WHKT-REPORT Ausgabe 03/2023

Start der Antragsphase für die Energiehärtefallhilfen

Seit dem 21.03.2023 können Unternehmen in Nordrhein-Westfalen Anträge auf Energiehärtefallhilfen stellen. Die zugrundeliegende Billigkeitsrichtlinie setzt insbesondere voraus, dass das beantragende Unternehmen ein kleines und mittleres Unternehmen ist, seinen Sitz in NRW hat und dass sich die Gas- bzw. Strompreise in wenigstens einem Monat im Zeitraum zwischen Juni und November 2022 mit Vergleich zum Vorjahreszeitraum mindestens vervierfacht haben. Eine weitere »Förderlinie« richtet sich an energieintensive Betriebe. Sie hat das Ziel, Härten auszugleichen, die von den Energiepreisbremsen nicht angemessen abgefedert werden.

Die Billigkeitsrichtlinie, Antragsunterlagen, der Link zum Portal und weitere Informationen sind verfügbar unter www.nrwbank.de/de/foerderung/foerderprodukte/60166/haertefallhilfe-kmu-energie.html.

Fluorierte Treibhausgase:

Reform mit möglicherweise erheblichen Auswirkungen für Betriebe

Am 30.03.2023 hat das Plenum des Europäischen Parlaments über die Reform der F-Gase-Verordnung abgestimmt. Der Begriff »F-Gase« steht für fluorierte Treibhausgase. Für Handwerksbetriebe ist die Neufassung der F-Gase-Verordnung in hohem Maße relevant. Das gilt für die kälte- und klimatechnischen Handwerke ebenso wie für die anwendenden Unternehmen, etwa die Lebensmittelhandwerke. Betroffen ist die Installation von Neuanlagen ebenso wie die Wartung und Reparatur von Bestandsanlagen im Bereich der Kälte-, Klima- und Wärmepumpenanlagen.

Das Europäische Parlament setzt sich für eine schnelle und umfassende Verringerung der Verfügbarkeit von F-Gasen auf dem Markt ein. Den Phasedown, also die Verringerung der auf dem Markt verfügbaren Quoten an Kältemitteln, hat das Parlament gegenüber dem Vorschlag der Europäischen Kommission im Zeitraum bis 2030 etwas abgemildert.

Aus Sicht des Handwerks ist der Pfad für die Umstellung indes noch nicht geeignet. Handwerksbetriebe sehen das mit Sorge sowohl mit Blick auf den Wärmepumpenhochlauf als auch im Besonderen mit Blick auf die Lebensdauer von Bestandsanlagen. Zwar hat das Parlament beschlossen, dass Ersatzteile für bestehende Anlagen weiter verkehrsfähig sein sollen, problematisch bleibt voraussichtlich aber das »Nachfüllen« von F-Gasen in solchen Anlagen.

Das Gesetzgebungsverfahren ist noch nicht beendet. Nächster Schritt ist die Positionierung des Rates, also der Mitgliedstaaten. Die schwedische Ratspräsidentschaft ist aber bemüht, bis zum Sommer zu einer Einigung zu kommen.

Deutschlandticket:

Auszubildende in den Blick nehmen

Am 31. März 2023 hat der Bundesrat der Einführung und Finanzierung des Deutschlandtickets zugestimmt. Damit wird das Ticket bundesweit ab dem 1. Mai 2023 im Nahverkehr gelten und zum Einführungspreis von 49 Euro im monatlichen kündbaren digitalen Abonnement angeboten werden.

IHK NRW und WHKT haben sich im Vorfeld der Entscheidung in einem gemeinsamen Brief an Landesverkehrsminister Krischer gewandt und sich dafür eingesetzt, die Marke »Azubiticket« in NRW zu erhalten und die Einführung des Deutschlandtickets zu nutzen, um das Angebot für Auszubildende weiter zu verbessern.

Einige Bundesländer haben bereits Angebote für die Zielgruppe »Auszubildende« angekündigt. In Nordrhein-Westfalen wäre dies ein wichtiger Baustein auf dem Weg Berufsbildungsland Nummer 1 zu werden.

