekt sowie Profile der Fachkräfte unter www.whkt.de/fachkraefte

Erste Erfahrungen im Pilotprojekt zeigen, dass die Anwerbung und Vorbereitung der ausländischen Fachkräfte sowie die administrative Abwicklung der Einreise Zeit brauchen, Kosten verursachen sowie mit Hürden und Ungewissheiten verbunden sind. Ohne das Pilotprojekt wäre es kaum gelungen, die zahlreichen Akteure zusammenzubringen und den Prozess so zu gestalten, dass insbesondere kleine und mittlere Betriebe des Handwerks davon profitieren.

Damit sich Fachkräfteeinwanderung perspektivisch im Handwerk als Säule der Fachkräftegewinnung entwickelt, sind entsprechende Begleitstrukturen auf Seiten der Betriebe und der ausländischen Fachkräfte notwendig. Idealerweise würde eine Fachkräfteeinwanderung-Gesellschaft NRW, gemeinsam getragen von Politik, Wirtschaft und Arbeitsverwaltung den Prozess begleitend organisieren. Dies ist umso wichtiger, als dass der Bund für Herbst mit der Fachkräftestrategie weitere Vereinfachungen angekündigt hat und dadurch die Attraktivität der Anwerbung ausländischer Fachkräfte weiter an Chancen gewinnt.

Etablierung nachhaltiger Mobilität in Handwerksbetrieben:

Neues vom »MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen«

Die Veranstaltung »Trotz Krise die Nachhaltigkeit im Blick behalten?!« wurde gemeinsam mit der Ehrenamtsakademie des NRW-Handwerks am 02.12.2022 durchgeführt.

Der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen möchte, durch die enge Zusammenarbeit mit seinen Kooperationspartnern – dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen sowie dem Zukunftsnetz Mobilität NRW –, die Etablierung nachhaltiger Mobilität im Handwerk weiter vorantreiben. Grundlage hierfür bildet eine Kooperationsvereinbarung zur Förderung des Betrieblichen Mobilitätsmanagements in NRW.

Am 05.12.2022 fand die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung im Ministerium durch Vertreterinnen und Vertreter der drei Partner im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr in Düsseldorf statt. Das gemeinsame Ziel der Kooperationsvereinbarung ist die Bildung eines Netzwerkes für Betriebliches Mobilitätsmanagement in NRW, das nur durch die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure seine volle Kraft entfalten kann. Hierbei sollen in erster Linie ein gemeinsames Verständnis und der Austausch zwischen Kommunalverwaltungen, insbesondere der für Stadt- und Verkehrsplanung zuständigen Ämter sowie der kommunalen Wirtschaftsförderung, den zuständigen Handwerksorganisationen und den ortsansässigen Betrieben gefördert werden. Die dazugehörige Pressemeldung ist zu finden unter www.whkt.de/presse.

Gemeinsam mit der Ehrenamtsakademie des NRW-Handwerks bot der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen am 02. Dezember 2022 in der Handwerkskammer Dortmund die Veranstaltung »Trotz Krise die Nachhaltigkeit im Blick behalten?!« an. Die Veranstaltung setzte sich aus zwei Modulen zusammen: einem Impulsvortrag des Nachhaltigkeits-Experten Prof. Dr. Christian Berg zum Thema »Nachhaltigkeit in der Krise« sowie einem von september Strategie & Forschung GmbH moderierten Kreativworkshop zum Thema »Handwerksbetriebe im Spannungsfeld: Heute auch an Morgen denken« Entwicklung von Lösungsansätzen am Beispiel Betrieblicher Mobilität. Siegfried Riemann von der Handwerkskammer Dortmund komplettierte das Veranstaltungsprogramm durch die Vorstellung des »Check Nachhaltigkeit 360°«. Die Veranstaltung kam bei allen Teilnehmenden sehr gut an. Es wurden kreative Ideen entwickelt und handfeste Lösungsansätze erarbeitet, die darlegen, wie nachhaltige Mobilität im Handwerk weiter vorangetrieben werden kann.

Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW 2023:

Gesucht: Ehrenamtlich engagierte Handwerkerinnen und Handwerker

Viele Menschen im Handwerk engagieren sich weit über ihr Berufsfeld hinaus. Ob in der Entwicklungszusammenarbeit bei der Unterstützung von geflüchteten Menschen und Menschen in der Ukraine, bei Katastrophen im In- und Ausland oder auch im kleinen, nachbarschaftlichen und sozialen Umfeld, in der Lebenshilfe. Was sie leisten, ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft, zeigt Zusammenhalt und Verantwortung. Warum sie dies tun? Weil ihnen die Menschen wichtig sind, weil es ihnen ein Anliegen ist, zu unterstützen, weil sie etwas beitragen und weitergeben wollen, weil es ein gutes Gefühl ist, etwas unternommen zu haben, was anderen Erleichterung, Sicherheit oder neuen Lebensmut verschafft.

Da dieser wertvolle Beitrag ehrenamtlicher Handwerkerinnen und Handwerker selten die Bühne betritt oder hinreichend Anerkennung erfährt, findet einmal jährlich in Raesfeld der vom Westdeutschen Handwerkskammertag organisierte »Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW« mit Förderung des NRW-Wirtschaftsministeriums statt. Gleichgesinnte im Ehrenamt des Handwerks tauschen sich aus und berichten im persönlichen Gespräch über ihre Erfahrungen, Erlebnisse und anstehende Vorhaben. Sehr persönlich, sehr direkt.

Im nächsten Jahr findet der 9. Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW am Freitag, dem 16. Juni, am frühen Abend in der Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld statt. Interessierte können sich gerne bis Mitte Februar unter Angabe ihres Handwerks und einer kurzen Skizze ihres ehrenamtlichen Engagements melden, unter paulina.lempa[ ät ]whkt.de. Vorschläge sind ebenfalls herzlich willkommen.

Neben dem Austausch mit Ministerin Mona Neubaur erfolgt als jährliches Highlight die Vergabe des mit 5.000 Euro dotierten Ehrenamtspreises des Handwerks NRW durch das NRW-Wirtschaftsministerium an eine Handwerkerin oder einen Handwerker, die bzw. der in den letzten drei Jahren am Treffpunkt Ehrenamt teilgenommen hat.

Hintergründe zum Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW unter https://www.ehrenamt-handwerk-nrw.de/start/treffpunkt-ehrenamt.

Ehrenamtsakademie:

Kreative Lösungen zur Nachhaltigkeit in der Krise

Gleich zwei Mal hat sich das Ehrenamt im Dezember zum Thema Nachhaltigkeit getroffen. Zu einem Vortrag und anschließenden Workshop kamen am 02.12.2022 ehrenamtliche und hauptamtliche Vertreterinnen und Vertreter aus dem Handwerk in der Handwerkskammer Dortmund zusammen, um sich zum Thema »Trotz Krise die Nachhaltigkeit im Blick behalten?!« auszutauschen. Das Modul der Ehrenamtsakademie wurde gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung.

Die Handwerksjunioren aus NRW trafen sich auf Einladung der Ehrenamtsakademie am 05.12.2022 im Krefelder Nordbahnhof. In kreativen Gesprächsformaten, aber auch in zielorientierten Gruppenarbeiten wurden Lösungsansätze rund um ehrenamtliches Engagement in und mit Handwerksbetrieben erarbeitet. Im Fokus standen dabei Erwartungen der Generation Z an betriebliche Nachhaltigkeit sowie die Frage, wie Handwerkerinnen und Handwerker generationenübergreifend für ein Ehrenamt in der handwerklichen Selbstverwaltung begeistert werden können. Dass sich Nachhaltigkeit sowohl auf ökologische und ökonomische als auch auf soziale Aspekte bezieht, wurde in den erarbeiteten Lösungsvorschlägen deutlich. Wenn Betriebe die soziale und fachliche Kompetenz ihrer Mitarbeitenden in die Umsetzung ehrenamtlicher Projekte einbringen, kann dies auch ein wichtiger Schritt zur Gewinnung von Nachwuchs sein. Denn insbesondere für junge Menschen sind die Themen Nachhaltigkeit oder Klimaschutz eng verwoben mit Vorstellungen von einem (zukünftigen) Arbeitgeber. Auch hier war das Fazit: im Netzwerk miteinander und voneinander zu lernen ist nicht nur ein persönlicher Gewinn, sondern auch notwendig, um gemeinsame Ziele verfolgen zu können. Die Veranstaltung wurde gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung.

Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung« (IQ):

Bundesprogramm zur Integrationsförderung ausländischer Fachkräfte in den Arbeitsmarkt startet 2023

Nach erfolgreicher Beteiligung an dem vom BMAS durchgeführten Interessenbekundungsverfahren für interessierte Träger hat der Westdeutsche Handwerkskammertag e.V. (WHKT) das »Regionale Integrationsnetzwerk IQ NRW – West« als Koordinierungsstelle gemeinsam mit weiteren 15 Teilvorhaben im Rahmen des Bundesprogramms »IQ« beantragt. Zudem knüpft der WHKT als Träger einer Beratungsstelle für die berufliche Anerkennung und Qualifizierung mit einem IQ Antrag an die erzielten Ergebnisse der aktuellen Förderphase an. Nach aktuellem Stand sollen insgesamt sieben IQ Beratungsstellen für Anerkennung und Qualifizierung in NRW in enger Kooperation mit der Regionaldirektion in NRW der Bundesagentur für Arbeit entstehen.

Mit dem Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung« (IQ) unterstützt das Bundesarbeitsministerium die qualifikationsadäquate Integration von Fachkräften mit Einwanderungsgeschichte in den deutschen Arbeitsmarkt. Im Mittelpunkt stehen dabei die berufliche Anerkennung, Maßnahmen der Anpassungsqualifizierung sowie die Möglichkeiten, die das Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) bietet. Die nächste Förderphase IQ ist bundesweit für 2023 bis 2025 geplant und zielt insbesondere auf die Fachkräftegewinnung und Fachkräftesicherung im Rahmen der folgenden vier Programmteile: 1. Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung, 2. Faire Integration (sozial- und arbeitsrechtliche Beratung), 3. Regionales Integrationsnetzwerk sowie 4. virtuelle Qualifizierungen. Details zum Interessenbekundungs- und Antragsverfahren und zur Förderrichtlinie, sind auf den Seiten des ESF zu finden: www.esf.de/portal/DE/ESF-Plus-2021-2027/Foerderprogramme/bmas/iq.html. Die technische Abwicklung erfolgt über das Förderportal des Bundes Z-EU-S.

Der WHKT ist seit 2005 an dem Förderprogramm beteiligt. Im Jahr 2015 hat dieser die Koordinierung des IQ Netzwerks in NRW übertragen bekommen.

Weitere Informationen zum Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung« (IQ) und Kontakt in Nordrhein-Westfalen sind zu finden unter: https://www.iq-netzwerk-nrw.de

Handwerk im Hafthaus:

Einblicke in die berufliche Qualifizierung in Vollzugsanstalten

Der Westdeutsche Handwerkskammertag realisiert gemeinsam mit dem Ministerium der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen sowie den Justizvollzugsanstalten Heinsberg und Bochum-Langendreer und mit Unterstützung der Handwerkskammern Dortmund und Aachen das Vorhaben Handwerk im Hafthaus. Ziel des Modellprojekts ist es, den Zugang von ehemaligen Inhaftierten zum Arbeitsmarkt durch die Erprobung neuer Ansätze und Wege zu unterstützen und über diesen Weg einen Beitrag zum Bedarf an Auszubildenden und qualifizierten Fachkräften in den Betrieben zu leisten.

Wie sich die Berufsausbildung oder Ausbildungsvorbereitung während einer Haftzeit gestaltet, ist bislang außerhalb von Justizvollzugsanstalten kaum bekannt. Tatsächlich unterliegen die Berufsausbildungen, die Inhaftierte in Anspruch nehmen können, den allgemein gültigen Richtlinien und Vorgaben.

In drei neuen Kurzvideos, die in den Werkstätten der Justizvollzugsanstalt Bochum-Langendreer – Berufsförderungsstätte – und der Justizvollzugsanstalt Heinsberg entstanden sind, ermöglichen Gefangene und Ausbildungspersonal nun Einblicke in ihre Ausbildungswerkstätten. Sie erzählen von ihren Erfahrungen, Wünschen und Zukunftsplänen und zeigen, wie sie sich auf das Berufsleben nach der Haft vorbereiten.

Die Kurzvideos und viele weitere Informationen zum Vorhaben Handwerk im Hafthaus, wie beispielsweise Kontaktmöglichkeiten zu den Vollzugsanstalten für interessierte Betriebe, sind unter www.handwerk-im-hafthaus.de abrufbar. Ansprechpartner im WHKT ist Herr Peter Dohmen unter 0211/3007-707 oder peter.dohmen[ ät ]whkt.de.

Anerkennungsverfahren ausländischer Berufsqualifikationen:

Praxiseinblick »sonstige Verfahren« nach § 18 BQFG NRW

Eine Informationsveranstaltung des Verbund-Projekts »Netzwerk Qualifikationsanalyse« zu den Möglichkeiten der Gleichwertigkeitsfeststellung bei fehlenden schriftlichen Nachweisen stieß im Oktober bei den zuständigen Stellen für die Anerkennung nach den Anerkennungsgesetzen der Länder auf großes Interesse. Vertreten waren achtzehn zuständige Stellen aus acht Bundesländern. Neben der Qualifikationsanalyse – die sich im Handwerk sowie in Industrie und Handel als »sonstiges Verfahren« durchgesetzt hat – wurde ebenso das breite Spektrum der Anwendungsmöglichkeiten vorgestellt.

Im Mittelpunkt der digitalen Veranstaltung stand ein Praxiseinblick der Bezirksregierung Münster in zwei durchgeführte »sonstige Verfahren«. Die Bezirksregierung Münster ist für die Anerkennung von Berufsfachschul- und Fachschulabschlüssen aus außereuropäischen Staaten sowie Skandinavien zuständig. So hat sie beispielsweise in den Referenzberufen Kinderpfleger*innen und Bautechnische Assistent*innen mehrere »sonstige Verfahren« nach § 18 BQFG NRW durchgeführt. Im Anschluss wurden viele Fragen zur praktischen Umsetzung der Kompetenzfeststellung gestellt, diskutiert und Praxistipps ausgetauscht.

Alle anwesenden zuständigen Stellen gaben an, Erfahrung mit der Durchführung von Gleichwertigkeitsfeststellungsverfahren zu haben. Persönliche Praxiserfahrung mit der Ausnahmeregelung des BQFG bei fehlenden Dokumenten hatte bereits jede dritte teilnehmende Person. Die »sonstigen Verfahren« wurden vom Gesetzgeber sowohl im BQFG Bund als auch in den jeweiligen Landesgesetzen vorgesehen für die Anerkennung nicht-reglementierter, dualer oder schulischer, Ausbildungs- und Fortbildungsberufe. Auch von zuständigen Stellen, die Anerkennungen für reglementierte Berufe durchführen, wurde Interesse am standardisierten und qualitätsgesicherten Verfahren der Qualifikationsanalyse bekundet. Fazit der Veranstaltung ist, dass sich die zuständigen Stellen nach den jeweiligen Landesgesetzen mehr bundeslandübergreifenden Austausch zur Anerkennung in den gleichen Referenzberufen wünschen.

Das BMBF-geförderte Verbund-Projekt »NetQA« endet zum 31. Dezember 2022 und hat seit Projektbeginn Anfang 2019 mit Fachpublikationen, Schulungen und Informationsveranstaltungen sowie einem finanziellen Fördertopf die Durchführung der »sonstigen Verfahren« gefördert.

Weitere Informationen finden Sie unter www.whkt.de/netqa.

Experteninterview zur Transformation der Baubranche:

Innovationsdialog erhält Expertise aus der Wissenschaft

»Kann Digitalisierung überhaupt nachhaltig sein?«, »Vor welchen Herausforderungen wird die Baubranche in der Zukunft stehen?« und »Welche Rolle spielen Handwerksbetriebe dabei?« Diesen und vielen weiteren Fragen hat sich Prof. Moritz Fleischmann, Professor und Mitglied der Forschungskommission an der Hochschule Düsseldorf, im Experteninterview gestellt.

Für Prof. Fleischmann steht im Rahmen der Digitalisierung der Baubranche eine Planungsmethode im Vordergrund, die in Deutschland immer noch auf ihren Durchbruch warte: BIM (Building Information Modeling) ersetzt die klassische – analoge – Planung mit Skizzen und schriftlichen Entwürfen und hat den Vorteil, dass alle am Bau beteiligten Unternehmen parallel damit arbeiten können. Dadurch sei der Informationsaustausch koordinierter. Die digitalen Modelle ließen sich gut prüfen und der Bauprozess würde damit effizienter ablaufen.

Mehr eingesetzte Technologien bedeuten jedoch auch mehr benötigte Energie. Nachhaltig können diese aber trotzdem sein. Für Prof. Fleischmann ist die Digitalisierung Teil der Lösung für die Herausforderung des Klimawandels. Dabei hob der Experte hervor, dass es eine globale Aufgabe sei, an erneuerbaren Energien und an Speichertechnologie zu arbeiten, damit Daten immer dann abgerufen werden können, wenn sie gebraucht werden.

Prof. Fleischmann betonte Kompetenz und Potenzial des Handwerks und ermunterte dazu, interessiert und offen neuen Arbeitsmethoden und -formen, wie BIM, gegenüberzustehen. Auch wünsche er sich mehr »strategische Partnerschaften« zwischen Architekturbüros und Handwerksbetrieben, als auch gemeinsame Forschungsprojekte mit der Wissenschaft.

Das ausführliche Interview mit Prof. Fleischmann zum Themenbereich Digitalisierung und Nachhaltigkeit unter www.handwerk-digital.nrw.

Wie sieht für Sie die Zukunft des Handwerks aus? Beteiligen Sie sich am Innovationsdialog in unserem Ideenspeicher unter https://www.innovationsdialog-handwerk.nrw/ideen.

Der Innovationsdialog wird gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Europäische Kooperationen:

WHKT entwickelt Unterstützungsangebote für die Fachkräfte von morgen

In verschiedenen internationalen Initiativen im Rahmen von Erasmus+ entwickelt der WHKT gemeinsam mit Partnereinrichtungen aus verschiedenen europäischen Ländern praxisnahe Lösungsansätze für einen erleichterten Zugang von potenziellen Fachkräften ins Handwerk und für die Förderung von Digitalisierungsprozessen.

Im Rahmen der Partnerschaft unter der Kurzbezeichnung NEXT STEPS werden Instrumente entwickelt, die zu einer erfolgreichen Resozialisierung ehemaliger Inhaftierter beitragen. Das Projektkonsortium, bestehend aus acht Organisationen, die europaweit mit Anstalten des Strafvollzugs kooperieren, hat in der ersten Hälfte der Projektlaufzeit eine Datenbank entwickelt, in der sich in Kürze Betriebe und Ehrenamtliche unkompliziert registrieren können, um den beruflich qualifizierten Gefangenen nach ihrer Entlassung beispielsweise ein Praktikum anzubieten. Die Datenbank und weitere entwickelte Instrumente, die nächstes Jahr im Rahmen einer Prozesskette erprobt werden, werden zeitnah auf www.nextsteps.whkt.de veröffentlicht.

Im Rahmen der transnationalen Partnerschaft unter der Bezeichnung CAMPLUS werden unabhängige und kostenlose Bildungsinhalte entwickelt, um die Soft Skills von Menschen mit Fluchterfahrung zu verbessern. So sollen eine persönliche und berufliche Weiterentwicklung sowie lebenslanges Lernen ermöglicht und modellhaft erprobt werden, um so interkulturelle Barrieren zu überwinden und die Kompetenzen zu erwerben, die auf dem europäischen Arbeitsmarkt benötigt werden. Der WHKT programmiert im Rahmen des Projektes eine digitale Lernplattform, die 2023 praxisnah erprobt und validiert wird. Die pädagogischen Inhalte erhöhen mittelfristig die Beschäftigungsfähigkeit und bereiten auf eine berufliche Qualifizierung vor. Langfristig erhöht sich das Potential für die Ausbildung der Fachkräfte von morgen.

Um der digitalen Transformation der Wirtschaft zu begegnen, ist kürzlich unter der Kurzbezeichnung e-SELLER eine Initiative gestartet, die darauf abzielt, den Digitalisierungsprozess insbesondere im Vertrieb zu fördern und KMU dabei zu unterstützen, die neu entstehenden Anforderungen zu erfüllen und sich an die verändernden Arbeitsbedingungen ideal anzupassen. Sechs europäische Organisationen entwickeln zu diesem Zweck gemeinsam ein effektives Trainingsprogramm für Ausbildungspersonal und Betriebe, welches durch eine vorige Analyse genau auf die Bedürfnisse und Herausforderungen von Beschäftigten abgestimmt ist und digitale Bildungsinhalte integriert.

Die Umsetzung der Partnerschaften erfolgt mit Kofinanzierung von der Europäischen Union.

Neu erschienen:

Kurzvideo zur Preisverleihung und Ausstellungseröffnung der Designtalente Handwerk NRW ist online

Die Preisverleihung und Ausstellungseröffnung zum Wettbewerb »DesignTalente Handwerk NRW« fand unter Teilnahme u. a. von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur in der Handwerkskammer zu Köln statt.


Einen guten Eindruck von der Preisverleihung und der ausgestellten Objekte bietet das aktuell erschienene Video, welches unter www.designtalente-handwerk-nrw.de abrufbar ist.

Der vom Westdeutschen Handwerkskammertag durchgeführte Wettbewerb wurde gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIKE NRW).

Die Pressemeldung zur Veranstaltung vom 26.09.2022 finden Sie unter www.whkt.de/presse-aktuelles.

Neu erschienen:

Kurzvideo zum 11. Meistertag NRW ist online

In diesem Jahr fand der »Meistertag NRW« – inzwischen zum elften Mal – unter Teilnahme u.a. von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur in der historischen Schauburg in Iserlohn statt.

Einen guten Eindruck von der Veranstaltung bietet das aktuell erschienene Video, welches unter https://www.meistertag-nrw.de/content/11-meistertag-nrw-2022 abrufbar ist.

Der vom Westdeutschen Handwerkskammertag veranstaltete elfte »Meistertag NRW« wurde gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Die Pressemeldung zur Veranstaltung vom 19.09.2022 finden Sie unter www.whkt.de/presse-aktuelles.

NRW-Wirtschaftsministerium vermittelt Hilfsangebote:

Unterstützung für die Ukraine

Wegen der massiven Beschädigung der ukrainischen Infrastruktur durch russische Angriffe und der Notwendigkeit der Gewährleistung stabiler Strom- und Wasserversorgung ist die Ukraine gegenwärtig auf die Hilfe internationaler Partner angewiesen. Elektrizitätsausrüstung, Generatoren, Transformatoren, Kabel und Heizkörper, Wasserversorgungsausrüstung usw. werden dringend gesucht und gebraucht. Das Bundesfinanzministerium hat die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Aufwendungen für vom Krieg in der Ukraine Geschädigte steuerlich geltend gemacht werden können. Das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIKE NRW) bietet nordrhein-westfälischen Unternehmen und Verbänden Unterstützung bei der Vermittlung von Hilfsangeboten, um betrieblich verzichtbare Sachspenden zur Verfügung stellen zu können. Darüber steht dieser Kommunikationskanal auch für andere Angebote zur Verfügung, mit denen NRW-Unternehmen sich an den Wiederaufbau-Maßnahmen in der Ukraine und an der Modernisierung der ukrainischen Wirtschaft, u.a. durch Handwerksleistungen und Logistik beteiligen können. Weitere Informationen und Kontaktdaten unter www.handwerk-international.nrw.

Junge Führungskräfte im Handwerk »Go Israel«:

Meisterliche Zusammenarbeit mit israelischen Unternehmen

Mitte vorne: Malermeister Jonas Renfordt (Malerfachbetrieb Renfordt, Iserlohn), Gemälde-Konservator Shay Farkash (Tchelet Studio, Tel Aviv); rechts vorne: Steinmetzmeister Daniel Schubert (Dombauhütte Köln), Steinmetz Ohad Cohen (Abbaeven, Zefat); hinten links: Dr. Gil Yaron, Leiter des NRW-Büros in Israel, daneben Augenoptikerin Charlotte Krüger (Augenoptik Kleinhans, Wipperfürth) Praktikum bei OrCam, Tel Aviv

Die ersten drei jungen Führungskräfte im Handwerk haben ihren Erfahrungsschatz in Israel erweitert. Mit innovativen und etablierten israelischen Unternehmen arbeiten, ihre eigenen Kenntnisse aus ihrer handwerklichen Ausbildung weitergeben und israelische Lebensfreude erfahren, haben den 6-wöchigen Aufenthalt ausgefüllt. In einem Seminar zur dualen beruflichen Bildung konnten sie ihren Werdegang vorstellen und erfahren, wie sehr auch etablierte israelische Unternehmer sich ein ähnliches Modell der beruflichen Bildung für ihre Berufe wünschen würden. Die fachlichen Kenntnisse der jungen deutschen Handwerkerinnen und Handwerker haben einen tiefen Eindruck bei ihren israelischen Praktikumsbetrieben hinterlassen.

Einige Eindrücke der Aufenthalte sind hier zusammengestellt: https://www.handwerk-international.net/go-israel-impressionen

Junge Führungskräfte im NRW-Handwerk können mit Unterstützung der Israel-Repräsentanz des Landes NRW im Rahmen von »Go Israel« ein Praktikum in israelischen Unternehmen durchführen. Das Handwerkerstipendium »Go Israel« bietet Gesellinnen und Gesellen sowie Meisterinnen und Meistern aus NRW bis 35 Jahre, die sich auf eine Führungsposition im Handwerk vorbereiten, die Chance, die Zukunft ihres Gewerks im innovativen israelischen Markt kennen zu lernen, vor Ort unterstützt durch die AHK Israel. Kontakt: israel[ ät ]lgh.de. Bewerbungen können jederzeit eingereicht werden: https://www.handwerk-international.net/stipendium-go-israel

Besinnliche Weihnachten


Das Team des Westdeutschen Handwerkskammertages wünscht Ihnen ein frohes und besinnliches Fest, viel Gesundheit und einen guten Übergang in das neue Jahr.

 

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WHKT-Vollversammlung verabschiedet Grundsatzposition:

Handwerksgerechtes politisches Handeln als Leitmotiv

In Zeiten multipler Krisen und großer Umbrüche steigt der politische Druck, Probleme schnell und zugleich möglichst allgemeingültig zu lösen. Diesen Druck und damit einhergehende Schwierigkeiten sehen wir derzeit beim Thema Energie. Sie sind aber genauso relevant für viele weitere Themen, die den politischen und rechtlichen Rahmen der kommenden Jahre und Jahrzehnte bestimmen. Das zeigen beispielhaft Vorhaben auf europäischer Ebene, die sich gerade im Gesetzgebungsverfahren befinden: Fluorierte Treibhausgase, Ökodesign, Datengesetz, Gebäudeenergieeffizienz.

Fragen wie das Ziel einer schadstofffreien Umwelt bis 2050 umgesetzt wird, wie Nachhaltigkeitsinformationen erhoben werden, welche Technologien am Markt erlaubt sind, sind in höchstem Maße handwerksrelevant. Vermeintlich klare und übergreifende Lösungen haken oftmals am Ende, wenn es gilt, sie im betrieblichen Alltag umzusetzen. Vor diesem Hintergrund hat die WHKT-Vollversammlung eine Grundsatzposition mit dem Titel »Handwerksgerechtes politisches Handeln als Leitmotiv« und ein Positionspapier mit dem Titel »Erwartungen an die mittelstandsgerechte Bewältigung der Energiekrise« verabschiedet.

Beide Dokumente stehen als Download bereit unter https://www.whkt.de/positionen.

WHKT-Vollversammlung:

Berthold Schröder als WHKT-Präsident bestätigt

Der neu gewählte WHKT-Arbeitnehmer-Vizepräsident Alexander Hengst (rechts) mit WHKT-Präsident Berthold Schröder (links) und WHKT-Geschäftsführer Andreas Oehme

Die Vollversammlung des Westdeutschen Handwerkskammertages hat am 28. Oktober 2022 in Münster ihre turnusmäßige Vorstandswahl durchgeführt. In ihren Ämtern bestätigt wurden WHKT-Präsident Berthold Schröder und Arbeitgeber-Vizepräsident Jochen Renfordt. Eine geplante Neubesetzung hat es auf Arbeitnehmerseite gegeben. Alexander Hengst, Arbeitnehmer-Vizepräsident der HWK zu Köln, folgt auf Felix Kendziora, Vizepräsident der HWK Aachen und seit 2010 Arbeitnehmervertreter im WHKT-Vorstand.

Die Mitglieder der WHKT-Vollversammlung, dem Spitzengremium der Handwerkskammern in NRW, haben Alexander Hengst, Kfm. Groß- und Außenhandel, einstimmig in den neuen Vorstand des WHKT satzungsgemäß für seine dreijährige Amtszeit gewählt.

WHKT-Präsident Berthold Schröder bedankte sich bei Felix Kendziora, gelernter Kfz-Mechaniker, für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement und das stets konstruktive und lösungsorientierte Miteinander zwischen Arbeitnehmerschaft und Arbeitgebenden. Alexander Hengst gratulierte der wiedergewählte WHKT-Präsident Schröder herzlich zur Neuwahl in den Vorstand des WHKT.

Ehrung:

WHKT-Ehrenzeichen an Klaus Feuler verliehen

Im Rahmen der WHKT-Vollversammlung am 28. Oktober 2022 in Münster hat Klaus Feuler, WHKT-Vorstandsmitglied von 1998 bis 2010, das Ehrenzeichen des WHKT für seine Verdienste um die Arbeitnehmerschaft des Handwerks erhalten.

35 Jahre hat sich Klaus Feuler für die Belange der Arbeitnehmerschaft des Handwerks als Vizepräsident der Handwerkskammer Dortmund eingesetzt und über 12 Jahre auf Landesebene im WHKT-Vorstand viel Verantwortung übernommen. Als oberster Arbeitnehmervertreter beim Deutschen Handwerkskammertag (DHKT) hat er von 2005 bis 2019 die Interessen der Arbeitnehmerschaft in Berlin gestärkt. Damit hat Klaus Feuler – wie kaum ein anderer Arbeitnehmer in Deutschland – an der Beantwortung der zentralen Zukunftsfragen des Handwerks an oberster Stelle ehrenamtlich mitgewirkt und dafür gesorgt, dass die Arbeitnehmerschaft in der Politik und bei der Entwicklung neuer Strategien und Konzepte stets partnerschaftlich beteiligt ist.

Klaus Feuler hat mit seinen Ehrenämtern das Selbstverständnis geprägt, dass Entwicklungen und Meinungen im Handwerk nicht von oben herab vorgegeben werden, sondern sich aus der Gemeinschaft aller Handwerkerinnen und Handwerker heraus gemeinsam entwickeln. Sein Engagement galt vor allem der Durchlässigkeit zwischen den Bildungssystemen in Europa, der interkulturellen Kompetenz sowie der gleichwertigen Anerkennung dualer und akademischer Bildungsabschlüsse.

Die höchste Auszeichnung der Spitzenorganisation der Handwerkskammern in NRW hat WHKT-Präsident Berthold Schröder in Münster mit großer Wertschätzung an Klaus Feuler verliehen.

Mittelstandsbeirat mit drei Handwerksvertretern:

WHKT-Präsident Berthold Schröder erneut in den Mittelstandsbeirat der Landesregierung NRW berufen

Foto: ©MWIKE NRW/M. Hermenau

Zusammen mit der NRW-Wirtschaftsministerin und stellvertretenden Ministerpräsidentin Mona Neubaur tauschte sich der neu konstituierte Mittelstandsbeirat der Landesregierung NRW am 17. Oktober 2022 über die aktuelle mittelstandspolitische Situation und zur Zukunft des Mittelstands aus. Eine von vielen Herausforderungen ist die Energiekrise.

WHKT-Präsident Berthold Schröder: »Die Handwerksbetriebe sind in vielerlei Hinsicht von der Energiekrise betroffen. Einerseits sind es die direkten Auswirkungen aufgrund der steigenden Energiekosten. Andererseits verstärken die Preissteigerungen die bestehenden Probleme in den Lieferketten. Eine Kostenüberwälzung der steigenden Kosten muss gerade auch für diejenigen Betriebe in der Wertschöpfungskette möglich sein, die Leistungen aufgrund längerfristiger Verträge mit der öffentlichen Hand erbringen. Dieses setzt voraus, dass öffentliche Auftraggeber willens sind und finanziell in die Lage versetzt werden, Preissteigerungen auch für ihre Verträge zu akzeptieren.«

Am Mittelstandsbeirat wirken insgesamt drei Vertreter des Handwerks mit. Neben WHKT-Präsident Berthold Schröder sind Handwerk.NRW-Präsident Andreas Ehlert als stellvertretender Vorsitzender des Mittelstandsbeirates sowie der Arbeitnehmer-Vizepräsident der HWK Aachen Felix Kendziora in das Gremium berufen.

Der Mittelstandsbeirat hat seine Agenda für das kommende Jahr 2023 festgelegt: So wird als Erstes die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren und öffentlichen Vergaben in Krisenzeiten in den Fokus genommen. Dazu werden in einem ersten Schritt Werkstattgespräche mit kleinen und mittleren Unternehmen durchgeführt, um mittelstandsfeindliche Regelungen zu identifizieren. In einem weiteren Schritt wird mittels Clearingverfahren in den entsprechenden Rechtsgebieten eine mittelstandsfreundlichere Regelung geschaffen.

Meistergründungsprämie NRW:

Förderprogramm aufgrund hoher Nachfrage überzeichnet

Es ist eine Nachricht wie aus einer anderen Welt: Aufgrund der hohen Nachfrage sind die Mittel für die Gewährung einer Meistergründungsprämie verbraucht! Trotz Ukrainekrieg und multipler Krise gibt es im Handwerk weiterhin in erheblichem Umfang Gründungswillige, die bereit sind, neu zu gründen oder einen Betrieb zu übernehmen. Soweit die positive Nachricht. Unerfreulich ist demgegenüber, dass das Land wegen des Programmerfolgs Ende Oktober einen Antragsstopp für die Meistergründungsprämie ausrufen musste. Das für das Jahr 2022 verfügbare Budget ist erschöpft. Anträge können voraussichtlich ab dem 01.01.2023 wieder gestellt werden. Deshalb besteht dringender politischer Handlungsbedarf, um gerade diejenigen, die zum Jahreswechsel gründen wollen, nicht aus der Förderung auszuschließen.

Mit der Meistergründungsprämie wird die Gründung einer selbstständigen Vollexistenz vom Land Nordrhein-Westfalen mit einem nicht zurückzuzahlenden Zuschuss von max. 10.500 Euro gefördert. Die Gewährung der Meistergründungsprämie setzt eine Existenzgründungsberatung bei der zuständigen Handwerkskammer voraus und ist zudem an die Schaffung oder Sicherung von Arbeits- bzw. Ausbildungsplätzen geknüpft.

10 Jahre »Kein Abschluss ohne Anschluss«:

WHKT als Interviewpartner gefragt

Die Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung (G. I. B. NRW) stellte das Thema KAoA in den Mittelpunkt ihrer letzten Ausgabe ihres Magazins G. I. B. INFO.

WHKT-GF Andreas Oehme begleitete den Entstehungsprozess dieser Landesinitiative, vertritt das Handwerk im Steuerungskreis und wurde zu diversen Aspekten hinsichtlich KAoA von der G. I. B. befragt. Herr Oehme sagte unter anderem: »Erst im Schuljahr 2019/2020 hatte ein kompletter Jahrgang flächendeckend die Berufliche Orientierung durchlaufen. Um Erfolge, Misserfolge und Grenzen von KAoA vernünftig beurteilen zu können, ist es daher noch zu früh. Fest steht aber schon heute: Die Landesinitiative konnte einiges bewirken. So hat zum Beispiel das Thema der Beruflichen Orientierung in der Gesellschaft an Bedeutung gewonnen. Probleme erkenne ich in der Gestaltung von Übergängen. Zu selten erhalten junge Menschen, die Unterstützung benötigen, das passende Angebot. Hier mangelt es an Anreizen, Schülerinnen und Schüler in Bildungsgängen oder Lernende in Bildungsmaßnahmen vorzeitig in zielführende Anschlüsse abzugeben. Versuche des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, entsprechende Anreize zu schaffen, konnten sich bislang leider nicht durchsetzen. Bei Personen, die KAoA generell infrage stellen, fällt mir immer wieder auf, dass sie meist nicht verstehen, dass es sich hier um ein System handelt, in dem jedes Element seinen vorgesehenen Platz in einer Kette von Angeboten hat. Häufig sind sie völlig überrascht, wenn sie erkennen, wie durchdacht dieses System ist. Gleichwohl muss sich KAoA zurecht der Kritik aussetzen, dass die Systematik bis heute noch zu wenige Akteure wirklich verstehen. Hier hätte die Initiative bei ihrer Einführung kommunikativ besser begleitet werden müssen.«

Der komplette G. I. B.-Artikel mit dem Interview ist zu lesen unter: »https://www.whkt.de/themen/bildung«

Initiative »Handwerk im Hafthaus«:

Auftaktveranstaltung mit Justizminister Dr. Benjamin Limbach

Am Freitag, den 21.10.2022, begrüßte WHKT-Vizepräsident Felix Kendziora gemeinsam mit zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern der Arbeitnehmer-Seite der sieben nordrhein-westfälischen Handwerkskammern NRW-Justizminister Dr. Benjamin Limbach auf Schloss Raesfeld zur Auftaktveranstaltung im Rahmen des Vorhabens »Handwerk im Hafthaus«.

Minister Dr. Limbach diskutierte mit den Vorstandsmitgliedern der Handwerkskammern Ideen, Ansätze und Perspektiven, wie die Wiedereingliederung entlassener Straftäter funktionieren kann. Dr. Limbach: »Ich freue mich sehr darüber, das Handwerk als kompetenten und verlässlichen Partner im Projekt neben mir zu wissen. Mit Ihrer Kooperationsbereitschaft setzen Sie ein starkes Zeichen für die gesellschaftliche Akzeptanz entlassener Straftäter. Damit wird das von Ihnen vertretene Handwerk, das zurecht als das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bezeichnet werden darf, zu einem Vorreiter bei der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe der Wiedereingliederung ehemaliger Straftäter.«

WHKT-Vizepräsident Kendziora betonte die Perspektiven, die die Kooperation zwischen Handwerk und Justiz bietet: »Während das Handwerk vielfach qualifizierte Fachkräfte sucht, sorgen Sie in Ihren Justizvollzugsanstalten für eine fachlich fundierte berufliche Qualifizierung inhaftierter Menschen, um sie für den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir zusammen gute Ansätze ausarbeiten werden, um in Zeiten des Fachkräftemangels mehr Arbeitsplätze für Haftentlassene zu finden.«

Auf der Webseite www.handwerk-im-hafthaus.de, die die beteiligten Partnerorganisationen unter dem Motto »Türen öffnen. Gemeinsam. Mit dem Handwerk.« entwickelt haben, stehen vielfältige Informationen rund um das Thema »Beschäftigung von Haftentlassenen im Handwerk« zur Verfügung. Dieses Informationsangebot wird fortlaufend ausgebaut.

Das Vorhaben »Handwerk im Hafthaus« zielt darauf ab, den Zugang von ehemaligen Inhaftierten als qualifizierte Fachkräfte zum Arbeitsmarkt in enger Zusammenarbeit mit dem Westdeutschen Handwerkskammertag und den sieben Handwerkskammern in NRW zu verbessern. Zu Beginn der Umsetzung stehen die Handwerkskammern Aachen und Dortmund sowie die Justizvollzugsanstalten Heinsberg und Bochum-Langendreer im Fokus der Aktivitäten.

Ansprechpartner beim Westdeutschen Handwerkskammertag ist Peter Dohmen, Tel.: 0211/3007-707 oder peter.dohmen[ ät ]whkt.de.

»Wir wissen, was wir tun«:

Landesbeste im Handwerk von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur ausgezeichnet

Foto: HWK Münster

Unter dem Motto »Wir wissen, was wir tun« haben sich 263 Gesellinnen und Gesellen dem freiwilligen Berufswettbewerb gestellt und ihr handwerkliches Können gezeigt. Ihre Gesellenprüfung haben sie in diesem Jahr als Beste von rund 23.200 Handwerkslehrlingen in Nordrhein-Westfalen abgeschlossen. In Münster wurden am Samstag, den 29. Oktober, die 71 Landessiegerinnen und -sieger von Ministerin Neubaur persönlich ausgezeichnet. Im nächsten Schritt können diese am Bundeswettbewerb teilnehmen, dessen Siegerinnen und Sieger am 9. Dezember in Augsburg geehrt werden.

Die Broschüre mit allen diesjährigen Siegerinnen und Siegern auf Landesebene ist zu finden unter www.whkt.de/themen/wettbewerbe/leistungswettbewerb-des-deutschen-handwerks-plw.

WHKT-Bildungsexperte Andreas Oehme im VBE-Interview:

Berufliche Orientierung an Schulen weiter stärken

Interview mit Andreas Oehme, Geschäftsführer des WHKT, in der Zeitschrift »SCHULE HEUTE« des Verbandes Bildung und Erziehung Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.

Der Verband Bildung und Erziehung NRW (VBE) hat unter der Überschrift »Herausforderungen Bildung« den Bildungsexperten des WHKT, Geschäftsführer Andreas Oehme, zu den steigenden Anforderungen in der dualen Ausbildung, dem zunehmenden Fachkräftemangel und den Perspektiven für Schulabgängerinnen und Schulabgänger mit »niedriger Schulbildung« interviewt.

Andreas Oehme thematisiert die Inflation der Bildungsabschlüsse, die Notwendigkeit, den Blick auf Schülerinnen und Schüler mit Frusterlebnissen in der Schule zu richten, die verschiedenen allgemein bildenden Schulen neu zu betrachten, sich bildungspolitisch mit der Tatsache auseinanderzusetzen, dass z. B. immer mehr Hochschulabsolventen nach ihrem Studium einfache Sachbearbeitertätigkeiten ausüben.

Das Interview ist zu lesen im Verbandsmagazin des VBE unter: www.vbe-nrw.de/downloads/PDF%20Dokumente/sh091022.pdf

 

Innovationsdialog:

Hauptamt des Handwerks diskutiert über zusätzliche Wege der Fachkräftegewinnung neben dem dualen Ausbildungssystem

WHKT-Geschäftsführer Andreas Oehme (r.) eröffnete die Veranstaltung mit einem Impulsvortrag zum dualen System

Im Workshopformat diskutierte der WHKT im Rahmen des »Innovationsdialogs« am 19. Oktober 2022 in den Räumlichkeiten der Handwerkskammer Düsseldorf mit hauptamtlichen Vertretern aus der Handwerksorganisation über mögliche Wege, Fachkräfte für das Handwerk zu gewinnen. Beleuchtet wurden dabei bewusst Strategien zusätzlich zum dualen Ausbildungssystem. Die Teilnehmenden kamen aus den nordrhein-westfälischen Handwerkskammern, den Kreishandwerkerschaften sowie aus den Fachverbänden.

Andreas Oehme, Geschäftsführer des WHKT, eröffnete die Veranstaltung mit einem Impulsvortrag zum dualen System und verdeutlichte, dass mit Blick auf die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft dringend zusätzliche Lösungen zu finden seien, um den Fachkräftebedarf im Handwerk decken zu können.

Anschließend wurden mit der Expertise der Teilnehmenden verschiedene Handlungsstrategien entwickelt. Es kristallisierte sich heraus, dass vor allem Fachkräfte aus dem Nicht-EU-Ausland stärker in den Blick genommen werden sollten. Dazu bedürfe es einfacherer und transparenter Einwanderungsregelungen. Als weiterer zielführender Ansatz wurde über die Qualifizierung in Bausteinen von potenziellen Mitarbeitenden beraten. Der Fachkräftegewinnung könne so zügiger begegnet werden, jedoch seien Mitarbeitende dann auch zumindest vorläufig weniger universell einsetzbar. Gemeinsam hat man festgestellt, dass mit dem Begriff »Teilqualifizierung« oft negative Konnotationen einhergehen.

Weniger Potenzial sahen die Teilnehmenden in angelernten Arbeitskräften, Quereinsteigern und dem Strukturwandel in Handel und Industrie.

Weitere Anregungen und Ihre Meinung zu dem Thema der Fachkräftegewinnung nehmen wir mit Freude entgegen und verweisen an dieser Stelle gerne auf unseren Ideenspeicher: https://www.innovationsdialog-handwerk.nrw/ideen.

Der Innovationsdialog wird gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Etablierung nachhaltiger Mobilität in Handwerksbetrieben:

Neues vom »MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen«

Der WHKT ergänzt mit dem MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen das bestehende Angebot des Zukunftsnetz Mobilität NRW. Grundlage hierfür bildet eine Kooperationsvereinbarung zur Förderung des Betrieblichen Mobilitätsmanagements in NRW zwischen dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW, dem Zukunftsnetz Mobilität NRW sowie dem Westdeutschen Handwerkskammertag. Die Unterzeichnung dieser Kooperationsvereinbarung durch Herrn Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, die Vertreter des Zukunftsnetz Mobilität NRW sowie des Westdeutschen Handwerkskammertages findet am 05. Dezember 2022 statt. Ziel dieser Vereinbarung ist die Bildung eines Netzwerkes für Betriebliches Mobilitätsmanagement in NRW.

Der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen bietet gemeinsam mit der Ehrenamtsakademie des NRW-Handwerks am 02. Dezember 2022 von 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr eine Veranstaltung mit dem Titel »Trotz Krise die Nachhaltigkeit im Blick behalten?!« in der Handwerkskammer Dortmund, Ardeystr. 93 in 44139 Dortmund an.

Die Veranstaltung setzt sich aus zwei Modulen zusammen – einem Impulsvortrag zum Thema »Nachhaltig in der Krise« (gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung) sowie einem sich anschließenden Kreativworkshop zum Thema »Handwerksbetriebe im Spannungsfeld: Heute auch an Morgen denken« (gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW). Ziel hierbei ist, Lösungsansätze am Beispiel Betrieblicher Mobilität zu entwickeln.

Zudem wird während der Veranstaltung der »Check Nachhaltigkeit 360°« von der Handwerkskammer Dortmund vorgestellt. Mit dem »Check Nachhaltigkeit 360°« erhalten Betriebe auf Grundlage der »Sustainable Development Goals« (SDGs) einen Überblick über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten, mögliche Ansatzpunkte und machen ihr Engagement gegenüber Stakeholdern sichtbar.

Die Veranstaltung richtet sich in erster Linie an Handwerkerinnen und Handwerker, die zugleich ehrenamtlich im Handwerk tätig sind. Anmeldungen sind über: www.akademie-des-handwerks.de/ehrenamt/nachhaltigkeit-im-blick-behalten möglich.

Im Jahr 2023 möchten die Handwerkskammern Dortmund, Düsseldorf und Münster einen Mobilitätstag veranstalten. Mit einer Blitzumfrage, die sich an Handwerksbetriebe richtet, soll herausgefunden werden, welche Themengebiete Handwerkerinnen und Handwerker aktuell besonders interessieren. Die Top-Themen werden im Themenfokus des geplanten Mobilitätstages stehen. Hier der Link zur Umfrage: https://umfrage.handwerk.nrw/s/cqksscz

Ein Erklärfilm, der das Thema »Betriebliches Mobilitätsmanagement im Handwerk« unterhaltsam darstellt, ist auf der Homepage des MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen unter www.mobilityhub-handwerk.de zu sehen.

Regelmäßige Informationen rund um das Thema nachhaltige Mobilität stellt der Newsletter des MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen zukünftig bereit, der über folgenden Link abonniert werden kann: https://www.mobilityhub-handwerk.de/aktuelles/newsletter/newsletter-abo

Wichtiger Termin:

IT-Sicherheitstag NRW am 6. Dezember 2022 in Siegen

Schutz vor Cyber-Attacken, sichere Nutzung von Cloudlösungen, Betreiben und Nutzen von Online-Shops oder Arbeiten im Homeoffice: IT-Sicherheit hat viele Gesichter. Der IT-Sicherheitstag NRW am 06.12.2022 bietet erstmalig auch Handwerksbetrieben die Möglichkeit, sich kompakt und praxisorientiert zu unterschiedlichen Handlungsfeldern zu informieren. Das Programm finden Sie unter https://www.it-sicherheitstag-nrw.de/Agenda.html. Der IT-Sicherheitstag findet in diesem Jahr hybrid statt, anmelden können Sie sich unter https://events.sihk.de/itsnrw. Die Teilnahme ist kostenfrei, aber begrenzt. Melden Sie sich daher zeitig an!

Als WHKT-Federführerin für Digitalisierung wird die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld in der Siegerlandhalle mit einem Infostand vertreten sein: Im Fokus steht dabei ein neues Online-Weiterbildungsprogramm, das sich direkt an Betriebsangehörige richtet, um IT-Sicherheits-relevantes Wissen nachhaltig im Betrieb zu verankern. Es werden Beispiele der Mitarbeitersensibilisierung on the job gegeben, die vor Ort ausprobiert werden können. Auch das um die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz erweiterte Beratungsportfolio der Kammern wird vorgestellt sowie die landesweite Digitalisierungsplattform handwerk-digital.nrw mit der speziell für Handwerksbetriebe entwickelten anbieterneutralen IT-Dienstleistersuche als zusätzliches und digitales Unterstützungswerkzeug.

Neben dem WHKT wird auch die LGH als Partnerin und Vertreterin der Digitalisierungsplattform handwerk-digital.nrw an dem Event präsent sein. Ansprechpartner bei der LGH ist Herr Rafael Olkusnik (olkusznik[ ät ]lgh.de, Tel.:  0211-30108-340); Ansprechpartnerin bei der Handwerkskammer Ostwestfalen zu Bielefeld ist Frau Miriam Belke (miriam.belke[ ät ]hwk-owl.de, Tel. 0521/5608-141).

Ehrenamtsakademie:

Lohnenswerte Seminare für Prüferinnen und Prüfer im Handwerk im November und Dezember

Für Prüferinnen und Prüfer im Handwerk sind im Seminar »Verstehen und verstanden werden – Kommunikation individuell auf den Prüfling abstimmen« noch freie Plätze verfügbar.

Das Seminar findet in hybrider Form am 17.11.2022 und am 08.12.2022 jeweils von 09:00 bis 17:00 Uhr statt. Die Teilnahme ist kostenlos! Die Anmeldung erfolgt unkompliziert über www.akademie-des-handwerks.de/ehrenamt/.

Die Seminare werden über die Ehrenamtsakademie des NRW-Handwerks (EAH) von der Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld angeboten und von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt gefördert.

Programm Mittelstand Innovativ & Digital:

Land fördert Cybersicherheit in Unternehmen mit 4,2 Millionen Euro

Mit der zunehmenden Digitalisierung steigen für Betriebe auch die Anforderungen an die IT-Sicherheit, um sich vor Cyberangriffen zu schützen. Mit dem neuen Programmbaustein MID-Digitale Sicherheit unterstützt das Land ab sofort kleine und mittlere Unternehmen dabei, die eigenen Sicherheitsstandards zu verbessern, Sicherheitsprobleme zu beheben und sensible Daten zu schützen. MID-Digitale Sicherheit ist Teil des Förderprogramms Mittelstand Innovativ & Digital. Das Land stellt hierfür bis Ende des Jahres zunächst 4,2 Millionen Euro bereit. Im kommenden Jahr soll das Teilprogramm weitergeführt werden.

Mit dem Programmbaustein MID-Digitale Sicherheit werden Beratungsleistungen, Schulungen und Fortbildungen zur Sensibilisierung der Mitarbeitenden sowie Software für einen IT-Basisschutz gefördert. Die Förderquote für Kleinstunternehmen und kleine Unternehmen beträgt 80 Prozent, für mittlere Unternehmen 60 Prozent. Die Fördersumme liegt bei 4.000 bis 15.000 Euro.

Unternehmen können ihre Anträge online über das Förderportal unter www.mittelstand-innovativ-digital.nrw stellen und sich vorab für Info-Webinare anmelden.

Innovationen aus Israel für NRW:

Handwerkerstipendium »Go Israel«

Das Land NRW fördert 10 Stipendien für junge Führungskräfte im NRW-Handwerk, die ihre Berufserfahrung durch ein Praktikum in einem israelischen Unternehmen erweitern möchten.

Der erste Stipendiat, ein junger Steinmetzmeister, hat gerade seinen Aufenthalt in Israel begonnen. Weitere junge Experten – Malermeister, Dachdeckermeister, Augenoptikerinnen sowie ein Installateur- und Heizungsbaumeister – werden in Kürze nach Israel aufbrechen. Interessante Chancen gibt es in Israel auch für Elektroniker, KFZ-Mechatroniker oder Landmaschinen-Mechatroniker, aber auch für Bäcker und Konditoren liegt uns ein Praktikumsangebot vor. Das Praktikum muss bis spätestens Anfang Februar 2023 gestartet sein. Bewerbungen können jederzeit eingereicht werden: https://www.handwerk-international.net/stipendium-go-israel

Junge Führungskräfte im NRW-Handwerk können mit Unterstützung der Israel-Repräsentanz des Landes NRW im Rahmen von »Go Israel« ein Praktikum in israelischen Unternehmen durchführen. Das Handwerkerstipendium »Go Israel« bietet Gesellinnen und Gesellen sowie Meisterinnen und Meistern bis 35 Jahre, die sich auf eine Führungsposition im Handwerk vorbereiten, die Chance, die Zukunft ihres Gewerks im innovativen israelischen Markt kennen zu lernen. Kontakt: israel[ ät ]lgh.de

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Energiekrise: Wettlauf gegen die Zeit

Schirme, Bremsen und Deckel unterschiedlicher Ausführungen haben in diesen Tagen Hochkonjunktur. Initiativen zur Linderung der Krisenfolgen überschlagen sich. Zusammenstöße bleiben da nicht aus. So geschehen etwa in der vergangenen Woche bei der Gaspreisbremse. Der geplante deutsche Alleingang hat sofort andere EU-Mitgliedstaaten und die Europäische Kommission auf den Plan gerufen. Kritisiert werden unter anderem mögliche Wettbewerbsverzerrungen im Binnenmarkt. Das ist nicht ohne, denn die Europäische Kommission wird die Beihilfekonformität des deutschen Abwehrschirms prüfen, sobald die Maßnahmen konkretisiert sind. Zugleich beraten die Mitgliedstaaten nun über mögliche europäische Gaspreissenkungsmechanismen. Der verkündete Abwehrschirm steht also noch auf wackeligen Füßen.

Diese Unsicherheit spiegelt sich im Handwerk wider. Trotz der Vielzahl politischer Ankündigungen und Maßnahmen fühlen sich Handwerksbetriebe verbreitet alleingelassen. Sie vermissen vor allem Klarheit über die Rahmenbedingungen der kommenden Monate.

Zudem kommt im betrieblichen Alltag bisher wenig an Entlastungen an. Das Energiekostendämpfungsprogramm erreicht Handwerksbetriebe nicht. Das KMU-Programm wird absehbar nur einem Teil der stark betroffenen Betriebe zu Gute kommen.

An anderen Stellen zeichnet sich Bewegung ab. Der Bundesrat hat am vergangenen Freitag der reduzierten Umsatzsteuer auf Gas und weiteren energiepolitischen Vorhaben zugestimmt, das Bundesfinanzministerium hat in einem Schreiben an die obersten Finanzbehörden der Länder appelliert, Stundungen von Steuerzahlungen und Anträge auf Anpassung von Vorauszahlungen wohlwollend zu prüfen. Das sind Bausteine eines großen Puzzles.

Ein weiterer wesentlicher Baustein zur Sicherung der Energieversorgung und der Senkung der Preise – darüber herrscht weitgehend Einigkeit – ist das Energiesparen. Der WHKT hat dazu eine Fragebogenaktion gestartet: #NRWspartEnergie. Richtig. Mit dem Handwerk. Ziel der Befragung ist, Erfahrungen zu sammeln von den Vielen, die sich bereits auf den Weg gemacht haben. Was lohnt sich? Wo gibt es relevante ungehobene Potenziale? Welche Fehler gilt es zu vermeiden? Gerade im Handwerk gibt es dazu viel Kompetenz. Der Fragebogen ist digital verfügbar unter www.whkt.de/richtig-energiesparen. Machen Sie mit!

Sachverständigenwesen:

Gesetzentwurf zur Änderung des JustG NRW

Die öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen spielen eine wesentliche Rolle in gerichtlichen Verfahren bei der Klärung von Beweisfragen und tragen damit zur Entscheidungsfindung der Richter bei.

Das NRW-Justizministerium hat einen Gesetzentwurf zur Änderung des nordrhein-westfälischen Justizgesetzes auf den Weg gebracht, der eine Verbesserung für den Bereich des Sachverständigenwesens zur Folge hat. Mit dem neu eingefügten § 43a JustG NRW wird eine gesetzliche Grundlage geschaffen, die Gerichten künftig ermöglicht, Informationen über etwaige Fehlverhalten von öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen im Rahmen ihrer gutachterlichen Tätigkeit vor Gericht an die Handwerkskammern als Bestellkörperschaften weitergeben zu können.

Das nordrhein-westfälische Handwerk begrüßt ausdrücklich die Einführung dieser gesetzlichen Grundlage. Auf diese Weise können die Kammern notwendige Informationen erlangen, die zur Beurteilung, ob die Sachverständigen ihrer Tätigkeit ordnungsgemäß nachgehen, unerlässlich sind und so bei Bedarf erforderliche Maßnahmen ergreifen. Damit kann der hohe Qualitätsstandard der öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen sichergestellt werden.

Nachjustierungsbedarf hinsichtlich des Gesetzesentwurfs sieht das Handwerk in der Ermöglichung der Weitergabe des gesamten Akteninhalts und nicht nur bestimmter Auszüge, da für eine umfassende Beurteilung von etwaigen Pflichtverstößen der gesamte Sachverhalt relevant ist. Zudem wäre im Sinne der Entbürokratisierung und Verfahrensbeschleunigung die Ermöglichung der Weitergabe direkt vom jeweiligen Spruchkörper anstatt über die Justizverwaltung begrüßenswert.

Preisverleihung:

Designtalente im Handwerk von NRW-Ministerin Mona Neubaur ausgezeichnet

Mit einer Siegerehrung eröffneten in der Handwerkskammer zu Köln am 25.09.2022 NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur, der Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT), Berthold Schröder, und der Präsident der Handwerkskammer zu Köln, Hans Peter Wollseifer, die Ausstellung DesignTalente Handwerk NRW, die vom 25.09. bis zum 09.10.2022 in der Handwerkskammer zu Köln zu sehen war.

Hans Peter Wollseifer, Präsident der Handwerkskammer zu Köln, begrüßte die jungen Designtalente des Handwerks: »Design ist im Handwerk nicht nur richtig, sondern es ist wichtig. Kenntnisse und Fähigkeiten beim Thema Design vertiefen das Verständnis von Material und Technik, und verstärken damit die praktische Lösungskompetenz. Design ist auch ein Schlüssel zur Lösung des Fachkräftemangels, denn wer Design machen will, ist im Handwerk gut aufgehoben. Ich freue mich daher sehr über eine gelungene Ausstellung von und mit Designerinnen und Designern einer neuen Generation. Diese Menschen werden mit Ihren Fähigkeiten ihre eigene Zukunft gestalten. Und die Zukunft des Handwerks gleich mit.«

Im Gespräch mit Moderatorin Michaela Padberg stellte Ministerin Neubaur die Bedeutung anspruchsvollen Designs für die Fachkräftesicherung heraus: »Das Handwerk macht nicht nur die Energiewende, sondern bietet viele Möglichkeiten kreativ zu gestalten. Die Preisträgerinnen und Preisträger des Wettbewerbs DesignTalente beweisen erneut, welche Vielfalt im Handwerk liegt. Viele junge Menschen möchten sich selbst etwas ausdenken, planen und dann mit den eigenen Händen umsetzen. Deshalb macht das Erlernen von Gestaltungswissen eine Ausbildung im Handwerk attraktiv.«

WHKT-Präsident und Zimmerermeister Berthold Schröder gratulierte allen Teilnehmenden und unterstrich, »dass Handwerkerinnen und Handwerker ihren Beruf zu etwas machen, was mit ihnen selbst zu tun hat – mit ihrer Persönlichkeit und ihrem Talent. Wenn das gelingt, wird aus Beruf Berufung und aus Talent Erfolg.« Abschließend rief er die jungen Designtalente des Handwerks und die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung dazu auf: »Lassen Sie sich begeistern – vom Handwerk, vom Design und vom Wettbewerb DesignTalente Handwerk NRW.«

Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger mit ihren Themenbereichen sind:

  • Leonard Elias Böker aus Aachen, Möbel
  • Patricia Flock aus Münster, Wohnen & Außenbereich
  • Moritz Berrer aus Münster, Wohnen & Außenbereich
  • Aram Gosau aus Aachen, Objekt & Skulptur
  • Jan Weßelmann aus Dülmen, Medien
  • Sebastian Kahl aus Aachen, Schmuck
  • Jonas Finkeldei und Nicklas Coombe Potter aus Münster, Sonderpreis

Der überaus sehenswerte Katalog DesignTalente Handwerk NRW mit allen Ausstellerinnen und Ausstellern steht online unter www.designtalente-handwerk-nrw.de/2022 zur Verfügung.

Der Schirmherr des Wettbewerbs DesignTalente Handwerk NRW ist Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst. Gefördert wird der vom WHKT organisierte Wettbewerb inklusive Ausstellung und Prämien für die Siegerinnen und Sieger seitens des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Pressebilder zur Preisverleihung und Ausstellungseröffnung unter: www.whkt.de/owncloud/index.php/s/lfyYg32Ffa9Zcw9

Handwerksabend in Düsseldorf:

WHKT-Ehrenzeichen an Prof. Dr. Andreas Pinkwart verliehen

WHKT-Präsident Berthold Schröder, Prof. Dr. Andreas Pinkwart (MdL), WHKT-Vizepräsident Felix Kendziora (v.l.n.r.)

Mit dem Ehrenzeichen des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT) würdigt die Dachorganisation der Handwerkskammern in NRW besondere Persönlichkeiten. Zu diesen besonderen Persönlichkeiten für das Handwerk zählt seit dem 28. September 2022 der ehemalige NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart (MdL).

Die Ehrung des NRW-Landtagsabgeordneten Andreas Pinkwart für seine Verdienste um das Handwerk in NRW hat Präsident Berthold Schröder im Rahmen des diesjährigen »Handwerksabend – Partnertreff von WHKT und LGH« in Düsseldorf vorgenommen. Im Kreise der Spitzenvertretungen aus Handwerk und Politik bedankte er sich in seiner Laudatio für das Miteinander, den stets ehrlich-offenen Austausch auch in schwieriger Coronazeit und die guten und innovativen Lösungen, die gemeinsam für die Betriebe und Handwerkerinnen und Handwerker entstanden sind. Hierzu zähle vor allem der Prozess der Umsetzung von 171 Empfehlungen, welche die Enquetekommission zur Zukunft von Handwerk und Mittelstand Nordrhein-Westfalen zwischen 2015 und 2017 entwickelt habe. Der dazugehörige gemeinsame Abschlussbericht konnte im November 2021 an den nordrhein-westfälischen Landtag überreicht und gleichzeitig der zukunftsweisende »Innovationsdialog Handwerk NRW« gestartet werden. Zudem habe Prof. Pinkwart mit der Entfesselungsinitiative den Fokus auf den Abbau von Bürokratielasten gelegt, mit dem Wirtschafts-Service-Portal.NRW die Digitalisierung von Verwaltungsleistungen entscheidend nach vorne gebracht, das Ehrenamt im Handwerk mit dem Ehrenamtspreis NRW zu mehr Anerkennung verholfen und die Meistergründungsprämie so reformiert, dass sie Gründungen und Betriebsübernahmen im Handwerk zeitgemäß unterstützt. Des Weiteren ist der Innovationspreis Handwerk unter der Ägide des Herrn Ministers a.D. Pinkwart ins Leben gerufen worden.

