WHKT-REPORT Ausgabe 12/2022

NRW Meisterprämie im Handwerk:

Starkes Signal für die Gleichwertigkeit der beruflichen Bildung

Im Rahmen der angekündigten Fachkräfteoffensive fördert das Land NRW ab Mitte 2023 jede erfolgreich abgelegte Meisterprüfung mit 2.500 Euro. Insgesamt sollen so 11 Mio. Euro jährlich – die Zustimmung des Landtags vorausgesetzt – für die Meisterprämie im Handwerk in NRW zur Verfügung stehen. »Wir investieren in kluge Köpfe und die Attraktivität der beruflichen Bildung«, betont Arbeitsminister Laumann in seiner Pressemeldung. »Eine Meisterfortbildung ist nicht nur fachlich und zeitlich anspruchsvoll, sondern ist auch für viele Teilnehmende ein finanzieller Kraftakt«, so der Minister weiter.

WHKT-Präsident Berthold Schröder begrüßt die Prämie vor allem auch deshalb, weil sie nicht nur wichtige Anreize für die Meisterausbildung im Handwerk setzt, sondern gleichzeitig »ein wertvolles Signal zur Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung darstellt.«

Meisterschülerinnen und Meisterschüler müssen nach wie vor für einen Großteil der ihnen entstehenden Fortbildungskosten selbst aufkommen. Das ist bei den meisten Studierenden anders. Die angekündigte Meisterprämie sorgt hier auf Seiten des Handwerks für ein größeres Gleichgewicht. Dies ist umso wichtiger, als dass zahlreiche Handwerksbetriebe dringend Nachfolgerinnen und Nachfolger suchen. Hinzu kommt, dass sich die Energiewende nur mit gut qualifizierten Fach- und Führungskräften im Handwerk meistern lässt.

Schreiben an die Landesregierung:

Einführung der kleinen Bauvorlageberechtigung

Vor dem Hintergrund der steigenden Anzahl an notwendigen Umbaumaßnahmen zugunsten der Energieeffizienz und des Klimaschutzes im Bereich der Gebäudetechnik oder des Wärmeschutzes bei sinkender Anzahl an geeigneten Fachkräften ist es sinnvoll, Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeistern des Maurer- und Betonbauer- sowie des Zimmereihandwerks die kleine Bauvorlageberechtigung einzuräumen, um dabei ein Stück weit Abhilfe zu schaffen. Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister dieser Handwerke verfügen aufgrund ihrer Meisterqualifikation über die fachlichen Kenntnisse zur Planung einfacher Bauvorhaben.

Die kleine Bauvorlageberechtigung führt zur Entbürokratisierung und Beschleunigung des Bauprozesses für alle Beteiligten und zur Kostenreduzierung von Bauvorhaben für den Bauherren. Die Einführung stellt gleichzeitig auch eine Wertschätzung und Anerkennung der dualen Ausbildung, insbesondere der Meisterqualifikation, und damit einen Schritt in Richtung Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung dar. Umso erfreulicher ist es, dass die Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag die Einführung einer kleinen Bauvorlageberechtigung ausdrücklich festgehalten hat und damit an Regelungen anknüpft, welche es in den meisten anderen Bundesländern bereits gibt und sich bewährt haben.

Mit einem kürzlich verfassten Schreiben an Ministerin Scharrenbach hat der WHKT um die zeitnahe Überarbeitung der entsprechenden Vorschrift in der Bauordnung NRW gebeten.

WHKT-Kaminabend:

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur im Gespräch mit Arbeitnehmer-Vizepräsidenten der Handwerkskammern

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Foto: Land NRW/R. Sondermann) und WHKT-Arbeitnehmer-Vizepräsident Alexander Hengst (Foto: WHKT/RG)

Auf dem diesjährigen WHKT-Kaminabend in Raesfeld am 30.11.2022 begrüßte Alexander Hengst, WHKT-Vorstandsmitglied und Vizepräsident der Handwerkskammer zu Köln, NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur zum gemeinsamen Austausch. Im Mittelpunkt standen die Themen, die die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des Handwerks und die NRW-Politik bewegen. Dazu gehören: die Fachkräftesicherung, die Entwicklung von NRW als Wasserstoffstandort, die Herstellung der Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung sowie die Berücksichtigung der Tariftreue bei öffentlichen Vergaben.

Im Gespräch konnten alle Bereiche erörtert und deren Einordnung aus Sicht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gegenüber NRW-Ministerin Neubaur dargelegt werden. »Und genau darin bestand unser Ziel. Wir wollten und wollen klarmachen, wie die aktuellen Entwicklungen im Energiesektor, die Fachkräfteproblematik und die Ungleichheit zwischen akademischer und beruflicher Bildung die Betriebe und Handwerkerinnen und Handwerker belasten und was getan werden muss, damit beispielsweise die Energiewende nachhaltig gelingt. Somit war es ein gutes Gespräch und wir freuen uns auf die vereinbarte weitere Zusammenarbeit mit Frau Ministerin Neubaur und der gesamten NRW-Landesregierung«, so die zusammenfassenden Worte von WHKT-Vizepräsident Alexander Hengst.