Initiative HANDWERKimWIEDERAUFBAU:

Wiederaufbau in den von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Gebieten

Im vergangenen Frühjahr wurde die Initiative »HANDWERKimWIEDERAUFBAU« gemeinsam vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung und dem Westdeutschen Handwerkskammertag ins Leben gerufen, um mehr Handwerksbetriebe für den Wiederaufbau in den von der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 betroffenen Gebiete zu gewinnen. Denn auch nach mittlerweile mehr als anderthalb Jahren ist der Wiederaufbau in den betroffenen Gebieten noch längst nicht abgeschlossen.

Im Rahmen der Initiative wurde die digitale Plattform www.handwerk-baut-auf.de der Handwerkskammer Koblenz zu einer bundesweiten Plattform weiterentwickelt, auf der sich Handwerksbetriebe registrieren können, die Leistungen für den Wiederaufbau anbieten, als auch Sachverständige, die den Schaden und eventuelle Reparaturkosten begutachten. Diese können wiederum von Privatpersonen und Kommunen aus den betroffenen Regionen schnell und einfach gefunden werden. Aktuell sind ca. 1.850 Betriebe auf der Plattform registriert.

Die Initiative »HANDWERKimWIEDERAUFBAU« wird von der Handwerkskammer zu Köln unter der Leitung vom Projektkoordinator, Herrn Marius Siebenhaar, durchgeführt, der mithilfe der Initiative auch für die Vernetzung zwischen den relevanten Akteuren im Wiederaufbau, wie Handwerksorganisationen, Hilfsorganisationen, Privatpersonen und Kommunen in den betroffenen Regionen, sorgt, damit die Hilfe auch schnell und unbürokratisch vor Ort ankommt.

Jährlich auch auf Landesebene Nordrhein-Westfalen:

Aus PLW wird Deutsche Meisterschaft im Handwerk (DMH)

Die besten Gesellinnen und Gesellen, die gerade ihre duale Ausbildung absolviert haben, messen ihre beruflichen Kompetenzen auf Innungs-, Kammer-, Landes- und Bundesebene. Ab 2023 erhält dieser Wettbewerb einen zukunftsfähigen Namen, einen modernen Anstrich. Auf Landesebene heißt der Wettbewerb neu »Deutsche Meisterschaft im Handwerk – Landeswettbewerb Nordrhein-Westfalen«. Die Bundesebene hängt an den Wettbewerbsnamen noch die internationale Ergänzung »German Craft Skills«, um aufzuzeigen, dass man auch auf EU-Ebene an den Euro Skills oder bei den Berufsweltmeisterschaften World Skills je nach Beruf teilnehmen kann, wenn man den Sieg auf Bundesebene erreicht hat.

Im vergangenen Jahr erreichten 11 Landessiegerinnen und Landessieger aus Nordrhein-Westfalen auf Bundesebene den ersten Platz.

Deutliches Meinungsbild im zweiten Beteiligungsforum des Innovationsdialogs:

Handwerksorganisation bewertet schulische Pflichtpraktika als wichtiges Mittel für die Nachwuchsgewinnung

Mit regelmäßigen Beteiligungsforen bindet der Innovationsdialog Handwerk in NRW die Kompetenzen aller Handwerksorganisationen Nordrhein-Westfalens in den Austausch ein, um Einschätzungen und Meinungsbilder zu bündeln. Auch die Umfrage zum Themenfeld Fachkräftesicherung, welches in der ersten Umfrage als das wichtigste Zukunftsthema für das Handwerk wahrgenommen worden war, stieß auf großes Interesse.

Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen die unterschiedlichen Ansätze und Strategien, die für die Schließung der wachsenden Fachkräftelücke denkbar sind. Die überwiegende Mehrheit der Befragten (80 Prozent) erachten einen Ausbau verbindlicher Praktika in Handwerksbetrieben während der Schulzeit grundsätzlich als einen geeigneten Beitrag zur Bekämpfung des Nachwuchsmangels. 73,3 Prozent halten es für notwendig, verbindliche handwerkliche Praktika in der Schule einzuführen. Das Angebot seitens des Handwerks scheint dabei nicht das Problem zu sein: 95,5 Prozent sind der Ansicht, dass die nordrhein-westfälischen Handwerksbetriebe die Möglichkeit haben, mehr Praktikumsplätze bereitzustellen, wobei sich 60 Prozent diesbezüglich mehr Unterstützung für Betriebe durch die Handwerksorganisation wünschen.

Bereits in der Reduzierung von Ausbildungsabbrüchen bestünde zudem ein enormes Potenzial, schließlich werden rund ein Viertel aller Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst. Allerdings glaubt mehr als die Hälfte der Befragten nicht, dass bessere pädagogische Kompetenzen seitens der an der betrieblichen Ausbildung beteiligten Personen Ausbildungsabbrüche verhindern könnten. Vielmehr sei es wichtig, eine bessere Vorbereitung auf das Berufsleben und die stärkere Vermittlung sozialer Kompetenzen in den Fokus zu nehmen. Neben gezielten individuellen Förderungen müsse auch eine intensivierte Betreuung der Auszubildenden gewährleistet werden, um Konflikte früh zu erkennen und eine erfolgreiche Ausbildung sicherzustellen.

Der Innovationsdialog Handwerk in NRW wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Weitere Informationen unter www.innovationsdialog-handwerk.nrw.

Save-the-Date:

Auftaktveranstaltung zur Fachkräfteoffensive NRW am 11. Mai 2023

Mit der Fachkräfteoffensive NRW stellt sich die Landesregierung NRW einer der zentralen Zukunftsaufgaben für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft: der Fachkräftesicherung. Unter Federführung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen findet am 11. Mai 2023 von 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr im Congress Centrum Düsseldorf die Auftaktveranstaltung zur Fachkräfteoffensive NRW statt.

Im Rahmen der Veranstaltung werden Arbeitsminister Karl-Josef Laumann und weitere Mitglieder der Landesregierung sowie Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft und Sozialpartnerschaft zu den Schwerpunkten der Fachkräfteoffensive NRW diskutieren sowie mehrere Workshops den Teilnehmenden Gelegenheit bieten, sich mit ihren Ideen sowie Anregungen zu beteiligen und aktiv an dem Prozess mitzuwirken.

#freiwilligfürandere:

Ideenforum Junges Ehrenamt NRW – Für Dich und Dein Ehrenamt

Junge Handwerkerinnen und Handwerker im Alter zwischen 18 und 33 Jahren mit ehrenamtlichen Erfahrungen können sich für das »Ideenforum Junges Ehrenamt NRW« anmelden, das am Freitag, den 16. Juni 2023 ab 12:30 Uhr auf Schloss Raesfeld (Westmünsterland) stattfinden wird.

Sich ehrenamtlich zu engagieren und für unsere Gesellschaft, die Sicherheit, die Umwelt oder Hilfsbedürftige in anderen Ländern Verantwortung zu übernehmen und diese zu unterstützen, ist Vielen im Handwerk ein persönliches Anliegen. Gemeinsam mit Anderen opfern diese Menschen eine Menge Freizeit und organisieren ihr freiwilliges Engagement. Hierfür ist neben viel Energie und einer starken Überzeugung vor allem ein berufliches und familiäres Umfeld nötig, welches das erforderliche Verständnis mitbringt.

Mit dem »Ideenforum Junges Ehrenamt NRW« bietet die Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld unter dem Dach der Ehrenamtsakademie des NRW-Handwerks gemeinsam mit dem Westdeutschen Handwerkskammertag (WHKT) 20 ehrenamtlich engagierten Handwerkerinnen und Handwerkern (in Ausbildung, dualem Studium, Meisterschule, Beruf etc.), die sich #freiwilligfürandere einsetzen, im Rahmen des gemeinsamen Forums die Möglichkeit der Unterstützung und Anerkennung.

