WHKT-REPORT – AUSGABE 10-11/2021

Vorwort


Liebe Leserinnen und Leser,

auf unserer WHKT-Vollversammlung am vergangenen Freitag in Bielefeld haben die sieben NRW-Handwerkskammern personell und inhaltlich wichtige Weichen für die kommenden Jahre gestellt. Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer Dortmund und bisheriger Vizepräsident, ist zum neuen Präsidenten des WHKT gewählt worden. Dankbar sind wir für das große Engagement seines Vorgängers Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer Münster. Die Mitglieder der Vollversammlung wählten ihn zum Ehrenpräsidenten des WHKT.

Der WHKT wird mit dieser neuen Aufstellung die großen Zukunftsthemen auch weiterhin entschlossen angehen und dabei immer den Zusammenhalt des Handwerks an erste Stelle setzen. Im Interesse unserer über 190.000 Betriebe mit ihren 1,2 Millionen Beschäftigten in NRW wollen wir die nachhaltige und digitale Zukunft ganz vorne mitgestalten.

Mit der Arbeit an einer Nachhaltigkeitsagenda des NRW-Handwerks, für die wir in Bielefeld den Startschuss gegeben haben, unterbreiten wir der Politik konkrete Vorschläge. Insbesondere der Klimaschutz wird nur mit dem Handwerk und seiner Umsetzungskompetenz gelingen. Zudem müssen wir den Betrieben zur Seite stehen, die in Zukunft immer stärker Anforderungen an nachhaltiges Wirtschaften nachkommen müssen. Entschlossen auf diesem Feld nach vorne zu gehen, ist uns auch deswegen so wichtig, weil wir junge Menschen davon überzeugen wollen, die enormen Zukunftschancen des Handwerks zu nutzen. 

Dazu passt, dass wir in Bielefeld einem wichtigen Dialog und Austausch neue Impulse gegeben haben. So hat sich der Landesverband der Handwerksjunioren mit seinen Zielen und Wünschen in der Vollversammlung vorgestellt. Der Nachwuchsarbeit im Handwerk kommt auf allen Ebenen eine überragende Bedeutung zu. Deswegen ist es so wichtig, dass wir die jungen Menschen, die die Zukunft des Handwerks maßgeblich gestalten werden, mit an den Tisch holen.


Es grüßt Sie herzlich

Ihr

Matthias Heidmeier
Hauptgeschäftsführer
 

WHKT-Vollversammlung:

Berthold Schröder zum neuen Präsidenten des WHKT gewählt

Der neue WHKT-Präsident Berthold Schröder (2.v.l.) gemeinsam mit Ministerin Ina Scharrenbach, dem neuen WHKT-Vizepräsidenten Jochen Renfordt (r.) und WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier (l.)

Die Vollversammlung des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT) hat am 29. Oktober 2021 in der Handwerkskammer OWL zu Bielefeld Berthold Schröder zum neuen Präsidenten gewählt. NRW-Ministerin Ina Scharrenbach gehörte zu den ersten Gratulanten und betonte im Dialog mit den Spitzenvertretern des Handwerks in NRW die Innovationskraft des Handwerks und die Bedeutung der Stärkung des Dualen Ausbildungssystems. Mit den Eckpunkten für die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsagenda verabschiedete die WHKT-Vollversammlung einen maßgebenden Meilenstein für die handwerkliche Zukunft.

Zum neuen Präsidenten des Westdeutschen Handwerkskammertages, dem Zusammenschluss der sieben Handwerkskammern auf Landesebene in NRW, wählten die Mitglieder der WHKT-Vollversammlung den Präsidenten der Handwerkskammer Dortmund, Berthold Schröder. Einstimmig sprachen sich Vorstand und Mitgliederversammlung des WHKT für den 61-jährigen Handwerksmeister aus Hamm aus, der zuvor das Amt des Vizepräsidenten innehatte.

