WHKT-REPORT Ausgabe 02/2020

WHKT-Report in neuem Gewand

Liebe Leserinnen und Leser,

... Handwerk steht für Know-how, für Innovationen und Visionen. Handwerk ist modern, zukunftsorientiert und geprägt vom Gestaltungswillen – und das seit jeher und aus Tradition. Kurz: Das Handwerk ist der Ort, an dem sich die Megathemen der Digitalisierung konkret in der Lebenswelt auswirken. Dieses moderne Selbstverständnis wollen wir als Dachorganisation der Handwerkskammern in NRW zum Ausdruck bringen. Aus diesem Grund haben wir unseren WHKT-Report einer Generalüberholung unterzogen. Die Ihnen nun vorliegende Ausgabe 02/2020 präsentiert sich nicht nur optisch in neuem Gewand, sondern ist auch übersichtlicher und entspricht den veränderten Lesegewohnheiten z.B. auf mobilen Endgeräten.

Wir haben nicht nur unseren WHKT-Report, sondern auch unsere Webseite www.whkt.de umfassend neu gestaltet. Schauen Sie einfach rein. Über Ihr Feedback zum neuen WHKT-Report und zur neuen Webseite per E-Mail an kontakt[ ät ]whkt.de freuen wir uns.

Ihr
Matthias Heidmeier
Hauptgeschäftsführer

In eigener Sache:

Ganz neu, ganz frisch, ganz anders: WHKT mit neuer Homepage online

Visuell modern und benutzerorientiert präsentiert sich die neue Webseite des WHKT unter www.whkt.de. Vom Design über die Struktur und Funktionalität – die Seite wurde komplett neu konzipiert und umgesetzt.

Neben der Neustrukturierung des vielfältigen Informationsangebotes des WHKT stand vor allem der Faktor »Aktualität« bei der Konzeption der Seite im Vordergrund. So bieten etwa das neue Newsmodul sowie das Terminmodul schnellstmöglich einen Überblick über aktuelle Meldungen, Neuigkeiten und Termine schon auf der Startseite. Auch die Anmeldung zu Newslettern und Pressemeldungen des WHKT ist nun noch einfacher möglich. Ergänzt wird das Angebot der Startseite durch Feature-Module, in denen unterschiedliche Themen aufgegriffen und kurz dargestellt werden.

Der großen Informationsvielfalt zu unterschiedlichsten Daten, Fakten und Themen rund um das Handwerk in NRW trägt die neue und übersichtliche Navigationsstruktur Rechnung. Einzelne Themenbereiche sind so schneller zu finden und stellen sich übersichtlicher dar – selbstverständlich responsiv, also optimal auf allen Endgeräten.

Nicht zuletzt wurde auch »unter der Haube« von www.whkt.de emsig gearbeitet, ein neues CMS-System aufgesetzt und die Webseite fit für die Zukunft gemacht.

»Bei der Konzeption stand, neben der maximal möglichen Benutzerfreundlichkeit und dem ansprechenden, klaren Design, vor allem der Newsbereich und die schnelle Auffindbarkeit unserer Newsletter-Angebote sowie unserer vielfältigen Themenbereiche im Vordergrund«, so Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer des WHKT.

Europa:

Eckpunktepapier zur Europapolitik veröffentlicht

WHKT, IHK NRW und unternehmer nrw haben ein gemeinsames Eckpunktepapier zur Europapolitik vorgelegt. Ziel der Initiative ist es, die Debatte über die Europapolitik in Nordrhein-Westfalen zu verstetigen.

Auf europäischer Ebene werden Entscheidungen mit weitreichenden Auswirkungen für die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen getroffen. Das zeigt sich immer wieder. Man denke etwa an die DSGVO, an die Vorgaben zur energetischen Gebäudesanierung oder an das Beihilferecht. Auch im Jahr 2020 stehen für das Handwerk potenziell bedeutende Vorhaben an. Nächste Woche soll der Vorschlag für ein europäisches Klimagesetz verkündet werden. Darüber hinaus sieht das von der Europäischen Kommission vorgelegte Arbeitsprogramm 2020 vor, dass die Vorgaben über unternehmerische Berichtspflichten überprüft werden, angekündigt ist ein Digitalgesetz und im 4. Quartal wird voraussichtlich der Vorschlag für eine europäische Arbeitslosenrückversicherung vorgelegt werden.

