WHKT-REPORT – AUSGABE 02/2025
Liebe Leserinnen und Leser,
kürzlich besuchte eine Wandergesellin aus dem Stuckateurhandwerk in traditioneller Kluft unsere Geschäftsstelle in Düsseldorf und überbrachte ihren Handwerksgruß. Seit etwa zwei Jahren ist die junge Frau auf der Walz und hat dabei schon viel erlebt – ihr wertvollster Besitz, das Wanderbuch, zeugt mit zahlreichen Stempeln und Unterschriften von ihren Erlebnissen und Abenteuern.
Wer die traditionellen Regeln dieses Jahrhunderte alten Brauchs kennt, der weiß, dass es in der heutigen Zeit einer gehörigen Portion Mut, Durchhaltevermögen, Einfallsreichtum, Freundlichkeit, Kompromissbereitschaft, Bescheidenheit, fachlicher Expertise und nicht zuletzt eines tief verwurzelten Traditionsbewusstseins bedarf, um die Jahre auf der Walz erfolgreich zu meistern.
Vor wenigen Tagen hat die deutsche Bevölkerung mit ihrer Stimmabgabe bei der Bundestagswahl aller Voraussicht nach den Grundstein für zahlreiche Gesetzesvorhaben gelegt, die in den kommenden vier Jahren auch Inhaberinnen und Inhaber sowie Beschäftigte in den Handwerksbetrieben betreffen werden.
Wir hoffen, dass die Politikerinnen und Politiker der kommenden Bundesregierung, aber auch die Parteien in der Opposition, ihre Aufgaben im Dienste unseres Landes mit derselben Hingabe, Expertise und Ausdauer erfüllen, die auch den Alltag der Wandergesellinnen und Wandergesellen prägen.
Mit freundlichen Grüßen
Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Florian Hartmann | Peter Dohmen
Parlamentarisches Frühstück:
Austausch mit der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Landtag
Gönül Eglence (stv. Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Migration und Teilhabe), Simon Rock (Sprecher für Haushalt und Finanzen), Marc Zimmermann (Sprecher für Handwerk, Mittelstand und Sportpolitik), Berthold Schröder (Präsident WHKT), Wibke Brems (Fraktionsvorsitzende), Antje Grothus (Sprecherin für Transformation, nachhaltigen Strukturwandel und Beteiligung, Sprecherin für Bergbausicherheit), Benjamin Rauer (Sprecher für Arbeit, Flucht und Religionspolitik) | Foto: WHKT/RG
WHKT-Präsident Berthold Schröder begrüßte gemeinsam mit der NRW-Fraktionsvorsitzenden Wibke Brems die Abgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen zum gemeinsamen Parlamentarischen Frühstück. Die zentralen gemeinsamen Themen kamen nach einem kurzen Austausch über die besondere bundespolitische Lage schnell auf den Tisch: Bürokratielasten, Bildungsinfrastruktur, Fachkräftemangel, Einwanderung, Beschäftigungschancen für Geflüchtete mit Arbeitserlaubnis sowie berufliche Anerkennung, Inklusion und Digitalisierung. Beide Seiten betonten das bereits gute Miteinander in NRW und vereinbarten einen vertieften Austausch zu den angesprochenen Themen.
Einsatz für die Duale Ausbildung hat sich gelohnt:
Überbetriebliche Unterweisung auch im ersten Ausbildungsjahr weiter mit Landes-/EU-Förderung
Die berufspraktischen Lehrgänge der Überbetrieblichen Unterweisung (ÜLU) sind für die Auszubildenden im Handwerk von besonderer Bedeutung. In den gemeinsamen Lehrwerkstätten des Handwerks bei Innungen, Handwerkskammern und Verbänden üben die Auszubildenden insbesondere solche Tätigkeiten ein, die nicht in jedem Ausbildungsbetrieb vorkommen bzw. dort gleichermaßen anfallen. Die Überbetriebliche Unterweisung trägt somit dazu bei, die Jugendlichen in Beruf und Gesellschaft zu integrieren und sie zu flexiblen Fachkräften für Nordrhein-Westfalen heranzubilden. Vor dem Hintergrund dieser Bedeutung, die deutlich über die Nachwuchskräftegewinnung des Handwerks, hinausgeht, beteiligt sich das Land – unter Einbeziehung von Mitteln der Europäischen Union – bereits seit langen Jahren an der Finanzierung der Lehrgänge.
