WHKT-REPORT – AUSGABE 07/08-2023

Liebe Leserinnen und Leser,

gerne nutze ich die Gelegenheit, Ihnen nicht nur unseren aktuellen WHKT-Report vorzustellen, sondern auch mich selbst:

Mein Name ist Florian Hartmann. Seit dem 1. Juli 2023 darf ich als Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT) tätig sein.

Von Haus aus bin ich Jurist und habe zuvor u.a. als Geschäftsführer bei einer berufsständischen Kammer, in einem kommunalen Spitzenverband und als Rechtsanwalt gearbeitet.

Ich bin 47 Jahre alt und wohne mit meiner Frau und unseren drei Töchtern in Düsseldorf.

Ich freue mich darauf, viele Akteurinnen und Akteure aus Politik, Wirtschaft und Handwerk in der nächsten Zeit auch persönlich kennenzulernen und mit ihnen gemeinsam die Herausforderungen anzugehen, vor denen das Handwerk in NRW steht.

Bei den Gesprächen, die ich in den letzten Wochen geführt habe, habe ich gespürt: Das Handwerk und seine Themen werden ernst genommen. Unsere Partnerinnen und Partner sind, über die Parteigrenzen hinweg, offen für unsere Lösungsvorschläge.

Deshalb bin ich sehr zuversichtlich, dass wir gemeinsam Antworten finden auf viele der drängenden Fragen, die Handwerk und Gesellschaft beschäftigen: Wie schaffen wir es, den akuten Fachkräftemangel zu beheben? Wie können unsere Betriebe angemessen auf die sich eintrübende Konjunktur reagieren? Wann endlich macht Politik ernst mit Bürokratieabbau und Digitalisierung?   

Auf gute Zusammenarbeit!


Mit den besten Grüßen

Florian Hartmann

Expertise des WHKT gefragt:

Anhörung zur Novellierung der Landesbauordnung unter Beteiligung des WHKT

WHKT-Hauptgeschäftsführer Dr. Florian Hartmann, Handwerk.NRW-Hauptgeschäftsführer Professor Dr. Hans Jörg Hennecke und Justiziar Rolf Zimmermanns von den Bauverbänden NRW (mittlere Reihe, v.l.n.r.) | Foto: Screenshot des Livestreams; Landtag Nordrhein-Westfalen

Am 17.08.2023 fand die Anhörung zur Novellierung der Landesbauordnung im Landtagsausschuss für Bauen, Wohnen und Digitalisierung statt, an der auch der WHKT mit seiner fachlichen Expertise teilnahm. Neben WHKT-Hauptgeschäftsführer Dr. Florian Hartmann waren für das Handwerk auch Handwerk.NRW-Hauptgeschäftsführer Professor Dr. Hans Jörg Hennecke und Justiziar Rolf Zimmermanns von den Bauverbänden NRW als Sachverständige benannt.

Bei der Anhörung ging es insbesondere um die geplante Einführung der kleinen Bauvorlageberechtigung für Meisterinnen und Meister des Maurer- und Betonbauer- sowie des Zimmererhandwerks.

Auf die Fragen des Bedarfs einer solchen Regelung führte WHKT-Hauptgeschäftsführer Dr. Florian Hartmann aus, dass eine Nachfrage nach der kleinen Bauvorlageberechtigung bestehe. Die Bauherrschaft solle zukünftig die Wahl haben, bei kleinen Bauvorhaben der Gebäudeklassen 1 und 2, die Abwicklung von Planung und Ausführung aus einer Hand zu erhalten. Diese Möglichkeit senke die Bauzeit und die Baukosten für die Bauherrschaft. In vielen anderen Bundesländern habe sich die kleine Bauvorlageberechtigung bereits etabliert. Zudem stelle die Einführung der kleinen Bauvorlageberechtigung eine echte Gleichwertigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung dar.

Gleichwohl sieht das Handwerk in dem vorliegenden Gesetzesentwurf noch Nachbesserungsbedarf. Aus der aktuellen Formulierung ist nicht eindeutig herauszulesen, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, um die kleine Bauvorlageberechtigung zu erlangen. Im Sinne der Qualitätssicherung sollte der Umfang der Fortbildungsverpflichtung an die Anforderungen der bauvorlageberechtigten Architektinnen und Architekten sowie Ingenieurinnen und Ingenieure richten und eine fünfjährige praktische Tätigkeit im entsprechenden Bereich vorausgesetzt werden.