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur erklärte: »Der intensive Austausch mit den Arbeitnehmer-Vizepräsidenten der Handwerkskammern in Nordrhein-Westfalen zeigt einmal mehr: Das Handwerk ist für die Landesregierung ein wichtiger, kompetenter und verlässlicher Partner. Für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist es besonders wertvoll, dass sie mit den Arbeitnehmer-Vizepräsidenten in den Handwerkskammern eine starke Stimme haben.«

Berthold Schröder, Präsident des WHKT und der HWK Dortmund, mit dem Handwerkszeichen in Gold ausgezeichnet

Hauptgeschäftsführer der HWK Dortmund, Carsten Harder, Kammer- und WHKT-Präsident Berthold Schröder, ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer (v.l.n.r.) | Foto: Handwerkskammer Dortmund

Mit der höchsten Auszeichnung, die der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) zu vergeben hat, würdigte die Dachorganisation unter anderem Berthold Schröders großes Engagement in der Corona-Krise, als es darum ging, dringend benötigte Unterstützungen für Handwerksbetriebe bei den politischen Entscheidungsträgern zu erwirken.

ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer überreichte die Auszeichnung persönlich im Rahmen der HWK-Herbst-Vollversammlung in Dortmund. In seiner Laudatio bezeichnete der Handwerkspräsident Schröder als einen »Menschen mit Visionen, der dann auch noch den Mut besitzt, diese Visionen umzusetzen.«

Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks auf Bundesebene:

11 Bundessiegerinnen- und Bundessieger aus Nordrhein-Westfalen

Am 29. Oktober 2022 ehrte der Westdeutsche Handwerkskammertag gemeinsam mit der Handwerkskammer Münster 71 Landessiegerinnen und Landessieger des Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks Nordrhein-Westfalen in Münster. Die Landessiegerinnen und Landessieger aus Nordrhein-Westfalen hatten sodann die Möglichkeit, am Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks auf Bundesebene teilzunehmen und sich in ihren Wettbewerbsberufen gegenseitig zu messen. Am 9. Dezember 2022 wurden in Augsburg 11 Bundessiegerinnen und Bundessieger aus Nordrhein-Westfalen geehrt. Das sind (Name – Wettbewerbsberuf):

  • Alexander Bökmann, Elektroniker – Fachrichtung: Automatisierungstechnik
  • Bleonita Sejdiu, Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk – Fachrichtung: Bäckerei
  • Hannah Gnegel, Fotografin
  • Jonathan Meyer, Feinwerkmechaniker – Fachrichtung: Zerspanungstechnik
  • Leonard Will, Konditor
  • Moritz Meyer, Metallbauer: Nutzfahrzeugbau
  • Oliver Joppe, Gebäudereiniger
  • Rebecca Reinecke, Schilder- und Lichtreklameherstellerin
  • Robin Hannes, Holz- und Bautenschützer – Fachrichtung: Bautenschutz
  • Sebastian Breuer, Elektroniker – Fachrichtung: Informations- und Telekommuni-kationstechnik
  • Stefan Günter Huven, Oberflächenbeschichter.

Für die großartige Leistung gratulieren wir den Bundessiegerinnen und Bundessiegern des Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks aus Nordrhein-Westfalen ganz herzlich.

Große Beteiligung und hilfreiche Impulse aus der Handwerksorganisation:

Umfrage des Innovationsdialogs zeigt: Fachkräftesicherung auch in Krisenzeiten das wichtigste Zukunftsthema für das Handwerk

Mit regelmäßigen Dialogformaten wird der Innovationsdialog Handwerk in NRW die Kompetenzen aller Handwerksorganisationen Nordrhein-Westfalens in den Austausch einbinden, um die für das Handwerk wichtigsten Themen der Zukunft zielgenau zu identifizieren sowie Einschätzungen und Meinungsbilder zu bündeln. 518 abgegebene Antworten von knapp einem Drittel der befragten Spitzenvertretungen aus Haupt- und Ehrenamt zeugen vom großen Interesse an einem gemeinsamen Austausch, welchen der WHKT im Rahmen des Innovationsdialogs in den nächsten Monaten fortsetzen wird.

Die Ergebnisse der Umfrage lassen einen klaren Schwerpunkt erkennen, welches Thema der Innovationsdialog prioritär behandeln sollte, und bestätigen damit den in den letzten Jahren mehr und mehr in den Fokus gerückten Trend: dem Handwerk mangelt es mit Blick auf den demografischen Wandel und die Akademisierung der jüngeren Generationen an Nachwuchs. So sehen 64,2 Prozent der Befragten die Fachkräftesicherung als dringendstes Thema, gefolgt vom Führungskräftenachwuchs mit 28,2 Prozent. Ebenso für 30,2 Prozent der Befragten ein Dauerthema: Die Digitalisierung.

Blickt man auf Innovationstreiber im Handwerk, so sieht knapp die Hälfte aller Befragten den technologischen Fortschritt als größten Impulsgeber für die Handwerksbetriebe. Führend in dieser Kategorie ist allerdings der Unternehmergeist mit 56,6 Prozent Zuspruch. Immerhin ein knappes Drittel der Befragten sieht in entsprechenden Weiterbildungen Potenziale für die Förderung von Innovationen in Handwerksbetrieben. Hier ist es Aufgabe aller Bildungsanbieter im Handwerk zu analysieren, ob passgenaue Angebote bereits existieren, (weiter-)entwickelt oder beworben werden müssen.

Der Innovationsdialog Handwerk in NRW wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Weitere Informationen unter www.innovationsdialog-handwerk.nrw.

