WHKT-REPORT – AUSGABE 07/2022
NRW-Koalitionsvertrag 2022–2027:
Berufsbildung im Fokus der neuen Landesregierung
Die Berufsbildung rückt mehr und mehr in den Fokus der Politik, da sie wichtige wirtschaftspolitische, arbeitsmarktpolitische und sozialpolitische Funktionen erfüllt. Durch die Berufsbildung ist unser Land wirtschaftlich stark und die Jugendarbeitslosigkeit niedrig. Ferner wird durch die Berufsbildung die individuelle Kompetenzentwicklung vom Einsteiger bis zum absoluten Experten über die Verknüpfung von Bildung und Arbeit in der dualen Ausbildung und Höheren Berufsbildung Realität.
Im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) werden alle Bildungsabschlüsse aus Deutschland in Kompetenzstufen einsortiert und die Wertigkeit dieser deutlich. Das Handwerk begrüßt sehr, dass die Landesregierung den DQR im Rahmen eines Staatsvertrags zwischen den Bundesländern verbindlich machen will. Damit entsteht ein neuer Impuls in einem Thema, das die Kammern als klassische Vertreter der Berufsbildung seit Jahren von Bund und Ländern einfordern.
Ein klares Signal ist auch der erste Satz im Kapitel »Berufliche Bildung« auf Seite 63 des Koalitionsvertrages, in dem es heißt: »Für uns ist die akademische und berufliche Bildung gleichwertig.« An der angestrebten Stärkung der dualen Ausbildung und der Berufsschulen sowie der Strategie, Nordrhein-Westfalen zum Berufsbildungsland Nummer eins zu machen, wird das Handwerk auf Landesebene sowie in den Regionen mit großem Engagement mitwirken, denn der personalintensive Wirtschaftszweig Handwerk ist auf Fach- und Führungskräftenachwuchs angewiesen und kann im Gegensatz zu anderen Branchen nicht sehr stark auf Automatisierung und Roboter als Kompensation von fehlenden Personalressourcen setzen.
Die Stärkung der überbetrieblichen Bildungszentren begrüßt das Handwerk ebenso wie die Förderung von Exzellenz in der beruflichen Bildung. Letztlich hat der Staat sehr lange auf die Exzellenzförderung der Hochschulen gesetzt und die Berufsbildung diesbezüglich außer Acht gelassen. Wertvoll ist auch das politische Ziel, Studierende besser hin zu einer Ausbildung zu beraten, wenn sie sich während des Studiums umorientieren wollen. Dies ist politisch umso wichtiger, weil noch im November 2021 die Hochschulrektorenkonferenz in einer Entschließung zur »Beratung im Student Life Cycle durch die Hochschulen« die Studienzweifler und die Studienabbrecher gar nicht explizit erwähnt haben.
Ganz besondere Erwartungen setzt das Handwerk in die Aussage des Koalitionsvertrags: »Wir werden eine Fachkräfteoffensive starten …«, da fehlende Fachkräfte seit Jahren das Thema Nummer eins im Handwerk ist.
Seit Jahren pflegt der WHKT eine enge Kooperation mit dem für Berufsbildung zuständigen Arbeitsressort der Landesregierung. Zur Umsetzung wichtiger bildungs- und damit auch arbeitsmarktpolitischer Vorhaben der Regierungskoalition passt es aus Sicht des Handwerks besonders gut, dass der für das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW berufene Staatssekretär Matthias Heidmeier zuletzt als WHKT-Hauptgeschäftsführer die Bedarfe der überwiegend Inhaber-geführten, gewerblich-technischen KMU intensiv kennengelernt hat.
Landesregierung NRW:
WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier zum Staatssekretär im NRW-Arbeitsministerium berufen
Für die Leitung des CDU-geführten Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW hat Ministerpräsident Hendrik Wüst Karl-Josef Laumann erneut zum Minister benannt. Zum Staatssekretär wurde Matthias Heidmeier berufen, der seit 2019 den Westdeutschen Handwerkskammertag (WHKT) – Dachorganisation der Handwerkskammern in NRW – in der Funktion des Hauptgeschäftsführers geleitet hat.