Weiter wurden im Ausschuss die Änderungen zugunsten des Ausbaus der erneuerbaren Energien und des nachhaltigen Bauens, wie die Einführung der Solarpflicht, die Anpassungen der Abstandsflächenregelungen, die Vereinfachung des Genehmigungsfreistellungsverfahren, als auch der vorgesehene Entfall der Berichtspflicht sowie Möglichkeiten zur Senkung der Baukosten und der Bauzeit thematisiert.

Die schriftliche Stellungnahme zum Gesetzentwurf ist unter www.whkt.de/positionen zu finden.

Aufbauleistung des Handwerks:

Ministerin Ina Scharrenbach besucht die Hochwassergebiete von Rheinbach, Erftstadt und Euskirchen

Anlässlich des zweiten Jahrestages der Flutkatastrophe besuchten am 13.07.2023 Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, Garrelt Duin, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln, und Dr. Florian Hartmann, Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertages, gemeinsam die Hochwassergebiete von Rheinbach, Erftstadt und Euskirchen, um sich ein Bild von der aktuellen Situation und der bis heute anhaltenden Aufbauleistung des Handwerks zu machen.

Das Starkregenereignis im Juli 2021 hat das Leben von vielen Menschen von heute auf morgen verändert. Häuser wurden überflutet, Straßen weggespült und die Infrastruktur schwer beschädigt. Besonders eindrücklich zeigt sich dies in der Sanierung der Fußgängerzone im schwer betroffenen Euskirchen und der betroffenen Marienschule in Euskirchen, die von der Delegation besucht wurden. Wie betroffene Handwerksbetriebe die Nacht der Katastrophe und die unmittelbare Zeit danach erlebt haben, darüber informierte sich die Delegation bei den Firmen Bauunternehmung Theodor Weber GmbH im Rhein-Sieg-Kreis und Bastian Boße Hochbau im Rhein-Erft-Kreis. Beide berichteten eindrucksvoll über ihre Erlebnisse während und kurz nach dem Ereignis und über die bis heute anhaltenden Wiederaufbauleistungen der Handwerksbetriebe.

Um mehr Handwerksbetriebe für den Wiederaufbau in den von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Gebieten zu gewinnen, hat das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen zusammen mit dem Westdeutschen Handwerkskammertag vor rund einem Jahr eine Initiative ins Leben gerufen. Ziel der Initiative HANDWERKimWIEDERAUFBAU ist es, ortsnahes und -fremdes Handwerk für Wiederaufbauprojekte zu gewinnen und alle maßgeblich beteiligten Akteure über den Handwerks-Marktplatz www.handwerk-baut-auf.de zusammenzubringen.

Die Plattform wird inzwischen als gemeinsames Pilotprojekt der Kammern Koblenz und Köln stetig ausgebaut, weiterentwickelt und könnte auch für kommende Naturkatastrophen zum Einsatz kommen. »Es ist wichtig, dass die Flutkatastrophe nicht in Vergessenheit gerät. Denn auch nach zwei Jahren ist der Wiederaufbau nicht abgeschlossen. Mit der Handwerks-Plattform ist ein Instrument geschaffen worden, mit dem langfristig auf unbürokratischem Wege Handwerksbetriebe und Sachverständige von nah und fern an Flutbetroffene für Wiederaufbaumaßnahmen vermittelt werden können. Vielleicht kann unsere Plattform auch eine Blaupause für die Zukunft sein«, so Dr. Florian Hartmann, Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertages.

Auch wenn schon viel erreicht wurde, ist das Wiederaufbauvorhaben weiterhin zwingend auf die Unterstützung des professionellen Handwerks angewiesen. Da, wo das ortsansässige Handwerk an seine Kapazitätsgrenze kommt, wird Unterstützung aus der Region und dem gesamten Bundesgebiet benötigt. Deshalb bleibt es eine zentrale Aufgabe des Projektkoordinators Marius Siebenhaar, über die Handwerksorganisationen im gesamten Bundesgebiet Betriebe anzusprechen, die ihre Dienstleistungen in den Flutgebieten anbieten.

Aufbauhilfe NRW:

Verlängerung der Förderrichtlinie

Das Land NRW hat vor kurzem die Antragsfristen für die Aufbauhilfen über das ursprünglich vorgesehene Fristende (30.06.2023) verlängert. So bleibt den betroffenen Privatpersonen und Unternehmen ausreichend Zeit, ihre Anträge auf Aufbauhilfe zu stellen.