Viele Gründungen im Handwerk trotz Krise:

Meistergründungsprämie des Landes Nordrhein-Westfalen wegen Erfolg im Antragsstop

In diesem Krisenjahr haben unter den erhöhten Risikobedingungen schon so viele Meisterinnen und Meister im Handwerk einen Betrieb übernommen oder einen neuen Betrieb gegründet, dass die Mittel der Meistergründungsprämie ausgeschöpft sind. Seit Ende Oktober 2022 wird kein Antrag mehr angenommen, wissend, dass sich eine Vielzahl von Personen zum 1. Januar 2023 selbstständig machen wollen. Wer die Meistergründungsprämie erhalten möchte, sollte nicht am 1. Januar 2023 gründen, sondern im Januar 2023 zunächst einen Antrag auf Meistergründungsprämie bei der Landesgewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks stellen.

Landesregierung und Parlament arbeiten daran, dass ab 2023 wieder ausreichend Mittel für ein Förderinstrument zur Verfügung stehen, das laut Koalitionsvereinbarung »noch attraktiver« gestaltet werden soll.

»Für Sicherheit, Wachstum und Klimaschutz«:

Handwerk.NRW verabschiedet Leitlinien zur Energie- und Rohstoffpolitik

Am 18. November 2022 hat der Handwerksrat Leitlinien der Energie- und Rohstoffpolitik aus der Sicht des Handwerks verabschiedet. Der Beschluss mit dem Titel »Für Sicherheit, Wachstum und Klimaschutz« befasst sich mit Fragen der Versorgungssicherheit und der Bezahlbarkeit von Energie, mit Entlastungen in der Krise und den Perspektiven für die Zeit danach.

Der Beschlusstext ist online verfügbar unter https://www.handwerk.nrw/fileadmin/user_upload/Unsere_Positionen/Energieversorgung/Energiepolitik.pdf

Neues aus Europa:

Das Verpackungsrecht wird überarbeitet

Am 30.11.2022 hat die Europäische Kommission einen Vorschlag für eine neue EU-Verpackungsverordnung veröffentlicht.  Diese soll die geltende Richtlinie über Verpackungen und Verpackungsabfälle ersetzen und dafür sorgen, dass EU-weit exakt dieselben Anforderungen gelten.

Der Vorschlag ist geleitet vom Konzept der Kreislaufwirtschaft. Das Ziel ist, Verpackungsabfall zu vermeiden und geschlossene Recyclingkreisläufe zu fördern. Die zugrundeliegende Lebenszyklusbetrachtung geht einher mit einer Reihe zusätzlicher Pflichten entlang der Wertschöpfungskette. Dazu gehören die Dokumentation der Konformität beim Inverkehrbringen, Prüfpflichten der Vertreiber und Informationspflichten entlang der Lieferkette sowie gegenüber Verbrauchern. Zu erwarten ist, dass zusätzliche Anforderungen auf Handwerkbetriebe zukommen.

Handwerksrelevant in der Praxis werden auch die verbindlichen Mindestziele für wiederverwendbare und nachfüllbare Verpackungslösungen sein. Diese betreffen zum Beispiel Transportverpackungen großer Haushaltsgeräte sowie Getränke und Speisen zum Mitnehmen. Was warme Speisen und Getränke betrifft, sieht der Vorschlag Ausnahmen insbesondere für Kleinstunternehmen und solche mit geringer Fläche vor. In einigen Bereichen sind zudem delegierte Rechtsakte angekündigt, die Vorgaben präzisieren.

Insgesamt handelt es sich um ein hochkomplexes Vorhaben. Weil die Verordnung in den Mitgliedstaaten unmittelbar gelten soll, werden auf rund 250 Seiten Grundsatz- und Detailregelungen getroffen – etwa die Frage, ob eine Wursthülle als Verpackung gilt. Die bisher ausschließlich auf Englisch vorliegenden Texte sind unter https://environment.ec.europa.eu/publications/proposal-packaging-and-packaging-waste_en verfügbar.

Pilotprojekt Fachkräfteanwerbung in Jordanien und Ägypten:

Erste Elektrofachkräfte sollen Anfang 2023 einreisen

Für die Teilnehmenden am Pilotprojekt des WHKT, welches mit finanzieller Unterstützung des NRW-Arbeitsministeriums aus Mitteln des Ministers für Europaangelegenheiten Nordrhein-Westfalen umgesetzt wird, startet Anfang 2023 die nächste Projektphase. Nachdem insgesamt 20 Elektrofachkräfte aus Jordanien und Ägypten in enger Zusammenarbeit mit der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) sowie der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) identifiziert und sprachlich vorbereitet werden konnten, findet aktuell die Vermittlung in Handwerksbetriebe und die Visabeantragung statt.

Als Grundlage der Einreise dient der im Jahr 2020 mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) entstandene § 16 d AufenthG, der die Einreise aus Drittstaaten für Fachkräfte ermöglicht, die ein berufliches Anerkennungsverfahren durchlaufen.

Die ersten fünf Fachkräfte konnten nun gemeinsam mit dem Arbeitgeber-Service der Bundesagentur für Arbeit (AG-S) an NRW-Betriebe im Elektrohandwerk (Fachrichtung Gebäude- und Energietechnik) vermittelt werden. Die Arbeitsverträge, welche die Fachkräfte zur Visabeantragung bei der jeweiligen Botschaft benötigen, sind von den Betrieben unterzeichnet und befinden sich auf dem Postweg. Die Bescheide zur beruflichen Anerkennung liegen gleichfalls bereits vor. Zudem stellen einige Betriebe für das erste Ankommen in Deutschland geeigneten Wohnraum zur Verfügung.