Handwerk gründet. Auch in schwierigen Zeiten:

Meistertag NRW in Iserlohn erfolgreich durchgeführt

Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Hans-Joachim Hering, Vorsitzender der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks e.V. (LGH), Berthold Schröder, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT) und Jochen Renfordt, Präsident der Handwerkskammer Südwestfalen (hinten v.l.n.r.) im Gespräch mit der Moderatorin Gisela Steinhauer

Etwa 160 Gäste konnten Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und WHKT-Präsident Berthold Schröder zum elften »Meistertag NRW« am 16.09.2022 in Iserlohn begrüßen. Im Zentrum des »Meistertag NRW« standen rund 30 Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister aus ganz NRW, die mit Unterstützung der Meistergründungsprämie den Schritt in die Selbstständigkeit gehen. Gemeinsam stellten das Land NRW und das Handwerk Meisterinnen und Meister vor, die als Garant für die Sicherung von Qualität in der beruflichen Bildung gelten.

Im Meistertalk, den WDR-Journalistin Gisela Steinhauer moderierte, tauschten sich Gründerinnen und Gründer mit der Ministerin und Kay Schlüter, Gründungsexperte der Handwerkskammer Südwestfalen über die Perspektiven, Chancen und aktuellen Herausforderungen aus, die auf die frischgebackenen Betriebsinhaberinnen und -inhaber warten.

Höhepunkt der Veranstaltung war die feierliche Übergabe der Urkunden für die Meistergründungsprämie durch Ministerin Neubaur, den LGH-Vorsitzenden Hering und WHKT-Präsident Schröder an die Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister, die zudem noch ein Erinnerungsfoto mit nach Hause nehmen konnten.

Der Meistertag NRW wird gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Weitere Informationen sind hier in der Pressemeldung zu finden.

WHKT-Unternehmensstatistik:

Neue Statistik zu Handwerksunternehmen veröffentlicht

Die Statistik liefert Informationen über die Entwicklungen im Handwerksrollenbestand der Jahre 2019 bis 2021. Dabei berücksichtigt sie die Unternehmen, deren Umsatz und die Anzahl an tätigen Personen in den verschiedenen Gewerken.

Das nordrhein-westfälische Handwerk verzeichnet mit einem Rekordzuwachs von 1.714 Unternehmen um 0,9 % im Jahr 2021 insgesamt 195.788 Unternehmen und setzt damit den Wachstumstrend der vergangenen Jahre fort.

Auch beim Umsatz ist den Prognosen zufolge mit einem Zuwachs von 5,1 Milliarden Euro um 3,7 % zu rechnen. Dies ist nicht nur als eine beachtliche Steigerung im Gegensatz zum Zuwachs vom vorangegangenen Coronajahr von nur 1,2 % zu sehen, sondern knüpft auch an die Wachstumszahlen seit 2014 an. In den Bereichen des gewerblichen Bedarfs und des Ausbaugewerbes liegt auch das größte Umsatzwachstum von 8,1 % bzw. 6,6 % vor, das deutlich über dem Durchschnitt liegt.

Allerdings geht die Anzahl der im Handwerk beschäftigten Personen in NRW weiter zurück und folgt damit dem Negativtrend aus dem letzten Jahr. Im Gegensatz zu der Prognose aus dem Vorjahr liegt hier ein Rückgang von knapp 1 % auf einen Tiefstwert von 1.182.830 vor.

Interessante Entwicklungen zeigen sich im Verhältnis der Rolleneintragungen und der Anzahl an Beschäftigten zueinander an.

Beim Ausbaugewerbe sind weniger Handwerksrolleneintragungen zu verzeichnen. Die Zahl reduziert sich um 2,5 % auf 59.780 (2021). Dies rührt vor allem von dem Rückgang der Eintragungen im Bereich Fliesen-, Platten- und Mosaikleger. Die Zahl der Eintragungen reduziert sich um 7,2 % auf 14.168 (2021). Gleichzeitig ist über den Zeitraum hinsichtlich der Anzahl an tätigen Personen in dem Handwerk ein leichter Zuwachs von 1,5 % auf 24.299 (2021) zu verzeichnen.

Das umgekehrte Phänomen ist im Bereich des gewerblichen Bedarfs zu erkennen. Hier nahm die Anzahl an eingetragenen Betrieben um 4,2 % auf 24.638 (2021) zu. Gleichzeitig wird in dem Bereich die Anzahl Beschäftigten um 2,8 % auf 296.091 im Jahr 2021 festgestellt. Dies zeichnet sich besonders bei den Gebäudereinigern ab. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl an Eintragungen im Bereich des Gebäudereinigers um 8,5 % auf die Zahl von 12.006 gestiegen. Bei den beschäftigten Personen ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 3,7 % festgestellt.

Im Bereich des Lebensmittel- und des Gesundheitsgewerbes ist hingegen ein deutlicher Rückgang sowohl bei der Anzahl an Betrieben als auch an beschäftigten Personen zu erkennen.

Bei personenbezogenen Dienstleistungen und im Bauhauptgewerbe ist eine signifikante Steigerung von 56,9 % bzw. 22,8 % beim Rollenbestand über den Zeitraum der letzten zwei Jahre zu erkennen, die auf den Wechsel des Bestattungsgewerbes und der Kosmetiker bzw. Holz- und Bautenschutzgewerbes vom handwerksähnlichen Gewerbe (Anlage B2 HwO) in das zulassungsfreie Handwerk (Anlage B1 HwO) zurückzuführen ist.

Mit dem Kapitel »Unternehmensstatistik« ist die Handwerksstatistik 2021/2022 nun vollständig und steht als Gesamtausgabe – ebenso wie die Einzelstatistiken zu den unterschiedlichen Themenbereichen – als Download zur Verfügung unter https://www.whkt.de/statistik.

Etablierung nachhaltiger Mobilität in Handwerksbetrieben:

Webseite des »MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen« online

Das Projekt »MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen« möchte unter Einbindung der Handwerkskammern die Etablierung nachhaltiger Mobilität in Handwerksbetrieben weiter vorantreiben. Ein erster Baustein zum Erreichen dieses Ziels leistet die Projektwebsite unter www.mobilityhub-handwerk.de.

Als Servicepartner der Handwerkskammern entwickelt der »MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen« zugeschnittene Informationsmaterialien und Beratungsinstrumente. Einige davon werden den Beratenden der Handwerkskammern nun über die Projektwebsite des »MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen« zur Verfügung stehen.

Zudem dient die Seite als direkte Informationsquelle für Handwerksbetriebe, die an nachhaltiger Mobilität interessiert sind und sich über Maßnahmen des Betrieblichen Mobilitätsmanagements informieren möchten. Auf der Projektwebsite werden zukünftig Themenflyer, Veranstaltungshinweise, Erklärfilme sowie kurze Imagefilme über Handwerksbetriebe, die die eigene betriebliche Mobilität bereits umgestaltet haben, zu finden sein.

Der »MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen« wird gefördert vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Weitere Informationen unterwww.mobilityhub-handwerk.de.

Ausbildungsplatz sucht Auszubildende:

Kammern und NRW Arbeitsagentur blicken auf den Ausbildungsmarkt

Torsten Withake, Vorsitzender der Geschäftsführung der RD NRW; Ralf Stoffels, Präsident von IHK NRW; Berthold Schröder, Präsident des WHKT; Bernd Zimmer, Vorsitzender Verband Freie Berufe in NRW (v.l.n.r.)

Zum Start des Ausbildungsjahres blickten Kammern und NRW Arbeitsagentur gemeinsam auf den Ausbildungsmarkt: Die Folgen der Corona-Virus-Pandemie sind noch spürbar, gleichzeitig verändert sich der Ausbildungsmarkt. Insbesondere bei der Anzahl der Jugendlichen, die sich für eine duale Berufsausbildung interessieren, wird dies sichtbar. Während die Anzahl der Bewerberinnen und Bewerber um eine Ausbildungsstelle weiterhin rückläufig ist, gibt es wieder mehr Ausbildungsstellen in NRW.

Gemeinsam haben der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT), die Industrie- und Handelskammern in NRW (IHK NRW), der Verband Freier Berufe NRW und die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit am 02.09.2022 eine erste
Zwischenbilanz zum Ausbildungsstart gezogen.

Vor allem mit Blick auf den Fachkräftebedarf war die gemeinsame Botschaft aller Beteiligten: Die Chancen, für junge Menschen einen Ausbildungsplatz zu finden, sind in NRW so gut, wie schon lange nicht mehr. Eine duale Ausbildung bietet beste Möglichkeiten für einen erfolgreichen Start in eine berufliche Zukunft.

»Einen Einstieg über die betriebliche Erstausbildung im Handwerk bietet beste berufliche und persönliche Perspektiven am Arbeitsmarkt. Wir qualifizieren junge Menschen zu Fachkräften, Führungskräften sowie auch zu Unternehmerinnen und Unternehmern. Mit dem Mensch im Mittelpunkt und einem familienfreundlichen Umfeld bieten die kleinen und mittelständischen Betriebe des Handwerks sowohl Schulabgängerinnen und Schulabgänger als auch Studienzweiflerinnen und Studienzweiflern sinnstiftende Berufe und die Möglichkeit, an der Realisierung unserer Klimaziele aktiv mitzuwirken«, betonte WHKT-Präsident Berthold Schröder.

Die gemeinsame Pressemeldung des Westdeutsche Handwerkskammertage (WHKT), der Industrie- und Handelskammern in NRW (IHK NRW), des Verbands Freier Berufe NRW und der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit steht hier als Download bereit.

ValiKom Transfer:

Rechtliche Verankerung von Validierungsverfahren in Aussicht gestellt

Am 23. Juni 2022 fand die Beiratssitzung statt, bei der alle bildungspolitischen Akteure über den aktuellen Stand des Projektes »ValiKom Transfer« informiert wurden. Neben den Projektpartnern berichtete auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über die aktuellen Entwicklungen. So stellte das BMBF in Aussicht, dass das Validierungsverfahren noch möglichst in dieser Legislaturperiode rechtlich verankert werden soll.

Bezüglich der Projektumsetzung informierte der WHKT, dass seit November 2021 zwei weitere Handwerkskammer-Standorte (HWK Dortmund und HWK Potsdam) aufgebaut werden. Ebenfalls wurde das Berufsangebot erweitert, sodass die Projektkammern in Summe mittlerweile 39 Ausbildungsberufe anbieten, für die ein Validierungsverfahren absolviert werden kann. Auch die Teilnehmerzahl wächst von Monat zu Monat. Bis Ende Mai wurden insgesamt 1.518 Verfahren durchgeführt.

Ebenfalls wurde über die Erprobung einer engeren Zusammenarbeit zwischen Arbeitsagenturen (AA), Jobcentern (JC) und Projektkammern berichtet. In drei Regionen werden in diesem Pilotprojekt, Erkenntnisse gesammelt, wie eine zielgerichtete Zusammenarbeit zwischen Projektkammern und Arbeitsagenturen bzw. Jobcentern etabliert werden kann. Anfang Juli fanden pro Region erste digitale Workshops statt, in welchen die Vermittlungsfachkräfte der Arbeitsagenturen und Jobcenter sowie die Kammermitarbeitenden von ihren bisherigen Erfahrungen berichtet haben. Die Workshop-Teilnehmenden waren sich einig, dass ein Validierungsverfahren eine gute Chance bietet, arbeitslose Personen dauerhaft in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Das Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk (FBH) stellte bei der Sitzung Ergebnisse der Befragung von Berufsexperten und-expertinnen vor. Berufsexpertinnen und -experten bewerten während des Validierungsverfahrens die beruflichen Kompetenzen der Teilnehmenden. Sie sind für die Vorbereitung und Durchführung der Fremdbewertung, dem Herzstück des Validierungsverfahrens, verantwortlich. Vor der Fremdbewertung findet zwischen den Teilnehmenden und den Berufsexpertinnen und -experten ein Beratungsgespräch statt. Dieses Gespräch als auch die Einsicht in die Antragsunterlagen werden von den Expertinnen und Experten als sehr hilfreich empfunden, um einen Eindruck von den Teilnehmenden und ihren Kompetenzen zu erlangen. Auch die Unterstützung der Expertinnen und Experten bei ihren Aufgaben durch die Projektkammer-Mitarbeitenden bewerten die Expertinnen und Experten als durchweg positiv, wie die Befragung des FBH beweist.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf www.validierungsverfahren.de.

Musterverträge neu erschienen:

Aktualisierte Arbeitsverträge und unternehmensrechtliche Verträge

Der WHKT hat seine Vertragsmuster im Bereich des Arbeitsrechts und des Unternehmensrechts überarbeitet und an die neusten Regelungen angepasst.

Mit den Änderungen im NachweisG, die zum 1. August in Kraft getreten sind, hat der deutsche Gesetzgeber die EU-Richtlinie über transparente und vorhersehbare Arbeitsbedingungen in der EU umgesetzt. Seitdem treffen den Arbeitgeber strengere Anforderungen an Informations- und Dokumentationspflichten. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, wesentliche Bedingungen des Arbeitsverhältnisses schriftlich festzuhalten. Dies betrifft beispielsweise die Vergütung, die vereinbarte Arbeitszeit oder das einzuhaltende Verfahren bei Kündigung des Arbeitsverhältnisses. Verstöße gegen das NachweisG sind mittlerweile bußgeldbewährt.

Einzelne Regelungen in den Muster-Gesellschaftsverträgen wurden konkretisiert. Dies gilt unter anderem hinsichtlich der Möglichkeit zur Fortführung der Gesellschaft nach Ausscheiden von Gesellschaftern, der Regelungen zur Beschlussfähigkeit und zur Beschlussfassung der Gesellschafterversammlung oder der Vertretungsregelungen.

Die neuen Musterverträge stehen unter www.whkt.de/downloads/formulare als Download zur Verfügung.

In dritter Auflage erschienen:

WHKT-LGH-Broschüre »Das handwerkliche Sachverständigenwesen« 2022

Die Broschüre »Das handwerkliche Sachverständigenwesen« steht nun in der aktualisierten Fassung 2022 zur Verfügung.

Die bereits dritte Auflage berücksichtigt insbesondere die fünfte Novelle der Handwerksordnung, das neuste Kostenrechtsänderungsgesetz als auch die geplante Novellierung der Sachverständigenordnungen der Handwerkskammern. Mit der fünften Novelle der Handwerksordnung wurde der Tätigkeitsbereich des Sachverständigen erweitert. Dem öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen ist nun auch erlaubt, Gutachten über den reinen Wert einer Sache zu erstatten. Mit dem Kostenrechtsänderungsgesetz 2021 ist unter anderem das Justizvergütungs- und Entschädigungsgesetz (JVEG) in den für öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige maßgeblich Rechtsvorschriften teilweise erheblich umgestaltet worden. Insbesondere erfolgt die Zuordnung nicht mehr nach Honorargruppen, sondern nach einzelnen Sachgebieten. Im Vergleich zum alten JVEG hat der Gesetzgeber die Stundensätze deutlich angehoben und an marktübliche Preise angepasst.

Die neue Mustersachverständigenordnung sieht unter anderem nicht mehr vor, dass handwerkliche Sachverständige in die Handwerksrolle eingetragen werden müssen. Ferner kann die Handwerkskammer als Bestellkörperschaft bei Pflichtverstößen des Sachverständigen in erforderlichem Umfang Aufsichtsmaßnahmen ergreifen.

Die Broschüre steht hier als Download zur Verfügung >.

UnternehmerFrauen im Handwerk NRW:

»Wir sind Botschafterinnen für das Handwerk«

Am 02.09.2022 traf sich der Landesverband der UnternehmerFrauen im Handwerk NRW, organisiert durch die Ehrenamtsakademie Handwerk, auf Schloss Raesfeld zu einem ganztägigen Workshop, um gemeinsam über Beteiligungswege im handwerklichen Ehrenamt sowie über Strategien und moderne Wege in der Personalentwicklung zu sprechen. Fazit der Veranstaltung: die Zusammenhänge zwischen diesen beiden Themen liegen auf der Hand – die erfolgreiche Gewinnung und Bindung von Ehrenamtlichen ist vergleichbar mit einer strategischen Personalentwicklung in Unternehmen.

Tatjana Lanvermann, Vorsitzende des Bundesverbandes, und Juana Bleker, Vorsitzende des Landesverbandes der UnternehmerFrauen, setzen sich in ihren Funktionen für die Qualifikation und Weiterbildung sowie die betriebliche und persönliche Weiterentwicklung nicht nur ihrer Mitglieder, sondern allgemein von Frauen und Mädchen im Handwerk ein. Frauen haben heute enorme Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten in Handwerksberufen sowohl als Fach- aber auch als Führungskraft. Sie haben vielfältige Möglichkeiten, sich aktiv für ihren Beruf zu engagieren, sei es als Unternehmerinnen mit eigenem Betrieb aber auch als Arbeitnehmerinnen im Handwerk. Sowohl in die Gewinnung und Bindung von Fachkräften, die Betreuung von Auszubildenden und das ehrenamtliche Engagement in der UFH sind die UnternehmerFrauen eingebunden, darüber hinaus oftmals in weitere Ehrenämter. Dabei ist oftmals ein Spagat zwischen den Aufgaben im Betrieb, Familie, Freizeit und ehrenamtlichen Tätigkeiten erforderlich. Die UnternehmerFrauen setzen auf ein konstruktives und wertschätzendes Netzwerk mit kreativen Unterstützungsangeboten. An Ideen mangelt es nicht. Starre Konstrukte und festgefügte Strukturen schrecken eher ab, Flexibilität und Agilität sind gefragt: beispielsweise kann eine gute Kinderbetreuung vor Ort die Teilnahme an einer Veranstaltung ermöglichen und stressfrei machen. 

Begleitend bieten insbesondere die Handwerksorganisationen viele Möglichkeiten für ein ehrenamtliches Engagement, zum Beispiel in Gremien, Ausschüssen und Prüfungskommissionen.

Zum Mitgliederkreis der UnternehmerFrauen zählen nicht nur Unternehmerinnen, sondern genauso Teilhaberinnen, Meisterinnen, Gesellinnen und Frauen, die im Unternehmen des Ehemannes oder Partners mitarbeiten. Insgesamt 18 Arbeitskreise sind dem Verband in Nordrhein-Westfalen angeschlossen. Der besondere Einsatz der UnternehmerFrauen gilt der Nachwuchsförderung von Mädchen und jungen Frauen im Handwerk mit der Initiative des UFH Bundesverbandes »HANDWERK ist hier auch FRAUENSACHE

Die Veranstaltung wurde gefördert und fachlich begleitet von der SIGNAL IDUNA.

Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen:

Webinar des BQ-Portals zu ukrainischen Abschlüssen und zur Qualifikationsanalyse

Welche Berufsabschlüsse bringen ukrainische Antragstellende mit? Mussten Antragstellende ihre Unterlagen bei der Flucht zurücklassen, kommt eine Qualifikationsanalyse in Betracht. Einen Einblick in das ukrainische Bildungssystem und die Berufsanerkennung mittels Qualifikationsanalyse bei fehlenden schriftlichen Belegen bietet das Webinar des BQ-Portals am 18. Oktober 2022. Die digitale Veranstaltung wird zusammen mit dem Kooperationspartner »NetQA Netzwerk Qualifikationsanalyse« angeboten.

Interessierte zuständige Stellen sowie Mitarbeitende von Beratungsstellen zur beruflichen Anerkennung können sich hier zum Webinar »Praxis der Qualifikationsanalyse – Ukrainische Berufsqualifikationen im Fokus« anmelden.

Das BMBF-geförderte Verbund-Projekt »NetQA« wird vom Westdeutschen Handwerkskammertag fachlich gesteuert und unterstützt zuständige Stellen noch bis Ende 2022 im beruflichen Anerkennungsverfahren bei fehlenden Nachweisen. Weitere Informationen finden Sie unter www.whkt.de/netqa.

Außenwirtschaft:

Wirtschaftsausblick Europa

Die schon während der Corona-Zeit aufgetretenen Lieferengpässe und die durch den russischen Angriff auf die Ukraine gestiegenen Energiekosten machen Unternehmen in ganz Europa große Sorge. Hohe Ersparnisse z.B. französischer Haushalte und gut gefüllte Auftragsbücher geben Unternehmen in Frankreich Hoffnung – wie auch die laufenden Ausschreibungen für Großprojekte wie Gran Paris Express (Bahntechnik, Infrastruktur, Stadtentwicklung) oder die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele 2024.

In Spanien entwickeln sich insbesondere touristische Regionen gut. Private Bauprojekte für die Renovierung von Ferienhäusern stehen in Aussicht, aber auch Stadtentwicklungsprojekte in Madrid und eine Schnellzuglinie zwischen Santander und Bilbao.

In Belgien bieten Großprojekte in der Chemie- und Metallindustrie sowie u.a. der Ausbau der U-Bahn in Brüssel und der Stromverteilungsnetze in Flandern Anlass zur Hoffnung. Zudem sind mehrere Krankenhausneubauten in Brüssel, Charleroi, Antwerpen und Diest geplant.

Ähnliche Vorhaben sind in den Niederlanden in Planung: Straßenbauprojekte im Umfang von 25 Mrd. Euro werden bis 2028 realisiert, Bahn- und U-Bahnprojekte sowie der Ausbau von Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern sind in Vorbereitung.

Da auch der Fachkräftemangel europaweit die Aktivitäten von Unternehmen bremst, können sich z.B. in grenzüberschreitenden Kooperationen Chancen für spezialisierte Handwerksunternehmen ergeben. Beratung für ihre Auslandstätigkeit erhalten Unternehmen bei den Außenwirtschaftsberaterinnen und -beratern der Handwerksorganisation: https://www.handwerk-international.net/ansprechpartner.

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Bürokratieabbau im Lichte von Nachhaltigkeit

Im Koalitionsvertrag verpflichtet sich die Landesregierung zum Bürokratieabbau. In den Zeilen 845 ff. des Zukunftsvertrags für Nordrhein-Westfalen heißt es dazu: »Kleine Unternehmen werden wir von übermäßigen Bürokratieanforderungen und Aufzeichnungspflichten entlasten, indem wir Bagatellgrenzen einführen bzw. nach oben anpassen, Statistikanfragen bündeln und das Prinzip der Änderungsmitteilung ausweiten. Berichtspflichten werden wir, wo möglich, mit einer zeitlichen Beschränkung versehen.«

Viele Handwerksbetriebe beklagen steigende bürokratische Lasten, die ihnen die Zeit für das Kerngeschäft rauben. Das Bekenntnis der Landesregierung zum Bürokratieabbau ist deswegen zu begrüßen. Jenseits des Abbaus bestehender Lasten tut aber vor allem auch Bürokratievermeidung Not. Das gilt zum Beispiel für die Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Nachhaltigkeitsberichterstattung hat viele Gesichter. Es gibt freiwillige und verpflichtende Berichte, qualitative und quantitative. Zunehmend sprießen Initiativen, die darauf angelegt sind, die Nachhaltigkeit von Produkten, von betrieblichen Prozessen und übergreifend von unternehmerischem Handeln zu messen und zu dokumentieren. Das Ziel ist, Fortschritte auf dem Weg zur Erreichung von Klimaneutralität und den »Sustainable Development Goals« sichtbar zu machen, Investitionen zu steuern und »Greenwashing« zu vermeiden. In der Sache ist das konsequent. Zugleich entscheidet sich in der Art der Umsetzung, ob Nachhaltigkeit für Handwerksbetriebe Chance oder zum Hemmschuh wird.

Betrachtet man allein die laufenden europäischen Initiativen, ist die Situation vordergründig entspannt. Die meisten Handwerksbetriebe werden von der Nachhaltigkeitsberichterstattung der »Bilanzrichtlinie« (CSRD), der Taxonomie oder des europäischen Lieferkettengesetzes unmittelbar gar nicht betroffen sein. Sie erreichen den Schwellenwert nicht. Und auch bei der Ökodesign-Verordnung werden nur Teile einen Produktpass und ökologischen Fußabdruck liefern müssen. Aber ist das ein Grund für Entwarnung? Mitnichten. Handwerksbetriebe werden in Lieferbeziehungen, in Beziehungen zu ihrer Bank und bei Förderungen gehalten sein, zu Nachhaltigkeitsberichten Anderer zuzuliefern oder selbst zu berichten. Das heißt konkret, sie müssen nachhaltigkeitsrelevante Daten erheben und weitergeben – und das voraussichtlich in unterschiedlichen Formaten für unterschiedliche Kontexte. Jeder Rechtsakt hat seine eigenen Anforderungen. Wenn es schlecht läuft, müssen Betriebe ihre Daten immer wieder von Neuem zur Verfügung stellen und sind dabei auf externe Unterstützung angewiesen. Das wäre ganz klar übermäßige Bürokratie.

Dasselbe Problem wird zunehmend auch produktbezogen auftreten, zum Beispiel im Bereich Ökodesign, wenn der Anwendungsbereich erweitert wird und für die »green claims«, also Umweltaussagen, die voraussichtlich mit einer Ökobilanz hinterlegt werden sollen. Ein entsprechender Verordnungsvorschlag der Europäischen Kommission ist für Ende November angekündigt. Weil Handwerksbetriebe typischerweise Kleinserien oder Unikate fertigen und kundenspezifische Dienst- und Werkleistungen erbringen, sind Aufwand und Kosten für die Berichterstattung pro Einheit ungleich höher als bei industrieller Fertigung und standardisierten Dienstleistungen. Das heißt, hier entsteht nicht nur einzelbetrieblich zusätzlicher Aufwand, das Problem ist systemisch. Es hat Potenzial, die Wirtschaftsstruktur zu beeinflussen.

Handwerksbetriebe brauchen passfähige Lösungen, die Bürokratie vermeiden helfen. Das kann die Landesregierung nicht im Alleingang sicherstellen, aber sie kann unterstützen.

  • In laufenden Gesetzgebungsverfahren sind die Folgen für kleine Betriebe konsequent »mitzudenken«. Wenn – wie im Falle der Ökodesign-Verordnung – Belastungen geschaffen werden, muss auf dieser Ebene – im betroffenen Rechtsakt – zugleich eine adäquate Lösung geschaffen werden. Das bedeutet, die Ökodesign-Verordnung muss – zeitgleich mit dem Inkrafttreten einer möglichen Ökodesign-Verordnung – Regelungen treffen und Instrumente zur Verfügung stellen, die es kleinen und mittleren Unternehmen ermöglicht, die Erfassung und Weitergabe von Informationen sowie die Erstellung eines Produktpasses, von Etiketten etc. weitgehend aufwandsfrei durchzuführen. Die von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Lösung, die Unterstützung der Betriebe einfach auf die Mitgliedstaaten abzuwälzen, ist unzureichend.
  • Silolösungen, also Lösungen für jeden einzelnen Rechtsakt reichen nicht. Für Betriebe zählt, dass sie ein Datum nur einmal erheben müssen. Wichtig ist deswegen, Anforderungen übergreifend und aus betrieblicher Ebene zu betrachten und entsprechend auf ihre Schnittstellenfähigkeit hin auszurichten. Ziel der Lösungen muss der Grundsatz »only once« sein.
  • Nachhaltigkeitsberichterstattung hat mit Kommunikationsstrukturen zu tun. Dafür sind auch neue Netzwerke erforderlich, die gemeinsam ergründen, an welchen Stellen Prozesse vereinfacht werden können, wo Handlungsbedarf besteht.
  • Es braucht technische Lösungen, die Unternehmen helfen, Informationen – quasi auf Knopfdruck – für unterschiedliche Zwecke nutzbar zu machen.

All das könnte helfen, Bürokratie im Ansatz zu vermeiden, damit sie später nicht abgebaut werden muss.

Bedeutung der energie- und klimatechnischen Handwerke:

Handwerk in NRW und Landesregierung vereinbaren Maßnahmen zur Energieeffizienz

Rüdiger Otto, Vizepräsident des Unternehmerverbands Handwerk, Andreas Peeters, Landesinnungsmeister des Landesfachverbands des Schornsteinfegerhandwerks Nordrhein-Westfalen, Matthias Heidmeier, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Andreas Ehlert, Präsident von HANDWERK.NRW, Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Berthold Schröder, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertages, Hans-Joachim Hering, Präsident des Unternehmerverbands Handwerk, Martin Böhm, Präsident des Fachverbands Elektro- und Informationstechnische Handwerke Nordrhein-Westfalen (v.l.n.r.) | Foto: © MWIKE NRW

Die Preise für Energieträger und Rohstoffe sind in den vergangenen Monaten drastisch gestiegen und weiterhin droht eine Verknappung von Energie, insbesondere von Erdgas. Die Preissteigerungen spüren Betriebe und Haushalte. Ihr Ausmaß zeigt sich zum Teil mit zeitlicher Verzögerung, insbesondere dann, wenn Verträge auslaufen und zu neuen Konditionen geschlossen werden müssen.

Die steigenden Energiepreise treffen viele Handwerksbetriebe hart. Deswegen bitte vormerken: Die Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz (MIE) bietet ab Mitte Oktober digitale Energieeffizienz-Workshops für Handwerksbetriebe an. Das Besondere ist, dass die Veranstaltungen gewerkespezifisch Einsparmaßnahmen vorstellen, die Betriebe ergreifen können, um ihre Energiekosten zu senken. Geplant sind folgende Veranstaltungen:

  • 19.10.2022 von 09:00–10:00 Uhr für Kfz-Betriebe
  • 20.10.2022 von 15:00–16:00 Uhr für Betriebe des Metallhandwerks
  • 26.10.2022 von 14:00–15:00 Uhr für Friseurbetriebe
  • 27.10.2022 von 14:00–15:00 Uhr für Tischlereien
  • 02.11.2022 von 14:00–15:00 Uhr für Bäckerbetriebe
  • 03.11.2022 von 10:00–11:00 Uhr für Textilreiniger und
  • 08.11.2022 von 14:00–15:00 Uhr für Fleischerbetriebe.

Energie- und insbesondere Gassparen stand am 04.08.2022 im Mittelpunkt des Gesprächs der Spitzenvertretungen des NRW-Handwerks mit die Landesregierung NRW, vertreten durch Wirtschafts- und Klimaministerin Mona Neubaur sowie Staatssekretär des NRW-Arbeitsministerium Matthias Heidmeier.

In einer gemeinsamen Erklärung mit dem Titel #NRWspartEnergie wurden kurz- und mittelfristig wichtige Maßnahmen skizziert. Das Maßnahmenspektrum umfasst den Ausbau der Beratungen durch Betriebe für Energieeinsparung, eine breit angelegte Energiesparinitiative #NRWspartEnergie sowie die Gewinnung dringend benötigter Fachkräfte im Handwerk für Klimaneutralität und Versorgungssicherung. Nicht zuletzt sollen Planungs- und Genehmigungsverfahren unter die Lupe genommen und beschleunigt werden. Die dreiseitige Vereinbarung steht online zur Verfügung unter: www.whkt.de/download/22-08-04-Erklaerung-Energiesparen-final.pdf

Sie haben Anregungen, Tipps, Anliegen zum Thema Energiesparen? Schreiben sie uns an jeanine.bucherer[ ät ]whkt.de.

Handwerk fordert Anpassung der StVO:

Parken von Betriebsfahrzeugen in Bewohnerparkgebieten und Einführung von Servicezonen für Handwerkerinnen und Handwerker

Durch die Ausweisung von Bewohnerparkgebieten in den dicht besiedelten Innenstädten stehen viele der in der Innenstadt ansässigen Handwerksbetriebe vor dem Problem, dass sie ihre Betriebsfahrzeuge nicht für einen längeren Zeitraum am Betriebssitz oder in unmittelbarer Nähe dazu parken können. Denn Anspruch auf einen Bewohnerparkausweis hat nach der Verwaltungsvorschrift zu § 45 der Straßenverkehrsordnung (StVO) nur derjenige, der in dem Bereich meldebehördlich registriert ist und dort tatsächlich wohnt. Gewerbebetriebe werden davon ausdrücklich nicht erfasst. Sie sind daher auf die Ausnahmeregelung angewiesen, die einer Einzelfallprüfung unterliegt. In der Verwaltungsvorschrift zum § 46 StVO werden Gewerbebetriebe jedoch nicht konkret benannt, sodass mancherorts keine Ausnahmegenehmigung erteilt oder die Erteilung erschwert wird.

Aus diesem Anlass fordert der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT), die Verwaltungsvorschrift zum § 46 StVO so zu konkretisieren, dass die Gewerbebetriebe mit Betriebssitz in Bewohnerparkgebieten auf Antrag von der zuständigen Behörde vor Ort Ausnahmegenehmigungen erhalten. Die konkrete Anzahl der Genehmigungen soll sich an der Zahl der betriebsnotwendigen Fahrzeuge der Gewerbebetriebe orientieren.

Darüber hinaus spricht sich der WHKT dafür aus, ein neues Verkehrszeichen »Lade-/Servicezone« in der StVO einzuführen. Die Lade-/Servicezonen sollen Handwerkerinnen und Handwerkern ermöglichen, für Wartungs- und Servicearbeiten in vertretbarer räumlicher Nähe zum Kunden zu parken, um auf Werkzeuge und Maschinen zuzugreifen, die für den Auftrag erforderlich sind.

MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen gestartet:

Nachhaltige Mobilität macht Handwerksbetriebe fit für die Zukunft!

Handwerk und Mobilität sind seit je her eng miteinander verwoben. Denn nur wer selbst mobil und für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kundeninnen und Kunden, Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner gut erreichbar ist, kann unternehmerisch erfolgreich sein. Im Zuge der Energiewende sind Handwerksbetriebe gefordert ihr bisheriges Mobilitätsverhalten unter Berücksichtigung nachhaltiger Gesichtspunkte zu überdenken.

Das beim Westdeutschen Handwerkskammertag (WHKT) angesiedelte Projekt »MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen« unterstützt die Etablierung nachhaltiger Mobilität in Handwerksbetrieben. Mit dem Projekt ergänzt der Westdeutsche Handwerkskammertag das bestehende Angebot des Zukunftsnetz Mobilität NRW.

Ziel des Projektes ist, Handwerksbetriebe unter Einbindung der projektbeteiligten Handwerkskammern dazu zu bewegen, die eigene betriebliche Mobilität zu überdenken und durch die Einführung entsprechender Maßnahmen nachhaltig zu verändern. Der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen versteht sich dabei als Backoffice bzw. Servicepartner der beteiligten Handwerkskammern. Für sie werden speziell zugeschnittene Informations- und Beratungsinstrumente, die zur Stärkung nachhaltiger betrieblicher Mobilität in Handwerksbetrieben beitragen, entwickelt.

Der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen wird gefördert vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.

Ansprechpartnerinnen: Heike Rosenberger, 0211/3007-741, heike.rosenberger[ ät ]whkt.de; Andrea Muckenheim, 0211/3007-719, andrea.muckenheim[ ät ]whkt.de

Pilotprojekt:

Fachkräfte aus Jordanien und Ägypten für das Elektrohandwerk in NRW

Mit einem Pilotprojekt zur Fachkräfteeinwanderung im Handwerk ist der WHKT mit finanzieller Unterstützung des NRW-Arbeitsministeriums und aus Mitteln des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien in Nordrhein-Westfalen gestartet. In enger Zusammenarbeit mit der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) und dem Arbeitgeber-Service der Bundesagentur für Arbeit können im Herbst 2022 Fachkräfte aus Jordanien oder Ägypten an interessierte Betriebe im Elektrohandwerk NRW vermittelt werden.

Damit die Einreise als Fachkraft und die Integration in Deutschland gelingt, werden diese in ihren Heimatländern durch das Pilotprojekt und seine Partner sowie durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt. Für erste Bewerber liegen die nötigen Anerkennungsbescheide bereits vor. Aktuell trainieren die Teilnehmer beim Goethe-Institut für ihre Sprachprüfung oder haben diese bereits abgeschlossen, so dass im Oktober dieses Jahres die Visabeantragung gemäß Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) möglich sein soll. Um einen ersten Eindruck der Bewerber aus Jordanien und Ägypten zu gewinnen, erstellten sie selbst Videoporträts in deutscher Sprache: https://www.whkt.de/fachkraefte-bewerberprofile

Zur Anwerbung einer Fachkraft im Bereich Gebäude- und Energietechnik aus einem Drittstaat ist es notwendig, einen Arbeitsvertrag zu schließen. Dieser ist die Grundlage für das beschleunigte Fachkräfteeinwanderungsverfahren und sichert Betrieben die weitere Begleitung und Unterstützung durch das Pilotprojekt.

Das Ziel des Projekts ist es, aufzuzeigen, welche fachliche Begleitung und Unterstützung notwendig ist, damit Handwerksbetriebe aus Nordrhein-Westfalen künftig die Chance erhalten, Fachkräfte aus Drittstaaten für sich zu gewinnen.

Aktuell geht es vor allem um die Identifizierung von Betrieben, die sich beteiligen und über das Pilotprojekt erste Fachkräfte aus Jordanien oder Ägypten mit der nötigen Unterstützung für sich anwerben.

Bewerberprofile anfordern: www.whkt.de/fachkraefte

Innovationsdialog Handwerk in NRW:

Experteninterview mit dem DGB NRW – Vorschläge für einen zukunftssicheren Arbeitsmarkt im Handwerk

Um der Frage nachzugehen, wie das Handwerk in Zeiten der Transformation ein attraktiver Arbeitgeber bleibt und wie Fach- und Führungskräfte in handwerklichen Betrieben nicht nur gehalten, sondern gewonnen werden können, lud der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) im Rahmen des Innovationsdialogs Handwerk in NRW zwei Experten des Deutschen Gewerkschaftsbundes NRW zum Gespräch ein. In einem intensiven Austausch diskutierten Norbert Wichmann, Abteilungsleiter für die Bereiche Bildung, berufliche Bildung und Handwerk und Dr. Jörg Weingarten, Leiter der Abteilung Industrie- und Strukturpolitik, Energie- und Klimapolitik, mit dem Projektteam Lösungsansätze für Zukunftsthemen des Handwerks aus Sicht der Gewerkschaften.

Mit Blick auf die Entwicklung der Arbeitswelt seien kreative Wege gefragt. So würden beispielsweise gemeinschaftliche Betriebsübernahmen an Bedeutung gewinnen. Generell prognostizierten die DGB-Vertreter angesichts des Fachkräftemangels für die nächsten Jahre einen eher arbeitnehmerfreundlichen Arbeitsmarkt. Umso wichtiger sei daher, dass Handwerksbetriebe als Arbeitgeber attraktiv sein müssen, um Nachwuchs für sich zu gewinnen und offene Ausbildungsplätze zu besetzen. Dabei sei die Tarifbindung ein besonders wichtiges Instrument.

Weitere Themen des Gesprächs waren unter anderem die Forderung einer Ausbildungsgarantie, Innovationstreiber in Handwerksbetrieben und sich verändernde Anforderungen an die Berufsbilder im Handwerk.

Einen ausführlicheren Bericht über das Experteninterview und weitere Infos zum Projekt unter www.innovationsdialog-handwerk.nrw.

Der Innovationsdialog Handwerk in NRW wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

PLW 2022:

Handwerkskammern führen Arbeitsproben im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks in NRW wieder ein

Coronabedingt hatten die Handwerkskammern in Nordrhein-Westfalen in den Jahren 2020 und 2021 die Arbeitsproben in all denjenigen Wettbewerbsberufen ausgesetzt, die üblicherweise Arbeitsproben zur Ermittlung der Landesbesten vorsehen. Daneben gibt es Berufe, in denen die Siegerermittlung generell aufgrund einer Bewertung der Gesellenstücke oder aufgrund von Einzelbewertungen in der Gesellenprüfung erfolgt. Mit der Durchführung der Arbeitsproben in den Wettbewerben auf Landesebene wird die konkrete berufliche Handlungsfähigkeit des Handwerksnachwuchses wieder öffentlich bei den Kammern und Innungen, die sie organisieren, in den Mittelpunkt gerückt. Gleichzeitig trainieren die Teilnehmenden damit direkt auch für die Wettbewerbsausscheidungen auf Bundesebene, die ebenfalls auf Arbeitsproben basieren.

Der WHKT ermutigt den Handwerksnachwuchs, der zuletzt seine Gesellen- beziehungsweise Abschlussprüfung mit mindestens der Gesamtnote »gut« (81 Punkte) abgelegt hat und zu dem Zeitpunkt nicht älter als 27 Jahre alt war, am Wettbewerb teilzunehmen. Die Siegerinnen und Sieger werden öffentlich geehrt, erhalten eine Urkunde mit der Unterschrift des Ministerpräsidenten, der Schirmherr eines Wettbewerbs ist, und haben beste Chance auf ein Weiterbildungsstipendium der Stiftung Begabtenförderung Berufliche Bildung in Höhe von 8.100 Euro.

Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen:

100. Antrag auf Kostenübernahme einer Qualifikationsanalyse gestellt

Das BMBF-geförderte Verbund-Projekt »NetQA – Netzwerk Qualifikationsanalyse« bietet noch bis Ende 2022 eine Kostenübernahme von »sonstigen Verfahren« nach Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG) Bund und den entsprechenden Landesgesetzen. Seit Anfang 2019 wurden vom Sonderfonds Kosten für Qualifikationsanalysen (QA) in Höhe von annähernd 80.000 Euro übernommen.

Der Sonderfonds des »Netzwerk Qualifikationsanalyse« schließt eine wichtige Lücke: Mit dem Förderinstrument haben Antragstellende die Chance auf eine berufliche Anerkennung, die selbst keine ausreichenden finanziellen Mittel für eine Anerkennung bei fehlenden schriftlichen Belegen haben. Bedingung ist, dass die Kosten der Qualifikationsanalyse nicht durch die Arbeitsverwaltung oder andere Institutionen übernommen werden können. Für Kunden der Agenturen für Arbeit oder Jobcenter können in der Regel die Kosten der Berufsanerkennung im Rahmen des Vermittlungsbudgets nach § 44 SGB III übernommen werden. Rund 74 Prozent der geförderten Teilnehmenden am »sonstigen Verfahren« gemäß § 14 BQFG sind entsprechend versicherungspflichtig angestellt. Viele der geförderten QA-Teilnehmenden sind Personen mit Helfertätigkeiten und auch Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.

Durchschnittlich sind Kosten von rund 1.200 Euro pro geförderter Qualifikationsanalyse entstanden. Den größten Anteil der Antragstellenden hinsichtlich der Staatsangehörigkeit sind Syrerinnen und Syrer. Die Top 3 deutschen Referenzberufe entsprechen auch den Zahlen der amtlichen Statistik für bundesweit seit 2012 durchgeführte Qualifikationsanalysen nach BQFG Bund: Elektroniker/in, KFZ-Mechatroniker/in sowie Friseur/in und Friseurmeister/in.

Handwerkskammern führen bundesweit seit 2012 die meisten Kompetenzfeststellungen im Anerkennungsverfahren durch. Das Instrument zur Beurteilung der beruflichen Handlungsfähigkeit von Antragstellenden hat sich im Handwerk bewährt. Mit 95 Prozent liegen die Handwerkskammern bei den Förderanträgen zum Sonderfonds weit vorn. Antragsstärkste Bundesländer für den Sonderfonds sind Baden-Württemberg und Bayern. Der Norden und Osten Deutschlands ist in dieser Beziehung schwächer vertreten. Die restlichen Förderungen hat der Sonderfonds für Qualifikationsanalysen in der Zuständigkeit der IHK FOSA übernommen. Erstmalig hat zudem eine Landwirtschaftskammer in diesem Jahr Fördergelder für zwei sonstige Verfahren beantragt.

Zuständige Stellen können Kosten für Qualifikationsanalysen noch bis 30. November 2022 geltend machen. Den Ablauf und die Formulare finden Sie unter www.whkt.de/netqa.

Ehrenamtsakademie:

Neue Weiterbildungsangebote für das Ehrenamt

Die Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld startet ab September 2022 mit neuen Qualifizierungsangeboten für ehrenamtlich Engagierte im Handwerk. Damit sind im Rahmen der Ehrenamtsakademie des NRW-Handwerks (EAH) neue Formate entstanden, die die Bedarfe von Ehrenamtlichen im Handwerk aufgreifen und sowohl in Präsenz als auch digital stattfinden. Als gemeinsame Plattform der nordrhein-westfälischen Handwerksorganisationen hat die EAH das Ziel, Nachwuchs für das Ehrenamt zu interessieren und die Engagierten durch Qualifizierungs-, Informations- und Netzwerkangebote in ihren Funktionen zu unterstützen.


Kommunikationskompetenzen im Prüfungswesen stärken
Nach der Neuordnung vieler Prüfungsordnungen können Prüferinnen und Prüfer im Handwerk nicht mehr auf bisherige Aufgabenkonzepte zurückgreifen. Klassische mündliche Prüfungen sind, mit Ausnahmen mündlicher Ergänzungsprüfungen, kaum mehr vorgesehen. Stattdessen nehmen Fachgespräche im Rahmen moderner, handlungsorientierter Lehrkonzepte eine zentrale Rolle im Prüfungsgeschehen ein. Wie Prüfende auf die wechselnden Anforderungen eingehen und die aktuellen Standards für das Erstellen von Prüfungsaufgaben berücksichtigen können, ist Inhalt der neuen Seminare. Im Fokus stehen handlungs- und kompetenzorientierte Aufgabenstellungen, zielgruppenspezifische Rhetorik sowie die Überwindung sprachlicher Barrieren. Die Seminare können sowohl in Präsenz als auch online besucht werden und werden gefördert von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt.


Moderne Beteiligungswege in der Politik
Menschen gezielt anzusprechen, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen sind wesentliche Fähigkeiten, um sich in der politischen Landschaft zu vernetzen. Eine Voraussetzung für effizientes Netzwerken ist die Kenntnis über moderne Beteiligungsmöglichkeiten: Wie funktioniert Kommunalpolitik? Welche Möglichkeiten der Bürgerpartizipation habe ich, insbesondere als Frau, in der Politik? Und wie entwickele ich meine persönliche und mediale Strategie, um meine Interessen zu vertreten? Die Seminare finden als Online-Formate statt und werden gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung.

Anmeldung unter: www.akademie-des-handwerks.de/ehrenamt/ | Weitere Informationen unter: www.ehrenamtsakademie-handwerk.de

 

Ausbildung international:

nrw:exchange – Das UK-Stipendium für Azubis

Das Land Nordrhein-Westfalen ist seit jeher eng mit dem Vereinigten Königreich verbunden. Zu diesem Zweck soll Studierenden, Auszubildenden sowie Schülerinnen und Schülern nach dem Brexit die Möglichkeit eröffnet werden, im Rahmen eines nordrhein-westfälischen Stipendienprogramms Auslandserfahrungen im Vereinigten Königreich zu sammeln und damit einen Teil zum langfristigen Fortbestand der guten nordrhein-westfälisch-britischen Beziehungen beizutragen. Hierfür stellt das Land Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr durch ein spezifisches Stipendienprogramm Stipendien für Studierende, Auszubildende sowie Schülerinnen und Schüler bereit.

Anträge für die UK-Stipendien für Azubis können bei der LGH eingereicht werden. Kontakt: Frau Judith Steffes, E-Mail: steffes[ ät ]lgh.de, Telefon: 0211-30108-108

Jetzt anmelden:

Meistertag NRW 2022 am 16.09.2022 – Ministerin Mona Neubaur im Austausch mit Gründerinnen und Gründern

In diesem Jahr findet der 11. Meistertag NRW am 16.09.2022 um 17:00 Uhr in der Schauburg in Iserlohn statt.

Was bewegt junge Gründerinnen und Gründer im Handwerk? Welchen Herausforderungen sehen sie sich ausgesetzt, welche Lösungsansätze haben sie erfolgreich entwickelt und welche Antworten bieten Politik und Wirtschaft? Diese Fragen wird die Wirtschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Mona Neubaur, im »Meistertalk« mit Handwerksmeisterinnen und -meistern diskutieren.

Mit der Veranstaltung »Meistertag NRW« stellt das Land NRW gemeinsam mit dem NRW-Handwerk Meisterinnen und Meister als Garant für die Sicherung von Qualität, Nachhaltigkeit, beruflicher Ausbildung, Beschäftigung und Stärkung solide wirtschaftender Unternehmerinnen und Unternehmer in den Vordergrund des öffentlichen Interesses. Der Meistertag dient gleichermaßen dazu, die Leistungen der jungen Menschen zu würdigen, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen.

Ein weiteres Highlight der vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen geförderten Veranstaltung ist der Impulsvortrag des Keynote Speakers Jörg Mosler zum Thema »Chefsache Mensch – Wie Sie als Unternehmer/in zum Mitarbeitermagneten werden« sein. Zudem wird im Rahmen der Veranstaltung auch der »Handwerkspreis der Bürgschaftsbank NRW« verliehen.

Durch das Programm führt die WDR-Moderatorin Gisela Steinhauer. Im Anschluss an das offizielle Programm gibt es für alle Teilnehmenden Gelegenheit zum Netzwerken in lockerer Atmosphäre .

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Anmeldungen unter https://www.meistertag-nrw.de/anmeldung2022.

Auch als Livestream:

Preisverleihung und Ausstellungseröffnung im Wettbewerb »DesignTalente Handwerk NRW« am 25.09.2022 in Köln

Am 25. September 2022 werden die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger des Wettbewerbs »DesignTalente Handwerk NRW« bekanntgegeben. NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur wird nach einer Begrüßung durch den Präsidenten der Handwerkskammer zu Köln, Hans Peter Wollseifer, und WHKT-Präsident Berthold Schröder die Ehrung der Preisträgerinnen bzw. Preisträger vornehmen.

Die Preisverleihung findet am Sonntag, den 25. 09.2022 um 11:00 Uhr in der Handwerkskammer zu Köln statt. Da die Teilnehmendenzahl begrenzt ist und damit dennoch viele Interessenten diese verfolgen können, wird eine Livestream-Übertragung stattfinden. Der Link wird rechtzeitig vor Veranstaltungsbeginn auf der DesignTalente-Website www.designtalente-handwerk-nrw.de bekannt gegeben.

Die Ausstellung mit den Objekten der Preisträgerinnen und Preisträger sowie der Ausstellerinnen und Aussteller kann in der Handwerkskammer zu Köln, Hans-Langemann Saal, vom 25.09.–09.10.2022 besucht werden. Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 10:00–16:00 Uhr, Sa. 10:00–18:00 Uhr, sonn- und feiertags geschlossen. Der Eintritt ist kostenlos.

Der Wettbewerb »DesignTalente Handwerk NRW« findet unter der Schirmherrschaft von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst statt und wird vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Weitere Informationen unter www.designtalente-handwerk-nrw.de

300 Aussteller aus ganz Europa:

Europamarkt Aachen am 03./04.09.2022

Rund 300 Aussteller aus ganz Europa haben sich für den diesjährigen Europamarkt der Handwerkskammer Aachen angemeldet. Rund um Dom und Rathaus werden sie am 03. und 04. September 2022 den Besuchern hochwertiges Design und handwerklich gefertigte Produkte präsentieren.

Seit 1976 organisiert die Handwerkskammer Aachen den beliebten Markt. Die Kammer setzt seit Jahrzehnten auf Qualität im Design für Handwerker als einer der Schwerpunkt ihrer Arbeit. Dazu zählt neben verschiedenen Ausstellungen auf Gut Rosenberg, Designschmiede der Handwerkskammer, auch die Möglichkeit für Handwerker, sich umfassend auf dem Gebiet »Design und Unternehmensführung« weiterzubilden.

Ort: Aachener Innenstadt rund um Dom und Rathaus | Öffnungszeiten: Sa. 10:00–19:00 Uhr | So. 11:00–18:00 Uhr | Eintritt frei

Weitere Informationen unter: www.europamarkt-aachen.de

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NRW-Koalitionsvertrag 2022–2027:

Berufsbildung im Fokus der neuen Landesregierung

Die Berufsbildung rückt mehr und mehr in den Fokus der Politik, da sie wichtige wirtschaftspolitische, arbeitsmarktpolitische und sozialpolitische Funktionen erfüllt. Durch die Berufsbildung ist unser Land wirtschaftlich stark und die Jugendarbeitslosigkeit niedrig. Ferner wird durch die Berufsbildung die individuelle Kompetenzentwicklung vom Einsteiger bis zum absoluten Experten über die Verknüpfung von Bildung und Arbeit in der dualen Ausbildung und Höheren Berufsbildung Realität.

Im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) werden alle Bildungsabschlüsse aus Deutschland in Kompetenzstufen einsortiert und die Wertigkeit dieser deutlich. Das Handwerk begrüßt sehr, dass die Landesregierung den DQR im Rahmen eines Staatsvertrags zwischen den Bundesländern verbindlich machen will. Damit entsteht ein neuer Impuls in einem Thema, das die Kammern als klassische Vertreter der Berufsbildung seit Jahren von Bund und Ländern einfordern.

Ein klares Signal ist auch der erste Satz im Kapitel »Berufliche Bildung« auf Seite 63 des Koalitionsvertrages, in dem es heißt: »Für uns ist die akademische und berufliche Bildung gleichwertig.« An der angestrebten Stärkung der dualen Ausbildung und der Berufsschulen sowie der Strategie, Nordrhein-Westfalen zum Berufsbildungsland Nummer eins zu machen, wird das Handwerk auf Landesebene sowie in den Regionen mit großem Engagement mitwirken, denn der personalintensive Wirtschaftszweig Handwerk ist auf Fach- und Führungskräftenachwuchs angewiesen und kann im Gegensatz zu anderen Branchen nicht sehr stark auf Automatisierung und Roboter als Kompensation von fehlenden Personalressourcen setzen.

Die Stärkung der überbetrieblichen Bildungszentren begrüßt das Handwerk ebenso wie die Förderung von Exzellenz in der beruflichen Bildung. Letztlich hat der Staat sehr lange auf die Exzellenzförderung der Hochschulen gesetzt und die Berufsbildung diesbezüglich außer Acht gelassen. Wertvoll ist auch das politische Ziel, Studierende besser hin zu einer Ausbildung zu beraten, wenn sie sich während des Studiums umorientieren wollen. Dies ist politisch umso wichtiger, weil noch im November 2021 die Hochschulrektorenkonferenz in einer Entschließung zur »Beratung im Student Life Cycle durch die Hochschulen« die Studienzweifler und die Studienabbrecher gar nicht explizit erwähnt haben.

Ganz besondere Erwartungen setzt das Handwerk in die Aussage des Koalitionsvertrags: »Wir werden eine Fachkräfteoffensive starten …«, da fehlende Fachkräfte seit Jahren das Thema Nummer eins im Handwerk ist.

Seit Jahren pflegt der WHKT eine enge Kooperation mit dem für Berufsbildung zuständigen Arbeitsressort der Landesregierung. Zur Umsetzung wichtiger bildungs- und damit auch arbeitsmarktpolitischer Vorhaben der Regierungskoalition passt es aus Sicht des Handwerks besonders gut, dass der für das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW berufene Staatssekretär Matthias Heidmeier zuletzt als WHKT-Hauptgeschäftsführer die Bedarfe der überwiegend Inhaber-geführten, gewerblich-technischen KMU intensiv kennengelernt hat.

Landesregierung NRW:

WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier zum Staatssekretär im NRW-Arbeitsministerium berufen

Für die Leitung des CDU-geführten Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW hat Ministerpräsident Hendrik Wüst Karl-Josef Laumann erneut zum Minister benannt. Zum Staatssekretär wurde Matthias Heidmeier berufen, der seit 2019 den Westdeutschen Handwerkskammertag (WHKT) – Dachorganisation der Handwerkskammern in NRW – in der Funktion des Hauptgeschäftsführers geleitet hat. 

Die offizielle Verabschiedung von Matthias Heidmeier fand am 29. Juni 2022 in der Geschäftsstelle des WHKT durch WHKT-Präsident Berthold Schröder statt. Dieser bedankte sich herzlich bei Herrn Heidmeier für seinen Einsatz und seine Impulse an der Spitze des NRW-Handwerks.

»Ich gratuliere Ihnen herzlich zu der Berufung zum Staatssekretär in einem für das Handwerk sehr wichtigen Ressort der Landesregierung. Viel Glück und Erfolg wünsche ich Ihnen auch ganz persönlich für die Zukunft und für die Ausübung Ihres neuen Amtes«, so Berthold Schröder zur Verabschiedung.

Innovationsdialog Handwerk in NRW:

Impulse für den Transformationsprozess

Volle Auftragsbücher, wachsende Umsätze, hohe Anerkennung. Vielen Handwerksbetrieben geht es derzeit gut. Gleichzeitig bahnen sich mit der Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft große Veränderungen an. Sei es das Ziel der Klimaneutralität, für deren Umsetzung dringend mehr Fachkräfte gebraucht werden. Seien es die spürbaren Lieferengpässe und Materialknappheiten, die zu einer wachsenden Bedeutung lokaler Wertschöpfung führen.

Klar ist, dass unsere Gesellschaft mehr denn je auf gute Handwerkerinnen und Handwerker angewiesen ist. Daher gilt es jetzt, die Weichen zu stellen, um die gemeinsamen Herausforderungen der Zukunft zu meistern und auch künftig die Aufgaben des Handwerks als Schlüsselakteur der nordrhein-westfälischen Wirtschaft zu erfüllen. 

Mithilfe des Innovationsdialogs Handwerk in NRW will der WHKT die richtigen Mittel finden, damit das Handwerk seinen Beitrag zu den anstehenden Transformationsprozessen leisten kann. Das Vorhaben setzt damit die Erfolgsgeschichte der Enquete-Kommission »Zukunft von Handwerk und Mittelstand« des Landtags NRW fort.

Im Mittelpunkt des Projektes steht der gemeinsame, offene Austausch. Über einen Ideenspeicher (www.innovationsdialog-handwerk.nrw/ideen) werden Impulse gesammelt und darauf basierend Diskussionsformate entwickelt. Als Resultat werden schließlich Handlungsempfehlungen für Politik und Handwerksorganisation identifiziert.

Der Innovationsdialog Handwerk in NRW wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Ideenspeicher und weitere Informationen unter: www.innovationsdialog-handwerk.nrw

Stoffpreisgleitklauseln:

Erlass wurde verlängert und modifiziert

Vor dem Hintergrund des anhaltenden Kriegs in der Ukraine wurden im Frühjahr befristet die Anwendung von Stoffpreisgleitklauseln für Vergabeverfahren der öffentlichen Hand ermöglicht. Mit der Stoffpreisklausel werden Preisänderungen abstrakt mittels transparenter Parameter ermittelt und das Risiko schwankender Preise auf öffentliche Auftraggeber und private Auftragnehmer verteilt.

Nun hat der Bund den bisherigen Erlass zu Lieferengpässen und Preissteigerungen infolge des Ukrainekriegs verlängert und modifiziert. Unter anderem wurde der Anwendungsbereich erweitert, indem die Stoffpreisgleitklausel nicht nur für die ausdrücklich benannten Stoffgruppen wie Stahl, Aluminium, Holz oder Bitumen, sondern auch für weitere Stoffe angewendet werden können. Die Stoffpreisgleitklausel können bereits bei einem Stoffkostenanteil von 0,5 Prozent des jeweiligen Stoffs an der Auftragssumme (vorher: 1 Prozent) vereinbart werden. Dabei müssen die Kosten für den Stoff mindestens 5.000 Euro betragen. Ferner kann in Fällen, in denen kein Basiswert 1 ermittelt werden kann, das neue Formblatt 225a als alternative Berechnungsmöglichkeit basierend auf dem tatsächlichen Angebotspreis verwendet werden.

Diese angepassten Regelungen gelten ab sofort bis zum 31.12.2022. Im kommunalen Bereich wurde der Bundeserlass unmittelbar und uneingeschränkt übernommen. Für Vergaben des Landes ist entsprechendes geplant.

Das Instrument der Preisgleitklauseln entlastet die Betriebe von den Auswirkungen des Ukraine-Krieges, indem die Mehrkosten zwischen Auftraggebern und -nehmern verteilt werden und mehr Auftragnehmer von den Preisanpassungen profitieren können. Die Anpassungen berücksichtigen die Erfahrungen der Baubranche und der öffentlichen Auftraggeber mit den Stoffpreisgleitklauseln.

HANDWERKimWIEDERAUFBAU:

Experte vernetzt Akteure und wirbt um ortsfremdes Handwerk

Ein Jahr nach der Unwetterkatastrophe im Juli 2021 sind viele Schäden immer noch nicht beseitigt. Um verstärkt auch ortsfremde Handwerksunternehmen für den Wiederaufbau zu gewinnen, haben der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) und das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen (MHKBD NRW) im April dieses Jahres die Initiative »HANDWERKimWIEDERAUFBAU« ins Leben gerufen. Die Initiative hat das Ziel, insgesamt mehr Handwerksbetriebe für den Wiederaufbau der von Starkregen- und Hochwasserkatastrophe geschädigten privaten wie öffentlichen Infrastrukturen zu gewinnen.

In Absprache mit den Gebietskörperschaften werden anhand der kommunalen Wiederaufbaupläne zumindest grob die Bedarfe ermitteln und Akteure aus den Handwerksorganisationen, Unternehmerinnen und Unternehmer und die unmittelbar betroffenen Menschen in den Hochwasserregionen vernetzen. Zentraler Baustein ist dabei die Plattform www.handwerk-baut-auf.de, die die Handwerkskammer Koblenz entwickelt hat und an der mittlerweile alle Handwerkskammern Nordrhein-Westfalens mitwirken. Auf der Marktplatz-Plattform haben sich bereits zahlreiche Handwerksbetriebe für den Wiederaufbau registriert, viele Matchings sind zustande gekommen.

Das MHKBD NRW stellt für die Laufzeit des Kooperationsvertrags mit dem WHKT Mittel für die Umsetzung bei der Handwerkskammer zu Köln zur Verfügung. Seit dem 1. Juli 2022 koordiniert Marius Siebenhaar die Initiative bei der Handwerkskammer zu Köln.

Förderprogramm IQ:

Gutes Beispiel: Integrationsmanagement im Handwerk – Seval’s Traum

Als einer von sieben Betrieben hat Seval Reçber in diesem Jahr den Integrationspreis Handwerk NRW 2022 verliehen bekommen. Damit gibt es in Nordrhein-Westfalen exemplarisch sieben weitere Beispiele für gelungenes Integrationsmanagement im Handwerk. Seval Reçber, selbst als Kind eingewandert nach Deutschland, setzt sich besonders für junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte ein und gibt ihnen eine Chance auf eine Karriere im Friseurhandwerk.

Im neuen Treffpunkt IQ erzählt Seval Reçber ihre Geschichte und berichtet von ihrer besonderen Motivation. www.iq-netzwerk-nrw.de/treffpunkt-iq/05-2022-integrationspreis-sevals-traum

Das Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung (IQ)« zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mit Migrationshintergrund ab. Das Programm wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA).

Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung« (IQ):

Bundesprogramm zur Integrationsförderung ausländischer Fachkräfte in den Arbeitsmarkt ab 2023

Mit dem Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung« (IQ) unterstützt das Bundesarbeitsministerium die qualifikationsadäquate Integration von Fachkräften mit Einwanderungsgeschichte in den deutschen Arbeitsmarkt. Im Mittelpunkt stehen dabei die berufliche Anerkennung, Maßnahmen der Anpassungsqualifizierung sowie die Möglichkeiten, die das Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) bietet. Die nächste Förderphase IQ ist bundesweit für 2023 bis 2025 geplant und zielt insbesondere auf die Fachkräftegewinnung und Fachkräftesicherung im Rahmen der folgenden vier Programmteile: 1. Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung, 2. Faire Integration (sozial- und arbeitsrechtliche Beratung), 3. Regionales Integrationsnetzwerk sowie 4. virtuelle Qualifizierungen. Details zum Interessenbekundungs- und Antragsverfahren und zur Förderrichtlinie, sind auf den Seiten des ESF zu finden: www.esf.de/portal/DE/ESF-Plus-2021-2027/Aufrufe/inhalt.html. Die technische Abwicklung erfolgt über das Förderportal des Bundes Z-EU-S.