Berthold Schröder ist selbstständiger Zimmerermeister aus Hamm und verfügt über langjährige Erfahrungen im Ehrenamt. In der Funktion des WHKT-Präsidenten folgt er auf Hans Hund, der 2016 ins Amt gewählt wurde. Mit großer Herzlichkeit gratulierte Hans Hund seinem Nachfolger zur Wahl und bedankte sich bei ihm für die Unterstützung in der bisherigen Funktion als Vizepräsident.

Zum neuen Vizepräsidenten auf Arbeitgeberseite wurde Jochen Renfordt, Präsident der Handwerkskammer Südwestfalen und selbstständiger Malermeister aus Iserlohn, gewählt.

Hans Hund wurde von den Mitgliedern der Vollversammlung einstimmig zum Ehrenpräsidenten des WHKT ernannt.

Hochwasserkatastrophe:

Aufbauhilfe für Unternehmen weiter vereinfacht

Für viele Unternehmen in den Flutgebieten ist der Wiederaufbau in vollem Gange. Seit dem 17. September 2021 können Unternehmen, Freiberufler und Selbstständige rein digital nach einer Beratung durch die Kammern und auf Basis eines Sachverständigengutachtens Anträge auf Aufbauhilfe stellen. Seitdem konnten die Kammern mehr als 3.000 Unternehmen beraten. Dazu kommen die Gespräche, die Steuerberater und Wirtschaftsprüfer durchgeführt haben.

Diese ersten Erfahrungen wurden zum Anlass genommen, das Antragsverfahren weiter zu vereinfachen und zu beschleunigen. Neben einer Ausweitung des Gutachterkreises auf Architekten und Ingenieure sind nun auch sogenannte Teilanträge möglich.

Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: »Durch den engen Austausch mit den Kammern und der NRW.BANK haben wir weitere Maßnahmen veranlasst, die das Antragsverfahren erleichtern sollen: Künftig können die Betroffenen auch Ingenieure und Architekten als Gutachter nutzen und Teilanträge stellen, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Denn unser Ziel ist klar: Wir wollen einen schnellen Wiederaufbau, damit Lieferketten nicht reißen und langjährige Kundenbeziehungen erhalten bleiben. Am Geld soll das nicht scheitern.«

Berthold Schröder, Präsident Westdeutscher Handwerkskammertag: »Die Handwerkskammern stehen den betroffenen Betrieben mit einer umfassenden Beratung bei der Wiederaufbauhilfe zur Seite. Das Angebot ist praxisnah und eng an den Bedürfnissen der Betriebe ausgerichtet, damit die Hilfsleistungen möglichst zügig ausgezahlt werden können. Die weiteren Verbesserungen im Verfahren begrüßen wir ausdrücklich. Wir freuen uns, dass unsere Erfahrungen aus der Beratungspraxis durch die Landesregierung aufgenommen werden. So unbürokratisch wie irgend möglich helfen - das war und ist das gemeinsame Ziel. Ein Kraftakt wird es, genügend Handwerkerinnen und Handwerker für den Wiederaufbau zu gewinnen. Hier brauchen wir eine Willkommenskultur vor Ort, damit Betriebe aus ganz Deutschland mithelfen. Der erfolgreiche Start der Plattform Handwerk-baut-auf.de der Handwerkskammern, auf der sich bereits über 1300 Betriebe aus ganz Deutschland für den Wiederaufbau gemeldet haben, ist in diesem Sinne eine echte Ermutigung.«

Weitere Informationen zum Maßnahmenpaket unter www.wirtschaft.nrw/pressemitteilung/aufbauhilfe-fuer-unternehmen-weiter-vereinfacht.

Nachhaltigkeit ist unsere Sache:

Einladung zur Auftaktveranstaltung »Nachhaltigkeit« am 15. November 2021

Am 15. November 2021 laden der Westdeutsche Handwerkskammertag und die Handwerkskammer Dortmund zur Veranstaltung »Nachhaltigkeit ist unsere Sache« in die Waschkaue der Zeche Hansemann in Dortmund ein. Interessierte sind herzlich willkommen, sich unter www.hwk-do.de/nachhaltigkeit anzumelden. Für den politischen Auftakt unter Beteiligung von NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser ist neben der Präsenzteilnahme auch ein Webstream vorgesehen.