Die offizielle Verabschiedung von Matthias Heidmeier fand am 29. Juni 2022 in der Geschäftsstelle des WHKT durch WHKT-Präsident Berthold Schröder statt. Dieser bedankte sich herzlich bei Herrn Heidmeier für seinen Einsatz und seine Impulse an der Spitze des NRW-Handwerks.
»Ich gratuliere Ihnen herzlich zu der Berufung zum Staatssekretär in einem für das Handwerk sehr wichtigen Ressort der Landesregierung. Viel Glück und Erfolg wünsche ich Ihnen auch ganz persönlich für die Zukunft und für die Ausübung Ihres neuen Amtes«, so Berthold Schröder zur Verabschiedung.
Innovationsdialog Handwerk in NRW:
Impulse für den Transformationsprozess
Volle Auftragsbücher, wachsende Umsätze, hohe Anerkennung. Vielen Handwerksbetrieben geht es derzeit gut. Gleichzeitig bahnen sich mit der Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft große Veränderungen an. Sei es das Ziel der Klimaneutralität, für deren Umsetzung dringend mehr Fachkräfte gebraucht werden. Seien es die spürbaren Lieferengpässe und Materialknappheiten, die zu einer wachsenden Bedeutung lokaler Wertschöpfung führen.
Klar ist, dass unsere Gesellschaft mehr denn je auf gute Handwerkerinnen und Handwerker angewiesen ist. Daher gilt es jetzt, die Weichen zu stellen, um die gemeinsamen Herausforderungen der Zukunft zu meistern und auch künftig die Aufgaben des Handwerks als Schlüsselakteur der nordrhein-westfälischen Wirtschaft zu erfüllen.
Mithilfe des Innovationsdialogs Handwerk in NRW will der WHKT die richtigen Mittel finden, damit das Handwerk seinen Beitrag zu den anstehenden Transformationsprozessen leisten kann. Das Vorhaben setzt damit die Erfolgsgeschichte der Enquete-Kommission »Zukunft von Handwerk und Mittelstand« des Landtags NRW fort.
Im Mittelpunkt des Projektes steht der gemeinsame, offene Austausch. Über einen Ideenspeicher (www.innovationsdialog-handwerk.nrw/ideen) werden Impulse gesammelt und darauf basierend Diskussionsformate entwickelt. Als Resultat werden schließlich Handlungsempfehlungen für Politik und Handwerksorganisation identifiziert.
Der Innovationsdialog Handwerk in NRW wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Ideenspeicher und weitere Informationen unter: www.innovationsdialog-handwerk.nrw
Stoffpreisgleitklauseln:
Erlass wurde verlängert und modifiziert
Vor dem Hintergrund des anhaltenden Kriegs in der Ukraine wurden im Frühjahr befristet die Anwendung von Stoffpreisgleitklauseln für Vergabeverfahren der öffentlichen Hand ermöglicht. Mit der Stoffpreisklausel werden Preisänderungen abstrakt mittels transparenter Parameter ermittelt und das Risiko schwankender Preise auf öffentliche Auftraggeber und private Auftragnehmer verteilt.
Nun hat der Bund den bisherigen Erlass zu Lieferengpässen und Preissteigerungen infolge des Ukrainekriegs verlängert und modifiziert. Unter anderem wurde der Anwendungsbereich erweitert, indem die Stoffpreisgleitklausel nicht nur für die ausdrücklich benannten Stoffgruppen wie Stahl, Aluminium, Holz oder Bitumen, sondern auch für weitere Stoffe angewendet werden können. Die Stoffpreisgleitklausel können bereits bei einem Stoffkostenanteil von 0,5 Prozent des jeweiligen Stoffs an der Auftragssumme (vorher: 1 Prozent) vereinbart werden. Dabei müssen die Kosten für den Stoff mindestens 5.000 Euro betragen. Ferner kann in Fällen, in denen kein Basiswert 1 ermittelt werden kann, das neue Formblatt 225a als alternative Berechnungsmöglichkeit basierend auf dem tatsächlichen Angebotspreis verwendet werden.
Diese angepassten Regelungen gelten ab sofort bis zum 31.12.2022. Im kommunalen Bereich wurde der Bundeserlass unmittelbar und uneingeschränkt übernommen. Für Vergaben des Landes ist entsprechendes geplant.