Nach der Einreise, die für die ersten Fachkräfte im ersten Quartal 2023 geplant ist, werden weitere Sprachqualifikationen über das Pilotprojekt und danach Fachsprachkurse über das BAMF organisiert. Zudem finden Anpassungsqualifizierungen berufsbegleitend in den Bildungsstätten des Handwerks statt, damit die ausländischen Fachkräfte möglichst zügig die Gleichwertigkeit ihrer Berufsqualifikationen erhalten.

Betriebe, die sich beteiligen möchten, finden den Kontakt zum Pilotprojekt sowie Profile der Fachkräfte unter www.whkt.de/fachkraefte

Erste Erfahrungen im Pilotprojekt zeigen, dass die Anwerbung und Vorbereitung der ausländischen Fachkräfte sowie die administrative Abwicklung der Einreise Zeit brauchen, Kosten verursachen sowie mit Hürden und Ungewissheiten verbunden sind. Ohne das Pilotprojekt wäre es kaum gelungen, die zahlreichen Akteure zusammenzubringen und den Prozess so zu gestalten, dass insbesondere kleine und mittlere Betriebe des Handwerks davon profitieren.

Damit sich Fachkräfteeinwanderung perspektivisch im Handwerk als Säule der Fachkräftegewinnung entwickelt, sind entsprechende Begleitstrukturen auf Seiten der Betriebe und der ausländischen Fachkräfte notwendig. Idealerweise würde eine Fachkräfteeinwanderung-Gesellschaft NRW, gemeinsam getragen von Politik, Wirtschaft und Arbeitsverwaltung den Prozess begleitend organisieren. Dies ist umso wichtiger, als dass der Bund für Herbst mit der Fachkräftestrategie weitere Vereinfachungen angekündigt hat und dadurch die Attraktivität der Anwerbung ausländischer Fachkräfte weiter an Chancen gewinnt.

Etablierung nachhaltiger Mobilität in Handwerksbetrieben:

Neues vom »MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen«

Die Veranstaltung »Trotz Krise die Nachhaltigkeit im Blick behalten?!« wurde gemeinsam mit der Ehrenamtsakademie des NRW-Handwerks am 02.12.2022 durchgeführt.

Der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen möchte, durch die enge Zusammenarbeit mit seinen Kooperationspartnern – dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen sowie dem Zukunftsnetz Mobilität NRW –, die Etablierung nachhaltiger Mobilität im Handwerk weiter vorantreiben. Grundlage hierfür bildet eine Kooperationsvereinbarung zur Förderung des Betrieblichen Mobilitätsmanagements in NRW.

Am 05.12.2022 fand die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung im Ministerium durch Vertreterinnen und Vertreter der drei Partner im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr in Düsseldorf statt. Das gemeinsame Ziel der Kooperationsvereinbarung ist die Bildung eines Netzwerkes für Betriebliches Mobilitätsmanagement in NRW, das nur durch die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure seine volle Kraft entfalten kann. Hierbei sollen in erster Linie ein gemeinsames Verständnis und der Austausch zwischen Kommunalverwaltungen, insbesondere der für Stadt- und Verkehrsplanung zuständigen Ämter sowie der kommunalen Wirtschaftsförderung, den zuständigen Handwerksorganisationen und den ortsansässigen Betrieben gefördert werden. Die dazugehörige Pressemeldung ist zu finden unter www.whkt.de/presse.

Gemeinsam mit der Ehrenamtsakademie des NRW-Handwerks bot der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen am 02. Dezember 2022 in der Handwerkskammer Dortmund die Veranstaltung »Trotz Krise die Nachhaltigkeit im Blick behalten?!« an. Die Veranstaltung setzte sich aus zwei Modulen zusammen: einem Impulsvortrag des Nachhaltigkeits-Experten Prof. Dr. Christian Berg zum Thema »Nachhaltigkeit in der Krise« sowie einem von september Strategie & Forschung GmbH moderierten Kreativworkshop zum Thema »Handwerksbetriebe im Spannungsfeld: Heute auch an Morgen denken« Entwicklung von Lösungsansätzen am Beispiel Betrieblicher Mobilität. Siegfried Riemann von der Handwerkskammer Dortmund komplettierte das Veranstaltungsprogramm durch die Vorstellung des »Check Nachhaltigkeit 360°«. Die Veranstaltung kam bei allen Teilnehmenden sehr gut an. Es wurden kreative Ideen entwickelt und handfeste Lösungsansätze erarbeitet, die darlegen, wie nachhaltige Mobilität im Handwerk weiter vorangetrieben werden kann.

Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW 2023:

Gesucht: Ehrenamtlich engagierte Handwerkerinnen und Handwerker

Viele Menschen im Handwerk engagieren sich weit über ihr Berufsfeld hinaus. Ob in der Entwicklungszusammenarbeit bei der Unterstützung von geflüchteten Menschen und Menschen in der Ukraine, bei Katastrophen im In- und Ausland oder auch im kleinen, nachbarschaftlichen und sozialen Umfeld, in der Lebenshilfe. Was sie leisten, ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft, zeigt Zusammenhalt und Verantwortung. Warum sie dies tun? Weil ihnen die Menschen wichtig sind, weil es ihnen ein Anliegen ist, zu unterstützen, weil sie etwas beitragen und weitergeben wollen, weil es ein gutes Gefühl ist, etwas unternommen zu haben, was anderen Erleichterung, Sicherheit oder neuen Lebensmut verschafft.