Der Westdeutsche Handwerkskammertag e.V. (WHKT) ist seit 2005 an dem Förderprogramm beteiligt. Im Jahr 2015 hat dieser die Koordinierung des IQ Netzwerks in NRW übertragen bekommen. Für die neue Förderphase des IQ Programms ab 2023 laufen aktuell die Vorbereitungen beim WHKT zur Einreichung einer Interessenbekundung als Projektverbund für ein Regionales Integrationsnetzwerk. 

Weitere Informationen zum Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung« (IQ) und Kontakt in Nordrhein-Westfalen sind zu finden unter: https://www.iq-netzwerk-nrw.de

Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen:

Digitale Tages-Seminare zu Qualifikationsanalysen für berufsfachliche Expertinnen und Experten

Noch bis Ende 2022 bietet das BMBF-geförderte Verbund-Projekt »NetQA – Netzwerk Qualifikationsanalyse« Seminare zur Berufsanerkennung mit Qualifikationsanalysen an. Zielgruppe sind sowohl Mitarbeitende von zuständigen Stellen als auch im Verfahren eingesetzte Fachexpertinnen und Fachexperten.

Bei der Gleichwertigkeitsfeststellung nach dem Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG) des Bundes und der Länder können die sogenannten »sonstigen Verfahren« – sprich Qualifikationsanalysen – bei fehlenden schriftlichen Nachweisen eingesetzt werden. Die zuständige Stelle benennt für diese Kompetenzfeststellung eine Expertin oder einen Experten im Berufsfach des Referenzberufes, mit dem die Gleichwertigkeit angestrebt wird. Fachexpertinnen und Fachexperten stellen im Vier-Augen-Prinzip fest, ob die Antragstellenden über eine behauptete Qualifikation in ausreichendem Maße verfügen. In der Regel nimmt eine Beauftragte oder ein Beauftragter der zuständigen Stellen als Zweitbeobachterin beziehungsweise Zweitbeobachter an der Qualifikationsanalyse teil.

Neu ist die eintägige Online-Schulung für berufsfachliche Expertinnen und Experten. Das Seminar ist darauf ausgerichtet, der Zielgruppe die Intention des BQFG deutlich zu machen und sie vor allem auf die Durchführung von Qualifikationsanalysen vorzubereiten: Wie wähle ich für eine festzustellende Qualifikation geeignete Instrumente und Aufgaben aus? Wie komme ich zu Analyse- und Beobachtungskriterien? Worin unterscheidet sich die Qualifikationsanalyse von einer Abschlussprüfung?

Das Tages-Seminar ist sowohl zur Einführung neuer Fachexpertinnen und Fachexperten geeignet als auch für Personen gedacht, die bereits über Erfahrung mit den »sonstigen Verfahren« verfügen.

Die nächste Online-Schulung findet kommenden Dienstag, den 19. Juli 2022, statt. Weitere Termine folgen. Das Seminar wird im Rahmen des Projekts bundesweit angeboten und ist kostenfrei. Durchgeführt werden die Schulungen vom Projektpartner Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH). Schulungen in Präsenz – beispielsweise In-House – sind ebenso möglich. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an den WHKT unter der E-Mail-Adresse r.lansch-grote@whkt.de.

Weitere Informationen und Projektangebote finden Sie unter www.whkt.de/netqa.

DesignTalente Handwerk NRW:

Expertenjury nominiert 50 Objekte für Ausstellung

Die achtköpfige Expertenjury hat sich Ende Juni beim WHKT in Düsseldorf getroffen und in den sechs Kategorien KLEIDUNG UND TEXTIL, MÖBEL, OBJEKT UND SKULPTUR, SCHMUCK, WOHNEN UND AUSSENBEREICH und MEDIEN insgesamt 50 Objekte für die Ausstellung identifiziert, die ab dem 25. September 2022 in der Handwerkskammer zu Köln für 14 Tage gezeigt werden. Zudem hat die Jury die jeweiligen Siegerinnen und Sieger in den genannten Kategorien  ermittelt. Diese erhalten eine Prämie in Höhe von je 3.000 Euro. Ein Bekanntgabe der Siegerinnen und Sieger erfolgt allerdings erst mit der Ausstellungseröffnung. Erste Bilder der für die Ausstellung zugelassenen Objekte, stehen hingegen bereits online unter www.designtalente-handwerk-nrw.de zur Verfügung. Alle Objekte wurden von Handwerkerinnen und Handwerkern aus NRW gestaltet, die das 30. Lebensjahr noch nicht vollendet und eine Ausbildung absolviert haben.

Die Schirmherrschaft für den Wettbewerb hat NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst übernommen. Weitere wichtige Partner sind die Handwerkskammern in NRW, die Mitglieder des WHKT Arbeitskreis Gestaltung sowie die Akademien für Handwerksdesign Gut Rosenberg, in Aachen, und der Akademie für Gestaltung, Haus Kump, in Münster.

Gefördert wird der Wettbewerb DesignTalente Handwerk vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Projektorganisation »DesignTalente Handwerk NRW« liegt beim Westdeutschen Handwerkskammertag (WHKT) in Düsseldorf.

Außenwirtschaft:

Internationale Erfolgsgeschichten aus dem NRW-Handwerk

Handwerksbetriebe aus Nordrhein-Westfalen sind weltweit erfolgreich. In Kurzfilmen und Portraits berichten Unternehmerinnen und Unternehmer, wie ihnen der Schritt ins Ausland gelungen ist und welche Chancen, Herausforderungen und Unterstützungsangebote sich dabei boten. Eine erste Auswahl an Unternehmensbeispielen verschiedener Branchen hat das Netzwerk NRW Handwerk international jetzt veröffentlicht: www.handwerk-international.net/erfolgsgeschichten

  • Maschinenbau
  • Tischlerei, Treppenbau und Innenausbau
  • Raumausstattung
  • Steinmetz- und Bildhauerhandwerk
  • Glasmalerei
  • Elektro
  • Bäckerei

Erstellt werden die Unternehmerportraits durch die Koordinierungsstelle Außenwirtschaft der LGH in Kooperation mit den Handwerkskammern und Fachverbänden in NRW. Die Koordinierungsstelle Außenwirtschaft wird unterstützt durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Beratung für ihre Auslandstätigkeit erhalten Unternehmen bei den Außenwirtschaftsberaterinnen und -beratern der Handwerksorganisation: www.handwerk-international.net/ansprechpartner

Tansania:

Deutsche Ausbilder wieder vor Ort im Einsatz

Die Berufsbildungspartnerschaft des WHKT mit der Vocational Education and Training Authority (VETA) in Tansania geht mit großen Schritten dem Ende der zweiten Phase entgegen. Trotz widriger Umstände – insbesondere die Pandemie verhinderte die Umsetzung einiger geplanter Vorhaben vor Ort – spricht der Erfolg für sich: An der Bildungsstätte in Babati feierten in Begleitung des vom WHKT entsendeten Langzeitexperten die ersten Auszubildenden nach drei Jahren erfolgreich ihren Abschluss.

In dieser Zeit wuchs die Akzeptanz für die duale Berufsausbildung gerade bei den beteiligten Betrieben spürbar. Auch die VETA setzt vor dem Hintergrund des Projekterfolgs vermehrt auf die dort neue Ausbildungsform: Seit Beginn des Jahres werden an vier weiteren Standorten Land- und Baumaschinenmechanikerinnen und -mechaniker ausschließlich dual ausgebildet.

Im kommenden August steht seit langem wieder ein praktischer Kurzzeitkurs vor Ort an. Ein deutscher Ausbilder wird im Rahmen einer zweiwöchigen Schulung zum Thema »Fahrzeugelektrik, erweitert um das Thema Sensorik sowie Grundlagen der Elektronik« vor allem mit Blick auf Methodik und Didaktik die ortsansässigen Ausbilderinnen und Ausbilder weiterbilden. Ein weiterer Kurs zum Thema Metallbearbeitung ist für den kommenden Oktober geplant. Ziel der Ausbilderschulungen ist es, bis Ende des Projektes sogenannte »Master-Trainer« zu identifizieren, die dazu fähig sind, auch weiterhin an ihren Standorten die erworbenen Fertigkeiten zu vermitteln sowie zusätzliche Ausbilderinnen und Ausbilder entsprechend zu qualifizieren.

Die Berufsbildungspartnerschaft wird gefördert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

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Vorwort


Liebe Leserinnen und Leser,

nie kam das Handwerk in den Wahlprogrammen aller Parteien stärker vor als zur Landtagswahl in diesem Jahr. Gestern ist dann der Koalitionsvertrag von CDU und Grünen vorgestellt worden. Das Ergebnis hält, was die Wahlprogramme versprochen haben. Nie wurde so sehr auf das Handwerk gesetzt wie in der jetzt beginnenden Legislaturperiode.

Die Parteien haben verstanden, dass ohne das Handwerk die Transformation hin zur Klimaneutralität nicht gelingen kann. Und trotzdem: Die Ergebnisse der schwarz-grünen Verhandler sind bemerkenswert. Einige Stichworte:

  • Cyber-Sicherheit im Handwerk unterstützen
  • Arbeits- und Fachkräfteoffensive unter Einbindung der Handwerkskammern
  • Fachkräfteoffensive für das Handwerk starten
  • die Meistergründungsprämie soll attraktiver werden
  • es soll eine Meisterprämie von bis zu 3.000 Euro geben
  • die kleine Bauvorlageberechtigung für Handwerksmeister soll realisiert werden
  • die Drittelfinanzierung bei der ÜLU soll dauerhaft gesichert werden
  • die Bildungszentren des Handwerks sollen gestärkt werden
  • die Exzellenz in der beruflichen Bildung soll gefördert werden
  • die Azubi-Mobilität soll gestärkt werden
  • Azubi-Wohnheime sollen errichtet werden
  • die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung soll insgesamt erreicht werden
  • wichtig im Sinne des Bürokratieabbaus: die Clearingstelle Mittelstand soll institutionell gestärkt werden
  • und aus unserer Sicht zentral: Nordrhein-Westfalen soll zum Berufsbildungsland Nummer 1 werden

Alle diese Themen ordnen sich dem gemeinsamen Ziel unter, NRW zur ersten klimaneutralen Industrieregion in Europa zu machen. Die Koalition will bei der Erreichung all dieser Ziele die Schuldenbremse einhalten und auf neue Schulden verzichten.

Die Pläne sind gewiss ehrgeizig, doch aus Sicht des Handwerks kann man heute nur von einem insgesamt sehr positiven Ergebnis sprechen. Unsere gemeinsame Arbeit in der Handwerksorganisation, unser gemeinsamer Akzent, dass wir einen Ruck für die berufliche Bildung und die echte Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung brauchen, hat sich ausgezahlt. Jetzt gilt es anzupacken und mit der Politik, die Pläne umzusetzen.
 

Es grüßt Sie herzlich

Ihr

Matthias Heidmeier
Hauptgeschäftsführer
 

Gestartet:

Innovationsdialog Handwerk in NRW

Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT), konnte etwa 45 Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zum ersten Innovationsdialog begrüßen.

Unter dem Motto »Innovation in Zeiten des Wandels – und was das für die Handwerksbetriebe bedeutet« fand am 30.05.2022 im Sudhaus der Brauerei Schlüffken, Krefeld, der Auftakt-Workshop des Innovationsdialogs Handwerk in NRW statt.

Die drei Spitzenorganisationen des NRW-Handwerks, vertreten durch Berthold Schröder, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT), Andreas Ehlert, Präsident von Handwerk.NRW, und UVH-Präsident Hans-Joachim Hering trafen sich mit etwa 45 Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung in dem modernen Handwerksbetrieb am Krefelder Nordbahnhof.

Zur Begrüßung erläuterte Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: »Ich bin sicher, dass die große und wachsende Bedeutung des Handwerks auch in Zukunft eine wichtige Leitplanke für die Landespolitik bildet. Wir brauchen ein starkes Handwerk, um die Energie- und Klimaziele zu erreichen. Der neue Innovationsdialog ist deswegen eine große Chance.«

WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier: »Mit Blick auf die nötige Transformation hin zur Klimaneutralität und die sich zuspitzende Fachkräftefrage gilt es, Impulse und Anstöße zu finden, um die Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks auch in Zukunft zu sichern. Das geht am besten im gemeinsamen Dialog mit Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Wir wollen konkrete Handlungsempfehlungen für die Zukunft entwickeln.«

Anne Furth, Inhaberin der gastgebenden Brauerei, machte beim Auftakt-Workshop klar, dass es vor allem auf den Unternehmergeist im Handwerk ankomme.

Einigkeit herrschte dabei, dass nur mit genügend Fachkräften aus dem Handwerk der Transformationsprozess gelingen würde. Es brauche hierzu eine echte Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung.

Aufbauend auf den Impulsen des Workshops entwickelt der Innovationsdialog nun passgenaue Formate, um konkrete Handlungsempfehlungen für Politik und Handwerk zu identifizieren. Über einen Ideenspeicher werden weitere Anregungen gesammelt und können dort offen diskutiert werden.

Der Innovationsdialog Handwerk in NRW wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Ideenspeicher und weitere Informationen unter: www.innovationsdialog-handwerk.nrw

Gut im Ehrenamt – das Handwerk:

Minister Pinkwart würdigt ehrenamtliche Handwerkerinnen und Handwerker

Der »8. Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW« fand unter Teilnahme von Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart statt.

In Raesfeld fand am 10. Juni 2022 der »8. Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW« auf Einladung des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT) und mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums NRW statt. Gewürdigt werden besonders engagierte Handwerkerinnen und Handwerker, die sich sozial und gesellschaftlich einsetzen, anderen helfen und Verantwortung übernehmen. Ein besonderes Highlight war die Verleihung des vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen mit 5.000 Euro dotierten und von Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart überreichten Ehrenamtspreises Handwerk NRW 2022 an Dorit Cordes. Die Zahntechnikerin aus Greven verbringt ihre Urlaube regelmäßig in Ecuador und Bolivien, um dort Menschen mit der Herstellung von Zahnersatz Würde und Lebensqualität zurückzugeben.

Nachdem in den letzten beiden Jahren der Treffpunkt Ehrenamt im kleinen Kreis im Rittersaal des Schlosses Raesfeld stattgefunden hat, haben in diesem Jahr ca. 100 geladene Gäste aus Handwerk, Politik und Gesellschaft die Chance genutzt, in einem Festzelt auf dem Hof des Raesfelder Schlosses live dabei zu sein und zu hören, wie Handwerkerinnen und Handwerker sehr emotional darüber berichten, was sie bewegt und warum das Ehrenamt ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens ist.

In seiner Begrüßung hob WHKT-Präsident Berthold Schröder die große Bedeutung des Ehrenamts für Handwerk und Gesellschaft hervor. »Wir sind allen, die sich ehrenamtlich engagieren, zu großem Dank verpflichtet. Ohne sie würden viele Bereiche unserer Gesellschaft nicht funktionieren. Im Handwerk steht und fällt die Selbstverwaltung und mit ihr das Berufsbildungssystem mit dem Einsatz Ehrenamtlicher. Viele Handwerkerinnen und Handwerker übernehmen darüber hinaus Verantwortung außerhalb der Handwerksorganisation. Sie unterstützen zum Beispiel das lokale Vereinsleben und packen in sozialen oder kirchlichen Einrichtungen mit an. Dieser Einsatz verdient unseren Respekt.«

Wirtschaftsminister Pinkwart sagte: »Handwerkerinnen und Handwerker in Nordrhein-Westfalen tragen mit ihrem ehrenamtlichen Engagement in hohem Maße zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Das hat sich besonders auch bei der Hochwasserkatastrophe im vergangenen Jahr gezeigt, als zahlreiche Handwerksunternehmen schnelle und tatkräftige Hilfe geleistet haben. Für den beeindruckenden ehrenamtlichen Einsatz bedanke ich mich im Namen der Landesregierung ganz herzlich.«

Die Auswahl der Handwerkerinnen und Handwerker für den Treffpunkt Ehrenamt haben die sieben Handwerkskammern aus NRW übernommen. Eine zusätzliche Würdigung erhielten in diesem Jahr Handwerkerinnen und Handwerker, die sich in besonderem Maße in der Fluthilfe 2021 engagiert haben. WHKT-Präsident Berthold Schröder und WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier nahmen die Ehrungen persönlich im Rahmen des Treffpunkts Ehrenamt vor.

Der Treffpunkt Ehrenamt Handwerk in NRW wurde gefördert duch das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW.

Weitere Informationen zu den teilnehmenden Ehrenamtlichen sowie Fotomaterial unter: www.ehrenamt-handwerk-nrw.de/start/8-treffpunkt-ehrenamt-2022

Spitzentreffen auf Schloss Raesfeld:

Ehrenamtsakademie wächst

Am 14. Juni 2022 kamen Spitzenvertreter des Ehrenamts mit jungen Engagierten aus den Handwerksorganisationen auf Schloss Raesfeld zusammen, um gemeinsam über moderne Beteiligungswege in Politik, Gesellschaft und Verbänden zu sprechen. Die Veranstaltung wurde gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung. Das Fazit der rund 40 Teilnehmenden: eine wichtige Veranstaltung mit kreativen Ideen und entscheidenden Impulsen für das Ehrenamt von heute und morgen.

»Klar ist, dass die Gestaltungsmöglichkeiten des Ehrenamts im Handwerk enorm sind«, so Berthold Schröder, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertags. »Wie gewinnen wir Nachwuchs, insbesondere Frauen und junge Menschen? Heute sind Klimaschutz, Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Vielfalt die Themen, die für die junge Generation ganz oben stehen. Themen, für die man sich im Ehrenamt wirklich stark machen kann. Wir brauchen Botschafter, die bei den jungen Menschen für das Handwerk werben«, so Berthold Schröder. »Denn nur mit dem Handwerk gelingt die Transformation hin zur Klimaneutralität.«

Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertags, ergänzte: »Seit dem letzten Jahr haben wir mit Angeboten der Ehrenamtsakademie bereits 400 Teilnehmende erreicht und wir wollen in diesem Jahr die Ehrenamtsakademie als Marke für das Ehrenamt im Handwerk weiter festigen. Dafür gehen wir auch abseits der Pfade und probieren Neues aus, wie beispielsweise Rhetorik-Kurse an der Werkbank. Doch dafür brauchen wir weiter Rückenwind. Die jetzt beginnende Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung ist ein weiterer Schritt für die Unterstützung des Ehrenamts im Handwerk.«

Cemile Giousouf, Vizepräsidentin der Bundeszentrale für politische Bildung, erklärte: »Über die Angebote der Ehrenamtsakademie können wir hier berufsaktive Gruppen erreichen, die sich nicht nur ehrenamtlich in der handwerklichen Selbstverwaltung engagieren, sondern darüber hinaus in hohem Maße auch zivilgesellschaftlich. Mit politischer Bildung ermächtigen wir die Teilnehmenden, Sachverhalte zu hinterfragen und eigene Interessen zu vertreten, sowohl im Berufsleben als auch in unserer Gesellschaft.«

www.ehrenamtsakademie-handwerk.de | www.akademie-des-handwerks.de/ehrenamt/

Integrationspreis Handwerk NRW verliehen:

»Sie zeigen uns dabei, was alles möglich ist.«

»Sie zeigen uns dabei, was mit innovativen Ideen und Engagement alles möglich ist. Machen Sie bitte weiter so. Wir brauchen Menschen wie Sie«, würdigt der NRW-Integrationsminister Dr. Joachim Stamp (FDP) die diesjährigen Gewinnerbetriebe des nordrhein-westfälischen Integrationspreises des Handwerks. In diesem Jahr wurde zum dritten Mal der Integrationspreis des Handwerks an jene Betriebe verliehen, die sich im vergangenen Jahr in ihren Betrieben besonders für die Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte eingesetzt haben. Im Fokus der Handwerkskammern standen vor allem Unternehmer und Unternehmerinnen, die selbst eine Zuwanderungsgeschichte haben.

Die Preisträger und Preisträgerinnen in diesem Jahr sind: KNÄCKEBÄCKER GmbH (Aachen), Zelek Elektrotechnik GmbH (Bielefeld), Friseursalon Seval’s Traum (Dortmund), Autohaus Gierten (Hilden) , Paul Heinisch e.K. (Gummersbach), KFZ-Techniker Meister Bayram Tosun (Bottrop), Fußboden König GmbH (Olpe).

Die Verleihung des Integrationspreises des Handwerks in NRW organisierten die Handwerkskammern in ihrem jeweiligen Kammerbezirk. Die Verleihung fand im Rahmen des Diversity-Tags am und um den 31.05.2022 statt, welcher durch die »Charta der Vielfalt« jährlich organisiert wird und ein Zeichen für Vielfalt setzen soll. Die nächste Vergabe ist für das Jahr 2024 geplant.

Die Preisträger und Preisträgerinnen aus dem Jahr 2022 gehören zu den »Möglichmachern für eine Gesellschaft der Vielfalt und für ein starkes innovatives Handwerk«, so der Minister.

Die ganze Videobotschaft des NRW-Integrationsministers Dr. Joachim Stamp ist zu finden unter: https://youtu.be/NjDhVzR5fyw

Handwerkszeichen in Gold:

Höchste Auszeichnung des Handwerks für Präsident Hans Hund

Hans Hund (r.) erhielt die höchste Auszeichnung, die der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) zu vergeben hat, von ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer | Foto: HWK / dieMarquardts

Mit dem Handwerkszeichen in Gold wurde der Präsident der Handwerkskammer Münster und Ehrenpräsident des Westdeutschen Handwerkskammertages, Hans Hund, am 15. Juni 2022 im Handwerkskammer Bildungszentrum (HBZ) in Münster geehrt. Ihm wurde damit die höchste Auszeichnung zuteil, die der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) zu vergeben hat.
 
»Hans Hund wartet nicht darauf, dass andere die Initiative ergreifen, er tut es selbst. In der ihm eigenen angenehmen und umsichtigen Art«, würdigte ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer das große Engagement von Hans Hund für das Handwerk und seine Organisationen. Hund mache das Handwerk zukunftsfähiger, in dem er die berufliche Bildung stärke. Die Verleihung des Handwerkszeichens sei ein Symbol für Wertschätzung und Verbundenheit, betonte Wollseifer.

Hans Hund war von 2016–2021 Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT).

Bildungsverlaufsregister / Verantwortungskettenvereinbarung:

Was machen die Schulabgängerinnen und Schulabgänger eigentlich nach der Schule?

Diese simple Frage lässt sich derzeit nicht beantworten. Während in den 2000er Jahren mehrere Gebietskörperschaften das Deutsche Jugendinstitut (DJI) mit Längsschnittstudien beauftragt hatten, ist die Statistik bis heute noch nicht soweit, Bildungsverläufe nachzuzeichnen. Dieses Vorhaben gehen Bund und Länder in dieser Zeit aktiv an, da man die Volkszählungen ab dem Jahr 2031 »als vollständig registergestützten Zensus« durchführen will.

Bildungsverlaufsdaten sind aus Sicht des WHKT zwingend notwendig, um das Bildungssystem überhaupt sinnvoll steuern zu können. Gleichzeitig fehlt es auf individueller Ebene an Informationen, welche Schulabgängerinnen und Schulabgänger keinen geeigneten Anschluss haben/finden, um auf diese gezielt mit Beratung und Unterstützung zu gehen zu können. Fachlich gibt es die klare Erkenntnis, dass zu viele junge Menschen aus dem Bildungssystem »diffundieren« und letztlich ohne beruflich verwertbare Qualifikationen verbleiben. Dazu zählen zum Beispiel diejenigen, die nicht in die Schulpflichtüberwachung kommen, weil sie nie die Klasse 8 besuchen oder diejenigen, die seit Jahren als »Verwöhnungsverwahrloste« gelten, aber auch solche, die aufgrund ihrer individuellen Umstände einfach »durch das Rost fallen«. Dazu zählen gerade in den Corona Jahren auch solche Jugendliche, die ein »Sofa-Jahr« machen und auf bessere Zeiten warten.

Da die Landespolitik bisher keine Lösung für diese Problematik gefunden hat, obwohl es mindestens seit dem Jahr 2010 intensiv erörtert wird, wird man nun auf Ebene der Gebietskörperschaften sogenannte »Verantwortungskettenvereinbarungen« abschließen. Auf Landesebene ist dafür ein Muster abgestimmt worden. Mit dem Vorhaben soll in den Regionen Handlungsbedarf beim Übergang in Schule-Beruf für die Zielgruppe der Jugendlichen ohne Anschlussperspektive identifiziert, in partnerschaftliche Verantwortung Lösungsansätze gefunden und die gemeinsam vereinbarten Handlungsschritte standardisiert umgesetzt werden. Handlungsschritte und Verantwortlichkeiten sollen dokumentiert und für alle beteiligten Akteure transparent gemacht werden. Im Kern geht es darum, Schülerinnen und Schüler ohne Anschlussperspektive frühzeitig zu identifizieren und zu einem für sie passenden Anschluss hinzuführen.

Für den WHKT stellt sich die Frage, ob regionale Ansätze zu einem gewünschten und landeseinheitlichen Erfolg führen oder ob nicht doch der Gesetzgeber gefragt ist. Zu lange schon ist das gesellschaftlich so wichtige Thema hin und her geschoben und vor allem aufgeschoben worden.

Neu: Elektroniker/in für Gebäudesystemintegration:

Standorte für Berufsschule und für die Durchführung der überbetrieblichen Ausbildungslehrgänge festgelegt

Für den neuen Beruf Elektroniker/in für Gebäudesystemintegration, in der Szene »GSI« abgekürzt, ist die Bildungsinfrastruktur von Land und Handwerk festgelegt worden, um dem Beruf eine gute Zukunft zu ebnen. Erfahrungsgemäß dauert es mehrere Jahre, bis sich ein Ausbildungsberuf etabliert. Wichtig dafür ist, dass es mehrere Berufsschulstandorte in NRW gibt und auch die Festlegung der Standorte für die überbetrieblichen Ausbildungslehrgänge rechtzeitig bekannt gegeben werden.

Die Bezirksregierungen haben jeweils ein Berufskolleg in Dortmund und in Düsseldorf als Berufsschulstandort festgelegt. Der Elektroverband NRW hat dem Ministerium mitgeteilt, dass alle Elektroniker/innen für Gebäudesystemintegration vom ersten Ausbildungstag an in einer eigenen für diesen Beruf geschaffenen Berufsschulklasse unterrichtet werden sollten. Dies ist jetzt sowohl für den Landesteil Westfalen als auch für den Landesteil Rheinland ermöglicht.

Die Handwerkskammern haben für die Durchführung der komplett neuen überbetrieblichen Ausbildungslehrgänge (11 Wochen über 3,5 Jahre verteilt) die Standorte Bielefeld und Düsseldorf festgelegt, und zwar bei der Handwerkskammer OWL zu Bielefeld und der Elektroinnung Düsseldorf. Dafür haben sich die Kammern eines kriteriengestützten Verfahrens bedient, um aus dem Kreis der interessierten Elektro-ÜBS-Zentren die geeignetsten auszuwählen. Damit steht einer qualitativ hochwertigen Ausbildung in diesem zukunftsgerichteten, hoch modernen Elektroberuf auch perspektivisch nichts mehr im Wege. Sofern die Ausbildungszahlen Jahr für Jahr steigen, haben die Bezirksregierung sowie die Handwerkskammern in Aussicht gestellt, weitere Standorte für Berufsschule und überbetriebliche Ausbildung zu ergänzen.

Europa:

»Fit für 55«: Wo stehen wir gerade?

Vor einem knappen Jahr, am 14. Juli 2021, hat die Europäische Kommission den ersten Teil des »Fit für 55«-Pakets zur Energie- und Klimapolitik vorgestellt. Darin enthalten waren Überarbeitungen der Energieeffizienzrichtlinie, der Richtlinie über erneuerbare Energien, der Energiesteuer-Richtlinie, des Emissionshandelssystems, der CO2-Emissionen für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge und einige Vorschläge mehr. Im Dezember folgte der zweite Teil mit einem Vorschlag zur Überarbeitung der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden. Und damit nicht genug: Im Mai 2022 legte die Europäische Kommission noch einmal nach. Im Rahmen von RePowerEU veröffentlichte sie Änderungsvorschläge zu drei der im Gesetzgebungsverfahren befindlichen Rechtsakten, unter anderem die Einführung einer Solardachpflicht.

In diesen Wochen werden erste Weichen gestellt. So hat das Europäische Parlament gerade seine Position zum Emissionshandel festgelegt. Unter anderem befürwortet es eine Erweiterung des Emissionshandels auf Straßenverkehr und Gebäude. Die Umweltministerinnen und -minister beraten am 28. Juni zur Frage, wieviel CO2 Pkw und Nutzfahrzeuge künftig ausstoßen dürfen. Das Europäische Parlament hatte Anfang Juni beschlossen, ab 2035 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge zuzulassen. Am 27. Juni beraten die Energieministerinnen und Energieminister über die Energieeffizienz- und die erneuerbare Energie-Richtlinie, die für das Handwerk von besonderem Interesse sind. Mitte Juli folgen die Abstimmungen im Industrie-Ausschuss des Parlaments zu diesen Vorhaben. Die Gebäudeenergie-Richtlinie geht ebenfalls in eine wichtige Phase des Beratungsprozesses. Im Parlament hat der irische Berichterstatter seinen Berichtsentwurf vorgelegt. Er verschärft den Vorschlag der Europäischen Kommission noch einmal erheblich. Das gilt insbesondere für die Renovierungspflichten, aber auch für die Anforderungen an Mobilität und die Gebäudeenergieausweise. Ähnlich wie bei der Verabschiedung der REACH-Verordnung im Jahr 2006 wird es nur Wenige geben, die von sich sagen können, dass sie das Gesamtvorhaben mit all seinen Wechselwirkungen tatsächlich überblicken.

Neu erschienen:

LGH-Geschäftsbericht 2021 veröffentlicht

Der neue Geschäftsbericht der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks (LGH) für das Jahr 2021 steht zum Download zur Verfügung.

Mit dem Slogan im Untertitel »Transformation aus Tradition« wird verdeutlicht, dass gerade die Wirtschaftsförderung im Handwerk zukunftsorientiert Veränderungen vorantreibt, dies nachhaltig und beständig. Berichtet wird über die Wirtschaftsförderungsmaßnahmen für das Handwerk in NRW, welche von der LGH im Jahr 2021 umgesetzt und weiterentwickelt werden konnten.

Auch wenn das abgelaufene Geschäftsjahr erneut stark durch die Bewältigung der Folgen der Corona-Krise geprägt war, konnten die laufenden Maßnahmen und Projekte flexibel und erfolgreich umgesetzt werden. Mit Blick auf die zukünftige Wirtschaftsförderung des Handwerks in NRW konnten zudem neue Projekte vorbereitet werden, welche im nun laufenden Jahr 2022 in die Umsetzung gelangen.

Der LGH-Geschäftsbericht steht unter https://www.lgh.nrw/index.php/service/downloads/geschaeftsberichte zum Download bereit.

Nachhaltiges Wirtschaften:

Seifriz-Sonderpreis für Innovation für mehr Nachhaltigkeit im Handwerk geht nach NRW

Jürgen-Johannes Lau, Geschäftsführer der Gewerbeförderung des Handwerks (LGH), Leiter des ZNU Dr. Christian Geßner, HWK-Unternehmensberater Wolfgang Diebke, Timothy C. Vincent und der Präsident der Handwerkskammer Dortmund Berthold Schröder (v.l.n.r.) | Foto: HWK Dortmund

Der Seifriz-Preis würdigt einzigartige Kooperationen zwischen Handwerk und Wissenschaft. Steinmetz- und Steinbildhauermeister Timothy C. Vincent hat die Jury des Preises in diesem Jahr mit einem Nachhaltigkeits-Managementsystem überzeugt. Dafür erhielt er nun gemeinsam mit Dr. Christian Geßner, Leiter des Zentrums für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) der Universität Witten Herdecke, den Sonderpreis im Bereich »Nachhaltiges Wirtschaften«. Zur Ehrung besuchten HWK-Präsident Berthold Schröder und weitere Vertreter des Handwerks den Unternehmer in seinem Betrieb.

Seit sich Steinmetz- und Steinbildhauermeister Timothy C. Vincent 2003 selbstständig gemacht hat, beschäftigt ihn das Thema Nachhaltigkeit. »Für mich war es wichtig, meine Lieferketten zu organisieren. Bevor ich also Material aus dem Ausland bestelle, das einen großen CO2-Fußabdruck hat oder auf dem Weg womöglich Menschenrechte verletzt werden, arbeite ich lieber mit regionalem Gestein.« Doch wie können dieser oder weitere Nachhaltigkeitsaspekte gefördert und für Kunden sichtbar gemacht werden? Dazu kontaktierte Vincent das Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) der Universität Witten Herdecke. Dr. Christian Geßner, Leiter des ZNU, erklärt: »Unsere Aufgabe ist es, das Thema Nachhaltigkeit greifbarer zu machen und auch großen und kleinen Betrieben aller Branchen eine Möglichkeit zu bieten, nachhaltiger zu werden.«

Das Ergebnis der Zusammenarbeit war die Zertifizierung des Unternehmens nach dem ZNU-Standard »Nachhaltiges Wirtschaften«. »Das Nachhaltigkeits-Managementsystem macht die Stärken und Schwächen eines Betriebs sichtbar. Dieses Wissen kann dann bei einer Entscheidungsfindung oder beim Setzen betrieblicher Ziele hilfreich sein, um auch später am Markt bestehen zu können«, so Vincent.

Der Präsident der Handwerkskammer Dortmund, Berthold Schröder, lobte das Projekt bei der Preisübergabe. »Nachhaltiges Denken und Handeln hat im Handwerk schon immer einen festen Platz. Es gibt viele Handwerkerinnen und Handwerker, die wirksame Lösungen in ihren Unternehmen umgesetzt haben und ressourcenschonend arbeiten. Nachhaltigkeit wird künftig auch als Maßstab von Kunden angesetzt.«

Außenwirtschaft:

Auslandsmesseförderung für kleine Betriebe

Mit der Kleingruppenförderung bietet das Land Nordrhein-Westfalen kleinen und mittleren Handwerksbetrieben ein konkretes Angebot, auf einer Messe ihrer Wahl im Ausland auszustellen und ihre Angebote einem breiten Publikum zu präsentieren. Förderungen erhalten sowohl einzelne Unternehmen mit bis zu 49 Beschäftigten als auch Gruppen von Kleinbetrieben mit jeweils bis 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Messebeteiligungen im gesamten inner- und außereuropäischen Ausland.

Neben der Option neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen, profitieren ausstellende Unternehmen auf Messen insbesondere von der Kooperation und dem Austausch mit neuen und bestehenden Geschäftspartnern. Bei einem gemeinsamen Messeauftritt lassen sich darüber hinaus Organisation und Kosten unter den Unternehmen verteilen, was den Aufwand für alle Teilnehmenden erheblich reduziert.

Eine Förderung kann beantragt werden für alle Auslandsmessen weltweit, sofern diese nicht Teil der Bundes- oder Landesbeteiligung sind. Weitere Informationen zur Auslandsmesseförderung des Landes Nordrhein-Westfalen finden Sie unter: https://trade.nrwglobalbusiness.com/messen/kleingruppenfoerderung.

Beratung für ihre Auslandstätigkeit erhalten Unternehmen bei den Außenwirtschaftsberaterinnen und Außenwirtschaftsberatern der Handwerksorganisation: https://www.handwerk-international.net/ansprechpartner.

Länderreports veröffentlicht:

Marktchancen in Europa

Das europäische Ausland bietet Handwerksbetrieben zahlreiche Marktchancen. Zur Orientierung hat die Koordinierungsstelle Außenwirtschaft eine Reihe von Länderreports veröffentlicht, die weiterführende Informationen und Hinweise für nordrhein-westfälische Handwerksbetriebe mit Interesse an einer Auslandstätigkeit bereithalten:

  • Länderreport Belgien
  • Länderreport Irland
  • Länderreport Italien
  • Länderreport Niederlande
  • Länderreport Österreich
  • Länderreport Rumänien
  • Länderreport Schweiz
  • Länderreport Spanien

Neben Markttrends in handwerksspezifischen Branchen wie dem Bau/Ausbau, Lebensmitteln und dem Maschinenbau, enthalten die Reports wichtige Hinweise zu rechtlichen und kulturellen Aspekten, die sich je nach Land teils stark voneinander unterscheiden und beim Auslandsgeschäft unbedingt berücksichtigt werden sollten. Die Länderreports sind verfügbar unter https://www.handwerk-international.net/laender-und-maerkte.

Beratung für ihre Auslandstätigkeit erhalten Unternehmen bei den Außenwirtschaftsberaterinnen und -beratern der Handwerksorganisation: https://www.handwerk-international.net/ansprechpartner.

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Vorwort


Liebe Leserinnen und Leser,

jetzt zählt es: Am 15. Mai haben die Wählerinnen und Wähler in Nordrhein-Westfalen das Wort. Für das Handwerk sind die Wahl und ihre Folgen von größter Bedeutung. Nordrhein-Westfalen hat die Chance, einen Ruck für die berufliche Bildung umzusetzen. Die Wahlprogramme der Parteien geben das her. Das größte Bundesland kann Vorreiter werden, wenn es darum geht, die Weichen für eine gelingende Fachkräftesicherung zu stellen.

Die Ausgangslage ist eindeutig: Ohne Fachkräfte werden wir die Transformation hin zu Klimaneutralität und Energieunabhängigkeit nicht umsetzen können. Nachwuchs für das Handwerk ist die Voraussetzung dafür, dass die Politik ihre Klimaziele in Nordrhein-Westfalen und Deutschland erreichen kann. Die betrieblich verantwortete, duale Ausbildung und ihre Rahmenbedingungen gehören deswegen ins Zentrum der Landespolitik.

Wir haben bei unserer WHKT-Vollversammlung vor einigen Tagen dazu Eckpunkte vorgelegt. Der Katalog unter der Überschrift »Fach- und Führungskräfte für das Handwerk sichern« nimmt aber nicht nur die Politik in die Pflicht, sondern auch das Handwerk selbst. Sowohl Betriebe als auch Handwerksorganisationen müssen sich selbst zur Decke strecken, um jungen Menschen die enormen beruflichen Perspektiven des Handwerks aufzuzeigen. Viele Stellschrauben sind also gefragt. Ohne eine neue politische Schwerpunktsetzung zugunsten der beruflichen Bildung werden wir jedoch keinen Erfolg haben. 

Letztlich geht es darum, alle Schülerinnen und Schüler in allen Schulformen gleichwertig auf die Chancen der beruflichen und der akademischen Laufbahn vorzubereiten. Und letztlich geht es darum, dass Auszubildende und Studierende gleichwertige Rahmenbedingungen vorfinden. Dies gilt für die Themen »Wohnen« und »Mobilität« genauso wie für die Notwendigkeit einer modernen Bildungsinfrastruktur.

Die Signale der Parteien sind wie gesagt positiv. Das zeigte auch der Besuch der Spitzenkandidaten von CDU, SPD, Bündnis90/Die Grünen und FDP bei unserer jüngsten Vollversammlung. Vielleicht können wir aufgrund des enormen Transformationsdrucks und dem daraus resultierenden Fachkräftebedarf soviel für die berufliche Bildung erreichen wie nie zuvor. Nach dem 15. Mai zählen dann aber nicht mehr die Worte, sondern die konkreten Taten.

Es grüßt Sie herzlich

Ihr

Matthias Heidmeier
Hauptgeschäftsführer
 

»Schlüsselposition. Für die Zukunft.«:

WHKT veröffentlicht Fortschrittsbilanz 2021

Welche Initiativen und Aktivitäten der WHKT in den weiteren wichtigen Themenfeldern für und im Handwerk 2021 mit Blick auf die Zukunft aller Betriebe und aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer umgesetzt hat, stellte WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier im Rahmen der WHKT-Frühjahrs-Vollversammlung in seinem Bericht an die Spitzenvertretungen der NRW-Handwerkskammern vor. Schlüsselthemen dabei u.a.: ein geplantes Vorhaben zur Förderung von Führungskräfte-Exzellenzen im Handwerk, die Stärkung und handfeste Unterstützung des handwerklichen Ehrenamts auf Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite, das Thema Gründung und Betriebsübernahme sowie die Themenfelder Zuwanderung und Fachkräftesicherung.

Über die inhaltliche Ausgestaltung der Arbeiten der WHKT-Geschäftsstelle 2021 informiert die vorgelegte Fortschrittsbilanz unter dem Titel »SCHLÜSSELPOSITION. FÜR DIE ZUKUNFT.«, die online unter www.whkt.de/downloads/publikationen zur Verfügung steht.

Frühjahrs-Vollversammlung des WHKT:

Landtagswahl 2022: Ruck für die berufliche Bildung im Handwerk

Berthold Schröder, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT), brachte es im Rahmen der WHKT-Frühjahrs-Vollversammlung am 26. und 27. April 2022 in Raesfeld auf den Punkt: »Ohne das Handwerk wird Deutschland weder seine selbstgesteckten Klimaziele erreichen, noch energieunabhängig werden.« Damit dies allerdings gelingt, so der WHKT-Präsident, »braucht es vor allem Fachkräfte und genau deswegen einen Ruck für die berufliche Bildung.«

Diese Richtungsentscheidungen zugunsten der beruflichen Bildung haben die Mitglieder der WHKT-Vollversammlung – die sieben Handwerkskammern in NRW – in Form von Handlungsempfehlungen an das Handwerk selbst sowie an die Landespolitik formuliert und verabschiedet. »Partnerschaftlich« gelte es nun an der Umsetzung mit der Politik zu arbeiten, so WHKT-Präsident Schröder. Konkret gehe es dabei u.a. um die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung, die Einrichtung von Fachkräfteagenturen für kleine und mittelständische Handwerksbetriebe, eine verbesserte Partnerschaft mit den Berufskollegs in NRW, eine Unterstützung der Überbetrieblichen Bildungszentren des Handwerks im Sinne der Betriebe sowie – nicht zuletzt – das Thema Fachkräfteeinwanderung, welches aufgrund seiner komplexen Herausforderung Handwerksbetrieben noch zu viele Hürden bereitet. Das nordrhein-westfälische Handwerk betont in seinen Beschlüssen, dass Betriebe mit der Unterstützung der Handwerksorganisation auch selbst vor einer großen Kraftanstrengung stehen, um mehr Nachwuchs ins Handwerk zu holen.

Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Landtagswahl NRW nahmen unter dem Tagesordnungspunkt »Politiker im Dialog« die Spitzenkandidaten und Spitzenkandidatin von CDU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN teil. Hintereinander hatten die Spitzenvertretungen des NRW-Handwerks Gelegenheit, sich mit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), NRW-Minister Dr. Joachim Stamp (FDP), mit dem SPD-Landesvorsitzenden Thomas Kutschaty sowie Mona Neubaur, Landesvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN NRW, auszutauschen und Themen einzuordnen. Dabei positionieren sich alle vier Landesvorsitzenden mit einem klaren »Ja« zum Handwerk. Die Klimaziele wird man nach Auffassung aller Parteien nur erreichen, wenn das Handwerk die dafür nötigen Fachkräfte gewinnt. »Der Schlüssel hierfür«, so WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier, »ist die berufliche Bildung.«

AFBG-Anpassung/Meisterbonus:

Position der WHKT-Vollversammlung zur Höheren Berufsbildung

Die Handwerkskammern erwarten von der zukünftigen nordrhein-westfälischen Landesregierung, dass sie sich im Sinne der Stärkung der Meisterqualifikation beim Bund dafür einsetzt, die Förderquote des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG) deutlich zu verbessern. Seit der letzten Novelle des AFBG aus dem Jahr 2020 werden 75% der Qualifizierungs- und Prüfungskosten erstattet. Durch eine Verbesserung der Erstattungsleistungen, aus Mitteln von Bund und Ländern, kann in der Finanzierung des dualen Qualifizierungsweges noch ein letzter großer Schritt zu mehr Bildungsgerechtigkeit erreicht werden.

Für die Übergangszeit, bis das Bundesgesetz entsprechend angepasst worden ist, erwartet das Handwerk, dass die neue Landesregierung in NRW, wie in elf anderen Bundesländern, einen sogenannten Meister-Bonus einführt, um Absolventinnen und Absolventen der Meisterprüfung (Bachelor professional) eine Prämie für die bestandene Prüfung zu zahlen.

Diese Position hat die WHKT-Vollversammlung am 26. April 2022 einvernehmlich beschlossen. Sie steht unter www.whkt.de/positionen online zur Verfügung.

WHKT und IHK NRW:

Gemeinsame Erwartungen zur Berufsbildungspolitik an neue Landesregierung

IHK NRW und Westdeutscher Handwerkskammertag formulieren ihre wichtigsten gemeinsamen Erwartungen an die künftige NRW-Landesregierung. Dazu gehört vor allem die Duale Ausbildung und Höhere Berufsbildung gesellschaftspolitisch nach vorne zu bringen, Umsteuerungen im System Berufskollegs vorzunehmen sowie berufliche und akademische Bildung im Sinne ihrer Gleichwertigkeit auch gleich zu behandeln.

Die Berufsbildung braucht mehr politische Unterstützung sowie gesellschaftliche Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Der WHKT ist zuversichtlich, dass der Weg der betrieblichen Aus- und Weiterbildung in der nächsten Legislaturperiode besonders fokussiert und unterstützt wird.

Das gemeinsame Forderungspapier von WHKT und IHK NRW ist unter folgendem Link zu finden: https://www.whkt.de/positionen

WHKT-Präsident Schröder und IHK NRW-Präsident Stoffels berichte über die Forderungen des Handwerks im WAZ-Podcast »Die Wirtschaftsreporter« zu dem Thema »Handwerkermangel: Das Problem wird sich nicht so schnell lösen lassen« – Link: https://www.waz.de/podcast/wirtschaftsreporter/handwerkermangel-das-problem-wird-sich-nicht-schnell-loesen-id235177185.html (ab Minute 30:30)

Nachhaltigkeit:

WHKT-Präsident Berthold Schröder Mitglied des Nachhaltigkeitsbeirates Nordrhein-Westfalen

Das Land Nordrhein-Westfalen hat unter Federführung des Umweltministeriums einen Nachhaltigkeitsbeirat einberufen. Das 19-köpfige Gremium, in das auch WHKT-Präsident Berthold Schröder berufen wurde, wird fortan die nachhaltige Transformation des bevölkerungsreichsten Bundeslandes begleiten und Empfehlungen für die Umsetzung und Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie geben.

Unter Vorsitz von Markus Lewe, Oberbürgermeister der Stadt Münster, und stellvertretendem Vorsitz von Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge, Direktorin des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik in Bonn, vereint das Gremium Expertinnen und Experten für eine ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Entwicklung.

Ukraine-Krieg:

Land NRW übernimmt Erlass des Bundes zu Lieferengpässen und Preissteigerungen infolge des Ukraine-Kriegs auch für Auftragsvergaben des Landes und der Kommunen

Aufgrund des Kriegs in der Ukraine kommt es u.a. bei wichtigen Baumaterialien, wie Stahl und Erdölprodukte, zu Lieferengpässe und daraus folgenden Preissteigerungen. Um dem entgegenzuwirken hat das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen mit Erlass vom 25.03.2022 für bestimmte Baumaterialien und Betriebsmittel, die aus den vom Krieg betroffenen Gebieten stammen, geregelt, dass eine sog. Stoffpreisgleitklausel in neue und laufende Vergabeverfahren des Bundes als Auftraggeber implementiert werden kann. Mit der Stoffpreisklausel werden Preisänderungen abstrakt mittels transparenter Parameter ermittelt und das Risiko schwankender Preise auf öffentliche Auftraggeber und private Auftragnehmer verteilt. Im Einzelfall sollen auch bestehende Verträge angepasst werden können. Diese Regelungen gelten ab sofort bis zum 30.06.2022.

Der WHKT hat sich dafür eingesetzt, dass der Erlass des Bundes schnellstmöglich auch in NRW umgesetzt wird: Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW hat diese Regelung mit Erlass vom 1. April auch für kommunale Auftragsvergaben uneingeschränkt übernommen. Damit knüpft es an die seit Mai bzw. November 2021 bestehende Regelung an, dass bei Bundes- bzw. kommunalen Auftragsvergaben Stoffpreisgleitklauseln angewendet werden können, um den anhaltenden starken Preisschwankungen infolge der Corona-Pandemie entgegenzuwirken. Auch das Ministerium der Finanzen des Landes NRW und das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW haben sich mit einem gemeinsamen Schreiben vom 19. April 2022 dem jüngsten Bundeserlass angeschlossen, indem die befristeten Regelungen über die Ausnahmemöglichkeiten auch für Landeshochbaumaßnahmen Anwendung finden. Im Tiefbaubereich hat das Ministerium für Verkehr des Landes NRW den Bundeserlass bereits am 28. März 2022 für Landesstraßen übernommen.

Energiepaket der Landesregierung:

Gemeinsam für Energieeffizienz

Am 05. Mai 2022 hat Landeswirtschaftsminister Andreas Pinkwart den Aktionsplan »Krisenfestes Energiesystem für Nordrhein-Westfalen« vorgestellt, der die Ende 2021 vorgenommene Fortschreibung der Energieversorgungsstrategie ergänzt. Begleitend dazu haben Vertreter von Wirtschaftsorganisationen und Gewerkschaften – unter ihnen der WHKT –, die Landesgesellschaft Energy4Climate und das MWIDE eine Erklärung mit dem Titel »Gemeinsam für Energieeffizienz« vorgelegt. Energieeffizienz ist ein wichtiger Baustein zu mehr Unabhängigkeit von Erdgasimporten, langfristiger Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz. Das Ziel ist, möglichst breitenwirksam Energieeffizienzpotenziale zu heben. (www.wirtschaft.nrw/gemeinsam-fuer-energieeffizienz)

Außerdem wurde ein Programm zur Förderung technisch-betriebswirtschaftlicher Konzepte zur Umsetzung effizienter, CO2-armer und CO2-neutraler Prozesswärme in Unternehmen des produzierenden Gewerbes vorgestellt. Zuwendungsfähig sind die Ausgaben für Beratungsleistungen und gegebenenfalls notwendiger Vorprüfungen und Untersuchungen zur Konzepterstellung. Weitere Informationen sind verfügbar unter: https://www.bra.nrw.de/energie-bergbau/foerderinstrumente-fuer-die-energiewende/foerderung-von-waermekonzepten.

Fristverlängerung:

Anmeldung zum Wettbewerb des Handwerks DesignTalente 2022 noch bis zum 29. Mai 2022 möglich

Der Anmeldezeitraum für den Wettbewerb DesignTalente Handwerk NRW 2022 ist verlängert worden. Noch bis zum 29. Mai2022 können junge Handwerkerinnen und Handwerker mit einer abgeschlossenen Gesellenprüfung in den sechs Themenbereichen mitmachen: KLEIDUNG UND TEXTIL, MÖBEL, OBJEKT UND SKULPTUR, SCHMUCK, WOHNEN UND AUSSENBEREICH und MEDIEN.

Die Teilnahme ist einfach. Fotos des gestalteten Objekts anfertigen und online unter www.designtalente-handwerk-nrw.de hochladen. Je Teilnehmerin bzw. Teilnehmer sind maximal drei unterschiedliche Objekte zum Wettbewerb zugelassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Gesellenstücke, Auftragsarbeiten oder Objekte handelt, die bereits in anderen Wettbewerben eingereicht wurden. Auch ist es unerheblich, ob man gegenwärtig einer Beschäftigung im Handwerk nachgeht, an einer Hochschule studiert, die Meisterschule oder eine Akademie des Handwerks besucht. Wichtig ist, der erfolgreiche Abschluss einer Gesellenprüfung im Handwerk, das Alter (max. 30 Jahre bis zum Einsendeschluss) und NRW als Wohnsitz oder Arbeitsstätte.

Eine unabhängige Expertenjury entscheidet dann über die Auswahl der Objekte, die ab dem 25. September 2022 für zwei Wochen in der exklusiven Wettbewerbsausstellung DesignTalente Handwerk NRW 2022 in der Handwerkskammer zu Köln öffentlichkeitswirksam gezeigt werden. Je Themenbereich identifiziert die Jury eine Siegerin bzw. einen Sieger, die jeweils zusätzlich eine Prämie in Höhe von 3.000 Euro erhalten. Zudem werden alle Ausstellungsstücke und ihre Gestalterinnen und Gestalter in einem Katalog vorgestellt.

Die diesjährige Expertenjury setzt sich aus acht Mitgliedern zusammen:

  • Thomas Faber, Tischlermeister und Meisterdesigner aus Alsdorf
  • Dipl. Des. Stefanie Schenk-Busse, Grafik- und Objektdesignerin aus Meschede
  • Conny Kokot, Designerin für Schmuck und Objekte aus Hagen
  • Sandra Gronemeier, Damenschneidermeisterin aus Düsseldorf
  • Lutz Tölle, Fotograf aus Iserlohn
  • Robert Hansel, Handwerksdesigner aus Köln
  • Julia Timmer, Designerin aus Willich
  • Jacqueline Hen, Designerin und Künstlerin aus Köln

Gefördert wird der Wettbewerb DesignTalente Handwerk NRW vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW. Die Schirmherrschaft für den Wettbewerb hat NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst übernommen. Die Organisation liegt beim Westdeutschen Handwerkskammertag (WHKT) in Düsseldorf. Eine Teilnahmegebühr oder andere Verpflichtungen entstehen nicht.

Online-Anmeldung und Informationen unter: www.designtalente-handwerk-nrw.de

Ein Medienpaket für die Ansprache junger Handwerkerinnen und Handwerker ist zu finden unter: www.designtalente-handwerk-nrw.de/medienpaket

Impressionen vom Wettbewerb 2020 unter: www.whkt.de/owncloud/index.php/s/zMdQVa8KUc2BF9t

Mehr Frauen für das Handwerk gewinnen:

Landesverbandstagung der UnternehmerFrauen im NRW-Handwerk

Tagung des Landesverbande der nordrhein-westfälischen UnternehmerFrauen: Jutta Monscheuer, Undine Weiller, Matthias Heidmeier (WHKT-Hauptgeschäftsführer), Juana Bleker (UFH-Landesvorsitzende), Birgit Krüger (v.l.n.r.)

Der Landesverband der nordrhein-westfälischen UnternehmerFrauen (UFH) hat Ende März getagt. Der Vorstand der UnternehmerFrauen traf sich dazu zu einer hybriden Veranstaltung in der Geschäftsstelle des Westdeutschen Handwerkskammertags. Zukunftsgestaltung im Handwerk, Frauen und Mädchen in Handwerksberufen sowie Projekte der UnternehmerFrauen auch auf Bundesebene waren Themen der Veranstaltung, die von der Landesvorsitzenden Juana Bleker geleitet wurde.

In seinem Grußwort brachte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst die Bedeutung von Frauen im Handwerk auf den Punkt. »Handwerk ist starker Teil der Wirtschaftskraft unseres Landes und daran haben Sie als UnternehmerFrauen im Handwerk ganz großen Anteil.« Ziel des Verbandes ist die betriebliche und persönliche Weiterbildung sowie ein starkes Netzwerk von Frauen im Handwerk. Zum Mitgliederkreis zählen nicht nur Unternehmerinnen, sondern genauso Teilhaberinnen, Meisterinnen, Gesellinnen und Frauen, die im Unternehmen des Ehemannes oder Partners mitarbeiten. Insgesamt 18 Arbeitskreise sind dem Verband in Nordrhein-Westfalen angeschlossen. »Das größte Wachstumshemmnis ist der Fachkräftemangel. Dabei gibt es besonders bei den Frauen das wohl größte noch nicht ausgeschöpfte Potenzial«, so Ministerpräsident Wüst. Das Grußwort von Ministerpräsident Wüst wurde aus technischen Gründen vor der Veranstaltung aufgezeichnet.

Die UnternehmerFrauen üben die Verbandstätigkeit ehrenamtlich aus und setzen sich für eine starke Vernetzung im handwerklichen Ehrenamt sowie für Qualifikation und Weiterbildung ein. Der besondere Einsatz gilt der Nachwuchsförderung, insbesondere von Mädchen und jungen Frauen im Handwerk mit der Initiative des UFH Bundesverbandes »HANDWERK ist hier auch FRAUENSACHE

»Die UnternehmerFrauen sind nicht nur ein starker Wirtschaftspartner, sondern auch ein starker Kooperationspartner in der Ehrenamtsakademie des NRW-Handwerks (EAH)«, so Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT). »Ehrenamt ist die besondere Stärke und Stütze unserer Gesellschaft und unserer wirtschaftlichen Selbstverwaltung im Handwerk. Hierfür wollen wir gemeinsam mit den UnternehmerFrauen die Angebote der EAH formulieren, um mehr Frauen überzeugen zu können, sich für das Handwerk stark zu machen«, so Matthias Heidmeier.

Mit der Ehrenamtsakademie hat der WHKT eine Plattform für Themen rund um das Ehrenamt im NRW-Handwerk aufgebaut. Ziel der EAH ist, Nachwuchs für das Ehrenamt im Handwerk zu interessieren, Qualifikations-, Vernetzungs- und Austauschformate für Engagierte zu formulieren und dem Ehrenamt einen angemessenen Rahmen zu verleihen.

www.ehrenamtsakademie-handwerk.de

Außenwirtschaft:

Marktchancen für Handwerksbetriebe in den Niederlanden

Die Koordinierungsstelle Außenwirtschaft hat den Länderreport Niederlande veröffentlicht, der weiterführende Informationen und Hinweise für nordrhein-westfälische Handwerksbetriebe mit Interesse am niederländischen Markt enthält: www.handwerk-international.net/laender-und-maerkte.

Trotz eines pandemiebedingten Rückgangs und der aktuellen Unsicherheiten im Welthandel hat sich die niederländische Wirtschaft positiv entwickelt und rechnet auch im Jahr 2022 erneut mit einem Wachstum. Chancen bieten sich für Handwerksunternehmen im Nachbarland insbesondere im Bereich der energieeffizienten Gebäudesanierung, im Maschinenbau sowie im Lebensmittelsektor.

Ein konkretes Angebot für den Bausektor bietet vom 18. bis 19. Mai 2022 die Unternehmensreise »Nachhaltiges Bauen mit Besuch der Messe Renovatie« in Den Bosch, die von der NRW.Global Business GmbH in Kooperation mit NRW Handwerk international durchgeführt wird: https://t1p.de/NL-Renovatie2022. Im Rahmen der Reise können sich interessierte Unternehmen aus dem Bau- und Ausbausektor über aktuelle Entwicklungen und Marktchancen im niederländischen Baubereich – speziell mit Bezug zu den Themen Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Smart Building – informieren und aktiv ihre Geschäftskontakte erweitern.

Beratung für ihre Auslandstätigkeit erhalten Unternehmen bei den Außenwirtschaftsberaterinnen und -beratern der Handwerksorganisation: www.handwerk-international.net/ansprechpartner.

Tansania:

Schulung von Bildungsstättenleiterinnen und -leitern

Der Kontinent Afrika ist von den jüngsten Krisen dieser Welt besonders betroffen. Wichtige Einnahmen im Tourismus sowie durch die Ausfuhr von Rohstoffen gingen durch die Corona-Pandemie und die weltweiten Transportschwierigkeiten verloren. Der Krieg in der Ukraine trieb die gleichzeitig Preise für Grundnahrungsmittel in die Höhe, was zu einer erschwerten Nahrungsversorgung für die Ärmsten dieser Welt sorgte.

Mit der dualen Ausbildung von Agromechanics sowie der Entwicklung von Kursen zur Vermeidung von Nachernteverlusten in Tansania leistet der WHKT gemeinsam mit der tansanischen Partnerorganisation VETA (Vocational Education and Training Authority) daher gerade jetzt einen wichtigen Beitrag dazu, den Ländern in Subsahara-Afrika Mittel an die Hand zu geben, um unabhängig von den weltweiten Krisen ihre Bevölkerung zu versorgen.

Die Zahlen sprechen für sich: von den ersten Absolventinnen und Absolventen erhielten über 80 Prozent eine Folgeanstellung. Auch die Auszubildenden der nachfolgenden Kurse haben bereits eine gute Perspektive.

Die im Februar dieses Jahres begonnene Ausweitung des im ländlichen Babati pilotierten Modells auf vier weitere Bildungszentren wurde nun durch eine Intensivschulung von Bildungsstättenleitern dieser Einrichtungen unterstützt. Aufbauend auf ein erstes Seminar, das im Oktober 2021 in Arusha stattfand, wurden die »Principals« von einem erfahrenen Kurzzeitexperten nun in den Bereichen Finanzen, Marketing, Organisation und Planung geschult. Insbesondere die unterschiedlichen Konzepte für Beschaffung von Ausstattung und Lehrmaterial wurde rege diskutiert, da es in den Partnerinstitutionen oftmals an Regelstrukturen wie einem Beschaffungsplan sowie der Erfassung und Bereitstellung der nötigen Mittel mangelt.

Die Schulung wurde begleitet vom kommissarischen Generaldirektor der VETA, welcher die Institutionalisierung des dualen Systems anstrebt, der Abteilungsleiterin für Aus- und Weiterbildung sowie dem Projektmanagementteam beider Partnerorganisationen.

In der zweiten Jahreshälfte werden auch wieder deutsche Ausbilder nach Babati entsendet, um dort die Ausbildung von Ausbilderinnen und Ausbildern vor Ort weiter zu führen.

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Vorwort


Liebe Leserinnen und Leser,

überschattet vom Krieg in der Ukraine steht in wenigen Wochen, am 15. Mai, eine wichtige Landtagswahl in NRW an. Diese Landtagswahl und ihre Folgen sind für das nordrhein-westfälische Handwerk von großer Bedeutung. 

Nie waren mehr Anknüpfungspunkte für das Handwerk in den Programmen der politischen Parteien zu finden. Nordrhein-Westfalen hat die Chance, für eine gute Zukunft des Handwerks Maßstäbe zu setzen.

Die CDU möchte Nordrhein-Westfalen zum Berufsbildungsland Nummer 1 machen. Die SPD möchte gleiche Rahmenbedingungen für Studierende und Auszubildende umsetzen. Die FDP möchte die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung nach schweizerischem Vorbild in der Landesverfassung verankern. Und die GRÜNEN sehen im Handwerk einen entscheidenden Partner für die Transformation zu einer klimaneutralen Gesellschaft. 

Wir im Handwerk haben unsere Erwartungen ebenso vorgelegt. Wichtige Eckpunkte lauten:

  • Es ist höchste Zeit für Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung - nicht nur in Sonntagsreden. Wir brauchen einen Paradigmenwechsel zu Gunsten der betrieblich verantworteten Aus- und Weiterbildung, damit wir auch in Zukunft noch Fach- und Führungskräfte für das Handwerk finden.
  • Wir wollen eine ergebnisoffene und praxisnahe berufliche Orientierung in allen Schulformen etabilieren. Die Chancen der beruflichen Bildung müssen als gleichwertige Optionen zum akademischen Bildungsweg gesehen werden. 
  • Die Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft und zu mehr Klimaschutz gelingt nur mit dem Handwerk und seiner Umsetzungskompetenz. Das muss bei allen politischen Initiativen berücksichtigt werden.
  • Kleine und mittlere Unternehmen im Handwerk brauchen Rückenwind und Entlastungen statt neuer bürokratischer Belastungen. Die Interessen der kleinen und mittleren Unternehmen als Rückgrat des Wirtschaftsstandorts NRW müssen auch gegenüber der Europäischen Union stärker in den Fokus. 
  • Die Förderung der Gründung, des Unternehmertums und der Unternehmensnachfolge im Handwerk muss eine noch größere Priorität bekommen, damit wir zukünftig genügend Betriebe haben, die die gewaltigen Herausforderungen umsetzen können.
  • Wir wollen die Innovationskraft und den Digitalisierungsgrad des Handwerks gezielt stärken, zum Beispiel mit einer passgenauen Digitalprämie.   