Das Instrument der Preisgleitklauseln entlastet die Betriebe von den Auswirkungen des Ukraine-Krieges, indem die Mehrkosten zwischen Auftraggebern und -nehmern verteilt werden und mehr Auftragnehmer von den Preisanpassungen profitieren können. Die Anpassungen berücksichtigen die Erfahrungen der Baubranche und der öffentlichen Auftraggeber mit den Stoffpreisgleitklauseln.
HANDWERKimWIEDERAUFBAU:
Experte vernetzt Akteure und wirbt um ortsfremdes Handwerk
Ein Jahr nach der Unwetterkatastrophe im Juli 2021 sind viele Schäden immer noch nicht beseitigt. Um verstärkt auch ortsfremde Handwerksunternehmen für den Wiederaufbau zu gewinnen, haben der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) und das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen (MHKBD NRW) im April dieses Jahres die Initiative »HANDWERKimWIEDERAUFBAU« ins Leben gerufen. Die Initiative hat das Ziel, insgesamt mehr Handwerksbetriebe für den Wiederaufbau der von Starkregen- und Hochwasserkatastrophe geschädigten privaten wie öffentlichen Infrastrukturen zu gewinnen.
In Absprache mit den Gebietskörperschaften werden anhand der kommunalen Wiederaufbaupläne zumindest grob die Bedarfe ermitteln und Akteure aus den Handwerksorganisationen, Unternehmerinnen und Unternehmer und die unmittelbar betroffenen Menschen in den Hochwasserregionen vernetzen. Zentraler Baustein ist dabei die Plattform www.handwerk-baut-auf.de, die die Handwerkskammer Koblenz entwickelt hat und an der mittlerweile alle Handwerkskammern Nordrhein-Westfalens mitwirken. Auf der Marktplatz-Plattform haben sich bereits zahlreiche Handwerksbetriebe für den Wiederaufbau registriert, viele Matchings sind zustande gekommen.
Das MHKBD NRW stellt für die Laufzeit des Kooperationsvertrags mit dem WHKT Mittel für die Umsetzung bei der Handwerkskammer zu Köln zur Verfügung. Seit dem 1. Juli 2022 koordiniert Marius Siebenhaar die Initiative bei der Handwerkskammer zu Köln.
Förderprogramm IQ:
Gutes Beispiel: Integrationsmanagement im Handwerk – Seval’s Traum
Als einer von sieben Betrieben hat Seval Reçber in diesem Jahr den Integrationspreis Handwerk NRW 2022 verliehen bekommen. Damit gibt es in Nordrhein-Westfalen exemplarisch sieben weitere Beispiele für gelungenes Integrationsmanagement im Handwerk. Seval Reçber, selbst als Kind eingewandert nach Deutschland, setzt sich besonders für junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte ein und gibt ihnen eine Chance auf eine Karriere im Friseurhandwerk.
Im neuen Treffpunkt IQ erzählt Seval Reçber ihre Geschichte und berichtet von ihrer besonderen Motivation. www.iq-netzwerk-nrw.de/treffpunkt-iq/05-2022-integrationspreis-sevals-traum
Das Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung (IQ)« zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mit Migrationshintergrund ab. Das Programm wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA).
Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung« (IQ):
Bundesprogramm zur Integrationsförderung ausländischer Fachkräfte in den Arbeitsmarkt ab 2023
Mit dem Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung« (IQ) unterstützt das Bundesarbeitsministerium die qualifikationsadäquate Integration von Fachkräften mit Einwanderungsgeschichte in den deutschen Arbeitsmarkt. Im Mittelpunkt stehen dabei die berufliche Anerkennung, Maßnahmen der Anpassungsqualifizierung sowie die Möglichkeiten, die das Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) bietet. Die nächste Förderphase IQ ist bundesweit für 2023 bis 2025 geplant und zielt insbesondere auf die Fachkräftegewinnung und Fachkräftesicherung im Rahmen der folgenden vier Programmteile: 1. Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung, 2. Faire Integration (sozial- und arbeitsrechtliche Beratung), 3. Regionales Integrationsnetzwerk sowie 4. virtuelle Qualifizierungen. Details zum Interessenbekundungs- und Antragsverfahren und zur Förderrichtlinie, sind auf den Seiten des ESF zu finden: www.esf.de/portal/DE/ESF-Plus-2021-2027/Aufrufe/inhalt.html. Die technische Abwicklung erfolgt über das Förderportal des Bundes Z-EU-S.