Die Veranstaltung versteht sich als Auftakt einer Nachhaltigkeitsinitiative des NRW-Handwerks. Den Startschuss dafür hat die WHKT-Vollversammlung am 29. Oktober 2021 mit der Verabschiedung von Eckpunkten für eine Nachhaltigkeits-Agenda gegeben.

Das Programm steht hier als Download bereit.

18. November 2021, Landtag Nordrhein-Westfalen:

Veranstaltung »Enquete-Kommission Zukunft von Handwerk und Mittelstand in NRW – Bilanz und Ausblick«

Eine gemeinsame Veranstaltung des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW, dem Landtag Nordrhein-Westfalen sowie dem Westdeutschen Handwerkskammertag, Handwerk.NRW und dem Unternehmerverband Handwerk NRW e.V. würdigt die Arbeit der Enquete-Kommission »Zukunft von Handwerk und Mittelstand in NRW« und die Umsetzung der im Jahr 2017 verabschiedeten 171 Handlungsempfehlungen. Wirtschafts- und Innovationsminister Pinkwart stellt den Abschlussbericht vor und überreicht diesen an Herrn Georg Fortmeier MdL, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Energie und Landesplanung des Landtags Nordrhein-Westfalen.

Die Veranstaltung widmet sich im zweiten Teil einem Innovationsdialog: dem Austausch mit Politik, Netzwerken und dem Blick der Wissenschaft auf das Handwerk und die Themen der Zukunft.

Das Veranstaltungsprogramm und die Möglichkeit zur Anmeldung stehen online zur Verfügung unter www.whkt.de/anmeldeformulare/uebergabe-des-umsetzungsberichts-enquete-kommission.

Bitte berücksichtigen Sie, dass eine Teilnahme in Präsenz nur nach rechtzeitiger Online-Anmeldung möglich ist. Zudem weisen wir auf die Einhaltung der 3G-Regelungen hin (geimpft, genesen oder getestet). Die Veranstaltung wird zusätzlich per Livestream übertragen.

Schulministerium NRW:

Land NRW stärkt Weg zum Abitur als »Stärkung der Berufsbildung«

Mit Verwunderung hat das Handwerk die Aktivitäten der Landesregierung unter Federführung des Schulministeriums wahrgenommen. Mit der Veröffentlichung der »Agenda zur Stärkung der Berufsbildung« hatte das Handwerk erwartet, dass die in der Koalitionsvereinbarung von 2017 sehr eindeutigen Bekenntnisse zum dualen Ausbildungssystem nun konkrete Taten in der Agenda folgen und in die duale Ausbildung stärker investiert beziehungsweise sie in den Mittelpunkt der Berufskollegs gestellt wird.

Eine Priorisierung der dualen Ausbildung ist nicht erfolgt, vielmehr soll eher das Gegenteil passieren: Der für die Agenda geplante Ressourcen-Einsatz über zusätzliche Lehrerstellen am Berufskolleg beschränkt sich zu über 80 Prozent auf das »Berufliche Gymnasium« mit rund 100 Millionen Euro jährlich.

Zum Hintergrund des beruflichen Gymnasiums: Wer aufgrund seines Schulabschlusses nicht an der Gesamtschule oder am Gymnasium in die Oberstufe darf, kann das Abitur am Berufskolleg absolvieren, dem so genannten »Beruflichen Gymnasium«. Das Berufskolleg ist zudem über sehr viele Jahre hinweg zur unmittelbaren Konkurrenz zu Gymnasium und Gesamtschule entwickelt worden. Dieser zusätzliche Ressourceneinsatz zur Umsetzung der Agenda zur Stärkung der Berufsbildung zeigt einmal mehr, dass das duale Ausbildungssystem immer gut für politische Bekenntnisse ist, aber die vollzeitschulischen Bildungsgänge systematisch von Schulministerium und Landtag bevorzugt werden.

