WHKT-REPORT – AUSGABE 06/2024

Liebe Leserinnen und Leser,

im Bildungsbereich bewegt das Handwerk seit Monaten die rechtliche Verankerung der berufsabschlussbezogenen Validierung von informell und non-formal erworbenen Kompetenzen im Berufsbildungsgesetz. Mit der Verabschiedung des Berufsbildungsvalidierungs- und digitalisierungsgesetzes (BVaDiG) am 14. Juni 2024 durch den Bundestag ist die wichtigste Forderung des Handwerks, die Einführung einer Altersgrenze von 25 Jahren als Zugangsvoraussetzung, erfüllt. Die Kammern befassen sich nun intensiv mit der Umsetzung von Validierungsverfahren ab dem Jahr 2025.

Auf Landesebene hat die Enquete-Kommission »Chancengleichheit in der Bildung« ihre erste Anhörung zum Thema »Chancengleichheit und berufliche Bildung« gestartet und fragt mehrere Experten aus den Handwerkskammern an, so dass der WHKT eine gemeinsame Stellungnahme für den Landtag vorbereitet hat.

Auch das »kreative Denken« steht auf der bildungspolitischen Agenda, weil die zusätzliche Auswertung von PISA 2022 wie geplant am 18. Juni 2024 veröffentlicht wurde.

Für mehr Details zu diesen und reichlich anderen Themen empfehlen wir Ihnen die nachfolgenden Artikel unseres Reports.


Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Florian Hartmann, Geschäftsführer Andreas Oehme

Änderung des Berufsbildungsgesetzes (BBiG):

Bundestag beschließt Rechtsanspruch auf Validierungsverfahren ab 2025

Angefangen hatte alles mit einer gegenseitigen Selbstverpflichtung Deutschlands und aller anderen EU-Mitgliedsstaaten im Jahr 2012, passend zum nationalen Bildungssystem ein Validierungssystem einzuführen. Um ein Parallelsystem zu verhindern und die Stellen, die für die Vergabe von Berufsabschlüssen zuständig sind, für diese Aufgabe vorzubereiten, gibt es seit knapp 9 Jahren das BMBF-geförderte Projekt ValiKom, an dem sich 32 Kammern wirtschaftsbereichübergreifend beteiligten. Seit 2018 gab es bislang über 3.000 Validierungsverfahren in dem Projekt, knapp 850 davon im Handwerk.

Die Bundesländer und die Akteure der Berufsbildung haben einvernehmlich eine Altersgrenze von 25 Jahren als Zulassungsvoraussetzung gefordert, die im Gesetzesvorschlag der Bundesregierung nicht enthalten war. Mit der Verabschiedung im Bundestag ist die Altersgrenze nun als zusätzliche Zulassungsvoraussetzung eingeführt.

Damit ist die Validierung ein Instrument für Erwachsene und keine Konkurrenz zur Dualen Ausbildung. Allen Akteuren ist es wichtig, die Duale Ausbildung und Höhere Berufsbildung weiter zu stärken. Die Validierung zielt auf eine spezielle Zielgruppe mit Berufserfahrungen in einem Beruf, den sie selbst nicht formal erlernt haben, aber weitgehend oder vollständig beherrschen. Über die Validierung, die mit einer Aussage zur »Vergleichbarkeit« endet, können Personen auch in das formale Bildungssystem mit seinen Regelabschlüssen in der Aus- und Fortbildung geführt werden, das sind die Erkenntnisse des Projekts ValiKom. Für Arbeitsgeber und für Arbeitnehmer ist das Instrument gleichermaßen interessant, wie die wissenschaftliche Begleitung des Projekts, das Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk an der Universität zu Köln, analysiert hat. Arbeitgeber können es zur Wertschätzung und Anerkennung der Leistungen sowie zur Mitarbeiterbindung ihrer Beschäftigten nutzen. Für Arbeitnehmer ist es ein Instrument zur Persönlichkeitsentwicklung und ein wichtiger Türöffner zur fachlichen Weiterentwicklung.

Die Handwerkskammern stimmen sich derzeit bundesweit ab und bereiten sich auf die Umsetzung vor. Der WHKT erwartet die Zustimmung des Bundesrates im Juli, ebenso wie eine Bundesverordnung, die ein paar mehr Details als Vorgaben zur praktischen Ausgestaltung der Validierungsverfahren macht.