Für diese und andere Ziele arbeiten wir gemeinsam im Handwerk, und diese Ziele wollen wir auch mit einer künftigen Landesregierung – egal in welcher Parteienkonstellation – anpacken. Die Parteiprogramme zeigen, dass eine ganze Menge möglich scheint.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Matthias Heidmeier
Hauptgeschäftsführer
 

Vorsichtige Neuerungen:

Mittelstandsförderungsgesetz novelliert

Die Novelle des Mittelstandsförderungsgesetzes ist verabschiedet. Kurz vor Ende der Legislaturperiode endet damit die seit dem Jahr 2018 laufende Überarbeitung, deren Ziel insbesondere die Stärkung der Clearingstelle Mittelstand war. Sie ist seit 2013 damit beauftragt, die Mittelstandsverträglichkeit von Gesetzes- und Verordnungsvorschlägen zu prüfen.

Der Westdeutsche Handwerkskammertag hatte sich von der Novellierung einiges erhofft: ein Impulsrecht zur Überprüfung von Bestandsgesetzen, eine klare Abgrenzung von Clearingverfahren und Verbändeanhörungen und weitere verfahrensrechtliche Vorgaben, die Clearingverfahren stärken. Die Ziele sind mit der Novellierung noch nicht erreicht. Doch gilt es jetzt, die vorsichtigen Neuerungen, die das Mittelstandsförderungsgesetzes bietet, umzusetzen, insbesondere die einzelfallbezogene Überprüfung bestehender Gesetze. Die Beteiligten der Clearingstelle werden Vorschläge für ein geordnetes Verfahren und erste zu überprüfende Gesetze entwickeln. Sie werden zeigen, dass die mittelstandspolitische ex-post-Bewertung durch die Clearingstelle sachdienliche, konstruktive Impulse bietet.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund ist künftig mit zwei Personen im Mittelstandsbeirat vertreten. Er beabsichtigt, einen dieser Plätze mit einem Arbeitnehmervizepräsidenten oder einer Arbeitnehmervizepräsidentin aus den Handwerkskammern zu besetzen.

Kurz vor der Landtagswahl in NRW:

Umstrittene Änderung des Gemeindewirtschaftsrechts von den Regierungsfraktionen von CDU und FDP gestoppt

Ein Gesetzentwurf der Landesregierung zur Einführung digitaler Sitzungen für kommunale Gremien und zur Änderung kommunalrechtlicher Vorschriften sah unter anderem vor, dass die Kommunen mittelbare Beteiligungen von unter 10 Prozent nicht mehr bei der Kommunalaufsicht anzeigen müssen.

Das nordrhein-westfälische Handwerk hatte die Sorge geäußert, dass künftig die Geschäftsfelder kommunaler Unternehmen unter dem Radar der Kommunalaufsicht auf Kosten des Handwerks ausgedehnt werden könnten und daher an den Landtag appelliert, diesem Vorschlag nicht zu folgen.

Die Landtagsfraktionen von CDU und FDP griffen nun die Bedenken des Handwerks auf und brachten einen Änderungsantrag ein, die strittigen Vorschläge aus dem Gesetzentwurf zu streichen.

ISRAEL:

Handwerkerstipendium »Go Israel« gestartet

Gaben in Tel Aviv das Startsignal für die Handwerkerstipendien »Go Israel«: Staatssekretär Dr. Mark Speich (r.) in Vertretung für den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst und WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier (l.) | Foto: Land NRW/R. Sondermann

Im Rahmen der Israel-Reise von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst wurde am 14.03.2022 das neue Handwerkerstipendium »Go Israel« vorgestellt: Junge Führungskräfte im NRW-Handwerk können mit Unterstützung von »Go Israel« ein Praktikum in israelischen Unternehmen durchführen. Das Handwerkerstipendium »Go Israel« bietet Gesellinnen und Gesellen sowie Meisterinnen und Meistern bis 35 Jahre, die sich auf eine Führungsposition im Handwerk vorbereiten, die Chance, die Zukunft ihres Gewerks im innovativen israelischen Markt kennenzulernen.

Die Idee, innovativen Handwerkerinnen und Handwerkern die Chance zu bieten, sich bei innovativen israelischen Unternehmen in die Zukunft ihrer Branche einzuarbeiten, entstand auf einer Israel-Reise des NRW-Handwerks 2020. Schnell war klar: Das Handwerk will den Austausch mit Israel nach Kräften unterstützen. Mit Förderung durch das Land NRW wird ein erstes wichtiges Projekt nun umgesetzt. Junge künftige Führungskräfte im Handwerk können Kontakt aufnehmen per Mail an israel[ ät ]lgh.de.

Handwerk hilft beim Wiederaufbau nach Flutkatastrophe:

Landesregierung Nordrhein-Westfalen und Westdeutscher Handwerkskammertag unterzeichnen Kooperationsvertrag

Um mehr Handwerksbetriebe für den Wiederaufbau in den von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Gebieten zu gewinnen, hat das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW zusammen mit dem WHKT mit Unterzeichnung des Kooperationsvertrags am 5. April 2022 eine Initiative unter dem Motto »HANDWERKimWIEDERAUFBAU« ins Leben gerufen.

Zentrales Ziel ist es, mehr Handwerksfirmen – insbesondere aus den nicht vom Hochwasser betroffenen Bundesländern und dem benachbarten Ausland – für den Wiederaufbau zu gewinnen. Eine wichtige Rolle dabei spielt die von der HWK Koblenz initiierte digitale Plattform www.handwerk-baut-auf.de. Die Plattform soll durch die HWK zu Köln fortentwickelt und für die betroffenen Regionen in NRW ausgebaut werden. Teil der Initiative wird auch eine breit angelegte Informations- und Werbekampagne sein.

Gefördert wird diese Initiative durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW aus den Mitteln des Aufbaufonds für den Wiederaufbau im Land NRW.

»Der Kooperationsvertrag gibt uns die Möglichkeit, weitere Handwerksbetriebe zielgerichtet zu gewinnen, um beim Wiederaufbau noch zügiger voranschreiten zu können. Noch nie gab es in Nordrhein-Westfalen eine vergleichbare Naturkatastrophe und noch nie gab es einen vergleichbaren Wiederaufbau. Ein wahrer Kraftakt, für den ich allen Beteiligten von Herzen danke. Wir packen gemeinsam an und bauen wieder auf«, so Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW.

»Die Unterzeichnung des Kooperationsvertrags erfolgt gerade zur richtigen Zeit, denn der Wiederaufbau schreitet weiter voran. Obwohl die Katastrophe des Krieges in der Ukraine Vieles überschattet, darf die Flut und ihre zerstörenden Folgen nicht in Vergessenheit geraten. Auch die im ganzen Land gut gefüllten Auftragsbücher des Handwerks zeigen, dass wir intensiv werben müssen, um hinreichend Betriebe für den Wiederaufbau zu finden«, betont WHKT-Präsident Berthold Schröder.

»Die neue Initiative passt zur großen Solidarität des Handwerks nach der Flutkatastrophe. Viele Handwerksbetriebe haben spontan und ehrenamtlich Soforthilfe in größter Not geleistet. Das Handwerk hat zudem eine große Spendenaktion organisiert. Unter der Überschrift „Handwerk hilft“ konnten insgesamt 714.000 Euro gesammelt werden. Ebenso unterstützen die Handwerkskammern ihre Mitgliedsbetriebe bei der Antragstellung für die vom Land geförderte Wiederaufbauhilfe, für deren möglichst einfache Beantragung wir uns stark gemacht haben«, so WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier.

Garrelt Duin, Hauptgeschäftsführer der HWK zu Köln: »Handwerk ist Familie. Damit unsere Handwerksfamilie in den betroffenen Gebieten eine echte Perspektive zurückerlangt, gilt es nun, nach Kräften auch beim Wiederaufbau mit anzupacken – damit die betroffenen Handwerkerinnen und Handwerker anschließend aus eigener Kraft weitermachen können. Die heute unterzeichnete Kooperationsvereinbarung ist deshalb ein wichtiger erster Schritt, um möglichst viele Handwerksbetriebe aus den umliegenden Regionen, Bundesländern und darüber hinaus dafür zu gewinnen, beim nun beginnenden Wiederaufbau tatkräftig mit anzupacken.«

Im Austausch:

Intensive politische Gespräche

Der Austausch mit den Landtagsparteien CDU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen ist aktuell von besonders großer Bedeutung. Schließlich geht es auch darum, die kommende Legislaturperiode vorzubereiten. Am 15. Mai wird bekanntlich ein neuer Landtag gewählt. Es zeichnet sich ein Kopf an Kopf-Rennen der großen Parteien ab. Welche Konstellation nach der Wahl eine Mehrheit bildet ist vollkommen offen. Zu Gesprächen über ihre Wahlprogramme waren in den vergangenen Tagen Politiker der Landtagsparteien zu Gast. Zu einem digitalen Austausch trafen sich die Hauptgeschäftsführer der NRW-Handwerkskammern mit den SPD-Politikern Jochen Ott und André Stinka. Beide sind stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag. Herr Ott ist für Schul-, Herr Stinka für Wirtschaftspolitik zuständig. Im Mittelpunkt des Austauschs stand die berufliche Bildung und die Frage, wie man mehr junge Leute für eine Ausbildung im Handwerk gewinnen kann.

Zu einem intensiven Austausch zu aktuellen Themen wie den Folgen des Krieges in der Ukraine traf sich der WHKT-Vorstand mit der Spitzenkandidatin der NRW-Grünen Mona Neubauer. Ebenso wurden die Kernanliegen des Handwerks für die kommende Legislaturperiode vertieft. Die Gesprächspartner waren sich einig, dass es gerade im Hinblick auf die Transformation hin zu einer klimaneutralen Gesellschaft eine Stärkung der beruflichen Bildung brauche.

Ukraine:

NRW-Arbeitnehmer-Vizepräsidenten unterstützen Ukraine-Hilfen

Vielfältige ehrenamtlich organisierte Initiativen leisten gegenwärtig einen wertvollen Beitrag zur Unterstützung der Menschen in der Ukraine, liefern Hilfsgüter oder kümmern sich um den Transport und die Unterbringung von Frauen, Kindern und älteren Menschen, die sich auf der Flucht aus dem ukrainischen Krisengebiet befinden.

Eine dieser Initiativen hat der Ultraleicht-Flugclub Heinsberg-Selfkant ins Leben gerufen. Der Verein, dem auch zahlreiche Handwerkerinnen und Handwerker aus dem Kreis Heinsberg angehören und der persönliche Kontakte in die Ukraine pflegt, initiierte bereits unmittelbar nach Ausbruch des Krieges spontan eine Sammlung von Geld- und Sachspenden. Rund 6 Tonnen Hilfsgüter, vom Stromaggregat über Babynahrung, Hygieneartikel, Schlafsäcken und Isomatten bis hin zu Powerbanks, medizinischer Ausrüstung, Tiernahrung und Winterbekleidung transportierten neun Vereinsmitglieder – darunter ein Maler, ein Kraftfahrzeugmechanikermeister, ein Karosseriebauer, ein Elektroinstallateur und ein Industriemechaniker – mit Kleinbussen bis hinter die slowakisch-ukrainische Grenze. Auf dem Rückweg nahmen sie 18 flüchtende Menschen – Frauen, Kinder und Senioren – mit in den Kreis Heinsberg, stellten ihnen dort Wohnungen und Häuser mitsamt erforderlicher Einrichtung zur Verfügung und begleiteten sie bei Behörden- und Arztbesuchen.

In einem nächsten Schritt sollen nun von Lehrkräften, die ebenfalls Vereinsmitglieder sind, ehrenamtlich Deutschkurse für die ukrainischen Mitbürgerinnen und Mitbürger angeboten sowie weitere Hilfsgüter in die Ukraine transportiert werden.

Die Arbeitnehmer-Vizepräsidenten der sieben nordrhein-westfälischen Handwerkskammern unterstützen dieses Engagement mit einer Geldspende.

Spenden an den Verein sind auch weiterhin willkommen:

UL-Flugclub Heinsberg-Selfkant e.V.
IBAN: DE22 3706 9412 2301 3800 14
Betreff: »Spende Ukraine – WHKT«

Kontaktperson im WHKT für Rückfragen zu diesem Ukraine-Engagement ist Herrn Peter Dohmen, peter.dohmen[ ät ]whkt.de, Tel. 0211/3007-707.

Europa:

Ökodesign

Am 30.03.2022 hat die EU-Kommission einen Vorschlag für eine »Sustainable Products Initiative« (SPI) sowie eine EU-Strategie für nachhaltige Textilien veröffentlicht. Sie sind Teil des ersten Kreislaufwirtschaftspakets 2022. Insbesondere soll die bislang geltende Ökodesign-Richtlinie von einer neuen Verordnung abgelöst werden. Ökodesign bedeutet, dass über delegierte Verordnungen der Europäischen Kommission verbindliche Mindeststandards für Produkte festgelegt werden, mit dem Ziel, die Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit dieser Produkte zu verbessern. Nur wenn das betroffene Produkt die Ökodesign-Anforderungen erfüllt, darf es die CE-Kennzeichnung tragen und in der EU in Verkehr gebracht werden.

Die geltende Ökodesign-Richtlinie ist auf eine vergleichsweise kleine Anzahl an Produkten begrenzt. Sie macht Vorgaben für so genannte »energieverbrauchsrelevante Produkte«, z.B. für Waschmaschinen, Kühlschränke, TV-Geräte, Beleuchtung, Motoren und Isoliermaterial. Da die Ökodesignvorgaben in erster Linie Inverkehrbringer und also Produkthersteller verpflichten, waren Handwerksbetriebe bisher in der Regel außen vor.

Nun aber ändert sich die Zielrichtung und damit voraussichtlich auch die Betroffenheit des Handwerks. Im Fokus steht künftig Ressourceneffizienz. Damit einher geht eine Erweiterung des Anwendungsbereichs und der relevanten Parameter. Die Verordnung soll künftig für fast alle physischen Produkte gelten. Insbesondere soll sie künftig Vorgaben für Textilien, Möbel, Stahl, Zement und Chemikalien machen. Sie soll unter anderem zu längerer Haltbarkeit, Austauschbarkeit von Einzelteilen und zu mehr Reparierbarkeit beitragen.

So begrüßenswert das Ziel ist, so kritisch ist das Instrument. Ökodesign ist auf industrielle Fertigung angelegt. Konformitätsbewertung, Produktpass etc. sind für Einzelprodukte und Kleinserien mit Blick auf Aufwand und Kosten schlicht nicht darstellbar. Deswegen ist es wichtig, dass sich Ökodesign auf Produkte und Produktgruppen beschränkt, bei denen nachweisbar erhebliche Effizienzgewinne zu heben sind und dass Bagatellgrenzen eingeführt werden, die Auftragsfertigungen vor unverhältnismäßigen Belastungen verschonen.

Die neue Ökodesign-Verordnung legt selbst keine produktspezifischen Anforderungen fest. Sie beschreibt den Rechtsrahmen, also welche Anforderungen in zukünftigen Produktverordnungen gestellt werden sollen und können. Die konkreten produktspezifischen Anforderungen werden im Wege delegierter Rechtsakte festgelegt, unter Federführung der Europäischen Kommission. Das ist angesichts möglicher Rückwirkungen auf den Wettbewerb bedenklich.

Ehrenamtsakademie des NRW-Handwerks:

Gemeinsam voneinander und miteinander lernen

Nach dem Aufbau der Ehrenamtsakademie des NRW-Handwerks steht das Jahr 2022 ganz im Zeichen der Erprobung und Etablierung von neuen Angeboten und Formaten, die ehrenamtlich Engagierte im Handwerk in der Ausübung ihrer Ehrenämter unterstützen.

Insbesondere stehen kreative Trainings abseits von Standardprodukten im Fokus der Konzeption. In den kommenden Monaten sollen neue Veranstaltungsmodelle in der Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld erprobt und alle Zielgruppen angesprochen werden – Engagierte in den Prüfungsausschüssen, Ausschüssen und Gremien, vom jungen Nachwuchs bis hin zum erfahrenen Präsidenten. Veranstaltungen für die Spitzenvertreter des handwerklichen Ehrenamts in den Kammern, Fachverbänden und Kreishandwerkerschaften sowie für die UnternehmerFrauen und die Handwerksjunioren sind geplant. Die Basis der Veranstaltungskonzepte der EAH ist es, die Themen des Ehrenamts zu öffnen, für eine breite Zielgruppe zugänglich zu machen, gemeinsam zu lernen und gemeinsam diese Themen voranzubringen.

Die Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld hat bereits Ende 2021 erfolgreich erste Online- und Präsenzformate für ehrenamtlich Engagierte umgesetzt. In den kommenden Monaten sollen darüber hinaus auch hybride Formate erprobt werden, um die Digitalisierung im handwerklichen Ehrenamt weiterzuentwickeln und zu stärken.

www.ehrenamtsakademie-handwerk.de/angebote

Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung (IQ)«:

10 Jahre Anerkennungsgesetz: Was bedeuten 10 Jahre Anerkennungsgesetz für Nordrhein-Westfalen?

Am 01. April 2022 wird das Anerkennungsgesetz 10 Jahre alt. Seitdem haben über 422.000 Menschen die Anerkennung ihrer ausländischen Berufsqualifikation beantragt. Parallel wurden vielfältige Angebote zur Unterstützung und Beratung entwickelt. Akteure im In- und Ausland informieren, beraten und fördern Fachkräfte. Sie unterstützen Unternehmen und Behörden bei der Umsetzung und Weiterentwicklung von Anerkennungsregelungen.

Aus diesem Anlass organisiert das Portal Anerkennung in Deutschland von März bis Juni die »Tage der Anerkennung«. Das Portal trägt sämtliche Aktionen und Veranstaltungen zusammen, die bundesweit und international stattfinden.

Die IQ Landeskoordinierung NRW beim WHKT veröffentlicht eine Aktionsseite für Ratsuchende und Interessierte. Experten und Expertinnen aus ganz Nordrhein-Westfalen berichten über ihre Erfahrungen mit der beruflichen Anerkennung. Neben einem Podcast stellt das IQ Netzwerk NRW eine Infobox mit gebündelten Materialien, Handlungsempfehlungen und Erklärvideos zum Thema berufliche Anerkennung zur Verfügung. Die Aktionsseite wird in den nächsten Wochen weiter mit Inhalten gefüllt.

Die Landeskoordinierung möchte damit die Vielfältigkeit des Anerkennungsgesetzes und den damit verbundenen Chancen zeigen, die sich für die Fachkräfte in den unterschiedlichsten Branchen ergeben.

Zur Aktionsseite: https://www.iq-netzwerk-nrw.de/aktionsseiten/tage-der-anerkennung-2022

Das Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung (IQ)« zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mit Migrationshintergrund ab. Das Programm wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA).

Validierungsverfahren:

ValiKom Transfer beteiligt sich zum Thema Validierung an Erasmus+ Projekt

Im Rahmen des Erasmus+ Projekts »Austausch und Vernetzung zur Validierungspraxis in Deutschland und Österreich« bringt sich das Projekt ValiKom Transfer mit seinem Know-how bezüglich der Umsetzung von Validierungsverfahren ein. Während der knapp zweijährigen Projektlaufzeit werden sich die fünf Partnerorganisationen aus Deutschland und Österreich mit den bisher entwickelten Ansätzen, Verfahren und Instrumente der beiden Länder im Detail auseinanderzusetzen, um voneinander zu lernen, aber auch um das Thema Validierung im deutschsprachigen Raum weiter voranzutreiben. Dabei haben die Beteiligten auch die Zielgruppe von Validierungsverfahren im Blick, denn durch die Validierung informell und non-formal erworbener Kompetenzen, werden die Chancen von gering qualifizierten Beschäftigten am Arbeitsmarkt und in den Unternehmen verbessert. Das Sichtbarmachen der vorhandenen Kompetenzen kann sich zudem positiv auf die Verbleibdauer im Unternehmen und auf ihre soziale und wirtschaftliche Lage auswirken.

Wie wichtig die Einbeziehung von Betrieben ist, wurde bereits beim ersten Kick-Off Meeting der Projektpartner deutlich. Wie Unternehmen für ein Validierungsverfahren aufgeschlossen werden und motiviert werden können, Validierung als Personalentwicklungsinstrument einzusetzen, wird daher im nächsten Workshop der Teilnehmenden vertieft.

An dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojekt »ValiKom Transfer« sind 13 Handwerkskammern, 17 Industrie- und Handelskammern, 2 Landwirtschaftskammern, das Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk (FBH) sowie der WHKT beteiligt. Weitere Informationen gibt es hier: www.validierungsverfahren.de

Erasmus+ Projekt FINANZFIT erfolgreich abgeschlossen:

Partnerschaft veröffentlicht multimediale Lehr- und Lernmaterialien für den Erwerb finanzieller Grundkenntnisse

Gerade beim Übergang von der Schule in das Berufsleben sehen sich junge Menschen häufig der Herausforderung ausgesetzt, einen Überblick und die Kontrolle über die persönlichen Finanzen zu behalten. Im formalen Schulunterricht ist in der Regel nicht vorgesehen, den verantwortungsvollen Umgang mit den eigenen finanziellen Ressourcen zu vermitteln. Die eigene finanzielle Unabhängigkeit durch den Einsatz einer langfristigen Finanzplanung anzustreben, fällt vielen auch aufgrund fehlender Grundkenntnisse schwer. So ist das erste Azubi-Gehalt manchmal schneller aufgebraucht als ursprünglich geplant.

Vor diesem Hintergrund hat die ERASMUS+ Partnerschaft mit der Kurzbezeichnung »Finanzfit« unter Koordinierung des Westdeutschen Handwerkskammertages die Themen Sparen und Anlegen, Finanzierung, Versicherungen, Liquidität, Girokonto und Altersvorsorge zielgruppengerecht aufbereitet und verschiedene Materialien ausgearbeitet, die diesen Informationsbedarf decken sollen.

Die Projektergebnisse umfassen Unterrichtsmaterialien zu den vorgenannten Themenfeldern, die für den Einsatz durch Lehrkräfte etwa an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen konzipiert sind. Diese werden durch ein Handbuch für Lehrkräfte ergänzt, das Tipps und Hinweise für den Einsatz der Unterrichtsmaterialien gibt. Das Finanzfit-Magazin geht in zwei Ausgaben zielgruppengerecht auf unterschiedliche Finanzthemen ein. Mit der Finanzfit-WebApp können Lernende ihr erworbenes Wissen spielerisch anwenden, testen und selbstständig vertiefen. Neben Videos, Podcasts und Online-Spielen, die in unterhaltsamer Art und Weise Themen der finanziellen Grundbildung behandeln, stehen in der WebApp auch die weiteren vorgenannten Projektergebnisse zur Verfügung.

Die Projektergebnisse stehen ab sofort uneingeschränkt und kostenlos zur Verfügung. Der Zugang zur WebApp erfolgt über die mehrsprachige Projektwebseite www.whkt.de/finanzfit.

Das Vorhaben »Wir machen Europas Bürger finanzfit« wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert.

Lieferketten:

Störungen in Liefer- und Wertschöpfungsketten

Nachdem die durch Corona unterbrochenen internationalen Lieferketten allmählich wieder zur Normalität übergingen und Produkte annähernd gut verfügbar waren, kommen nun neue Unsicherheiten auf Unternehmen zu. Die nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine erlassenen Sanktionen, die Produktionsausfälle in der Ukraine von Kabelbäumen bis Weizen und Ölsaaten und nun auch die Unsicherheiten hinsichtlich der Stabilität der Energieversorgung bringen neue Fragen und Einschränkungen. Preissteigerungen bei Rohstoffen oder auch der Ausfall von Zulieferprodukten können zu empfindlichen Störungen der Wertschöpfungsketten und der Arbeitsfähigkeit von Betrieben führen. Betriebe, die bereits von Störungen in Liefer- und Wertschöpfungsketten betroffen sind, können ihre Erfahrungen per Mail mitteilen an lieferketten[ ät ]lgh.de.

Außenwirtschaft:

Internationale Erfolgsgeschichten aus dem NRW-Handwerk

Handwerksbetriebe aus Nordrhein-Westfalen sind weltweit erfolgreich. In Kurzfilmen und Portraits berichten Unternehmerinnen und Unternehmer, wie ihnen der Schritt ins Ausland gelang und welche Chancen, Herausforderungen und Unterstützungsangebote sich dabei boten. Eine erste Auswahl an Unternehmensbeispielen hat das Netzwerk NRW Handwerk international jetzt veröffentlicht, weitere Portraits folgen:

www.handwerk-international.net/erfolgsgeschichten

  • Jording Meisterwerkstätten GmbH: Textile Lösungen für die ersten Adressen Europas
  • Glasmalerei Otto Peters GmbH: Spektakuläre Glaskunst von Peking bis New York
  • hokon Treppen: Stufe um Stufe zum erfolgreichen Auslandsgeschäft
  • Intercem Engineering GmbH: Zement als Fundament für den Auslandserfolg
  • M. Reinecke Elektromeisterbetrieb: Internationalisierung auf die Smarte Art

Erstellt werden die Unternehmerportraits durch die Koordinierungsstelle Außenwirtschaft der LGH in Kooperation mit den Handwerkskammern und Fachverbänden in NRW. Die Koordinierungsstelle Außenwirtschaft wird unterstützt durch das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Beratung für ihre Auslandstätigkeit erhalten Unternehmen bei den Außenwirtschaftsberaterinnen und -beratern der Handwerksorganisation:

www.handwerk-international.net/ansprechpartner

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Vorwort


Liebe Leserinnen und Leser,

der Krieg in der Ukraine erschüttert uns alle. Die Bilder und das dahin zum Ausdruck kommende Leid der Menschen sind einfach unerträglich. Jetzt ist vor allem Hilfe gefragt, aber auch auf Haltung kommt es an. Das nordrhein-westfälische Handwerk hat sich in diesem Sinne ganz eindeutig positioniert. Es solidarisiert sich mit den Menschen in der Ukraine und zollt ihnen größten Respekt für ihren Einsatz für die Freiheit. Es benennt zudem den klaren Verantwortlichen für diesen Angriffskrieg: Wladimir Putin.

Gleichzeitig sichert das nordrhein-westfälische Handwerk Unterstützung zu, wenn es darum geht schutzsuchenden Menschen zu helfen. Derzeit steht die akute Hilfe für die ankommenden Ukrainerinnen und Ukrainer im Vordergrund. So bitten einige Städte in Nordrhein-Westfalen darum, dass Handwerksbetriebe Aufträge zur Errichtung und Ertüchtigung von Notunterkünften prioritär annehmen. Es sind viele derartige Aktionen und Maßnahmen, mit denen das Handwerk derzeit konkret helfen kann. Auch die Solidarität unserer Nachbarn in Polen ist überwältigend. So organisieren auch aus Polen stammende Handwerker, die in Nordrhein-Westfalen arbeiten, Hilfstransporte in die Ukraine. Wir haben für die Report-Ausgabe wichtige Hinweise und Links rund um das Thema Hilfe für Schutzsuchende zusammengestellt.

Neben dem Leid der Menschen in der Ukraine treten die enormen wirtschaftlichen Folgen des Krieges, auch in Deutschland, in den Hintergrund. Alle Handwerksbetriebe werden jedoch die wirtschaftlichen Folgen des Konfliktes spüren. Öl- und Gaspreise erreichen immer neue Höchststände. Ein weiterer Anstieg der Energiekosten scheint unabwendbar.

Auch werden erneut Lieferketten empfindlich gestört. Die Autoproduktion steht in Teilen bereits still, weil in der Ukraine hergestellte Kabelbäume fehlen. Die Ukraine ist zudem wichtiger Lieferant von Weizen. Auch wenn Märkte in Asien noch viel mehr von ukrainischem Getreide abhängig sind, werden die Brot-Preise wohl deutlich anziehen – mit allen Folgen zum Beispiel für das Bäcker- und Konditoreihandwerk, das schon mit erhöhten Energiekosten rechnen muss. Mit weiteren logistischen Problemen entlang der Lieferketten und in der Folge zunehmenden Materialengpässen muss gerechnet werden. So müssen ukrainische Männer, die in Polen, Litauen und anderen europäischen Ländern in erheblichem Umfang den Transport-Sektor verstärken, derzeit in den Kriegsdienst.

Dass NRW-Handwerksbetriebe unmittelbar von den Sanktionen betroffen sind, ist eher die Ausnahme. Ebenso sind nur wenige Handwerksbetriebe unmittelbar in der Ukraine wirtschaftlich engagiert. Doch auch diese Betriebe gibt es in NRW. Ihnen allen stehen die Außenwirtschaftsberaterinnen und -berater in den Kammern für ihre Fragen zur Verfügung.  

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Matthias Heidmeier
Hauptgeschäftsführer
 

Gemeinsame Erklärung:

»Den Menschen in der Ukraine gilt in diesen Tagen unser tief empfundenes Mitgefühl und unsere Solidarität.«

Gemeinsame Erklärung der Präsidenten der Landeshandwerksorganisationen Andreas Ehlert (Handwerk.NRW), Berthold Schröder (Westdeutscher Handwerkskammertag) und Hans-Joachim Hering (Unternehmerverband Handwerk NRW) zum Krieg in der Ukraine:

»Der Angriff Russlands auf die Ukraine erschüttert uns alle, auch das nordrhein-westfälische Handwerk mit seinen 194.000 Betrieben und 1,2 Millionen Beschäftigten. Die vielen Toten und Verwundeten zeugen von der Barbarei eines Angriffskriegs, den Wladimir Putin gegen die Ukraine vom Zaun gebrochen hat. Den Menschen in der Ukraine gilt in diesen Tagen unser tief empfundenes Mitgefühl und unsere Solidarität. Wir sind mit unseren Gedanken bei den Opfern, den Hinterbliebenen und all jenen, die durch Bomben und Zerstörung ihre Heimat verloren haben und noch verlieren werden.

Die düsteren Prognosen für die kommenden Wochen und Monate erschrecken uns. Umso mehr bewundern wir, wie tapfer die Ukrainerinnen und Ukrainer für ihr Land einstehen. Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg gilt nicht nur den Menschen in der Ukraine, er zielt ebenso auf die freie Welt und ihre Werte. Das Unrecht, das von Russland ausgeht, muss klar benannt werden.

Es ist jetzt die Stunde zu erkennen, dass die freie Welt in der Verteidigung der Demokratie geschlossen und entschlossen sein muss, um ein weiteres Übergreifen der russischen Expansion auf unsere Nachbarn zu verhindern. Die Weichen unserer Außen- und Sicherheitspolitik müssen dafür neu gestellt werden. Das schließt auch ein, dass wir unsere Energie- und Rohstoffversorgung nicht länger von Russland abhängig machen dürfen.

Und wir alle müssen uns bewusst machen, dass Frieden und Freiheit nicht selbstverständlich sind. Frieden und Freiheit fangen vor Ort an – auch im Handwerk. Das täglich gelebte Miteinander in den Betrieben, die Achtung und der Respekt vor- sowie die Wertschätzung füreinander – unabhängig von der Herkunft – sind dafür beispielgebend und wichtiger denn je. 

Auf die enormen integrativen Fähigkeiten des Handwerks kommt es jetzt mehr denn je an. Deswegen werden wir im Handwerk unseren Beitrag zur Unterstützung schutzsuchender Menschen leisten. Wichtig sind jetzt vor allem schnelle und zuverlässige Hilfsangebote für Menschen, die vor dem Konflikt fliehen. Wo die Betriebe des Handwerks und ihre Organisationen gebraucht werden, stehen sie bereit. Wir stehen dazu im engen Kontakt mit unseren Partnern in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.«

Geflüchtete aus der Ukraine:

Informationen und Hinweise zur Unterstützung

Für Ratsuchende, Beratende, Multiplikatoren, Betriebe und Interessierte haben der WHKT und das IQ Netzwerk NRW hilfreiche Hinweise zu Aufenthalts-, Sozialleistungs- und Unterstützungsfragen für das Land Nordrhein-Westfalen zusammengestellt.

Zu den wichtigsten Themen gehören dazu weiterführende Links und Kontaktinformationen.


Einreise nach Deutschland

Für deutsche Staatsangehörige, die in der Ukraine leben:

Mitarbeitende der deutschen Botschaften sind in den Grenzregionen Polen, Rumänien, Ungarn, der Slowakei und der Republik Moldau zur Unterstützung deutscher Staatsangehöriger vor Ort.


Für ukrainische Staatsangehörige oder Drittstaatsangehörige mit Wohnsitz in der Ukraine:


Aufenthalt und Sozialleistungen

  • Ukrainische Staatsbürger können für einen Kurzaufenthalt von 90 Tagen ohne Visum in die Europäische Union und den Schengenraum einreisen.
  • In den ersten drei Monat besteht kein Anspruch auf Sozialleistungen des SGB II oder SGB XII, es besteht aber Anspruch auf „Überbrückungsleistungen“ nach 23 Abs. 3 Satz 3 SGB XII.
  • Nach drei Monaten Aufenthalt besteht Anspruch auf reguläre Leistungen der Existenzsicherung.
  • Weitere Möglichkeit: Beantragung von subsidiärem Schutz. Dieser muss individuell beantragt und geprüft werden, Antragserstellung erfolgt bei der Landeserstaufnahmeeinrichtung NRW in Bochum.

Je nach Bundesland kann es unterschiedliche Regelungen geben. Im Moment befinden sich Bund und Länder in der Abstimmung.

Der ZDH hat eigens für das Handwerk eine Sonderseite aufgebaut. Handwerksbetriebe finden hier die wichtigsten Informationen und können eigene Untersützungsangebote anmelden. www.zdh.de


Die IQ Fachstelle Einwanderung hat die wichtigsten Fragen zum Aufenthalt, Visum und einer möglichen Beschäftigung in Deutschland zusammengefasst: FAQ Aufenthaltsrechtliche Fragen für Menschen aus der Ukraine in Deutschland, Українська / Русский / English

Handbook in Germany sammelt zusätzlich noch die häufigsten Fragen zu Beschäftigungsmöglichkeiten und medizinischer Versorgung in Deutschland: Ukraine-Info

Kommunen und das Land NRW koordinieren und organisieren derzeit ihre Unterstützungsmöglichkeiten.

Betriebe und Privatpersonen können allerdings ebenfalls aktiv werden: Durch die Bereitstellung von Wohnraum, Geld- und Sachspenden oder Begleitung der Hilfesuchenden. Weitere Informationen unter https://www.iq-netzwerk-nrw.de/ukraine

Außenwirtschaft:

Information zu Sanktionen wegen des Angriffs Russlands auf die Ukraine

Außenwirtschaftliche Geschäfte, in die eventuell russische Oligarchen oder von ihnen kontrollierte Firmen verwickelt sind, können unter die aktuellen EU-Russland-Sanktionen fallen und sollten daher im Vorfeld sorgfältig geprüft werden. Die jeweils aktuellen Übersichten der sanktionsgelisteten Personen und Unternehmen werden in EU-Amtsblättern veröffentlicht, die Sie auf einer Sonderseite der GTAI finden.

​Bestimmte High-Tech-Produkte, u.a. Elektronik und Sensoren, dürfen nicht mehr nach Russland exportiert werden, auch nicht, wenn sie in andere Produkte eingebaut sind: Änderungsverordnung 2022/328 vom 25. Februar 2022, Amtsblatt L 49, Art. 2a Abs. 3-5/Anh. VII.  Bei Unsicherheiten sollte nach Auskunft des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im Zweifel ein Antrag auf Ausfuhr gestellt werden. Das kann beim BAFA online über diesen Link geschehen. Mit dem Bescheid des BAFA erlangt das Geschäft Rechtssicherheit.

Bei Rückfragen zu diesem Themen stehen die Außenwirtschaftsberaterinnen und -beratern der Handwerksorganisation: https://www.handwerk-international.net/ansprechpartner zur Verfügung.

Ausbildungskonsens NRW:

Nachholaktion Schülerpraktikum – Aktionszeitraum 28.03.2022–08.04.2022

Die Partner des Ausbildungskonsens NRW werben in einer gemeinsamen Aktion dafür, kurz vor Ostern pandemiebedingt ausgefallene Schülerpraktika nachzuholen. Mit dieser Aktion will der Ausbildungskonsens einerseits Schülerinnen und Schüler motivieren, ein Praktikum in der Abgangsklasse nachzuholen, sofern sie es in der Vorabgangsklasse nicht geschafft haben und gleichzeitig Betriebe zu motivieren, auch im Aktionszeitraum gezielte Praktikumsangebote dafür zur Verfügung zu stellen. Andererseits soll diese Aktion deutlich machen, dass trotz Corona-Pandemie betriebliche Praktika flächendeckend möglich sind. Das Handwerk setzt sich bereits in den vergangenen zwei Jahren immer wieder dafür ein, die Möglichkeit des betrieblichen Praktikums trotz Corona in die Öffentlichkeit zu rücken. Denn Betriebe kommen nur dann an Auszubildende, wenn diese sich für den Beruf begeistern. Die Voraussetzung dafür ist, dass man die betriebliche Praxis kennenlernt. Berufswahlentscheidungen können nicht aufgrund von Sachinformationen erfolgen, sondern erfolgen stark emotional, wobei die Atmosphäre im Betrieb mit den dort arbeiten Menschen, den Gerüchen und der Kommunikation maßgeblich ist.

Das Schulministerium hat den Aktionszeitraum ausgewählt. Für die Konsenspartner war es besonders wichtig, dass die Nachhol-Praktika in einer Zeit liegen, die in den schulischen Ablauf bestmöglich hineinpasst. Grundsätzlich werden Praktikumsplätze nicht zu festen Zeiträumen im Handwerk angeboten, sondern sehr flexibel, passend zu den individuellen Bedarfen. Um ein Praktikumsplatz in einen der vielen verschiedenen Handwerksbetrieben zu finden, gibt es sehr komfortable Tools, wie das Praktikumsnavi: https://www.whkt.de/praktikumsnavi

Besonders gut kommt es bei Betrieben an, wenn sich Schülerinnen und Schüler und nicht deren Eltern direkt beim Betrieb melden. Für die Sonderaktion gibt es zwei Websites, auf der man alle wichtigen Links zu Praktikumsbörsen und Hilfestellungen findet:

https://www.schulministerium.nrw/praktikum-jetzt
https://www.mags.nrw/praktikum-jetzt 

In einer gemeinsamen Pressemitteilung der Ausbildungskonsenspartner betont WHKT-Präsident Schröder: „»Nichts ist für die Berufliche Orientierung wichtiger als Betriebspraktika. Das personalintensive Handwerk beteiligt sich sehr gerne an der Aktion und motiviert nicht nur Betriebe, Praktikumsplätze anzubieten, sondern insbesondere auch Schülerinnen und Schüler, sich zu trauen, einfach mal bei Betrieben des Handwerks anzufragen, um in den beruflichen Alltag hereinzuschnuppern. Im Handwerk stehen Mensch und Familie im Mittelpunkt, da macht die Arbeit nicht nur Freude, sondern ist auch sinnstiftend.«

Dem Handwerk ist besonders wichtig, dass Schülerinnen und Schüler nicht nur Pflichtpraktika im Rahmen ihrer Schullaufbahn absolvieren, sondern auch in den Ferien die eine oder andere Woche für ein freiwilliges Praktikum nutzen, um Betriebe und Berufe besser kennenzulernen und dort auch eine ideale Anschlussperspektive für eine Ausbildung zu finden.

Agenda zur Stärkung der Berufsbildung des Landes NRW:

Forderungen des Handwerks werden vom Schulministerium NRW aufgegriffen

Die Wirtschaftsorganisationen sind sich einig, welche wichtige Aspekte in der von der Landesregierung veröffentlichten Agenda zur Stärkung der Berufsbildung fehlen. In einem intensiven Austausch auf Spitzenebene mit dem Schulministerium wurden folgende Themen angesprochen, die dem Handwerk und gleichermaßen IHK NRW und der unternehmer nrw besonders wichtig sind:

  1. Vorrang der dualen Ausbildung am Berufskolleg
  2. Überregionale Schulentwicklungsplanung unter Einbindung der Wirtschaft
  3. Nutzung der Digitalisierung bei der Fachklassenbildung für den ländlichen Raum
  4. Stellenzuweisung je Fachklasse, nicht abhängig von der Anzahl der Azubis je Klasse
  5. Mehr Personalressourcen für attraktiven Unterricht in den Fachklassen mit Binnendifferenzierung
  6. Sicherung der quantitativen und qualitativen Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte für gewerblich-technische Ausbildungsberufe
  7. Stärkung der dualen Ausbildung auch über KAoA in der Sekundarstufe II und prioritäre Bewerbung der dualen Ausbildung durch Berufskollegs

Das Schulministerium hat klar die Bereitschaft signalisiert, die Stärkung der dualen Ausbildung am Berufskolleg zu unterstützen und die der Wirtschaft besonders wichtigen Punkte aufzugreifen und kurzfristig in den Dialog um die Konkretisierung einzusteigen.

Neue Dynamik in einem Dauerthema:

Ausbildungsabbrüche vermeiden

Die Nutzung der Probezeit in einem Ausbildungsverhältnis ist sehr sinnvoll, um Fehlentscheidungen von Seiten der Ausbildungsbetriebe oder Auszubildenden zu korrigieren. Jede spätere Vertragslösung ist problematisch. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen sind diese späteren Vertrgslösungen zu zwei Drittel vermeidbar, wenn rechtzeitig Maßnahmen getroffen würden. Die Kommunikation zwischen den Vertragspartnern ist ein zentrales Instrument.

Um flächendeckend die Anzahl an Ausbildungsabbrüchen, insbesondere aufgrund von schulischen Defiziten, zu reduzieren, verständigen sich aktuell Kammern, Regionaldirektion NRW der BA, Schulministerium und Arbeitsministerium über eine gezielte Kooperationsstruktur, die in den Fachklassen des dualen Systems ansetzt. Sie soll regional vorhandene Fördermaßnahmen für Auszubildende und Ausbildungsbetriebe transparent und zugänglich machen. Auch die Baustelle der fehlenden Fachsprachenförderung für Geflüchteten in dualer Ausbildung wird aufgegriffen.

Erster Austausch:

Antrittsbesuch bei neuer Verkehrsministerin Ina Brandes

Zu einem ersten Austausch besuchte nun WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier die neue NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes. Frau Brandes ist seit dem 28. Oktober 2021 Nachfolgerin von Hendrik Wüst, der zum Ministerpräsidenten gewählt wurde.

Themen des Austauschs waren unter anderem das derzeit entstehende gemeinsame Mobilitäts-Projekt, das Azubi-Ticket sowie die Folgen der Brückensperrung auf der A45 für das Handwerk. In einem gemeinsamen Mobilitäts-Projekt von WHKT und Verkehrsministerium soll die Zukunft der Mobilität im Handwerk umfassend beleuchtet werden. Die Themenpalette reicht dabei von der Mobilität von Arbeitnehmenden und Auszubildenden über die Berücksichtigung handwerklicher Verkehre in Innenstädten bis hin zu betrieblichem Fuhrpark-Management. 

Im Dialog:

Austausch mit Vertretern der FDP

Der Fraktionschef der FDP im Düsseldorfer Landtag, Christof Rasche, und der Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium, Christoph Dammermann, waren jüngst zu Gast beim WHKT. Zu einem persönlichen Austausch empfingen Präsident Berthold Schröder und Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier Fraktionschef Christof Rasche in der WHKT-Geschäftsstelle in Düsseldorf. Thema des Austauschs war auch das jüngst verabschiedete FDP-Wahlprogramm und die darin enthaltenen Anknüpfungspunkte für das Handwerk. Die Vertreter des WHKT betonten hierbei insbesondere die Herausforderungen der Fachkräftesicherung in den kommenden Jahren. Auch die weiteren Öffnungsschritte im Hinblick auf den weiteren Verlauf der Pandemie wurden thematisiert. 

Ebenso stand das FDP-Wahlprogramm zur Landtagswahl im Mittelpunkt eines Austauschs der Hauptgeschäftsführer der NRW-Handwerkskammern mit NRW-Wirtschaftsstaatssekretär Christoph Dammermann. Herr Dammermann erläuterte die Grundzüge des liberalen Programms, das auf Innovation und individuelle Aufstiegschancen setze. In der Diskussion wurden insbesondere Fragen der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung thematisiert. Auch die Frage, wie Gründung im Handwerk befördert werden kann, war Thema der Runde.

Regelmäßig tauscht sich der WHKT auf verschiedenen Ebenen mit den Vertreterinnen und Vertretern aller demokratischen Parteien aus.

Im Austausch:

ZDH-Generalsekretär zu Gast beim Kamingespräch der Arbeitnehmer-Vizepräsidenten

Marc Giering, Matthias Heidmeier (WHKT), Michael Neuhaus, Karl-Heinz Reidenbach, Alexander Hengst, Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Felix Kendziora, Norbert Wichmann (DGB), Sonja Wilmer-Kausch, Bernhard Blanke, Ralf Noltemeyer (v.l.n.r.)

Zu einem Kamingespräch konnte WHKT-Vizepräsident Felix Kendziora nun den Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Holger Schwannecke, begrüßen.

Die sieben Arbeitnehmer-Vizepräsidenten der nordrhein-westfälischen Handwerkskammern tauschten sich mit Herrn Schwannecke über eine Vielzahl aktueller Themen aus. Die Herausforderung der Fachkräftesicherung und die nötige Stärkung der Tarifpartnerschaft wurden ebenso diskutiert wie die Frage der vom Handwerk angestrebten gesetzlichen Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung. Gemeinsam wurde betont, dass der Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Handwerk eine große Bedeutung zukommt. Diese besondere Partnerschaft im Handwerk biete enorme Gestaltungschancen in der Politik und sei im Sinne der kleinbetrieblichen Struktur ein echtes Pfund.

Mit dabei waren neben WHKT-Hauptgeschäftsführer Mattias Heidmeier auch Norbert Wichmann für den DGB und Sonja Wilmer-Kausch vom Kolpingwerk Landesverband NRW.

Europa:

Vorschlag für ein europäisches Datengesetz berücksichtigt wichtige Handwerksanliegen

Am 23. Februar 2022 hat die EU-Kommission einen Vorschlag für eine »Verordnung über harmonisierte Regeln für einen fairen Zugang zu Daten und deren Nutzung« vorgestellt.

Ziel des so genannten »Data Act« ist es, einen interessengerechten Zugang zu produktbezogenen Daten zu gewährleisten. Ein solcher Zugang ist für Handwerksbetriebe von zunehmender Bedeutung, wenn sie ihren Kunden Reparatur-, Wartungs- und andere Leistungen rund um „smarte“ Geräte anbieten wollen. Entscheidend ist, dass der Kunde oder die Kundin die Möglichkeit erhält, über die von ihm oder ihr generierten Daten zu verfügen, sie mit einem Dienstleister zu teilen und dass die Daten nicht automatisch an den Hersteller fließen.

Der Vorschlag zum Data Act folgt einem solchen nutzerzentrierten Ansatz. Er strebt zudem eine Verschiebung der Marktmacht großer Unternehmen und Plattformen, die als »gatekeeper« fungieren, hin zu kleinen und mittleren Unternehmen und Verbrauchern an. Das ist aus Sicht von Handwerksbetrieben sehr zu begrüßen.

Vorgesehen ist, dass nicht-personenbezogene Daten, die durch die Nutzung von vernetzten Produkten anfallen, seitens der Hersteller der Produkte nur auf Grundlage eines Vertrages mit den Nutzern verarbeitet werden dürfen. Dies wird begleitet von vorvertraglichen Aufklärungspflichten. Nutzer sollen einen Anspruch erhalten, jederzeit Zugang zu den von ihnen mit Produkten oder Diensten erzeugten Daten zu erlangen. Sie sollen auch verlangen können, dass Anbieter die Daten kostenlos und unverzüglich Dritten – zum Beispiel einem Handwerksbetrieb ihrer Wahl – zur Verfügung stellt.

Um kleine und mittlere Betriebe im Wettbewerb zu schützen, sieht der »Data Act« ein Verbot unfairer Vertragsklauseln in Standardverträgen zu Datennutzung und -lizensierung vor, insbesondere eine katalogartige Aufzählung von Vertragsinhalten, deren Vereinbarung zur Unwirksamkeit einzelner Klauseln oder des gesamten Vertrages führen kann.

Gut gestartet:

Jetzt anmelden – Wettbewerb des Handwerks DesignTalente 2022

Noch bis Mitte Mai 2022 können sich junge Handwerkerinnen und Handwerker aus NRW im Alter bis 30 Jahre mit Fotos ihrer selbst gestalteten Objekte in folgenden Themenbereichen bewerben: Kleidung und Textil, Möbel, Objekt und Skulptur, Schmuck, Wohnen und Außenbereich, Medien.

Eine unabhängige Jury wählt ab dem 15. Mai 2022 aus, welche Arbeiten zur 14-tägigen Ausstellung in Köln am 25. September zugelassen werden. Zusätzlich identifiziert die Expertenjury in jedem der sechs Themenbereiche eine Siegerin bzw. einen Sieger. Neben der Möglichkeit, das eigene Design in der Ausstellung öffentlichkeitswirksam zu platzieren und im Katalog aufgenommen zu werden, werden die Siegerinnen und Sieger mit jeweils 3.000 Euro Siegesprämie ausgezeichnet.

Gefördert wird der Wettbewerb für Gestaltungstalente im Handwerk vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation und Digitalisierung des Landes NRW. Die Organisation liegt beim Westdeutschen Handwerkskammertag (WHKT) in Düsseldorf.

Über die vom WHKT entwickelte Plattform www.designtalente-handwerk-nrw.de ist eine direkte Anmeldung möglich und sind weitere Hinweise zum Wettbewerb zu finden. Bilder der eigenen Arbeiten hochladen – fertig. Kosten entstehen selbstverständlich für die Teilnahme am gesamten Wettbewerb nicht.

Das Ziel des Wettbewerbs besteht erstens darin, zu zeigen, wie viel Ideenreichtum und Gestaltungstalent im Handwerk steckt sowie zweitens junge Handwerkerinnen und Handwerker dabei zu unterstützen, sich als Gestalterin und Gestalter einen Namen zu machen. Alle Akteure freuen sich daher, dies gemeinsam zu unterstützen.  

Die Schirmherrschaft für den Wettbewerb hat NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst übernommen. In seiner Grußbotschaft hebt er die Vielfalt des Handwerks, seine beruflichen Perspektiven und die Leistungen der Handwerksbetriebe hervor. »Als starke Säule des Mittelstands bilden sie das Rückgrat der deutschen Wirtschaft«, so der Ministerpräsident. Weiter betont er, dass die Kreativität und die Energie innovativer Lösungen das Ergebnis einer meisterlichen Ausbildung seien. »Das beweisen alle zwei Jahre auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs DesignTalente im Handwerk eindrucksvoll. Ich freue mich daher auf viele gute Wettbewerbsarbeiten und wünsche allen Teilnehmenden gutes Gelingen.«

Der diesjährige Wettbewerb steht unter dem offen gehaltenen Motto „ideen formen material“. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine abgeschlossene Handwerksausbildung, unabhängig davon, ob man aktuell in einem anderen Bereich tätig ist, sich weiterbildet, studiert oder vielleicht auch bereits selbstständig ist. Die vollständigen Teilnahmebedingungen sind online auf den Wettbewerbsseiten zu finden.

Zur Teilnahme können Fotos von bis zu drei Arbeiten eingereicht werden. Wichtig ist, dass man diese selbst gestaltet hat und die Objekte nicht bereits beim Wettbewerb DesignTalente eingereicht wurden. Eine Einreichung bei anderen Wettbewerben, zum Beispiel dem Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks, bleibt davon unberührt. Auch können Gesellen- oder Meisterstücke sowie Leistungen für Kunden oder Auftragsarbeiten zum Wettbewerb angemeldet werden. Wichtig ist, dass die Arbeiten selbst erstellt wurden und diese auf der Ausstellung in Köln 14 Tage gezeigt werden können.

Begeisterter Unterstützer des Wettbewerbs ist NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart: »Der Faktor Gestaltung macht Produkte unterscheidbar und individualisierbar, benutzerfreundlich und einzigartig. Die Bedeutung der Designkompetenz im Handwerk ist groß: Gestaltung als Querschnittskompetenz ist für die Entwicklung vieler Gewerke von ähnlich hoher Bedeutung wie digitale Fertigkeiten. Auch die digitale Welt kann auf den Einfallsreichtum als menschlichen Faktor nicht verzichten.«

»DesignTalente ist Leistungsschau handwerklichen Designs, die gerade jungen Handwerkerinnen und Handwerkern beste Chancen bietet, auf sich und ihr gestalterisches Talent öffentlichkeitswirksam aufmerksam zu machen«, unterstreicht WHKT-Präsident Berthold Schröder. »Der Wettbewerb DesignTalente zeigt, was Fachkräfte im Handwerk so besonders macht: Ihr Können!«, so WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier.

Um die Vielfalt des gestalterischen Könnens im Handwerk auch in diesem Wettbewerbsjahr zeigen zu können, freuen sich die Organisatoren und Förderer des Wettbewerbs auf viele spannende Wettbewerbsarbeiten. Allen Unterstützern und Multiplikatoren ein großes Dankeschön fürs Aufmerksammachen, Weiterleiten und Empfehlen.

Ein Medienpaket zum diesjährigen Wettbewerb für Multiplikatoren und den SocialMedia-Einsatz ist hier zu finden: www.designtalente-handwerk-nrw.de/medienpaket.

Online-Anmeldung und Informationen unter www.designtalente-handwerk-nrw.de.

Schulministerium geht auf Wünsche des Handwerks ein:

Zwei Fachklassenstandorte für neuen Elektroberuf

Ende Januar 2022 haben die Bezirksregierungen einvernehmlich festgelegt, wo der im Jahr 2021 in Kraft getretene neue Elektroberuf, Elektroniker/in für Gebäudesystemintegration, beschult wird. Die Entscheidung ist für Westfalen auf Dortmund und für das Rheinland auf Düsseldorf gefallen. Ob Auszubildende aus benachbarten Bundesländern hinzukommen werden, wird aktuell noch geprüft.

Die sieben Handwerkskammer hatten gemeinsam mit dem Landesverband klare Erwartungen an den dualen Partner Schule formuliert und an die Schulministerin adressiert: zwei Klassen statt nur einer Landesfachklasse, Beschulung ab dem ersten Ausbildungsjahr sowie Blockunterricht mit Unterbringungsmöglichkeiten. Das wird ab Sommer 2022 Realität.

IQ NETZWERK NRW:

Neue Kooperation der Handwerkskammer Münster mit dem Mobilen Beratungsteam beim WHKT

Das IQ Mobile Beratungsteam ist seit mehr als sechs Jahren beim WHKT für die berufliche Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung in NRW zuständig. Mit seinem mobilen Angebot ermöglicht das IQ Teilprojekt, flexibel auf den Bedarf einzugehen und eine flächendeckende Beratung zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse in NRW.

Ab Februar 2022 begleitet das IQ Mobile Beratungsteam mit seiner jahrelangen Expertise die Arbeit der Handwerkskammer Münster im Rahmen der Anerkennungsverfahren. Hierfür wurden auf die Bedürfnisse der Handwerkskammer Münster zugeschnittene Absprachen getroffen.

Auf Wunsch der Handwerkskammer Münster wird die IQ Mobile Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung nun gleich zu Beginn eines möglichen Anerkennungsverfahrens, noch vor Antragsstellung beratende Tätigkeiten übernehmen.

Die Handwerkskammer Münster ist nach Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG) in ihrem Einzugsgebereich zuständig für die rechtsverbindlichen Anerkennungsbescheide bei ausländischen Berufsabschlüssen im Handwerk.

Anerkennungsanfragen an die Handwerkskammer Münster werden über das Werkzeug der digitalen Beratungsanmeldung (Web App*) direkt an das IQ Beratungsteam weitergeleitet. In der Anerkennungsberatung durch das Mobile Beratungsteam vor der Antragstellung bei der HWK Münster findet auch die Festlegung des (deutschen) Referenzberufs statt. Wesentlicher Inhalt der Beratung ist zu diesem frühen Zeitpunkt des Verfahrens zudem die Beratung zur Finanzierung. Die anerkennungssuchende Person wird bei der gesamten Antragstellung durch eine Ansprechperson des IQ Beratungsteams begleitet, so dass ein vollständiger Antrag mit allen erforderlichen Nachweisen bei der Handwerkskammer Münster eingereicht werden kann. Zur Erlangung der vollen Gleichwertigkeit kann im Anschluss an den von der Handwerkskammer Münster erstellten Bescheid die Qualifizierungsberatung auf Wunsch ebenfalls durch das IQ Beratungsteam durchgeführt werden.

Eine direkte Weiterleitung der anerkennungssuchenden Personen zum Projekt »ValiKom« ist vorgesehen, wenn zwar Berufserfahrungen in einem Handwerksberuf, aber keine formellen Ausbildungsabschlüsse vorliegen. Im Rahmen des Projektes »ValiKom« bieten beteiligte Kammern Validierungsverfahren an, mit denen berufliche Kompetenzen bewertet und zertifiziert werden können, so auch die HWK Münster.

Sämtliche Services der mobilen Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung NRW werden aus Mitteln des Förderprogramms Integration durch Qualifizierung (IQ) finanziert und stehen im Rahmen der Kapazitäten kostenfrei zu Verfügung.

Das Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung (IQ)« zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mit Migrationshintergrund ab. Das Programm wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA).

* Die Web-App ist ein digitales mehrsprachiges Instrument zur Beratungsanmeldung. Durch diese digitale Möglichkeit der Beratungsanmeldung bei uns, gestaltet sich die Schnittstelle zwischen HWK Münster und dem IQ Netzwerk unkompliziert, schnell und papierlos.

Außenwirtschaft:

Ausblick auf vielfältiges Angebot für das NRW-Handwerk

Das Netzwerk NRW Handwerk international bietet Handwerksunternehmen in NRW auch in diesem Jahr wieder ein breites Angebot an Informationsveranstaltungen, Messen und Unternehmerreisen, die Betriebe bei ihrem Weg ins Ausland unterstützen.

Im Rahmen der Veranstaltungen erhalten Unternehmen Informationen zu Marktpotenzialen sowie konkrete Unterstützungsangebote für ihre Auslandstätigkeit, z. B. in den Bereichen Bau/Ausbau in Benelux, Frankreich, Spanien und dem Vereinigten Königreich, Lebensmittel und Infektions- und Hygieneschutz in Belgien, oder weiter entfernten Märkten wie den USA, die vielfältige Geschäftsmöglichkeiten bieten. Die Projekte werden durchgeführt gemeinsam mit NRW.Global Business und weiteren Partnern.

Nähere Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie unter www.handwerk-international.net/veranstaltungen. Beratung für ihre Auslandstätigkeit erhalten Unternehmen bei den Außenwirtschaftsberaterinnen und -beratern der Handwerksorganisation: www.handwerk-international.net/ansprechpartner.

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Vorwort


Liebe Leserinnen und Leser,

am 15. Mai wird ein neuer Landtag gewählt. Die vor uns liegenden Weichenstellungen in der nordrhein-westfälischen Landespolitik sind für das Handwerk von größter Bedeutung. Trotz guter Handwerkskonjunktur sind die Herausforderungen für die Betriebe und ihre Beschäftigten enorm, sollen sie doch die Transformation unserer Gesellschaft hin zu Klimaneutralität und Nachhaltigkeit stemmen. Dass 400.000 Wohnungen gebaut und noch viel mehr saniert werden sollen, ist nur die Spitze des Eisbergs – viele Ölheizungen sollen verschwinden, Solarpanele installiert und alles soll am besten mit smarter Gebäudetechnik vernetzt werden. Von der Umsetzung der E-Mobilität haben wir dabei noch gar nicht gesprochen.

Es gibt also viel zu tun, nicht nur für die 194.000 Handwerksbetriebe in NRW, auch für die Landespolitik. Denn die nötige Transformation unserer Gesellschaft stellt die Diskussion über den Fachkräftemangel im Handwerk in ein ganz anderes Licht. Wenn es uns nicht gelingt, genügend Fachkräfte für das Handwerk zu finden, werden die gewaltigen Aufgaben, die etwa im Klimaschutz auf uns warten, schlicht nicht erledigt werden können. Das heißt, dass die Politik handeln muss. Das Handwerk benötigt Nachwuchs. Den Sonntagsreden über die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung müssen jetzt Taten folgen.

Nordrhein-Westfalen hat die Chance voranzugehen. Der Anspruch der kommenden Legislaturperiode sollte es sein, unser Land zur Nummer eins bei der dualen Bildung und der Fachkräftesicherung zu machen. Die Voraussetzungen für diesen Paradigmenwechsel sind so schlecht nicht. Die jüngste Entscheidung des Landes zur Übernahme von einem Drittel der Kosten bei der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung ist in diesem Sinne ein wichtiges Signal. Wir brauchen mehr davon.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Matthias Heidmeier
Hauptgeschäftsführer
 

Großer Erfolg für das Handwerk in NRW:

Nordrhein-Westfalen realisiert »Drittelfinanzierung« bei der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU)

Das Jahr 2022 beginnt für die duale Berufsausbildung im Handwerk mit einer guten Nachricht von NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann: Nordrhein-Westfalen wird seine Förderung für die Grund- und Fachstufenlehrgänge der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) im Handwerk auf ein Drittel der Kosten anheben. Das bedeutet konkret, dass im Jahr 2022 rund 7 Millionen Euro mehr in die ÜLU fließen. »Damit setzt Nordrhein-Westfalen Maßstäbe bei der Unterstützung der dualen Ausbildung. Wir kämpfen seit Jahren dafür, dass Bund, Land und Betriebe sich zu je einem Drittel an den Kosten der ÜLU beteiligen«, erklärt der Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT), Berthold Schröder.

Bislang tragen die Betriebe den Löwenanteil der Kosten der ÜLU. »Die Drittelfinanzierung des Landes NRW in 2022 ist nicht nur ein konkretes Entlastungssignal für die Betriebe und damit ein zusätzlicher Anreiz auszubilden. Es handelt sich vor allem um ein politisch bedeutsames Signal im Sinne der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung«, erklärt Schröder. 

Dieser Rückenwind für die duale Ausbildung ist nach Ansicht des NRW-Handwerks dringend nötig. »Es sind schließlich auch die Handwerksbetriebe, die zum Beispiel den nötigen Klimaschutz an Gebäuden realisieren. Hierfür und für viele andere Zukunftsaufgaben braucht es mehr denn je gut ausgebildete Fachkräfte, die die enormen Aufstiegschancen des Handwerks nutzen«, erklärt Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer des WHKT.

Es komme nun darauf an, die Drittelfinanzierung in Nordrhein-Westfalen auch über 2022 hinaus zu realisieren. »Das Handwerk erwartet von den politischen Parteien, dass dies im Sinne der beruflichen Bildung und der Fachkräftesicherung in einem Koalitionsvertrag nach der Landtagswahl festgeschrieben wird«, betont Heidmeier.

Die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung ergänzt die praktische Ausbildung im Betrieb und ist damit ein wichtiges Qualitätssicherungsinstrument der handwerklichen Ausbildung. Neben der Ausbildung in den zumeist kleinen Handwerksbetrieben ist es von hoher Bedeutung, dass die Auszubildenden in den Bildungszentren des Handwerks weitergehende Einblicke in die handwerklichen Möglichkeiten ihres Wunschberufes erhalten und ihre Fertigkeiten produktionsunabhängig vertiefen können. Genau das realisieren die überbetrieblichen Bildungszentren des Handwerks im ganzen Land.

Jetzt anmelden:

Aufruf zur Teilnahme am Wettbewerb »DesignTalente Handwerk NRW 2022«

Mit Beginn des Jahres haben junge Handwerkerinnen und Handwerker aus NRW die Möglichkeit, sich mit Fotos ihrer gestalteten Objekte online für eine Teilnahme am Wettbewerb »DesignTalente Handwerk NRW« zu bewerben. Teilnehmen dürfen junge Handwerkerinnen und Handwerker, die zum Anmeldeschluss im Mai 2022 ihr 30. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, unabhängig von ihrem beruflichen Status. Ob Selbstständige, Gesellinnen oder Gesellen, Meisterinnen oder Meister, Gestalterinnen oder Gestalter im Handwerk – alle, die erfolgreich ein Handwerk erlernt haben, sind angesprochen, können mitmachen und sich mit ihren Arbeiten am Wettbewerb beteiligen.