Das Handwerk sieht die sinnvolle Perspektive und dringende Notwendigkeit, die »Agenda zur Stärkung der Berufabildung« noch zu ergänzen, um die duale Ausbildung mit verschiedenen Einzelmaßnahmen zu priorisieren und bringt sich dazu gerne ein.

Erzieher/in bald Bachelor Professional?:

Übernimmt Schulministerium nun neue Abschlussbezeichnung der Fortbildungsprüfung nach Berufsbildungsgesetz für Schulabschlüsse?

Mit der sechsten Verordnung zur Änderung der Ausbildung- und Prüfungsordnung für Berufskollegs will das Ministerium die Abschlussbezeichnung »Bachelor Professional« für die Absolventen aller Fachschulen einführen. In seiner Begründung zum Vorhaben zitiert das Schulministerium die BBiG-Regelung wie folgt: »Den Fortbildungsabschluss Bachelor Professional erlangt, wer eine Prüfung der zweiten beruflichen Fortbildungsstufe erfolgreich besteht.«

Das Handwerk sieht erhebliche Bedenken bei der Einführung, da die Systematik der Unterscheidung zwischen Ausbildung und Aufstiegsfortbildung im schulischen Bereich nicht klar getrennt ist. Dies lässt sich am Beispiel der Ausbildung zum/zur Erzieher/in verdeutlichen, einem Ausbildungsberuf, den man nach Erwerb der Hochschulreife (und einem 6-wöchigem Praktikum) direkt an entsprechendem Berufskolleg erlernt. Nach dem aktuellen Vorhaben des Schulministeriums sollen Erzieherinnen und Erzieher nach dieser ersten Ausbildung den Fortbildungsabschluss der zweiten beruflichen Fortbildungsstufe erhalten. Das kann das Handwerk nicht mittragen, da es zu einer Abwertung des Abschlusses »Bachelor Professional« führt.

Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks NRW:

Wirtschafts-Staatssekretär Christoph Dammermann ehrt landesbesten Handwerksnachwuchs

Große Anerkennung für die Toptalente des nordrhein-westfälischen Handwerks zeigte Staatssekretär Christoph Dammermann: Bei der Schlussfeier des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT) in der Handwerkskammer OWL zu Bielefeld sind am 30. Oktober 2021 die besten Gesellinnen und Gesellen des zurückliegenden Prüfungsjahrgangs ausgezeichnet worden. Sie hatten im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks NRW den ersten Platz in ihren Berufen errungen.

In einer Talkrunde betonte Staatssekretär Christoph Dammermann die wirtschaftliche Bedeutung des Handwerks und drückte seine Freude aus, den Ministerpräsidenten als Schirmherrn des Wettbewerbs vertreten zu können. Berthold Schröder, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT), und Peter Eul, Präsident der Handwerkskammer OWL zu Bielefeld, hoben den Wert der beruflichen Aus- und Weiterbildung für Handwerk und Gesellschaft hervor. Ralf Noltemeyer, Vizepräsident der Handwerkskammer Bielefeld ermutigte die Siegerinnen und Sieger auf dieser Arbeitnehmerveranstaltung, ihre Möglichkeiten als Landesbeste konkret im Arbeitsleben zu nutzen.

Im Jahr 2021 wurden die Landessiegerinnen und Landessieger coronabedingt anhand der Niederschriften, hier insbesondere der praktischen Leistungen in den Gesellen- und Abschlussprüfungen ermittelt. Nur in fünf Wettbewerbsberufen gab es Arbeitsproben. Aus etwa 25.000 erfolgreichen Prüfungsabsolventen wurden die 80 Landessiegerinnen und Landessieger ermittelt.

Der Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks NRW nutzt auf der Veranstaltung die Chance, für die hohe Qualität der dualen Berufsausbildung und das herausragende Ausbildungsengagement des Handwerks öffentlich zu werben. Die Siegerinnen und Sieger 2021 messen sich nun mit den Besten aus den anderen Bundesländern und können sich in einigen Berufen auch für die internationale Berufsolympiade qualifizieren.