Das Ideenforum wird unter professioneller Anleitung einer Trainerin sowie im Austausch mit Gleichgesinnten als modernes Workshop-Konzept stattfinden. Ziel ist, nicht nur die Motive des eigenen Engagements herauszuarbeiten, sondern sich auch über die Herausforderungen, denen junge Ehrenamtliche im Ehrenamt begegnen, auszutauschen und zu erfahren, wie diese zu meistern sind. Zudem besteht ein weiteres Ziel darin, neue Wege zu identifizieren, Handwerkerinnen und Handwerker für die Perspektiven im Ehrenamt zu begeistern.

WHKT-Präsident Berthold Schröder zum »Ideenforum Junges Ehrenamt NRW«: »Mit dem Ideenforum möchten wir jungen Handwerkerinnen und Handwerkern ihr Engagement im Ehrenamt erleichtern, sie bestärken, ihnen zuhören und sie unterstützen sowie vor allem dafür sorgen, dass sie die nötige Wertschätzung erfahren. Unsere Gesellschaft und das Handwerk selbst brauchen das Engagement dieser besonderen Menschen. Wir freuen uns daher auf den Auftakt, auf das Kennenlernen, die Erfahrungen, Ideen und vor allem die Leidenschaft und Freude, die das Ehrenamt allseits prägt.«

Im Anschluss an das Ideenforum lädt der WHKT zur Teilnahme am 9. Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW mit Ministerin Mona Neubaur sowie zur Würdigung der Teilnehmenden am »Ideenforum Junges Ehrenamt NRW« ein. Infos hierzu: www.ehrenamt-handwerk-nrw.de

Maximal 20 Interessierte können sich unter dem nachfolgenden Link anmelden: www.akademie-des-handwerks.de/forum/

Die Teilnahme am »Ideenforum Junges Handwerk NRW« sowie am 9. Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW ist kostenfrei. Die An- und Abreise organisieren die Teilnehmenden selbst. Parkplätze stehen ausreichend zur Verfügung.

Das »Ideenforum Junges Ehrenamt NRW« wird als Fortbildung realisiert von der Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld unter dem Dach der Ehrenamtsakademie des NRW-Handwerks und finanziell gefördert von der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen.

Der »Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW« wird jährlich vom Westdeutschen Handwerkskammertag mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen organisiert.

MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen:

Save the date: Digitaler Mobilitätstag Handwerk in der Metropole Ruhr am 16.05.2023

Die Handwerkskammern Dortmund, Düsseldorf und Münster präsentieren am 16. Mai 2023, ab 12.00 Uhr online, gemeinsam mit weiteren Partnern eine breite Palette an aktuellen Strategien und Lösungen für eine zukunftsfähige Mobilität in der Metropolregion Ruhr.

Der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen unterstützt die Kammern bei der Organisation und Durchführung.

Im Fokus des Digitalen Mobilitätstags stehen folgende Themen, zu denen es jeweils einen Fachbeitrag und einen Erfahrungsbericht eines Handwerksbetriebs gibt:

  • Betriebliches Mobilitätsmanagement
    Mobilität im Betrieb neu denken und Kosten sparen
     
  • Mitarbeiter-Mobilität
    Auf neuen Wegen gesund und entspannt zur Arbeit kommen
     
  • Förderprogramme
    Wie kann mein Betrieb profitieren?
     
  • Lastenräder & Micro-Mobilität
    Alternativen zum Transporter bei Klein- und Serviceaufträgen
     
  • Photovoltaik, Batteriespeicher & Elektromobilität
    Sonne tanken und laden am Betriebsstandort
     
  • Fahrradfreundlicher Arbeitgeber
    Als Unternehmen Vorbild sein

Die digitale Veranstaltung findet am Dienstag, den 16. Mai von 12:00 bis 18:00 Uhr statt. Weitere Informationen und Anmeldung: www.hwk-do.de/digitaler-mobilitaetstag 

Förderprogramm IQ:

Regionales Integrationsnetzwerk IQ NRW West für neue Förderphase bewilligt

Der WHKT hat sich mit der Konzeption eines Netzwerks IQ NRW West als Koordinierungsstelle an dem Förderaufruf des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales im Jahr 2022 beteiligt. Seit Mitte März 2023 liegt nun der offizielle Bewilligungsbescheid vor, welcher den Zeitraum 01. Januar 2023 bis 31. Dezember 2025 abdeckt. In dieser Zeit erfolgt die Umsetzung der insgesamt 16 Teilvorhaben gemeinsam mit den Netzwerkpartnern.