Das Eckpunktepapier behandelt zehn thematische Schwerpunkte. Diese illustrieren die große Vielfalt an Themen, die die drei Organisationen bewegen. Zudem bezeugt das Papier den Willen der Organisationen, sich auf Handlungsempfehlungen zu verständigen, um sich gemeinsam für mittelstandspolitische Interessen in Europa stark zu machen und gemeinsam nach Lösungen für die Anliegen ihrer Mitglieder zu suchen. IHK NRW, unternehmer nrw und WHKT wollen die politischen Entscheidungen in der nächsten Legislaturperiode intensiv begleiten und sie im Sinne der Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen mitgestalten.

Das Eckpunktepapier ist verfügbar unter: www.whkt.de/fileadmin/download/impuls-eu_18-02-2020_download.pdf.

Save-the-date:

Vorankündigung für den 9. Meistertag NRW am 04.09.2020

Der Meistertag NRW des Westdeutschen Handwerkskammertages hat sich in den vergangenen Jahren als Veranstaltung zur Wertschätzung der Leistungen junger Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister etabliert. In diesem Jahr findet der Meistertag NRW am Freitag, den 04.09.2020, im Handwerkskammerbezirk Düsseldorf statt. Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart hat seine Teilnahme bereits zugesagt.

Weitere Informationen zum Meistertag NRW finden Sie unter www.meistertag-nrw.de.

Forderungskatalog des Handwerks:

Bürokratie darf Betriebe nicht überfordern und an den Rand der Leistungsfähigkeit bringen

Foto: ZDH/Schüring

Am 12. Februar überreichte Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des deutschen Handwerks (ZDH), einen Forderungskatalog, der die Vorschläge des Handwerks hinsichtlich der Entlastung von Betrieben von Überregulierung und Bürokratie klar zum Ausdruck bringt, an Staatsminister Dr. Hendrik Hoppenstedt. Die Politik müsse endlich einsehen, dass die Gesetzgebung zunehmend an der Lebenswirklichkeit und Leistungsfähigkeit unserer Betriebe vorbeigehe, so Wollseifer zum Forderungskatalog.

»Viele Handwerker schwanken zwischen Wut und Resignation angesichts der Fülle an Regularien, Vorschriften, Dokumentationsvorgaben und -pflichten«, so Wollseifer. »Woran es in der Praxis hakt und was zu tun ist, hat die Handwerksorganisation über das gesamte letzte Jahr in zahlreichen Veranstaltungen und Gesprächen mit Handwerkerinnen und Handwerkern ermittelt. Fest steht: Gesetzgeber und Verwaltung müssen umdenken.

Wir brauchen Kontinuität statt kontinuierlicher Änderungen von Gesetzen, Freiräume statt pauschalem Misstrauen gegenüber Betrieben, Digitalisierung statt dezentralem Stückwerk und Kooperation statt Bestrafung durch Vollzugsbehörden. Der Betriebsalltag ist überreguliert. Der Paragraphendschungel muss konsequent gerodet werden.

Die Vorschläge des Handwerks liegen auf dem Tisch, und der Weg aus der Sackgasse ist klar. Jetzt braucht es Entschlossenheit und Willenskraft aller Verantwortlichen aus Bundesregierung, Bundestag und Verwaltung, diesen Weg zielstrebig und gemeinsam zu gehen.«

Die Vorschläge des Handwerks zum Bürokratieabbau können unter www.zdh.de/buerokratieabbau abgerufen werden.

Klare Worte. Viele Glückwünsche:

Geburtstagsempfang des WHKT-Präsidenten Hans Hund in Raesfeld

Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft folgten der Einladung des WHKT zum Geburtstagsempfang für Präsident Hans Hund am 17.02. auf Schloss Raesfeld, darunter NRW-Bildungsministerin Gebauer und Verkehrsminister Wüst. Die Festrede hielt der Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Karl-Josef Laumann. Er bezeichnete den 70-jährigen Hans Hund als Botschafter für die berufliche Bildung und ein funktionierendes Gemeinwesen. Zugleich betonte Minister Laumann die Bedeutung des Handwerks für das Land NRW. Handwerk sorge für Arbeitsplätze und Wertschöpfung auch außerhalb der Großstädte. Es bedeute, in seiner Heimat verwurzelt zu sein und dort Verantwortung zu übernehmen.

Für das Handwerk gratulierten Andreas Ehlert, Präsident von Handwerk.NRW, und für den WHKT-Vorstand die Vizepräsidenten Berthold Schröder und Felix Kendziora sowie WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier. Anstatt nur zurückzublicken, schauten alle Redner vor allem voraus: das Handwerk ist digital, innovativ und bietet jede Menge Aufstiegschancen.