Bildungsexpertise der Handwerkskammern gefragt:

Enquete-Kommission »Chancengleichheit in der Bildung« mit erster schriftlicher Anhörung zur Berufsbildung

Mehrere Personen aus der Handwerkskammerorganisation wurden als Experten zur schriftlichen Anhörung der Enquete-Kommission eingeladen, um 18 Fragen zu beantworten. Der WHKT hat dies koordiniert und im Sinne der Handwerkskammern auf der einen Seite und im Sinne der Leserinnen und Leser der Expertise auf der anderen Seite eine gemeinsame Stellungnahme erarbeitet.

Die Fragen zur Berufsbildung bezogen sich auf große und wichtige Themenbereiche, so unter anderem auf die berufliche Orientierung und Berufsvorbereitung, den Übergangssektor Schule – Berufe, Ausbildungsvertragslösungen, Durchlässigkeit zwischen akademischer und beruflicher Bildung, Integration von Zugewanderten und Geflüchteten, Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung sowie die Chancengleichheit.

Die 18-seitigen Ausführungen werden in Kürze auf der Webseite des WHKT unter www.whkt.de/positionen veröffentlicht.

Integrationspreis Handwerk NRW 2024:

Handwerkskammern in NRW zeichnen mit Unterstützung von Integrationsministerin Josefine Paul Betriebe für Integrationsleistungen aus

WHKT-Präsident Berthold Schröder, Norbert Baumgart, Stefan Baumgart, Frau Baumgart, Ministerin Josefine Paul (v.l.n.r.)

Anlässlich des 12. Deutschen Diversity-Tags (DDT) haben die Handwerkskammern in NRW gemeinsam mit dem Westdeutschen Handwerkskammertag (WHKT) und NRW-Integrationsministerin Josefine Paul insgesamt sieben Handwerksbetriebe in NRW für ihre Integrationsleistungen ausgezeichnet.

Die Auswahl der Betriebe erfolgte durch die jeweilige Handwerkskammer. Neben einer von Ministerin Paul und den Kammerpräsidenten unterzeichneten Urkunde wurden die Betriebe mit einer jeweils mit 500 Euro dotierten Prämie ausgezeichnet. In Aachen und Dortmund hat Frau Ministerin Paul die Auszeichnung persönlich mit den beiden Handwerkskammerpräsidenten Marco Herwatz und Berthold Schröder überreicht. Metallbaumeister Michael Hammers von der Schmiede Aachen erhielt im Aachener Rathaus die Auszeichnung. In Dortmund ging der diesjährige Integrationspreis Handwerk an Boots- und Schiffbaumeister Stefan Baumgart von der Bootswerft Baumgart.

Die Videobotschaft anlässlich des Integrationspreises Handwerk NRW 2024 von Ministerin Paul ist hier zu finden: https://youtu.be/4G1Pr965chU?feature=shared

Die Pressemeldung zum Integrationspreis Handwerk NRW mit weiterführenden Informationen und Bildmaterial ist hier zu finden.

Abbau von Berichtspflichten:

Initiative von Staatskanzlei und MWIKE

Handwerksbetriebe haben in ihrem betrieblichen Alltag regelmäßig bürokratische Herausforderungen zu meistern. Umso erfreulicher ist es, dass auf Initiative der Staatskanzlei und des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIKE) im Mai eine Verbändeanhörung zu einer möglichen Beschränkung, Reduzierung oder Abschaffung von Berichtspflichten der Wirtschaft gegenüber Landesbehörden durchgeführt wurde, mit dem Ziel, konkrete Vorschläge aus Landes-, Bundes- und EU-Recht zu sammeln. In einem ersten Katalog hat das NRW-Handwerk einige, nicht abschließende Vorschläge gesammelt. Der Katalog soll als ein erster Aufschlag zur Fortführung des Dialogs zur Entbürokratisierung verstanden werden.

Die gesamte Stellungnahme ist zu finden unter www.whkt.de/positionen.

10. Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW:

NRW-Ministerin Josefine Paul ehrt ehrenamtlich engagierte Handwerkerinnen und Handwerker

Josefine Paul, Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen; Janine Kirchmair; Werner Witt; André Quakernack; Christian Schulenkorf; Paulina Pruscini; Dipl.-Ing. Ursula Mindermann; Maik Hensel; Berthold Schröder, WHKT-Präsident | Foto: WHKT/RG

Auf Einladung des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT) sowie mit Unterstützung der Landesregierung Nordrhein-Westfalen haben Handwerkerinnen und Handwerker im Rahmen des Treffpunkt Ehrenamt am 07.06.2024 auf Schloss Raesfeld wieder eindrucksvoll gezeigt, wie und warum sie sich sozial und gesellschaftlich für andere einsetzen und was es heißt, freiwillig für andere Verantwortung zu übernehmen.