Das Ziel des Förderprogramms IQ besteht darin, in Deutschland lebende Erwachsene mit ausländischer Herkunft dabei zu unterstützen, nachhaltig und bildungsadäquat in den Arbeitsmarkt einzumünden. Im Mittelpunkt dabei:

  • Unterstützung im Verfahren der Anerkennung von im Ausland erworbenen formalen Berufsqualifikationen
  • Sicht- und Nutzbarmachung von ausländischen Abschlüssen, die gleichfalls außerhalb formaler Anerkennungsverfahren liegen
  • Fachkräftegewinnung und -sicherung in Deutschland


Um die in NRW seit 2012 über das Förderprogramm IQ erfolgreich etablierte Beratung zur beruflichen Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse weiter zu optimieren, hat der WHKT in einem ersten Schritt in der neuen Förderphase eine Onlineplattform für Ratsuchende programmiert und unter www.anerkennungsberatung-iq.de freigeschaltet. Gemeinsam mit insgesamt neun IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstellen in ganz NRW entsteht so eine digitale Plattform, über die Ratsuchende ihre Anliegen und Dokumente erfassen und ein direkter Kontakt mit den IQ Beratungsstellen hergestellt wird.

In insgesamt 11 Sprachen werden Nutzerinnen und Nutzer durch das System geleitet.

Details zu den Aktivitäten und Trägern im Förderprogramm IQ in NRW: www.iq-nrw-west.de

Das Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung (IQ)« wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge administriert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Bundesagentur für Arbeit.

Handwerk im Hafthaus:

Werkstatt-Tage im Justizvollzug

Die Suche nach geeigneten Fachkräften stellt für Betriebe eine der größten Herausforderungen der heutigen Zeit dar. Wenn altbewährte Wege für die Personalakquise nicht mehr die gewünschten Ergebnisse liefern, gilt es, sich nach neuen Wegen umzuschauen und Alternativen zu finden. Vor diesem Hintergrund unterstützen die Handwerkskammern Aachen und Dortmund die Initiative »Handwerk im Hafthaus«, die der Westdeutsche Handwerkskammertag gemeinsam mit dem Ministerium der Justiz NRW vor einem Jahr auf den Weg gebracht hat. Ziel dieses Vorhabens ist es, die guten Ausbildungsleistungen der beiden Justizvollzugsanstalten Heinsberg und Bochum-Langendreer sichtbar zu machen und Betrieben Möglichkeiten aufzuzeigen, ehemalige Inhaftierte als Fachkräfte, Auszubildende oder für Helfertätigkeiten zu beschäftigen.

In der Justivollzugsanstalt Heinsberg können junge Männer im Alter von 14 bis 24 Jahren während ihrer Haftzeit eine Vielzahl beruflicher Qualifizierungen in Anspruch nehmen. Die JVA Bochum-Lanendreer bietet ihren erwachsenen Inhaftierten berufsvorbereitende Qualifizierungen und Umschulungen in vielfältigen Berufen an – mit dem Ziel, nach der Haft motiviert und gut vorbereitet in den Arbeitsmarkt einzumünden und so den Weg zurück in die Gesellschaft zu finden.

Die Bandbreite der möglichen Berufsabschlüsse und Qualifizierungen ist breit aufgestellt: in Heinsberg können Inhaftierte vom Hochbaufacharbeiter und Maurer über den Maler und Lackierer, die Fachkraft für Metalltechnik und den Industriemechaniker bis hin zum Lichtbogenschweißer vielfältige Abschlüsse erwerben, die ihren persönlichen Interessen und Neigungen entsprechen. In der JVA Bochum-Langendreer können Inhaftierte neben diesen Berufsabschlüssen auch den Abschluss als Elektroniker für Betriebstechnik, Industrieelektroniker mit der Fachrichtung Betriebstechnik, Gärtner mit der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau und einige weitere Abschlüsse erwerben. Beide Vollzugsanstalten bieten ihren Gefangenen außerdem in zahlreichen Handwerksberufen sogenannte Teilqualifizierungen an. Mit diesen Teilqualifizierungen erwerben die Inhaftierten eine solide berufliche Basis, die im übrigen zu einer Anrechnung auf die Ausbildungsdauer einer anschließenden Berufsausbildung führen kann.