Der Westdeutsche Handwerkskammertag e.V. (WHKT) ist seit 2005 an dem Förderprogramm beteiligt. Im Jahr 2015 hat dieser die Koordinierung des IQ Netzwerks in NRW übertragen bekommen. Für die neue Förderphase des IQ Programms ab 2023 laufen aktuell die Vorbereitungen beim WHKT zur Einreichung einer Interessenbekundung als Projektverbund für ein Regionales Integrationsnetzwerk.
Weitere Informationen zum Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung« (IQ) und Kontakt in Nordrhein-Westfalen sind zu finden unter: https://www.iq-netzwerk-nrw.de
Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen:
Digitale Tages-Seminare zu Qualifikationsanalysen für berufsfachliche Expertinnen und Experten
Noch bis Ende 2022 bietet das BMBF-geförderte Verbund-Projekt »NetQA – Netzwerk Qualifikationsanalyse« Seminare zur Berufsanerkennung mit Qualifikationsanalysen an. Zielgruppe sind sowohl Mitarbeitende von zuständigen Stellen als auch im Verfahren eingesetzte Fachexpertinnen und Fachexperten.
Bei der Gleichwertigkeitsfeststellung nach dem Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG) des Bundes und der Länder können die sogenannten »sonstigen Verfahren« – sprich Qualifikationsanalysen – bei fehlenden schriftlichen Nachweisen eingesetzt werden. Die zuständige Stelle benennt für diese Kompetenzfeststellung eine Expertin oder einen Experten im Berufsfach des Referenzberufes, mit dem die Gleichwertigkeit angestrebt wird. Fachexpertinnen und Fachexperten stellen im Vier-Augen-Prinzip fest, ob die Antragstellenden über eine behauptete Qualifikation in ausreichendem Maße verfügen. In der Regel nimmt eine Beauftragte oder ein Beauftragter der zuständigen Stellen als Zweitbeobachterin beziehungsweise Zweitbeobachter an der Qualifikationsanalyse teil.
Neu ist die eintägige Online-Schulung für berufsfachliche Expertinnen und Experten. Das Seminar ist darauf ausgerichtet, der Zielgruppe die Intention des BQFG deutlich zu machen und sie vor allem auf die Durchführung von Qualifikationsanalysen vorzubereiten: Wie wähle ich für eine festzustellende Qualifikation geeignete Instrumente und Aufgaben aus? Wie komme ich zu Analyse- und Beobachtungskriterien? Worin unterscheidet sich die Qualifikationsanalyse von einer Abschlussprüfung?
Das Tages-Seminar ist sowohl zur Einführung neuer Fachexpertinnen und Fachexperten geeignet als auch für Personen gedacht, die bereits über Erfahrung mit den »sonstigen Verfahren« verfügen.
Die nächste Online-Schulung findet kommenden Dienstag, den 19. Juli 2022, statt. Weitere Termine folgen. Das Seminar wird im Rahmen des Projekts bundesweit angeboten und ist kostenfrei. Durchgeführt werden die Schulungen vom Projektpartner Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH). Schulungen in Präsenz – beispielsweise In-House – sind ebenso möglich. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an den WHKT unter der E-Mail-Adresse r.lansch-grote@whkt.de.
Weitere Informationen und Projektangebote finden Sie unter www.whkt.de/netqa.
DesignTalente Handwerk NRW:
Expertenjury nominiert 50 Objekte für Ausstellung
Die achtköpfige Expertenjury hat sich Ende Juni beim WHKT in Düsseldorf getroffen und in den sechs Kategorien KLEIDUNG UND TEXTIL, MÖBEL, OBJEKT UND SKULPTUR, SCHMUCK, WOHNEN UND AUSSENBEREICH und MEDIEN insgesamt 50 Objekte für die Ausstellung identifiziert, die ab dem 25. September 2022 in der Handwerkskammer zu Köln für 14 Tage gezeigt werden. Zudem hat die Jury die jeweiligen Siegerinnen und Sieger in den genannten Kategorien ermittelt. Diese erhalten eine Prämie in Höhe von je 3.000 Euro. Ein Bekanntgabe der Siegerinnen und Sieger erfolgt allerdings erst mit der Ausstellungseröffnung. Erste Bilder der für die Ausstellung zugelassenen Objekte, stehen hingegen bereits online unter www.designtalente-handwerk-nrw.de zur Verfügung. Alle Objekte wurden von Handwerkerinnen und Handwerkern aus NRW gestaltet, die das 30. Lebensjahr noch nicht vollendet und eine Ausbildung absolviert haben.