Seine Dankesrede verband Präsident Hund mit dem Wunsch, die Akademie Schloss Raesfeld zu einem Aushängeschild handwerklicher Fortbildung zu entwickeln.

Zum Präsidenten des Westdeutschen Handwerkskammertags und damit zu einem Spitzenvertreter des Handwerks in NRW wurde Hans Hund von den sieben Handwerkskammern in NRW im Jahr 2016 gewählt. 2019 bestätigte die Vollversammlung des WHKT Hans Hund für eine weitere Amtszeit.

Bildmaterial finden Sie unter https://www.whkt.de/owncloud/index.php/s/F6kkZ2gaMrtij0N.

Minister Karl-Josef Laumann (m.) mit Hans Hund und Marlies Hund

Wilhelm Korth MdL, Henning Rehbaum MdL, Hans Hund, Minister Hendrik Wüst, Minister Minister Karl-Josef Laumann, Frau Marlies Hund (v.l.n.r.)

WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier (l.) und die WHKT-Vizepräsidenten Berthold Schröder (2.v.r.) und Felix Kendziora (r.) überreichen WHKT-Präsident Hans Hund ein Bildgeschenk

WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier, Minister Karl-Josef Laumann, Ministerin Yvonne Gebauer, Präsident Hans Hund, WHKT-Vizepräsident Berthold Schröder, Präsident Handwerk.NRW Andreas Ehlert sowie WHKT-Vizepräsident Felix Kendziora (v.l.n.r.)

Digitalisierung des Vergabeprozesses:

Start des elektronischen Nachprüfungsmoduls für NRW

Am 11. Februar 2020 startete in Nordrhein-Westfalen ein neues elektronisches Nachprüfungsmodul. Dies ist ein weiterer Schritt der Digitalisierung des Vergabeprozesses. Er setzt die elektronischen Wege des Vergabeprozesses für Nachprüfungsverfahren fort und vernetzt digitale Arbeitswege innerhalb der Verwaltung und zwischen Verwaltung und Justiz.

Der digitale Weg stärkt die Rechtssicherheit, verkürzt die Zeit für die Aktenübersendung erheblich und bietet durch Papierlosigkeit ökologische und auch wirtschaftliche Vorteile.

Mit dem neuen Modul können in Nachprüfungsverfahren die Vergabe- und Angebotsunterlagen elektronisch von der Vergabestelle an die Vergabekammern und von dort auch dem Vergabesenat des Oberlandesgerichtes Düsseldorf zur Verfügung gestellt werden. Das Nachprüfungsmodul ist ein digitaler Ansichtsraum. Die Unterlagen können darin nicht verändert oder bearbeitet werden. Vergabestellen, die die Module »Vergabemarktplatz« oder »Vergabemanagementsystem« des Vergabeportals NRW nutzen oder auf dem Vergabeportal NRW angemeldet sind, können das Nachprüfungsmodul einsetzen.

Bereits seit Oktober 2018 stehen in EU-Vergabeverfahren die Vergabeunterlagen, die Bieterkommunikation sowie die Angebote elektronisch zur Verfügung. Viele Vergabestellen nutzen darüber hinaus auch E-Vergabe-Lösungen und haben aus dem entsprechenden System bereits eine elektronische Vergabeakte vorliegen. Um im Falle eines Nachprüfungsverfahrens oder einer Beschwerde die elektronisch vorhandenen Unterlagen künftig nicht mehr ausdrucken und an die Vergabekammer bzw. den OLG-Vergabesenat senden zu müssen, können diese Unterlagen zukünftig in elektronischer Form zur Verfügung gestellt werden.

Jede Vergabestelle des Landes NRW sowie der NRW-Kommunen hat bereits Zugangsdaten zum Vergabeportal des Landes NRW unter www.vergabe.nrw.de. Sofern Handwerksbetriebe als Bieter noch keine Zugangsdaten haben, können diese unter vergabeportal[ ät ]d-nrw.de formlos und kostenfrei unter Nennung von Name, Vorname, E-Mail-Adresse beantragt werden. Im Vergabeportal sind zudem wertvolle Informationen rund um das Thema Vergabe eingestellt.