Anträge auf Aufbauhilfe für Private können bis zum 30.06.2026 und Aufbauhilfe für Unternehmen können bis zum 30.06.2024 gestellt werden.

Vor Ort:

Ministerin Ina Scharrenbach besucht Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld

Bauministerin Ina Scharrenbach (2.v.l.), Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer Münster (l.), WHKT-Hauptgeschäftsführer Dr. Florian Hartmann (r.), Bürgermeister Martin Tesing (2.v.r.) und Cora Zimmermann, Geschäftsbereichsleiterin der Akademie Schloss Raesfeld (m.) | Foto: MHKBD, franklin berger fotografie/video

Im Rahmen ihrer Sommertour besuchte Bauministerin Ina Scharrenbach die Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld. Kernstück des Besuches war eine Führung durch die Vorburg von Schloss Raesfeld, darunter die Besichtigung der Lehrwerkstätten der Akademie.

In Begleitung des Raesfelder Bürgermeisters Martin Tesing ließ sich Ministerin Scharrenbach von Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer Münster, WHKT-Hauptgeschäftsführer Dr. Florian Hartmann und Dipl.-Ing. Cora Zimmermann, Geschäftsbereichsleiterin Denkmalpflege, Handwerkskultur und Bau- und Energietechnik der Akademie Schloss Raesfeld die eindrucksvollen Räumlichkeiten des historischen Wasserschlosses zeigen.

Die Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld ist deutschlandweit führend in der Fortbildung von Restauratorinnen und Restauratoren sowie Sachverständigen im Handwerk. Die für acht Handwerksberufe angebotene Fortbildung »Geprüfte:r Restaurator:in im Handwerk« schließt nach neuer Prüfungsordnung künftig mit dem zusätzlichen Titel »Master Professional für Restaurierung im Handwerk« ab. In diesem Jahr startete dazu der erste Lehrgang mit 34 Teilnehmenden.

Die Akademie Schloss Raesfeld ist eine gemeinsame Weiterbildungseinrichtung der nordrhein-westfälischen Handwerksorganisationen.

www.akademie-des-handwerks.de

Stellungnahme:

Änderungen des Landesentwicklungsplans für den Ausbau der Erneuerbaren Energien

Im Juni wurden die Änderungen des Landesentwicklungsplans zum beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien beschlossen.

Der WHKT begrüßt die vorgesehenen Änderungen. Beispielsweise schafft die Möglichkeit zur Umverteilung der Flächenziele zwischen den sechs Planungsregionen mehr Flexibilität. Um die ohnehin bestehende Flächenkonkurrenz nicht zu verstärken, ist in Industrie- und Gewerbegebieten die Windenergienutzung explizit nur als arrondierende und den anderen gewerblichen und industriellen Nutzungen untergeordnete Nutzung vorgesehen. Eine vergleichbare untergeordnete Nutzung ist für Freiflächen-Solaranlagen im Siedlungsraum vorgesehen, wobei die Nutzung andere gewerbliche Nutzungen nicht beschränken darf.

Die gesamte Stellungnahme ist unter www.whkt.de/positionen nachzulesen.

Gemeinsam für ein starkes Handwerk:

Spitze der Handwerkskammer Dortmund empfängt neuen WHKT-Hauptgeschäftsführer

Berthold Schröder, Präsident der HWK Dortmund, WHKT-Hauptgeschäftsführer Dr. Florian Hartmann und Carsten Harder, Hauptgeschäftsführer der HWK Dortmund (v.l.n.r.) | Foto: HWK Dortmund

»Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Dr. Hartmann. Mit ihm gewinnen wir eine erfahrene und engagierte Führungspersönlichkeit. Gemeinsam werden wir uns für die Belange der Handwerkerinnen und Handwerker in NRW einsetzen.« Mit diesen Worten empfing Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer (HWK) Dortmund und des WHKT den neuen WHKT-Hauptgeschäftsführer Dr. Florian Hartmann zu seinem Antrittsbesuch in Dortmund, bei dem er sich mit dem HWK-Hauptgeschäftsführer Carsten Harder und dem Kammerpräsidenten zu aktuellen Themenfeldern austauschte.