Unter www.whkt.de/themen/wettbewerbe/leistungswettbewerb-des-deutschen-handwerks-plw steht die Broschüre »Vorhang auf« als PDF-Download zur Verfügung. In dieser Broschüre sind die Landessiegerinnen und Landessieger sowie weitere Informationen zum Wettbewerb zu finden.

Die Veranstaltung wurde gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Neue WHKT-Übersicht:

Niveaustufen von Bildungsabschlüssen in einer Übersicht

Ausgehend von mehr Transparenz der Wertigkeit, Vergleichbarkeit und Übertragbarkeit von Qualifikationen in den verschiedenen europäischen Mitgliedstaaten hat der Europäische Qualifikationsrahmen (EQF) eine Diskussion in den Nationalstaaten angeschoben, eigene Abschlüsse zu sortieren, und zwar über die verschiedenen Bildungssäulen hinweg.

In Deutschland gibt es den Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR), der acht Stufen hat und damit genauso viele wie der Europäische Qualifikationsrahmen. Diese werden 1:1 zugeordnet. Darüber hinaus gibt es in Deutschland den Hochschulqualifikationsrahmen (HQR) mit drei Stufen, die den Stufen 6, 7 und 8 des DQR zugeordnet sind sowie die Fortbildungsstufen nach dem Berufsbildungsgesetz mit ebenfalls drei Stufen, die den DQR Stufen 5, 6 und 7 zugeordnet sind.

Die WHKT-Übersicht zeigt die berufliche Bildung, unterteilt in Ausbildung sowie Höhere Berufsbildung auf der einen Seite und die akademische Bildung auf der anderen Seite und sortiert exemplarisch alle Abschlüsse, einschließlich der neuen Abschlusstitel Bachelor Professional und Master Professional aus der Höheren Berufsbildung entsprechend ein.

Die neue WHKT-Übersicht ist als Download zu finden auf der Seite www.whkt.de/themen/bildung.

Ehrenamtsakademie:

Qualifizierungsangebote für ehrenamtlich Engagierte

Um Ehrenamt auch in der Corona-Pandemie stark zu machen, unterstützt die Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen den Einsatz von ehrenamtlichem Engagement mit dem Ausbau von Weiterbildungs- und Qualifizierungsangeboten für ehrenamtlich Engagierte.

Die Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld bietet im Rahmen des Förderprogrammes im Zeitraum von November 2021 bis Februar 2022 sieben verschiedene, für die ehrenamtlich Engagierten kostenlose, Qualifizierungsangebote an. Ziel ist es, ehrenamtlich Engagierten Hilfestellungen an die Hand zu geben und auf ihrem Weg ins Ehrenamt zu unterstützen.

Themen sind

  • Orientierungshilfen beim Einstieg ins Ehrenamt, notwendige »Werkzeuge« und Hilfe zur Selbsthilfe.
  • Rechtlich alles richtig? Rechtliche und steuerliche Grundlagen im Ehrenamt (Haftung, Versicherung, Arbeitsrecht) und Spezialfragen (steuerliche Förderung, Ehrenamtspauschale, Datenschutz, Urheberrecht).
  • Die Möglichkeiten von Social Media im Ehrenamt. Von den Grundlagen über Facebook und Instagram hin zu Twitter, Youtube, Snapchat und TikTok.
  • Sicher und überzeugend auftreten im Ehrenamt. Rhetorische Stilmittel einsetzen, Besprechungen und Diskussionen gekonnt leiten, Körpersprache zum eigenen Vorteil nutzen und die Selbstwirksamkeit verstärken.

Die Qualifizierungsangebote sowie die Möglichkeit zur Anmeldung ist zu finden unter https://www.akademie-des-handwerks.de/ehrenamt/.

Mit der Ausweitung des Angebotes an Weiterbildungen und Qualifizierungen für ehrenamtlich Engagierte setzt die Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen Impulse für die Wiederaufnahme bzw. Fortführung des bürgerschaftlichen Engagements nach der Pandemie. Die Angebote richten sich an alle engagierten Personen in Nordrhein-Westfalen.   

