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| Tisch des Ehrenamts: 

Treffpunkt Ehrenamt des Handwerks in NRW würdigt engagierte Handwerkerinnen und Handwerker

Staatssekretär Christoph Dammermann und Preisträgerin Jessica Dorndorf

Der 7. Treffpunkt »Ehrenamt Handwerk NRW« hat am Freitag in der Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld stattgefunden. Coronabedingt – wie bereits im Jahr zuvor – in kleiner Besetzung. 40 Teilnehmende, statt ansonsten 150 Gäste waren vom Westdeutschen Handwerkskammertag (WHKT) eingeladen, Handwerk und Ehrenamt zu treffen und viel über das zu erfahren, was Handwerkerinnen und Handwerker antreibt, sich weit über ihren Beruf hinaus für andere einzusetzen, zu helfen und ehrenamtlich Verantwortung zu übernehmen.

Von den sieben Handwerkskammern in NRW wurden hierfür je eine Handwerkerin oder ein Handwerker ausgewählt, am Tisch des Ehrenamts Platz zu nehmen und den Spitzenvertretungen des Handwerks in NRW das eigene Engagement vorzustellen. Sehr persönlich, mit viel Leidenschaft und unter großer Aufmerksamkeit der Zuhörenden.

In seiner Begrüßung betonte Christoph Dammermann, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen: »In sozialen Projekten, in Vereinen oder im Prüfungswesen: Handwerkerinnen und Handwerker in Nordrhein-Westfalen leisten gerade in Zeiten der Pandemie mit ihrem ehrenamtlichen Engagement einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Mit der finanziellen Unterstützung des Treffpunkts Ehrenamt und der Vergabe des Ehrenamtspreises Handwerk NRW möchten wir auch in diesem Jahr denjenigen danken, die sich in besonderem Maße einbringen.«

Hans Hund, Präsident des WHKT, bedankte sich bei den Ehrenamtlichen für deren Einsatz, der kaum zu überschätzen sei: »Ohne das handwerkliche Ehrenamt hätten viele kleine und mittlere Unternehmen in NRW die aktuelle Krise wohl kaum so meistern können. Das Ehrenamt hat maßgeblich dazu beigetragen, die betrieblichen Auswirkungen der von Politik und Verwaltung ergriffenen Maßnahmen in der Pandemie, zeitnah und transparent zu kommunizieren und zu reflektieren. Zudem sorgen die Ehrenamtlichen dafür, dass der Prüfungsbetrieb und die Arbeit in den Ausschüssen trotz schwieriger Bedingungen fortgeführt werden konnte.«

Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer des WHKT, stellte abschließend fest: »Das handwerkliche Ehrenamt ist eine stabile Säule des Handwerks. Und damit das so bleibt, müssen wir stärker als bisher junge Menschen fürs Ehrenamt im Handwerk begeistern. Der Treffpunkt Ehrenamt zeigt, was Handwerkerinnen und Handwerker bewegen – in der Selbstverwaltung und weit darüber hinaus. Um hier für guten Nachwuchs zu sorgen und die Rahmenbedingungen für Ehrenamtliche weiter zu verbessern, hat das Land die Engagementstrategie für NRW gestartet und das Wirtschaftsministerium den Aufbau einer Ehrenamtsakademie des Handwerks beim WHKT unterstützt.«

Sieben Ehrenamtliche des Handwerks – je Kammerbezirk eine Handwerkerin bzw. ein Handwerker –, die sich in besonderer Weise durch ihr Engagement auszeichnen, haben dies am »Tisch des Ehrenamts« im Gespräch mit Staatssekretär Christoph Dammermann vorgestellt:

Alice & Eduard Brammertz, von der Tischlerei Brammertz aus Aachen: Soziales Engagement gehört wie selbstverständlich dazu. So kümmern sie sich um psychisch kranke Menschen, geben Halt und Zuversicht und sind für junge Menschen da, die ihren Weg ins Leben noch nicht gefunden haben.

Pia Schneider, Friseurmeisterin aus Solingen: In der Weihnachtszeit bietet sie Menschen ihr handwerkliches Können kostenfrei an, die es ansonsten sich nicht leisten können.

Edgar Pferner, Friseurmeister aus Witten: Über Benefiz-Fußballspiele, einen Besuch beim Papst, bei dem dieser ein Trikot unterschrieben hat und es danach für einen guten Zweck für 2.000 Euro versteigert werden konnte, sowie viele weitere Aktivitäten, sammelt Herr Pferner zum Beispiel Geld für die Wittener Kinder- und Jugendküche.

Christoph Kuckelkorn, Bestattungshaus Pietät Christoph Kuckelkorn aus Köln: Eines seiner zahlreichen ehrenamtlichen Einsätze führte ihn nach Asien, wo er als Helfer die Rückführung von Todesopfern einer Flutkatastrophe begleitete.

Dorit Cordes, Zahntechnikermeisterin aus Greven, Dental-Labor Volkmer: Sie verbringt ihren Jahresurlaub regelmäßig in Ecuador und Bolivien, um dort bedürftigen Menschen mit einem Zahnersatz ein wichtiges Stück Lebensqualität zurückzugeben.

Heinrich Veh, Fleischermeister aus Arnsberg: Übernimmt soziale Verantwortung für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die weit über das herkömmliche Maß hinausgeht und fördert, dass gerade seine Mitarbeitenden gleichfalls den Einstig ins Ehrenamt finden.

Andreas Stemberg, Stemberg Solar- und Gebäudetechnik GmbH aus Lage: Mit seinen Mitarbeitenden baute er nach einem Wirbelsturm unter anderem eine lebenswichtige Anlage zur Wasser- und Stromversorgung in einem Dorf in Mosambik wieder auf.

Als abschließendes Highlight der Veranstaltung verlieh Staatssekretär Dammermann den Ehrenamtspreis Handwerk NRW 2021 an Jessica Dorndorf aus Essen. Mit ihrem vielfältigen sozialen Engagement in der Region leistet Jessica Dorndorf eine wichtige Lebenshilfe. Vor allem wenn Familien in Not geraten, ist Frau Dorndorf mit ihrem 24h-Notservice eine unbürokratische und existenzsichernde Stütze. Hierfür betreibt sie zum Beispiel eine Kleiderkammer oder organisiert Künstler, dessen Werke sie für Bedürftige versteigert.

Mit dem Treffpunkt Ehrenamt würdigt der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) jährlich das ehrenamtliche Engagement der Handwerkerinnen und Handwerker in Nordrhein-Westfalen. Dieser wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Hintergründe zum Treffpunkt Ehrenamt sind verfügbar unter www.ehrenamt-handwerk-nrw.de.