Mit dem ersten Entwurf des Landeshaushalts 2025 im Herbst des vergangenen Jahres wurde jedoch deutlich, dass das Land beabsichtigte, aus der Förderung der ÜLU-Förderung im ersten Ausbildungsjahr (der sogenannten Grundstufe) komplett auszusteigen. Über allgemeine Spar-Erfordernisse hinaus wurde das landesseitig insbesondere mit einer Priorisierung der Förderung in die Infrastruktur der Überbetrieblichen Berufsbildungszentren begründet und mit einer entsprechenden Mittelverschiebung.
Daraufhin hat es eine Vielzahl von politischen Gesprächen gegeben, mit denen sich Vertreter des Landeshandwerks für eine weitere öffentliche Förderung der ÜLU-Grundstufenlehrgänge in Nordrhein-Westfalen eingesetzt haben. Besonders hervorzuheben ist dabei ein gemeinsames Gespräch von Spitzenvertretern der nordrhein-westfälischen Handwerkskammern, Fachverbände und Kreishandwerkerschaften mit Herrn Minister Laumann im November 2024.
Der gemeinschaftliche Einsatz für die berufliche Bildung im nordrhein-westfälischen Handwerk hat sich gelohnt: Das Land hat nun mitgeteilt, auch die Grundstufe der Überbetrieblichen Unterweisung weiter mit Mitteln des Landes und der Europäischen Union finanziell zu unterstützten – allerdings in abgesenkter Höhe. Vor dem Hintergrund der allgemeinen Sparzwänge darf das als ein Signal des Landes gewertet werden, die Bedeutung der Dualen Ausbildung auch in Zukunft wertzuschätzen.
Treffpunkt Ehrenamt:
Gesucht – Handwerkerinnen mit ehrenamtlichem Engagement
Der Treffpunkt Ehrenamt des Handwerks NRW gehört zum jährlichen Highlight für freiwillig engagierte Handwerkerinnen und Handwerker. In besonderem Maße setzen sie sich gemeinnützig ein: Sie helfen und retten, initiieren und organisieren – im Kleinen wie im Großen. Ob für die Menschen, das Klima, den Naturschutz, Sport oder andere Bereiche des sozialen Miteinanders – Ehrenamt gehört zur Kultur des Handwerks und ist ein Grundpfeiler in allen Bereichen unserer Gesellschaft. Diesen gilt es mehr als nur zu schützen.
Seit diesem Jahr wird der Treffpunkt Ehrenamt zusätzlich von drei Kooperationspartnern begleitet: der Ehrenamtsakademie des NRW-Handwerks, den UnternehmerFrauen im Handwerk Landesverband NRW und den Junioren des Handwerks Landesverband NRW.
Gemeinsam möchten wir den Schwerpunkt 2025 auf das Engagement von Handwerkerinnen legen, die sich in ihrer Ausbildung, als Gesellin oder Meisterin, als Unternehmerin oder als Unternehmerfrau nach Feierabend Zeit für andere nehmen und sich mit viel Energie und Leidenschaft ehrenamtlich engagieren.
Sind Sie im Handwerk tätig und engagieren sich über Ihren Beruf hinaus für andere? Dann erzählen Sie uns von Ihrem Engagement und werden Sie Teil des Treffpunkt Ehrenamt im September in Raesfeld. Falls Sie engagierte Handwerkerinnen oder ehrenamtliche Projekte kennen, freuen wir uns über Ihre Empfehlungen. Melden Sie sich mit einer kurzen Beschreibung Ihres Engagements und Ihren Kontaktdaten bei: paulina.lempa[ ät ]whkt.de
Mit dem »Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW« zeigt der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) mit finanzieller Unterstützung durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, wie unschätzbar wertvoll der Beitrag ehrenamtlicher Handwerkerinnen und Handwerker ist und dass es sich lohnt, dabei zu sein, anderen zu helfen und sich gemeinsam zu engagieren.
Vernetzen und zeigen Sie sich: Auf dem Treffpunkt Ehrenamt des Handwerks in NRW!