So geht Zusammenhalt:

www.handwerk-baut-auf.de

Die Internetplattform www.handwerk-baut-auf.de, die unter Federführung der Handwerkskammer Koblenz entstanden ist, vermittelt Hilfsangebote des Handwerks passgenau an Betroffene der Flutkatastrophe. Auch die Handwerkskammern in NRW und der WHKT unterstützen die Plattform, die ständig ausgebaut wird. So werden demnächst auch Sachverständige, die bei der Begutachtung von Schäden helfen, auf www.handwerk-baut-auf.de zu finden sein. Eine umfassende Informationsplattform, die aktuell rund um das Thema Fluthilfe, Antragstellung für Soforthilfen und Formulare berichtet, ist in Arbeit.

ValiKom Transfer:

Chancen für Menschen ohne Berufsabschluss – Neue WHKT-Filme zeigen Weg zum Kammerzertifikat

Um den Nutzen des Validierungsverfahrens für Teilnehmende und ihre Arbeitgeber sichtbar zu machen, hat der WHKT als Projektleitung mehrere Kurzfilmreihen produzieren lassen. Diese begleiten drei Protagonisten dabei, wie sie ihr Können in einem anerkannten Ausbildungsberuf, den sie nicht durch eine Ausbildung erlernt haben, beweisen. Am Ende des Validierungsverfahrens erwartet sie ein aussagekräftiges Zertifikat einer Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer oder Landwirtschaftskammer.

Neben den Protagonisten kommen auch ihre Arbeitgeber zu Wort, die erläutern, welchen Beitrag das Verfahren zur Fachkräftesicherung und Personalentwicklung  leisten kann. »Aus Arbeitgebersicht für mich ein absoluter wertiger Nachweis einer Fähigkeit«, ist etwa das eindeutige Fazit von Frank Köster (Betriebsleiter LIDL-Logistikzentrum Eschbach), der bereits vier Mitarbeitende bei der Teilnahme unterstützt hat. Das Validierungsverfahren wird im BMBF-geförderten Projekt »ValiKom Transfer« deutschlandweit von 30 Kammern angeboten. Personen ab 25 Jahren ohne Berufsabschluss sowie Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger können bis Oktober 2024 kostenlos teilnehmen. Sie werden durch die Kammern individuell durch das Verfahren begleitet. Erfahrene Berufsexpertinnen und Berufsexperten stellen ihnen handlungsorientierte Aufgaben und beurteilen ihre Fähigkeiten und Kenntnisse im gewählten Beruf.

Die drei neuen Kurzfilme zeigen, wie vielfältig die beruflichen Wege der Teilnehmenden sind: Nadine Terminé ist gelernte Floristin, arbeitet jedoch seit vielen Jahren in einem Logistikzentrum. Adrian Capatina hat in Rumänien eine Ausbildung zum Schreiner absolviert und ist nun in Deutschland im Elektrohandwerk tätig. Werner Garweg wurde aufgrund seiner Lernschwäche vermittelt, dass er für den ersten Arbeitsmarkt nicht geeignet sei. Sein heutiger Arbeitgeber gab ihm trotz fehlender Ausbildung die Chance, in den Garten- und Landschaftsbau einzusteigen. Mit drei Kurzfilmen, die jeweils die Perspektive der Teilnehmenden, ihrer Arbeitgeber und der Kammerakteure zeigen, wird ihr Weg durch das Verfahren beleuchtet.

Die drei Filmreihen sind auf Youtube abrufbar: https://www.youtube.com/playlist?list=PLDgVx0y53QdPwNR9Iq0l-KRwFx2qdiM-m

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt »ValiKom Transfer«, an dem 11 Handwerkskammern, 17 Industrie- und Handelskammern und zwei Landwirtschaftskammern beteiligt sind. Bis Oktober 2024 wird die Teilnahme am Verfahren mit Projektmitteln gefördert. Informationen zu »ValiKom Transfer« und zum Validierungsverfahren sind zu finden unter www.validierungsverfahren.de.

Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung (IQ)«:

Dialogveranstaltung: 60 Jahre deutsch-türkisches Anwerbeabkommen – Lebensleistungen würdigen!