Da dieser wertvolle Beitrag ehrenamtlicher Handwerkerinnen und Handwerker selten die Bühne betritt oder hinreichend Anerkennung erfährt, findet einmal jährlich in Raesfeld der vom Westdeutschen Handwerkskammertag organisierte »Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW« mit Förderung des NRW-Wirtschaftsministeriums statt. Gleichgesinnte im Ehrenamt des Handwerks tauschen sich aus und berichten im persönlichen Gespräch über ihre Erfahrungen, Erlebnisse und anstehende Vorhaben. Sehr persönlich, sehr direkt.

Im nächsten Jahr findet der 9. Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW am Freitag, dem 16. Juni, am frühen Abend in der Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld statt. Interessierte können sich gerne bis Mitte Februar unter Angabe ihres Handwerks und einer kurzen Skizze ihres ehrenamtlichen Engagements melden, unter paulina.lempa[ ät ]whkt.de. Vorschläge sind ebenfalls herzlich willkommen.

Neben dem Austausch mit Ministerin Mona Neubaur erfolgt als jährliches Highlight die Vergabe des mit 5.000 Euro dotierten Ehrenamtspreises des Handwerks NRW durch das NRW-Wirtschaftsministerium an eine Handwerkerin oder einen Handwerker, die bzw. der in den letzten drei Jahren am Treffpunkt Ehrenamt teilgenommen hat.

Hintergründe zum Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW unter https://www.ehrenamt-handwerk-nrw.de/start/treffpunkt-ehrenamt.

Ehrenamtsakademie:

Kreative Lösungen zur Nachhaltigkeit in der Krise

Gleich zwei Mal hat sich das Ehrenamt im Dezember zum Thema Nachhaltigkeit getroffen. Zu einem Vortrag und anschließenden Workshop kamen am 02.12.2022 ehrenamtliche und hauptamtliche Vertreterinnen und Vertreter aus dem Handwerk in der Handwerkskammer Dortmund zusammen, um sich zum Thema »Trotz Krise die Nachhaltigkeit im Blick behalten?!« auszutauschen. Das Modul der Ehrenamtsakademie wurde gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung.

Die Handwerksjunioren aus NRW trafen sich auf Einladung der Ehrenamtsakademie am 05.12.2022 im Krefelder Nordbahnhof. In kreativen Gesprächsformaten, aber auch in zielorientierten Gruppenarbeiten wurden Lösungsansätze rund um ehrenamtliches Engagement in und mit Handwerksbetrieben erarbeitet. Im Fokus standen dabei Erwartungen der Generation Z an betriebliche Nachhaltigkeit sowie die Frage, wie Handwerkerinnen und Handwerker generationenübergreifend für ein Ehrenamt in der handwerklichen Selbstverwaltung begeistert werden können. Dass sich Nachhaltigkeit sowohl auf ökologische und ökonomische als auch auf soziale Aspekte bezieht, wurde in den erarbeiteten Lösungsvorschlägen deutlich. Wenn Betriebe die soziale und fachliche Kompetenz ihrer Mitarbeitenden in die Umsetzung ehrenamtlicher Projekte einbringen, kann dies auch ein wichtiger Schritt zur Gewinnung von Nachwuchs sein. Denn insbesondere für junge Menschen sind die Themen Nachhaltigkeit oder Klimaschutz eng verwoben mit Vorstellungen von einem (zukünftigen) Arbeitgeber. Auch hier war das Fazit: im Netzwerk miteinander und voneinander zu lernen ist nicht nur ein persönlicher Gewinn, sondern auch notwendig, um gemeinsame Ziele verfolgen zu können. Die Veranstaltung wurde gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung.

Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung« (IQ):

Bundesprogramm zur Integrationsförderung ausländischer Fachkräfte in den Arbeitsmarkt startet 2023

Nach erfolgreicher Beteiligung an dem vom BMAS durchgeführten Interessenbekundungsverfahren für interessierte Träger hat der Westdeutsche Handwerkskammertag e.V. (WHKT) das »Regionale Integrationsnetzwerk IQ NRW – West« als Koordinierungsstelle gemeinsam mit weiteren 15 Teilvorhaben im Rahmen des Bundesprogramms »IQ« beantragt. Zudem knüpft der WHKT als Träger einer Beratungsstelle für die berufliche Anerkennung und Qualifizierung mit einem IQ Antrag an die erzielten Ergebnisse der aktuellen Förderphase an. Nach aktuellem Stand sollen insgesamt sieben IQ Beratungsstellen für Anerkennung und Qualifizierung in NRW in enger Kooperation mit der Regionaldirektion in NRW der Bundesagentur für Arbeit entstehen.

Mit dem Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung« (IQ) unterstützt das Bundesarbeitsministerium die qualifikationsadäquate Integration von Fachkräften mit Einwanderungsgeschichte in den deutschen Arbeitsmarkt. Im Mittelpunkt stehen dabei die berufliche Anerkennung, Maßnahmen der Anpassungsqualifizierung sowie die Möglichkeiten, die das Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) bietet. Die nächste Förderphase IQ ist bundesweit für 2023 bis 2025 geplant und zielt insbesondere auf die Fachkräftegewinnung und Fachkräftesicherung im Rahmen der folgenden vier Programmteile: 1. Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung, 2. Faire Integration (sozial- und arbeitsrechtliche Beratung), 3. Regionales Integrationsnetzwerk sowie 4. virtuelle Qualifizierungen. Details zum Interessenbekundungs- und Antragsverfahren und zur Förderrichtlinie, sind auf den Seiten des ESF zu finden: www.esf.de/portal/DE/ESF-Plus-2021-2027/Foerderprogramme/bmas/iq.html. Die technische Abwicklung erfolgt über das Förderportal des Bundes Z-EU-S.