Die Schirmherrschaft für den Wettbewerb hat NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst übernommen. Weitere wichtige Partner sind die Handwerkskammern in NRW, die Mitglieder des WHKT Arbeitskreis Gestaltung sowie die Akademien für Handwerksdesign Gut Rosenberg, in Aachen, und der Akademie für Gestaltung, Haus Kump, in Münster.
Gefördert wird der Wettbewerb DesignTalente Handwerk vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Projektorganisation »DesignTalente Handwerk NRW« liegt beim Westdeutschen Handwerkskammertag (WHKT) in Düsseldorf.
Außenwirtschaft:
Internationale Erfolgsgeschichten aus dem NRW-Handwerk
Handwerksbetriebe aus Nordrhein-Westfalen sind weltweit erfolgreich. In Kurzfilmen und Portraits berichten Unternehmerinnen und Unternehmer, wie ihnen der Schritt ins Ausland gelungen ist und welche Chancen, Herausforderungen und Unterstützungsangebote sich dabei boten. Eine erste Auswahl an Unternehmensbeispielen verschiedener Branchen hat das Netzwerk NRW Handwerk international jetzt veröffentlicht: www.handwerk-international.net/erfolgsgeschichten
- Maschinenbau
- Tischlerei, Treppenbau und Innenausbau
- Raumausstattung
- Steinmetz- und Bildhauerhandwerk
- Glasmalerei
- Elektro
- Bäckerei
Erstellt werden die Unternehmerportraits durch die Koordinierungsstelle Außenwirtschaft der LGH in Kooperation mit den Handwerkskammern und Fachverbänden in NRW. Die Koordinierungsstelle Außenwirtschaft wird unterstützt durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.
Beratung für ihre Auslandstätigkeit erhalten Unternehmen bei den Außenwirtschaftsberaterinnen und -beratern der Handwerksorganisation: www.handwerk-international.net/ansprechpartner
Tansania:
Deutsche Ausbilder wieder vor Ort im Einsatz
Die Berufsbildungspartnerschaft des WHKT mit der Vocational Education and Training Authority (VETA) in Tansania geht mit großen Schritten dem Ende der zweiten Phase entgegen. Trotz widriger Umstände – insbesondere die Pandemie verhinderte die Umsetzung einiger geplanter Vorhaben vor Ort – spricht der Erfolg für sich: An der Bildungsstätte in Babati feierten in Begleitung des vom WHKT entsendeten Langzeitexperten die ersten Auszubildenden nach drei Jahren erfolgreich ihren Abschluss.
In dieser Zeit wuchs die Akzeptanz für die duale Berufsausbildung gerade bei den beteiligten Betrieben spürbar. Auch die VETA setzt vor dem Hintergrund des Projekterfolgs vermehrt auf die dort neue Ausbildungsform: Seit Beginn des Jahres werden an vier weiteren Standorten Land- und Baumaschinenmechanikerinnen und -mechaniker ausschließlich dual ausgebildet.
Im kommenden August steht seit langem wieder ein praktischer Kurzzeitkurs vor Ort an. Ein deutscher Ausbilder wird im Rahmen einer zweiwöchigen Schulung zum Thema »Fahrzeugelektrik, erweitert um das Thema Sensorik sowie Grundlagen der Elektronik« vor allem mit Blick auf Methodik und Didaktik die ortsansässigen Ausbilderinnen und Ausbilder weiterbilden. Ein weiterer Kurs zum Thema Metallbearbeitung ist für den kommenden Oktober geplant. Ziel der Ausbilderschulungen ist es, bis Ende des Projektes sogenannte »Master-Trainer« zu identifizieren, die dazu fähig sind, auch weiterhin an ihren Standorten die erworbenen Fertigkeiten zu vermitteln sowie zusätzliche Ausbilderinnen und Ausbilder entsprechend zu qualifizieren.
Die Berufsbildungspartnerschaft wird gefördert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.