Dr. Florian Hartmann bedankte sich für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. »Das nordrhein-westfälische Handwerk mit seinen 190.000 Betrieben und seinen 1,1 Millionen Beschäftigten ist ein bedeutender Wirtschaftsbereich, steht aber auch gleichzeitig vor großen Herausforderungen, die wir gemeinsam anpacken müssen. Ich freue mich auf die Aufgaben, die jetzt auf mich warten.«

Mit seinem Besuch in Dortmund setzte Dr. Hartmann seine Reihe der Antrittsbesuche innerhalb und außerhalb der Kammerorganisation fort, mit denen er bereits in seiner ersten Arbeitswoche als WHKT-Hauptgeschäftsführer begonnen hat.

Europa:

Vorschlag zur Beschränkung von PFAS auch für Handwerksbetriebe von Bedeutung

Noch bis zum 25. September 2023 konsultiert die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) interessierte Kreise zum Vorschlag, PFAS zu beschränken. PFAS steht für per- und polyfluorierte Chemikalien. Die Stoffgruppe, auch als Ewigkeitschemikalien bezeichnet, umfasst Schätzungen zufolge mehr als 10.000 verschiedene Stoffe. PFAS sind stabil und langlebig. Das macht sie einerseits interessant. Sie haben beispielweise wasser-, fett- und schmutzabweisende Eigenschaften und sind entsprechend vielseitig einsetzbar. Andererseits kann ihr Eintrag in die Umwelt erhebliche Probleme verursachen.

Eine Beschränkung von PFAS würde deren Verbot bedeuten, zum Teil mit Übergangsfristen und Ausnahmen. Der Ansatz, eine solch große und diverse Stoffgruppe im Rahmen von REACH zu beschränken, ist neu. Und er ist hoch problematisch – sowohl inhaltlich als auch systematisch. PFAS sind weit verbreitet. Sie verbergen sich in Beschichtungen, Kältemitteln, in Dichtungen, Bauprodukten, Textilien, Reinigungsmitteln, Fotopapieren, Kabelummantelungen usw. Ein PFAS-Verbot wäre für Handwerksbetriebe von erheblicher Bedeutung. Es beträfe Handwerksleistungen unmittelbar und mittelbar über Störungen der Lieferketten.

Das PFAS-Verbot ist bisher ein Vorschlag. Die Europäische Chemikalienagentur sammelt Informationen zu Nutzungen und vor allem zu unverzichtbaren, nicht substituierbaren Nutzungen. Es zeigt sich, dass Zielkonflikte auftreten, weil PFAS auch für Anwendungen vonnöten sind, die politisch gewünscht sind, etwa die Herstellung von Halbleitern. Wahrscheinlich ist deswegen, dass die Beschränkung, die von der Europäischen Kommission beschlossen wird, am Ende nicht jegliche PFAS betreffen wird. Trotzdem ist Vorsicht geboten. Handwerksbetriebe sollten ihre Betroffenheit prüfen.

Die ECHA bittet Unternehmen um Rückmeldung zu ihren Verwendungen. Der Fragebogen ist jedoch für die meisten Handwerksbetriebe kaum tauglich (https://comments.echa.europa.eu/comments_cms/AnnexXVRestrictionDossier.aspx?RObjectId=0b0236e1885e69de). Fragen und Hinweise gerne an jeanine.bucherer[ ät ]whkt.de.

Anerkennungsberatung unterstützt die KMU-Fachkräftesicherung:

Große Nachfrage nach digitaler Anerkennungsberatung

Die Einwanderung ausländischer Fachkräfte gilt für KMU als hoffnungsvolle neue Säule der Fachkräftesicherung. Auf Basis erster Pilotprojekte und Initiativen werden Erfahrungen gesammelt und es entstehen neue Netzwerke und Kontakte. Es zeigt sich: Der Prozess ist äußerst komplex, zeitaufwendig und erfordert begleitende Expertinnen und Experten. Ein zentraler Baustein des gesamten Prozesses ist die Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen. Damit dies bestmöglich gelingt, ist eine gute Vorbereitung und Begleitung unerlässlich. Auch Fachkräfte, die bereits in Deutschland leben und arbeiten, benötigen Beratung, um ihre Berufsabschlüsse transparent zu machen. Von einer Anerkennung profitieren damit nicht nur die Fachkräfte selbst, sondern auch die jeweiligen Betriebe.

Im Handwerk sind bekanntermaßen die Handwerkskammern die zuständigen Stellen, bei denen berufliche Anerkennungsverfahren eingereicht werden müssen. Um einen bestmöglichen Ablauf dieser Verfahren sicherzustellen, stehen die Expertinnen und Experten des bundesweiten Förderprogramms IQ (Integration durch Qualifizierung) Ratsuchenden und Beratenden in allen Berufsfeldern unterstützend zur Seite.