Der WHKT ist seit 2005 an dem Förderprogramm beteiligt. Im Jahr 2015 hat dieser die Koordinierung des IQ Netzwerks in NRW übertragen bekommen.

Weitere Informationen zum Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung« (IQ) und Kontakt in Nordrhein-Westfalen sind zu finden unter: https://www.iq-netzwerk-nrw.de

Handwerk im Hafthaus:

Einblicke in die berufliche Qualifizierung in Vollzugsanstalten

Der Westdeutsche Handwerkskammertag realisiert gemeinsam mit dem Ministerium der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen sowie den Justizvollzugsanstalten Heinsberg und Bochum-Langendreer und mit Unterstützung der Handwerkskammern Dortmund und Aachen das Vorhaben Handwerk im Hafthaus. Ziel des Modellprojekts ist es, den Zugang von ehemaligen Inhaftierten zum Arbeitsmarkt durch die Erprobung neuer Ansätze und Wege zu unterstützen und über diesen Weg einen Beitrag zum Bedarf an Auszubildenden und qualifizierten Fachkräften in den Betrieben zu leisten.

Wie sich die Berufsausbildung oder Ausbildungsvorbereitung während einer Haftzeit gestaltet, ist bislang außerhalb von Justizvollzugsanstalten kaum bekannt. Tatsächlich unterliegen die Berufsausbildungen, die Inhaftierte in Anspruch nehmen können, den allgemein gültigen Richtlinien und Vorgaben.

In drei neuen Kurzvideos, die in den Werkstätten der Justizvollzugsanstalt Bochum-Langendreer – Berufsförderungsstätte – und der Justizvollzugsanstalt Heinsberg entstanden sind, ermöglichen Gefangene und Ausbildungspersonal nun Einblicke in ihre Ausbildungswerkstätten. Sie erzählen von ihren Erfahrungen, Wünschen und Zukunftsplänen und zeigen, wie sie sich auf das Berufsleben nach der Haft vorbereiten.

Die Kurzvideos und viele weitere Informationen zum Vorhaben Handwerk im Hafthaus, wie beispielsweise Kontaktmöglichkeiten zu den Vollzugsanstalten für interessierte Betriebe, sind unter www.handwerk-im-hafthaus.de abrufbar. Ansprechpartner im WHKT ist Herr Peter Dohmen unter 0211/3007-707 oder peter.dohmen[ ät ]whkt.de.

Anerkennungsverfahren ausländischer Berufsqualifikationen:

Praxiseinblick »sonstige Verfahren« nach § 18 BQFG NRW

Eine Informationsveranstaltung des Verbund-Projekts »Netzwerk Qualifikationsanalyse« zu den Möglichkeiten der Gleichwertigkeitsfeststellung bei fehlenden schriftlichen Nachweisen stieß im Oktober bei den zuständigen Stellen für die Anerkennung nach den Anerkennungsgesetzen der Länder auf großes Interesse. Vertreten waren achtzehn zuständige Stellen aus acht Bundesländern. Neben der Qualifikationsanalyse – die sich im Handwerk sowie in Industrie und Handel als »sonstiges Verfahren« durchgesetzt hat – wurde ebenso das breite Spektrum der Anwendungsmöglichkeiten vorgestellt.

Im Mittelpunkt der digitalen Veranstaltung stand ein Praxiseinblick der Bezirksregierung Münster in zwei durchgeführte »sonstige Verfahren«. Die Bezirksregierung Münster ist für die Anerkennung von Berufsfachschul- und Fachschulabschlüssen aus außereuropäischen Staaten sowie Skandinavien zuständig. So hat sie beispielsweise in den Referenzberufen Kinderpfleger*innen und Bautechnische Assistent*innen mehrere »sonstige Verfahren« nach § 18 BQFG NRW durchgeführt. Im Anschluss wurden viele Fragen zur praktischen Umsetzung der Kompetenzfeststellung gestellt, diskutiert und Praxistipps ausgetauscht.

Alle anwesenden zuständigen Stellen gaben an, Erfahrung mit der Durchführung von Gleichwertigkeitsfeststellungsverfahren zu haben. Persönliche Praxiserfahrung mit der Ausnahmeregelung des BQFG bei fehlenden Dokumenten hatte bereits jede dritte teilnehmende Person. Die »sonstigen Verfahren« wurden vom Gesetzgeber sowohl im BQFG Bund als auch in den jeweiligen Landesgesetzen vorgesehen für die Anerkennung nicht-reglementierter, dualer oder schulischer, Ausbildungs- und Fortbildungsberufe. Auch von zuständigen Stellen, die Anerkennungen für reglementierte Berufe durchführen, wurde Interesse am standardisierten und qualitätsgesicherten Verfahren der Qualifikationsanalyse bekundet. Fazit der Veranstaltung ist, dass sich die zuständigen Stellen nach den jeweiligen Landesgesetzen mehr bundeslandübergreifenden Austausch zur Anerkennung in den gleichen Referenzberufen wünschen.

Das BMBF-geförderte Verbund-Projekt »NetQA« endet zum 31. Dezember 2022 und hat seit Projektbeginn Anfang 2019 mit Fachpublikationen, Schulungen und Informationsveranstaltungen sowie einem finanziellen Fördertopf die Durchführung der »sonstigen Verfahren« gefördert.

Weitere Informationen finden Sie unter www.whkt.de/netqa.

