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Konjunkturbarometer Nr. 89 – 01/2023:
Robuste Konjunktur trotz vielfältiger Herausforderungen

Ergebnisse der Frühjahrsumfrage 2023 der nordrhein-westfälischen Handwerkskammern

Im Frühjahr 2023 hat sich die Lage im nordrhein-westfälischen Handwerk wieder weitgehend stabilisiert. Die Konjunktur zeigt sich trotz des weiterhin schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeldes robust, auch wenn die Lage in einigen Branchen nach wie vor angespannt ist. Klar ist aber: Die pessimistischen Erwartungen aus dem Herbst 2022, die von dem Eindruck der Energiekrise und der Gefahr eines konjunkturellen Absturzes geprägt waren, sind in dieser Form nicht eingetreten.  

Das Handwerk ist damit besser als erwartet durch das von multiplen Krisen geprägte Jahr 2022 gekommen. Die schrittweise Entspannung bei Lieferengpässen und die langsam nachlassende Preisdynamik machen sich auch bei den Betrieben positiv bemerkbar. Zudem konnte eine Gasmangellage mit unkalkulierbaren Risiken für die Wirtschaft vorerst abgewendet werden. Insbesondere der Ausblick auf das nächste halbe Jahr fällt deshalb nun wieder deutlich optimistischer aus als zuletzt. Viele Betriebe erwarten eine weitere Verbesserung der Lage im Laufe der nächsten Monate. 

Dennoch bleibt das Umfeld herausfordernd. Hohe Energie- und Materialpreise, Belastungen durch Steuern und Bürokratie sowie der zunehmende Fachkräftemangel setzen die Betriebe des Handwerks unter Druck. Die Politik ist deshalb gefordert, nach dem Krisenmodus der letzten drei Jahre eine nachhaltige Stärkung des Wirtschaftsstandortes Nordrhein-Westfalen voranzutreiben und die mittelstandsfreundlichen Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag schnellstmöglich umzusetzen. Dazu gehören die geplante Fachkräfteoffensive, die Einführung der kleinen Bauvorlageberechtigung und ein systematischer Bürokratieabbau. Denn nur mit den richtigen Rahmenbedingungen kann das Handwerk die großen Transformationsziele bei der Energie-, Mobilitäts- und Wärmewende auch in die Tat umsetzen.

Wir danken den 6.261 Betrieben aus über 40 Gewerken, die sich dieses Mal an unserer Umfrage beteiligt haben. Durch ihre Antworten können wir ein ebenso differenziertes wie präzises Bild der konjunkturellen Lage im nordrhein-westfälischen Handwerk zeichnen.


Berthold Schröder, WHKT-Präsident
Andreas Oehme, WHKT-Geschäftsführer


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