Eindrücke zum Treffpunkt Ehrenamt: www.ehrenamt-handwerk-nrw.de
Berufliche Bildung:
WHKT im Austausch mit dem Landkreistag NRW
Auf Einladung des Landkreistags NRW hat der WHKT sich im Themenfeld der beruflichen Bildung mit Bezug auf Berufskollegs und die Einrichtung von Fachklassen mit dem Arbeitskreis Berufliche Bildung ausgetauscht. Handwerkskammern und Landkreise verbinden viele gemeinsame Positionen. So tritt man gemeinsam gegen das Ausbluten der ländlichen Räume ein, will die Fachklassen für das duale System in den ländlichen Regionen halten und stärken und der Konzentration in den Ballungsräumen entgegenwirken. Man sieht die hohe Bedeutung der Kooperation zwischen Berufskollegs und ÜBS-Zentren des Handwerks und kann sich die gemeinsame Nutzung von Ausstattung unter gewissen Bedingungen vorstellen.
Der WHKT hat auch mehrere Anliegen des Handwerks angesprochen, so die vergleichbare Ausstattung von Berufskollegs, damit die Lernbedingungen der Auszubildenden beim dualen Partner nicht davon abhängig sind, an welchem Ort sie beschult werden. Besonders wichtig ist dem Handwerk die überregionale Schulentwicklungsplanung für Berufskollegs. Hier sollen aus Sicht des Handwerks nicht nur alle Berufskollegs eines Schulträgers gemeinsam planen, sondern auch mit den anliegenden Kreisen und Städten, und zwar unter Einbezug der Wirtschaft.
Gemeinsamkeiten gibt es auch in Fragen der Anpassung der Bildungsinfrastruktur. So konzentrieren die Schulträger aufgrund des demografischen Wandels die Berufskollegs, wie auch das Handwerk seine Überbetrieblichen Bildungszentren. Der WHKT steht dem weiteren Austausch mit den kommunalen Spitzenverbänden sehr offen gegenüber.
Staatspreis MANUFACTUM NRW 2025:
Bewerbungsphase beendet
Die Bewerbungsfrist für den »Staatspreis MANUFACTUM NRW für angewandte Kunst und Design im Handwerk« 2025 ist am 23. Februar abgelaufen. Seit November 2024 konnten sich Kreativschaffende in Handwerk, Kunst und Design für die diesjährige Ausstellung im Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund und die damit verbundene Vergabe der Staatspreise bewerben.
In den Themenbereichen Bild- & Druckmedien, Kleidung & Textil, Möbel, Objekt & Skulptur, Schmuck oder Wohnen & Außenbereich wurden insgesamt über 350 Objekte eingereicht. Wir danken allen Bewerberinnen und Bewerbern für ihr großes Interesse!
Weitere Informationen sowie alle kommenden Termine finden Sie unter www.staatspreis-manufactum.de.
Der Staatspreis MANUFACTUM NRW wird gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.
Höhere Berufsbildung:
Bachelor Professional geplant für die Gestaltungskompetenz im Handwerk
Ende 2024 wurde von den Sozialpartnern ein Antrag auf Neuordnung der Fortbildung »Gestalter/in im Handwerk« beim BMBF eingereicht. Das Ziel ist, die Fortbildungsprüfungsregelungen der Handwerkskammern zu einem bundeseinheitlich geregelten Fortbildungsabschluss zusammenzuführen und der zweiten Fortbildungsstufe der Höheren Berufsbildung zuzuordnen. Eine Zuordnung zum DQR-Niveau 6 wird entsprechend der zweiten Fortbildungsstufe ebenfalls angestrebt.
Der WHKT hatte bereits im April 2023 mit seinem Vollversammlungsbeschluss »Stärkung und Förderung der Designkompetenz im Handwerk« unter Punkt 1 notwendiger Maßnahmen auf eine einheitliche Fortbildungsregelung auf Bundesebene verwiesen. Denn die Stärkung und Fortentwicklung der Gestaltungs- und Designkompetenz im Handwerk ist besonders wichtig, um Handwerksbetriebe bei der Fachkräftesicherung, der Imagestärkung und der wirtschaftlich erfolgreichen Zukunft zu unterstützen. Den Beschluss der 189. WHKT-Frühjahrs-Vollversammlung finden Sie unter www.whkt.de/positionen.