Experteninterview zur Transformation der Baubranche:

Innovationsdialog erhält Expertise aus der Wissenschaft

»Kann Digitalisierung überhaupt nachhaltig sein?«, »Vor welchen Herausforderungen wird die Baubranche in der Zukunft stehen?« und »Welche Rolle spielen Handwerksbetriebe dabei?« Diesen und vielen weiteren Fragen hat sich Prof. Moritz Fleischmann, Professor und Mitglied der Forschungskommission an der Hochschule Düsseldorf, im Experteninterview gestellt.

Für Prof. Fleischmann steht im Rahmen der Digitalisierung der Baubranche eine Planungsmethode im Vordergrund, die in Deutschland immer noch auf ihren Durchbruch warte: BIM (Building Information Modeling) ersetzt die klassische – analoge – Planung mit Skizzen und schriftlichen Entwürfen und hat den Vorteil, dass alle am Bau beteiligten Unternehmen parallel damit arbeiten können. Dadurch sei der Informationsaustausch koordinierter. Die digitalen Modelle ließen sich gut prüfen und der Bauprozess würde damit effizienter ablaufen.

Mehr eingesetzte Technologien bedeuten jedoch auch mehr benötigte Energie. Nachhaltig können diese aber trotzdem sein. Für Prof. Fleischmann ist die Digitalisierung Teil der Lösung für die Herausforderung des Klimawandels. Dabei hob der Experte hervor, dass es eine globale Aufgabe sei, an erneuerbaren Energien und an Speichertechnologie zu arbeiten, damit Daten immer dann abgerufen werden können, wenn sie gebraucht werden.

Prof. Fleischmann betonte Kompetenz und Potenzial des Handwerks und ermunterte dazu, interessiert und offen neuen Arbeitsmethoden und -formen, wie BIM, gegenüberzustehen. Auch wünsche er sich mehr »strategische Partnerschaften« zwischen Architekturbüros und Handwerksbetrieben, als auch gemeinsame Forschungsprojekte mit der Wissenschaft.

Das ausführliche Interview mit Prof. Fleischmann zum Themenbereich Digitalisierung und Nachhaltigkeit unter www.handwerk-digital.nrw.

Wie sieht für Sie die Zukunft des Handwerks aus? Beteiligen Sie sich am Innovationsdialog in unserem Ideenspeicher unter https://www.innovationsdialog-handwerk.nrw/ideen.

Der Innovationsdialog wird gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Europäische Kooperationen:

WHKT entwickelt Unterstützungsangebote für die Fachkräfte von morgen

In verschiedenen internationalen Initiativen im Rahmen von Erasmus+ entwickelt der WHKT gemeinsam mit Partnereinrichtungen aus verschiedenen europäischen Ländern praxisnahe Lösungsansätze für einen erleichterten Zugang von potenziellen Fachkräften ins Handwerk und für die Förderung von Digitalisierungsprozessen.

Im Rahmen der Partnerschaft unter der Kurzbezeichnung NEXT STEPS werden Instrumente entwickelt, die zu einer erfolgreichen Resozialisierung ehemaliger Inhaftierter beitragen. Das Projektkonsortium, bestehend aus acht Organisationen, die europaweit mit Anstalten des Strafvollzugs kooperieren, hat in der ersten Hälfte der Projektlaufzeit eine Datenbank entwickelt, in der sich in Kürze Betriebe und Ehrenamtliche unkompliziert registrieren können, um den beruflich qualifizierten Gefangenen nach ihrer Entlassung beispielsweise ein Praktikum anzubieten. Die Datenbank und weitere entwickelte Instrumente, die nächstes Jahr im Rahmen einer Prozesskette erprobt werden, werden zeitnah auf www.nextsteps.whkt.de veröffentlicht.

Im Rahmen der transnationalen Partnerschaft unter der Bezeichnung CAMPLUS werden unabhängige und kostenlose Bildungsinhalte entwickelt, um die Soft Skills von Menschen mit Fluchterfahrung zu verbessern. So sollen eine persönliche und berufliche Weiterentwicklung sowie lebenslanges Lernen ermöglicht und modellhaft erprobt werden, um so interkulturelle Barrieren zu überwinden und die Kompetenzen zu erwerben, die auf dem europäischen Arbeitsmarkt benötigt werden. Der WHKT programmiert im Rahmen des Projektes eine digitale Lernplattform, die 2023 praxisnah erprobt und validiert wird. Die pädagogischen Inhalte erhöhen mittelfristig die Beschäftigungsfähigkeit und bereiten auf eine berufliche Qualifizierung vor. Langfristig erhöht sich das Potential für die Ausbildung der Fachkräfte von morgen.

Um der digitalen Transformation der Wirtschaft zu begegnen, ist kürzlich unter der Kurzbezeichnung e-SELLER eine Initiative gestartet, die darauf abzielt, den Digitalisierungsprozess insbesondere im Vertrieb zu fördern und KMU dabei zu unterstützen, die neu entstehenden Anforderungen zu erfüllen und sich an die verändernden Arbeitsbedingungen ideal anzupassen. Sechs europäische Organisationen entwickeln zu diesem Zweck gemeinsam ein effektives Trainingsprogramm für Ausbildungspersonal und Betriebe, welches durch eine vorige Analyse genau auf die Bedürfnisse und Herausforderungen von Beschäftigten abgestimmt ist und digitale Bildungsinhalte integriert.

Die Umsetzung der Partnerschaften erfolgt mit Kofinanzierung von der Europäischen Union.