In NRW hat der WHKT im Rahmen des Förderprogramms IQ eine digitale Plattform unter www.anerkennungsberatung-iq.de entwickelt. Über die Plattform sind nicht nur die IQ Expertenteams in ganz NRW zu erreichen, es findet auch eine persönliche Beratung darüber statt. Neben NRW haben sich bereits fünf weitere Bundesländer der Plattform angeschlossen und nutzen diese für ihre IQ Anerkennungsberatung: Baden-Württemberg, Brandenburg, Berlin, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz. Insgesamt gibt es damit 34 Beratungsstellen mit 165 registrierten Beraterinnen und Beratern, die auf diese Weise erreichbar sind.

Der Ausbau von www.anerkennungsberatung-iq.de im Jahr 2023 hat dazu geführt, dass bis Ende Juli bundesweit 9.770 Erstberatungen stattgefunden haben – davon 4.665 in NRW. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2022 haben sich in NRW 7.970 Ratsuchende über die Plattform angemeldet. Die Bedeutung des digitalen Services für die berufliche Anerkennung wird zusätzlich deutlich, betrachtet man die Monate Mai bis Juli. 3.569 Ratsuchende haben sich in diesen Monaten in NRW auf dem Portal angemeldet – knapp 40 Anfragen pro Tag, bundesweit ca. 90 Personen täglich. Tendenz steigend: In der ersten Augustwoche waren es täglich bereits 115 Online-Anmeldungen zur Beratung.

Von den Personen, die dieses Jahr über das Portal von den IQ Teams beraten wurden, stammen 37,3% aus der Ukraine, gefolgt von Ratsuchenden aus Syrien mit 5,4%, der Türkei mit 5% und dem Iran mit 3,2%.

Der Bedarf, berufliche Kompetenzen in Deutschland anerkennen zu lassen und sich hierzu beraten zu lassen, ist entsprechend groß. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, kooperieren die ca. 22 IQ Beratenden in NRW erfolgreich mit der Regionaldirektion in NRW der Bundesagentur für Arbeit sowie einigen Arbeitsagenturen vor Ort und auf Landesebene mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen.

Hintergrundinformationen und Kontakte zum Förderprogramm IQ in NRW sowie den neun IQ Beratungsstellen vor Ort: www.iq-nrw-west.de oder www.anerkennungsberatung-iq.de.

Das Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung (IQ)« zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen ausländischer Herkunft ab. Das Regionale Integrationsnetzwerk IQ NRW – West wird im Rahmen des Förderprogramms »Integration durch Qualifizierung (IQ)« durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge administriert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Bundesagentur für Arbeit.

Bewerbung ab sofort möglich:

Innovationspreis Handwerk NRW 2023

Ab sofort und bis zum 08.10.2023 können sich Handwerksbetriebe, die in der Handwerksrolle einer Handwerkskammer in Nordrhein-Westfalen eingetragen sind, um den »Innovationspreis Handwerk NRW« bewerben.

Um Innovationen von Handwerksbetrieben exemplarisch hervorzuheben, vergibt das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen alle zwei Jahre – in diesem Jahr zum dritten Mal – den »Innovationspreis Handwerk NRW«.

Der mit jeweils 10.000 Euro dotierte Preis wird an ein Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitenden und an ein Unternehmen mit mindestens zehn Mitarbeitenden vergeben. Zusätzlich wird in diesem Jahr ein Sonderpreis für Innovationen in den Bereichen Energieeinsparung und Klimaschutz ausgelobt. Innovationen können sowohl technologische Neuerungen als auch neue Verfahren und Lösungsstrategien für sämtliche gesellschaftliche Bereiche sein.

