WHKT-REPORT – AUSGABE 09/2024

Liebe Leserinnen und Leser,

an dieser Stelle finden Sie traditionell unser Vorwort. Von dieser Systematik rücken wir in diesem Monat ab, und das aus gutem Grund: Mit Hans Hund und Felix Kendziora haben gleich zwei Spitzenvertreter des Handwerks im letzten Monat höchste Ehrungen von Land bzw. Bund erhalten. Diese hohen Auszeichnungen machen das jahrzehntelange, übergroße ehrenamtliche Engagement der beiden in der Handwerksorganisation sichtbar.

   

Hans Hund erhält Verdienstorden des Landes NRW

Am 23.08.2024 verlieh Ministerpräsident Hendrik Wüst elf Persönlichkeiten den Verdienstorden des Landes NRW – unter ihnen auch dem Präsidenten der Handwerkskammer Münster und Ehrenpräsident des Westdeutschen Handwerkskammertages, Hans Hund.

Der gelernte Elektroinstallateur- und Kälteanlagenbauermeister Hans Hund erhielt die höchste Auszeichnung des Landes im Rahmen einer Veranstaltung zum 78. Landesgeburtstag in der Staatskanzlei in Düsseldorf.

In seiner Laudatio betonte Wüst die Zuverlässigkeit und Weitsicht Hans Hunds. »Intensiv setzt er sich für die Ausbildung junger Menschen ein. Besonders die Akademie des Handwerks mit Sitz in Schloss Raesfeld liegt ihm am Herzen. Seinem Engagement ist es zu verdanken, dass der Standort erhalten bleibt und zukunftsfähig gemacht wurde. Und dass damit die Ausbildung von Restauratorinnen und Restauratoren dort weitergeht«, so Ministerpräsident Wüst in seiner Laudatio.


Felix Kendziora erhält Bundesverdienstkreuz

Stellvertretend für den Bundespräsidenten überreichte Landrat Wolfgang Spelthahn am 22.08.2024 das Bundesverdienstkreuz an Felix Kendziora.

Kendziora, seit 2000 Arbeitnehmer-Vizepräsident der Handwerkskammer Aachen, fungierte von 2010 bis 2022 als Vizepräsident des Westdeutschen Handwerkskammertages.  

Für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement im wirtschaftlichen und handwerklichen Bereich wurde Felix Kendziora mit dieser hohen Auszeichnung im Rahmen einer Feierstunde geehrt. »Sie sind mit ihrem Engagement ein Vorbild für andere. Ihr langjähriger, nachhaltiger Einsatz sowohl für das Handwerk als auch als ehrenamtlicher Richter oder für junge Menschen, die in Haft sitzen, verdient ein sichtbares Zeichen der Anerkennung, das ich Ihnen heute überreichen darf«, so Landrat Wolfgang Spelthahn.

 

Wir freuen uns, gemeinsam mit Hans Hund und Felix Kendziora weiterhin für die Belange des Handwerks einzutreten!

Ihre

WHKT-Präsident Berthold Schröder | Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Florian Hartmann

Handwerk im Landtag:

Fachgespräch zum Bürokratieabbau

Am 04.09.2024 diskutierten WHKT-Präsident Berthold Schröder und WHKT-Hauptgeschäftsführer Dr. Florian Hartmann im Wirtschaftsausschuss des Landtags den FDP-Antrag »Handwerk entlasten! Wirtschaftsmacht von nebenan von Regelwahn und Bürokratie entfesseln«.

Die Handwerksvertreter machten deutlich: Es muss dringend etwas passieren, damit Überregulierung und übertriebene Bürokratie den Unternehmerinnen und Unternehmern sowie den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nicht die Freude an ihrem Beruf nehmen. Weiter traten Schröder und Hartmann u. a. für eine Stärkung der Clearingstelle Mittelstand, ein verpflichtendes Schulpraktikum in einem Ausbildungsberuf sowie eine konsequente Digitalisierung sämtlicher öffentlicher Dienstleistungen ein.

Ausbildungsmarkt in NRW stabil:

Pressekonferenz mit Regionaldirektion NRW

Ralf Stoffels (Präsident von IHK NRW), Bernd Zimmer (Vorsitzender des Verbandes der Freien Berufe NRW), Roland Schüßler (Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit) sowie Andreas Oehme (Geschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertages) (v. l. n. r.) | Foto: Bundesagentur für Arbeit

Anlässlich des beginnenden Ausbildungsjahres 2024 haben die Dachverbände der Kammern in NRW gemeinsam mit der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit am 30. August 2024 eine Pressekonferenz zum Ausbildungsmarkt in Düsseldorf durchgeführt.