Eine besondere Auszeichnung erhielt Friseurmeisterin Petra Geldermann aus Reken. Sie ist Mitglied der Barber Angels Brotherhood e. V., die Obdachlosen und Bedürftigen nicht nur kostenfrei die Haare schneidet, sondern ihnen damit vor allem auch Selbstbewusstsein und ein wertvolles Stück Würde zurückgibt. Dieses Engagement hat die Landesregierung Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr mit dem Ehrenamtspreis Handwerk NRW 2024 ausgezeichnet.

Für den Treffpunkt Ehrenamt des Handwerks NRW haben die sieben NRW-Handwerkskammern auch in diesem Jahr wieder Persönlichkeiten in ihren Kammerbezirken identifiziert, die mit ihrem Ehrenamt Herausragendes leisten. Im Gespräch mit Ministerin Paul und WHKT-Präsident Schröder nahmen diese auf der Bühne Platz und beantworteten nicht nur die Fragen von Moderatorin Michaela Padberg (WDR), sondern zeigten vor allem, welchen Wert ihre freiwillige Bereitschaft hat und mit welcher Leidenschaft sie diese ausüben.

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Treffpunkt Ehrenamt waren in diesem Jahr neben über 100 geladenen Gästen aus Handwerk und Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft auch Ehrenamtliche aus dem Kreis Borken zu Gast: eine Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Raesfeld sowie Mitglieder des NABU Borken.

Die Pressemeldung zur Veranstaltung mit weiterführenden Informationen ist hier zu finden.

Im Vorfeld der Europawahl:

Europadialog für ein starkes Handwerk in der EU

Foto: Arne Schröder/Handwerkskammer zu Köln

Was bedeuten auf EU-Ebene getroffene Entscheidungen für Handwerksbetriebe? Und was erwarten die Betriebe von Europa? Diesen und weiteren Fragen widmete sich der Europadialog »Für ein starkes Handwerk in der EU« am 29.05.2024, veranstaltet vom Westdeutschen Handwerkskammertag in Kooperation mit der Handwerkskammer zu Köln.

WHKT-Präsident Berthold Schröder und HWK-Präsident Hans Peter Wollseifer diskutierten auf dem Podium mit vier Mitgliedern des Europaparlaments: Daniel Freund (Grüne/Greens), Moritz Körner (FDP/ALDE), Birgit Sippel (SPD/S&D) und Axel Voss (CDU/EVP). Moderatorin Kathrin Post-Isenberg sorgte dafür, dass handwerkspolitische Anliegen im Fokus standen.

Zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer nutzten die Gelegenheit, sich aus erster Hand zu informieren. Die Diskussion zeigte deutlich, wo in Betrieben der Schuh drückt: Bürokratielasten waren das beherrschende Thema. Tim Krögel, Leiter der EU-Vertretung des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), appellierte in seinem Impuls, die kommenden Monate zu nutzen, um konkrete, pragmatische Lösungen für den Umgang mit Berichtspflichten zu finden – bevor diese bei den Betrieben ankommen. Als positives Beispiel nannte er das europäische Datengesetz, welches eine für Handwerksbetriebe wichtige Weichenstellung zum Datenzugang getroffen habe.

Alle Beteiligten warben eindringlich für eine breite Wahlbeteiligung. WHKT-Präsident Schröder schloss sein Fazit mit einem Appell an Handwerkerinnen und Handwerker, die vielen positiven Aspekte Europas vor Augen zu haben und als Europa-Botschafter zu wirken.

Gründerinnen.Event.NRW – Vernetzen und Wachsen:

Verleihung der 2.000. Meistergründungsprämie

Ministerin Mona Neubaur lud Anfang Juni die Empfängerinnen der Meistergründungsprämie NRW zum Gründerinnen.Event.NRW ein, bei dem das Thema Gründung von Frauen im Fokus stand. Im Format eines Worldcafés sprachen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über verschiedene Themen rund um die Gründung. Neben der Finanzierung und der Vereinbarkeit von Gründung und Familie war auch die Vereinbarkeit von Schwangerschaft und Selbstständigkeit ein wichtiges Thema. Hierzu hatte die WHKT-Vollversammlung im vergangenen Herbst eine Position verabschiedet.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde der Bescheid über die 2.000. Meistergründungsprämie NRW an Sonja Terpoorten, Meisterin im Installateur- und Heizungsbauer-Handwerk, vergeben, welche im Sommer ihr eigenes Unternehmen gründen wird. Wir gratulieren ihr und wünschen ihr für den weiteren beruflichen Weg alles Gute.

