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Pilotprojekt Fachkräfteeinwanderung im Handwerk für Jordanien und Ägypten gestartet

Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) bietet kleinen und mittleren Betrieben im Handwerk neue Chancen, Fachkräfte gleichfalls im Ausland für sich zu gewinnen. Die neuen Verfahren und Prozesse, die sich durch das FEG ergeben, sind allerdings weiterhin komplex. Um zu zeigen, dass diese gut funktionieren und der Einwanderungsprozess auf Seiten der Betriebe und bei interessierten Fachkräften im Ausland von Beginn an die nötige Unterstützung erfährt, hat die Landesregierung ein Pilotprojekt in den Elektro- und Informationstechnischen Handwerken auf den Weg gebracht. Das Projekt ist für zwei Jahre bewilligt. Die Umsetzung erfolgt mit der Unterstützung durch das Arbeitsministerium NRW und aus Mitteln des Ministers für Bundesangelegenheiten, Europa und Internationales des Landes Nordrhein-Westfalen.

Träger des Projekts ist der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT), der gemeinsam mit einem Netzwerk an Partnern dieses bis Ende 2022 umsetzt. Mit dabei sind zum Beispiel der Fachverband Elektro- und Informationstechnische Handwerke NRW (FEH NRW) sowie die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung des Bundesagentur für Arbeit (ZAV).

20 Elektrofachbetriebe in den Regionen Düsseldorf und Dortmund sollen im Rahmen des Pilotprojekts mit 20 Interessenten aus Jordanien und Ägypten zusammengebracht und begleitet werden. Wie und welche Unterstützungsmöglichkeiten das Vorhaben Betrieben bietet: www.whkt.de/fachkraefte.

Bereits Anfang 2020 gab es ein Gespräch von Ministerpräsident Armin Laschet mit Botschaftern arabischer Staaten in Berlin. Auch Vertreter Jordaniens und Ägyptens waren dabei. Bei diesem Treffen wurden Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit bei der Fachkräftegewinnung ausgelotet.

Europaminister Dr. Stephan Holthoff-Pförtner: »Dieses Zusammenwirken mit unseren internationalen Partnern kann sich als echte Win-win-Kooperation erweisen. Ich freue mich daher sehr über den Start des vielversprechenden Pilotprojekts mit Elektronikerinnen und Elektronikern. Mit diesem Zugang für Fachkräfte aus Jordanien und Ägypten gehen wir in Nordrhein-Westfalen bewusst neue Wege. Das Pilotvorhaben verspricht wirkungsvolle Antworten auf den Mangel an qualifizierten Elektrohandwerkern in Nordrhein-Westfalen. Die Fachkräfte wiederum verpflichten sich zugleich, beim späteren Wissenstransfer in ihren Heimatländer zu helfen.«

Arbeitsminister Karl-Josef Laumann: »Es ist eine ganz zentrale Frage, wie wir den Fachkräftebedarf unserer nordrhein-westfälischen Betriebe auch zukünftig sichern können. Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz ist dabei neben anderen Möglichkeiten ein Weg, um gute Fachkräfte für den Produktionsstandort NRW zu finden. Vor allem für kleine und mittlere Betriebe bleibt es aber weiterhin schwierig. Die Wege und Verfahren, um potentielle Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen und nachhaltig in die Betriebe in NRW zu integrieren, sind noch zu wenig erprobt und bekannt. Genau da setzt das Projekt, exemplarisch für den Bereich Elektrohandwerk, jetzt an.«

WHKT-Präsident Hans Hund: »Die Stärke des Handwerks sind gut ausgebildete Fachkräfte. Gerade hier bietet das Fachkräfteeinwanderungsgesetz und das Pilotprojekt des Landes beim WHKT eine wichtige zusätzliche Chance. Kleine und mittlere Handwerksbetriebe bekommen die Unterstützung, die sie in den neuen Verfahren der Einwanderung brauchen und um Fachkräfte international auf sich aufmerksam zu machen. Das Pilotprojekt leistet auf allen Ebenen hierfür die nötige Netzwerkarbeit, stellt Kontakte her und bringt Akteure so zusammen, dass Hürden gemeinsam überwunden werden.«

Hauptgeschäftsführer Christian Heil, Fachverband Elektro- und Informationstechnische Handwerke NRW: »Wir sind sehr daran interessiert, das Pilotprojekt zum Erfolg zu führen, um so gut wie möglich den aktuellen Fachkräftemangel zu reduzieren. Der Bedarf in den Elektro- und Informationstechnischen Handwerken ist groß und in NRW reichen die auf dem Markt zur Verfügung stehenden Fachkräfte nicht aus.«
 

Die Pressemeldung der Landesregierung sowie weitere Hinweise zur Umsetzung des Pilotprojekts finden Sie unter www.whkt.de/fachkraefte.