Die Eröffnung der 14-tägigen Ausstellung aller durch die Jury ausgewählten Objekte sowie die Bekanntgabe der Siegerinnen und Sieger in den Themenbereichen findet am 25. September 2022 unter Teilnahme von NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart in der Handwerkskammer zu Köln statt.

NRW-Wirtschafts- und Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: »Erst der Faktor Gestaltung macht aus Alltagsprodukten etwas ganz Besonderes. Der Wettbewerb „DesignTalente Handwerk NRW“ schafft bei jungen Handwerkerinnen und Handwerkern früh ein Bewusstsein für gutes Design und individuelles Marketing.«

Berthold Schröder, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT), ist überzeugt: »Der Wettbewerb zeigt, wie viel Handwerk in Gestaltung und wie viel Gestaltung im Handwerk steckt. „DesignTalente“ ist eine Leistungsschau handwerklichen Designs, die gerade jungen Handwerkerinnen und Handwerkern beste Chancen bietet, auf sich und ihr gestalterisches Talent öffentlichkeitswirksam aufmerksam zu machen.«

Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer des WHKT zum Wettbewerb und seiner Bedeutung: »Gestaltung und Design sind Querschnittsaufgaben in den allermeisten Berufsfeldern des Handwerks. Im Wettbewerb „DesignTalente Handwerk NRW“ machen junge Handwerkerinnen und Handwerker sehr deutlich, welche Qualität in ihrer Ausbildung steckt, mit welcher Leidenschaft sie ihren Beruf ausüben und mit wie viel Ideenreichtum und fachlicher Kompetenz sie Lösungen in der Praxis umsetzen. Das zeigt auch die Schirmherrschaft für den Wettbewerb „DesignTalente Handwerk NRW 2022“, die Ministerpräsident Hendrik Wüst übernommen hat.«

Die eingereichten Wettbewerbsobjekte müssen nicht gesondert für den Wettbewerb angefertigt worden sein. Es kann sich um Aufträge, Meister- oder Gesellenstücke sowie sonstige Arbeiten handeln. Wichtig ist, dass die Objekte für die Ausstellung in Köln zwei Wochen zur Verfügung gestellt werden und diejenigen, die sich mit ihren Leistungen bewerben, diese auch selbst – in genehmigten Einzelfällen auch gemeinschaftlich mit anderen Handwerkerinnen und Handwerkern – hergestellt haben.

In folgenden Themenbereichen können online bis zu zehn Fotos der gestalteten Objekte zur Wettbewerbsteilnahme eingereicht werden: Kleidung und Textil, Möbel, Objekt und Skulptur, Schmuck, Wohnen und Außenbereich, Medien. Eine unabhängige Jury wählt nach Einsendeschluss am 15. Mai 2022 aus, welche Arbeiten zur Ausstellung zugelassen werden. Zusätzlich identifiziert die Jury in jedem der sechs Kategorien eine Siegerin bzw. einen Sieger. Diesen winkt eine Siegesprämie in Höhe von jeweils 3.000 Euro.

Einen Eindruck davon, welche Objekte in den vergangenen Jahren zur Ausstellung zugelassen wurden, liefert die Seite www.designtalente-handwerk-nrw.de. Hier sind gleichfalls die Teilnahmebedingungen abrufbar und es steht die Möglichkeit zur Online-Anmeldung zur Verfügung.

Der Wettbewerb »DesignTalente Handwerk NRW« und die Teilnahme an der Ausstellung ist selbstverständlich kostenfrei und wird von den Handwerkskammern in NRW sowie den Gestaltungsakademien des Handwerks in Aachen und Münster fachlich begleitet. Der Wettbewerb findet statt mit finanzieller Unterstützung durch das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Online-Anmeldung und Informationen unter: www.designtalente-handwerk-nrw.de

Ein Medienpaket für Multiplikatoren und Social Media ist zu finden unter: www.designtalente-handwerk-nrw.de/medienpaket

Impressionen vom Wettbewerb 2020: www.whkt.de/owncloud/index.php/s/zMdQVa8KUc2BF9t

Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW 2022:

Handwerkerinnen und Handwerker mit besonderem Engagement gesucht

Viele Menschen im Handwerk engagieren sich weit über ihr Berufsfeld hinaus. Ob in der Entwicklungshilfe, bei Katastrophen im In- und Ausland oder auch im kleinen, nachbarschaftlichen und sozialen Umfeld, in der Lebenshilfe. Was sie leisten, ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft, zeigt Zusammenhalt und Verantwortung. Warum sie dies tun? Weil ihnen die Menschen nicht egal sind, weil es ihnen ein Anliegen ist, zu unterstützen. Weil sie etwas beitragen und weitergeben wollen, weil es ein gutes Gefühl ist, etwas unternommen zu haben, was anderen Erleichterung, Sicherheit oder neuen Lebensmut verschafft.

Da dieser wertvolle Beitrag ehrenamtlicher Handwerkerinnen und Handwerker selten die Bühne betritt oder hinreichend Anerkennung erfährt, findet einmal jährlich in Raesfeld der vom WHKT organisierte »Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW« mit Unterstützung des NRW-Wirtschaftsministeriums statt. Gleichgesinnte im Ehrenamt des Handwerks tauschen sich aus und berichten im persönlichen Gespräch mit NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart über ihre Erfahrungen, Erlebnisse und anstehenden Vorhaben. Sehr persönlich, sehr direkt.

In diesem Jahr findet der 8. Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW am Freitag, den 10. Juni, am frühen Abend in der Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld statt. Interessierte können sich gerne per Mail bis Ende Februar unter Angabe ihres Handwerks und einer kurzen Skizze ihres ehrenamtlichen Engagements melden, unter paulina.lempa[ ät ]whkt.de.

Als Highlight erfolgt die Vergabe des mit 5.000 € dotierten Ehrenamtspreises Handwerk des NRW-Wirtschaftsministeriums durch Minister Andreas Pinkwart an eine Handwerkerin oder einen Handwerker, die bzw. der in den letzten Jahren am Treffpunkt Ehrenamt teilgenommen hat. Als besondere Würdigung werden die NRW-Handwerkskammern in diesem Jahr eine Auszeichnung vergeben, die ehrenamtliche Leistungen des Handwerks in der Flutbekämpfung 2021 hervorhebt. Auch hierfür können bis Ende Februar unter genannter Mailadresse Vorschläge eingereicht werden.

Um in Zeiten von Corona eine sichere Durchführung der Veranstaltung zu gewährleisten, bitten wir um Verständnis, dass uns über die mögliche Gesamtzahl der Teilnehmenden aktuell noch keine Angabe möglich ist.

Mehr zum Treffpunkt Ehrenamt: https://www.ehrenamt-handwerk-nrw.de/start/treffpunkt-ehrenamt

Plattform für das Ehrenamt:

Nachhaltige Verankerung der Ehrenamtsakademie des NRW-Handwerks (EAH)

Mit erfolgreichem Abschluss der Aufbauphase wurden Ende 2021 die Weichen für die nachhaltige Verankerung der Ehrenamtsakademie des NRW-Handwerks (EAH) gestellt. Mit Ausweitung der Bildungs- und Netzwerkangebote sollen ab 2022 noch mehr ehrenamtlich Engagierte und Interessierte aus dem Handwerk erreicht werden.

»Wir wollen verschiedene Formate erproben und mit der Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld die Marke Ehrenamtsakademie verstetigen«, so Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertages. »Mit besonderen Konzepten im historischen Ambiente von Schloss Raesfeld wollen wir Lust auf Bildung machen und dem Ehrenamt eine Plattform geben. Ehrenamt macht Spaß und findet in der Gemeinschaft statt. Genauso wollen wir es auch mit unseren Veranstaltungen halten.«

Die Angebote sollen in Präsenz stattfinden und Schulungseinheiten zu verschiedenen Themen mit Austausch- und Diskussionsformaten kombinieren. Mit Online- und Hybridveranstaltungen möchte die EAH gleichfalls Engagierte schulen und in ihren Ehrenämtern unterstützen. »Wir wollen alle Engagierten aus der Handwerksorganisation ansprechen – unabhängig davon, ob jemand in einem Gremium, einem Ausschuss oder einem Prüfungsausschuss engagiert ist«, so Matthias Heidmeier. Erste Angebote sind bereits unter www.ehrenamtsakademie-handwerk.de/angebote verlinkt. Unter anderem sind dies Seminare zu Rhetorik, Social Media für das Ehrenamt sowie eine Orientierungsveranstaltung »Neu im Ehrenamt«. Mit Zeiten in den frühen Abendstunden (online) oder samstags in Präsenz sind die Seminare sowohl für Arbeigeberinnen und Arbeigeber als auch für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gut wahrzunehmen.  

Der Aufbau der EAH wurde gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Aus für Kfw-Förderung für klimaneutrales Bauen:

NRW-Handwerk befürchtet Vertrauensschaden

Der überraschende Förderstopp des KfW-Programms für energieeffiziente Gebäude betrifft Bauherren, Bauwillige und das Handwerk gleichermaßen. Der Präsident von Handwerk.NRW, Andreas Ehlert, erklärte hierzu: »Eine nachhaltige Förderpolitik basiert auf Planungssicherheit, Langfristigkeit und Verlässlichkeit. Diese Hauruck-Aktion des Bundeswirtschaftsministeriums ist leider das genaue Gegenteil und torpediert zahlreiche Klimaschutzmaßnahmen im Bausektor.«

Das NRW-Handwerk befürchte bei Bauherren und Investoren einen Vertrauensschaden mit Langzeitwirkung. Denn ob jetzt Sanierungswillige, bis Förderstandards neu definiert und neue Konditionen ausgeflaggt sind, später dann noch zu ihren Bauvorhaben zurückkehren, bleibe in einer Phase, in der die Preise für Baustoffe seit Monaten fast wöchentlich anziehen, stark zu bezweifeln, so Ehlert weiter.

Neue Gesetzgebungsverfahren:

Was erwartet uns 2022 aus Europa?

Das Jahr 2022 ist eines, das EU-seitig in erheblichem Umfang neue Gesetzgebungsverfahren hervorbringen wird. Hinzu kommen Verfahren, die sich bereits im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren befinden, insbesondere die rund ein Dutzend Richtlinien- und Verordnungsvorschläge des »Fit für 55«-Pakets, dem Energie- und Klimapaket der Union.

Die Gesetzesvorlagen zum »Green Deal« gehen 2022 weiter. Allerdings verschiebt sich der thematische Schwerpunkt vom Bereich Klima- und Energie hin zu Null-Schadstoff und Kreislaufwirtschaft. Zwei Kreislaufwirtschaftspakete sind für die kommenden Monate angekündigt. Das eine bringt die Erweiterung der Ökodesign-Richtlinie und einen Verordnungsvorschlag, demzufolge Umweltaussagen künftig mittels der Methodik des ökologischen Fußabdrucks nachzuweisen sind. Das andere wird sich unter anderem Kunststoff und Kunststoffverpackungen widmen. Und das ist nicht alles. Im zweiten Halbjahr folgt ein Vorschlag für ein »Recht auf Reparatur«.

Bei »Null Schadstoff« ist es ähnlich. Dort werden vor allem die Überarbeitung Luftqualitätsrichtlinie und die Überarbeitung von REACH und weiteren chemikalienrechtlichen Vorschriften die Aufmerksamkeit der Handwerksorganisation verlangen, denn die geplanten Verschärfungen, mit denen zunehmend Stoffe vom Markt verdrängt werden, könnten jedenfalls erhebliche Auswirkungen auf handwerkliche Leistungen haben.

Auch jenseits des »Green Deal« sind wichtige, umfangreiche Gesetzgebungsverfahren zu erwarten. Zu nennen ist beispielsweise das mehrfach verschobene europäische Lieferkettengesetz und das Datengesetz.

Datenzugang für Dienstleister:

Online-Event des Landes NRW und der Heinrich-Heine-Universität am 02.02.2022

Die Digitalisierung schreitet auch im Dienstleistungssektor weiter voran und birgt viele neue Chancen. Sie stellt die Unternehmen jedoch im Hinblick auf den Zugang zu Daten, Software und Plattformen vor neue Herausforderungen: Die Welt wird smart. Gegenstände, Häuser und Fabriken werden smart: Uhren fordern zu Bewegung auf, die Garderobe reicht den Regenschirm, die Heizung wärmt die Wohnung bedarfsgerecht und energiesparsam, vernetzte Autos warnen vor Staus, suchen eigenständig freie Parkplätze und wissen selbst, wann die nächste Wartung erforderlich ist. Es werden enorme Datenmengen generiert. Aber wer darf und kann darauf zugreifen? Welche Handwerkerinnen und Handwerker können in Zukunft noch die Heizung reparieren? Wie können sich mittelständische Unternehmen rüsten? Und welche Möglichkeiten gibt es, um dem Dienstleistungssektor in Nordrhein-Westfalen in einer smarten Welt Zugang zu den für die Berufsausübung essentiellen Daten zu gewähren? Wie können rechtliche Rahmenbedingungen aussehen?

Diese Fragen werden am 02.02.2022 von 09:30 bis 12:30 Uhr digital mit Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Justiz und Anwaltschaft sowie mit den Teilnehmenden diskutiert.

Programm und Anmeldung unter: www.wirtschaft.nrw/termin/datenzugang-fuer-dienstleister-online-event

Spendenaktion für Handwerksbetriebe:

»Handwerk hilft« bringt 650.000 Euro an Spenden zusammen

Flut und Hochwasser haben im vergangenen Juli dramatische Spuren hinterlassen: In Nordrhein-Westfalen richtete das Hochwasser vor allem im Rhein-Sieg-Kreis, in Teilen des Bergischen Landes und im Kreis Euskirchen enorme Schäden an – ebenso in Hagen und Wuppertal. In Rheinland-Pfalz waren neben dem Ahrtal auch Regionen der Eifel sowie Trier stark betroffen. Auch viele Handwerkerinnen und Handwerker sind unmittelbar betroffen: Sie haben vertraute Menschen, ihr Zuhause oder Geschäftsräume, Maschinen, Werkzeuge und Arbeitsmaterialien oder ihre wirtschaftliche Existenz verloren.

Bereits unmittelbar nach der Katastrophe hatte die Handwerkskammer zu Köln stellvertretend für den Zentralverband des Deutschen Handwerks ein zentrales Spendenkonto eingerichtet, auf dem zahlreiche Spenden aus dem gesamten Bundesgebiet eingingen. Auf diesem Weg konnte eine Spendensumme in Höhe von insgesamt 650.000 Euro gesammelt werden. Viele der Geberinnen und Geber haben sich mit der Kölner Kammer in Verbindung gesetzt. Dabei wurde deutlich, wie wichtig ihnen die gemeinsame Aktion „Handwerk hilft“ als besonderes Zeichen der Solidarität mit Handwerksunternehmen ist.

Eine unabhängige Kommission entscheidet über die Zuteilung der Spendengelder: Bis zum 15.02.2022 können sich betroffene Handwerkerinnen und Handwerker für eine persönliche finanzielle Hilfe in Höhe von jeweils 5.000 Euro bewerben. Das Antragsformular ist bewusst kurzgefasst und kann auf den Internetseiten der betroffenen Handwerkskammern sowie vieler Kreishandwerkerschaften heruntergeladen oder per E-Mail (hochwasser[ ät ]hwk-koeln.de) angefordert und ausgefüllt dorthin zurückgemailt werden.

Angesprochen sind hier all diejenigen Unternehmerinnen und Unternehmer im gesamten Überschwemmungsgebiet, deren durch Hochwasser und Flut im Juli 2021 entstandener Schaden teilweise oder gar nicht durch eine Versicherung oder staatliche Unterstützung in Form von Sofort- und Aufbauhilfe aufgefangen wurde. Vorrangig sollen diejenigen bedacht werden, die nach wie vor in einer Notsituation sind – nur eingeschränkt, improvisiert oder gar nicht arbeiten können.

Außenwirtschaft:

Handwerksbetriebe aus NRW sind international erfolgreich

Hans-Joachim Hering, Vorsitzender der LGH, Christoph Dammermann, Staatssekretär NRW-Wirtschaftsministerium, Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer Westdeutscher Handwerkskammertag, Andreas Ehlert, Präsident Handwerkskammer Düsseldorf, Felix Neugart, Geschäftsführer NRW.Global Business, Almut Schmitz, Leiterin LGH-Koordinierungsstelle Außenwirtschaft

Am 20. Januar 2022 fand die Auftaktveranstaltung »Märkte, Fachkräfte, Standort – Handwerk wächst. International« der Koordinierungsstelle Außenwirtschaft in hybrider Form statt. Neben dem Netzwerk NRW Handwerk international wurde die Veranstaltung von Referentinnen und Referenten aus der Handwerksorganisation, dem NRW-Wirtschaftsministerium, der NRW.Global Business GmbH, der Germany Trade and Invest GmbH und verschiedenen Handwerksunternehmen begleitet.

Im Rahmen von Vorträgen und Good Practice-Kurzfilmen wurden die vielfältigen Potenziale von Handwerksunternehmen auf internationalen Märkten aufgezeigt und der große Mehrwert von Auslandsaktivitäten für die Betriebe und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch die teilnehmenden Handwerksunternehmen beleuchtet. Die immense Rolle, die Handwerksunternehmen weltweit beim Klimaschutz und der internationalen Fachkräftesicherung einnehmen, wurde dabei immer wieder betont.

Auch die Herausforderungen für Handwerksbetriebe bei ihrer Geschäftsanbahnung im Ausland, wie etwa bürokratische Hürden, steuer- und sozialversicherungsrechtliche Fragen oder Visaangelegenheiten, wurden thematisiert. Sowohl das Beratungsangebot der Handwerkskammern und Fachverbände als auch die konkreten Förderangebote des Landes für das Handwerk wurden in diesem Kontext erörtert und als wertvolle Hilfestellung für Handwerksbetriebe mit Interesse an einer Auslandstätigkeit hervorgehoben.

Wie die Veranstaltung gezeigt hat, wird es auch in Zukunft darum gehen, die Potenziale des Handwerks im Ausland weiter auszuschöpfen und Handwerksunternehmen bestmöglich bei ihren Internationalisierungsvorhaben zu unterstützen. Weitere Informationen zur Veranstaltung und zum Netzwerk NRW Handwerk international finden Sie unter www.handwerk-international.net. Beratung für ihre Auslandstätigkeit erhalten Unternehmen bei den Außenwirtschaftsberaterinnen und -beratern der Handwerksorganisation: https://www.handwerk-international.net/ansprechpartner.

Anerkennungsverfahren ausländischer Berufsqualifikationen:

Steigende Antragszahlen im Handwerk

Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie ist im Zeitraum des ersten Halbjahrs 2019 bis zum ersten Halbjahr 2021 sowohl die Anzahl an Einstiegsberatungen als auch die Anzahl an Anerkennungsanträgen und Gleichwertigkeitsbescheiden bei den Handwerkskammern gestiegen. Dies besagt eine statistische Erhebung zur Berufsanerkennung, die vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Rahmen des Anerkennungsmonitorings in Kooperation mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) regelmäßig durchgeführt wird. Gleichzeitig haben die zuständigen Stellen bundesweit für das Jahr 2020 rückläufige Zahlen an durchgeführten Qualifikationsanalysen bei fehlenden schriftlichen Belegen gemeldet: Waren es in den Jahren 2018 und 2019 noch jeweils über 250, wurden in 2020 genau 159 »sonstige Verfahren« gemäß §14 BQFG durchgeführt. Der überwiegende Teil der im Zeitraum von 2012 bis 2020 gemeldeten 1.275 Qualifikationsanalysen wurde in der Zuständigkeit der Handwerkskammern durchgeführt.

Naheliegende Ursache für diese gegenläufige Entwicklung könnten die Unterschiede in den Abläufen sein. Während Beratungsleistungen auch digital oder telefonisch erfolgen können, ist für die konkrete Kompetenzfeststellung im Rahmen der Qualifikationsanalyse neben der Infrastruktur die Anwesenheit der Beteiligten vor Ort unerlässlich. Während der Lockdowns war die Durchführung von Qualifikationsanalysen in den Berufsbildungszentren und Betrieben nicht oder nur eingeschränkt möglich. Wird ein Antrag auf Gleichwertigkeitsprüfung der ausländischen Berufsqualifikation gestellt, so kann dies kontaktlos elektronisch, auf dem Postweg oder per Fax erfolgen.

Interessant ist im Zusammenhang mit dem Anstieg an Gleichwertigkeitsfeststellungsverfahren, dass laut einer Auswertung der amtlichen Statistik nach §17 BQFG durch das BIBB-Anerkennungsmonitoring seit 2017 sowohl die Anzahl an Anträgen von Anerkennungsinteressierten mit Wohnsitz in Deutschland als auch die Anzahl an Auslandsanträgen im Handwerk stetig zugenommen hat.

Stand heute ist: Gleichwertigkeitsfeststellungsverfahren mittels QA können fast überall wieder stattfinden. Das BMBF-geförderte Projekt »NetQA – Netzwerk Qualifikationsanalyse« unterstützt zuständige Stellen bei der Durchführung von Qualifikationsanalysen und stellt einen Sonderfonds für Antragstellende bereit, die sich eine Qualifikationsanalyse sonst nicht leisten können.

Validierungsverfahren:

Forschungsergebnisse des Projektes »ValiKom Transfer«

Das Validierungsverfahren ermöglicht es Menschen mit langjähriger Berufserfahrung, jedoch ohne einen Berufsabschluss in ihrem Tätigkeitsfeld ein Zertifikat über ihre beruflich erworbenen Kompetenzen zu erlangen. Seit Projektbeginn werden die Auswirkungen des Verfahrens vom Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk an der Universität zu Köln (FBH) evaluiert. Erforscht wird beispielsweise, auf welche Art und Weise die Teilnehmenden von ihrer Verfahrensteilnahme profitieren und welchen Nutzen die an Validierungsverfahren beteiligten Unternehmen aus der Zertifizierung ihrer Mitarbeitenden ziehen können. Die zentralen Ergebnisse (Erhebungszeitraum November 2018 bis Mai 2021) werden nachfolgend kurz skizziert.

Es zeigt sich, dass das Durchlaufen des Verfahrens eine Chance zur persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung bietet. Durch die Zertifizierung der beruflich erworbenen Kompetenzen erfahren die Teilnehmenden eine selbstwertsteigernde Erfahrung. Auch ein Jahr nach einer erfolgreichen Validierung sind die Teilnehmenden noch immer persönlich gestärkt und zukunftsoptimistisch. Für einige Teilnehmenden werden dadurch auch weiterführende Bildungswege denkbar. Wenn sie dabei von ihren Arbeitgebern oder anderen begleitenden Akteuren, wie z. B. Kammermitarbeitenden, Zuspruch und Unterstützung erhalten, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Weiterbildung auch umsetzen.

Die Befragung von beteiligten Unternehmen zeigt, dass alle Branchen das Validierungsverfahren nutzen, um ihren meist langjährigen Mitarbeitenden ohne passenden Berufsabschluss, ihre Wertschätzung zu zeigen und diesen weitere berufliche Entwicklungsschritte zu ermöglichen. Die entgegengebrachte Anerkennung sowie die Bestätigung des eigenen Könnens in Form eines Zertifikates wirkt sich positiv auf das Selbstvertrauen, die Zufriedenheit als auch Motivation der Mitarbeitenden aus. Das Validierungsverfahren trägt aus Unternehmersicht zu einem relevanten positiven Beitrag zur Personalentwicklung und Fachkräftesicherung bei.

Die Erhebung zeigt ebenfalls, dass die wertschätzende und kompetente Beratung durch die Kammermitarbeitenden sowie die Berufsexpertinnen und Berufsexperten dazu beiträgt, dass die Teilnehmenden positive Erfahrungen mit dem beruflichen Bildungssystem sammeln.

Die komplette Ergebniszusammenfassung der wissenschaftlichen Begleitforschung ist zu finden auf www.validierungsverfahren.de unter der Rubrik »Aktuelles – Downloadbereich« und liegt als PDF bereit.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt »ValiKom Transfer«, an dem 13 Handwerkskammern, 17 Industrie- und Handelskammern und zwei Landwirtschaftskammern beteiligt sind.

Willy Hesse. Abschied von einer Persönlichkeit des Handwerks.

Mit 79 Jahren starb Willy Hesse. Das Handwerk verliert einen wichtigen Mitstreiter.
 


»Willy Hesses Wirken war geprägt von einer großen Hingabe für seinen Beruf, seine Ämter und das Ehrenamt im Besonderen. Mit großer Empathie verstand er es, die Menschen für seine Ideen zu begeistern und gemeinsam Ziele zu verwirklichen. Er lebte den Gedanken eines von gegenseitigem Respekt getragenen Miteinanders und hat sich damit über das Handwerk hinaus die Anerkennung zahlreicher Weggefährten erworben. Seine Meinung und sein Fachverstand waren auch nach seiner aktiven Zeit stets gefragt.

Mehr als 60 Jahre wirkte Willy Hesse in unterschiedlichen Funktionen und Ämtern im Handwerk, sechs Jahre davon stand er als WHKT-Präsident an der Spitze der Handwerkskammern in NRW, wurde im Anschluss zum Ehrenpräsidenten gewählt. In all diesen Jahren lag ihm die Stärkung und Förderung der Beruflichen Bildung besonders am Herzen. Darüber hinaus setzte er sich für die Unterstützung des Ehrenamts und die Selbstständigkeit im Handwerk ein.

Für seine außerordentlichen Verdienste wurde er vielfach ausgezeichnet. So ehrte ihn die Bundesrepublik Deutschland mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande, Nordrhein-Westfalen verlieh ihm den Verdienstorden des Landes. Darüber hinaus überreichte ihm der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) das Handwerkszeichen in Gold.

Willy Hesse hat mich mit seiner Gradlinigkeit und seinem jahrzehntelangen ehrenamtlichen Engagement im Handwerk tief beeindruckt. Stets offen, menschlich und zugewandt, so haben ihn viele über Jahrzehnte erlebt. Das Handwerk hat einen geschätzten Gesprächspartner und Ratgeber verloren, der durch seinen unermüdlichen Einsatz vieles für Handwerk erreicht hat.«

Berthold Schröder, WHKT-Präsident und Präsident der Handwerkskammer Dortmund

 

 

»Ich erinnere mich sehr gerne an die sehr angenehme und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Willy Hesse. Er war ein Mensch, dem man vertrauen konnte. Ein gradliniger Streiter mit Kompetenz und Menschlichkeit für das Handwerk.«

Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen
 

 

»Für sein Engagement wurde Willy Hesse auch der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen. Der Dachdeckermeister war durch seinen Einsatz für das Handwerk und das gelebte Ehrenamt ein wichtiger Stützpfeiler unserer Gesellschaft. Zu seinen wichtigsten Anliegen gehörten die Förderung der gesellschaftlichen Wertschätzung der beruflichen Bildung, des Ehrenamts im Handwerk und der Selbstständigkeit junger Handwerkerinnen und Handwerker. Die Landesregierung wird diese Themen auch in seinem Sinne weiter entwickeln.«

Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen
 

 

»In herausragender Weise hat Willy Hesse die Werte des Handwerks verkörpert. Für alle, die sich heute für unseren Berufsstand und für das Gemeinwohl einsetzen, bleibt er ein Vorbild.«

Hans Peter Wollseifer, Präsident der Handwerkskammer zu Köln
 

 

»Willy Hesse stärkte die Selbstverwaltung und Zukunftsfähigkeit des Handwerks. Seine Stimme wurde gehört, seine Meinung beachtet. So gewann er viel Respekt und Anerkennung.«

Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer Münster
 

 

»Willy Hesse war ein großartiger Unternehmer, der sich stets mit Herz und Verstand für unsere Gemeinschaft und seine Heimatstadt engagiert hat.«

Andreas Ehlert, Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf
 

 


»Ich bin dankbar, mit Willy Hesse eine beeindruckende Persönlichkeit kennengelernt zu haben. Er wird für alle Ehrenamtlichen im Handwerk ein Vorbild bleiben.«

Peter Eul, Präsident der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld
 

 

»Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken ... Willy Hesse war ein ganz besonderer Mensch, Menschen wie er sind die Stützen unsere Gesellschaft. Wenn ich an die vielen Begegnungen und Gespräche mit Willy Hesse denke, werde ich mich gerne mit einem Lächeln an ihn erinnern.«

Felix Kendziora, WHKT-Vizepräsident und Arbeitnehmer Vizepräsident der Handwerkskammer Aachen
 

 

»Wer Willy Hesse kannte, weiß, was das Handwerk in NRW und Südwestfalen verloren hat. Willy war von herausragender fachlicher und menschlicher Qualität – stets fand er Lösungen, die unserem Handwerk dienen. Wir werden unsere Arbeit nach seinem Vorbild fortführen. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.«

Jochen Renfordt, WHKT-Vizepräsident und Präsident der Handwerkskammer Südwestfalen
 

 

»Willy Hesse hat für das Handwerk gelebt und die Handwerksorganisation von seinen Impulsen. Weit über Nordrhein-Westfalen hinaus hat er dem Handwerk zu mehr Ansehen verholfen. Das wird weiterleben.«

Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH)
 

 

»Willy Hesse hat gezeigt, was man mit ehrenamtlichem Engagement im Handwerk und darüber hinaus bewegen kann. Wir können mit seinem Beispiel diese entscheidende Säule unseres gesellschaftlichen Miteinanders auch in Zukunft weiter stärken.«

Matthias Heidmeier, WHKT-Hauptgeschäftsführer
 

 

»Willy Hesse wirkte bis zu seinem Ausscheiden 2021 über 21 Jahre lang tatkräftig in verschiedenen Gremien unserer Unternehmensgruppe, zuletzt im Aufsichtsrat der SIGNAL IDUNA Allgemeine Versicherung AG. Mit fachlicher Kompetenz, persönlicher Integrität sowie dem ihm eigenen Gestaltungswillen hat sich Willy Hesse über unseren Kreis hinaus höchstes Ansehen erworben. Wir sind Willy Hesse zu großem Dank verpflichtet und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Seiner Familie gilt unsere aufrichtige Anteilnahme.«

Reinhold Schulte, Vorsitzender der Aufsichtsräte und Ulrich Leitermann, Vorsitzender der Vorstände der SIGNAL IDUNA Gruppe
 

 

»Der Name Willy Hesse steht in Arnsberg für Herzblut für das Ehrenamt, intensiven Einsatz für das Gemeinwohl und große Zielstrebigkeit. Auf das Wort von Willy konnte man sich zu jeder Zeit verlassen. Arnsberg ist dankbar für die vielen Jahrzehnte des Wirkens von Willy Hesse.«

Ralf Paul Bittner, Bürgermeister der Stadt Arnsberg
 

 

»Herr Hesse hat in seinem über 58-jährigen Wirken in der Freiwilligen Feuerwehr mit viel persönlichem Engagement und hohem fachlichen Wissen die Feuerwehr Arnsberg nachhaltig geprägt.«

Harald Kroll, Fachdienstleiter Feuerwehr | Rettungswesen der Stadt Arnsberg
 

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Vorwort


Liebe Leserinnen und Leser,

erneut neigt sich ein außergewöhnliches Jahr dem Ende. Im ersten Jahr der Pandemie haben wir bereits erlebt, dass das Handwerk gerade auch in Nordrhein-Westfalen der Stabilitätsanker für Arbeits- und Ausbildungsplätze war. In diesem zweiten Corona-Jahr haben wir nicht nur erlebt, wie verlässlich das Handwerk als Wirtschaftsmacht von nebenan ist. In 2021 ist zudem mehr denn je deutlich geworden, dass Zukunft ohne das Handwerk nicht zu machen ist.

In zweierlei Hinsicht konnte das Handwerk seine entscheidende Rolle in diesem Jahr untermauern. Der Klimaschutz ist zu einer noch größeren politischen Priorität geworden. Alle Zielvorstellungen sind ohne das Handwerk nicht umsetzbar. Wir werden die Klimaschutzziele, zum Beispiel im Bereich der Gebäudesanierung, nicht erreichen, wenn das Handwerk den Klimaschutz nicht installiert.

Der Rückschluss aus den Entscheidungen dieses Jahres muss deswegen sein: Das Handwerk braucht gut ausgebildete Fachkräfte. Gemeinsam mit der Politik müssen wir die berufliche Bildung entscheidend stärken, ansonsten droht, dass aus dem Fachkräfteengpass eine Fachkräftemisere zulasten auch des Klimaschutzes wird. NRW ist in den vergangenen Jahren mit Milliarden-Investitionen zum herausragenden Wissenschafts- und Hochschulstandort geworden. Das ist ein großer Erfolg für unser Land. Ab jetzt muss aber die berufliche Bildung die gleiche Wertschätzung erfahren, wenn die Transformation unserer Industriegesellschaft hin zu Klimaneutralität gelingen soll.

Der zweite Punkt, der das Handwerk unverzichtbar macht und der ebenso in diesem Jahr deutlich wurde, ist der Beitrag der allein in NRW über 190.000 Handwerksbetriebe mit ihren 1,2 Millionen Beschäftigen für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Dass aus dem Handwerk insgesamt entscheidende Impulse für bürgerschaftliches Engagement – für eben diesen Zusammenhalt – kommen, konnte man in diesem besonderen Jahr besonders oft beobachten.

In der Folge der Flutkatastrophe waren es wie selbstverständlich Handwerkerinnen und Handwerker, die ohne viel Tamtam einfach zur Stelle waren. Das ehrenamtliche Engagement, das auch und gerade aus dem Handwerk heraus entsteht, ist nach solchen Katastrophen und auch in der Pandemie unverzichtbar.  Es sind die vielen kleinen Mosaiksteinchen des persönlichen und selbstlosen Einsatzes, die unsere Gesellschaft letztlich lebenswert machen.

Wenn wir uns der Bedeutung des Handwerks für die Transformation auf der einen und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf der anderen Seite bewusst sind, dann muss uns um die Zukunft nicht Bange sein.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein friedliches Weihnachtsfest und einen guten Übergang in ein gesundes Jahr 2022.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Matthias Heidmeier
Hauptgeschäftsführer
 

Weichen gestellt:

Zukunftsweisende Entscheidungen für die Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld

Hans Hund, Matthias Heidmeier, Martin Tesing, Berthold Schröder, Dr. Ursula Baumeister, Hans-Joachim Hering (v.l.n.r.) | Foto: Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld

Mit dem Verkauf des Hauptschlosses an die Gemeinde Raesfeld und den Wahlen zum Vorstand des »Schloss Raesfeld – Bildungsstätte des Handwerks e.V.« sind bedeutende Weichen für die Schlossgemeinde und das NRW-Handwerk gestellt.

In einer gemeinsamen Pressekonferenz haben die Vertreter der Vertragsparteien, Bürgermeister Martin Tesing für die Gemeinde Raesfeld, sowie Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer Münster und Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertages, den Verkauf des Schlosses bekannt gegeben. Die Gemeinde Raesfeld hat, nach einstimmigem Ratsbeschluss in einer nichtöffentlichen Sitzung, das Hauptgebäude des Wasserschlosses von den Handwerkskammern des Landes Nordrhein-Westfalen erworben. Neben der Hauptburg veräußert das NRW-Handwerk eine Fläche von rund 7,4 Hektar, zu der neben einem Waldgebiet der Weinbergteich und die angrenzenden Parkplätze gehören.

Noch vor der Pressekonferenz wurde ein neuer Vorstand für den Verein »Schloss Raesfeld – Bildungsstätte des Handwerks e.V.« gewählt. Neuer Vorsitzender ist Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer Dortmund. Als Stellvertreter fungiert Dipl.-Ing. Hans-Joachim Hering, Präsident des Unternehmerverbands Handwerk NRW e.V. Geschäftsführendes Vorstandsmitglied ist Matthias Heidmeier. Weitere Vorstandsmitglieder sind die Vertreter der sieben Handwerkskammern des Landes Nordrhein-Westfalen. Sie werden die Weiterentwicklung der Akademie des Handwerks mitgestalten.

Mittelfristig wird die Akademie des Handwerks in die Vorburg ziehen, deren Nutzung per Erbbaurecht durch die Handwerkskammern für weitere 65 Jahre gesichert ist. Die Raesfelder Bildungseinrichtung will sich zukünftig noch stärker auf Alleinstellungsmerkmale fokussierenMarkenkern bleibt die Fortbildung »Geprüfte/r Restaurator/in im Handwerk« als Aushängeschild. Das unterstreicht Matthias Heidmeier: »Wir müssen auch weiterhin etwas tun, dass die Akademie ein Aushängeschild bleibt. Raesfeld wird ein zentraler Treffpunkt des Handwerks bleiben und das Schloss bleibt in der Hand der Gemeinde.« Wichtige Säule der Bildungsarbeit bleibt auch die Weiterbildung der Sachverständigen. Als neue Standbeine werden die jüngst initiierte Ehrenamtsakademie, deren Gestaltung und Umsetzung Akademieleiterin Dr. Ursula Baumeister mit vorantreibt, und die Exzellenz-Initiative hinzukommen.

Kooperationsvereinbarung unterzeichnet:

WHKT ist Partner im Netzwerk bürgerschaftliches Engagement NRW

Mit Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung hat der WHKT seine Partnerschaft im Netzwerk bürgerschaftliches Engagement NRW (NBE NRW) bekräftigt. Ziel ist, gemeinsam mit den Netzwerkpartnern die am 2. Februar 2021 verabschiedete Engagementstrategie für das Land Nordrhein-Westfalen umzusetzen und weiterzuentwickeln. Das Netzwerk ist ein unabhängiger und freiwilliger Zusammenschluss von Institutionen und Organisationen aus Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft.

Um Ehrenamt im Handwerk transparenter und für den Nachwuchs interessant zu machen, nachhaltig zu fördern und Engagement auch für die Zukunft sicherzustellen, hat der WHKT in diesem Jahr mit Förderung des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIDE) die »Ehrenamtsakademie des NRW-Handwerks (EAH)« entwickelt. Durch die Partnerschaft im NBE NRW vernetzt sich der WHKT jetzt mit Akteuren der Engagementlandschaft auf lokaler, regionaler und Landesebene und bringt mit dem nordrhein-westfälischen Handwerk einen starken Partner in das Netzwerk ein.

Die Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen ist dem NBE NRW als Gründungsmitglied beigetreten. In der digitalen Gründungsveranstaltung am 4. Dezember 2021 erklärte Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt Andrea Milz: »Ich bin begeistert, wie die zahlreichen Akteure mit großem Engagement in einem partizipativen Prozess die Rahmenbedingungen für das Netzwerk bürgerschaftliches Engagement NRW geschaffen haben. Das Netzwerk wird dazu beitragen, die Engagementstrategie für das Land Nordrhein-Westfalen gemeinsam umzusetzen und weiterzuentwickeln.«

Die Landesregierung hat den Gründungsprozess des NBE NRW aktiv begleitet und beabsichtigt die weitere Arbeit des Netzwerks mit bis zu 200.000 Euro pro Jahr zu unterstützen.

Weitere Informationen unter www.engagiert-in-nrw.de

Handwerk im Hafthaus:

WHKT initiiert enge Kooperation mit dem Strafvollzug

WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier (4.v.r.) und WHKT-Vizepräsident Felix Kendziora (5.v.l.) erhielten beim Besuch der JVA Heinsberg spannende Einblicke in den Alltag einer Haftanstalt

»Haftentlassene als Arbeitnehmer sind problematisch«, ist eines von zahlreichen gängigen Vorurteilen, denen sich entlassene Straftäterinnen und Straftäter ausgesetzt sehen, wenn sie ihre Strafe verbüßt haben und den Weg zurück in die Gesellschaft suchen. Ein Teufelskreis, denn die Ablehnung aus der Gesellschaft führt in vielen Fällen dazu, dass ehemalige Inhaftierte rückfällig werden und sich erneut hinter Gittern wiederfinden. Deshalb stehen Inhaftierten während ihrer Haftzeit umfassende Angebote im Bereich der schulischen und beruflichen Bildung zur Verfügung, die von einer Vielzahl unterschiedlicher Trainings und Qualifizierungen begleitet werden, beispielsweise aus den Bereichen Anti-Gewalt, Suchtprävention oder Sprachförderung. Obwohl sich dadurch häufig positive Persönlichkeitsentwicklungen ergeben, fehlt den Gefangenen nach ihrer Entlassung der Zugang zu Betrieben.

Vor diesem Hintergrund hat der WHKT gemeinsam mit dem Ministerium der Justiz NRW die Initiative »Handwerk im Hafthaus« ins Leben gerufen, deren Ziel darin besteht, den Zugang von Haftentlassenen in den ersten Arbeitsmarkt zu verbessern. Zum Auftakt des Vorhabens konnten sich Vertreter des WHKT, darunter WHKT-Vizepräsident Felix Kendziora und WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier, der Handwerkskammer Dortmund und der Handwerkskammer Aachen zusammen mit Vertretern des Ministeriums der Justiz NRW einen persönlichen Eindruck von den Haftbedingungen sowie von den schulischen und beruflichen Angeboten in zwei nordrhein-westfälischen Vollzugsanstalten verschaffen.

Die JVA Bochum-Langendreer ist eine Anstalt für den offenen Vollzug und ausschließlich für die berufliche Qualifizierung von solchen Gefangenen zuständig, die bereits Teile ihrer Haftzeit in anderen Anstalten des Landes verbüßt haben und sich nun auf die Freilassung vorbereiten. »Ein Beschäftigungsverhältnis ist eine wichtige Grundlage bei der Resozialisierung Haftentlassener«, bringt Christina Hagemann, Leiterin der JVA, die enorme Bedeutung beruflicher Qualifizierung auf den Punkt. Zu den Qualifizierungsangeboten in der JVA Bochum-Langendreer zählen u. a. die Berufsausbildung zum/zur Maurer/in, Hochbaufacharbeiter/in, Maler/in und Lackierer/in, Elektroniker/in für Betriebstechnik, Industriemechaniker/in und Fachkraft für Metalltechnik.

Weiterer Kooperationspartner im Rahmen des Vorhabens ist die JVA Heinsberg, die als Vollzugsanstalt für ausschließlich männliche, jugendliche Straftäter im Alter von 14 bis 24 Jahren derzeit rund 260 Gefangene verwahrt. Wie die JVA Bochum-Langendreer verfügt auch die JVA Heinsberg über Ausbildungswerkstätten und Unterrichtsräume, die mit modernsten Maschinen und Werkzeugen ausgestatteten sind. Gut qualifizierte Vollzugsbeamte, die neben ihrer Vollzugsausbildung häufig auch einen Meisterbrief erworben haben, ermöglichen den Gefangenen praxisnahe Schul- und Berufsabschlüsse, unter anderem als Hochbaufacharbeiter mit der Möglichkeit zur Weiterqualifizierung als Maurer, Fachkraft für Metalltechnik mit Weiterqualifizierung zum Industriemechaniker oder auch Schweißer. Teilqualifizierungen werden beispielsweise in den Berufen Bodenleger/in, Dachdecker/in, Gebäudereiniger/in, Tischler/in oder Straßenbauer/in angeboten.

Nach diesem ersten Eindruck werden die kooperierenden Einrichtungen unter der Koordination von WHKT und Justizministerium verschiedene Ansätze modellhaft erproben, um Haftentlassenen einen besseren Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

Weitere Informationen unter 0211/3007707 oder peter.dohmen[ ät ]whkt.de.

Designtalente fördern:

Start der Vorbereitungen für DesignTalente Handwerk NRW

Mit finanzieller Unterstützung durch das Wirtschaftsministerium NRW findet im Wechsel mit der Vergabe des Staatspreises manufactum alle zwei Jahre der Wettbewerb »DesignTalente Handwerk NRW« statt. Im Jahr 2022 ist es wieder soweit und Handwerkerinnen und Handwerker, die nicht älter als 30 Jahre sind, können mit ihren gestalteten Arbeiten am DesignTalente-Wettbewerb teilnehmen. Hierfür werden diese aufgerufen, sich online im Zeitraum von Mitte Januar bis Mitte Mai 2022 über die Plattform www.designtalente-handwerk-nrw.de zu bewerben.

Ob Gesellinnen oder Gesellen, Meisterinnen oder Meister, Gestalterinnen oder Gestalter im Handwerk – alle, die ein Handwerk erlernt haben, sind angesprochen, können mitmachen und sich mit ihren Arbeiten beteiligen. Dabei müssen die eingereichten Wettbewerbsobjekte nicht gesondert für den Wettbewerb angefertigt worden sein – es kann sich um Aufträge, Meister- oder Gesellenstücke oder sonstige Arbeiten handeln. Wichtig ist, dass die Objekte für die Ausstellung, die für zwei Wochen im September/Oktober 2022 in Köln stattfindet, zur Verfügung gestellt werden.

In folgenden Themenbereichen können Fotos der Objekte online eingereicht werden: Möbel, Skulpturen, Schmuck, Kleidung, Medien und Wohnen. Eine unabhängige Jury tritt im Juni zusammen und wählt aus, welche Arbeiten nominiert sind und zur Ausstellung zugelassen werden. Zusätzlich identifiziert die Jury in jedem der sechs Kategorien eine Siegerin bzw. einen Sieger sowie einen Sonderpreis.

Die Preisträgerinnen und Preisträger aus dem Kreis der Nominierten werden im Rahmen der Ausstellungseröffnung durch NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart bekanntgegeben. Ihnen winkt zusätzlich eine Prämie in Höhe von jeweils 3.000 Euro. Alle von der Jury zur Ausstellung zugelassenen Wettbewerbsstücke werden in einem Katalog vorgestellt.

Berthold Schröder, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT), ist überzeugt: »Der Wettbewerb zeigt, wie viel Handwerk in Gestaltung und wie viel Gestaltung im Handwerk steckt. Er ist eine Leistungsschau handwerklichen Designs, die gerade jungen Handwerkerinnen und Handwerkern beste Chance bietet, auf sich und ihr gestalterisches Talent öffentlichkeitswirksam aufmerksam zu machen.«

Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer des WHKT zum Wettbewerb und seiner Bedeutung: »Gestaltung und Design sind Querschnittsaufgaben in den allermeisten Berufsfeldern des Handwerks. Im Wettbewerb DesignTalente Handwerk NRW machen junge Handwerkerinnen und Handwerker sehr deutlich, welche Qualität in ihrer Ausbildung steckt, mit welcher Leidenschaft sie ihren Beruf ausüben und mit wie viel Ideenreichtum und fachlicher Kompetenz sie Lösungen in der Praxis gestalten. Wir freuen uns sehr auf die vielen guten Wettbewerbsarbeiten, die wir in der Ausstellung in Köln im September sicherlich bewundern dürfen.«

Ein Eindruck davon, wie der Wettbewerb abläuft und wer bislang bereits alles dabei war: www.designtalente-handwerk-nrw.de.

Vorankündigung:

3. Integrationspreis der Handwerkskammern 2022

Die Einwanderung und Integration internationaler Fachkräfte spielt vor dem Hintergrund eines immens wachsenden Fachkräftebedarfs im Handwerk eine maßgebende Rolle. Dabei verfügen die allermeisten Betriebe bereits über interkulturelle Erfahrungen und bringen eine hohe Bereitschaft mit, die Integrationsprozesse in den Betrieben und Netzwerken gemeinsam zu meistern. Dieses Miteinander steht beim Integrationspreis der Handwerkskammern im Mittelpunkt, der im kommenden Jahr ausgeschrieben und vergeben wird. Jede Handwerkskammer in NRW ehrt dafür einen Betrieb aus ihrem Kammerbezirk, der sich durch besondere Integrationsleistungen auszeichnet und über eine hohe kulturelle Diversität verfügt, mit dem Integrationspreis 2022.

Mit dem Integrationspreis setzen die Handwerkskammern ein deutliches Zeichen für Vielfalt und unterstützen den Diversity-Tag 2022, der am 31. Mai 2022 stattfindet und bundesweit für Diversity in der Arbeitswelt steht.

Der WHKT unterstützt die Vergabe des Integrationspreises der Handwerkskammern in NRW koordinierend.

WHKT-Arbeitskreis »Europa«:

Im Gespräch mit dem Europaabgeordneten Dr. Peter Liese

Der Europaabgeordnete Dr. Peter Liese ist Berichterstatter des Europäischen Parlaments für die Reform des europäischen Emissionshandelssystems (ETS). Der ETS betraf bisher im Wesentlichen die Industrie, sein Anwendungsbereich soll künftig aber erweitert werden auf Gebäude und Straßenverkehr, so dass es für das Handwerk erheblich an Bedeutung gewinnt.

Herr Dr. Liese warb für den erweiterten ETS als marktbasiertes Instrument und erläuterte seine Verknüpfung mit anderen Vorhaben des so genannten »Fit für 55-Pakets«, die auf stärkere Regulierung setzen. Ziel des Pakets ist es, die Treibhausgasemissionen der EU bis 2030 um mindestens 55 % zu reduzieren, um den Weg zur Klimaneutralität bis 2050 zu ebnen. Das bedingt vielfältige Änderungen klima-, energie- und verkehrsbezogener Rechtsvorschriften.

Am 15.12.2021 hat die Europäische Kommission einen Vorschlag zur Änderung der Gebäudeenergieeffizienz-Richtlinie vorgelegt. Der Vorschlag hat es in sich. Unter anderem verschärft er die Mindestanforderungen für Neu- und Bestandsgebäude und sieht Änderungen hinsichtlich der Gebäudeenergieausweise vor, auch betreffend der zur Ausstellung Berechtigten. Erwartungsgemäß gewinnt das Thema Fachkräfte erheblich an Dynamik. Für das Handwerk wichtig ist vor allem auch das erneute Aufflammen der Konkurrenz von Qualifizierung und Zertifizierung.

Der Vorschlag zur Gebäudeenergieeffizienz-Richtlinie ist in englischer Sprache verfügbar unter https://ec.europa.eu/energy/topics/energy-efficiency/energy-efficient-buildings/energy-performance-buildings-directive_en.

Weitere Informationen zur neuen Richtlinie auch unter www.zdh.de/themen-und-positionen/zdh-positionen/zdh-kompakt/neue-richtlinie-zur-energieeffizienz-in-gebaeuden/.

Neu erschienen:

Kurzvideo zum 10. Meistertag NRW ist online

In diesem Jahr fand der Meistertag NRW – inzwischen zum zehnten Mal – unter Teilnahme u.a. von NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart im HWK Bildungszentrum Hansemann in Dortmund statt. Zum Abschluss des Meistertages NRW ist in diesem Jahr der »Handwerkspreis der Bürgschaftsbank NRW« an drei Handwerksbetriebe verliehen worden.

Einen guten Eindruck von der Veranstaltung bietet das aktuell erschienene Video, welches unter https://www.meistertag-nrw.de/content/10-meistertag-nrw-2021 abrufbar ist.

Der vom Westdeutschen Handwerkskammertag veranstaltete zehnte »Meistertag NRW« wurde gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIDE NRW).

Die Pressemeldung vom 11.10.2021 zur Veranstaltung finden Sie unter www.whkt.de/presse-aktuelles.

Hand.Werk.Frau. Zukunft mit Fachfrauen:

Frauenfreundliche Handwerksbetriebe aus Emscher-Lippe ausgezeichnet

Fünfzehn Handwerksbetriebe aus der Emscher-Lippe-Region sind am 7. Dezember 2021 für ihr frauenfreundliches Engagement mit der Auszeichnung »Hand.Werk.Frau. Zukunft mit Fachfrauen« in einer Online-Feierstunde geehrt worden. Sie bilden Frauen in überwiegend männerdominierten Berufen aus und haben gute Rahmenbedingungen für weibliche Fachkräfte in ihren Betrieben geschaffen.

»Wir müssen noch mehr Frauen für die Handwerksberufe begeistern«, sagte Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT) und der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks (LGH), in seinem Grußwort an die Preisträgerinnen und Preisträger. »Die ausgezeichneten Handwerksbetriebe sind im Hinblick auf die Fachkräftesicherung besonders mutig, flexibel und kreativ und bieten Frauen beste Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen.«

Die Auszeichnung »Hand.Werk.Frau. Zukunft mit Fachfrauen« soll die Vorbildfunktion dieser Handwerksbetriebe hervorheben und eine Unterstützung für ihr Employer Branding und die zukünftige Fachkräftegewinnung sein.

Ausgezeichnete Unternehmen 2021 in Emscher-Lippe sind:
Autohaus Bellendorf GmbH (Bottrop), Bäckerei Kleinespel & Imping GmbH (Dorsten), Bedachungen Axel Kardell GmbH & Co.KG (Gelsenkirchen), Daniela Terbrack / Handwerk und Gestaltung im Raum (Gelsenkirchen), Der Ganzmacher e.K. (Gladbeck), Designtechnik Lehmann (Castrop-Rauxel), die meister maler (Gelsenkirchen) Elektro Kusserow GmbH (Waltrop), HOHOFFS Augenlust & Tafelfreuden (Waltrop), Hörakustik Andrea Schiemenz GmbH (Gelsenkirchen), KFZ Service Badners Carsten Bieler (Marl), Lehmundo (Recklinghausen), Malerbetrieb Griese (Dorsten), Sanitätshaus Alfred Frick e.K. (Castrop-Rauxel) und Tenbusch GmbH (Gladbeck).

Die Betriebe wurden zusammen mit Fachleuten aus dem Handwerk sowie der Arbeitspolitik nominiert und ausgewählt. Sie erfüllen mindestens zwei von fünf definierten Kriterien: Personalstruktur, Personalgewinnung, -bindung und -entwicklung, Arbeitszeit und Arbeitsorganisation, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie frauenfreundliche Unternehmenskultur.

»Hand.Werk.Frau. Zukunft mit Fachfrauen« wurde vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf Emscher-Lippe zusammen mit der Agentur für Arbeit Recklinghausen, den drei Kreishandwerkerschaften Emscher-Lippe-West, Herne und Castrop-Rauxel sowie Recklinghausen, der Handwerkskammer Münster, der Regionalagentur Emscher-Lippe-Region, Tischler NRW und der Vestischen Innung des Kfz-Gewerbes entwickelt.

Die Auszeichnung wurde zum siebten Mal an Handwerksbetriebe der Emscher-Lippe-Region verliehen. Da die sechste Auszeichnung 2020 coronabedingt abgesagt werden musste, wurden die nominierten Unternehmen 2020 und 2021 am 7. Dezember 2021 gemeinsam geehrt.

www.competentia.nrw.de

VALIKOM TRANSFER:

Validierungsverfahren – ein wichtiger Baustein zur Fachkräftesicherung

Seit knapp fünf Jahren bieten die am Projekt »ValiKom« beteiligten Kammern Validierungsverfahren an, mit denen berufliche Kompetenzen bewertet und zertifiziert werden können. Um die Bedeutung und den Nutzen des noch recht neuen Verfahrens für den Arbeitsmarkt aufzuzeigen, hat der WHKT die Broschüre »Berufsabschlussbezogene Validierung – Berufskompetenzen sichtbar machen« erstellt.

Durch Aussagen von führenden Arbeitgeber- und Verbandsvertreter/-innen wird deutlich, dass durch die Validierung nicht nur die Fähigkeiten von Beschäftigten ohne Berufsabschluss sichtbar gemacht werden. Vielmehr wird das Validierungsverfahren als Möglichkeit für Arbeitgeber gesehen, Mitarbeitende wertzuschätzen, sie weiterzuentwickeln und an das Unternehmen zu binden. Dadurch trägt das Verfahren zur Fachkräftesicherung bei.

Diese Chancen sieht der DGB ebenso, weil viele Branchen in Deutschland angelernte Kräfte beschäftigen, die nach vielen Jahren Berufserfahrung als Fachkräfte eingesetzt werden. Der DGB betont die Bedeutung, die Fähigkeiten dieser Zielgruppe anzuerkennen, weiterzuentwickeln und betrieblich wertzuschätzen.

Weitere bildungspolitische Akteure, die das Projekt von Anfang an begleiten, kommen in der Broschüre ebenfalls zu Wort und erläutern die Vorteile des Verfahrens aus ihrer Sicht. Zudem werden die erzielten Effekte durch Beispiele aus der Praxis illustriert.

Die Broschüre steht unter www.validierungsverfahren.de unter der Rubrik »Aktuelles – Downloadbereich« als PDF bereit.

An dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojekt »ValiKom Transfer« sind 13 Handwerkskammern, 17 Industrie- und Handelskammern, 2 Landwirtschaftskammern, das Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk (FBH) sowie der WHKT beteiligt.

Anerkennungsverfahren ausländischer Berufsqualifikationen:

Drei Jahre Verbund-Projekt »NetQA – Netzwerk Qualifikationsanalyse«

Seit dem 1. Januar 2019 unterstützt das BMBF-geförderte Projekt »NetQA« zuständige Stellen bei der Vernetzung zur Anerkennung mit Qualifikationsanalysen. Fast zwei Jahre gab die Pandemie die Rahmenbedingungen für die Umsetzung der Projektziele vor. Um mit dem Fazit zu starten: Fast 10 Jahre nach Verabschiedung des Berufsqualifikationsfeststellungsgesetzes besteht nach wie vor ein gewisser Bedarf an Unterstützung bei den zuständigen Stellen zur Durchführung der sonstigen Verfahren bei fehlenden schriftlichen Belegen. Das zeigt die positive Resonanz auf Projektangebote wie Schulungen und Austauschformate.

Zu den Fakten: Seit Sommer 2020 hat NetQA 23 Online-Seminare zu Qualifikationsanalysen mit 150 Mitarbeitenden von Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern sowie landwirtschaftlichen zuständigen Stellen durchgeführt. Ebenso viele Anerkennungsberatende und BQFG-Sachbearbeitende nutzen mittlerweile den projekteigenen Expertise- und Wissenspool Qualifikationsanalysen auf Anerkennung in Deutschland und im BQ-Portal. In der Online-Bibliothek sind alle neuen NetQA-Veröffentlichungen zu finden: FAQ zur Qualifikationsanalyse für zuständige Stellen, eigene FAQ für Antragstellende, ein Abgrenzungspapier zur Sachverhaltsaufklärung im Anerkennungsverfahren sowie eine Fallsammlung mit realen Beispielen zuständiger Stellen für die sechs Anwendungsfälle des § 14 BQFG. Der zentrale Wissenspool wird kontinuierlich auch um neue Formulare und Arbeitshilfen erweitert beziehungsweise Arbeitshilfen in beschreibbare PDF umgewandelt. Ergänzt wurde das Angebot zur Vernetzung durch regelmäßig stattfindende bundesweite oder regionale Austauschtreffen für zuständige Stellen.

Die Zahlen des Sonderfonds Qualifikationsanalysen spiegeln einen Rückgang an durchgeführten sonstigen Verfahren nach § 14 BQFG wider: Insgesamt haben Handwerkskammern sowie die IHK FOSA seit Anfang 2019 für 82 Qualifikationsanalysen eine Kostenübernahme beim Sonderfonds beantragt (80 Anträge von HWKn). Betrachtet man die Anzahl der Förderanzeigen pro Jahr, zeigt sich, dass es 2019 38 Förderanfragen, 2020 25 und in 2021 18 Anfragen waren. Die Fördermittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sind für Antragstellende in prekären finanziellen Situationen gedacht. Den Rückgang belegen auch die Zahlen der amtlichen Statistik: Wurden von allen zuständigen Stellen nach BQFG Bund für die Jahre 2018 und 2019 noch 264 beziehungsweise 252 Qualifikationsanalysen gemeldet, so waren es für das vergangene Jahr 159 sonstige Verfahren bei fehlenden schriftlichen Belegen.

Das Verbund-Projekt wird den Schwerpunkt seiner Arbeit mit der Projektverlängerung im kommenden Jahr 2022 darauf legen, weiterhin Expertise zu den sonstigen Verfahren als Ausnahmeregelung des BQFG zu vermitteln. Dies betrifft nicht nur die zuständigen Stellen, bei denen das Thema Berufsanerkennung in den letzten Jahren an Fahrt aufgenommen hat, die bislang aber noch in der amtlichen Statistik unterrepräsentiert sind. Ein regelmäßiger Schulungsbedarf besteht – durch personelle Veränderungen – auch dort, wo schon viel Know-how vorhanden ist. Hier gilt es den Status Quo zu erhalten. Neben den zuständigen Stellen betrifft dies auch die weiteren Akteure im Feld der beruflichen Anerkennung. Das »Netzwerk Qualifikationsanalyse« ist im engen Austausch mit der Arbeitsverwaltung, Migrantenorganisationen, dem IQ-Netzwerk und weiteren Beratungsstellen, um die Möglichkeiten der Berufsanerkennung bei fehlenden schriftlichen Dokumenten aufzuzeigen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.whkt.de/netqa.

WHKT Mitunterzeichner:

»Düsseldorfer Erklärung« – Für die Stärkung und Transformation des Industriestandorts NRW

Foto: MWIDE NRW/Susanne Kurz

Mit der »Düsseldorfer Erklärung«, zu deren Unterzeichner auch der Westdeutsche Handwerkskammertag zählt, haben sich die Spitzenorganisationen der nordrhein-westfälischen Wirtschaft sowie das Wirtschaftsministerium im Rahmen der NRW-Industriekonferenz 2021 am 1. Dezember 2021 für die Stärkung und Transformation des Industriestandorts Nordrhein-Westfalen ausgesprochen.

Der Westdeutsche Handwerkskammertag begrüßt die Einbindung der Handwerksorganisationen in den Prozess. Belastbare Wertschöpfungsverbünde und das Zusammenspiel von kleinen und mittleren Unternehmen mit großen Unternehmen sind mitentscheidend für eine erfolgreiche Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Nordrhein-Westfalen. Gut ausgebildete Fachkräfte sind für das Handwerk der Schlüssel zur Bewältigung der Transformation. Diese in ausreichender Zahl zu gewinnen, ist eine große Herausforderung. Schätzungen zufolge sind allein für die energetische Sanierung des Gebäudebestands rund 120.000 Handwerkerinnen und Handwerker zusätzlich erforderlich.

In der Erklärung heißt es, die Industrie stehe bei ihrer Transformation mit Blick auf Digitalisierung und Klimaschutz vor großen Herausforderungen. Sie stehe vor einer Jahrhundertaufgabe, deren Erfolg über die Zukunft wettbewerbsfähiger Unternehmen und sicherer Arbeitsplätze und so über die Zukunftschancen des Landes Nordrhein-Westfalen entscheide. Ökologisch und technologisch sinnvolle und gleichzeitig ökonomisch machbare sowie sozial tragbare Lösungen seien dafür wichtig.

Weitere Informationen zum Thema sind in der Pressemeldung des Wirtschaftsministeriums unter https://www.wirtschaft.nrw/pressemitteilung/duesseldorfer-erklaerung zu finden.

Außenwirtschaft:

Märkte, Fachkräfte, Standort – Handwerk wächst. International

Am 20. Januar 2022 findet von 10:00 bis 12:00 Uhr die Auftaktveranstaltung »Märkte, Fachkräfte, Standort – Handwerk wächst. International« der Koordinierungsstelle Außenwirtschaft in hybrider Form statt. Begleitet wird die Veranstaltung neben dem Netzwerk NRW Handwerk International von Referenten und Teilnehmern aus der Handwerksorganisation, NRW.Global Business sowie dem MWIDE.

Im Rahmen von Vorträgen und Talkrunden wird über die Aktivitäten von Handwerksunternehmen auf internationalen Märkten berichtet, die Rolle des Handwerks in der internationalen Fachkräftesicherung thematisiert und über Förderangebote für das Handwerk informiert. Good Practice-Kurzfilme bieten anschauliche Einblicke in die Erfolgsgeschichten nordrhein-westfälischer Handwerksbetriebe im Ausland.

Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten, die mehr über die Bedeutung der internationalen Vernetzung des Handwerks in den Dimensionen Märkte, Fachkräfte (einschließlich Auszubildende) und Standortfaktor Handwerk erfahren und sich über Unterstützungsmöglichkeiten für ihre Auslandstätigkeit informieren möchten.