WHKT-Präsident Berthold Schröder: »Handwerksbetriebe sind Impulsgeber für innovative Techniken und Lösungen. Das wird im Alltag jedoch oft nicht deutlich genug kommuniziert. Handwerkerinnen und Handwerker haben eine große Nähe zum Kunden und können darum Lösungen liefern, die nahe an der Praxis sind. Oft bringt das nicht nur einen einzelnen Betrieb weiter, sondern auch die ganze Branche oder andere Wirtschaftsbereiche. Der Innovationspreis Handwerk soll diese Innovationskraft würdigen und transparenter machen, damit junge Leute sehen, welche Chancen das Handwerk ihnen bietet. Ich kann jedem Betrieb, der die Kriterien erfüllt, nur empfehlen, diese Chance zu nutzen und sich zu bewerben.«

Die Einreichung der Bewerbungsunterlagen erfolgt erstmals vollständig digital unter www.whkt.de/innovationspreis-handwerk. Über die Preisträgerinnen und Preisträger entscheidet eine Jury von Expertinnen und Experten, die vom Wirtschaftsministerium NRW gemeinsam mit dem Westdeutschen Handwerkskammertag berufen wird. Die Preisverleihung findet am 01. Dezember 2023 statt.

Anmeldung und Teilnahmebedingungen unter www.whkt.de/innovationspreis-handwerk.

MobilityHub Handwerk NRW:

Betriebliches Mobilitätsmanagement in Kommunen und Handwerksbetrieben

Am 27.07.2023 hat sich das Zukunftsnetz Mobilität NRW in Form der drei Koordinierungsstellen (Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR (VRR), Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) und Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL)) mit dem MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen beim VRR in Gelsenkirchen getroffen.

Ziel des Treffens war die Intensivierung der Zusammenarbeit in Bezug auf das wichtige Thema »Betriebliches Mobilitätsmanagement in Kommunen und Handwerksbetrieben«. Erfolgreich wurden Ideen für gemeinsame Angebote und Aktivitäten entwickelt.

Neue Artikel online:

Blog zum Thema »Nachhaltige Mobilität im Handwerk«

Unter der Rubrik »Blog« auf der Webseite des »MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen« wurden in den vergangenen vier Wochen zwei neue Artikel veröffentlicht. Hier finden Sie den Link zum Blog: www.mobilityhub-handwerk.de/blog

Im ersten der beiden neuen Blogartikel wird der Tischlereibetrieb »Up Wood« von Karin Oberschelp aus Aachen vorgestellt. Die sympathische und innovative Tischlermeisterin nutzt seit dem Jahr 2020 innerhalb ihres Arbeitsalltags ein dreirädriges Lastenrad und möchte es nicht mehr missen! Link zum Artikel: www.mobilityhub-handwerk.de/blog/blogeintraege/oberschelp

Im Fokus des zweiten neuen Blogartikels steht der Schornsteinfegermeister und Gebäudeenergieberater (HWK) Walter Lange aus Düsseldorf. Er schaffte sich sein erstes Lastenrad bereits vor 15 Jahren an, zunächst angedacht für den privaten Gebrauch. Schnell stellte er jedoch fest, dass sich das umweltfreundliche Verkehrsmittel auch wunderbar für die Arbeit eignet. Seitdem ist das Lastenrad aus seinem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken! Link zum Artikel: www.mobilityhub-handwerk.de/blog/blogeintraege/schornsteinfeger-lange

INNOVATIVE HANDWERKSBETRIEBE IN NRW:

Best Practice-Betriebe zeigen, wie Fachkräftegewinnung, nachhaltige Geschäftsmodelle und der Einsatz neuer Technologien erfolgreich sind

Der Innovationsdialog Handwerk in NRW identifiziert Herausforderungen und wichtige Entwicklungen für die Zukunft des Handwerks in Nordrhein-Westfalen. Hieraus werden Impulse für die Verwaltung, für Betriebe und die Politik abgeleitet, wobei bestehende innovative Modelle und Betriebe als Referenzpunkte dienen. Sie sind die Vorbilder dafür, wie gute Ideen in innovativen Lösungen münden.

Sechs neue Reportagen über Best Practice-Betriebe wurden nun auf der Webseite des Projektes veröffentlicht. Sie zeigen verschiedene Ansätze, wie Handwerksbetriebe sich für die Zukunft aufstellen und Herausforderungen meistern. Insbesondere für die Fachkräftesicherung sind innovative Lösungen gefragt, was Stuck Belz aus Bonn vormacht: Dank ihrer Strategie zur Nachwuchsgewinnung sind alle Ausbildungsplätze jedes Jahr besetzt. Weiterhin können Auszubildende im digitalisierten Betrieb mit Stuckleisten aus dem 3D-Drucker arbeiten. Zwei Elektrotechnikbetriebe berichten, wie sie Fachkräfte gewinnen und halten: Die Elcotech GmbH aus Lünen setzt sich für die Einwanderung von Elektrikerinnen und Elektrikern aus Drittstaaten und die Anerkennung deren ausländischer Qualifikationen ein. Elektro Ohligschläger aus Würselen wurde für seine Nachwuchsarbeit, welche insbesondere Menschen mit Zuwanderungsgeschichte fördert und sie so zu Bestleistungen motiviert, ausgezeichnet.