Neu erschienen:

Kurzvideo zur Preisverleihung und Ausstellungseröffnung der Designtalente Handwerk NRW ist online

Die Preisverleihung und Ausstellungseröffnung zum Wettbewerb »DesignTalente Handwerk NRW« fand unter Teilnahme u. a. von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur in der Handwerkskammer zu Köln statt.


Einen guten Eindruck von der Preisverleihung und der ausgestellten Objekte bietet das aktuell erschienene Video, welches unter www.designtalente-handwerk-nrw.de abrufbar ist.

Der vom Westdeutschen Handwerkskammertag durchgeführte Wettbewerb wurde gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIKE NRW).

Die Pressemeldung zur Veranstaltung vom 26.09.2022 finden Sie unter www.whkt.de/presse-aktuelles.

Neu erschienen:

Kurzvideo zum 11. Meistertag NRW ist online

In diesem Jahr fand der »Meistertag NRW« – inzwischen zum elften Mal – unter Teilnahme u.a. von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur in der historischen Schauburg in Iserlohn statt.

Einen guten Eindruck von der Veranstaltung bietet das aktuell erschienene Video, welches unter https://www.meistertag-nrw.de/content/11-meistertag-nrw-2022 abrufbar ist.

Der vom Westdeutschen Handwerkskammertag veranstaltete elfte »Meistertag NRW« wurde gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Die Pressemeldung zur Veranstaltung vom 19.09.2022 finden Sie unter www.whkt.de/presse-aktuelles.

NRW-Wirtschaftsministerium vermittelt Hilfsangebote:

Unterstützung für die Ukraine

Wegen der massiven Beschädigung der ukrainischen Infrastruktur durch russische Angriffe und der Notwendigkeit der Gewährleistung stabiler Strom- und Wasserversorgung ist die Ukraine gegenwärtig auf die Hilfe internationaler Partner angewiesen. Elektrizitätsausrüstung, Generatoren, Transformatoren, Kabel und Heizkörper, Wasserversorgungsausrüstung usw. werden dringend gesucht und gebraucht. Das Bundesfinanzministerium hat die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Aufwendungen für vom Krieg in der Ukraine Geschädigte steuerlich geltend gemacht werden können. Das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIKE NRW) bietet nordrhein-westfälischen Unternehmen und Verbänden Unterstützung bei der Vermittlung von Hilfsangeboten, um betrieblich verzichtbare Sachspenden zur Verfügung stellen zu können. Darüber steht dieser Kommunikationskanal auch für andere Angebote zur Verfügung, mit denen NRW-Unternehmen sich an den Wiederaufbau-Maßnahmen in der Ukraine und an der Modernisierung der ukrainischen Wirtschaft, u.a. durch Handwerksleistungen und Logistik beteiligen können. Weitere Informationen und Kontaktdaten unter www.handwerk-international.nrw.

Junge Führungskräfte im Handwerk »Go Israel«:

Meisterliche Zusammenarbeit mit israelischen Unternehmen

Mitte vorne: Malermeister Jonas Renfordt (Malerfachbetrieb Renfordt, Iserlohn), Gemälde-Konservator Shay Farkash (Tchelet Studio, Tel Aviv); rechts vorne: Steinmetzmeister Daniel Schubert (Dombauhütte Köln), Steinmetz Ohad Cohen (Abbaeven, Zefat); hinten links: Dr. Gil Yaron, Leiter des NRW-Büros in Israel, daneben Augenoptikerin Charlotte Krüger (Augenoptik Kleinhans, Wipperfürth) Praktikum bei OrCam, Tel Aviv

Die ersten drei jungen Führungskräfte im Handwerk haben ihren Erfahrungsschatz in Israel erweitert. Mit innovativen und etablierten israelischen Unternehmen arbeiten, ihre eigenen Kenntnisse aus ihrer handwerklichen Ausbildung weitergeben und israelische Lebensfreude erfahren, haben den 6-wöchigen Aufenthalt ausgefüllt. In einem Seminar zur dualen beruflichen Bildung konnten sie ihren Werdegang vorstellen und erfahren, wie sehr auch etablierte israelische Unternehmer sich ein ähnliches Modell der beruflichen Bildung für ihre Berufe wünschen würden. Die fachlichen Kenntnisse der jungen deutschen Handwerkerinnen und Handwerker haben einen tiefen Eindruck bei ihren israelischen Praktikumsbetrieben hinterlassen.

Einige Eindrücke der Aufenthalte sind hier zusammengestellt: https://www.handwerk-international.net/go-israel-impressionen

Junge Führungskräfte im NRW-Handwerk können mit Unterstützung der Israel-Repräsentanz des Landes NRW im Rahmen von »Go Israel« ein Praktikum in israelischen Unternehmen durchführen. Das Handwerkerstipendium »Go Israel« bietet Gesellinnen und Gesellen sowie Meisterinnen und Meistern aus NRW bis 35 Jahre, die sich auf eine Führungsposition im Handwerk vorbereiten, die Chance, die Zukunft ihres Gewerks im innovativen israelischen Markt kennen zu lernen, vor Ort unterstützt durch die AHK Israel. Kontakt: israel[ ät ]lgh.de. Bewerbungen können jederzeit eingereicht werden: https://www.handwerk-international.net/stipendium-go-israel

Besinnliche Weihnachten


Das Team des Westdeutschen Handwerkskammertages wünscht Ihnen ein frohes und besinnliches Fest, viel Gesundheit und einen guten Übergang in das neue Jahr.