WHKT-Geschäftsführer und Bildungsexperte Andreas Oehme betonte für das Handwerk: »Die Ausbildungssituation im Handwerk ist stabil. Das Handwerk ist stark gefragt – auch dieses Jahr werden aller Erwartung nach wieder rund 28.000 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Das Handwerk sucht deutlich mehr Auszubildende als es derzeit gewinnen kann. Auch jetzt und bis Oktober können noch Ausbildungsverträge abgeschlossen werden. Es muss sehr viel deutlicher werden, dass Menschen mit einer Ausbildung im Handwerk sehr gefragt bleiben – weltweit. Sie haben beste Chancen auf eine gut planbare Karriere bis zu den Abschlüssen Bachelor Professional und Master Professional. Beide Abschlüsse sind, ohne Hochschulbesuch, als Fortbildung im Handwerk zu erwerben.«

Die Besonderheit in NRW ist, dass es keinen Ausgleich zwischen den Regionen mit einem Überhang an Bewerbern und den häufig angrenzenden Regionen mit einem deutlichen Stellenüberhang gibt. Die mangelnde Mobilität der Ausbildungssuchenden und die zum Teil eingeschränkte Verkehrsinfrastruktur macht den Kammern und Betrieben immer größere Sorgen. Denn bekannt ist, dass sich gerade Kleinbetriebe aus der Ausbildung zurückziehen, wenn sie mehrere Jahre nacheinander ihre offenen Ausbildungsplätze nicht besetzen können.

Die gemeinsame Botschaft lautet: Betriebe schließen noch bis Oktober Ausbildungsverträge ab. Jetzt Bewerben lohnt sich!

Geflüchtete schneller in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren:

Job-Turbo und Vermittlungsoffensive sollen noch besser abgestimmt werden

Gemeinsam haben Vertreterinnen und Vertreter des Handwerks, der Politik und der Arbeitsverwaltung sich an dem Roundtable zur Vermittlungsoffensive und dem Job-Turbo beteiligt: Präsident der HWK Aachen, Marco Herwartz, stv. Hauptgeschäftsführer der HWK Aachen, Wilhelm Grafen, Bernhard Ulrich aus dem NRW-Arbeitsministerium, WHKT-Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Florian Hartmann sowie KH-Geschäftsführer Yannic Schmitt und Vertreter der Jobcenter aus Düren, Aachen und Heinsberg, Bernhard Stier, Stefan Graaf, Harald Heffels sowie Günter Sevenich von der Arbeitsagentur Aachen-Düren

»Wir möchten noch mehr Unternehmen in der StädteRegion Aachen sowie den Landkreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg dazu bewegen, geflüchtete Menschen einzustellen.« Denn: »Das Handwerk braucht dringend Fach- und Arbeitskräfte. Viele Geflüchtete bringen die Qualifikation mit, um zum Beispiel nach einer Weiterbildung Fuß in einem Handwerksberuf zu fassen, eine berufliche Anerkennung zu erreichen und auf diesem Wege auch in unserer Gesellschaft anzukommen.«

Das haben die Projektpartner beim »Roundtable Job-Turbo« am 02.09.2024 betont, zu dem die Handwerkskammer Aachen (HWK Aachen) ins Bildungszentrum TraCK nach Düren eingeladen hatte. Und dieser Einladung waren die Vertreterinnen und Vertreter des Westdeutschen Handwerkskammertags, der Kreishandwerkerschaft Aachen und der Vereinigten Kreishandwerkerschaft Heinsberg-Düren-Euskirchen, der Agentur für Arbeit Aachen, der beiden Jobcenter Aachen und Heinsberg, der JobCom Düren sowie des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS NRW) gefolgt, um Möglichkeiten zur Arbeitsmarktintegration geflüchteter Menschen im Handwerk zu diskutieren.