Das vollständige Programm sowie die Möglichkeit zur kostenlosen Anmeldung für die Teilnahme finden Sie hier: www.handwerk-international.net

 

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Vorwort


Liebe Leserinnen und Leser,

mit der Verwendung des Prädikats »historisch« sollte man zurückhaltend sein. Doch ab und an gibt es Themen und Entwicklungen, die man nicht anders bezeichnen kann und darf. Die Rede ist vom Abschluss der Handwerks-Enquete, die in der Vorstellung des Umsetzungsberichts in diesem Monat mündete. 

Auf 171 Handlungsempfehlungen hatte sich die Enquetekommission des Landtags parteiübergreifend unter enger Einbindung des nordrhein-westfälischen Handwerks im Jahr 2017 verständigt. Vier Jahre lang wurde die Umsetzung dieser Empfehlungen gemeinsam dokumentiert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Vieles konnte erreicht werden, aber vor allem ist es gelungen, die Zukunft des Wirtschaftssektors Handwerk mit seinen über 194.000 Betrieben und fast 1,2 Millionen Beschäftigten als Querschnittsthema zu positionieren. 

Diese gute Ausgangslage konnten wir nun nutzen. Zwar haben wir gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium einen Abschlussbericht vorgelegt, jedoch wird die Zukunft des Handwerks selbstverständlich nicht abgeschlossen. Im Gegenteil: Die Tür wird nun weit aufgestoßen. Denn es ist uns gelungen, mit Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart und der Landesregierung einen »Innovationsdialog Handwerk in NRW« zu vereinbaren. Dieser Dialog wird von allen demokratischen Parteien im Landtag unterstützt.

Der WHKT ist Träger des Projekts und lädt die gesamte Handwerksfamilie in NRW sowie unsere Partner in Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft ein, den Innovationsdialog gemeinsam erfolgreich zu gestalten. Die Herausforderungen, die sich mit den Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Wettbewerbsfähigkeit und Fachkräftesicherung verbinden, sind enorm. Deswegen gibt es viel zu tun. Wir haben vor allem die Aufgabe, möglichst konkret im Sinne der Betriebe und ihrer Beschäftigten zu werden. 

Es bleibt der Dank an all jene, die für den Erfolg von Enquete gearbeitet haben und die schon im Jahr 2017 mit den 171 Handlungsempfehlungen ein aus Handwerkssicht historisches Dokument vorgelegt haben.


Es grüßt Sie herzlich

Ihr

Matthias Heidmeier
Hauptgeschäftsführer
 

Enquetekommission Handwerk:

Umsetzungsbericht zu den Empfehlungen der Enquetekommission Handwerk an den Landtag übergeben

Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Georg Fortmeier MdL, SPD-Landtagsfraktion, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Energie und Landesplanung des Landtags Nordrhein-Westfalen, Ralph Bombis MdL, FDP-Landtagsfraktion, Vorsitzender der Enquetekommission (v.l.n.r.) | Foto: WHKT/RG

Die Enquetekommission »Zukunft von Handwerk und Mittelstand in NRW« im Landtag hat sich intensiv mit den Herausforderungen und der Zukunft des Handwerks in Nordrhein-Westfalen befasst und 171 Handlungsempfehlungen ausgesprochen. Die Empfehlungen, von denen 90 Prozent ganz oder teilweise umgesetzt worden sind, haben zur Umsetzung vieler erfolgreiche Projekte beigetragen. So wurde zum Beispiel das digitale Gewerbeamt auf den Weg gebracht, Azubis fahren mit einem vergünstigten Ticket durch Nordrhein-Westfalen, die Berufliche Bildung wurde gestärkt und jungen Meisterinnen und Meistern wird mit einer deutlich verbesserten Gründungsprämie der Start in die Selbstständigkeit erleichtert.

Der gemeinsame Bericht der Landesregierung und der Handwerksorganisationen, der ausführlich Bilanz zieht und sich den Perspektiven für eine Handwerkspolitik der Zukunft stellt wurde am 18.11.2021 an den nordrhein-westfälischen Landtag übergeben.

Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: »Die Landesregierung und das Handwerk haben sehr eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet, und haben Handwerkspolitik erfolgreich zur Querschnittsaufgabe gemacht. Um diese gute Arbeit weiterzuführen, wird die Landesregierung einen „Innovationsdialog Handwerk NRW“ als Projekt beim Westdeutschen Handwerkskammertag fördern. Es wird weiter um die wichtigen Zukunftsthemen des Handwerks gehen − wie Technologie und Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Fachkräftesicherung.«

Berthold Schröder, Präsident Westdeutscher Handwerkskammertag: »Fach- und Führungskräfte zu finden und sie für die sich ändernde Arbeitswelt im Handwerk vorausschauend zu qualifizieren, ist die Schlüsselaufgabe für den personalintensiven Wirtschaftsbereich Handwerk. Der Landesregierung danken wir dafür, dass wir mit der Bilanzveranstaltung keinen Schlusspunkt setzen, sondern ein Zeichen für den Start eines Innovationsdialogs Handwerk in NRW.«

Georg Fortmeier, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Energie und Landesplanung im Landtag Nordrhein-Westfalen: »Auftrag erfüllt! Nach fünfjähriger Auftragsarbeit gibt der Wirtschaftsminister seinen Umsetzungsbericht an das Parlament zurück. Nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik war dem Handwerk mit einer parlamentarischen Enquetekommission so eine politische Bühne bereitet worden. Und die einstimmige Verabschiedung der Handlungsempfehlungen durch das Parlament unterstreicht die Bedeutung des Handwerks für die Zukunft in NRW was wirtschaftliche Entwicklung, Ausbildung und Beschäftigung und soziale Sicherheit anbetrifft.«

Der Bericht ist zu finden unter www.wirtschaft.nrw.de/handwerk.

Auftaktveranstaltung:

Nachhaltigkeitsagenda des NRW-Handwerks

Foto: Andreas Buck/HWK Dortmund

Am 15.11.2021 hatten die Handwerkskammer Dortmund und der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) gemeinsam nach Dortmund zur Veranstaltung »NACHHALTIGKEIT IST UNSERE SACHE« eingeladen und damit einen wichtigen Startpunkt zur Entwicklung einer Nachhaltigkeitsagenda des NRW-Handwerks gesetzt.

Anlässlich der Auftaktveranstaltung betonte Ursula Heinen-Esser, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen: »Das Handwerk sorgt vor Ort für die Umsetzung von nachhaltigen Lösungen und Technologien, die Umwelt, Ressourcen und Klima schonen. Von der Ausbildung über die Beratung bis zur Umsetzung der Gewerke: Das Handwerk ist von zentraler Bedeutung für eine nachhaltige Transformation unserer Gesellschaft. Es freut mich, dass das NRW-Handwerk die nachhaltige Entwicklung nun mit einer eigenen Agenda noch intensiver unterstützen wird.«

WHKT- und HWK-Präsident Berthold Schröder sagte: »Das Handwerk ist ein wichtiger Treiber für nachhaltiges Wirtschaften und sollte daher in die politische Diskussion um Nachhaltigkeit unbedingt einbezogen werden. Die Handwerksorganisation strebt danach, den gesellschaftlichen Wandel, der sich derzeit vollzieht, aktiv mitzugestalten und seine Expertise auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit einzubringen. Dabei geht es auch darum, Herausforderungen und Chancen für unsere Betriebe zu identifizieren, alte Strukturen zu überdenken und Entwicklungen anzustoßen.«

HWK-Hauptgeschäftsführer und Federführer des WHKT-Arbeitskreises Nachhaltigkeit Carsten Harder erläuterte zum Ziel der Agenda: »Mit dem Auftakt der Nachhaltigkeitsagenda für das Handwerk in NRW machen wir uns auf den Weg einer strukturierten Bearbeitung des Themenkomplexes Nachhaltigkeit. Gemeinsam mit unseren Betrieben und weiteren Stakeholdern aus Politik und Gesellschaft möchten wir aufzeigen, wie nachhaltig das Handwerk bereits arbeitet und gleichzeitig die nachhaltige Weiterentwicklung unserer Betriebe und der Handwerksorganisation vorantreiben.«

WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier: »Auszubilden, Werte zu schaffen, Dinge zu warten, sie anzupassen und zu reparieren, das gehört seit jeher zum nachhaltigen Kerngeschäft des Handwerks. Zugleich sehen wir am Beispiel des Klimawandels, dass sich die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen fundamental verändern. Wir müssen diese Entwicklung annehmen und gestalten. Ich freue mich, dass wir mit der Agenda eine Richtschnur für unser Handeln entwickeln.«

Das Handwerk mit seinen über 190.000 Betrieben und rund 1,2 Millionen Beschäftigten will so eine nachhaltige Entwicklung unterstützen und die politische und gesellschaftliche Diskussion über eine nachhaltige Transformation aktiv mitgestalten.

Die Podiumsdiskussion ist verfügbar unter https://youtu.be/PQHRJccmxSM.

Landtagswahl 2022:

Auf Nachhaltigkeit, Bildung und Wachstum kommt es dem Handwerk an

In seiner Herbst-Vollversammlung in Bielefeld hat der WHKT die Erwartungen des Handwerks zur Landtagswahl im Mai des kommenden Jahres beraten und beschlossen. Handwerk.NRW hat ebenso zu diesen Wahlprüfsteinen des Handwerks einen Beschluss in seiner jüngsten Handwerksratssitzung herbeigeführt. Damit hat sich das gesamte nordrhein-westfälische Handwerk auf gemeinsame Positionen verständigt. Die Themen Nachhaltigkeit, Bildung und Wachstum stehen dabei besonders im Fokus. Die beschlossene Langversion steht hier hier als PDF-Datei zur Verfügung. Hier wichtige Punkte in der Übersicht:


1. Nachhaltigkeit lässt sich nur mit dem Handwerk erreichen!

  • Das Handwerk muss in alle politischen Initiativen zur Klimapolitik, zur Mobilitätspolitik, zur Kreislaufwirtschaft oder zur Klimafolgenanpassung einbezogen werden, denn es kommt auf die konkrete Umsetzung der ambitionierten Ziele an.
  • Wir müssen in allen Sektoren auf wettbewerbliche Lösungen für Energie- und Klimatechnik setzen und Anschluss- und Benutzungszwänge für die Verbraucher vermeiden.
  • Der Grundsatz der Technologieoffenheit muss bei allen Vorgaben und Förderstrukturen beachtet werden.


2. Wir müssen die Ausbildungsreife junger Menschen steigern!

  • Schulabgängerinnen und Schulabgänger müssen besser auf Ausbildung und Arbeitswelt vorbereitet werden – im Hinblick auf sprachliche Fähigkeiten, Medienkompetenz, mathematisch-technische Bildung und ökonomische Bildung.
  • Wir müssen eine ergebnisoffene und praxisnahe Berufliche Orientierung an allen Schulformen etablieren.
  • Wir müssen die systematische Berufliche Orientierung durch das Programm »Kein Abschluss ohne Anschluss« ausbauen und stärken.


3. Wir müssen die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung erreichen – zur Sicherung der Fachkräfte für morgen!

  • Die Duale Berufsbildung muss attraktiver werden und mehr Wertschätzung erfahren – zum Beispiel durch Veränderungen im öffentlichen Tarifrecht, beim Azubi-Ticket, beim Azubi-Wohnen sowie der Förderung der Aufstiegsfortbildung.
  • Die Bildungszentren des Handwerks müssen gesichert und gestärkt werden.
  • Wir brauchen eine kritische Evaluierung des Berufskollegsystems, damit die Berufskollegs als Partner und nicht als Konkurrent der dualen Ausbildung gestärkt werden.


4. Wir müssen Innovation und Digitalisierung voranbringen!

  • Wir müssen überall im Land den Ausbau einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur vorantreiben.
  • Wir müssen in einer digitalisierten Wirtschaft faire Wettbewerbsbedingungen für Handwerk und Mittelstand sicherstellen.
  • Wir brauchen eine niedrigschwellige Digitalprämie für kleine Betriebe, damit auch diese den Anschluss an Zukunftstechnologien finden.


5. Wir müssen neues Wachstum am Standort NRW ermöglichen!

  • Wir müssen Gewerbeflächen für das Handwerk sichern und bereitstellen!
  • Mobilitätspolitik muss dafür sorgen, dass auch der Wirtschaftsverkehr fließt – durch Modernisierung der Infrastruktur, durch Vernetzung der unterschiedlichen Verkehrsträger und durch Maßnahmen zur Verkehrsverflüssigung.
  • Wir müssen die Standortpolitik so ausrichten, dass Lieferketten kürzer, stabiler und flexibler werden.


6. Wir müssen den Mittelstand stärken!

  • Mittelständische Unternehmen brauchen ein Belastungsmoratorium für Steuern, Abgaben und Auflagen aller Art.
  • Nordrhein-Westfalen muss den im Ländervergleich höchsten Hebesatz für die Grunderwerbsteuer spürbar reduzieren.
  • Wir müssen die wirtschaftliche Betätigung der Kommunen auf den Märkten des Handwerks wirksam beschränken.


7. Wir müssen Bürokratie vermeiden und reduzieren!

  • Die Entbürokratisierung des Landesrechts muss unter systematischer Einbindung der Clearingstelle Mittelstand fortgesetzt werden.
  • Wir müssen die Digitalisierung der Landesverwaltung vorantreiben, damit Dokumentationspflichten reduziert werden und Genehmigungsverfahren aller Art beschleunigt werden.
  • NRW braucht eine unbürokratische, flächenbezogene Lösung für die Erhebung der Grundsteuer.


8. NRW muss stark und selbstbewusst in Brüssel und Berlin auftreten!

  • NRW muss die Interessen des Wirtschaftsstandorts insgesamt und insbesondere die Interessen der kleinen und mittleren Unternehmen konsequent in Brüssel vertreten.
  • NRW muss sich im Bund konsequent für ein attraktives und unkompliziertes Unternehmenssteuerrecht einsetzen.
  • NRW muss in der Europa- und Bundespolitik das Subsidiaritätsprinzip zur Stärkung dezentraler Einheiten verteidigen.

Veranstaltungshinweis:

Industriekonferenz am 01.12.2021

Am 01.12.2021 nehmen WHKT-Präsident Berthold Schröder und Handwerk.NRW-Präsident Andreas Ehlert an der vom Mininsterium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen organisierten Diskussion zum Thema »Zukunft durch Industrie gestalten« unter Federführung von Minister Pinkwart teil. Dies trägt dem Umstand Rechnung, dass Handwerk und Mittelstand eine wesentliche Rolle für die Transformation des Wirtschaftsstandorts Nordrhein-Westfalen spielen.

Die Veranstaltung, die mit der Unterzeichnung der »Düsseldorf Erklärung« endet, ist von 18:00–20:00 Uhr im Livestream verfügbar unter https://transformation.mohr-live.de/stream.

Klimaanpassungsgesetz NRW:

Handwerk im Expertengremium »Beirat Klimaanpassung« vertreten

Unter Federführung des Umweltministeriums hat das Land Nordrhein-Westfalen ein Expertengremium zur Begleitung und Abstimmung der Klimawandel-Vorsorge in den verschiedenen Sektoren einberufen. Der interdisziplinäre »Beirat Klimaanpassung«, in dem auch der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) und Handwerk.NRW vertreten sind, besteht aus 22 Expertinnen und Experten unterschiedlicher Disziplinen.

Das im Juli vom Landtag verabschiedete Klimaanpassungsgesetz NRW schreibt auf Initiative des Umweltministeriums die Einrichtung eines Beirats zur Klimaanpassung ausdrücklich vor. Mit einem eigenen Gesetz zur Klimaanpassung ist Nordrhein-Westfalen bundesweit Vorreiter. Zur Umsetzung hat das Umweltministerium eine 15-Punkte-Offensive zur Klimaanpassung in Nordrhein-Westfalen vorgelegt. Zu den Bausteinen gehören neben der Einrichtung des Beirats die Erstellung einer Klimaanpassungsstrategie sowie weitere Unterstützungs- und Förderangebote für die Konzeption und Umsetzung von Maßnahmen zur Klimaanpassung in Nordrhein-Westfalen.

Der neu eingerichtete interdisziplinäre »Beirat Klimaanpassung« wird die verschiedenen Maßnahmen und Initiativen begleiten und mit seinen Empfehlungen die Klimaanpassung in Nordrhein-Westfalen unterstützen.

Europa:

Europaabgeordneter Dr. Peter Liese im Gespräch mit dem WHKT-Arbeitskreis Europa

Am 26.11.2021 führte der WHKT-Arbeitskreis »Europa« ein Gespräch mit dem Europaabgeordneten Dr. Peter Liese (CDU/EVP) zum »Fit für 55«-Paket der EU. Das im Sommer von der Europäischen Kommission vorgelegte umfangreiche Gesetzespaket hat zum Ziel, klima-, energie- und verkehrsrechtlicher Vorschriften an die EU-Klimaziele für 2030 und 2050 anzupassen.

Für das Handwerk von besonderer Bedeutung sind in diesem Zusammenhang Änderungen der Richtlinien über Energieeffizienz und über erneuerbare Energien sowie der für den 14.12.2021 angekündigte Vorschlag zur Änderung der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden.

Dr. Liese warb beim Arbeitskreis eindringlich für eine europäische Antwort zur Bewältigung des Klimawandels und für den europäischen Emissionshandel, dessen Reform er als Berichterstatter des Europäischen Parlaments mitgestaltet. Wegen der vorgeschlagenen Erweiterung des Anwendungsbereichs auf Gebäude und Straßenverkehr, gewinnt auch der Emissionshandel künftig für das Handwerk erheblich an Relevanz.

Anerkennungsverfahren ausländischer Berufsqualifikationen:

Qualifikationsanalysen auch ein Thema bei den »grünen« Berufen

Eine erste Informationsveranstaltung des Verbund-Projekts »Netzwerk Qualifikationsanalyse – NetQA« zu den Möglichkeiten der Gleichwertigkeitsprüfung unter Einsatz von Qualifikationsanalysen gemäß § 14 BQFG stieß im Sommer bei den zuständigen Stellen für die Anerkennung der Agrarberufe auf großes Interesse. Vertreten waren Landwirtschaftskammern und Landesämter für Landwirtschaft aus den Bundesländern Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen sowie die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales Berlin. Neben den Land-, Tier- und Forstwirten/innen sind beispielsweise auch die Gärtner/innen, Milchtechnologe/innen sowie Hauswirtschafter/innen nicht reglementierte, duale Ausbildungsberufe. Eine Anwendung des Paragraph 14 BQFG ist somit bei fehlenden oder nicht ausreichenden schriftlichen Belegen für die Gleichwertigkeitsfeststellungsprüfung gegeben.

Nach einer Bedarfsabfrage fanden im November zwei modular aufeinander aufbauende Online-Schulungen zur Durchführung von Qualifikationsanalysen im Agrarbereich statt. Dabei wurde angeregt diskutiert und Praxiserfahrungen mit Gleichwertigkeitsfeststellungs-verfahren und den »sonstigen Verfahren« mit den im Projekt vertretenen Handwerkskammern und Industrie- und Handelskammern ausgetauscht. An den Schulungen nahmen zudem auch Vertreter/innen der zuständigen Stellen aus den Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz teil.

Die Qualifikationsanalyse hat sich bislang vor allem im Handwerk etabliert, da sie als handlungsorientierte Kompetenzfeststellung, einen guten Einblick gibt, ob Antragstellende die wesentlichen Tätigkeiten eines Berufes ausführen können oder nicht. Nun gilt es, die Ausnahmeregelung mit ihren einheitlichen und transparenten Verfahrensstandards im Agrarbereich und bei den freien Berufen bekannter zu machen.  

Das BMBF-geförderte Verbund-Projekt »NetQA« fördert von Anfang 2019 bis Ende 2022 die Vernetzung der zuständigen Stellen zur Anerkennung mit Qualifikationsanalysen. Mit Schulungen, Fachpublikationen und Arbeitshilfen sowie einem finanziellen Fördertopf unterstützt das Projekt die Durchführung der »sonstigen Verfahren« zur Feststellung der Gleichwertigkeit bei fehlenden Nachweisen nach BQFG Bund und den jeweiligen Landesgesetzen. Weitere Informationen finden Sie unter www.whkt.de/netqa.

WHKT-Ehrenpräsident Hans Hund mit Goldenem Ehrenzeichen ausgezeichnet

Der Ehrenpräsident des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT), Hans Hund, wurde auf der Vollversammlung der Handwerkskammer Ostwestfalen‐Lippe zu Bielefeld mit der höchsten Auszeichnung der Handwerkskammer, dem Goldenen Ehrenzeichen, geehrt.

HWK-Präsident Peter Eul, der die Auszeichnung überreichte: »Sie haben das höchste Amt des nordrhein‐westfälischen Handwerks als Präsident durch ihre Persönlichkeit entscheidend geprägt, mit großem Gestaltungswillen und der notwendigen Beharrlichkeit durch herausfordernde Zeiten geführt und dabei für ganz entscheidende Weichenstellungen gesorgt.«

Hans Hund stand dem WHKT, der Dachorganisation der sieben nordrhein‐westfälischen Handwerkskammern, von 2016 bis 2021 vor. Der Elektroinstallateur‐ und Kälteanlagenbauermeister leitet das Unternehmen »Hans Hund Gebäudetechnik« in Bocholt und steuert die Geschicke der Handwerkskammer Münster als Präsident.

Durch seine langjährige berufliche und ehrenamtliche Erfahrung setzte er entscheidende Impulse im WHKT. Hans Hund brachte die Themen Fachkräftesicherung und Ausbildung auf NRW‐Ebene entscheidend voran und rückte dabei auch die Integration von Auszubildenden und Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund in den Fokus. Er hat unter anderem den »Modernisierungspakt Berufliche Bildung des Landes NRW« mit auf den Weg gebracht, durch den beträchtliche Fördermittel in die handwerklichen Berufsbildungszentren fließen. Früh erkannte Hans Hund die Bedeutung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit für das Handwerk und verankerte beides in der Arbeit des WHKT. Er leistete des Weiteren einen entscheidenden Beitrag zum Aufbau des »Wirtschafts‐Service‐Portal.NRW«.

Nicht zuletzt habe Hans Hund den Aufbau der Ehrenamtsakademie entscheidend vorangebracht, so dass die Akademie für immer mit seinem Namen verbunden bleiben werde, betonte Peter Eul.

Ehrenamtsakademie:

Gemeinsam für ein starkes Ehrenamt

Die Teilnehmenden des Workshops im November 2021 | Foto: HWK Münster

Am 03.11.2021 sprachen Vertreterinnen und Vertreter der Handwerkskammer Münster in Kooperation mit der Ehrenamtsakademie des NRW-Handwerks (EAH) über die Situation im regionalen Ehrenamt und insbesondere über eine zielgruppengerechte Ansprache von ehrenamtlich Engagierten und Interessierten.

Kammer-Präsident Hans Hund und Hauptgeschäftsführer Thomas Banasiewicz hatten Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Engagementlandschaft sowie der nordrhein-westfälischen Handwerksorganisation eingeladen, um gemeinsam über Anforderungen und Wünsche an das Ehrenamt im Handwerk zu sprechen und wie insbesondere junge Menschen »mitgenommen« werden können.

Das Fazit der Teilnehmenden: Um Nachwuchs zu interessieren und zu begeistern, müssen verstärkt die Motive der jungen Generation in den Fokus genommen sowie starre Strukturen vermieden werden. Junge Menschen engagieren sich heute häufig nicht mehr aus einer familiären Tradition heraus, sondern sehen ehrenamtliches Engagement vor allem als politische oder soziale Aufgabe und passen diese ihrer aktuellen Lebenssituation an. Wie ehrenamtliches Engagement darüber hinaus in den Arbeitsalltag passe und Social Media für die Ansprache insbesondere der jüngeren Generation genutzt werden können – diese Fragen müsse das Handwerk angehen. 

Mit dem Aufbau der Ehrenamtsakademie des NRW-Handwerks (EAH) wurde das Vorhaben auf den Weg gebracht, eine Plattform für das Ehrenamt im Handwerk zu schaffen. »Die Ehrenamtsakademie möchte mit modernen Formaten darüber informieren, was Ehrenamt im Handwerk bedeutet, wie das Ehrenamt in unserer Selbstverwaltung funktioniert und wo man sich engagieren kann. Eine gemeinsame Plattform für die Themen rund um das Ehrenamt im Handwerk ist eine große Chance – auch für das Handwerk insgesamt«, so Matthias Heidmeier. Hauptgeschäftsführer des WHKT.

Praxisberichte aus der Region Münster lieferten Anne Sandner (DGB-Region Münsterland), Vera Kalkhoff (Vorstand Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagentur) und Sonja Wilmer-Kausch (Landesgeschäftsführerin des Kolpingwerks NRW).

Der Aufbau der Ehrenamtsakademie wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

LGH-Mitgliederversammlung:

Die LGH-Mitgliederversammlung wählt neuen Vorstand

Jürgen-Johannes Lau, Geschäftsführer der LGH, Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer der LGH, Hans-Joachim Hering, Vorstandsvorsitzender der LGH, Peter Eul, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der LGH (v.l.n.r.) | Foto: LGH

Im Rahmen der LGH-Mitgliederversammlung, in der die Spitzenvertreter von Handwerkskammern und Fachverbänden des Handwerks in Nordrhein-Westfalen am 11.11.2021 in Dortmund zusammentrafen, wurde Hans-Joachim Hering, Präsident des Unternehmerverbands Handwerk NRW,  zum neuen Vorstandsvorsitzenden und Peter Eul, Präsident der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld,  zum neuen stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden gewählt.

Herr Hering löst auf dieser Position den neugewählten Präsidenten des Westdeutschen Handwerkskammertages, Berthold Schröder ab. Herr Schröder ist zugleich auch Präsident der Handwerkskammer Dortmund. Herr Eul übernimmt die Nachfolge des bisherigen stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Hering.

Im Dialog zwischen den Spitzen des NRW-Handwerks und der Landesregierung referierte NRW-Finanz-Staatssekretär Dr. Patrick Opdenhövel zur Entwicklung der öffentlichen Finanzen nach den Krisen der jüngsten Vergangenheit.

Berthold Schröder unterstrich in der anschließenden Aussprache, die große Bedeutung einer soliden und verlässlichen Haushaltspolitik auch hinsichtlich der Belastung von Handwerksbetrieben. Zugleich verwies Berthold Schröder auf die Probleme des Fachkräftemangels und die fortwährenden Lieferengpässe bei essenziellen Vormaterialen hin. Das Handwerk sei eine wesentliche Stütze der Konjunktur, des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes in NRW. Insbesondere die berufliche Bildung müsse nachhaltig gestärkt werden.

Der neugewählte Vorstandsvorsitzende der LGH, Hans-Joachim Hering, warb dafür den Mittelstand von bürokratischen Belastungen zu befreien. Die Entfesselungsinitiativen der Landesregierung würden in die richtige Richtung weisen. Dieser Weg müsse konsequent fortgesetzt werden.

Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer der LGH, unterstrich in seinem Geschäftsbericht die Leistungen der LGH und die Zusammenarbeit mit den Ministerien des Landes und des Bundes, um Existenzgründungen, Nachwuchsgewinnung und Ausbildung sowie die Fachkräftegewinnung für das Handwerk zu fördern und voranzutreiben. Insbesondere in der Corona-Krise und auch in der jüngsten Flutkatastrophe konnte die LGH in Kooperation mit ihren Mitgliedern und Partnern einen entscheidenden Beitrag im Krisenmanagement leisten.

Länderleitfaden Vereinigtes Königreich aktualisiert

Nach knapp einem Jahr des Brexits konnte die Wirtschaft erste Erfahrungen mit den neuen Bestimmungen zum Dienstleistungs- und Warenexport mit dem Vereinigten Königreich sammeln.

Die Koordinierungsstelle Außenwirtschaft hat die wichtigsten Informationen im aktualisierten Länderleitfaden Vereinigtes Königreich zusammengefasst, der Hinweise zu zentralen rechtlichen Fragen enthält, die vor Aufnahme einer Geschäftstätigkeit im Vereinigten Königreich zu beachten sind.

Das Merkblatt und Beratung für ihre Auslandstätigkeit erhalten Unternehmen bei den Außenwirtschaftsberaterinnen und -beratern der Handwerkskammern: https://lgh.nrw/index.php/ihre-berater-innen

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Vorwort


Liebe Leserinnen und Leser,

auf unserer WHKT-Vollversammlung am vergangenen Freitag in Bielefeld haben die sieben NRW-Handwerkskammern personell und inhaltlich wichtige Weichen für die kommenden Jahre gestellt. Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer Dortmund und bisheriger Vizepräsident, ist zum neuen Präsidenten des WHKT gewählt worden. Dankbar sind wir für das große Engagement seines Vorgängers Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer Münster. Die Mitglieder der Vollversammlung wählten ihn zum Ehrenpräsidenten des WHKT.

Der WHKT wird mit dieser neuen Aufstellung die großen Zukunftsthemen auch weiterhin entschlossen angehen und dabei immer den Zusammenhalt des Handwerks an erste Stelle setzen. Im Interesse unserer über 190.000 Betriebe mit ihren 1,2 Millionen Beschäftigten in NRW wollen wir die nachhaltige und digitale Zukunft ganz vorne mitgestalten.

Mit der Arbeit an einer Nachhaltigkeitsagenda des NRW-Handwerks, für die wir in Bielefeld den Startschuss gegeben haben, unterbreiten wir der Politik konkrete Vorschläge. Insbesondere der Klimaschutz wird nur mit dem Handwerk und seiner Umsetzungskompetenz gelingen. Zudem müssen wir den Betrieben zur Seite stehen, die in Zukunft immer stärker Anforderungen an nachhaltiges Wirtschaften nachkommen müssen. Entschlossen auf diesem Feld nach vorne zu gehen, ist uns auch deswegen so wichtig, weil wir junge Menschen davon überzeugen wollen, die enormen Zukunftschancen des Handwerks zu nutzen. 

Dazu passt, dass wir in Bielefeld einem wichtigen Dialog und Austausch neue Impulse gegeben haben. So hat sich der Landesverband der Handwerksjunioren mit seinen Zielen und Wünschen in der Vollversammlung vorgestellt. Der Nachwuchsarbeit im Handwerk kommt auf allen Ebenen eine überragende Bedeutung zu. Deswegen ist es so wichtig, dass wir die jungen Menschen, die die Zukunft des Handwerks maßgeblich gestalten werden, mit an den Tisch holen.


Es grüßt Sie herzlich

Ihr

Matthias Heidmeier
Hauptgeschäftsführer
 

WHKT-Vollversammlung:

Berthold Schröder zum neuen Präsidenten des WHKT gewählt

Der neue WHKT-Präsident Berthold Schröder (2.v.l.) gemeinsam mit Ministerin Ina Scharrenbach, dem neuen WHKT-Vizepräsidenten Jochen Renfordt (r.) und WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier (l.)

Die Vollversammlung des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT) hat am 29. Oktober 2021 in der Handwerkskammer OWL zu Bielefeld Berthold Schröder zum neuen Präsidenten gewählt. NRW-Ministerin Ina Scharrenbach gehörte zu den ersten Gratulanten und betonte im Dialog mit den Spitzenvertretern des Handwerks in NRW die Innovationskraft des Handwerks und die Bedeutung der Stärkung des Dualen Ausbildungssystems. Mit den Eckpunkten für die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsagenda verabschiedete die WHKT-Vollversammlung einen maßgebenden Meilenstein für die handwerkliche Zukunft.

Zum neuen Präsidenten des Westdeutschen Handwerkskammertages, dem Zusammenschluss der sieben Handwerkskammern auf Landesebene in NRW, wählten die Mitglieder der WHKT-Vollversammlung den Präsidenten der Handwerkskammer Dortmund, Berthold Schröder. Einstimmig sprachen sich Vorstand und Mitgliederversammlung des WHKT für den 61-jährigen Handwerksmeister aus Hamm aus, der zuvor das Amt des Vizepräsidenten innehatte.

Berthold Schröder ist selbstständiger Zimmerermeister aus Hamm und verfügt über langjährige Erfahrungen im Ehrenamt. In der Funktion des WHKT-Präsidenten folgt er auf Hans Hund, der 2016 ins Amt gewählt wurde. Mit großer Herzlichkeit gratulierte Hans Hund seinem Nachfolger zur Wahl und bedankte sich bei ihm für die Unterstützung in der bisherigen Funktion als Vizepräsident.

Zum neuen Vizepräsidenten auf Arbeitgeberseite wurde Jochen Renfordt, Präsident der Handwerkskammer Südwestfalen und selbstständiger Malermeister aus Iserlohn, gewählt.

Hans Hund wurde von den Mitgliedern der Vollversammlung einstimmig zum Ehrenpräsidenten des WHKT ernannt.

Hochwasserkatastrophe:

Aufbauhilfe für Unternehmen weiter vereinfacht

Für viele Unternehmen in den Flutgebieten ist der Wiederaufbau in vollem Gange. Seit dem 17. September 2021 können Unternehmen, Freiberufler und Selbstständige rein digital nach einer Beratung durch die Kammern und auf Basis eines Sachverständigengutachtens Anträge auf Aufbauhilfe stellen. Seitdem konnten die Kammern mehr als 3.000 Unternehmen beraten. Dazu kommen die Gespräche, die Steuerberater und Wirtschaftsprüfer durchgeführt haben.

Diese ersten Erfahrungen wurden zum Anlass genommen, das Antragsverfahren weiter zu vereinfachen und zu beschleunigen. Neben einer Ausweitung des Gutachterkreises auf Architekten und Ingenieure sind nun auch sogenannte Teilanträge möglich.

Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: »Durch den engen Austausch mit den Kammern und der NRW.BANK haben wir weitere Maßnahmen veranlasst, die das Antragsverfahren erleichtern sollen: Künftig können die Betroffenen auch Ingenieure und Architekten als Gutachter nutzen und Teilanträge stellen, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Denn unser Ziel ist klar: Wir wollen einen schnellen Wiederaufbau, damit Lieferketten nicht reißen und langjährige Kundenbeziehungen erhalten bleiben. Am Geld soll das nicht scheitern.«

Berthold Schröder, Präsident Westdeutscher Handwerkskammertag: »Die Handwerkskammern stehen den betroffenen Betrieben mit einer umfassenden Beratung bei der Wiederaufbauhilfe zur Seite. Das Angebot ist praxisnah und eng an den Bedürfnissen der Betriebe ausgerichtet, damit die Hilfsleistungen möglichst zügig ausgezahlt werden können. Die weiteren Verbesserungen im Verfahren begrüßen wir ausdrücklich. Wir freuen uns, dass unsere Erfahrungen aus der Beratungspraxis durch die Landesregierung aufgenommen werden. So unbürokratisch wie irgend möglich helfen - das war und ist das gemeinsame Ziel. Ein Kraftakt wird es, genügend Handwerkerinnen und Handwerker für den Wiederaufbau zu gewinnen. Hier brauchen wir eine Willkommenskultur vor Ort, damit Betriebe aus ganz Deutschland mithelfen. Der erfolgreiche Start der Plattform Handwerk-baut-auf.de der Handwerkskammern, auf der sich bereits über 1300 Betriebe aus ganz Deutschland für den Wiederaufbau gemeldet haben, ist in diesem Sinne eine echte Ermutigung.«

Weitere Informationen zum Maßnahmenpaket unter www.wirtschaft.nrw/pressemitteilung/aufbauhilfe-fuer-unternehmen-weiter-vereinfacht.

Nachhaltigkeit ist unsere Sache:

Einladung zur Auftaktveranstaltung »Nachhaltigkeit« am 15. November 2021

Am 15. November 2021 laden der Westdeutsche Handwerkskammertag und die Handwerkskammer Dortmund zur Veranstaltung »Nachhaltigkeit ist unsere Sache« in die Waschkaue der Zeche Hansemann in Dortmund ein. Interessierte sind herzlich willkommen, sich unter www.hwk-do.de/nachhaltigkeit anzumelden. Für den politischen Auftakt unter Beteiligung von NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser ist neben der Präsenzteilnahme auch ein Webstream vorgesehen.

Die Veranstaltung versteht sich als Auftakt einer Nachhaltigkeitsinitiative des NRW-Handwerks. Den Startschuss dafür hat die WHKT-Vollversammlung am 29. Oktober 2021 mit der Verabschiedung von Eckpunkten für eine Nachhaltigkeits-Agenda gegeben.

Das Programm steht hier als Download bereit.

18. November 2021, Landtag Nordrhein-Westfalen:

Veranstaltung »Enquete-Kommission Zukunft von Handwerk und Mittelstand in NRW – Bilanz und Ausblick«

Eine gemeinsame Veranstaltung des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW, dem Landtag Nordrhein-Westfalen sowie dem Westdeutschen Handwerkskammertag, Handwerk.NRW und dem Unternehmerverband Handwerk NRW e.V. würdigt die Arbeit der Enquete-Kommission »Zukunft von Handwerk und Mittelstand in NRW« und die Umsetzung der im Jahr 2017 verabschiedeten 171 Handlungsempfehlungen. Wirtschafts- und Innovationsminister Pinkwart stellt den Abschlussbericht vor und überreicht diesen an Herrn Georg Fortmeier MdL, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Energie und Landesplanung des Landtags Nordrhein-Westfalen.

Die Veranstaltung widmet sich im zweiten Teil einem Innovationsdialog: dem Austausch mit Politik, Netzwerken und dem Blick der Wissenschaft auf das Handwerk und die Themen der Zukunft.

Das Veranstaltungsprogramm und die Möglichkeit zur Anmeldung stehen online zur Verfügung unter www.whkt.de/anmeldeformulare/uebergabe-des-umsetzungsberichts-enquete-kommission.

Bitte berücksichtigen Sie, dass eine Teilnahme in Präsenz nur nach rechtzeitiger Online-Anmeldung möglich ist. Zudem weisen wir auf die Einhaltung der 3G-Regelungen hin (geimpft, genesen oder getestet). Die Veranstaltung wird zusätzlich per Livestream übertragen.

Schulministerium NRW:

Land NRW stärkt Weg zum Abitur als »Stärkung der Berufsbildung«

Mit Verwunderung hat das Handwerk die Aktivitäten der Landesregierung unter Federführung des Schulministeriums wahrgenommen. Mit der Veröffentlichung der »Agenda zur Stärkung der Berufsbildung« hatte das Handwerk erwartet, dass die in der Koalitionsvereinbarung von 2017 sehr eindeutigen Bekenntnisse zum dualen Ausbildungssystem nun konkrete Taten in der Agenda folgen und in die duale Ausbildung stärker investiert beziehungsweise sie in den Mittelpunkt der Berufskollegs gestellt wird.

Eine Priorisierung der dualen Ausbildung ist nicht erfolgt, vielmehr soll eher das Gegenteil passieren: Der für die Agenda geplante Ressourcen-Einsatz über zusätzliche Lehrerstellen am Berufskolleg beschränkt sich zu über 80 Prozent auf das »Berufliche Gymnasium« mit rund 100 Millionen Euro jährlich.

Zum Hintergrund des beruflichen Gymnasiums: Wer aufgrund seines Schulabschlusses nicht an der Gesamtschule oder am Gymnasium in die Oberstufe darf, kann das Abitur am Berufskolleg absolvieren, dem so genannten »Beruflichen Gymnasium«. Das Berufskolleg ist zudem über sehr viele Jahre hinweg zur unmittelbaren Konkurrenz zu Gymnasium und Gesamtschule entwickelt worden. Dieser zusätzliche Ressourceneinsatz zur Umsetzung der Agenda zur Stärkung der Berufsbildung zeigt einmal mehr, dass das duale Ausbildungssystem immer gut für politische Bekenntnisse ist, aber die vollzeitschulischen Bildungsgänge systematisch von Schulministerium und Landtag bevorzugt werden.

Das Handwerk sieht die sinnvolle Perspektive und dringende Notwendigkeit, die »Agenda zur Stärkung der Berufabildung« noch zu ergänzen, um die duale Ausbildung mit verschiedenen Einzelmaßnahmen zu priorisieren und bringt sich dazu gerne ein.

Erzieher/in bald Bachelor Professional?:

Übernimmt Schulministerium nun neue Abschlussbezeichnung der Fortbildungsprüfung nach Berufsbildungsgesetz für Schulabschlüsse?

Mit der sechsten Verordnung zur Änderung der Ausbildung- und Prüfungsordnung für Berufskollegs will das Ministerium die Abschlussbezeichnung »Bachelor Professional« für die Absolventen aller Fachschulen einführen. In seiner Begründung zum Vorhaben zitiert das Schulministerium die BBiG-Regelung wie folgt: »Den Fortbildungsabschluss Bachelor Professional erlangt, wer eine Prüfung der zweiten beruflichen Fortbildungsstufe erfolgreich besteht.«

Das Handwerk sieht erhebliche Bedenken bei der Einführung, da die Systematik der Unterscheidung zwischen Ausbildung und Aufstiegsfortbildung im schulischen Bereich nicht klar getrennt ist. Dies lässt sich am Beispiel der Ausbildung zum/zur Erzieher/in verdeutlichen, einem Ausbildungsberuf, den man nach Erwerb der Hochschulreife (und einem 6-wöchigem Praktikum) direkt an entsprechendem Berufskolleg erlernt. Nach dem aktuellen Vorhaben des Schulministeriums sollen Erzieherinnen und Erzieher nach dieser ersten Ausbildung den Fortbildungsabschluss der zweiten beruflichen Fortbildungsstufe erhalten. Das kann das Handwerk nicht mittragen, da es zu einer Abwertung des Abschlusses »Bachelor Professional« führt.

Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks NRW:

Wirtschafts-Staatssekretär Christoph Dammermann ehrt landesbesten Handwerksnachwuchs

Große Anerkennung für die Toptalente des nordrhein-westfälischen Handwerks zeigte Staatssekretär Christoph Dammermann: Bei der Schlussfeier des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT) in der Handwerkskammer OWL zu Bielefeld sind am 30. Oktober 2021 die besten Gesellinnen und Gesellen des zurückliegenden Prüfungsjahrgangs ausgezeichnet worden. Sie hatten im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks NRW den ersten Platz in ihren Berufen errungen.

In einer Talkrunde betonte Staatssekretär Christoph Dammermann die wirtschaftliche Bedeutung des Handwerks und drückte seine Freude aus, den Ministerpräsidenten als Schirmherrn des Wettbewerbs vertreten zu können. Berthold Schröder, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT), und Peter Eul, Präsident der Handwerkskammer OWL zu Bielefeld, hoben den Wert der beruflichen Aus- und Weiterbildung für Handwerk und Gesellschaft hervor. Ralf Noltemeyer, Vizepräsident der Handwerkskammer Bielefeld ermutigte die Siegerinnen und Sieger auf dieser Arbeitnehmerveranstaltung, ihre Möglichkeiten als Landesbeste konkret im Arbeitsleben zu nutzen.

Im Jahr 2021 wurden die Landessiegerinnen und Landessieger coronabedingt anhand der Niederschriften, hier insbesondere der praktischen Leistungen in den Gesellen- und Abschlussprüfungen ermittelt. Nur in fünf Wettbewerbsberufen gab es Arbeitsproben. Aus etwa 25.000 erfolgreichen Prüfungsabsolventen wurden die 80 Landessiegerinnen und Landessieger ermittelt.

Der Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks NRW nutzt auf der Veranstaltung die Chance, für die hohe Qualität der dualen Berufsausbildung und das herausragende Ausbildungsengagement des Handwerks öffentlich zu werben. Die Siegerinnen und Sieger 2021 messen sich nun mit den Besten aus den anderen Bundesländern und können sich in einigen Berufen auch für die internationale Berufsolympiade qualifizieren.

Unter www.whkt.de/themen/wettbewerbe/leistungswettbewerb-des-deutschen-handwerks-plw steht die Broschüre »Vorhang auf« als PDF-Download zur Verfügung. In dieser Broschüre sind die Landessiegerinnen und Landessieger sowie weitere Informationen zum Wettbewerb zu finden.

Die Veranstaltung wurde gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Neue WHKT-Übersicht:

Niveaustufen von Bildungsabschlüssen in einer Übersicht

Ausgehend von mehr Transparenz der Wertigkeit, Vergleichbarkeit und Übertragbarkeit von Qualifikationen in den verschiedenen europäischen Mitgliedstaaten hat der Europäische Qualifikationsrahmen (EQF) eine Diskussion in den Nationalstaaten angeschoben, eigene Abschlüsse zu sortieren, und zwar über die verschiedenen Bildungssäulen hinweg.

In Deutschland gibt es den Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR), der acht Stufen hat und damit genauso viele wie der Europäische Qualifikationsrahmen. Diese werden 1:1 zugeordnet. Darüber hinaus gibt es in Deutschland den Hochschulqualifikationsrahmen (HQR) mit drei Stufen, die den Stufen 6, 7 und 8 des DQR zugeordnet sind sowie die Fortbildungsstufen nach dem Berufsbildungsgesetz mit ebenfalls drei Stufen, die den DQR Stufen 5, 6 und 7 zugeordnet sind.

Die WHKT-Übersicht zeigt die berufliche Bildung, unterteilt in Ausbildung sowie Höhere Berufsbildung auf der einen Seite und die akademische Bildung auf der anderen Seite und sortiert exemplarisch alle Abschlüsse, einschließlich der neuen Abschlusstitel Bachelor Professional und Master Professional aus der Höheren Berufsbildung entsprechend ein.

Die neue WHKT-Übersicht ist als Download zu finden auf der Seite www.whkt.de/themen/bildung.

Ehrenamtsakademie:

Qualifizierungsangebote für ehrenamtlich Engagierte

Um Ehrenamt auch in der Corona-Pandemie stark zu machen, unterstützt die Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen den Einsatz von ehrenamtlichem Engagement mit dem Ausbau von Weiterbildungs- und Qualifizierungsangeboten für ehrenamtlich Engagierte.

Die Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld bietet im Rahmen des Förderprogrammes im Zeitraum von November 2021 bis Februar 2022 sieben verschiedene, für die ehrenamtlich Engagierten kostenlose, Qualifizierungsangebote an. Ziel ist es, ehrenamtlich Engagierten Hilfestellungen an die Hand zu geben und auf ihrem Weg ins Ehrenamt zu unterstützen.

Themen sind

  • Orientierungshilfen beim Einstieg ins Ehrenamt, notwendige »Werkzeuge« und Hilfe zur Selbsthilfe.
  • Rechtlich alles richtig? Rechtliche und steuerliche Grundlagen im Ehrenamt (Haftung, Versicherung, Arbeitsrecht) und Spezialfragen (steuerliche Förderung, Ehrenamtspauschale, Datenschutz, Urheberrecht).
  • Die Möglichkeiten von Social Media im Ehrenamt. Von den Grundlagen über Facebook und Instagram hin zu Twitter, Youtube, Snapchat und TikTok.
  • Sicher und überzeugend auftreten im Ehrenamt. Rhetorische Stilmittel einsetzen, Besprechungen und Diskussionen gekonnt leiten, Körpersprache zum eigenen Vorteil nutzen und die Selbstwirksamkeit verstärken.

Die Qualifizierungsangebote sowie die Möglichkeit zur Anmeldung ist zu finden unter https://www.akademie-des-handwerks.de/ehrenamt/.

Mit der Ausweitung des Angebotes an Weiterbildungen und Qualifizierungen für ehrenamtlich Engagierte setzt die Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen Impulse für die Wiederaufnahme bzw. Fortführung des bürgerschaftlichen Engagements nach der Pandemie. Die Angebote richten sich an alle engagierten Personen in Nordrhein-Westfalen.   

So geht Zusammenhalt:

www.handwerk-baut-auf.de

Die Internetplattform www.handwerk-baut-auf.de, die unter Federführung der Handwerkskammer Koblenz entstanden ist, vermittelt Hilfsangebote des Handwerks passgenau an Betroffene der Flutkatastrophe. Auch die Handwerkskammern in NRW und der WHKT unterstützen die Plattform, die ständig ausgebaut wird. So werden demnächst auch Sachverständige, die bei der Begutachtung von Schäden helfen, auf www.handwerk-baut-auf.de zu finden sein. Eine umfassende Informationsplattform, die aktuell rund um das Thema Fluthilfe, Antragstellung für Soforthilfen und Formulare berichtet, ist in Arbeit.

ValiKom Transfer:

Chancen für Menschen ohne Berufsabschluss – Neue WHKT-Filme zeigen Weg zum Kammerzertifikat

Um den Nutzen des Validierungsverfahrens für Teilnehmende und ihre Arbeitgeber sichtbar zu machen, hat der WHKT als Projektleitung mehrere Kurzfilmreihen produzieren lassen. Diese begleiten drei Protagonisten dabei, wie sie ihr Können in einem anerkannten Ausbildungsberuf, den sie nicht durch eine Ausbildung erlernt haben, beweisen. Am Ende des Validierungsverfahrens erwartet sie ein aussagekräftiges Zertifikat einer Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer oder Landwirtschaftskammer.

Neben den Protagonisten kommen auch ihre Arbeitgeber zu Wort, die erläutern, welchen Beitrag das Verfahren zur Fachkräftesicherung und Personalentwicklung  leisten kann. »Aus Arbeitgebersicht für mich ein absoluter wertiger Nachweis einer Fähigkeit«, ist etwa das eindeutige Fazit von Frank Köster (Betriebsleiter LIDL-Logistikzentrum Eschbach), der bereits vier Mitarbeitende bei der Teilnahme unterstützt hat. Das Validierungsverfahren wird im BMBF-geförderten Projekt »ValiKom Transfer« deutschlandweit von 30 Kammern angeboten. Personen ab 25 Jahren ohne Berufsabschluss sowie Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger können bis Oktober 2024 kostenlos teilnehmen. Sie werden durch die Kammern individuell durch das Verfahren begleitet. Erfahrene Berufsexpertinnen und Berufsexperten stellen ihnen handlungsorientierte Aufgaben und beurteilen ihre Fähigkeiten und Kenntnisse im gewählten Beruf.

Die drei neuen Kurzfilme zeigen, wie vielfältig die beruflichen Wege der Teilnehmenden sind: Nadine Terminé ist gelernte Floristin, arbeitet jedoch seit vielen Jahren in einem Logistikzentrum. Adrian Capatina hat in Rumänien eine Ausbildung zum Schreiner absolviert und ist nun in Deutschland im Elektrohandwerk tätig. Werner Garweg wurde aufgrund seiner Lernschwäche vermittelt, dass er für den ersten Arbeitsmarkt nicht geeignet sei. Sein heutiger Arbeitgeber gab ihm trotz fehlender Ausbildung die Chance, in den Garten- und Landschaftsbau einzusteigen. Mit drei Kurzfilmen, die jeweils die Perspektive der Teilnehmenden, ihrer Arbeitgeber und der Kammerakteure zeigen, wird ihr Weg durch das Verfahren beleuchtet.

Die drei Filmreihen sind auf Youtube abrufbar: https://www.youtube.com/playlist?list=PLDgVx0y53QdPwNR9Iq0l-KRwFx2qdiM-m

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt »ValiKom Transfer«, an dem 11 Handwerkskammern, 17 Industrie- und Handelskammern und zwei Landwirtschaftskammern beteiligt sind. Bis Oktober 2024 wird die Teilnahme am Verfahren mit Projektmitteln gefördert. Informationen zu »ValiKom Transfer« und zum Validierungsverfahren sind zu finden unter www.validierungsverfahren.de.

Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung (IQ)«:

Dialogveranstaltung: 60 Jahre deutsch-türkisches Anwerbeabkommen – Lebensleistungen würdigen!

Am 5. Oktober 2021 lud die beim WHKT angesiedelte Landeskoordinierung des Netzwerks »Integration durch Qualifizierung (IQ)« zur Dialogveranstaltung »60 Jahre deutsch-türkisches Anwerbeabkommen« in die Kaue der Zeche Hansemann, Bildungszentrum der Handwerkskammer Dortmund ein. Unter Beteiligung der Staatssekretärin des Bundesarbeitsministeriums, Leonie Gebers und NRW-Integrationsminister Dr. Joachim Stamp sowie in Kooperation mit dem Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung (ZfTI, Essen), dem Ruhr Museum und der Handwerkskammer Dortmund stand unter dem Motto »Erinnern. Würdigen. Entwickeln.« die Lebensleistung der ersten Anwerbegeneration im Mittelpunkt.

In Anwesenheit von etwa 70 Gästen sowie 250 über den Livestream zugeschalteten Zuschauerinnen und Zuschauern führte Moderatorin Michaela Padberg durch anregende Vorträge und Gespräche.

Mit ihren Begrüßungsansprachen hoben Staatssekretärin Leonie Gebers und NRW-Integrationsminister Dr. Joachim Stamp die immense Bedeutung der damaligen ersten Generation von Gastarbeiterinnen und Gastarbeitern für das heutige Deutschland hervor. Leonie Gebers betonte: »Auch die Frauen und Männer, die in den 50er und 60er Jahren zugewandert sind, haben unsere Wirtschaft mitaufgebaut.« Dr. Joachim Stamp unterstrich: »Ich verneige mich vor großen Lebensleistungen dieser Menschen. Sie verdient die Anerkennung und den Respekt unserer gesamten Gesellschaft.«

Keynotespeaker der Veranstaltung war Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan, wissenschaftlicher Leiter bei der Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung. Er stellte die Frage, welche Rolle Fremdsein für türkische Mitmenschen auch heute noch spielt. Prof. Dr. Uslucan und Prof. Dr. El-Mafaalani, Professor an der Universität Osnabrück, zeigten bei ihren Vorträgen die wissenschaftlichen Perspektiven auf und gaben somit reichliche Inspiration für die Diskussionsrunden.

Ein weiteres Highlight war die Gesprächsrunde mit den anwesenden Zeitzeugen. Vor allem Zeitzeuge Sabri Aydin, der 1961 als 26-Jähriger nach Deutschland kam, sorgte mit Anekdoten aus seinem Leben für lebhafte Einblicke in seine ersten Jahre als Gastarbeiter.

Die offizielle Pressemeldung mit weiteren Statements anwesender Akteurinnen und Akteure, Videobotschaften und die Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie auf der Seiten des IQ Netzwerks NRW unter: https://www.iq-netzwerk-nrw.de/treffpunkt-iq/05102021-dialogveranstaltung-60-jahre-deutsch-tuerkisches-anwerbeabkommen-lebensleistungen-wuerdigen

Das Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung (IQ)« zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mit Migrationshintergrund ab. Das Programm wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA).

Anerkennungsverfahren ausländischer Berufsqualifikationen:

Förderung von Qualifikationsanalysen auch in 2022

Das BMBF-geförderte Verbund-Projekt »Netzwerk Qualifikationsanalyse – NetQA« wird um ein Jahr bis Ende 2022 verlängert. Ausschlaggebend war die Corona-Pandemie, in der sowohl die Durchführung von Qualifikationsanalysen als auch der Aufbau eines Netzwerkes erschwert wurden.

»NetQA« fördert seit dem 1. Januar 2019 die Vernetzung der zuständigen Stellen zur Anerkennung mit Qualifikationsanalysen. Mittels Schulungen, Fachpublikationen und Arbeitshilfen sowie einem finanziellen Fördertopf unterstützt das Verbund-Projekt die Durchführung der sonstigen Verfahren zur Feststellung der Gleichwertigkeit bei fehlenden Nachweisen nach BQFG Bund und den jeweiligen Landesgesetzen.

Die finanzielle Förderung über den Sonderfonds Qualifikationsanalysen läuft somit in 2022 weiter. Hauptfokus der Projektarbeit im kommenden Jahr wird zudem der Transfer der Unterstützungsangebote von »NetQA« in ein nachhaltiges Angebot über das Projektende hinaus sein.

Informationen zum Projekt »NetQA« finden Sie unter www.whkt.de/netqa.

Außenwirtschaft:

Marktchancen in den Niederlanden

Vom 22. bis 26. November 2021 findet die diesjährige Deutsch-Niederländische Businesswoche statt.

Im Rahmen der Veranstaltung werden deutsche und niederländische Unternehmerinnen und Unternehmer zusammengebracht und erhalten die Möglichkeit, bestehende Geschäftsbeziehungen zu pflegen und neue B2B-Kontakte zu knüpfen. Eine Reihe von Webinaren richtet sich an interessierte Unternehmen:

  • Markteinstieg in den Niederlanden
  • Sozialversicherung und Lohnsteuer in Deutschland und den Niederlanden
  • Nachhaltigkeit im Bau: Herangehensweise und Lösungen aus Deutschland und den Niederlanden – mit der Handwerkskammer Düsseldorf
  • Erfahrungsberichte von Unternehmern über das deutsch-niederländische Geschäft

Während des gesamten Programms besteht die Möglichkeit zum Firmen-Matching. Das Programm der Veranstaltung sowie die Möglichkeit zur kostenfreien Anmeldung finden Sie unter https://www.ihk-krefeld.de/de/sites/nl-wirtschaftsforum/deutsch-niederlaendisches-wirtschaftsforum/index.html.

Beratung für ihre Auslandstätigkeit erhalten Unternehmen bei den Außenwirtschaftsberaterinnen und Außenwirtschaftsberatern der Handwerkskammern: https://lgh.nrw/index.php/ihre-berater-innen.

Langzeitarbeitslosigkeit bekämpfen:

MAGS-Initiative »Wiedereinstieg« fördert innovative Projekte und Ideen

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW hat im Rahmen des EU-Programms REACT vier ESF-Aufrufe veröffentlicht, die einen Schwerpunkt auf die Integration von Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt legen. Mit dem Wettbewerb »100 Ideen gegen Langzeitarbeitslosigkeit«, der Aktion »10.000 Perspektiven«, der »Kooperativen Beschäftigung« und der »aufsuchenden Stabilisierungsberatung« wird ein Beitrag zur Bewältigung der Pandemie geleistet.

Die Aktion »10.000 Perspektiven« bietet eine Einarbeitungspauschale in Höhe von 1.500 Euro für die Anstellung von Langzeitarbeitslosen, um so die oftmals zeitaufwändige Einarbeitung unter den besonderen Herausforderungen der Pandemie zu fördern. »100 Ideen gegen Langzeitarbeitslosigkeit« ist ein Ideenwettbewerb zur Schaffung neuer Beschäftigungschancen. Ziel ist die Förderung innovativer Geschäftsmodelle mit Bezug zur Digitalisierung oder zum Klimaschutz und der Absicht, insbesondere Langzeitarbeitslosen eine dauerhafte Beschäftigung zu ermöglichen. In der ersten Phase werden bis zu 50 Projekte mit bis zu 50.000 Euro je Projekt gefördert. Der dritte Aufruf, die »aufsuchende Stabilisierungsberatung«, richtet sich an ehemalige Arbeitslose sowie ihre neuen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber mit dem Ziel, durch Beratung das Beschäftigungsverhältnis dauerhaft zu stabilisieren. Mit der »Kooperativen Beschäftigung« wird die Umsetzung des Teilhabechancengesetzes in NRW flankiert und Kooperationen zwischen gemeinnützigen Beschäftigungs- und Qualifizierungsunternehmen sowie Unternehmen der Privatwirtschaft unterstützt.

Weitere Informationen zu den Förderaufrufen sowie zum Antragsverfahren finden Sie auf den Seiten des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales unter: www.mags.nrw/esf-aufrufe

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Vorwort


Liebe Leserinnen und Leser,

nach der Bundestagswahl ist vor der Landtagswahl. Schon in wenig mehr als 200 Tagen wird in Nordrhein-Westfalen ein neuer Landtag gewählt. Für uns als WHKT ein entscheidendes Ereignis, denn die konkreten Standortbedingungen für unsere Betriebe werden nicht im Bund, sondern im Land und vor Ort gesetzt. Das hat sich in der Pandemie besonders gezeigt: in kaum einem anderen Bundesland hat das Handwerk – trotz aller Einschränkungen – insgesamt einen so großen Rückenwind erfahren.

Die größte Herausforderung für die Zukunft Nordrhein-Westfalens und der über 190.000 Handwerksbetriebe mit ihren 1,2 Millionen Beschäftigten ist dabei gewiss die Fachkräftefrage: Wie gelingt es uns, mehr junge Leute von der beruflichen Ausbildung und ihren Perspektiven zu überzeugen? Welche Rolle spielt das Handwerk an unseren Schulen? Wie entwickeln wir die Berufsorientierung so weiter, dass Schulabgängerinnen und Schulabgänger die Aufstiegschancen im Handwerk entdecken?

Das Mega-Thema Nachhaltigkeit wird die kommende Legislaturperiode bestimmen. Alle Parteien wissen: ohne das Handwerk können wir den Klimaschutz nicht umsetzen. Doch, was tut die Politik, um auch die entscheidende Rolle des Handwerks – neben den vielfältigen Initiativen zur industriellen Transformation – zu stärken?

Unterstützung benötigen viele kleine Betriebe auch, um den digitalen Wandel zu meistern. Alle Handwerksbetriebe brauchen schnelles Internet, eine gezielte Förderung und passgenaue Beratung. Entscheidendes Thema für viele Betriebe bleibt fortwährend der Bürokratieabbau. Auch hier liegen große Chancen in der Digitalisierung.

Alle demokratischen Parteien in NRW bekennen sich zu einem starken Handwerk und sehen die besonderen Herausforderungen der kleinen Betriebe. Ein Grundkonsens im Hinblick auf die Rolle des Handwerks ist gut. Doch am Ende des Tages zählen Taten. Gemeinsam mit unseren Partnern im NRW-Handwerk schauen wir deswegen genau hin und formulieren derzeit unsere Erwartungen. Die WHKT-Vollversammlung wird Ende Oktober, der Handwerksrat von Handwerk.NRW Mitte November konkrete Wahlprüfsteine beraten und beschließen. Daran werden wir die Parteien messen und dazu den Dialog suchen.

Es grüßt Sie herzlich

Ihr

Matthias Heidmeier
Hauptgeschäftsführer
 

Handwerkskammern helfen bei der Antragsstellung:

NRW-Fluthilfen für betroffene Handwerksbetriebe

Mit der Veröffentlichung der Förderrichtlinie für den Wiederaufbau ist der Weg für die Fluthilfen für Unternehmen, Private und die öffentliche Infrastruktur frei. Seit dem 17. September können auch Handwerksbetriebe in Nordrhein-Westfalen die Hilfen zur Beseitigung der Schäden infolge des Unwetters beantragen.

»Dass die Hilfszahlungen rund 2 Monate nach der Katastrophe nun richtig anlaufen, ist ein ganz wichtiges wirtschaftliches und psychologisches Signal«, so Hans Hund, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT). »Die von der Katastrophe betroffenen Handwerksbetriebe wollen ihre Zukunft anpacken und haben nun die Sicherheit, dass ihnen umfassend geholfen wird. Es ist selbstverständlich, dass wir als Handwerkskammern unsere Mitgliedsunternehmen bei der Antragsstellung unterstützen.«

Viele Betriebe sowie die gesamte Handwerksorganisation zeigen sich in dieser Katastrophe solidarisch. »Auch beim Wiederaufbau kommt dem Handwerk eine Schlüsselrolle zu. Unter anderem auf der gemeinsamen Plattform vieler Handwerkskammern unter handwerk-baut-auf.de, die unter Federführung der Handwerkskammer in Koblenz entstanden ist. Hier können sich Handwerksbetriebe aus ganz Deutschland melden, die beim Wiederaufbau mitmachen wollen. Die ersten Resonanzen auf die neue Seite sind sehr positiv. Viele Betriebe haben sich bereits registriert«, erläutert Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer des WHKT.

Mitgliedsunternehmen erhalten bei ihrer Handwerkskammer Hilfe bei der Antragsstellung für den Wiederaufbau, Beratung sowie weitere wichtige Informationen. Im Antragsverfahren unterstützen die Handwerkskammern durch eine Vorprüfung und sichern so eine schnelle Bearbeitung bei der NRW.Bank als zuständige Bewilligungsstelle.

Informationen finden Sie bei der NRW.Bank unter www.nrwbank.de/unwetterhilfe-unternehmen.

Die Landesregierung NRW stellt unter www.land.nrw/wiederaufbauhilfe Informationen zu den Aufbauhilfen und zum Verfahren bereit.