Diese wird bei der Tischlerei Fuhrmann aus Marienmünster schon seit über 30 Jahren vorgelebt. Nicht nachhaltige Aufträge werden abgelehnt und es werden ausschließlich Naturmaterialien genutzt. Auch die Steinbildhauerei Vincent aus Wetter arbeitet nur mit Natursteinen aus Europa, um mit Hilfe einer Short-Distance-Economy die verschiedenen Nachhaltigkeitsaspekte in den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Soziales für seine Kundschaft sichtbar zu machen. Der Betrieb ist das bislang kleinste Unternehmen mit einem zertifizierten Nachhaltigkeitsmanagementsystem. Größer geht es beim SHK-Betrieb Josef Küpper & Söhne zu, der in Meckenheim die bundesweit erste Gewerbeimmobilie mit nachhaltig erzeugtem Wasserstoff realisiert hat und so weitgehend CO2-neutral wirtschaften kann. 

In den nächsten beiden Monaten stellt der Innovationsdialog weitere Best Practice-Betriebe aus NRW auf seinen Kanälen vor. Die vollständigen Reportagen stehen unter www.innovationsdialog-handwerk.nrw/best-practice online. Hier sind auch die Kontaktdaten des Projektteams zu finden, welches sich über Vorschläge für weitere besonders innovative Handwerksbetriebe freut.

Der Innovationsdialog Handwerk in NRW wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Neu erschienen:

Kurzfilm zum 9. Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW ist online

In diesem Jahr fand der »Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW« – mittlerweile zum neunten Mal – unter Teilnahme u.a. von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur im Festzelt auf Schloss Raesfeld statt.

Einen guten Eindruck vom Treffpunkt Ehrenamt vermittelt das aktuell erschienene Video, das unter www.ehrenamt-handwerk-nrw.de/start/9-treffpunkt-ehrenamt-2023 abrufbar ist.

Der neunte »Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW« wurde vom Westdeutschen Handwerkskammertag veranstaltet und durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Die Pressemitteilung vom 19.06.2023 zur Veranstaltung ist unter www.whkt.de/presse abrufbar.

ANERKENNUNGSZUSCHUSS UND QUALIFIZIERUNGSFÖRDERUNG VERLÄNGERT:

Die digitale Antragstellung wird zur Regel

Der Anerkennungszuschuss und die Qualifizierungsförderung für Menschen mit ausländischen Berufsabschlüssen wurden seitens des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) um ein weiteres Jahr bis Ende Juni 2023 verlängert.

Im letzten Jahr wurde die digitale Antragstellung erprobt. Einige Beratungsstellen nahmen bundesweit an der Erprobung teil. Eine dieser Beratungsstellen war die Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung des Westdeutschen Handwerkskammertages (IQ NRW Digitale Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung (DAQ)).

In der neuen Förderphase für den Anerkennungszuschuss im kommenden Jahr sollen alle Beratungsstellen bundesweit die Möglichkeit erhalten, sich an der digitalen Antragstellung zu beteiligen. Bevor diese Öffnung stattfindet, soll die digitale Antragstellung überarbeitet werden. Aktuell gab es auf Initiative des Teams der Anerkennungsberatung ein Treffen mit der Förderstelle (Forschungsinstitut betriebliche Bildung, f-bb) zum Erfahrungsaustausch.

Die Digitalisierung des Antrags bringt zweifellos Vorteile für alle Beteiligten. Bei der Weiterentwicklung der Plattform wurden Feedbacks zur digitalen Antragstellung analysiert und Ideen zur Optimierung erörtert. Die Expertise des WHKT-Beratungsteams in Bezug auf eigene Digitalisierungsprozesse erwies sich hierbei als besonders nützlich.

Wissenswertes zur Förderung:
Der Anerkennungszuschuss gewährt max. 600 Euro für das Verfahren und ermöglicht die Beantragung von bis zu 1.200 Euro für die Qualifikationsanalyse. Für die Einreichung des Antrags ist die Bestätigung einer Beratungsstelle notwendig. Der Qualifizierungszuschuss wird eigenständig beantragt. Er kann bislang noch nicht digital gestellt werden. Die Höhe der Förderung beträgt bis zu 3.000 Euro. Beide Förderinstrumente berücksichtigen das Einkommen bei der Bewilligung.