Das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie NRW hat zu der Frage, welche einzelnen Schritte erforderlich sind und wie mit der Anwendung umzugehen ist, einen Leidfaden zum Nachprüfungsmodul herausgegeben. Der Leitfaden kann unter »Vergabe.NRW« über den nachstehenden Link heruntergeladen werden: https://www.vergabe.nrw.de/sites/default/files/media/document/file/Leitfaden_final-NPM.pdf

Berufliches Können sichtbar machen:

Animationsfilm erklärt Validierungsverfahren

Mit einem neuen Animationsfilm wird das Validierungsverfahren, mit dem berufliche Kompetenzen formal Ungelernter bewertet und zertifiziert werden können, anschaulich erklärt. Schritt für Schritt wird ein Teilnehmender durch das Verfahren begleitet bis er schließlich sein Zertifikat in den Händen hält. Der Film ist abrufbar unter: https://www.youtube.com/watch?v=CLSpDkQedjw

Im Film „»Können« sichtbar machen – Berufliche Kompetenzen validieren“, der bereits im Rahmen des Vorprojekts erstellt wurde, werden zwei reale Teilnehmende portraitiert. Sie haben Validierungsverfahren im Beruf »Fliesenleger/in« bzw. »Restaurantfachfrau/mann« durchlaufen. Dieser Film vermittelt einen Eindruck davon, wie vielfältig die Teilnehmenden und ihr beruflicher Weg sind: https://www.youtube.com/watch?v=t2ZJeLdn9Os

Interessierte erhalten auf der Webseite des Projekts »ValiKom Transfer« (www.validierungsverfahren.de) umfangreiche Informationen zum Verfahrensablauf. Außerdem sind die Ansprechpersonen aller beteiligten Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern sowie Landwirtschaftskammern und die angebotenen Berufe dort zu finden.

An dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojekt »ValiKom Transfer« sind 11 Handwerkskammern, 17 Industrie- und Handelskammern, 2 Landwirtschaftskammern, das Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk (FBH) sowie der WHKT beteiligt.

Projekt NetQA:

Erste Schulungen zur Qualifikationsanalyse und regionale Austauschformate in Sachsen und Niedersachsen

Neben den finanziellen Mitteln des Sonderfonds Qualifikationsanalysen ist es vor allem Expertise, mit der das Verbund-Projekt zuständige Stellen bei der Berufsanerkennung mit Qualifikationsanalysen gemäß § 14 BQFG unterstützen möchte. Erfolgreiche Angebote aus dem Vorgängerprojekt »Prototyping Transfer« (2015–2018) wie Präsenzschulungen zur Vorbereitung und Durchführung von Qualifikationsanalysen wurden mit überarbeitetem Schulungskonzept beibehalten. Die erste Pilotschulung für Kammermitarbeitende der Industrie- und Handelskammern fand Anfang Dezember in Potsdam statt. Für die erste Jahreshälfte 2020 sind bereits zwei Schulungen für berufsfachliche Expertinnen und Experten geplant. Zuständige Stellen beauftragen Experten zur Durchführung der Qualifikationsanalyse als handlungsorientierte Kompetenzfeststellung bei fehlenden schriftlichen Nachweisen.

Um die Zielgruppen noch besser zu erreichen, werden derzeit von der Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH) zusätzliche Online-Angebote wie Webinare sowie eine Lernplattform mit Materialsammlung erstellt. In den Webinaren sollen verschiedene Inhalte rund um die Qualifikationsanalyse vertieft werden. Für berufsfachliche Expertinnen und Experten ist zudem eine Kombination der Angebote im Blended-Learning-Modell angedacht.

Bundesweit ist die Erfahrung mit Qualifikationsanalysen bei zuständigen Stellen sehr heterogen. Bedarfsanalysen hatten darüber hinaus gezeigt, dass es einen Bedarf an Austausch zum Thema mit anderen zuständigen Stellen gibt. Im Sinne des Aufbaus eines nachhaltigen Expertise-Netzwerks möchte »NetQA« Kammern eine Plattform bieten, sich mit anderen zuständigen Stellen zu Anerkennungsverfahren mit Qualifikationsanalysen auszutauschen und zu vernetzen. Der erste regionale Austausch für Handwerkskammern Ende November in Dresden wurde dementsprechend sehr gut angenommen. Für den 3. März 2020 ist ein gemeinsamer Erfahrungsaustausch für BQFG-Sachbearbeitende der Handwerks-kammern sowie Anerkennungsberaterinnen und Anerkennungsberater der Industrie- und Handelskammern in Osnabrück geplant.

Das Verbund-Projekt »NetQA – Netzwerke für Qualifikationsanalysen« wird bis Ende 2021 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die fachliche Projektsteuerung liegt beim Westdeutschen Handwerkskammertag (WHKT), die Koordination beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).

Weitere Informationen zum Projekt »NetQA« finden Sie unter www.whkt.de/netqa.