Europa:
Neue Maßnahmenpakete auf EU-Ebene
Am 11. Februar 2025 hat die Europäische Kommission ihr Arbeitsprogramm für 2025 vorgelegt. Darin kündigt sie 45 neue Initiativen an, 37 Evaluierungen und 37 Rechtsakte, die abgeschafft werden.
Für das erste Halbjahr 2025 sind allein drei Initiativen zur Vereinfachung bestehenden Rechts vorgesehen, drei so genannte Omnibus-Pakete. Omnibusgesetze gibt es auch im deutschen Recht. Allgemein wird darunter ein Gesetz verstanden, das mehrere Änderungsanliegen mit einem gemeinsamen Ziel unter einem Dach zusammenfasst und zur Abstimmung bringt. Das erste solche Gesetzesvorhaben ist am 26.02.2025 von der Europäischen Kommission vorgelegt worden. Es beschäftigt sich mit Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsberichterstattung: Taxonomie, CSRD und EU-Lieferkettengesetz (CSDDD). Zum einen geht es darum, die verschiedenen europäischen Rechtsakte, die jeweils Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung stellen, besser aufeinander abzustimmen. Darüber hinaus geht es um Entlastung in Form von Vereinfachungen und um zeitlichen Aufschub. Für Handwerksbetriebe ist unter anderem von Bedeutung, dass der so genannte »value chain cap« erweitert werden soll. Das bedeutet, große berichtspflichtige Unternehmen dürfen nur bestimmte Daten von solchen Unternehmen verlangen, die selbst nicht berichtspflichtig sind. Nach dem Kommissionsvorschlag sollen sich die zu liefernden Daten am VSME, also dem freiwilligen Berichtsstandard für KMU, orientieren. Darüber hinaus wird auch der Kreis der unmittelbar von der CSRD-Berichterstattungspflicht Betroffenen begrenzt. Auch das sollte dazu führen, dass Handwerksbetriebe in der Lieferkette weniger Anfragen zu Nachhaltigkeitsinformationen ausgesetzt sind.
Wichtig ist: Die Änderungen werden im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren verabschiedet. Sie benötigen also die Zustimmung im Rat und im Europäischen Parlament. Wie zu erwarten, zeichnen sich emotionale Debatten ab. Die einen begrüßen Vereinfachung und Kohärenz, andere sehen den Green Deal unter die Räder kommen.
Das zweite Omnibus-Paket soll die Nutzung von Finanzinstrumenten erleichtern, das dritte Paket beschäftigt sich mit Schriftformbedingungen und Bedingungen für kleine so genannte »Mid Caps«. »Mid Caps« sind Unternehmen, die nicht unter die europäische KMU-Definition fallen, die also zwischen 250 und 3000 Beschäftigte haben. Hier wird aus Handwerkssicht interessant sein, welche Rechtsakte künftig Erleichterungen oder besondere Regeln für diese neue Gruppe von Unternehmen haben sollen. Für Handwerksbetriebe ist wichtig, dass bei Folgenabschätzungen die Machbarkeit für kleine Betriebe im Fokus steht.
Einladung zur virtuellen Auftaktveranstaltung:
InnoVET PLUS-Projekt DQR-8-BB-EXZELLENZ
Fach- und Führungskräfte mit einer formalen Qualifikation auf Stufe 6 oder 7 des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR), einem Bachelor Professional oder Master Professional, erweitern im Laufe ihrer beruflichen Karriere durch die Umsetzung innovativer Projekte in Unternehmen ihre Kompetenzen und Fähigkeiten, sodass sie über die Anforderungen des Master Professional hinausgehen. Bislang besteht keine Möglichkeit, eine berufliche Qualifikation auf DQR-Stufe 8 zu erwerben, die im akademischen Bereich einer Promotion entspricht.
Unter der Leitung des Forschungsinstituts für Berufsbildung im Handwerk an der Universität Köln entwickelt der WHKT gemeinsam mit drei weiteren Partnern aus Forschung und Praxis ein Konzept für eine berufliche Qualifikation im Handwerk und in der Industrie auf DQR-Stufe 8. Darüber hinaus werden Vorlagen für eine bundeseinheitliche Fortbildungsprüfungsregelung erarbeitet.