Mit der Meistergründungsprämie unterstützt das Land Gründungen und Unternehmensnachfolgen im Handwerk. Die Antragstellung erfolgt über die LGH.

PISA:

Neuer Untersuchungsgegenstand – »Kreatives Denken«

In der Untersuchung PISA 2022 hatte man erstmals neben den mathematischen (Schwerpunkt), naturwissenschaftlichen und Lese-Kompetenzen auch das kreative Denken untersucht, da es zukünftig für die Anforderungen des Berufslebens und das lebenslange Lernen nach Ansicht der Wissenschaftler besonders auch solcher Kompetenzen bedarf.

Die am 18. Juni 2024 veröffentlichte Untersuchung auf Deutsch, die ein wenig zu den Hintergründen der Untersuchung berichtet und die Ergebnisse darstellt und erläutert, ist unter folgendem Link zu finden: www.pisa.tum.de.
 
Die Ergebnisse in Kürze:

  • Im kreativen Denken liegen die 15-Jährigen in Deutschland im OECD-Durchschnitt.
  • Die Hälfte der Schülerinnen und Schüler an Gymnasien und 14 % an nicht gymnasialen Schulen können als hochkreativ bezeichnet werden.
  • Die Bedeutung von Schule für kreative Leistungen lässt sich am ehesten an den sehr hohen Zusammenhängen mit den Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften ablesen. Erworbene Kompetenzen in diesen Bereichen unterstützen offenbar erheblich das kreative Denken.
  • Mädchen zeigen in allen OECD-Staaten höhere Kompetenzen im kreativen Denken als Jungen. Es besteht eine erhebliche Geschlechterdifferenz im kreativen Denken. Diese ist in Deutschland stärker ausgeprägt als im OECD-Durchschnitt.
  • Die Wissenschaftler vermuten, dass die höhere Lesekompetenz bei Mädchen zu diesem besseren Ergebnis führt.

Digitalisierung:

OZG-Änderungsgesetz beschlossen

Nachdem das Onlinezugangsgesetz (OZG) zum Ende des vorletzten Jahres ausgelaufen war, ließ sich das OZG-Änderungsgesetz aufgrund von Uneinigkeit zwischen Bund und Ländern wegen des fehlenden Finanzierungsplans auf sich warten. Nun haben sich Bund und Länder nach Einschaltung des Bund-Länder-Ausschusses einvernehmlich auf ein OZG 2.0 geeinigt, das nun sowohl im Bundesrat als auch im Bundestag beschlossen wurde. Das OZG 2.0 sieht unter anderem vor, dass die DeutschlandID (Weiterentwicklung der BundID) als zentrales Bürgerkonto für alle dienen soll und dass das Once-Only-Prinzip gesetzlich verankert wird. So können die nächsten Schritte in Sachen Verwaltungsdigitalisierung angegangen werden.

Hinweis: Das Servicekonto.NRW im Wirtschafts-Service-Portal wird zu Ende Juni abgeschaltet. Eine Authentifizierung ist künftig nur noch mit der BundID möglich.

MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen:

Betriebliches Mobilitätsmanagement im Fokus

Der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen lädt, gemeinsam mit dem Zukunftsnetz Mobilität NRW – Koordinierungsstelle Westfalen-Lippe in Paderborn angesiedelt beim Nahverkehr Westfalen-Lippe – und dem BEMO | IHK-Netzwerkbüro Betriebliche Mobilität NRW, am Mittwoch, den 28. August 2024, von 16:00 Uhr bis 18:30 Uhr, mit anschließendem Networking-Dinner, zur Veranstaltung »Voneinander lernen, miteinander gestalten – Betriebliches Mobilitätsmanagement in OWL« in die Bertelsmann-Stiftung nach Gütersloh ein. Veranstaltungsziel ist, am Thema »Betriebliches Mobilitätsmanagement (kurz: BMM)« interessierte regionale Kommunen, Unternehmen und Handwerksbetriebe sowie wichtige Akteure aus diesen drei Bereichen miteinander zu vernetzen. Anmeldung unter: https://forms.office.com/e/tFm1J1N3r4

