Aktuelle Pressemeldung

Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart im Austausch mit der Vollversammlung des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT)

»Die Berufsbildung im Handwerk braucht in der Krise besonderen Schutz«

Die Spitzenvertreter der nordrhein-westfälischen Handwerkskammern haben sich im Rahmen der WHKT-Frühjahrsvollversammlung in einer Videokonferenz mit Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart über die Lage der nordrhein-westfälischen Wirtschaft ausgetauscht.

WHKT-Präsident Hans Hund lobte das vertrauensvolle und effektive Zusammenwirken von Politik, Verwaltung und Handwerk bei der bisherigen Krisenbewältigung in NRW. Die vom Land in kürzester Zeit zur Verfügung gestellte NRW Soforthilfe 2020 für in Not geratene Unternehmen bis 50 Beschäftigte sei beispiellos. Nun gehe es darum, weiter Öffnungsschritte der Wirtschaft verantwortlich zu begleiten. Der Gesundheitsschutz habe oberste Priorität. »Das Handwerk ist sich seiner Verantwortung bewusst und will arbeiten. Dafür brauchen wir vor allem Kunden und Aufträge. Land und Kommunen müssen bei der Auftragsvergabe mit gutem Beispiel vorangehen«, erklärte Hund.

Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart skizzierte die Öffnungsstrategie in Nordrhein-Westfalen wie folgt: »Unser Ziel ist eine schrittweise Rückkehr zur Normalität. Dabei gilt es, die Balance zwischen Gesundheitsschutz sowie der Vermeidung wirtschaftlicher Schäden zu wahren. Impulse für einen konjunkturellen Aufschwung sind daher genauso von Bedeutung wie die Wahrung unserer Verantwortung für wichtige Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Innovation, die Erreichung der Klimaziele, die Gestaltung der Energiewende und Bürokratieabbau.«

Zur Bewältigung der anstehenden Herausforderungen in NRW wies Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer des WHKT, auf die besondere Herausforderung für die Berufsausbildung im Handwerk hin. »Wir dürfen nicht zulassen, dass die Berufsausbildung im Handwerk durch die Krise dauerhaften Schaden nimmt. Wir müssen jetzt gemeinsam mit der Politik Konzepte entwickeln, dass möglichst keine Ausbildungsplätze verloren gehen«, erklärte Heidmeier. Insbesondere gelte es auch, die 130 Bildungszentren des Handwerks vor den Folgen der Krise zu schützen. »Wir brauchen die Bildungszentren des Handwerks genauso wie Schulen und Universitäten. Bund und Land sind jetzt in der Pflicht, ein Rettungspaket für die überbetriebliche Ausbildung auf den Weg zu bringen«, so Heidmeier.

Die Frühjahrsvollversammlung fand erstmals in der 100-jährigen Geschichte des WHKT als Videokonferenz statt. Die Delegierten der sieben NRW-Handwerkskammern berieten nicht nur über die Folgen der Corona-Krise. Auch weitere handwerkspolitische Fragen standen auf der Agenda. Unter anderem ein Positionspapier des nordrhein-westfälischen Handwerks zum Thema Künstliche Intelligenz (KI). Das Handwerk will die Chancen dieser technologischen Entwicklung für die Betriebe konsequent nutzen. 

Fotos zur WHKT-Vollversammlung finden Sie hier.