Im Rahmen einer virtuellen Auftaktveranstaltung stellen die Projektpartner des InnoVET PLUS-Projekts DQR-8-BB-EXZELLENZ das Vorhaben detailliert vor und präsentieren erste Erkenntnisse. Sie laden alle Interessierten dazu ein, an der virtuellen Veranstaltung teilzunehmen und mit Akteuren und Akteurinnen aus Bildung und Wirtschaft in den Dialog zu treten.
Die Auftaktveranstaltung findet am 6. März 2025 von 14:00 bis 16:00 Uhr online statt. Die Anmeldung erfolgt über https://umfrage.handwerk.nrw/c/DQR-8-BB-EXZELLENZ. Der Teilnahme-Link wird nach der Anmeldung versendet.
Das Projekt wird gefördert als InnoVET PLUS-Projekt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Weitere Informationen zum Projekt unter www.dqr8.de oder bei Frau Jelonek vom WHKT (lara.jelonek[ ät ]whkt.de ).
Ferienpraktika NRW:
WHKT nimmt an Lenkungsgruppe des Wirtschaftsministeriums teil
Das Land NRW will Schulferienpraktika ausbauen und damit in den Sommerferien 2025 erstmalig beginnen. Das Landeswirtschaftsministerium hat eine Firma aus Fulda beauftragt, ihre Plattform der Praktikumswoche (https://praktikumswoche.de/) für NRW anzupassen. Die unterstützende Infrastruktur für Praktikumswochen in den Ferien gibt es bereits in mehreren anderen Bundesländern.
Der WHKT ist an der neu eingerichteten Lenkungsgruppe Ferienpraktika NRW unter Leitung des Wirtschaftsministeriums und Beteiligung des Arbeits- sowie Schulministeriums beteiligt. Die unterschiedlichen Akteure von »Kein Abschluss ohne Anschluss« (KAoA) werden in den nächsten Wochen und Monaten von der Firma Stafftastic aus Fulda detailliert informiert. Denn letztlich geht es darum, die berufliche Orientierung der Schülerinnen und Schüler auch durch freiwillige Praktikumswochen in den Ferien zu verbessern. Betriebe und Schulen müssen dieses Angebot kurzfristig kennenlernen, wenn es im Sommer starten soll.
Initiative »HANDWERKimWIEDERAUFBAU«:
Austausch im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen
Zu Beginn des Februars haben sich Vertreterinnen und Vertreter der Handwerkskammer zu Köln gemeinsam mit den Zuständigen aus dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen (MHKBD) über die Ideen und Vorstellungen für das Jahr 2025 für die gemeinsame Initiative »HANDWERKimWIEDERAUFBAU« ausgetauscht. Ein Schwerpunkt für dieses Jahr wird die Erarbeitung eines Handlungsleitfadens für weitere Katastrophenfälle sein.
»HANDWERKimWIEDERAUFBAU« ist eine Initiative zwischen dem MHKBD und dem WHKT, welche 2022 gestartet und zuletzt bis 2026 verlängert wurde. Auf www.handwerk-baut-auf.de können Betroffene der Flutkatastrophe 2021 Handwerksbetriebe bundesweit für Wiederaufbauprojekte finden. Koordiniert wird die Landesinitiative von der Handwerkskammer zu Köln unter der Leitung von Flutkoordinator Marius Siebenhaar.
Befragung gestartet:
WHKT-Projekt Machbarkeitsstudie – Wege der Unterstützung für Selbständige im Handwerk während der Schwanger- und Mutterschaft
Aktuell läuft die NRW-weite digitale Befragung, welche der WHKT zusammen mit dem Institut für Mittelstandsforschung vorbereitet hat. Über die sieben Handwerkskammern in NRW wurden mehr als 43.000 weibliche Betriebsinhaberinnen angeschrieben. Ziel der Befragung ist, die Herausforderungen und Bedarfe in Bezug auf eine geplante, zurückliegende oder aktuelle Schwanger- und Mutterschaft zu identifizieren und mögliche Lösungsansätze zu entwickeln. Für die Teilnahme an der Befragung wird über das Deutsche Handwerksblatt und über Verbände und Vereine aus dem Handwerksbereich geworben. Unter dem Motto »Machbarmachen« baut der WHKT die Medienpräsenz des Projektes weiter auf.
Das Projekt »Machbarkeitsstudie: Wege der Unterstützung für Selbständige im Handwerk während der Schwanger- und Mutterschaft« wird gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.