Am 5. Oktober 2021 lud die beim WHKT angesiedelte Landeskoordinierung des Netzwerks »Integration durch Qualifizierung (IQ)« zur Dialogveranstaltung »60 Jahre deutsch-türkisches Anwerbeabkommen« in die Kaue der Zeche Hansemann, Bildungszentrum der Handwerkskammer Dortmund ein. Unter Beteiligung der Staatssekretärin des Bundesarbeitsministeriums, Leonie Gebers und NRW-Integrationsminister Dr. Joachim Stamp sowie in Kooperation mit dem Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung (ZfTI, Essen), dem Ruhr Museum und der Handwerkskammer Dortmund stand unter dem Motto »Erinnern. Würdigen. Entwickeln.« die Lebensleistung der ersten Anwerbegeneration im Mittelpunkt.

In Anwesenheit von etwa 70 Gästen sowie 250 über den Livestream zugeschalteten Zuschauerinnen und Zuschauern führte Moderatorin Michaela Padberg durch anregende Vorträge und Gespräche.

Mit ihren Begrüßungsansprachen hoben Staatssekretärin Leonie Gebers und NRW-Integrationsminister Dr. Joachim Stamp die immense Bedeutung der damaligen ersten Generation von Gastarbeiterinnen und Gastarbeitern für das heutige Deutschland hervor. Leonie Gebers betonte: »Auch die Frauen und Männer, die in den 50er und 60er Jahren zugewandert sind, haben unsere Wirtschaft mitaufgebaut.« Dr. Joachim Stamp unterstrich: »Ich verneige mich vor großen Lebensleistungen dieser Menschen. Sie verdient die Anerkennung und den Respekt unserer gesamten Gesellschaft.«

Keynotespeaker der Veranstaltung war Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan, wissenschaftlicher Leiter bei der Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung. Er stellte die Frage, welche Rolle Fremdsein für türkische Mitmenschen auch heute noch spielt. Prof. Dr. Uslucan und Prof. Dr. El-Mafaalani, Professor an der Universität Osnabrück, zeigten bei ihren Vorträgen die wissenschaftlichen Perspektiven auf und gaben somit reichliche Inspiration für die Diskussionsrunden.

Ein weiteres Highlight war die Gesprächsrunde mit den anwesenden Zeitzeugen. Vor allem Zeitzeuge Sabri Aydin, der 1961 als 26-Jähriger nach Deutschland kam, sorgte mit Anekdoten aus seinem Leben für lebhafte Einblicke in seine ersten Jahre als Gastarbeiter.

Die offizielle Pressemeldung mit weiteren Statements anwesender Akteurinnen und Akteure, Videobotschaften und die Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie auf der Seiten des IQ Netzwerks NRW unter: https://www.iq-netzwerk-nrw.de/treffpunkt-iq/05102021-dialogveranstaltung-60-jahre-deutsch-tuerkisches-anwerbeabkommen-lebensleistungen-wuerdigen

Das Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung (IQ)« zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mit Migrationshintergrund ab. Das Programm wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA).

Anerkennungsverfahren ausländischer Berufsqualifikationen:

Förderung von Qualifikationsanalysen auch in 2022

Das BMBF-geförderte Verbund-Projekt »Netzwerk Qualifikationsanalyse – NetQA« wird um ein Jahr bis Ende 2022 verlängert. Ausschlaggebend war die Corona-Pandemie, in der sowohl die Durchführung von Qualifikationsanalysen als auch der Aufbau eines Netzwerkes erschwert wurden.

»NetQA« fördert seit dem 1. Januar 2019 die Vernetzung der zuständigen Stellen zur Anerkennung mit Qualifikationsanalysen. Mittels Schulungen, Fachpublikationen und Arbeitshilfen sowie einem finanziellen Fördertopf unterstützt das Verbund-Projekt die Durchführung der sonstigen Verfahren zur Feststellung der Gleichwertigkeit bei fehlenden Nachweisen nach BQFG Bund und den jeweiligen Landesgesetzen.