Über das Thema »Kooperatives Mobilitätsmanagement« wurde auf der polisMOBILITY gesprochen, die am 22. und 23. Mai 2024 auf dem Kölner Messegelände stattfand. Der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen nahm am 22. Mai am Paneltalk »Gemeinsam für eine bessere Mobilität – Erfolgsmodell „kooperatives BMM“?« teil. Mit dem Zukunftsnetz Mobilität NRW, dem BEMO | IHK-Netzwerkbüro Betriebliche Mobilität NRW, dem ILS-Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung sowie der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Herne mbH diskutierte der MobilityHub Handwerk NRW, wie Mitarbeitende motiviert werden können, vom eigenen PKW bspw. auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad umzusteigen und wie ein »kooperatives Mobilitätsmanagement« Kommunen, Unternehmen und Handwerksbetriebe dabei unterstützen könnte, nachhaltige Mobilitätsmaßnahmen gemeinsam effizienter umzusetzen.

Das Projekt MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und wird vom Westdeutschen Handwerkskammertag durchgeführt.

WorldSkills Germany:

Deutsche Meisterschaft in der Disziplin Schweißen – junge Fachkräfte ab Geburtsjahr 2000 gesucht!

Alle zwei Jahre finden die Europameisterschaften der Berufe statt. Deutschland ist bei diesen internationalen Berufswettbewerben – den EuroSkills – auch in der Disziplin Schweißen vertreten. Um geeignete Kandidaten zu finden, die Deutschland auf der internationalen Bühne vertreten, werden im Vorfeld die Deutschen Meisterschaften durchgeführt.

Dieses Jahr findet die Deutsche Meisterschaft in der Disziplin Schweißen vom 13. bis 15. November 2024 in den Werkstätten der Handwerkskammer Frankfurt Rhein-Main (Schönstraße 21, 60327 Frankfurt) statt.

Die ersten drei Sieger der Deutschen Meisterschaft werden in das Nationalteam des »Skills 10 – Welding« berufen. Der Bundestrainer ermittelt bei weiteren Trainings unter diesen Mitgliedern des Nationalteams die geeignete Person für die nächste Europameisterschaft der Berufe, die EuroSkills Herning 2025 in Dänemark.

Weitere Informationen unter https://worldskillsgermany.com/termine/deutsche-meisterschaft-schweissen-2024/

Außenwirtschaftsberatung im Handwerk:

Umfang der Beratungen um 15 Prozent gestiegen

Der ZDH hat in seiner jüngsten Umfrage zur Entwicklung der Außenwirtschaftsberatung in Deutschland ermittelt, dass bürokratische Auflagen und Fachkräftemangel die außenwirtschaftlichen Aktivitäten der Handwerksunternehmen nach wie vor beeinträchtigen. Beratungsanfragen zur Gewinnung von ausländischen Fachkräften und Subunternehmen haben sich dementsprechend verdoppelt. 80 Prozent der Anfragen betreffen europäische Märkte und insbesondere die Nachbarländer.

Aufgrund der bürokratischen Hemmnisse gehören die Erbringung von Dienstleistungen im Ausland und die damit verbunden Melde- und Nachweispflichten zu den am meisten nachgefragten Beratungsthemen. Mit knapp 70 Prozent der Beratungen kommen ein Großteil der Anfragen aus den Bau- und Ausbaugewerken, danach kommen Betriebe aus dem Maschinen- und Anlagenbau und die Metallhandwerke mit 15 Prozent der Anfragen. Auch Kfz-Handwerk, Gesundheitshandwerk und Lebensmittelhandwerk fragen regelmäßig Beratungen nach. Wichtige Beratungsthemen sind der Einstieg ins Auslandsgeschäft (10 Prozent), die Leistungserbringung im Ausland (58 Prozent, vor allem Arbeits- und Sozialversicherungsrecht bei Entsendungen, Steuern sowie Gewerbe- und Handwerksrecht), Warenexport (18 Prozent) sowie weitere Fragen, wie die Anwerbung von Fachkräften und Subunternehmern aus dem Ausland (9 Prozent), die Teilnahme an Unternehmerreisen und Kooperationsbörsen im Ausland (4 Prozent), Vertragsgestaltung (3 Prozent) sowie Themen rund um Finanzierung und Förderung (2 Prozent).

Beratung für Ihre Auslandstätigkeit erhalten Unternehmen bei den Außenwirtschaftsberaterinnen und -beratern der Handwerkskammern und Fachverbände: www.handwerk-international.net/ansprechpartner