Am 29.01.2025 hat der WHKT an der konstituierenden Sitzung der AG »Fachkräftepotentiale heben – Erwerbstätigkeit von Frauen in NRW stärken« teilgenommen. Die AG wird gemeinschaftlich geleitet vom MAGS, vom MKJFGFI und vom RD NRW und vereint Teilnehmer des DGB, der IHK Niederrhein und Dortmund (für IHK NRW), der Unternehmer NRW, der LAG Freie Wohlfahrtspflege, der Freien Berufe NRW, der G.I.B. und des WHKT. Ziel ist zunächst, gemeinsam eine landesweite Übersicht zu aktuell laufenden Maßnahmen, Programmen und Projekten zur Stärkung der Frauenerwerbstätigkeit in NRW zu erstellen. Basierend darauf sollen mittels eines Workshops im zweiten Quartal 2025 gemeinsam Handlungsansätze besprochen werden.
MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen:
Kooperationsvereinbarung – Terminhinweis – Neue Filmreihe
Das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW, Zukunftsnetz Mobilität NRW, BEMO | IHK-Netzwerkbüro Betriebliche Mobilität NRW und der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen gehen eine Kooperation ein, um das Betriebliche Mobilitätsmanagement landesweit gemeinsam weiter voranzutreiben.
Die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung fand am 07. Februar 2025 im Erbdrostenhof in Münster, der vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) verwaltet wird, statt. Georg Lunemann, Direktor des LWL, hieß die anwesenden Gäste willkommen.
Oliver Krischer, Umwelt- und Verkehrsminister des Landes Nordrhein-Westfalen, begrüßte die anwesenden Gäste ebenfalls herzlich und betonte, dass diese Kooperation für ein gemeinsames Ziel stehe: »Ein klimafreundliches, zukunftsfähiges und wirtschaftlich starkes Nordrhein-Westfalen.«
Für den MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen unterzeichnete Dr. Florian Hartmann, Hauptgeschäftsführer des WHKT, die Kooperationsvereinbarung. »Die Mobilitätswende ist ein komplexer Prozess. Ihr Gelingen erfordert das Zusammenwirken unterschiedlicher Akteure. Daher freue ich mich, dass wir mit dieser Kooperationsvereinbarung die Grundlage für eine strukturierte Zusammenarbeit von Wirtschaftspartnern, Kommunen und Verkehrsträgern schaffen. Wir brauchen praxisorientierte Lösungen, denn für Handwerksbetriebe ist Mobilität essenziell. Von WHKT-Seite nimmt sich der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen dieser Aufgabe an«, so Dr. Hartmann.
Für das Zukunftsnetz Mobilität NRW (ZNM) unterzeichneten Vertreter der drei Träger-Organisationen das Papier: Oliver Wittke (Vorstandssprecher beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR)), Joachim Künzel (Geschäftsführer des Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL)) und Christoph Overs (Leiter der ZNM-Geschäfts- und Koordinierungsstelle Rheinland (go.Rheinland)) für das BEMO | IHK-Netzwerkbüro Betriebliche Mobilität NRW: Petra Pigerl-Radtke, Hauptgeschäftsführerin der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, sowie Stefan Schreiber, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Dortmund.
Veranstaltungshinweis
Eine weitere Veranstaltung im Rahmen der nachhaltigen Mobilität findet am Donnerstag, den 20. März 2025 von 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr statt. Der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen lädt, in Kooperation mit dem BEMO | IHK-Netzwerkbüro Betriebliche Mobilität NRW, zur digitalen Netzwerkveranstaltung zum Thema »Förderung des Radverkehrs in Unternehmen und Handwerksbetrieben« ein. Eine Anmeldung ist über folgenden Link erforderlich: https://events.dortmund.ihk24.de/Fahrrad
Zweite Imagefilmreihe online
In der neuen dreiteiligen Imagefilmreihe des MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen stehen Betriebe im Fokus, die im Bereich der nachhaltigen Mobilität aktiv sind. In drei Filmen werden die Heinz Vorwerk GmbH aus Warendorf, die Korr GmbH aus Aachen-Brand sowie die Verfuß GmbH Bauunternehmen mit Hauptsitz in Hemer vorgestellt. Die Filmreihe ist zu finden unter https://www.mobilityhub-handwerk.de/imagefilme.