Die finanzielle Förderung über den Sonderfonds Qualifikationsanalysen läuft somit in 2022 weiter. Hauptfokus der Projektarbeit im kommenden Jahr wird zudem der Transfer der Unterstützungsangebote von »NetQA« in ein nachhaltiges Angebot über das Projektende hinaus sein.

Informationen zum Projekt »NetQA« finden Sie unter www.whkt.de/netqa.

Außenwirtschaft:

Marktchancen in den Niederlanden

Vom 22. bis 26. November 2021 findet die diesjährige Deutsch-Niederländische Businesswoche statt.

Im Rahmen der Veranstaltung werden deutsche und niederländische Unternehmerinnen und Unternehmer zusammengebracht und erhalten die Möglichkeit, bestehende Geschäftsbeziehungen zu pflegen und neue B2B-Kontakte zu knüpfen. Eine Reihe von Webinaren richtet sich an interessierte Unternehmen:

  • Markteinstieg in den Niederlanden
  • Sozialversicherung und Lohnsteuer in Deutschland und den Niederlanden
  • Nachhaltigkeit im Bau: Herangehensweise und Lösungen aus Deutschland und den Niederlanden – mit der Handwerkskammer Düsseldorf
  • Erfahrungsberichte von Unternehmern über das deutsch-niederländische Geschäft

Während des gesamten Programms besteht die Möglichkeit zum Firmen-Matching. Das Programm der Veranstaltung sowie die Möglichkeit zur kostenfreien Anmeldung finden Sie unter https://www.ihk-krefeld.de/de/sites/nl-wirtschaftsforum/deutsch-niederlaendisches-wirtschaftsforum/index.html.

Beratung für ihre Auslandstätigkeit erhalten Unternehmen bei den Außenwirtschaftsberaterinnen und Außenwirtschaftsberatern der Handwerkskammern: https://lgh.nrw/index.php/ihre-berater-innen.

Langzeitarbeitslosigkeit bekämpfen:

MAGS-Initiative »Wiedereinstieg« fördert innovative Projekte und Ideen

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW hat im Rahmen des EU-Programms REACT vier ESF-Aufrufe veröffentlicht, die einen Schwerpunkt auf die Integration von Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt legen. Mit dem Wettbewerb »100 Ideen gegen Langzeitarbeitslosigkeit«, der Aktion »10.000 Perspektiven«, der »Kooperativen Beschäftigung« und der »aufsuchenden Stabilisierungsberatung« wird ein Beitrag zur Bewältigung der Pandemie geleistet.

Die Aktion »10.000 Perspektiven« bietet eine Einarbeitungspauschale in Höhe von 1.500 Euro für die Anstellung von Langzeitarbeitslosen, um so die oftmals zeitaufwändige Einarbeitung unter den besonderen Herausforderungen der Pandemie zu fördern. »100 Ideen gegen Langzeitarbeitslosigkeit« ist ein Ideenwettbewerb zur Schaffung neuer Beschäftigungschancen. Ziel ist die Förderung innovativer Geschäftsmodelle mit Bezug zur Digitalisierung oder zum Klimaschutz und der Absicht, insbesondere Langzeitarbeitslosen eine dauerhafte Beschäftigung zu ermöglichen. In der ersten Phase werden bis zu 50 Projekte mit bis zu 50.000 Euro je Projekt gefördert. Der dritte Aufruf, die »aufsuchende Stabilisierungsberatung«, richtet sich an ehemalige Arbeitslose sowie ihre neuen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber mit dem Ziel, durch Beratung das Beschäftigungsverhältnis dauerhaft zu stabilisieren. Mit der »Kooperativen Beschäftigung« wird die Umsetzung des Teilhabechancengesetzes in NRW flankiert und Kooperationen zwischen gemeinnützigen Beschäftigungs- und Qualifizierungsunternehmen sowie Unternehmen der Privatwirtschaft unterstützt.

Weitere Informationen zu den Förderaufrufen sowie zum Antragsverfahren finden Sie auf den Seiten des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales unter: www.mags.nrw/esf-aufrufe