So geht Zusammenhalt:

www.handwerk-baut-auf.de

Die Internetplattform www.handwerk-baut-auf.de, die unter Federführung der Handwerkskammer Koblenz entstanden ist, vermittelt Hilfsangebote des Handwerks passgenau an Betroffene der Flutkatastrophe. Auch die Handwerkskammern in NRW und der WHKT unterstützen die Plattform und zeigen damit einmal mehr: Wir halten zusammen!

www.handwerk-baut-auf.de

Intensiver Austausch:

WHKT-Arbeitnehmer-Vizepräsidenten im Dialog mit Thomas Kutschaty

Norbert Wichmann (DGB), Matthias Heidmeier (WHKT), Marc Giering, Michael Neuhaus, Sonja Wilmer-Kausch, Thomas Kutschaty (Partei- und Fraktionschef der NRW-SPD), Alexander Hengst, Felix Kendziora, Bernhard Blanke, Ralf Noltemeyer, Karl-Heinz Reidenbach (v.l.n.r.)

Zu einem intensiven Austausch über die Herausforderungen des Handwerks trafen sich jüngst die Arbeitnehmer-Vizepräsidenten der sieben NRW-Handwerkskammern mit dem Partei- und Fraktionschef der NRW-SPD, Thomas Kutschaty. WHKT-Vizepräsident Felix Kendziora begrüßte Kutschaty dazu auf Schloß Raesfeld. 

Mit dabei waren ebenso Matthias Heidmeier (WHKT), Norbert Wichmann (DGB) sowie die neue Landesgeschäftsführerin von Kolping NRW, Sonja Wilmer-Kausch. 

Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die Themen Ausbildung, Tarifbindung und Altersvorsorge für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Handwerk. Ebenso wurde die entscheidende Rolle des Handwerks für die Umsetzung des Klimaschutzes diskutiert, Wege der gezielten Förderung im Bereich der erneuerbaren Energien wurden erörtert.

 

Im politischen Gespräch:

Meinungsaustausch mit der Führung der SPD-Landtagsfraktion

Zu einem Meinungsaustausch trafen sich WHKT-Präsident Hans Hund und Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier Ende August mit der Führung der SPD-Landtagsfraktion. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die Herausforderungen der dualen Ausbildung. Durch die Corona-Krise war es vor allem im vergangenen Jahr für viele Handwerksbetriebe schwer, den Kontakt zu jungen Leuten herzustellen. Dies führte zu einem erheblichen Rückgang der Ausbildungsverträge. Im aktuellen Ausbildungsjahr stabilisiert sich die Lage am Ausbildungsmarkt allerdings wieder. Trotzdem ist das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht. Unabhängig davon steht der Ausbildungsmarkt seit vielen Jahren unter Druck, denn immer mehr Jugendliche sehen ihre Perspektiven in einer akademischen Ausbildung. 

Auf Seiten der SPD-Landtagsfraktion diskutierten der Partei- und Fraktionsvorsitzende Thomas Kutschaty MdL, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende André Stinka MdL sowie die Landtagsabgeordneten Elisabeth Müller-Witt und Frederick Cordes mit. In der Diskussion war man sich einig, dass es gelingen muss, mehr junge Menschen für eine duale Ausbildung und ihre guten Perspektiven zu begeistern. Es gehe darum, in Schulen und Elternhäusern die Chancen einer handwerklichen Ausbildung und der damit verbindenden Aufstiegsperspektiven noch stärker herauszuarbeiten.

25 Jahre Ausbildungskonsens:

Eine Erfolgsgeschichte im Sinne von Jugendlichen, Ausbildungsbetrieben und Politik

Am 13. September 2021 war es genau 25 Jahre her, dass der Ausbildungskonsens Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen wurde. Das Handwerk gehört zu den Mitinitiatoren des Ausbildungskonsenses NRW und kann resümieren, dass sich das Engagement der Konsenspartner mit einem sehr plakativen und für jeden verständlichen Ausbildungsversprechen »Jeder, der ausgebildet werden will, wird ausgebildet« über diese lange Zeit gelohnt hat. Denn die duale Berufsausbildung und das Funktionieren des Ausbildungsmarktes ist für den Wirtschaftsstandort genauso wie für die einzelnen Jugendlichen so bedeutsam, das ein offener Streit um dieses Thema nur hätte kontraproduktiv sein können. Der Ausbildungskonsens NRW hat sich mit seiner Verpflichtung, einen Konsens zu allen wichtigen Fragestellungen zu erzielen, mehr als bewährt. Dieser Ausbildungskonsens führt nicht dazu, dass man sich nicht streitet, sondern dass man sich um die besten Lösungen streitet – und das ist ein Mehrwert, der vor 25 Jahren genauso viel wert war, wie er heute ist. Mit dieser Kooperation ist im Ausbildungsgeschehen mehr zu erreichen, als jeder einzelne je hätte für sich erreichen können. In der G.I.B. Info 2/21 sind die Prinzipien der Zusammenarbeit in hervorragender Weise anlässlich dieses Jubiläumsjahres beschrieben.

Die Handlungsschwerpunkte des Ausbildungskonsenses verlagern sich in Abhängigkeit des Ausbildungsmarktes Stück für Stück: Heute und in Zukunft kommt es immer mehr darauf an, offene Ausbildungsplätze besetzen zu können, die Fachkräftegewinnung über die duale Ausbildung aus Sicht der Unternehmen sicherzustellen und die berufliche Orientierung der Schülerinnen und Schüler weiter zu verbessern.

Das Handwerk dankt allen Partnern im Ausbildungskonsens, d.h. insbesondere Ministerien, kommunalen Spitzenverbänden, Arbeitsverwaltung, Sozialpartnern und Kammerorganisationen für die gute Kooperation, den engen Austausch, die vielfältigen Ideen, anstrengenden und anregenden Diskussionen, die Geduld und Hartnäckigkeit sowie das gegenseitige Antreiben im Sinne einer guten Sache: der dualen Ausbildung.

Europa:

Luftqualität in Bewegung

Am 22. September 2021 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) neue Luftgüteleitlinien vorgelegt. Üblicherweise finden Veröffentlichungen der Vereinten Nationen und ihrer Sonderorganisationen wenig Beachtung im Handwerk. Bei den Luftgüteleitlinien ist das anders. Diese sind für das Handwerk von erheblicher Relevanz.

Die neuen WHO-Leitlinien beinhalten Richtwerte für sechs Luftschadstoffe, unter anderem für Feinstaub (PM 2,5 und PM 10) und für Stickstoffdioxid. Sie haben empfehlenden Charakter. Ihre Bedeutung aber besteht darin, dass sie von Gesetzgebern weltweit – auch von der EU – als Referenz für die Entwicklung verbindlicher Grenzwerte herangezogen werden.

Das wiederum ist insofern relevant, als die Europäische Kommission beabsichtigt, im kommenden Jahr einen Vorschlag zur Überarbeitung der EU-Luftqualitätsrichtlinien (Richtlinien 2008/50/EG und 2004/107/EG) vorzulegen. Ziel der Überarbeitung ist unter anderem, die europäischen Grenzwerte an die schon heute vielfach strengeren WHO-Richtwerte anzugleichen.

Da die neuen Richtwerte ihrerseits strenger sind als die geltenden, verschärft sich der Anpassungsdruck weiter. Der EU-Jahresgrenzwert für Stickstoffdioxid ist dann vier Mal so hoch wie der Richtwert der WHO, der Stundengrenzwert sogar acht Mal. Bei Feinstaub, gerade bei PM 2,5, sieht es ähnlich aus. Der EU-Jahresgrenzwert ist 5-fach höher als der neue WHO-Richtwert, einen 24-Stunden-Grenzwert gibt im EU-Recht bisher gar nicht.

Sollte es zur Umsetzung der Richtwerte in EU-Recht kommen, wird das in ca. fünf Jahren spürbare Folgen für Kommunen und auch für das Handwerk haben. Deswegen ist eine Auseinandersetzung mit den Luftgüteleitlinien der WHO geboten.

Link zu den Leitlinien: https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/345329/9789240034228-eng.pdf?sequence=1&isAllowed=y

Berufliche Perspektiven von Haftentlassenen stärken:

WHKT vereinbart Zusammenarbeit mit Justizministerium

Caroline Ströttchen, stv. Abteilungsleiterin im Justizministerium, Felix Kendziora, Arbeitnehmer-Vizepräsident des WHKT, Peter Biesenbach, Justizminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Hans Hund, Präsident des WHKT, Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer des WHKT, Dr. Wolfgang Schorn, Pressesprecher des Justizministeriums (v.l.n.r.)

Mit der feierlichen Unterzeichnung einer Vereinbarung haben der Justizminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Peter Biesenbach, der Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT), Hans Hund, der Arbeitnehmer-Vizepräsident des WHKT, Felix Kendziora, und WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier im September den Anstoß für eine langfristige Kooperation gegeben. Absicht dieser Zusammenarbeit ist es, die bestehenden Ausbildungsmöglichkeiten in den Justizvollzugsanstalten Heinsberg und Bochum-Langendreer modellhaft anzupassen und dadurch die Berufsperspektiven für Inhaftierte nach deren Haftzeit zu verbessern.

Weil die Haftzeit vielfach nicht ausreicht, um eine in Haft begonnene Berufsausbildung vollständig abzuschließen, können Inhaftierte in den Werkstätten des Strafvollzugs Teil-Qualifikationen erwerben. Diese beruflichen Fertigkeiten, Fähigkeiten und Kenntnisse werden nach der Haftentlassung am Arbeitsmarkt jedoch häufig nicht anerkannt. Ebenso erweist es sich oftmals als schwierig, eine Berufsausbildung fortzusetzen, die während der Haft in den Ausbildungswerkstätten der Vollzugsanstalten begonnen wurde. Diese Hürden stehen einer nachhaltigen und erfolgreichen Wiedereingliederung von ehemaligen Häftlingen bislang im Weg.

Von der Kooperationsvereinbarung zwischen Handwerk und Justiz profitieren Häftlinge und Betriebe, da auch über diesen Weg leistungsbereite Fachkräfte identifiziert und angeworben werden können, wie WHKT-Präsident Hans Hund im Justizministerium betonte. Wichtig sei jedoch, dass auch hier das Handwerk seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werde und sich dieser Aufgabe stelle, so Hund weiter.

Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit wird zum einen darin liegen, die Ausbildungen und Beschäftigungsmöglichkeiten im Justizvollzug praxisnäher zu gestalten, um so die Vermittlungschancen Haftentlassener auf eine Anschlussbeschäftigung zu erhöhen. Des Weiteren können Haftentlassene im Idealfall unmittelbar in eine handwerkliche Beschäftigung wechseln oder eine in der Haft begonnene Ausbildung nahtlos fortsetzen. Interessierte Betriebe sollen zudem schon frühzeitig in Kontakt mit Inhaftierten treten können, um bereits vor der Anbahnung eines Beschäftigungsverhältnisses ein persönliches Kennenlernen zu ermöglichen.

WHKT-Vizepräsident Felix Kendziora: »Der klassische kleine Handwerksbetrieb bietet die optimalen Voraussetzungen für erfolgreiche Integrationsarbeit, denn hier kann sich niemand verstecken. Egal, ob auf der Baustelle, im Betrieb oder eben auch in gesellschaftlichen Angelegenheiten: Unseren Handwerkerinnen und Handwerkern liegt es im Blut, Herausforderungen zu erkennen, Lösungen zu erarbeiten und sie erfolgreich umzusetzen.«

Das Modellvorhaben beginnt im Januar 2022 und ist zunächst auf eine Dauer von fünf Jahren ausgelegt. Weitere Informationen beim WHKT unter der Durchwahl 0211/3007-707 oder per Mail an peter.dohmen[ ät ]whkt.de.

Perspektiven der Beruflichen Bildung:

Studienzweifler und Studienabbrecher als Zielgruppe für das Handwerk

Der Trend und »vermeintliche gesellschaftliche Druck«, nach der Schule möglichst ein Bachelor-Studium zu beginnen, führt immer mehr Studierende vorzeitig aus dem Studium heraus. Nicht nur der Beratungsbedarf dieser Zielgruppe steigt, sondern auch das Engagement des Handwerks um diese jungen Menschen, die zunächst nur wissen, was sie nicht wollen.

Regelmäßig kümmert sich das Handwerk um Studienzweiflerinnen und Studienzweifler sowie Personen, die ihr Studium bereits abgebrochen haben. Das Handwerk bietet herausragende Beschäftigungsoptionen, ideale Möglichkeiten zur Selbständigkeit und echte Bildungskarrieren bis zum Master Professional.

Die Gemeinschaftsaktion zur Beratung von Studienzweiflerinnen und Studienabbrechern der sieben Handwerkskammern am 22. September 2021 zeigt die Bereitschaft des Handwerks, jungen Menschen einen unmittelbaren Anschluss im Betrieb zu vermitteln, aber auch den Bedarf der Betriebe, Fach- und Führungskräfte in quantitativ deutlich größerem Umfang zu gewinnen.

Wer seinen Weg nach X Jahren Hochschulstudium ohne akademischen Abschluss im Handwerk gegangen ist, Gesellenprüfung sowie Meisterprüfung und gegebenfalls weitere Abschlüsse der Höheren Berufsbildung erfolgreich abgelegt hat, weiß um die Chancen und Perspektiven der Beruflichen Bildung. Solche »Botschafterinnen und Botschafter« müssen verstärkt in die Hochschulen. Besonders interessant ist, dass auch eine steigende Anzahl von Hochschulabsolventen nach dem Bachelor-Abschluss eine duale Ausbildung anstreben, um in der Wirtschaft Fuß zu fassen und in eine berufliche Karriere einsteigen zu können. Wenn dies nicht ein vorübergehendes Phänomen ist, wirft dies über kurz oder lang die Frage auf, inwieweit unser Bildungssystem effizient und zielführend ausgestaltet ist.

Anmeldung zur Online-Teilnahme – 60 Jahre deutsch-türkisches Anwerbeabkommen:

Arbeitsminister Heil und Integrationsminister Dr. Stamp am 5. Oktober im Gespräch mit Menschen aus Wirtschaft und Politik, Wissenschaft und Gemeinde in der Kaue der Zeche Hansemann

Zur Würdigung der Lebensleistungen der ersten Anwerbegeneration lädt die Landeskoordinierung NRW des Förderprogramms »Integration durch Qualifizierung (IQ)« unter Beteiligung von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und NRW-Integrationsminister Dr. Joachim Stamp sowie in Kooperation mit dem Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung (ZfTI, Essen), dem Ruhr Museum und der Handwerkskammer Dortmund am 5. Oktober 2021 ab 12 Uhr zu einer Dialogveranstaltung in die Kaue der Zeche Hansemann in Dortmund ein.

Gemeinsam mit 50 Gästen, Zeitzeugen, Spitzenvertreterinnen und Spitzenvertretern aus Politik und Wirtschaft sowie Vertretungen der türkischen Gemeinden und Medien steht das Motto »Erinnern. Würdigen. Entwickeln.« mit Blick auf den Arbeitsmarkt im Mittelpunkt der Vorträge und Gespräche.

Um gleichfalls bundesweit ein starkes Signal für Vielfalt, Weltoffenheit und Teilhabe am Arbeitsmarkt in Deutschland zu senden, wird die Veranstaltung per Livestream (https://youtu.be/DzdQkZYmPkI) ins Netz übertragen. Die Anmeldung zum Livestream ist unter folgendem Link möglich: https://www.iq-netzwerk-nrw.de/anwerbeabkommen.

1961 trat die Vereinbarung zwischen Deutschland und der Türkei in Kraft, welche die Zuwanderung der aus heutiger Sicht ersten türkischen Anwerbegeneration regelte. Das Ziel damals: Die Deckung des Bedarfs an Arbeitskräften in Deutschland, um wirtschaftliches Wachstum zu fördern und das »Wirtschaftswunder« zu realisieren. Von einer dauerhaften Ansiedlung in Deutschland oder gar gesellschaftlicher Integration und Teilhabe war zu dieser Zeit nicht die Rede. Dennoch entschieden sich bis zum Anwerbestopp 1973 knapp 900.000 Menschen, die Türkei zu verlassen, in Deutschland zu arbeiten, Geld zu verdienen und – so die häufigste Absicht – eine schnelle Rückkehr mit dem hart verdienten Geld anzutreten. Viele blieben dennoch. Trotz schwieriger Arbeitsbedingungen, geringer gesellschaftlicher Akzeptanz und sprachlicher Isolation, haben sie den Neustart gewagt, Familien gegründet und sich in hohem Maße angepasst.

Heute wächst die vierte Generation mit türkischer Einwanderungsgeschichte im Ruhrgebiet, in Nordrhein-Westfalen, in Deutschland auf.

Die Einwanderung ausländischer Fachkräfte hat seither an Bedeutung gewonnen. Laut Aussage des Vorstands der Bundesagentur für Arbeit, sind 400.000 Fachkräfte pro Jahr in Deutschland nötig, um den Bedarf am Arbeitsmarkt zu decken. Das gemeinsame Ziel heute: erfolgreiche Integration, die berufliche Anerkennung und qualifikationsadäquate Beschäftigung. Was zu tun ist, damit dies wertschätzend und nachhaltig gelingt, darüber tauschen sich die Teilnehmenden am 5. Oktober anlässlich des 60. Jubiläums unter Moderation von Michaela Padberg aus.

Träger der Landeskoordinierung IQ in NRW, die zu der Veranstaltung einlädt, ist der Westdeutsche Handwerkskammertag in Düsseldorf. Das Förderprogramm IQ wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA).

Neu im WHKT-Youtube-Kanal:

Video zur thematischen Einführung in das Thema »Künstliche Intelligenz im Handwerk«

Die Expertise des WHKT war in der Veranstaltung »Chancen von Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) im Handwerk« im Rahmen der Reihe KI am Mittwoch der Initiative Wirtschaft und Arbeit 4.0 gefragt.

Der KI-Experte des WHKT, Andreas Oehme, konnte die über 100 Teilnehmenden der Veranstaltung mit in das Thema hineinnehmen und konkrete Anwendungsfelder des neuartigen Werkzeugs KI aufzeigen und Perspektiven für Usecases im Handwerk aufzeigen. Auch wenn digitale Veranstaltungen häufig einen besseren Zulauf erhalten, bleibt das Gefühl, dass von ihnen am Ende weniger als von Präsenzveranstaltungen übrig bleibt.

Der WHKT hat die Chance der digitalen Veranstaltung genutzt, den 15-minütigen Einführungsvortrag seines KI-Experten online zu stellen. Das Video ist zu sehen unter www.youtube.com/watch?v=kbjeAS2D10E.

Livestream-Teilnahme am 04.10.2021:

Verleihung des Innovationspreises Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen 2021

Die Verleihung des Innovationspreises Handwerk durch das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen findet zum zweiten Mal in Düsseldorf statt. Der mit jeweils 10.000 Euro in zwei Kategorien dotierte Preis würdigt die Leistungen von Handwerksbetrieben, die ihr Unternehmen mit innovativen Produkten und Verfahren erfolgreich für die Zukunft aufstellen.

Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart nimmt die Verleihung persönlich vor. Für das Handwerk in NRW gratuliert Berthold Schröder, Vize-Präsident des WHKT und Präsident der Handwerkskammer Dortmund.

Die Livestream-Teilnahme ist am 04.10.2021 ab 18.00 Uhr unter folgendem Link möglich: https://mwide.mohr-live.de/stream.

Ehrenamtsakademie Handwerk NRW:

Mitmachen – mitgestalten – mitentscheiden

Am 23. September sprachen Vertreterinnen und Vertreter aus der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld in Kooperation mit der Ehrenamtsakademie über die Situation im regionalen Ehrenamt, insbesondere über das Thema Nachwuchs im Prüfungswesen.

Kammer-Präsident Peter Eul und Carl-Christian Goll, Geschäftsführer des Bereiches Berufsbildung, hatten ehrenamtlich Engagierte aus der Handwerksorganisation und Vertreter von Ausbildungsbetrieben eingeladen, um gemeinsam zu diskutieren, wie und womit man insbesondere junge Menschen begeistern kann, sich aktiv ins Prüfungswesen des Handwerks einzubringen.

Deutlich wurde, dass es für die meisten Gesellinnen und Gesellen sowie Meisterinnen und Meister an erster Stelle steht, einfach mitzumachen. Ihnen geht es dabei vor allem darum, das eigene Können und Wissen weiterzugeben, wenn sie sich für ein Engagement im Prüfungswesen entscheiden. Dabei eigene Ideen einbringen und mitentscheiden zu können ist ebenfalls ausschlaggebend.

WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier stellte fest: »Das Herz unserer Selbstverwaltung ist das Ehrenamt. Das ist auch im Prüfungswesen so. Bei uns sitzen Arbeitnehmer und Arbeitgeber an einem Tisch, das ist das Besondere im Handwerk. Wer mitmachen möchte, hat vielfältige Möglichkeiten, die Zukunft des Handwerks mitzugestalten.«

Wer sich aktiv im Prüfungswesen engagieren möchte, kann sich ganz einfach an die Innungen wenden oder zu einer Innungsversammlung kommen – die »alten Hasen« informieren jede Interessierte und jeden Interessierten und unterstützen umfassend bei dem Einstieg in das neue Amt. Qualifizierungsangebote zu Rhetorik oder Rechtsfragen können hier gleichfalls die Engagierten unterstützen, mehr Sicherheit zu erlangen. Auf der Internetplattform www.ehrenamtsakademie-handwerk.de sollen zukünftig solche Angebote bereitgestellt werden.

Praxisberichte aus der Region Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld lieferten Christian Lötfering (Bauingenieur und Vorsitzender der Junioren des Handwerks Paderborn), Dorothea Spot (Konditormeisterin und Mitglied im Meisterprüfungsausschuss, Arbeitnehmervertreterin) sowie Frank Hallmann (Feinwerkmechanikermeister und Vorsitzender des Gesellenprüfungsausschusses, Arbeitgebervertreter).

Statistikauswertungen:

5.104 Auszubildende aus den acht Flüchtlingsländern im Handwerk

In den unterschiedlichsten Debatten und Politikfeldern ist die Qualifizierung von Geflüchteten ein wichtiges Thema. Häufig fehlen harte Fakten, um die Situation möglichst realitätsnah zu beschreiben. Anschauliche Einzelbeispiele werden in den Debatten meist herangezogen. Der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) hat aktuell analysiert, welche Daten die Handwerkskammern im Hinblick auf die duale Ausbildung erheben und wie sich diese auswerten lassen bzw. ausgewertet werden. Die Berufsbildungsstatistik erhebt nicht, ob es sich bei den Auszubildenden um Geflüchtete handelt und welchen Aufenthaltsstatus sie haben. Erfasst wird lediglich die Staatsangehörigkeit. Entsprechend der Differenzierung der Bundesagentur für Arbeit (BA) wird die Gruppe der Geflüchteten anhand der Staatsangehörigkeit aus den zugangsstärksten nicht europäischen Herkunftsländern gebildet, die in den letzten Jahren zu den Ländern mit den meisten Asylerstanträgen gehörten.

Zum Stand 31.12.2020 waren bei den Handwerkskammern 5.104 Ausbildungsverhältnisse mit Auszubildenden mit einer Staatsangehörigkeit aus den acht Flüchtlingsländern Afghanistan (1.345), Eritrea (265), Irak (725), Iran (342), Nigeria (139), Pakistan (102), Somalia (36) und Syrien (2.150) registriert.

Unter den Auszubildenden mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit ist dies ein Anteil von 44 Prozent.

Immer wieder wird gefragt, ob die Ausbildungsverhältnisse bei Geflüchteten häufiger gelöst werden als bei allen anderen Auszubildenden. Ebenso wird diskutiert, ob Geflüchtete die Abschluss– und Gesellenprüfungen, aufgrund von (Schrift-)Sprachdefiziten und ggf. Grundbildungsdefiziten) überhaupt bestehen können.

Die Berufsbildungsstatistik kann auch Fakten zu diesen beiden Fragestellungen liefern. So hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) Sonderauswertungen vorgenommen, und zwar für das Jahr 2019, bezogen auf Deutschland sowie je Bereich der zuständigen Stellen. Bundesland-spezifisch gibt es diese Daten leider nicht. Demnach ist die Vertragslösungsquote um rund 6 Prozent-Punkte höher als die Quote aller Auszubildenden. Bemerkenswert ist, dass die Lösungsquote von Auszubildenden mit einer Staatsangehörigkeit eines osteuropäischen Drittstaates oder eines GIPS-Staates oder eines osteuropäischen EU-Staates jeweils höher liegen.

Das BIBB wertet für das Berichtsjahr 2019 eine Erfolgsquote von 70,3 Prozent in den abgelegten Prüfungen aus. Das ist aus Sicht des WHKT ein bemerkenswert positives Ergebnis, auch wenn die Erfolgsquote aller Auszubildenden im Handwerk bei 89,1 Prozent liegt.

Können sichtbar machen:

Projekt »ValiKom« wird bis Oktober 2024 verlängert

Personen ohne Berufsabschluss und Quereinsteiger/innen können ihre beruflichen Fähigkeiten im Rahmen des Projekts »ValiKom Transfer« mit einem Validierungsverfahren weiterhin bewerten und zertifizieren lassen. Der Maßstab für die Bewertung ist jeweils einer von rund 30 anerkannten Ausbildungsberufen. Am Ende des Verfahrens erhalten die Teilnehmenden ein Kammer-Zertifikat, das zeigt, welche Bereiche des gewählten Referenzberufs sie beherrschen.

Nach einem ersten Beratungsgespräch bei der zuständigen Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer oder Landwirtschaftskammer dokumentieren die Teilnehmenden ihre bisherigen beruflichen Erfahrungen und schätzen ihr Können im Referenzberuf selbst ein. Nachdem sie festgelegt haben, in welchen Bereichen des gewählten Berufs sie ihre Fähigkeiten beurteilen lassen möchten, stellen sie sich der Bewertung. Erfahrene Berufsexpertinnen und -experten beurteilen währenddessen ihr Können anhand berufspraktischer Aufgaben. Nach einer erfolgreichen Bewertung erhalten die Teilnehmenden ihr Validierungszertifikat von der Kammer.
Obwohl durch die Corona-Pandemie viele Verfahren verschoben werden mussten, haben seit Oktober 2016 über 1.200 Personen das Validierungsverfahren absolviert. Um noch mehr Personen die Teilnahme zu ermöglichen, wird das Projekt »ValiKom Transfer« bis Oktober 2024 verlängert. Das Verfahren wird deutschlandweit an 30 Standorten angeboten. Zusätzlich ist der Aufbau weiterer Standorte geplant.

Über das Projekt »ValiKom Transfer«: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt »ValiKom Transfer«, an dem aktuell 11 Handwerkskammern, 17 Industrie- und Handelskammern und zwei Landwirtschaftskammern beteiligt sind. Bis Oktober 2024 wird die Teilnahme am Verfahren mit Projektmitteln gefördert.

Informationen zu »ValiKom Transfer« und zum Validierungsverfahren sind zu finden unter www.validierungsverfahren.de.

Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen:

Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht FAQ zu Qualifikationsanalysen

Die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg stellt seit dem Sommer FAQ – HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN QUALIFIKATIONSANALYSEN für Mitarbeitende der Agenturen für Arbeit und Jobcenter im BA-Intranet zur Verfügung. Die Publikation ist mit inhaltlicher Unterstützung des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT), des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sowie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) im Rahmen des BMBF-geförderten Verbund-Projekts »NetQA – Netzwerk Qualifikationsanalyse« entstanden.

Die FAQ liefern neben Informationen zu Qualifikationsanalysen gemäß § 14 BQFG eindeutige Antworten auf die Frage nach der Förderung der Kosten durch die Arbeitsverwaltung für diesen Verfahrensbestandteil zur Kompetenzfeststellung. Beantwortet wird auch die Frage nach dem Personenkreis, der von Agenturen und Jobcentern im Anerkennungsverfahren inklusive Qualifikationsanalyse gefördert werden kann. Mitarbeitenden von zuständigen Stellen sowie Antragstellenden soll mittels dieser BA-internen Fachpublikation eine Klärung der Kostenübernahme von Qualifikationsanalysen mit der Arbeitsverwaltung erleichtert werden.

Die Qualifikationsanalyse wird von zuständigen Stellen im Anerkennungsverfahren angeboten, wenn schriftliche Belege – unverschuldet – fehlen oder unzureichend sind. Beim § 14 BQFG handelt es sich um eine Ausnahmeregelung. Aus diesem Grund ist die Qualifikationsanalyse als Bestandteil des Gleichwertigkeitsfeststellungsverfahrens nicht immer ausreichend bekannt.

Neben den Gebühren für Verfahren zur Prüfung der Gleichwertigkeit von ausländischen Berufsqualifikationen kann die Arbeitsverwaltung im Rahmen des Vermittlungsbudgets nach § 44 SGB III für Kunden auch Kosten im Zusammenhang mit dem Anerkennungsverfahren beispielsweise für Übersetzungen und Qualifikationsanalysenübernehmen, soweit die Übernahme für eine nachhaltige Eingliederung in Arbeit erforderlich ist. Vielfach werden die Kosten für Qualifikationsanalysen von der Arbeitsverwaltung übernommen. Jedoch wurde die Förderung von Qualifikationsanalysen gemäß § 14 BQFG durch Agenturen für Arbeit sowie Jobcenter in der Vergangenheit auch verschiedentlich abgelehnt. Um eine Einheitlichkeit in der Förderung zu erzielen, wurden nun die FAQ Qualifikationsanalysen gemeinsam entwickelt.

Weitere Informationen zum Projekt »NetQA« finden Sie unter www.whkt.de/netqa.

»Erfolgreich nachhaltig 2022«:

Preis für Unternehmerinnen und Unternehmer

Der Unternehmerpreis »erfolgreich nachhaltig« wird alle zwei Jahre vom Sozialinstitut Kommende Dortmund und der Bank für Kirche und Caritas e.G. Paderborn an Unternehmen verliehen, die in innovativer Weise unternehmerisches Handeln mit ethischer Verantwortung verbinden. Durch diese öffentliche Würdigung soll deren Leistung hervorgehoben und weiteren Unternehmen Anregungen gegeben werden.

Mit der Ausschreibung des Preises wird ein Wettbewerb um ethisch überzeugendes und erfolgreich nachhaltiges Unternehmertum initiiert, der sich an kleine und mittelständische Unternehmen mit Bezug zu Nordrhein-Westfalen richtet.

Die öffentliche Ehrung und Verleihung findet im Rahmen des 15. Tags für Unternehmerinnen und Unternehmer am 17. Mai 2022 in Dortmund statt.

Weitere Informationen zum Preis für Unternehmerinnen und Unternehmer 2022 unter www.kommende-dortmund.de/projekte/unternehmerpreis

Côte d’Ivoire:

Langzeitexpertin erprobt erfolgreich Maschinenlehrgang für Tischlerinnen und Tischler

Im Rahmen der Berufsbildungspartnerschaft des WHKT mit der nationalen ivorischen Handwerkskammer (CNMCI) entwickelte die vom WHKT in die Côte d’Ivoire entsandte Tischlermeisterin einen Maschinenlehrgang, der nun im zentral gelegenen Gagnoa erstmals erfolgreich erprobt werden konnte. Vom 23. August bis 3. September 2021 schulte die Langzeitexpertin 11 Ausbilderinnen und Ausbilder aus Bildungszentren im ganzen Land an den Maschinen.

Ziel des Kurses war insbesondere, mit besonderem Fokus auf Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit die ordnungsgemäße Nutzung der Maschinen zu vermitteln. Dabei wurden im Arbeitsprozess Hilfsmittel hergestellt, die für den zusätzlichen Schutz bei der Arbeit an den Maschinen verwendet werden können, wie beispielsweise Schiebestöcke und Schiebebretter für Fräs- und Abrichtarbeiten. Zusätzlich durften die Lehrgangsteilnehmenden für den eigenen Gebrauch ein komplexes Schneidebrett sowie Büro-Sets herstellen.

Für die CNMCI als Kooperationspartner war der Kurs ein erfolgreicher und wichtiger Schritt, da sie dadurch erstmals Lehrinhalte zeigen konnte, die zukünftig Teil des Angebots der geplanten Bildungsstätten sein werden. Auch wurde durch den Kurs ein Anstoß zur Zusammenarbeit der drei für die berufliche Bildung zuständigen Ministerien in der Côte d’Ivoire gegeben.

Außenwirtschaft:

Online-Informationsveranstaltung »Lebensmittelhandwerk in Belgien«

Am 09. November 2021 findet von 15:00–16:30 Uhr eine Online-Informationsveranstaltung für die in 2022 geplante Markterkundungsreise des Lebensmittelhandwerks nach Brüssel statt.

Im Rahmen der Veranstaltung referieren belgische Expertinnen und Experten zum heimischen Feinkostmarkt und stehen Teilnehmenden für Fragen zur Verfügung. Es werden Inhalte der geplanten Unternehmerreise 2022 vorgestellt und Teilnehmende haben die Möglichkeit, aktiv Vorschläge und Anregungen zu einzelnen Programmpunkten einzubringen.

Interessant ist die Veranstaltung insbesondere für Unternehmen aus dem nordrhein-westfälischen Fleischer-, Bäcker-, Konditor- und Bierbrauerhandwerk sowie Manufakturen im Genuss- und Lebensmittelbereich, für die der belgische Markt gute Geschäftspotenziale bietet.

Die Veranstaltung ist kostenlos, weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung erhalten Sie hier: https://trade.nrwglobalbusiness.com/veranstaltungen/veranstaltungsdetails/online-informationsveranstaltung-markterkundungsreise-lebensmittelhandwerk-nach-belgien

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Vorwort


Liebe Leserinnen und Leser,

30 Milliarden Euro stellen Bund und Länder in einer beispiellosen Solidaraktion für den Wiederaufbau der von Flut und Starkregen betroffenen Regionen zur Verfügung. Jetzt kommt es darauf an, dass die Wiederaufbauhilfe möglichst schnell ausgezahlt wird. Die Interessen der über 3.000 in NRW betroffenen Handwerksbetriebe bringen wir intensiv in die Beratungen mit der Landesregierung zur Aufstellung eines möglichst unbürokratischen Antragsverfahrens ein. 

Damit es nun bald auch endlich losgehen kann, werden aktuell die letzten Weichen gestellt. Zügig muss es gehen, das ist allen Beteiligten bewusst. Doch ebenso ist entscheidend, dass das Verfahren auch sicher ist. Das Geld muss die wirklich Betroffenen erreichen. Darauf haben auch die Steuerzahler einen Anspruch.

Die Solidarität des gesamten Handwerks war und ist beeindruckend. Es ist selbstverständlich, dass die Handwerkskammern den Betrieben im bald beginnenden Antragsverfahren zur Wiederaufbauhilfe zur Seite stehen. Nähere Informationen zur Beantragung der Hilfen werden in Kürze zur Verfügung gestellt.

Ebenso geben wir bei Bedarf Hilfestellungen bei der Suche nach Sachverständigen. Diese Sachverständigensuche bei der Begutachtung der Schäden könnte sich als Nadelöhr des gesamten Verfahrens erweisen, weil eben so viele Menschen und Betriebe betroffen sind. Auch hier bitten wir bundesweit Sachverständige, in den Katastrophengebieten die entsprechenden Aufträge wahrzunehmen.

Für den Wiederaufbau entscheidend ist dann die Frage, ob es gelingt, genügend Handwerkerinnen und Handwerker zu finden, die mit anpacken. Vielleicht ist das sogar die größte Herausforderung für die betroffenen Regionen. Nicht erst seit heute ist der Fachkräftemangel im Handwerk in vielen Betrieben real. Gleichzeitig sind die Auftragsbücher, gerade der in den Katastrophengebieten gefragten Gewerke, voll. Auch wenn es für viele Handwerksbetriebe eine Selbstverständlichkeit war und ist zu helfen, wird man beim Wiederaufbau die wirtschaftliche Realität nicht ausblenden können. Gute Ideen und attraktive Rahmenbedingungen sind gefragt, damit der Wiederaufbau so schnell wie möglich gelingt. 

Es grüßt Sie herzlich

Ihr

Matthias Heidmeier
Hauptgeschäftsführer
 

Leise Töne und viel Charakter:

Mitgliederversammlung des Westdeutschen Handwerkskammertages verabschiedet ehemalige Mitglieder

Am 25. August haben sich der WHKT-Vorstand und die Mitglieder der Vollversammlung auf Schloss Raesfeld getroffen, um im Rahmen einer festlichen Abendveranstaltung denjenigen zu danken, die 2019 und 2020 als Mitglieder der Vollversammlung ausgeschieden sind. Für die Laudatio reiste Herr Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart an. Mit sehr persönlichen Worten dankte er den sieben ehemaligen Mitgliedern jeweils für ihren Einsatz, der weit über die Mitwirkung in der Vollversammlung hinausragte.

Zu den verabschiedeten Mitgliedern der WHKT-Vollversammlung gehören:

Lena Strothmann, Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld
Dieter Philipp, Handwerkskammer Aachen
Klaus Feuler, Handwerkskammer Dortmund
Franz Wieching und Josef Trendelkamp, Handwerkskammer Münster
Willy Hesse und Helmut Hagemann, Handwerkskammer Südwestfalen

In seiner Laudatio sagte Minister Pinkwart: »Das handwerkliche Ehrenamt übernimmt Verantwortung für Wirtschaft und Gesellschaft. Wie wertvoll dieses Engagement ist, zeigt sich gerade jetzt nach der verheerenden Unwetterkatastrophe. Handwerk, Politik und Verwaltung haben hier schnell zusammengefunden, um zügige Hilfe zu organisieren und gemeinsame Lösungen für die Betroffenen zu finden. Das stellt beispielhaft die gute Kultur des Miteinanders bei uns in Nordrhein-Westfalen unter Beweis.«

»In der WHKT-Vollversammlung mitzuwirken, bedeutet, sich freiwillig in die erste Reihe zu stellen. Sei es für unsere Betriebe, für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für die berufliche Aus- und Weiterbildung und vor allem  für die Themen, die sich für die Zukunft abzeichnen. Neben der Bewältigung der aktuellen Krisen ist dies vor allem die Digitalisierung, die Fachkräftesicherung sowie die Förderung von Nachhaltigkeit in allen ihren Ausprägungen. Damit dies gut gelingt, dürfen wir in der WHKT-Vollversammlung heute an das anknüpfen, was Lena Strothmann, Dieter Philipp, Klaus Feuler, Franz Wieching, Josef Trendelkamp, Willy Hesse und Helmut Hagemann maßgeblich gestaltet haben. Hierfür haben sie meine tiefe Bewunderung, meinen Dank und Respekt«, so Hans Hund, Präsident des WHKT, während der Verabschiedung.

»Das Ehrenamt ist eine Säule der handwerklichen Selbstverwaltung. Ohne sie wäre unser Berufsbildungssystem und vor allem die unmittelbare Mitwirkung unserer Betriebe und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wohl kaum so erfolgreich zu gewährleisten. Daher ist es uns wichtig, gerade denjenigen Anerkennung und Dank auszusprechen, die sich in unseren Gremien und Ausschüssen so viele Jahre für den Wirtschaftszweig Handwerk eingesetzt haben. Damit ehrenamtliches Engagement auch in Zukunft nach Kräften unterstützt wird, bauen wir im NRW-Handwerk derzeit eine Ehrenamtsakademie auf. Wir wollen die Voraussetzungen dafür schaffen, dass ehrenamtliches Engagement für das Handwerk auch in Zukunft erfolgreich Fortsetzung findet«, so Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer des WHKT.

Fotos zur Veranstaltung unter www.whkt.de/owncloud/index.php/s/d2aA556bLB08Zd5.

Einschätzung der Betriebe gefragt:

Berufliche Orientierung von Schulabgänger/innen – Wo stehen wir?

Wie können Betriebe passende Fachkräfte und Auszubildende finden und inwiefern spielen Aktivitäten der Beruflichen Orientierung wie Praktika, Berufsfelderkundungen und Kooperationen mit Schulen eine Rolle bei der Rekrutierung? Zu diesen Fragen führt die Prognos AG, im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS), eine Online-Befragung durch, welche Teil der Evaluation der Landesinitiative »Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule-Beruf in Nordrhein-Westfalen« ist.

Die Einschätzungen und Erfahrungen der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhaber sind von zentraler Bedeutung für eine zielführende Weiterentwicklung des Systems der Beruflichen Orientierung in NRW.

Alle Betriebe können an der Befragung teilnehmen. Der WHKT ermutigt gerade Ausbildungsbetriebe dazu, sich an der Umfrage zu beteiligen, denn diese haben eine besondere Wahrnehmung für und viel Erfahrung mit jungen Menschen sowie rund um das Thema der Beruflichen Orientierung.

Die Befragung ist zu finden unter https://link.prognos.com/Befragung_KAoA.

Online-Teilnahme am 05.10 ab 13.00 Uhr möglich:

60 Jahre Anwerbeabkommen mit der Türkei

Die »Regelung der Vermittlung türkischer Arbeitnehmer nach der Bundesrepublik Deutschland – Deutsch-türkische Vereinbarung vom 30. Oktober 1961« jährt sich 2021 zum 60. Mal. Zur Förderung einer gemeinsamen Erinnerungskultur lädt Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales gemeinsam mit der Landeskoordinierung Integration durch Qualifizierung (IQ) NRW beim Westdeutschen Handwerkskammertag, für den 05. Oktober 2021 zu einer hybriden Veranstaltung ein. Ziel ist es, im Austausch miteinander die Lebensleistungen von Menschen der ersten Anwerbegeneration würdigend in den Mittelpunkt zu stellen sowie thematisch die Fachkräfteeinwanderung und Teilhabe am Arbeitsmarkt hervorzuheben.

Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit dem Zentrum für Türkeistudien und Integrationsfordschung (ZfTi), dem Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW, der Handwerkskammer Dortmund, dem Ruhr Museum und der Initiative 60 Jahre MERHABA von ZfTI und der Bundeszentrale für politische Bildung.

Eröffnung: Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales (BMAS) und Dr. Joachim Stamp, Minister für Kinder, Frauen, Flüchtlinge und Integration Nordrhein-Westfalen (MKFFI NRW)

Keynote: Prof. Dr. Hacı-Halil Uslucan, Wissenschaftlicher Leiter des Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung (ZfTI)

Impuls: Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani, Uni Osnabrück, Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien

Das vollständige Programm mit allen Podiumsgästen und Anmeldung zur Online-Teilnahme: https://www.iq-netzwerk-nrw.de/anwerbeabkommen

Handwerksstatistik 2020/2021 komplett:

Statistik zeigt: Trotz Pandemie Wachstum in verschiedenen Bereichen

Die Pandemie hatte im Jahr 2020 große Auswirkungen auf das nordrhein-westfälische Handwerk, wie das neu erschienene Kapitel »Handwerk im Überblick 2020« der Handwerksstatistik 2020/21 aufzeigt. Neben einer Aufschlüsselung der erfolgten Abschlussprüfungen in den einzelnen Handwerksgruppen und in den einzelnen Kammerbezirken bieten die handwerklichen Eckdaten für das vergangene Jahr interessante Einblicke in die Krisenfestigkeit des Handwerks.

So beschäftigt das nordrhein-westfälische Handwerk wie in den vergangenen Jahren etwa ein Fünftel der gesamtdeutschen Handwerker und Handwerkerinnen. Allerdings ging die Anzahl der Beschäftigten im Vergleich zu 2019 um 1,34 Prozent auf 1.178.364 Beschäftige zurück, während in Gesamtdeutschland ein Zuwachs um 0,65 Prozent festgestellt werden kann. Damit ist die Anzahl der Beschäftigten in NRW im Jahr 2020 zum ersten Mal seit 2016 nicht mehr gewachsen. Dasselbe gilt für die Ausbildungsverhältnisse, die im Vergleich zum Vorjahr in Nordrhein-Westfalen um 0,98 Prozent zurückgingen. Damit konnte sich auch hier der positive Trend aus 2019, als zum ersten Mal seit 2014 wieder über 80.000 Auszubildende einen handwerklichen Beruf erlernten, nicht fortsetzen.

Von der COVID-19-Pandemie unbeeindruckt zeigen sich hingegen andere Trends. So konnte trotz der Herausforderungen und Einschränkungen, die das Jahr 2020 mit sich brachte, der Umsatz des nordrhein-westfälischen Handwerks erneut um 1,7 Milliarden Euro gesteigert werden. Seit 2014 steigt somit der Umsatz kontinuierlich, auch wenn die Wachstumszahlen aus den vergangenen drei Jahren von jeweils über 4 Milliarden Euro im Jahr 2020 nicht mehr erreicht werden konnten.

Ein weiterer positiver Trend, der auch im Krisenjahr 2020 Bestand hatte, wird in dem neu erschienenen Kapitel »Handwerksunternehmen 2020« detailliert und nach einzelnen Handwerksberufen aufgeschlüsselt beleuchtet. Nachdem Anfang der 2010er Jahre die Anzahl der Handwerksunternehmen in Nordrhein-Westfalen fast schon stagnierte und nur ein geringes Wachstum in diesem Bereich zu verzeichnen war, steigerte sich die Anzahl der Handwerksunternehmen gegen Ende des Jahrzehnts um bis zu 2.125 pro Jahr im Jahr 2019. Diese Zahl wurde im Jahr 2020 zwar verfehlt, doch der Trend scheint sich auch in den 2020er Jahren fortzusetzen: Mit insgesamt 194.074 Handwerksunternehmen gibt es 1.655 Unternehmen mehr in NRW als im Vorjahr, in dem die bislang höchste Steigerung erreicht werden konnte.

Zurückzuführen ist dies vor allem auf 3.201 Unternehmensgründungen im Bauhauptgewerbe, eine Steigerung um 20,85 Prozent im Vergleich zu 2019. Erfreulicherweise kann auch im gewerblichen Bedarf (3,26 Prozent) und bei personenbezogenen Dienstleistungen (7,02 Prozent) eine Steigerung festgestellt werden, die die sinkenden Zahlen in den anderen Handwerksgruppen/-zweigen kompensieren. Eine detaillierte Aufschlüsselung dieser Zahlen sowie der Umsätze und Beschäftigten in den einzelnen Handwerksberufen findet sich ebenfalls im Kapitel »Handwerksunternehmen 2020«.

Mit diesen letzten Kapiteln ist auch die zusammenfassende Gesamtausgabe der Handwerksstatistik NRW 2020/2021 erschienen. Zum Stichtag 31.12.2020 bündelt diese die verschiedenen Themenbereiche und ist ab sofort unter www.whkt.de/statistik zum kostenlosen Download verfügbar.

Europa:

EU plant neuen Rahmen für städtische Mobilität

Aktuell konsultiert die Europäische Kommission interessierte Kreise zu einem neuen Rahmen für städtische Mobilität, den sie noch in diesem Jahr vorzulegen beabsichtigt. Zu erwarten ist kein Rechtsakt zur Regelung städtischer Verkehre, sondern eine Art Aktionsplan, der unterschiedliche Maßnahmen bündelt.

Rückwirkungen auf den Stadtverkehr hat zum Beispiel die Luftreinhalte-Richtlinie, die nach mehrmaliger Verzögerung im kommenden Jahr überarbeitet werden soll. Sie legt Grenz- und Richtwerte für Luftschadstoffe fest und hat in einer Reihe von Mitgliedstaaten zur Einführung von Umweltzonen geführt. Im Rahmen der Konsultation erfragt die Europäische Kommission nun, inwiefern der Flickenteppich an Einfahrtsregelungen zu Beeinträchtigungen führt. Überlegungen zu einer Art gegenseitiger Anerkennung oder Koordinierung im Bereich der Umweltzonen schwelen seit langem. 

Weitere Rechtsakte mit Rückwirkungen auf städtische Verkehre sind in der »Fit für 55-Initiative« verankert. Zur Förderung nachhaltiger Mobilität hat die Europäische Kommission im Juli 2021 einen Vorschlag für den Ausbau öffentlich zugänglicher Tank- und Ladestellen gemacht. Im Dezember 2021 folgen voraussichtlich weitere, teilweise neue Vorschläge für Ladepunkte in und an Gebäuden.

Ein besonderes Augenmerk ist auf das bestehende Instrument der Mobilitätspläne zu richten. Die sogenannten SUMPs (sustainable urban mobility plans) sind bisher ein freiwilliges Angebot zur Gesamtverkehrsplanung. Die Europäische Kommission erwägt, dieses Instrument aufzuwerten, es unter Umständen für Städte bestimmter Größenordnung verpflichtend zu machen.

Die Konsultation ist unter https://ec.europa.eu/ verfügbar. Eine Beteiligung ist bis zum 23. September 2021 möglich. Weitere Informationen zum Instrument »SUMP« sind unter https://www.eltis.org/ zu finden.

Neu erschienen:

Kurzvideo zum 7. Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW ist online

Auch in diesem Jahr fand der Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW – inzwischen zum siebten Mal – unter Teilnahme u.a. von Staatssekretär Christoph Dammermann auf Schloss Raesfeld statt.

Einen guten Eindruck des Treffpunkt Ehrenamtes bietet das aktuell erschienene Video, welches unter www.ehrenamt-handwerk-nrw.de/ abrufbar ist.

Der vom Westdeutschen Handwerkskammertag veranstaltete siebte »Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW« wurde gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIDE NRW).

Die Pressemeldung vom 02.07.2021 zur Veranstaltung finden Sie unter www.whkt.de/presse-aktuelles.

Ehrenamtsakademie Handwerk NRW:

Webseite der Ehrenamtsakademie Handwerk NRW (EAH) ist online

Mit der Webseite www.ehrenamtsakademie-handwerk.de hat der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) die Plattform der Ehrenamtsakademie Handwerk NRW (EAH) auf den Weg gebracht. Noch befindet sich die Webseite in der Aufbauphase. In den kommenden Monaten sollen Informations- und Qualifizierungsangebote zu Themen rund um das Ehrenamt im NRW-Handwerk ausgebaut werden.  

 »Wir wollen die Möglichkeiten, die sich im handwerklichen Ehrenamt bieten, für unsere Handwerkerinnen und Handwerker transparent machen«, so Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer des WHKT. »Ob es um konkrete Informationsangebote zu rechtlichen Fragen oder zum Prüfungswesen, um Basiswissen zu Beteiligungsmöglichkeiten, den Aufbau der Handwerksorganisation oder um Termine unserer Partner geht – wir wollen mit der Webseite eine Anlaufstelle schaffen, von der das gesamte Ehrenamt im Handwerk profitiert«, so Matthias Heidmeier.

Sowohl der Nachwuchs, aber auch erfahrene Engagierte, sollen mit den Angeboten angesprochen werden. Wer sich über die Webseite für den Newsletter anmeldet, wird künftig über die Aktivitäten der EAH sowie Themen rund um das Ehrenamt im NRW-Handwerk informiert.

www.ehrenamtsakademie-handwerk.de

Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen:

Geballtes Know-how zu Qualifikationsanalysen in NRW – Kooperationsvereinbarung abgeschlossen

Auf gemeinsame Initiative des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT) und der Handwerkskammer Aachen haben sich die sieben Handwerkskammern in Nordrhein-Westfalen für eine engere Kooperation bei der Durchführung von Qualifikationsanalysen als Ausnahmefall im beruflichen Anerkennungsverfahren ausgesprochen. Die Handwerkskammern Aachen, OWL zu Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf, Köln, Münster und Südwestfalen unterstützen sich seit Jahren gegenseitig erfolgreich durch gemeinsame Klärung juristischer und verwaltungstechnischer Fragen, Erfahrungsaustausche rund um das Thema der BQFG-Antragsbearbeitung sowie die kollegiale Fallberatung.

Für die handlungsorientierte Kompetenzfeststellung der Qualifikationsanalyse gemäß § 14 BQFG bedarf es unter anderem einer dem Referenzberuf entsprechenden Infrastruktur sowie berufsfachlicher Expertinnen und Experten und idealerweise praktischer Erfahrungen mit solchen Fällen. Aus diesem Grund macht es Sinn, wenn sich Kammern in der gleichen Region gegenseitig arbeitsteilig unterstützen.

In insgesamt 25 verschiedenen Referenzberufen – von Anlagenmechaniker/in Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik bis Zimmerer/in – haben sich die Handwerkskammern bereit erklärt, für die Durchführung der »sonstigen Verfahren« bei fehlenden schriftlichen Belegen nach individueller Absprache auch Antragstellende aus anderen Kammerbezirken in Nordrhein-Westfalen aufzunehmen.

Zu diesem Zweck wurde nun eine Kooperationsvereinbarung zwischen den zuständigen Geschäftsbereichen der NRW-Handwerkskammern abgeschlossen.

Auch in anderen Bundesländern gibt es Kooperationen zwischen Handwerkskammern zur Durchführung von Qualifikationsanalysen in bestimmten Referenzberufen. Derzeit arbeitet der Westdeutsche Handwerkskammertag zusammen mit den am Verbundprojekt »NetQA« beteiligten Handwerkskammern daran, solche Kooperationsformen bekannter zu machen und bundesweit zu etablieren.

Das BMBF-geförderte Projekt »NetQA – Netzwerk Qualifikationsanalyse« hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein bundesweites Netzwerk zur Durchführung von Qualifikationsanalysen für zuständige Stellen zu fördern. Die fachliche Steuerung des Verbundprojekts hat der WHKT inne. Die Gesamtkoordination verantwortet das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Mehrere Handwerkskammern sowie Industrie- und Handelskammern setzen das Projekt um. Weitere Informationen zum Projekt unter www.whkt.de/netqa.

Außenwirtschaft:

NRW Handwerk international dieses Jahr erstmalig mit eigenem Stand auf dem IHK-NRW-Außenwirtschaftstag 2021

Am 23. und 24. September 2021 ist das Netzwerk »NRW Handwerk international« der Koordinierungsstelle Außenwirtschaft in diesem Jahr erstmals mit einem eigenen Stand auf dem digitalen IHK-NRW-Außenwirtschaftstag vertreten. Auf seinem Stand informiert das Netzwerk über sein breites Spektrum an außenwirtschaftlichen Leistungen: Handwerksbetriebe aus NRW erhalten Unterstützung beim Start und bei der Ausweitung ihres Auslandsengagements, bei grenzüberschreitender Entsendung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Warenexporten.

Die Konferenz bietet zahlreiche Impulse zum Auslandsgeschäft. Interessierte Unternehmen haben die Möglichkeit, sich über aktuelle Entwicklungen im internationalen Geschäft zu informieren und von Vorträgen, Fachforen und Kontakten zu Fachausstellern zu profitieren. Anmeldungen zur Veranstaltung sind möglich unter https://register-me.org/ihk-awt2021/people/add.

NRW Handwerk international lädt Sie herzlich ein, am digitalen Stand vorbeizuschauen und das Informations- und Beratungsangebot zu nutzen. Beratung für ihre Auslandstätigkeit erhalten Unternehmen bei den Außenwirtschaftsberaterinnen und -beratern der Handwerkskammern: https://lgh.nrw/index.php/ihre-berater-innen.

»Für Engagement begeistern«:

Engagementpreis NRW 2022 ausgelobt

Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes Nordrhein-Westfalen, hat den Engagementpreis NRW 2022 ausgelobt. Unter dem Motto „»Für Engagement begeistern« sollen vorbildliche Projekte des bürgerschaftlichen Engagements gewürdigt und bekannt gemacht werden. Der Engagementpreis NRW wird in 2022 zum achten Mal vergeben.

Bewerben können sich ab sofort Vereine, Stiftungen, gemeinnützige GmbHs und Bürgerinitiativen, die mit kreativen Ideen und Ansätzen für Engagement begeistern.

Bewerbungsschluss ist der 30. September 2021. Bewerbungsunterlagen und weitere Informationen: www.engagiert-in-nrw.de/engagementpreis-nrw-2022-fuer-engagement-begeistern

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HANDWERK HILFT!

Liebe Leserinnen und Leser,

mitten in der Ferienzeit werden Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz von einer nie da gewesenen Hochwasserkatastrophe heimgesucht. Viele Tote, unzählige Verletzte und tausende vernichtete Existenzen haben im ganzen Land Mitgefühl und Solidarität ausgelöst. In der Spitze waren 23.000 Einsatzkräfte, darunter viele ehrenamtlich engagierte Handwerkerinnen und Handwerker, im Katastrophengebiet. Nach der unmittelbaren Hilfe in der Not wird das ganze Ausmaß der Schäden jeden Tag deutlicher.

Insgesamt gehen wir nach ersten vorsichtigen Schätzungen der Handwerkskammern landesweit von etwa 3.200 stark eingeschränkten oder nicht arbeitsfähigen Handwerksbetrieben infolge des Hochwassers aus. Der Schaden allein im Handwerk dürfte, wenn man die Erfahrungen vergangener Hochwasser-Katastrophen zugrunde legt, weit über 150 Millionen Euro groß sein. Aber: Das sind nur erste Schätzungen ohne Gewähr. Viele Informationen aus den Katastrophengebieten liegen verständlicher Weise noch gar nicht vor. Die weiteren Schadensbegutachtungen in den kommenden Tagen und Wochen müssen abgewartet werden. Die Handwerksorganisationen in NRW haben ihre große Solidaritat ausgedrückt (siehe gemeinsame Pressemitteilung von WHKT, Handwerk.NRW, und UVH >). Den betroffenen Betrieben stehen die Handwerkskammern und die Handwerksorganisationen vor Ort zur Seite.

Überwältigend ist die Hilfsbereitschaft in allen Teilen der Gesellschaft. Viele packen vor Ort mit an – gerade auch Handwerkerinnen und Handwerker. Die vielen tausend Heldengeschichten vor Ort müssen erzählt und gewürdigt werden. Zwar ist für die Helferinnen und Helfer vieles »selbstverständlich« und »nicht der Rede wert«, doch das Gegenteil ist der Fall. Genau dieses Engagement und diese Zivilcourage ist es, die unsere Gesellschaft zusammenhält. Ohne diesen Zusammenhalt ist die Bewältigung der Katastrophe gar nicht möglich.

Die Katastrophe ist längst nicht zu Ende. Angesichts der Milliardenschäden reichen staatliche Hilfen allein nicht aus. Die Spendenbereitschaft ist deswegen zurecht enorm.

Viele im Handwerk wollen ihren Beitrag leisten und spenden. Die Handwerkskammer zu Köln hat stellvertretend für die Handwerkskammern in allen betroffenen Regionen ein Spendenkonto eingerichtet, um die in Not geratenen Handwerksbetriebe gezielt zu unterstützen.

Spendenkonto: Sparkasse KölnBonn
Empfänger: Handwerkskammer zu Köln
IBAN: DE63 3705 0198 1902 5913 28
BIC: COLSDE33XXX
Stichwort: Hochwasserhilfe „Handwerk hilft“

Nach der unmittelbaren Katastrophenhilfe wird nun der Wiederaufbau und die Reparatur der Schäden von Tag zu Tag wichtiger. Die Soforthilfe, die Bund und Länder dankenswerterweise sehr schnell auf den Weg gebracht haben, war nur der notwendige erste Schritt. Ein Aufbaufonds soll den betroffenen Regionen und auch den gebeutelten Betrieben den Neustart ermöglichen. Hierfür ist es jetzt nötig, dass die Schadensermittlung und -schätzung zügig vorangetrieben wird, denn nur so können die nötigen finanziellen Mittel bereitgestellt werden. Trotz aller Schwierigkeiten bei der Begutachtung ist dabei Eile geboten. Nicht nur für viele Handwerksbetriebe und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hängt daran ihre Existenz.