Handwerk im Hafthaus:
Motivation Zukunftsperspektive – Werkstatt-Tage im Justizvollzug im April 2025
Nach dem großen Zuspruch in den Vorjahren öffnen die Justizvollzugsanstalten Heinsberg und Bochum-Langendreer bereits zum dritten Mal ihre Ausbildungswerkstätten für Betriebe. Gemeinsam mit den Handwerkskammern Dortmund und Aachen laden sie interessierte Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhaber zu den Werkstatt-Tagen ein.
Wer sich dafür interessiert, wie die berufliche Qualifizierung von inhaftierten Menschen funktioniert, mit welcher Motivation und Perspektive inhaftierte Menschen einen Handwerksberuf erlernen und wie Betriebe bei der Beschäftigung von ehemals Inhaftierten unterstützt werden können, der hat bei den Werkstatt-Tagen die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen einer Justizvollzugsanstalt zu werfen und Antworten auf diese und weitere Fragen zu bekommen.
Während der Werkstatt-Tage sind Besichtigungen der Werkstätten in den Vollzugsanstalten möglich. Zudem stehen Ausbildungspersonal, Gefangene, Vertreterinnen und Vertreter der Handwerkskammern, der Agenturen für Arbeit, der Berufskollegs und des Übergangsmanagements für Gespräche zur Verfügung.
Für die Teilnahme an den Werkstatt-Tagen in der JVA Bochum-Langendreer am 02./03.04.2025 oder in der JVA Heinsberg am 09./10.04.2025 ist eine vorherige Anmeldung unter www.handwerk-im-hafthaus.de erforderlich.
Die Initiative »Handwerk im Hafthaus« ist ein Projekt des Westdeutschen Handwerkskammertages und des Ministeriums der Justiz Nordrhein-Westfalen. Ansprechpartner beim WHKT: Herr Peter Dohmen, peter.dohmen[ ät ]whkt.de, Durchwahl 0211/3007-707.
Erasmus+ Projekt »Next Steps«:
Innovative Ansätze zur Wiedereingliederung von Inhaftierten gewürdigt
Die Deutsche Nationalagentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung würdigt das Erasmus+ Projekt »Next Steps« in ihrer Abschlussbewertung mit 97 von 100 möglichen Punkten. Das Projekt endete nach einer dreijährigen Laufzeit im Sommer 2024. Ziel von »Next Steps« war die Entwicklung und Implementierung innovativer Maßnahmen zur Wiedereingliederung ehemals Inhaftierter in Gesellschaft und Arbeitsmarkt.
Im Rahmen des Projekts wurde ein europaweites Netzwerk aus Partnerinstitutionen aus Portugal, Italien, Deutschland und Österreich aufgebaut, das den Austausch bewährter Methoden zur Wiedereingliederung ehemals Inhaftierter fördert. Ein zentraler Schwerpunkt lag auf der Entwicklung einer pädagogischen Handreichung für Bedienstete aus Vollzugsanstalten, um soziale und berufliche Kompetenzen Inhaftierter zu bewerten und gezielt zu fördern. Die Partner entwickelten außerdem eine Betriebs- und Ehrenamtsdatenbank zur Erfassung von Betrieben, Vereinen oder ehrenamtlich tätigen Personen, die Gefangenen die Möglichkeit eines Praktikums oder eines Ausbildungs- oder Arbeitsplatzes bieten möchten.
In ihrer Bewertung hebt die Deutsche Nationalagentur vor allem den erheblichen Mehrwert von »Next Steps« auf europäischer Ebene hervor. Dank der effektiven Vernetzung von Partnern und Interessengruppen sowie des hohen Engagements des Projektteams habe ein bedeutender Beitrag zur Reintegration von Inhaftierten in den Arbeitsmarkt geleistet werden können. Auf lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene habe das Projekt die Zusammenarbeit zwischen Justiz, Wirtschaft und Sozialpartnern gefördert, leiste damit einen nachhaltigen Beitrag zur gesellschaftlichen Wiedereingliederung ehemaliger Inhaftierter und setze neue Impulse für die Strafvollzugsarbeit.
Die Umsetzung des Erasmus+-Projektes erfolgte durch Kofinanzierung der Europäischen Union. Weitere Informationen unter www.nextsteps.whkt.de.