NRW-UK Stipendienprogramm »nrw:exchange«:

Landesregierung fördert Praktika im Vereinigten Königreich für Auszubildende

Auszubildende im Handwerk können für mindestens einwöchige und in der Regel bis zu vierwöchige Betriebs- oder Berufsschulpraktika in Großbritannien Einzelstipendien erhalten. Insgesamt stehen ca. 50 Stipendien bis Ende Mai 2024 aus dem Landeshaushalt zur Verfügung. WHKT-Hauptgeschäftsführer Dr. Florian Hartmann: »Die nrw:exchange-Stipendien bieten Auszubildenden eine hervorragende Gelegenheit, durch einen Aufenthalt in Großbritannien ihre sprachlichen und beruflichen Kompetenzen zu erweitern. Ich lege dieses Angebot des Landes NRW unseren Handwerksunternehmen in NRW sehr ans Herz.«

Gefördert werden die Kosten für die Fahrt, den Aufenthalt, die Versicherung und das Visum sowie die Teilnahme an digitalen Vorbereitungsveranstaltungen. Auszubildende mit Förderbedarf können auslandsbedingte Mehrkosten erstattet bekommen.

»Berufliche Aufenthalte von jungen Menschen im Ausland können eine große Bereicherung sein. Sie erweitern die beruflichen und persönlichen Kompetenzen und sorgen nicht zuletzt für oft unvergessliche Erfahrungen. Auch Betriebe gewinnen, und zwar gewachsene und motivierte Fachkräfte, die auch neue Impulse einbringen können. Die Steigerung der Attraktivität der beruflichen Ausbildung ist ein wichtiges Ziel der Fachkräfteoffensive NRW. Auslandspraktika leisten dazu zweifelsohne einen Beitrag. Daher werbe ich ausdrücklich dafür, dass die Ausbildungsbetriebe ihre Auszubildenden unterstützen, diesen wichtigen Schritt auch zu gehen und gehen zu können«, so Arbeitsminister Karl-Josef Laumann.

Außenwirtschaft:

Unternehmerreise Niederlande: Wasserstoff in der Industrie und in Gebäuden

Die Niederlande haben sich perspektivisch zum Ziel gesetzt, eine Vorreiterrolle bei »Grünem Wasserstoff« einzunehmen. Die Wasserstofftechnologie hat das Potenzial, das wichtigste Exportprodukt der Niederlande zu werden. Es werden vielfältige Anwendungen im Einsatz von Wasserstoff entwickelt und bereits in der Praxis getestet. Dies gilt für Anwendungsmöglichkeiten für industrielle Prozesse, für den Mobilitätssektor und im Gebäudewesen.

Seit dem niederländischen Beschluss zum Gasausstieg 2018 gibt es einen hohen Bedarf an Umrüstung von Gebäuden auf klimaneutrale Stromversorgung und Heizsysteme. Es müssen noch tausende Wohnungen und ganze Stadtviertel umgerüstet und renoviert werden. Neben dem Einsatz von Photovoltaik und Wärmepumpen wird Wasserstoff in Pilotprojekten als alternativer Energieträger in Gebäuden hochgeschätzt und bereits genutzt.

Die Nutzung von Wasserstoff als Energieträger in Gebäuden steht in Deutschland (noch) nicht so sehr im Fokus. Umso interessanter ist der Blick ins Nachbarland, um Pilotprojekte und Beispiele kennen zu lernen. NRW-Betriebe mit technologischen Lösungen und/oder Erfahrungen bei der Projektumsetzung und Installation stoßen in den Niederlanden auf reges Interesse.

Die Unternehmerreise vom 10.–11. Oktober 2023 führt zur Cleantech-Regio Apeldoorn, zum Wasserstoff-Demohaus und Schulungszentrum »Hydrogen Experience Centre« sowie anderen Pilotprojekten und schließt ab mit einem Besuch der Energiefachmesse mit den Dutch Hydrogen Days in Den Bosch.

Weitere Informationen und Anmeldung: www.handwerk-international.net/veranstaltungen-nrw-hwi

Beratung für Ihre Auslandstätigkeit erhalten Unternehmen bei den Außenwirtschaftsberaterinnen und -beratern der Handwerkskammern und Fachverbände: www.handwerk-international.net/ansprechpartner