Betriebsinhaberinnen und -inhabern, die sich ein Bild von den Ausbildungseinrichtungen in den Vollzugsanstalten machen möchten, bietet sich hierzu eine gute Gelegenheit im Rahmen der Werkstatt-Tage der Vollzugsanstalten an. Diese finden in der JVA Heinsberg am 19. und 20. April 2023 und in der JVA Bochum-Langendreer am 4. und 5. Mai 2023 statt. Neben einer Besichtigung der Werkstätten besteht die Möglichkeit, mit dem Ausbildungspersonal und den Gefangenen unverbindlich ins Gespräch zu kommen. Auch die Ausbildungsberatung und die Lehrstellenvermittlung der Handwerkskammern Aachen und Dortmund werden an diesen Tagen für Fragen interessierter Betriebe vor Ort in den Vollzugsanstalten vertreten sein.

Für die Teilnahme ist eine vorherige Anmeldung erforderlich. Weitere Informationen zur Initiative »Handwerk im Hafthaus« und zu den Werkstatt-Tagen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter www.handwerk-im-hafthaus.de.

Tour d’Europa – Kunsthandwerk international!:

Handwerkskammer Aachen begleitet Europäische Tage des Kunsthandwerks (ETAK) in NRW

Vom 31. März bis 2. April finden in ganz Deutschland die Europäischen Tage des Kunsthandwerks (ETAK) statt. Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker sowie Designerinnen und Designer können sich für die zehnte Auflage dieses Ereignisses bewerben. An den drei Tagen haben die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, eine Entdeckungstour durch die Werkstätten von Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerkern sowie Kreativschaffenden zu unternehmen und dabei die unverwechselbare Handschrift der Kreativszene zu erleben.

Für Nordrhein-Westfalen begleitet die Handwerkskammer Aachen das Ereignis und berät Interessierte. Weitere Informationen unter https://nrw.kunsthandwerkstage.de/.

Messe Meets Mittelstand:

NRW: Förderung auf internationalen Messen im In- und Ausland

Partner im Ausland finden. Kunden, Lieferanten, Kooperationspartner. Internationale Messen sind hierfür ideal. Der Aufwand für einen Stand auf einer internationalen Messe übersteigt häufig das Budget eines Unternehmens. Das Land NRW unterstützt deshalb kleine und mittlere Unternehmen mit der Förderung Messe meets Mittelstand.

Neu ist, dass auch Einzelbeteiligungen von Handwerksunternehmen im In- und Ausland förderfähig sind. Auch für die Beteiligung – einzeln oder mit einer Gruppe von Unternehmen - auf internationalen Messen in Deutschland kann daher die Förderung nun beantragt werden. Voraussetzungen sind:

  • kleine und mittlere Unternehmen bis zu 250 Mitarbeiter
  • bis zu 10 Mio. Euro Vorjahresumsatz bei Messen in EU- oder EFTA-Ländern
  • bis zu 50 Mio. Euro Vorjahresumsatz bei Messen außerhalb von EU- oder EFTA-Ländern
  • konzernunabhängig

Die Förderung beträgt 50% der Kosten für Standmiete und Standbau, jährlich bis zu maximal 7.500 Euro. Bis zur Gesamt-Förderhöhe von 7.500 Euro können in einem Jahr auch mehrere Anträge gestellt werden.

Beratung für ihre Auslandstätigkeit erhalten Unternehmen bei den Außenwirtschaftsberaterinnen und -beratern der Handwerksorganisation: www.handwerk-international.net/ansprechpartner.