Damit dies gut gelingt, sollen die nötigen gemeinsamen Anstrengungen weiter verstärkt werden: »Wir wollen Geflüchtete schnell und nachhaltig in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren. Dazu sprechen wir die geflüchteten Menschen an. Damit die Vermittlung auf beiden Seiten des Arbeitsmarktes passt, können individuelle Kompetenzfeststellungen helfen. Zum Kennenlernen von Unternehmen und Betrieben des konkreten Berufsbildes wie auch des Betriebsalltags kann sich auch die Vermittlung in Praktika anbieten. Eine begleitende individuelle Betreuung ist zentral«, betonten alle Beteiligten. Einig waren sie sich zudem in ihrem Wunsch, dass arbeitgeberseitig den geflüchteten Menschen entsprechend ihrer aktuellen Kenntnisse und Fertigkeiten, auch bei noch geringen Deutschkenntnissen, die Möglichkeit einer Arbeitsmarktintegration gegeben wird.

Der Job-Turbo zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten ist eine Initiative der Bundesregierung, während die Vermittlungsoffensive ein Instrument des MAGS NRW ist. Beide Instrumente haben das Ziel, Menschen in Arbeit zu integrieren und den Geflüchteten den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern.

Neues Projekt:

Machbarkeitsstudie: Wege der Unterstützung für Selbständige im Handwerk während der Schwanger- und Mutterschaft

Zum 1. September 2024 wurde das Projekt »Machbarkeitsstudie: Wege der Unterstützung für Selbständige im Handwerk während der Schwanger- und Mutterschaft« ins Leben gerufen. Ziel des Projekts ist, Hemmnisse und Lösungsansätze zur persönlichen und betrieblichen Absicherung von Selbständigen systematisch zu betrachten und Aussagen zur Machbarkeit zu treffen. Der Fokus liegt dabei auf der Untersuchung von Modellen und Möglichkeiten, die im Handwerk umsetzbar sind.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nicht nur für Arbeitnehmerinnen ein zentrales Lebensthema, sondern auch für Selbständige, Gründungs- oder Übernahmewillige. Das Alter bei einer Unternehmensgründung liegt häufig in der Altersspanne einer Familiengründung oder -erweiterung. Schwangerschaft und Geburt können dazu führen, dass die Erwerbstätigkeit stark eingeschränkt werden muss. Für einen kleinen Betrieb kann der Ausfall der Geschäftsführerin, Meisterin oder Einzelunternehmerin nicht selten den Betriebsstillstand bedeuten. Gleichzeitig ist auch die persönliche Absicherung in den Zeiten gefährdet, da Selbstständige im Gegensatz zu Arbeitnehmerinnen nicht automatisch über das Mutterschutzgesetz abgesichert sind.

Im Sinne des öffentlichen Interesses an der Stärkung der Selbständigkeit von Frauen ist es von großer Bedeutung Hemmnisse abzubauen, die ausschließlich Frauen im Rahmen einer Selbständigkeit betreffen. So hat die vom Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des BMFSFJ im Frühjahr 2024 durchgeführte Bedarfsanalyse zum Mutterschutz für selbstständige Frauen ergeben, dass 85% der befragten selbstständigen Frauen eine Verbesserung der Rahmenbedingungen durch den Staat beim Mutterschutz für Selbstständige befürworten. Gleichzeitig leistet die Frauenförderung einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des besonders im Handwerk seit langem bestehenden akuten Fachkräftemangels. Die Suche nach neuen Wegen der Unterstützung für schwangere Selbständige im Handwerk ist daher ein wichtiger Beitrag zur »Fachkräfteoffensive NRW«.

Im öffentlichen Raum werden viele verschiedene Vorschläge und Ideen diskutiert und mehr oder weniger stark verfolgt. Lösungsvorschläge betreffen beispielsweise die Bereitstellung praktischer Hilfe im Rahmen ehrenamtlicher Strukturen oder als Sozialleistung, die Schaffung monetärer Ausgleichsleistungen und Versicherungsangebote, die Sensibilisierung im Rahmen von Ausbildung und Gründungsberatung sowie die Schaffung von Netzwerken. Die Enquete »Zukunft von Handwerk und Mittelstand in Nordrhein-Westfalen« aus dem Jahr 2015 befasste sich bereits intensiv mit dem Thema und regte an, im Handwerk nach dem Vorbild der Landwirtschaft eine Betriebshilfe für inhabergeführte Unternehmen und Selbstständige einzuführen.

Es gilt nun, die Vorschläge im Rahmen des Projekts einer wissenschaftlichen Betrachtung zu unterziehen. Wir freuen uns, zu dem Thema mit Interessierten in den Austausch zu kommen. Bei Fragen oder Anregungen steht die zuständige Ansprechpartnerin Frau Sophia Shen (0211 3007-765, sophia.shen[ ät ]whkt.de) zur Verfügung.

Das Projekt wird gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

FEG 2024:

WHKT informiert Verbände zur Fachkräfteeinwanderung

Immer mehr Handwerksorganisationen interessieren sich für das Thema der Fachkräfteeinwanderung. Dabei geht es nicht nur darum, unmittelbar Fachkräfte oder Arbeitskräfte, sondern auch Personen aus Drittstaaten zu gewinnen, um sie in Deutschland zunächst auszubilden.

Alle diese Möglichkeiten eröffnet das Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) seit wenigen Jahren. Im Jahr 2024 gab es mehrere Gesetzesänderungen und damit weitere Wege für eine Fachkräfteeinwanderung. Entstanden ist ein insgesamt »überkomplexes« Gefüge von Regelungen, die für die meisten relevanten Akteure kaum zu durchblicken sind.

Mit einem erfahrungsbasierten Vortrag konnte WHKT-Bildungsexperte Andreas Oehme die Geschäftsführer der Handwerksverbände beim Seminar des Unternehmerverbands Handwerk Nordrhein-Westfalen am 29. August 2024 in Ratingen mit in das Thema hineinnehmen. Der Fokus des Vortrags lag einerseits auf der Perspektive des einzelnen Unternehmens und andererseits auf der Perspektive von Handwerksorganisationen, die eine Initiative zur Anwerbung in einem Staat planen wollen.

MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen:

»Probefahrt« - Jetzt reinhören in den ersten Podcast des WHKT

Im Podcast »Probefahrt« dreht sich alles um das Thema »Nachhaltige Mobilität im Handwerk«. Im vom MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen produzierten Podcast diskutiert eine Betriebsinhaberin oder ein Betriebsinhaber mit einer Mobilitätsexpertin oder einem Mobilitätsexperten zu einem Schwerpunktthema. Gemeinsam erforschen die Beteiligten, was funktioniert und wie nachhaltige Mobilitätsmaßnahmen in Handwerksbetrieben individuell umgesetzt werden können.

Für Staffel 1 werden bis Ende 2024 insgesamt 8 Folgen produziert. Folge 1 mit dem Titel »Radnutzung im handwerklichen Arbeitsalltag« und Folge 2 mit dem Titel »E-Mobilität im Handwerk« sind bereits veröffentlicht. Folge 3 zum Thema »Mobilitätsbudget« erscheint am 16. September 2024. Reinhören in den kurzweiligen, unterhaltsamen und zugleich informativen Podcast lohnt sich auf jeden Fall!

»Probefahrt« erscheint immer am 3. Montag im Monat. Überall wo es Podcasts gibt.

Link zum Podcast: https://rss.com/podcasts/probefahrt/

Das Projekt MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und wird vom Westdeutschen Handwerkskammertag durchgeführt.

DesignTalente Handwerk NRW:

WENN IDEEN GESTALT ANNEHMEN – Preisverleihung und Ausstellungseröffnung des Gestaltungswettbewerbs für junges Design im Handwerk

Mit einer feierlichen Preisverleihung am 28. September 2024 werden Staatssekretär Matthias Heidmeier aus dem NRW-Arbeitsministerium, der Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT), Berthold Schröder, und der gastgebende Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, Andreas Ehlert, die zweiwöchige Ausstellung »DesignTalente Handwerk NRW« in der Handwerkskammer Düsseldorf eröffnen.

Nachdem sich junge Handwerkerinnen und Handwerker bis Anfang Juni für den Gestaltungswettbewerb »DesignTalente Handwerk NRW« bewerben konnten, hat die Fachjury Ende Juni darüber entschieden, welche Wettbewerbsarbeiten in die Ausstellung aufgenommen werden. Die Ausstellung umfasst insgesamt 73 Objekte in den Themenbereichen Kleidung & Textil, Möbel, Objekt & Skulptur, Schmuck, Wohnen & Außenbereich und Medien.

Die Preisträgerinnen und Preisträger werden im Rahmen der Preisverleihung von Staatssekretär Matthias Heidmeier persönlich ausgezeichnet. Die jeweils Erstplatzierten in jedem Themenbereich erhalten ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro.

Der kostenfreie Ausstellungsbesuch ist in der Handwerkskammer Düsseldorf vom 30.09. bis 12.10.2024 möglich, Georg-Schulhoff-Platz 1, 40221 Düsseldorf: Mo. bis Fr. 8–18 Uhr, Sa. 8–16 Uhr, sonn- und feiertags geschlossen.

Alle Exponate der Ausstellerinnen und Aussteller werden im Ausstellungskatalog 2024 digital und online abgebildet. Die Ausstellungsobjekte werden bereits auf der DesignTalente-Website www.designtalente-handwerk-nrw.de vorgestellt.

Organisiert wird der Wettbewerb vom Westdeutschen Handwerkskammertag und gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Förderprogramm IQ − Integration durch Qualifizierung:

Halbzeitbilanz 2024 zur digitalen Anerkennungsberatung

Für die nachhaltige und faire Integration ausländischer Fachkräfte am Arbeitsmarkt spielt die berufliche Anerkennung eine zentrale Rolle. Die Erfahrungen zeigen, dass die Verfahren und Prozesse der Berufsanerkennung immer dann besser laufen, wenn IQ-Anerkennungsexpertinnen und -experten Ratsuchende individuell beraten und begleiten. Seit Anfang 2023 ist der Zugang zu den IQ Beratungsstellen in NRW über das digitale Portal www.anerkennungsberatung-iq.de möglich.

Eine Halbzeitbilanz nach 1,5 Jahren digitaler IQ Anerkennungsberatung zeigt, wie sich der Bedarf darstellt und welche Entwicklungen in diesem Zeitraum zu beobachten sind. So haben in NRW bis Ende Juni 2024 bereits 4.450 Beratungen über das Portal stattgefunden. Im Jahr 2023 waren es insgesamt 8.063 Beratungen. Die Mehrheit der Anmeldungen stammte von Personen aus der Ukraine, gefolgt von Menschen aus der Türkei, Syrien und dem Iran.

Die meisten der angemeldeten Personen besitzen einen Universitätsabschluss, während bislang nur ein geringerer Prozentsatz über einen Ausbildungsabschluss verfügt. Die häufigsten Berufe, in denen Anerkennung und Beratung nachgefragt werden, umfassen Ingenieurinnen und Ingenieure, Lehrerinnen und Lehrer, Betriebswirtinnen und Betriebswirte, Wirtschaftswissenschaftlerinnen und Wirtschaftswissenschaftler sowie Ärztinnen und Ärzte. Von den beratenen Personen sind 63,5 % weiblich und 35 % männlich.

Das im Westdeutschen Handwerkskammertag (WHKT) entwickelte IQ Beratungsportal startete 2017 als Online-Anmeldeformular und wurde seitdem kontinuierlich ausgebaut. Aktuell wird es in sechs Bundesländern für die digitale Beratungsanmeldung und die Dokumentation der Beratung genutzt: NRW, Baden-Württemberg, Berlin, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Brandenburg. Es ermöglicht die digitale Beratungsanmeldung und Weiterverarbeitung der Daten für die Beratung. Damit weitere statistische Auswertungen möglich werden, hat es aktuell einen erneuten Relaunch der Datenbank gegeben.

Die detaillierte Halbzeitbilanz mit weiteren Zahlen und Fakten ist hier zu finden.

Das Regionale Integrationsnetzwerk IQ NRW – West wird im Rahmen des Förderprogramms IQ − Integration durch Qualifizierung durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge administriert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Bundesagentur für Arbeit.

Neue Leitung:

WHKT-Arbeitskreis Gestaltung

Wilhelm Grafen, stv. Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Aachen und Leiter der Berufsbildungszentren, hat nach dem Ausscheiden von Frau Dr. Petronella Prottung den Vorsitz des WHKT-Arbeitskreises Gestaltung übernommen. Die erste Sitzung des Arbeitskreises unter neuem Vorsitz findet im Rahmen der Ausstellung DesignTalente Handwerk NRW am 09. Oktober 2024 in der Handwerkskammer Düsseldorf statt. Neben den Leitungen der beiden Gestaltungsakademien der Handwerkskammern Aachen und Münster, sind die NRW-Handwerkskammern, der Fachverband des Tischlerhandwerks NRW und das Handwerksreferat des NRW-Wirtschaftsministeriums im Arbeitskreis vertreten.

Themenschwerpunkte sind die berufliche Weiterbildung, die Arbeit der beiden Gestaltungsakademien, die Wettbewerbe »DesignTalente« und »Staatspreis MANUFACTUM« sowie die betriebliche Beratung in Fragen der Formgebung bzw. Gestaltung.

Wesentliche Eckpunkte sind gleichfalls in dem WHKT-Positionspapier zur »Stärkung und Förderung der Designkompetenz im Handwerk« zu finden.

Großer Zuspruch:

Selbstständigkeit als Perspektive für Frauen in ländlichen Räumen – Gründung und Nachfolge

Gründungen von Frauen stärken die Frauen selbst, aber auch die Wirtschaftskraft in ländlichen Räumen. Frauen sind hochqualifiziert und bringen ihre Stärken und Lebenserfahrungen ein. Voraussetzungen für Gründungen und Unternehmensnachfolge sind neben möglichst gleichberechtigter Verteilung von Care-Arbeit, Ehrenamt und Erwerbsarbeit gute Rahmenbedingungen. Dies umfasst angemessene Finanzierungsmöglichkeiten, eine stabile Infrastruktur, andere Unternehmerinnen als Vorbilder oder auch eine frauenspezifische Gründungsberatung.

Aus diesem Anlass heraus haben das Zentrum für Ländliche Entwicklung im Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen und der WHKT gemeinsam zur Veranstaltung »Selbstständigkeit als Perspektive für Frauen in ländlichen Räumen – Gründung und Nachfolge« eingeladen, um bei einem Informations- und Erfahrungsaustausch am 23.08.2024 einen Einblick zu erhalten, wie die Selbstständigkeit von Frauen in ländlichen Räumen momentan aussieht und wie diese weiter gestärkt werden kann.

Das Programm war vielfältig: Frau Dr. Rosemarie Kay vom Institut für Mittelstandsforschung beschrieb in ihrem Einstiegsvortrag die Situation und die Perspektiven von Frauen als Unternehmerinnen in ländlichen Räumen. Mit Frau Kirsten Gierse-Westermeier, Frau Carolin Roters und Frau Friederike Tebbe haben drei erfolgreiche Frauen ihre Erfahrungen aus der Praxis rund um das Unternehmertum eindrucksvoll geschildert. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Vorträge zu Fördermöglichkeiten durch Simone Plum und Hanna Schillings von der NRW.Bank sowie zu den Beratungen durch die Handwerkskammern durch Frau Kristina Pelz von der Handwerkskammer Düsseldorf.

 

MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen:

Ein voller Erfolg – Veranstaltung zum Betrieblichen Mobilitätsmanagement in Ostwestfalen-Lippe

Am 28.08.2024 lud der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen, gemeinsam mit seinen Partnern, dem Zukunftsnetz Mobilität NRW und dem BEMO | IHK Netzwerkbüro Betriebliche Mobilität NRW, zur Veranstaltung »Voneinander lernen, miteinander gestalten – Betriebliches Mobilitätsmanagement in OWL« in die Bertelsmann Stiftung nach Gütersloh ein.

Die zahlreichen Führungskräfte aus Kommunen, Unternehmen und dem Handwerk kamen vor Ort in den Genuss eines thematisch breit gefächerten Programms zum Thema »Betriebliches Mobilitätsmanagement (BMM)«. Für das Handwerk erläuterte Ragna Köstner, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld, in einer einleitenden Talkrunde, an der u. a. auch Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen teilnahm, die handwerkliche Perspektive auf nachhaltige Mobilität und das BMM. Es folgte ein interessanter Vortrag von Keynote-Speaker Paul Sauter von MOND Mobility New Designs zum Thema »Neue betriebliche Mobilität – zwischen Moralisierung und Machbarkeit«.

Erfolgreiche Praxisbeispiele aus Kommunen, Unternehmen und dem Handwerk kamen in einer abschließenden Talkrunde zu Wort. Stellvertretend für das Handwerk bekräftigte Uwe Walter, Geschäftsführer der Uwe Walter Malerhandwerk GmbH aus Dortmund, dass Betriebe von der Umsetzung nachhaltiger Mobilitätsmaßnahmen nur profitieren können, da ein gut durchdachtes, individuell zugeschnittenes BMM-Konzept bspw. dabei hilft, Kosten zu senken und die eigene Arbeitgeberattraktivität zu erhöhen.

Das anschließende Networking-Dinner bot allen Teilnehmenden die Möglichkeit, sich intensiver über das Thema »Betriebliches Mobilitätsmanagement« auszutauschen. Weiterhin bestand die Möglichkeit, mit Ausstellern wie Pakumo oder MOBIKO ins Gespräch zu kommen.

Das Projekt MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und vom Westdeutschen Handwerkskammertag durchgeführt.

Bewerbung bis 23.09.2024:

Deutscher Fachkräftepreis 2025

Die Bundesregierung wird im Jahr 2025 den 2. Deutschen Fachkräftepreis verleihen. Es sollen wieder innovative Beispiele von Unternehmen zur Fachkräftegewinnung prämiert werden.

Unternehmen können sich bis zum 23.09.2024 bewerben über folgende Website des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales: https://fachkraeftepreis.bmas.de/

Prämiert werden Vorhaben zur Fachkräftegewinnung in den folgenden sieben Kategorien: Ausbildung, Weiterbildung, Erwerbspotenziale, Arbeitskultur, Fachkräftezuwanderung, Innovative Netzwerke, Digitale Ansätze.

Weitere Informationen zum Deutschen Fachkräftepreis: www.bundesregierung.de/

Außenwirtschaft im Handwerk:

Ausblick auf die Nachbarmärkte

Nachhaltiges Bauen und Reaktionen auf den Arbeitskräftemangel bieten interessante Perspektiven in den Nachbarländern:

Niederlande:
Fachkräftemangel und hohe Arbeitskosten, Handelsbarrieren und Lieferkettenstörungen veranlassen die niederländische Industrie, den Ausbau ihres Lieferantennetzwerks und der Lagerhaltung zu planen. Dies bietet Chancen für Betriebe aus NRW durch Kooperationen oder die Errichtung von Lagerhallen.

Die Niederlande haben eine der ehrgeizigsten Strategien in Europa, um eine kreislaufbasierte Wirtschaft bis 2050 zu erreichen. Im Bauwesen spielt das Recycling von Baumaterialien und die Reduktion von Abfall eine zentrale Rolle. Zudem gelten strenge Vorschriften für energieeffizientes Bauen und klimaneutrale Gebäude. Die Niederlande setzen vermehrt auf Zertifizierungssysteme wie BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Method), um nachhaltige Bauprojekte zu fördern.


Belgien:
Belgien, insbesondere die Region Flandern, ist Vorreiter beim Bau von Passivhäusern, die extrem energieeffizient sind. Diese Gebäude nutzen minimale Energie für Heizung und Kühlung. Die Vorschriften zur Energieleistung und zum Raumklima machen strenge Vorgaben auch für Bestandsgebäude, die in Belgien in der Regel älter und größer sind als im europäischen Durchschnitt und daher auch mehr Energie verbrauchen. Das bietet Chancen für Unternehmen aus NRW im Bereich des energieeffizienten Bauens und Sanierens. Bauherren können verschiedene Fördermöglichkeiten hierfür in Anspruch nehmen.


Luxemburg:
Luxemburg fördert stark den Bau von energieeffizienten Gebäuden durch Programme wie PRIMe House, das finanzielle Anreize für den Bau und die Renovierung von Passivhäusern und Niedrigenergiehäusern bietet. Zudem fördert Luxemburg den Einsatz von Holz als Baustoff, um CO₂-Emissionen zu senken und den ökologischen Fußabdruck im Bausektor zu reduzieren.


Vereinigtes Königreich (UK):
Großbritannien verfolgt eine Net-Zero-Emissions-Strategie bis 2050, was besonders im Bauwesen strenge Vorgaben für energieeffiziente Gebäude mit sich bringt. Neubauten müssen klimaneutral sein, und Bestandsgebäude sollen modernisiert werden. Ähnlich wie in den Niederlanden wird auch im UK BREEAM als Standard für nachhaltige Bauprojekte genutzt. Zudem wird in UK in innovative Baumethoden investiert, darunter modulare Bauweise und offsite-Vorfertigung, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und gleichzeitig die Bauqualität zu verbessern. Z.B. Holz-Fertighäuser aus Deutschland einschließlich der Ausbauleistungen haben daher gute Marktchancen in UK.

Beratung für Ihre Auslandstätigkeit erhalten Unternehmen bei den Außenwirtschaftsberaterinnen und -beratern der Handwerkskammern und Fachverbände: https://www.handwerk-international.net/ansprechpartner