Es grüßt Sie herzlich

Ihr

Matthias Heidmeier
Hauptgeschäftsführer
 

Hochwasserkatastrophe:

Unterstützung von und für Handwerksunternehmen

Viele Tote, zerstörte Ortschaften und weggerissene Häuser: Die Flutkatastrophe hat ein Bild der Verwüstung hinterlassen, hunderte Existenzen vernichtet und Menschen traumatisiert. So groß die Not ist, so groß ist allerdings auch die Solidarität und Hilfsbereitschaft seitens der Bevölkerung und der Unternehmen. Die Handwerksorganisationen haben für alle Hilfe suchenden und Hilfe bietenden Unternehmen und Privatpersonen Sonderseiten zur Hochwasserkatastrophe eingerichtet. Handwerkerinnen und Handwerker, die Material, helfende Hände oder Räumlichkeiten benötigen, sowie jene, die helfen möchten, finden im Folgenden aktuelle Links zu Hilfs- und Informationsangeboten:

HWK Aachen: Krisenhotline, Kollegenhilfe – Handwerk hilft Handwerk, Förderhilfen und zinsgünstige Darlehen, Steuerliche Maßnahmen und Kurzarbeitinformationen
Die Handwerkskammer Aachen hat eine Hotline für Handwerksbetriebe eingerichtet, die Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 17.00 Uhr und Freitag bis 14.00 Uhr erreichbar ist. Zusätzlich koordiniert die Kammer Hilfsangebote von Handwerksunternehmen, die mit Vor-Ort-Einsätzen, Material/Gerät oder Lagerflächen helfen möchten. Handwerksunternehmen können sich auf einer speziell eingerichteten Umfrageseite als Helfende bzw. Hilfesuchende eintragen. Für Förderhilfen und zinsgünstige Darlehen hat die Kammer auf ihrer Seite Links zu NRW-Fördermaßnahmen und regionalen Finanzinstituten hinterlegt.
www.hwk-aachen.de/artikel/hochwasser-in-der-region-33,0,811.html

HWK Dortmund: Informationen zu Hilfsmaßnahmen, Versicherungsschutz, Arbeits- und Vertragsverhältnissen, Kurzarbeit und Stundung von Sozialversicherungsbeiträgen; Weiterführende Links und Broschüren
Betroffene Unternehmen aus dem Kammerbezirk Dortmund finden auf der Hochwassersonderseite der Kammer Informationen zu Bundes-, Landes- und Unwetterhilfen der NRW-Bank, steuerlichen Hilfsmaßnahmen der Finanzverwaltung NRW, zur Stundung von Sozialversicherungsbeiträgen sowie rechtliche Hinweise zu Arbeits- und Vertragsverhältnissen. Ergänzt werden alle Informationen um weiterführende Links, z.B. zum Ratgeber »Notfallvorsorge und Katastrophen« der BKK. Zusätzlich steht allen betroffenen Handwerksunternehmen das Team der Unternehmensberatung sowie des Justiziariats für Fragen zur Verfügung.
www.hwk-do.de/artikel/hochwasser-katastrophe-unsere-berater-sind-fuer-sie-da-37,0,1108.html

HWK Düsseldorf: Handwerk hilft Handwerk, Erste Schritte bei Schäden, Finanzielle Hilfen, Informationen zu Steuern, Versicherungsschutz, Arbeits- und Vertragsverhältnissen etc.
Betriebe, die Hilfe suchen, sowie Betriebe und Privatpersonen, die Hilfe anbieten möchten, haben auf der Fluthilfeseite der HWK Düsseldorf die Möglichkeit, sich zu melden; Hilfsangebote (Material/Geräte, Dienstleistungen oder Räumlichkeiten, regional/überregional) werden in einer Liste gesammelt und betroffenen Unternehmen zur Verfügung gestellt. Darüber finden sich auf der Seite Informationen zu ersten Schritten nach erlittenen Schäden sowie Links zu Finanzhilfen von Bund, Land, NRW- und Bürgschaftsbank. Rechtliche Hinweise zu Arbeits- und Vertragsverhältnissen runden das Angebot ab.
www.hwk-duesseldorf.de/artikel/hochwasser-handwerk-hilft-handwerk-31,0,5177.html

HWK zu Köln: Erste Schritte, Sperrmüll, Gas- und Stromversorgung, Leistungsverzögerungen wegen Betriebsschließungen, Sachverständigenliste, Förderprogrammübersicht, Hilfsangebote und -gesuche
Die HWK zu Köln bietet auf ihrer Hochwassersonderseite praktische Tipps für betroffene Unternehmen: Dringend empfohlene einzuhaltende erste Schritte, Umgang mit angefallenem Sperrmüll und das Verhalten bei der erneuten Inbetriebnahme von Gas- und Stromleitungen. Darüber hinaus finden Unternehmen Hinweise zu Mietminderungen und was bei Auftragsverzögerungen bzw. -ausfällen zu beachten ist. Zusätzlich gibt es Informationen zu Kurzarbeitergeld, Regelungen zu Freistellungen von ehrenamtlich engagierten Mitarbeitenden sowie eine Übersicht von Förderprogrammen und öffentlich bestellten Sachverständigen. Auf der Sonderseite »Unser #Handwerkhilft« können sich Unternehmen mit Hilfegesuchen bzw. -angeboten eintragen.
www.hwk-koeln.de/artikel/hochwasser-im-kammerbezirk-koeln-32,0,2424.html
www.hwk-koeln.de/32,0,2427.html

HWK Münster: Broschürenangebot für Prävention und Notfallmaßnahmen: Maßnahmen für Unternehmen bei Hochwasser, Checkliste (Prävention, Akutmaßnahmen, Nachsorge), Hochwasserrichtlinie
Für Handwerkerinnen und Handwerker, die sich vor Hochwasserereignissen schützen wollen, bietet die HWK Münster Broschüren und Checklisten, mit denen man das eigene Unternehmen bestmöglich vor den Gefahren von Hochwasser schützen kann. Entstanden sind diese im Rahmen des Projekts »X-Regio – Weiterhin sicher arbeiten«: Unternehmen in hochwassergefährdeten Gebieten planten anhand eines Leitfadens eigene Gefahrenabwehrmaßnahmen, die anderen Betrieben innerhalb gefährdeter Gebiete helfen sollen, für den Fall der Fälle gewappnet zu sein. Betroffene Unternehmen finden in der »Checkliste bei Hochwasser« einen Akutmaßnahmenplan, an dem sie sich orientieren können.
www.hwk-muenster.de/de/betriebsfuehrung/standortfragen/hochwasserschutz

HWK Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld: Hilfe für Flutopfer: Bereitstellung von Bautrocknern, Schlagbohrhämmern, Stromaggregaten, Hochdruckreinigern und Luftentfeuchtern
Um den akuten Bedarf an Bautrocknern zu decken, organisiert die HWK zusammen mit der IHK Sammelstellen bei der Heinrich Grotemeier GmbH in Bielefeld und Bünde sowie der Feuerwehr in Paderborn. Die Meldung über verfügbare Geräte erfolgt durch IHK und HWK an das NRW-Innenministerium. Der bedarfsorientierte Transport der Geräte von den Sammelpunkten in die Hochwasserschadensgebiete wird vom Land organisiert. Zusätzlich können Unternehmen Schlagbohrhammer, Stromaggregate, Hochdruckreiniger und Luftentfeuchter im Logistikzentrum der Halfar System GmbH und beim Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld zur Verfügung stellen.
www.handwerk-owl.de/artikel/handwerk-hilft-handwerk-in-nrw-haelt-zusammen-und-unterstuetzt-35,0,650.html
www.handwerk-owl.de/artikel/hilfe-fuer-flutopfer-35,0,657.html

HWK Südwestfalen: Handwerk hilft Handwerk, Hilfsangebote sortiert nach Gewerken/Landkreisen, Wichtige Schritte für Betroffene, Informationen zu finanzieller Unterstützung und Kurzarbeit, Sachverständigennavi
Auf den Sonderseiten der HWK Südwestfalen finden betroffene Unternehmen Informationen zu wichtigen Schritten nach dem Hochwasser, Regelungen zu Kurzarbeitergeld sowie zu finanziellen Unterstützungsangeboten seitens des Landes sowie der NRW- und Bürgschaftsbank. Zur Abbildung der teilweise noch chaotischen Schadenslage hat die HWK eine Umfrageseite eingerichtet. Unternehmen, die sich mit einem Hilfsangebot in einem oder mehreren Landkreisen registrieren lassen möchten, können dies über ein Formular erledigen. Unternehmen, die professionelle Hilfe bei der Schadensbegutachtung benötigen, finden eine direkte Verlinkung zum Sachverständigennavi des WHKT.
www.hwk-swf.de/artikel/handwerker-helfen-handwerkern-38,0,719.html
www.hwk-swf.de/artikel/beschlossen-5-000-euro-soforthilfe-fuer-betriebe-38,0,714.html
www.hwk-swf.de/artikel/sachverstaendige-helfen-opfern-der-flutkatastrophe-38,0,720.html

Tischler NRW: Fragen und Antworten zu Hochwasserschäden: Versicherungen, Finanzhilfen, Juristische Fragen, Hilfsangebote von Betrieben und Tischlerpartnern
Der Fachverband Tischler hat auf seiner Sonderseite zahlreiche Informationen in Form von FAQs aufbereitet. Diese sind in vier Bereiche gegliedert: Versicherungen, Finanzhilfen, Juristische Fragen, Hilfsangebote von Betrieben und Tischlerpartnern. Betroffene Unternehmen finden dort detailliert in einer umfangreichen FAQ-Liste Antworten zu den drängendsten Fragen sowie Kontaktdaten der jeweiligen Ansprechpartner beim Fachverband. 
www.tischler.nrw/hochwasser/

Fachverband Sanitär Heizung Klima, Nordrhein-Westfalen (SHK NRW): Hochwasserhandlungsempfehlungen, BDA-Leitfaden, Meldepool für hilfswillige Betriebe, Spendenkonto für in Not geratene SHK-Betriebe
Mitgliedsbetriebe des Fachverbands SHK NRW, die unmittelbar im Katastropheneinsatz sind oder mit Hochwasserschäden, beispielsweise in beschädigten Kellerräumen, konfrontiert sind, finden auf den Sonderseiten regelmäßig aktualisierte Handlungsempfehlungen zu den betroffenen Anlagen (Gas, Öl, Wasser, Elektro etc.), aber auch zum Selbstschutz und den ihrer Mitarbeitenden. Vom Hochwasser betroffene Unternehmen finden im aktualisierten BDA-Leitfaden eine erste Orientierung bei Fragen. Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung des Landes bittet SHK-Handwerkerinnen und Handwerker um personelle Unterstützung in den betroffenen Gebieten; Interessierte können sich in einen eigens geschaffenen Meldepool eintragen.
www.shk-nrw.de/news.php
https://www.shk-nrw.de/news.php?id=2114

Fachverband Elektro-und Informationstechnische Handwerke Nordrhein-Westfalen (FEH NRW): Hochwasserhilfe von und für betroffene Betriebe, Hinweissammlung: Erste Schritte, Versicherungsmeldung, Arbeitsrechtliche Fragen, Finanzielle Hilfen, Sicherheitshinweise & Leitfaden
Für Betriebe des Elektrohandwerks hat der Fachverband Elektro eine Sonderseite mit zahlreichen Hinweisen eingerichtet. Diese richten sich sowohl an betroffene Unternehmen, die in der aktuellen Lage Unterstützung benötigen, ebenso wie an Betriebe, die vor Ort als Helfende tätig sind. Zusätzlich können Handwerker und Handwerkerinnen sowohl Hilfsgesuche als auch Hilfsangebote an eine Sonderemailadresse schicken, die vom FEH NRW gemeinsam auf Innungs-, Landes und Bundesebene organisiert und koordiniert wird.
www.feh-nrw.de/aktuelles/hochwasser.html

Landesverband der Kreishandwerkerschaften: »Handwerk hilft Handwerkern«
Wie kann man nachhaltig helfen?, fragt der Landesverband der Kreishandwerkerschaften. Gefragt sind nämlich nicht nur kurzfristige Hilfen, sondern auch Angebote, die den in der Hochwasserregionen betroffenen Handwerksunternehmen helfen sollen durchzuhalten und einen Neustart zu schaffen. Können z.B. Maschinen, Geräte oder Materialien zur Verfügung gestellt werden, damit der Handwerksbetrieb weiterarbeiten kann? Entsprechende Angebote von hilfsbereiten Handwerkern werden entsprechend weitergeleitet. Hierzu ist ein bequemes Formular eingerichtet worden. Die Angebote werden den Kreishandwerkerschaften in den betroffenen Gebieten übermittelt.
www.lv-kh.nrw/handwerk-hilft-handwerkern


Überregionale Hilfsaktionen: Handwerk hilft Handwerk, Umfrage der HWK Trier, Spendenaktion »Handwerk hilft«, »Bäcker helfen Bäckern«, Handwerkerhelfen.de, Hilfsaktion des Dachdeckerhandwerks u.v.m.
Die Deutsche Handwerkszeitung (DHZ) informiert über zahlreiche überregionale Spenden und Hilfsaktionen im gesamten Bundesgebiet.
www.deutsche-handwerks-zeitung.de/hochwasser-katastrophe-so-koennen-handwerker-helfen-192200/

Aufruf zum Impfen:

Handwerk krempelt die Ärmel hoch

Der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) ruft alle Handwerkerinnen und Handwerker in Nordrhein-Westfalen dazu auf, sich nun gegen das Corona-Virus impfen zu lassen, soweit es nicht bereits erfolgt ist.

WHKT-Präsident Hans Hund erklärt dazu: »Das Impfen ist der einzige Ausweg aus der Pandemie. Nur eine weitgehend geimpfte Gesellschaft wird das Virus in den Griff bekommen. Die Beschäftigten im nordrhein-westfälischen Handwerk sollten mit gutem Beispiel vorangehen und sich impfen lassen.« Die Impfung sei nicht nur eine Frage gesellschaftlicher Solidarität, sondern auch ein Beitrag zu sicheren und gesunden betrieblichen Abläufen. »Jeder der sich impfen lässt, sichert auch das wirtschaftliche Leben und damit Arbeitsplätze«, so Hans Hund. Im nordrhein-westfälischen Handwerk arbeiten rund 1,2 Millionen Beschäftigte.

Der Vertreter der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im WHKT-Vorstand, Vizepräsident Felix Kendziora, ruft seine Kolleginnen und Kollegen dazu auf, jetzt nicht mehr zu zögern und die Impfung durchführen zu lassen, zumal in diesem Sommer offenbar jedem Impfwilligen ein Impfangebot unterbreitet werden kann. Genug Impfstoff scheint nun da zu sein. »Handwerkerinnen und Handwerker zeigen jeden Tag, dass sie anpacken können und die Ärmel hochkrempeln. Jetzt gilt es, die Ärmel hochzukrempeln für die Impfung gegen das Corona-Virus. Durch eine Impfung kann jeder seinen Beitrag für ein gutes Miteinander im Handwerk leisten«, appelliert Vizepräsident Kendziora an die Beschäftigten.

Jüngste Zahlen zeigen, dass die Impfkampagne in den vergangenen Tagen an Fahrt verloren hat. Hier will nun auch das Handwerk gegensteuern und ruft alle noch nicht Geimpften dazu auf, sich immunisieren zu lassen. Die Impfstoffe seien sicher und entsprächen höchsten Standards. Die Krankheit habe bisher schon über 90.000 Menschen in Deutschland das Leben gekostet. »An der Aufklärungsarbeit, die Vorurteile gegen das Impfen entkräftet, will sich das Handwerk weiterhin intensiv beteiligen. Die Handwerksbetriebe und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in der Pandemie bislang außerordentlich verantwortungsvoll gehandelt. Jetzt gilt es, die letzten Zweifler beim Thema Impfen zu überzeugen, denn wir alle wollen die Pandemie so schnell wie möglich hinter uns lassen«, erklärt Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer des WHKT.

Um die Aufklärungsarbeit zu unterstützen, hat der WHKT jüngst eine neues Kampagnenmotiv vorgestellt. Es trägt die Überschrift »Handwerk krempelt die Ärmel hoch – nicht nur zum Arbeiten. Impfen schützt. #ÄrmelHoch«

Europa:

Überblick über das Klimapaket der EU

Am 14. Juli 2021, im Schatten der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen, hat die Europäische Kommission den ersten Teil des so genannten »Fit für 55«-Pakets vorgelegt. Die Zahl 55 steht dabei für das europäische Klimaziel, die Treibhausgasemissionen der EU bis zum Jahr 2030 um 55 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 1990 zu verringern. Nachdem lange abstrakt über Zielwerte diskutiert wurde, zeigt »Fit für 55« nun erstmalig, wie der im Europäischen Klimagesetz festgeschriebene Zielwert regulatorisch erreicht werden soll.

Das Paket ist umfangreich. Es umfasst 15 Vorhaben aus den Bereichen Klima-, Energie-, Verkehrs- und Steuerpolitik. Eine Vielzahl der Maßnahmen zielt auf die Sektoren Verkehr und Gebäude und damit auf Bereiche, die für Handwerksunternehmen von besonderer Bedeutung sind.

Zu den Neuerungen gehört, dass auf europäischer Ebene ein Emissionshandelssystem für Gebäude und Verkehr geschaffen werden soll. Es soll als vom geltenden Emissionshandel getrenntes, eigenes System errichtet werden. Geplant ist, dass der Zertifikatehandel nach einer Vorbereitungsphase im Jahr 2026 startet. Die Schaffung eines zweiten ETS war wegen der für Endverbraucher zu erwartenden Preiseffekte im Vorfeld stark umstritten. Zum Ausgleich von Härten, die besonders betroffenen Verbrauchern und Kleinstunternehmen durch infolge der CO2-Bepreisung steigende Energiekosten entstehen, schlägt die Europäische Kommission einen Klimasozialfonds vor. Dieser wird gespeist aus einem bestimmten Anteil der ETS-Erlöse und nationaler Kofinanzierung. Er erlaubt es Mitgliedstaaten, Fondsmittel einzusetzen, um zusätzliche Anreize zum Austausch von Anlagentechnik zu schaffen, zur Unterstützung von bedürftigen Mietern mit Blick auf die energetische Gebäudesanierung, für Vergünstigungen beim Erwerb von Lastenrädern oder Fahrzeugen mit alternativen Antrieben und der entsprechenden Infrastruktur sowie Maßnahmen, die die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs kostengünstiger machen.

Trotz Einführung des Emissionshandels verbleiben Gebäude und Verkehr weiterhin auch im Anwendungsbereich der Klimaschutzverordnung – europäisch »effort-sharing«. Im Rahmen der Klimaschutzverordnung werden die Mitgliedstaaten verpflichtet, ein festgelegtes nationales Emissionsreduktionsziel zu erreichen. Für Deutschland steigt dieser Zielwert nach den Plänen der Europäischen Kommission von aktuell -38 auf -50 Prozent bis zum Jahr 2030. Das bedeutet, dass die Bundesregierung mit nationalen Maßnahmen erhebliche weitere Einsparungen erreichen muss. Die Doppelerfassung war umstritten. Sie führt absehbar zu weiteren Belastungen und ist strenggenommen auch systemwidrig, weil nationale Regulierungen in die Preisbildung des europäischen Emissionshandels eingreifen.

Für die geltenden ETS-Sektoren, energieintensive Industrie und Energiewirtschaft, gilt die Doppelerfassung nicht. Die Vorgaben der ETS-Richtlinie werden verschärft. Zugleich sind besondere Kompensationsmechanismen vorgesehen. So bleibt die freie Zuteilung von Zertifikaten – unter strengeren Vorgaben – erhalten, Carbon Contracts for Difference sind aus dem Innovationsfonds des ETS förderfähig und der neu zu schaffende Grenzausgleichmechanismus zu Drittländern, genannt CBAM, soll ab 2025 in den Bereichen Stahl und Eisen, Zement, Düngemittel, Aluminium und Elektrizität die Abwanderung energieintensiver Produktion in Länder mit weniger ambitionierten Klimaauflagen und daher günstigeren Produktionsbedingungen verhindern.

Änderungen für Gebäudesektor ergeben sich darüber hinaus auch aus der Überarbeitung der Energieeffizienzrichtlinie und der Richtlinie über erneuerbare Energien. Die Effizienzrichtlinie sieht unter anderem vor, die Renovierungsquote für öffentliche Gebäude zu erweitern. Bisher gilt ein jährliches 3-Prozent-Ziel für Regierungsgebäude auf Bundesebene, künftig soll es nach dem Vorschlag der Europäischen Kommission für öffentliche Gebäude auf sämtlichen Ebenen gelten. Zu erreichen wäre ein »Nahe-Null-Energiehausstandard«, der voraussichtlich in der Gebäudeenergierichtlinie, deren Überarbeitung im zweiten Paket im Dezember 2021 geplant ist, weiter konkretisiert wird.

Von Bedeutung für Betriebe ist ferner die Ausweitung der Auditpflicht, die sich künftig statt an der Unternehmensgröße am Energieumsatz orientieren soll. Das heißt, auch kleine und mittlere Unternehmen können in Zukunft der Auditpflicht unterliegen. Maßgeblich ist ein durchschnittlicher jährlicher Energieverbrauch von 10 Terajoule über drei Jahre. Einen solchen Wert können energieintensive Handwerke durchaus erreichen. Ab einem Verbrauch von 100 Terajoule pro Jahr sollen Unternehmen zur Einführung eines Energiemanagementsystems verpflichtet sein. Das dürfte für Handwerksbetriebe allenfalls in Einzelfällen relevant sein.

Die erneuerbare Energien-Richtlinie (RED) sieht unter anderem vor, den Anteil erneuerbarer Energien bei der Wärmeversorgung zu steigern und für Neubauten einen verpflichtenden Anteil erneuerbarer Energien vorzuschreiben. Diesbezüglich erlangt die für das Handwerk bedeutende Frage der Rolle von Nah- und Fernwärme an Bedeutung. Festzustellen ist, dass die Anforderungen an die Einspeisung erneuerbarer Energien in Nah- und Fernwärmenetze steigen, dies aber in vergleichsweise kleinen Schritten. Ein 75-Prozent-EE-Anteil ist erst im Jahr 2045 zu erreichen.

Von erheblicher Relevanz für das Handwerk könnte Art. 18 Abs. 3 werden. Hier schreibt die Europäische Kommission, ähnlich wie bei der ersten Erneuerbaren-Richtlinie im Jahr 2008, die Zertifizierung von »Installateuren« vor. Der Begriff »gleichwerte Qualifizierung« wurde gestrichen. Das kann ein Versehen sein, ist es wahrscheinlich aber nicht. Ziel der Neuregelung ist, möglichst schnell möglichst viele Handwerkerinnen und Handwerker in die Lage zu versetzen, Anlagen zu installieren. Deswegen sollen auch von Herstellern und Händlern angebotene Lehrgänge zertifizierungsfähig sein. Insgesamt birgt dieser Ansatz – neben berufsbildungspolitischen Bedenken – die Gefahr, dass »Installateure« zwar die Anlage montieren, die systemischen Rahmenbedingungen aber nur unzureichend einschätzen können.

Der zweite große Schwerpunkt des Pakets betrifft den Bereich Verkehr. Durch die Presse ging insoweit die Information, dass die Europäische Kommission beabsichtigt, die Obergrenzen für den CO2-Ausstoß von Fahrzeugflotten weiter zu senken, sodass ab dem Jahr 2035 nur noch emissionsfreie leichte Fahrzeuge zugelassen werden können. Parallel dazu sollen öffentlich zugängliche Ladepunkte und Wasserstofftankstellen ausgebaut werden.

Für bestehende Flotten werden die laufenden Kosten steigen. Die Energiesteuerrichtlinie sieht insbesondere die Umstellung der Besteuerung bei Energieerzeugnissen und elektrischem Strom unter Wahrung von Mindeststeuersätzen auf den Energiegehalt vor, wodurch das Dieselprivileg entfällt. Alternative Kraftstoffe wie grüner Wasserstoff sollen für die nächsten 10 Jahre einem Mindeststeuersatz von Null unterliegen. Jenseits der verkehrlichen Bedeutung sieht der Vorschlag vor, wesentliche Steuerentlastungen für Handwerksbetriebe abzuschaffen, so dass die betrieblichen Steuerlasten insgesamt steigen werden.

Die Vorschläge der Europäischen Kommission sind im Internet unter https://ec.europa.eu/info/strategy/priorities-2019-2024/european-green-deal/delivering-european-green-deal_en verfügbar.

Ehrenamtsakademie Handwerk NRW (EAH):

Gelungene Workshop-Runden zum Thema »Nachwuchs im Ehrenamt«

Am 28. und am 30. Juni 2021 sprachen Vertreter aus den Handwerkskammern Dortmund und Aachen sowie ehrenamtlich Engagierte aus der Handwerksorganisation gemeinsam mit der Ehrenamtsakademie über die Situation im regionalen Ehrenamt, insbesondere über das Thema Nachwuchs.   


Handwerkskammer Dortmund
Am 28. Juni 2021 ging es darum, passende Wege aufzuzeigen, wie, wo und wann man Menschen im Handwerk erreicht und dafür begeistert, sich neben Beruf und Familie in unterschiedlichsten Gremien zu engagieren. Kammer-Präsident Berthold Schröder, Hauptgeschäftsführer Carsten Harder und der Stv. Hauptgeschäftsführer Henrik Himpe sprachen dazu mit Engagierten aus verschiedenen Bereichen des handwerklichen Ehrenamtes. Die einhellige Meinung der Runde lautete: zuhören, die Interessen und Sichtweisen des Einzelnen ernst nehmen und Gestaltungsräume öffnen. Ehrenamt sei ein Privileg, nicht nur Zuschauer zu sein, sondern auch mitzugestalten. Sich dabei gemeinsam für eine Sache stark zu machen, könne gleichfalls andere davon überzeugen, mitzumachen und gemeinsam auf ein Ziel hinzuarbeiten.

Dass Betriebe noch besser und breiter über die Notwendigkeit von ehrenamtlichem Engagement in der Handwerksorganisation informiert werden sollten, sei nicht von der Hand zu weisen. Leider mangele es bisweilen an der Bereitschaft, Mitarbeiter für die Ausübung eines Amtes freizustellen. Doch da, wo ehrenamtliches Engagement vorgelebt und im Idealfall auch von Generation zu Generation weitergegeben werde, sei das Verständnis deutlich größer.

Praxisberichte aus der Region Dortmund lieferten Bernhard Mertens (Obermeister und Geschäftsführer der Schornsteinfeger-Innung für den Regierungsbezirk Arnsberg), Caroline Brosch (Schilder- und Lichtreklameherstellermeisterin, stellvertretendes Mitglied im Berufsbildungsausschuss und ordentliches Mitglied in der Vollversammlung der Handwerkskammer Dortmund) sowie Robin Schulz und Jan Weiskamp (Junioren des Handwerks Ortsverband Dortmund, Vorstandsvorsitzender und stellvertretender Vorsitzender). Einen Blick auf das bundeweite ehrenamtliche Engagement sowie Erfahrungswerte, um das Diskutierte umzusetzen, lieferte Jan Holze (Vorstand der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt).


Handwerkskammer Aachen
Felix Kendziora, Vizepräsident (AN) und Hauptgeschäftsführer Peter Deckers sprachen am 30. Juni 2021 darüber, welche Wege es gibt, neue Prüfungsausschussmitglieder anzusprechen und zu gewinnen. Fazit der Runde: das Ehrenamt braucht mehr Transparenz und mehr Diversität in der Ansprache und Information. Insbesondere bei den Auszubildenden und Gesellinnen und Gesellen sei nur unzureichend bekannt, dass man sich im Prüfungsausschuss engagieren und mitgestalten könne. Gleichfalls gelte es hier, sprachliche Hürden auszuräumen und Berührungsängste abzubauen.

Als Einsteiger nicht direkt die volle Verantwortung zu tragen und durch Hospitation in eine neue Rolle hineinwachsen zu können sei sicherlich ein positiver Anreiz, sich mit einer neuen Tätigkeit auseinanderzusetzen. Zunächst Teilverantwortung zu tragen und durch Qualifizierungsangebote nach und nach mehr Sicherheit und Handlungsfähigkeit zu erlangen sei der richtige Weg, Spaß und Lust am Ehrenamt zu wecken. Das sei besonders wichtig, wenn es darum gehe, Ämter langfristig auszuüben.

Praxisberichte aus der Region Aachen lieferten neben Felix Kendziora: Ursula Gelück-Leymann (Dachdecker- und Klempnermeisterin, Vorsitzende des Gesellenausschusses des Dachdeckerhandwerks der Handwerkskammer Aachen), Ute Dreser-Feldges (Leiterin des Aachener Berufskollegs Mies-van-der-Rohe), Milad Kakone (Friseurmeister und Mitglied des Gesellenprüfungsausschusses), Uwe Günther (Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Rureifel) sowie Richard Graf (Geschäftsbereichsleiter Fachbereich Prüfungen der Handwerkskammer Aachen).

Neu erschienen:

LGH-Geschäftsbericht 2020 veröffentlicht

Mit dem Untertitel »Ideen Umsetzen – Zukunft gestalten« steht der Geschäftsbericht der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks (LGH) für das Jahr 2020 als Download zur Verfügung.Er zeigt auf, welche Wirtschaftsförderungsmaßnahmen für das Handwerk in NRW von der LGH im abgelaufenen Geschäftsjahr umgesetzt und für die Zukunft weiterentwickelt werden konnten.

Auch wenn das Jahr 2020 von den Anstrengungen zur Bewältigung der Folgen der Corona-Krise in vielen Bereichen geprägt war, konnten alle laufenden Maßnahmen flexibel und erfolgreich umgesetzt werden. Mit Blick auf die zukünftige Wirtschaftsförderung des Handwerks in NRW wurden neue Projekte vorbereitet, welche im nun laufenden Jahr in die Umsetzung gelangen, so zur Außenwirtschaftsförderung, der Digitalisierung und Fachkräftesicherung sowie die Erneuerung der Meistergründungsprämie NRW.

Der Geschäftsbericht steht unter https://lgh.nrw/index.php/service/downloads/geschaeftsberichte zum Download bereit.

Innovationspreis Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen 2021:

Vorbereitungen der Beiträge für die Jury gestartet

Mit innovativen Produkten und Verfahren machen sich viele Handwerksbetriebe in Nordrhein-Westfalen fit für die Zukunft. Die besten Ideen würdigt das Wirtschafts- und Digitalministerium mit dem »Innovationspreis Handwerk« des Landes Nordrhein-Westfalen. Der mit jeweils 10.000 Euro dotierte Preis wird vergeben an einen herausragenden Betrieb mit weniger als zehn Beschäftigten sowie an ein Unternehmen mit mindestens zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Knapp 30 Handwerksbetriebe haben sich bis zum Ablauf der Bewerbungsfrist Mitte Juli 2021 online mit ihren Innovationen an dem Wettbewerb beteiligt. Im nächsten Schritt organisiert der WHKT in Abstimmung mit dem Ministerium die Aufbereitung der Beiträge für die finale Bewertung durch die einberufene unabhängige Jury.
Die zu prämierenden Preisträgerinnen und Preisträger werden rechtzeitig vor der offiziellen Preisverleihung am 4. Oktober 2021 in Düsseldorf, K21, durch das Ministerium informiert.

Die Verleihung des Innovationspreises Handwerk in NRW findet alle zwei Jahre statt.

Mehr über den Wettbewerb: www.wirtschaft.nrw/innovationspreis-handwerk oder www.whkt.de/innovationspreis2021

ValiKom Transfer:

Validierungsverfahren neu für Referenzberufe Kfz-Mechatroniker/in und Bodenleger/in

Das Angebot an Berufen, in denen Angelernte sowie Quereinsteiger/innen ihr Können und Wissen im Projekt ValiKom Transfer durch Kammern bewerten und zertifizieren lassen können, wird stetig erweitert. Die Handwerkskammern Aachen und Koblenz haben nun die ersten Validierungsverfahren im Beruf Kfz-Mechatroniker/in durchgeführt.

Bei der Handwerkskammer Aachen hat im Juni ein Teilnehmer das Verfahren absolviert. Der Teilnehmer konnte zeigen, dass er in mehreren Tätigkeitsbereichen des Berufs über Kompetenzen verfügt und erhielt daher ein Validierungszertifikat der Handwerkskammer über die teilweise Gleichwertigkeit.

Gleich drei Teilnehmende stellten sich bei der Handwerkskammer Koblenz der Bewertung und ließen ihr Können und Wissen mit dem Ziel einer vollen Gleichwertigkeit bewerten. Während der Bewertung durchliefen sie sechs Stationen. Unter anderem mussten die Fehlfunktion einer Klimaanlage behoben, eine Bremsanlage erneuert und ein optisches Übertragungssystem nachgerüstet werden. Bei der Fremdbewertung zeigte sich, dass keiner der Teilnehmenden Kompetenzen im gesamten Berufsbild besitzt, so dass alle drei ein Zertifikat über die teilweise Gleichwertigkeit erhielten.

Personen, die Interesse an einer Validierung im Beruf Kfz-Mechatroniker/in oder Bodenleger/in haben, können sich an die projektbeteiligten Handwerkskammern wenden. Die Ansprechpartner/innen sind auf der Projektwebseite zu finden: https://www.validierungsverfahren.de/inhalt/verfahren/ansprechpersonen-vor-ort

Das Projekt ValiKom Transfer wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und bundesweit von 30 Kammern aus Handwerk, Industrie und Handel sowie der Landwirtschaft umgesetzt. Weitere Informationen gibt es unter www.validierungsverfahren.de.

Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung (IQ)«:

Veranstaltung »60 Jahre Anwerbeabkommen Deutschland-Türkei« am 5. Oktober 2021

Die Anwerbung ausländischer Fachkräfte in Deutschland hat Geschichte. 2020 jährten sich die Anwerbeabkommen mit Italien zum 65. Mal sowie mit Griechenland und Spanien zum 60. Mal. In diesem Jahr feiert das Anwerbeabkommen mit der Türkei sein 60. Jubiläum.

Um dieses gebührend zu würdigen und eine gemeinsame Erinnerungskultur zu pflegen, bereitet die Landeskoordinierung des IQ Netzwerks NRW (WHKT) unter Beteiligung des Arbeitsministers Hubertus Heil eine Hybrid-Veranstaltung für den 5. Oktober, von 13:00 Uhr bis 16:30 Uhr, vor. Einerseits soll durch die Veranstaltung die Lebensleistungen der ersten Generation von Menschen mit türkischer Einwanderungsgeschichte anerkennend in den Mittelpunkt rücken sowie andererseits die nachhaltige Entwicklung der Fachkräfteeinwanderung einen zusätzlichen Impuls erhalten.

Neben Herrn Minister Heil werden Akteure aus Wirtschaft, Gesellschaft, Wissenschaft und der Türkischen Gemeinde in Deutschland dieses Jubiläum am 5. Oktober 2021 würdigen.

Die Anmeldung zur Teilnahme via Live-Stream ist für Sie ab jetzt möglich. Die Anmeldung erfolgt unter https://www.iq-netzwerk-nrw.de/anwerbeabkommen. Die Teilnahme zur Veranstaltung ist kostenfrei. Weitere Informationen zum Programm sowie den Zugang zum Live-Stream erhalten Angemeldete zeitnah vor der Veranstaltung.

Das Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung (IQ)« zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mit Migrationshintergrund ab. Das Programm wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA).

Maler/in und Lackierer/in:

Neuordnung zum 1. August 2021

Die Neuordnung des Berufs Maler/in und Lackierer/in ist Anfang Juli 2021 verkündet worden. Die Fakten dazu in Kürze:

  • Der Beruf wird zukünftig fünf statt bisher drei Fachrichtungen haben. Die gestreckte Abschlussprüfung ist für den Beruf eingeführt worden.
  • Der zweijährige Beruf »Bauten- und Objektbeschichter/in« wird abgeschafft. In dem Beruf kann ab 1. August 2021 kein neuer Ausbildungsvertrag mehr abgeschlossen werden.
  • Eine Ausbildungsregelung für Menschen mit Behinderungen als Fachpraktiker/in im Maler- und Lackiererhandwerk wurde am 10. Juni 2021 im BIBB-Hauptausschuss verabschiedet.

Von besonderem Interesse sind diese Informationen, da es der sechstgrößte Ausbildungsberuf des Handwerks in Nordrhein-Westfalen ist.

Außenwirtschaft:

Geschäftschancen Bau/Ausbau im Großraum Brüssel

Für Handwerker aus Nordrhein-Westfalen stehen direkte Kundenkontakte zu bauwilligen, deutsch- und englischsprachigen Privatkunden im Raum Brüssel hoch im Kurs. Der alte Baubestand in Brüssel und der Mangel an qualifizierten Bauchfachkräften in Belgien bieten Chancen für NRW-Unternehmen im Bau- und Ausbaubereich.

Meist handelt es sich um konkrete private Sanierungs- und Modernisierungsvorhaben rund um die eigene Immobilie. Die Kunden erwarten zuverlässige Handwerker, die gewohnt sind, Dienstleistungen für mittlere und gehobene Ansprüche zu erbringen. Weiterempfehlungen in deren eigenen Netzwerken sind üblich.

Am Mittwoch, 08.09.2021 (digital) und Samstag, 11.09.2021, (in Brüssel) haben Sie Gelegenheit, unmittelbar mit interessierten Privatkunden Kontakt aufzunehmen, die für ihre größeren und kleineren Bauprojekte (z. B. Renovierung, Sanierung, An- oder Umbau) qualifizierte deutsche Handwerker und Leistungen aus einer Hand suchen.

Anmeldeschluss ist am 13. August 2021: https://t1p.de/belgien-leistungsschau-21

Für Fragen stehen zur Verfügung: Herr Bernd Krey, HWK zu Köln, Tel. 0221 2022-790, krey[ ät ]hwk-koeln.de, Herr Peter Havers, HWK Aachen, Tel. 0241 471-180, peter.havers[ ät ]hwk-aachen.de

Fachkräfte für NRW:

Betriebe im Elektrohandwerk für Pilotprojekt zur Fachkräfteanwerbung gesucht

Damit das Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) seine Chancen gleichfalls für die Betriebe des Handwerks entfaltet, hat der WHKT das Pilotprojekt »Fachkräfte für NRW: Pilotprojekt Elektronikerinnen und Elektroniker aus Jordanien und Ägypten« mit Mitteln des Ministers für Bundesangelegenheiten, Europa und Internationales des Landes Nordrhein-Westfalen und unter Beteiligung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW sowie der Bundesagentur für Arbeit (ZAV) gestartet.

Ziel des Vorhabens  – welches bis Ende 2022 läuft – ist die Unterstützung und Begleitung von 20 Elektrofachbetrieben des Handwerks im Fachbereich Energie- und Gebäudetechnik, in den Regionen Düsseldorf und Dortmund.

Die Anwerbung der Elektro-Fachkräfte erfolgt in Jordanien und Ägypten durch die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit. Zudem gehört der Fachverband Elektro- und Informationstechnische Handwerke NRW und die Zentralstelle Fachkräfteeinwanderung NRW (ZFE NRW) zum engeren Kreis der beteiligten Akteure.

Betriebe aus den Regionen Dortmund und Düsseldorf (maximal 20), die sich an der Umsetzung beteiligen möchten und Fachkräfte im Bereich Energie- und Gebäudetechnik suchen, können als Projektpartner dabei sein.

Weitere Informationen und Kontakt unter: www.whkt.de/fachkraefte

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VORWORT


Liebe Leserinnen und Leser,

am kommenden Freitag treffen wir uns – pandemiebedingt erneut in kleinem Rahmen – auf Schloß Raesfeld, um das ehrenamtliche Engagement von Handwerkerinnen und Handwerkern in den Mittelpunkt zu stellen. Der mittlerweile 7. Ehrenamtstreff ist erneut eine tolle Möglichkeit, Danke zu sagen.

Ein besonderes Anliegen unseres WHKT-Vorstandes unter Vorsitz von Präsident Hans Hund ist in diesem Sinne auch der Aufbau einer Ehrenamtsakademie des nordrhein-westfälischen Handwerks. Wir freuen uns sehr, dass diese Arbeit in den vergangenen Monaten erfolgreich begonnen hat. Und wir spüren bei jeder Veranstaltung, wie sehr die Zukunft des ehrenamtlichen Engagements die gesamte Handwerksorganisation bewegt.

Ohne ehrenamtliches Engagement gibt es keine Selbstverwaltung. Und nur mit ehrenamtlichen Engagement gibt es die notwendige Rückkoppelung in die betriebliche Praxis. Die über 10.000 Engagierten im nordrhein-westfälischen Handwerk leisten einen wirtschaftlich und gesellschaftlich unverzichtbaren Beitrag. Deswegen wollen wir im Handwerk gemeinsam dafür sorgen, dass mehr junge Menschen, mehr Frauen und mehr Menschen mit Migrationserfahrung die Chancen des Engagements im Handwerk erkennen. Es gibt gute Gründe für dieses Engagement, das nicht genug gewertschätzt werden kann. Das Ehrenamt bringt Gesellschaft und Handwerk voran. Es sichert unter anderem die Qualität unserer Ausbildung, aber es bietet auch den Engagierten selbst vielfältige Möglichkeiten der Weiterentwicklung.

Ich bin unseren Partnerorganisationen im Handwerk sehr dankbar, dass wir uns gemeinsam auf den Aufbau einer Ehrenamtsakademie verständigt haben. Die Ehrenamtsakademie soll ein gemeinsames kommunikatives Dach sein, das Aktivitäten für das ehrenamtliche Engagement in Nordrhein-Westfalen bündelt und zu einem Mehr an Wertschätzung und guten Ideen der Nachwuchsarbeit führt. Gemeinsam arbeiten wir dafür, dass uns die Etablierung der Ehrenamtsakademie dauerhaft gelingt. Es ist die Anstrengung wert!

Das Handwerk hält zusammen.

Es grüßt Sie herzlich

Ihr

Matthias Heidmeier
Hauptgeschäftsführer

Sommer der Berufsausbildung:

»Initiative Praktikum 2021« des Handwerks

Dem Irrglauben im Land zum Trotz, dass es keine Praktikums- und Ausbildungsplätze gäbe, startete der WHKT mit einer Gemeinschaftsaktion der sieben Handwerkskammern und 25 Kreishandwerkerschaften die »Initiative Praktikum 2021«: www.whkt.de/praktikum2021. Denn das Handwerk bietet aktuell nicht nur Ausbildungsplätze in nahezu 120 Ausbildungsberufen, sondern auch jede Menge freie Praktikumsstellen im ganzen Land.

Handwerksbetriebe suchen vor allem Schulabgängerinnen und Schulabgänger sowie Studienzweifler/innen und Studienaussteiger/innen, die einen passenden Übergang ins Berufsleben bzw. die nächste Qualifizierungsphase suchen und in eine berufliche Karriere einsteigen möchten. Das Handwerk mit seinen krisenfesten Arbeitsplätzen möchte nicht erneut weniger Ausbildungsverträge abschließen müssen, weil es den Kontakt zu jungen Menschen coronabedingt nicht erhält.

Das Arbeiten mit Kunden und beim Kunden vor Ort ist für das Handwerk eine  Selbstverständlichkeit, auch in Coronazeiten mit entsprechenden Hygienekonzepten. Deshalb werden gerade auch im Handwerk ein- oder mehrwöchige Praktika gerne angeboten, um zukünftige Auszubildende kennenzulernen. Die Gemeinschaftsaktion »Initiative Praktikum 2021« passt ideal in den »Sommer der Berufsausbildung«, der von der Allianz für Aus- und Weiterbildung ausgerufen wurde. Hier finden Interessierte über 30 Ansprechpartner in den Handwerksorganisationen, um Türen in Betrieben geöffnet zu bekommen. Der Weg in ein betriebliches Praktikum ist leicht.

Ein Praktikum ist der derzeit beste Weg in eine betriebliche Ausbildungsstelle, denn hier kann man mit jedem Schulabschluss, gerade auch mit Abitur zeigen, dass man den Beruf erlernen will und großes Interesse an einer Ausbildungsstelle hat. Zudem bietet das Praktikum Erlebnisse, die man virtuell nicht bekommen kann: man erlebt die Berufe in ihrer betrieblichen Realität, man kann hören, riechen, fühlen und die Menschen in dem Beruf erleben, was für eine berufliche Entscheidung viel wichtiger ist als über den Beruf zu lesen oder sich Videos anzuschauen.

Das Handwerk verspricht sich mit dieser Initiative einen deutlichen Zuwachs an Nachwuchs, den es dringend braucht, da der Fach- und Führungskräfte-Mangel im Handwerk deutlich spürbar ist. Auch wird Nachwuchs gesucht, der sich vorstellen kann, sich zukünftig einmal selbstständig zu machen, da immer mehr Betriebe zur Übergabe anstehen.

Würdigung im kleinen Kreis:

7. Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW

Das ehrenamtliche Engagement vieler Handwerkerinnen und Handwerker ist immens. Und dennoch findet es eher selten die öffentliche Beachtung, die es verdient. Um einmal jährlich auf das hinzuweisen, was Handwerkerinnen und Handwerker ehrenamtlich leisten, wie viel Verantwortung sie übernehmen und wie viel Energie und Zeit sie für ihr soziales und handwerkliches Ehrenamt aufbringen, findet mit finanzieller Unterstützung des Wirtschaftsministeriums NRW der Treffpunkt Ehrenamt des Handwerks NRW statt.

Der diesjährige 7. Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW wird traditionsgemäß in der Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld abgehalten. Coronabedingt ist allerdings vor Ort – wie bereits im Jahr 2020 – nur ein sehr kleiner Personenkreis möglich. Lediglich die benannten ehrenamtlichen Handwerkerinnen und Handwerker je Handwerkskammer sowie die Vertretungen aus den Kammervorständen nehmen an dem Treffpunkt Ehrenamt in diesem Jahr teil. Ab dem nächsten Jahr sollen wiederum über 100 Gäste die Möglichkeit zur Teilnahme erhalten. Auf der Seite www.ehrenamt-handwerk-nrw.de berichten wir zeitnah über den Treffpunkt Ehrenamt 2021.

Ausbildungskonsens NRW:

WHKT engagiert sich intensiv für mehr duale Ausbildungsverträge

Die Partner des Ausbildungskonsenses haben die Woche vom 21. bis 27. Juni zur Woche der Berufsausbildung ausgerufen, um damit den »Sommer der Berufsausbildung« mit vielfältigen Maßnahmen zu starten. Die Aktionswoche soll den Blick von Schulabgänger/innen, Lehrkräften sowie Eltern auf die Chancen mit einer dualen Ausbildung lenken und die sehr guten Optionen auf eine Ausbildungsstelle noch in diesem Sommer hervorheben.

Der WHKT hat nicht nur seine »Initiative Praktikum 2021« in die Woche der Berufsausbildung eingebracht, sondern konnte auch das Thema Ausbildung in der WDR-Fernsehendung »Hier und Heute« und in einer Radiosendung des Deutschlandfunks einbringen sowie auf zwei speziell organisierten Veranstaltung des Schulministeriums Eltern der Abgangsklassen gemeinsam mit der Schulministerin Yvonne Gebauer über Perspektiven im Handwerk informieren.

Tarifbindung im Handwerk:

Schlüssel zur Nachwuchs- und Fachkräftesicherung?

Das Handwerk sorgt sich um fehlende Nachwuchs- und Fachkräfte. Gemeinsam haben WHKT, Kolpingwerk und DGB bei der Veranstaltung am 10.06.2021 in Münster deutlich gemacht: Nachwuchssicherung ist für das Handwerk essentiell. Notwendig dafür sind gute Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen, für die Tarifverträge eine wichtige Rolle spielen.

Mit der gemeinsamen Veranstaltung im Handwerkskammer Bildungszentrum (HBZ) Münster wollten die Veranstalter den aktuellen Stand der Tarifpartnerschaft im Handwerk beleuchten und diesem wichtigen Thema damit eine gemeinsame Plattform geben. Welchen besonderen Herausforderungen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber im Handwerk gegenüber sehen, war eine der zentralen Fragen. Zu den Rednerinnen und Rednern gehörte unter anderem NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann.

Der Konsens in Münster war deutlich: Eine starke Tarifpartnerschaft ist ein wichtiger Baustein auch für die Zukunftssicherung der Handwerksbranchen. Eine Stärkung der Tarifbindung stärkt das Handwerk selbst. Tarifverträge sichern gute Arbeitsbedingungen, faire Löhne und Perspektiven für Nachwuchskräfte und ermöglichen einen fairen Wettbewerb über Leistung und gute Arbeit.

Hans Hund, Präsident des WHKT und der HWK Münster: »Die Kultur zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern im Handwerk war und ist geprägt durch ein gutes Miteinander. Uns ist es wichtig, dass wir mit dieser Veranstaltung in diesem Sinne eine Plattform für den Dialog miteinander bieten. Als Handwerkskammern sind wir bei der Tariffindung natürlich strikt neutral, das ist Sache der Tarifpartner. Wichtig ist uns aber, dass alle Themen in den Blick genommen werden, die zur Fachkräftesicherung im Handwerk beitragen.«

Bei der halb-digitalen Veranstaltung in Münster mit rund 150 Teilnehmenden gab es tiefgreifende Analysen und politische Positionsbestimmungen sowie hochkarätig besetzte Podien mit

  •     Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung
  •     Lisa-Kristin Kapteinat MdL, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der NRW SPD
  •     Felix Kendziora, Vizepräsident der Arbeitnehmerseite des WHKT
  •     Stefan Körzell, Mitglied des geschäftsführenden Bundesvorstands des DGB
  •     Hans-Joachim Hering, Präsident des Unternehmerverbandes Handwerk NRW
  •     Prof. Dr. Detlef Sack, Dekan der Fakultät für Soziologie an der Universtität Bielefeld
  •     Dr. Torben Schön, Geschäftsführer der Kommission Handwerk des Kolpingwerkes Deutschland
  •     Berthold Schröder, Vizepräsident der Arbeitgeberseite des WHKT, Präsident der HWK Dortmund
  •     Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks

Fotos zur Veranstaltung stehen unter folgendem Link online:
www.whkt.de/owncloud/index.php/s/cPWKnUnzK4Tpp1u

Handwerksfrühstück:

Austausch mit Abgeordneten

Mit dem Handwerksfrühstück, das pandemiebedingt derzeit digital stattfindet, hat sich ein überparteilicher Austausch mit Abgeordneten des NRW-Landtags entwickelt, denen die Zukunft des Handwerks besonders am Herzen liegt.

Wie kann die berufliche Bildung gestärkt werden? Was sind nötige Rahmenbedingungen, damit die Digitalisierung auch in den ganz kleinen Betrieben gelingt? Mit dabei sind Abgeordnete von CDU, SPD, FDP und Grüne. Auf dem Bild zu sehen sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des jüngsten Austauschs: Martina Hannen MdL, Matthias Goeken MdL, Ralph Bombis MdL, Sigrid Beer MdL sowie vom WHKT Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier und Geschäftsführer Andreas Oehme.

Aus Sicht des Handwerks ist es besonders wichtig, dass die Anliegen der vielen kleinen Unternehmen überparteilich unterstützt werden. Politische Rahmenbedingungen für Handwerksbetriebe sind oftmals sehr spezifisch und brauchen vor allem Kenntnis der kleinbetrieblichen Strukturen.

Ehrenamtsakademie Handwerk NRW:

Gelungener Workshop der Ehrenamtsakademie Handwerk NRW (EAH) mit der Handwerkskammer Düsseldorf zum Thema »Junge Menschen ins Ehrenamt«

Wie das Handwerk junge Menschen für ehrenamtliches Engagement gewinnt war am 18. Juni 2021 die zentrale Frage eines gemeinsamen Workshops der Handwerkskammer Düsseldorf und der EAH. »Handwerk ist Ehrenamt, sonst ist es kein Handwerk«, fasste Dr. Axel Fuhrmann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf und Moderator des Workshops, den Geist der Veranstaltung zusammen. Kammerpräsident Andreas Ehlert richtete in seinem Grußwort den Blick auf das Ehrenamt von heute und die Möglichkeiten für das junge Handwerk, das Ehrenamt in die Zukunft zu führen. »Warum lohnt es sich, als junger Mensch ehrenamtlich im Handwerk engagiert zu sein? – Weil man mitentscheiden, Rahmenbedingungen mitgestalten und den eigenen Standpunkt einbringen kann!«

Berichte aus der Praxis lieferten Daniel Penders (Vorsitzender der Handwerksjunioren NRW), Özlem Yarar (Kammervorstandsmitglied), Christian Klemm (Lehrlingswart der SHK-Innung Düsseldorf) und Frank Bühler (Obermeister der Bau-Innung Mönchengladbach). Fazit der Runde: die jungen Menschen sind heute die Wegbereiter für das Ehrenamt von morgen und brauchen mehr Information, Transparenz und direkte Ansprache.

Junge Menschen umfangreicher und transparenter als bisher über die vielfältigen Möglichkeiten ehrenamtlichen Engagements in der Handwerksorganisation zu informieren, ist Anliegen aller Teilnehmenden. Welche Organisationen und Gremien gibt es, wie kann man sich innerhalb dieser Organisationen engagieren und welche Tätigkeiten entsprechen am ehesten den eigenen Interessen und Talenten? Hat jemand das Potenzial, auch langfristig Verantwortung für ein Ehrenamt zu übernehmen? Dass die Ansprache und Information bereits in der Ausbildung geschehen muss, wurde in den Praxisberichten deutlich. Betriebe müssten ihre Mitarbeiter noch mehr unterstützen. Denn wer sich als Auszubildende oder Auszubildender mit dem Thema Ehrenamt auseinandersetzt, engagiert sich häufiger schon als Gesellin oder Geselle im Ehrenamt als andere. Im Betrieb den Einzelnen davon zu überzeugen, sich fortzubilden und betriebsseitig einen Mentor als Wegbegleiter an die Seite zu stellen, könne eine wichtiger Schritt in die richtige Richtung sein. An der Stelle seien die »alten Hasen« gefragt, die einen Blick für geeignete Kandidaten hätten. Diese an die Hand zu nehmen, zunächst mit kleinen Aufgaben zu betrauen und nach und nach an die Verantwortung eines größeren Amtes heranzuführen, ist nicht nur existenziell für das Ehrenamt im Handwerk, sondern auch eine persönliche Herzensangelegenheit für die Erfahrenen, die »ihr« Ehrenamt beruhigt in guten Händen wissen wollen.

Betriebe noch mehr über das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitarbeiter zu informieren, wird ebenfalls als Chance gesehen, mehr junge Menschen für ein Engagement in der Handwerksorganisation oder im Prüfungsausschuss zu begeistern. Oftmals hätten jedoch gerade Auszubildende und junge Gesellinnen und Gesellen Scheu, sich einzubringen, um im Betrieb nicht unangenehm durch Fehlzeiten aufzufallen. Hier gilt es, die Gesellenausschüsse und Innungen zu stärken und über Anreize für Unternehmen zu diskutieren, wie diese ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zukünftig noch besser unterstützen können.

WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier stellte fest: »Ehrenamt ermöglicht erst das Selbst des Handwerks. Wir sind aufgefordert, die Bedürfnisse der jungen Menschen zu erkennen. Das gelingt am besten, indem wir sie direkt ansprechen und fragen `Warum möchtest du dich engagieren, was erwartest du von deinem Engagement und wie können wir dich dabei unterstützen`.« Wie digitale Kanäle und Formate nicht nur für die Ansprache und Information, sondern auch zur Organisation und Abwicklung von Abläufen genutzt werden können, möchte man zukünftig verstärkt diskutieren. Beispielsweise könnte die Bestellung der Prüfungsmitglieder dadurch vereinfacht werden.

Workshops mit der Handwerkskammer Dortmund und der Handwerkskammer Aachen fanden ebenfalls in den letzten Tagen statt – hierzu werden wir berichten.

Klimaschutz:

NRW-Handwerkskammern stark an neuem Energie- und Klimaschutznetzwerk beteiligt

Vier Handwerkskammern aus Nordrhein-Westfalen beteiligen sich an einem innovativen Energie- und Klimaschutznetzwerk von bundesweit 11 Kammern, das am 16. Juni 2021 als Teil der »Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke« des Bundeswirtschaftsministeriums und des Bundesumweltministeriums gegründet wurde. Das Besondere ist die Ausrichtung des Netzwerks. Während sich solche Maßnahmen bisher typischerweise an Betriebe richten, streben die Handwerkskammern Dortmund, Düsseldorf, Köln und Münster mit sieben weiteren Partnern des neuen Kammernetzwerks danach, Energieeffizienzpotenziale in ihren eigenen Einrichtungen zu heben, um so aktiv zum Klimaschutz beizutragen.

Gemeinsames Ziel von Bundesregierung und Wirtschaft ist die Initiierung und Durchführung von rund 300 bis 350 neuen Energieeffizienz-und Klimaschutz-Netzwerken bis Ende 2025, die Einsparungen zwischen 9 bis 11 Terawattstunden Endenergie bzw. 5 bis 6 Mio. Tonnen Treibhausgas-Emissionen generieren sollen.

Europa:

Informelle politische Einigung zur Eurovignetten-Richtlinie

Am 16.06.2021 haben Verhandlungsführer des Europäische Parlament, des Rats und der Europäischen Kommission eine politische Einigung zur Wegekostenrichtlinie erzielt. Damit könnte sich das Gesetzgesetzgebungsverfahren nach rund vier Jahren einem Ende nähern.

Dem Vernehmen nach ist es gelungen, eine für das Handwerk wichtige Öffnungsklausel in den Text zu integrieren. Die »Handwerkerausnahme« erlaubt es, Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 und weniger als 7,5 Tonnen von der Mautpflicht zu befreien, wenn diese für die betriebliche Tätigkeit genutzte Ausrüstung transportieren oder selbst handwerklich hergestellte Produkte. Der Richtlinienvorschlag der Europäischen Kommission sah vor, ab dem Jahr 2020 sämtliche Fahrzeuge über 3,5 Tonnen in die Bemautung einzubeziehen. Das wäre mit erheblichen zusätzlichen Belastungen für eine Vielzahl von Betrieben verbunden gewesen. Der WHKT hatte sich im Gesetzgebungsverfahren für den Erhalt der geltenden, weiterreichenden Öffnungsklausel eingesetzt.

Die Überarbeitung der so genannten Eurovignetten-Richtlinie sieht darüber hinaus unter anderem die schrittweise Abschaffung von zeitabhängigen Straßenbenutzungsgebühren (Vignetten) für schwere Nutzfahrzeuge zu Gunsten eines entfernungsabhängigen Mauterhebungssystems vor.

Die politische Einigung muss noch förmlich vom Europäischen Parlament und Rat angenommen werden.  Nach Inkrafttreten der Richtlinie haben die Mitgliedstaaten zwei Jahre Zeit, um die Bestimmungen in nationales Recht zu überführen.

ValiKom Transfer:

Steuerungsgruppe wirft Blick auf Arbeitsergebnisse

Das Projekt ValiKom Transfer nähert sich dem Ende seiner dreijährigen Laufzeit. Im Mittelpunkt des 4. Steuerungsgruppentreffens, d. h. den Entscheidungsträgern der beteiligten Kammern, stand daher ein Blick auf die Ergebnisse der bisherigen Projektarbeit.

Ein Ziel des Projekts ist die Erprobung des Nachfolgeprozesses: Allen Teilnehmenden wird nach dem Verfahren eine Anschlussberatung angeboten, in der sie berufliche Entwicklungsmöglichkeiten besprechen können. Für Personen, die nicht alle Bereiche ihres Referenzberufs beherrschen, besteht die Möglichkeit einer Anpassungsqualifizierung, um vorhandene Lücken zu schließen. Die neu erworbenen Kompetenzen werden anschließend bewertet und im Idealfall erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat, das ihr Können und Wissen in allen Berufsbereichen bestätigt. Die Erprobung hat gezeigt, dass der skizzierte Nachfolgeprozess in der Praxis gut umsetzbar ist und von den Teilnehmenden auch in Anspruch genommen wird. Die Anwesenden stimmten daher zu, den Nachfolgeprozess weiterhin in dieser Form durchzuführen.

Ebenfalls einstimmig angenommen wurde die Möglichkeit der Gewährung eines Nachteilsausgleichs für Menschen mit Behinderung, wenn das individuell ausgestaltete Verfahren nicht bereits ausreicht, um vorhandene Einschränkungen auszugleichen.

Das Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk (FBH) zeigte neue Ergebnisse der Unternehmensbefragung. Unternehmen, die Mitarbeitende bei der Teilnahme am Validierungsverfahren unterstützt haben, wurden befragt, was sie dazu motiviert hat. Die am häufigsten genannten Gründe sind, dass das Validierungsverfahren eine Möglichkeit der Personalentwicklung darstellt, Wertschätzung vermittelt wird, die Kompetenzen der Mitarbeitenden nach außen hin sichtbar bestätigt werden, Mitarbeitende motiviert werden und die Unterstützung zur Mitarbeiterbindung beitragen kann. Insgesamt 71 der 75 befragten Unternehmen machten Angaben dazu, wie sie ihre Mitarbeitenden unterstützt haben. 51 Unternehmen leisteten organisatorische Unterstützung z. B. durch Hilfe beim Ausfüllen von Formularen. 41 Arbeitgeber boten fachliche Unterstützung an, z. B. praktische Übungen im Betrieb oder externe Schulungen.

Das Projekt ValiKom Transfer wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und bundesweit von 30 Kammern aus Handwerk, Industrie und Handel sowie der Landwirtschaft umgesetzt. Weitere Informationen gibt es unter www.validierungsverfahren.de.

 

Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen:

FAQ zu Qualifikationsanalysen gemäß § 14 BQFG für zuständige Stellen

Was unterscheidet die »sonstigen Verfahren« gemäß § 14 BQFG von einer Prüfung nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG)? Was sollten zuständige Stellen bei der Durchführung einer Qualifikationsanalyse beachten? Welche Empfehlungen gibt es hinsichtlich der Versicherung der Antragstellenden bei Teilnahme am Verfahren?

Die Publikation »FAQ – Häufig gestellte Fragen« für die Zielgruppe der zuständigen Stellen beantwortet übersichtlich und kompakt Fragen rund um die Anerkennung bei fehlenden schriftlichen Belegen – angefangen bei den Anwendungsfällen für den § 14 BQFG und dem Einsatz von Fachexpertinnen und -experten über die Finanzierung bis hin zur Durchführung und Dokumentation des Kompetenzfeststellungsverfahrens sowie speziellen Verfahrensfragen.

Die »sonstigen Verfahren« bei fehlenden schriftlichen Belegen stellen eine Ausnahmeregelung im BQFG Bund und den vergleichbaren Landesgesetzen dar. Im Verhältnis zur Anzahl der jährlichen Anerkennungsverfahren ist die Zahl an Qualifikationsanalysen entsprechend gering und das Verfahren weniger bekannt. Zur Unterstützung von BQFG-Sachbearbeitenden und Anerkennungsberaterinnen und -beratern in den Kammern hat der Westdeutsche Handwerkskammertag FAQ für die verschiedenen Verfahrensbeteiligten konzipiert und federführend erstellt. Veröffentlicht werden die digitalen FAQ für zuständige Stellen – wie schon die FAQ für Antragstellende – durch das BMBF-geförderte Projekt »NetQA – Netzwerk Qualifikationsanalyse«.

Das Verbundprojekt wird vom Westdeutschen Handwerkskammertag fachlich gesteuert, vom Bundesinstitut für Berufsbildung koordiniert und von mehreren Handwerkskammern und Industrie- und Handelskammern umgesetzt.

Zuständige Stellen können die FAQ im geschützten Bereich des Expertise- und Wissenspools Qualifikationsanalysen auf Anerkennung in Deutschland herunterladen: https://www.anerkennung-in-deutschland.de/html/de/pro/expertise-wissenspool.php. Die FAQ stehen ebenfalls im internen Bereich des BQ-Portals zur Verfügung: https://www.bq-portal.de/Arbeitshilfen/Idealtypischer-Bewertungsablauf/Gleichwertigkeitsprüfung.

Informationen zum Projekt finden Sie unter www.whkt.de/netqa.

Außenwirtschaft:

Länderleitfaden Belgien aktualisiert

Nachdem auch die belgische Wirtschaft 2020 pandemiebedingte Umsatzrückgänge verzeichnen musste, wird für 2021 eine deutliche Erholung erwartet:

  • Die Kapazitäten der belgischen Maschinenbauer waren zum Jahresbeginn mit 81,6 Prozent deutlich besser ausgelastet als noch kurz zuvor. Potenziale bieten sich insbesondere in der Digitalisierung von Logistik- und Produktionsprozessen.
  • Bauinvestitionen werden 2021 voraussichtlich um 6,5 Prozent zunehmen. Große Infrastrukturprojekte und ein Modernisierungsstau aus dem Vorjahr bieten Baufirmen zahlreiche Auftragschancen. Auf dem belgischen Markt besteht derzeit großes Interesse an gesunden und nachhaltigen Baustoffen; zudem gibt es einen hohen Anteil an Altgebäuden mit Renovierungsbedarf. Bis Ende 2022 gilt in Belgien landesweit für Privatpersonen und Bauträger ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz von 6 Prozent für den Abriss und Wiederaufbau von alten Gebäuden.
  • Hersteller der Nahrungsmittelindustrie rechnen 2021 mit steigenden Umsätzen. Der zweitgrößte Zweig im verarbeitenden Gewerbe ist für deutsche Ausrüster des Fleischer-, Bäcker-, Konditor- und Bierbrauerhandwerks ein attraktiver Markt. Belgier sind interessiert an regionaltypischen Produkten und schätzen sowohl neue als auch traditionelle Spezialitäten wie Biere, Backwaren, Confiserie und Feinkost aus NRW.

Die Koordinierungsstelle Außenwirtschaft hat den Länderleitfaden Belgien sowie das Merkblatt Limosa-Meldeverfahren für Belgien aktualisiert, die wichtige Hinweise enthalten zu zentralen rechtlichen Fragen, die vor Aufnahme einer Geschäftstätigkeit in Belgien zu beachten sind.

Die Merkblätter und Beratung für ihre Auslandstätigkeit erhalten Unternehmen bei den Außenwirtschaftsberaterinnen und -beratern der Handwerkskammern: https://lgh.nrw/index.php/ihre-berater-innen

 

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VORWORT


Liebe Leserinnen und Leser,

mit der Vorlage unseres Geschäftsberichts, über den wir in dieser Ausgabe des WHKT-Reports berichten, sind wir traditionell früh dran. Bereits in unserer Frühjahrsvollsammlung wird über die Bilanz des vergangenen Jahres gesprochen. Aus dem Geschäftsbericht wurde in den vergangenen zwei Jahren zudem noch eine Fortschrittsbilanz. Der neue Name soll unterstreichen, dass es dem WHKT insbesondere um die Gestaltung der großen Zukunftsthemen des nordrhein-westfälischen Handwerks geht. Als Dachorganisation der sieben NRW-Handwerkskammern wollen wir die Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Fachkräftesicherung vorantreiben.

In intensiver Zusammenarbeit und Partnerschaft mit den Kammern war es vor allem seit Beginn der Pandemie Anfang des Jahres 2020 eine enorme Herausforderung, trotz des permanenten Krisenmanagements in unseren Organisationen, unbeirrt die Weichen auf Zukunft zu stellen. Corona hat den Modernisierungsdruck auch für das Handwerk dabei noch einmal erhöht. Rasant schreiten die Anforderungen an eine digitale und nachhaltige Zukunft voran. Und mehr denn je müssen sich die Handwerksbetriebe zur Decke strecken, um ihren Fachkräftenachwuchs zu finden.

Viele kleine Betriebe schaffen diese Herausforderung nicht allein. Die Pandemie hat deswegen im doppelten Sinne unterstrichen, wie wichtig die Arbeit der Handwerksorganisation ist. Auf der einen Seite ist und war es unsere Aufgabe, auf die Corona-Politik des Staates nach Kräften im Sinne der Handwerksbetriebe Einfluss zu nehmen. Auf der anderen Seite müssen wir dafür sorgen, dass das Handwerk bei allen Zukunftsstrategien und den mit ihr einhergehenden Förderprogrammen mitgedacht wird.

Über genau diese Arbeit berichtet unsere Fortschrittsbilanz 2020. Wir danken allen Akteuren in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft für die gute Zusammenarbeit. Vor allem freuen wir uns aber über die starke Partnerschaft mit unseren haupt- und ehrenamtlichen Mitstreitern in der gesamten Handwerksorganisation.

Das Handwerk hält zusammen.

Es grüßt Sie herzlich

Ihr

Matthias Heidmeier
Hauptgeschäftsführer

Corona: