WHKT-REPORT – AUSGABE 06/2023

Übergangssektor an Berufskollegs verschlanken:

Mit mehr Praktika zu mehr Auszubildenden

Die Partner im Ausbildungskonsens Nordrhein-Westfalen sind sich einig: Es sind dauerhaft zu viele Jugendliche im schulischen Übergangssektor nach der allgemeinbildenden Schule. Ohne die internationalen Förderklassen befinden sich in der Ausbildungsvorbereitung und in den Bildungsgängen in der Berufsfachschule rund 43.000 Schülerinnen und Schüler im Übergangssektor, die durchschnittlich vier Jahre am Berufskolleg verbleiben. Nur 21 Prozent münden in die duale Ausbildung ein.

Alle Partner des Ausbildungskonsenses sehen hierin ein Potenzial, um mehr Jugendliche für eine duale Erstausbildung zu gewinnen. Gemeinsam wurde vereinbart, mehr Praktikumsplätze für diese Schülerinnen und Schüler einzuwerben, um Betrieben den Kontakt zu diesen Zielgruppen zu ermöglichen, die sie bisher kaum kennengelernt haben. Gerade Ausbildungsbetriebe sollen hiermit die Möglichkeit erhalten, für sofort oder zum Folgejahr potenzielle Auszubildende kennenzulernen oder möglicherweise junge Menschen als Arbeitskräfte zu gewinnen, die für eine Erstausbildung (noch) nicht in Frage kommen.

Gemeinsam wird man in den nächsten Wochen und Monaten in den Strukturen des Ausbildungskonsenses alle Akteure auf diese Zielsetzung hinweisen und Wege zu Praktikumsbetrieben in der Wirtschaft, den freien Berufen und den Verwaltungen verbessern, um das Ziel zu erreichen. Das Handwerk wird zunächst alle Handwerksorganisationen im Land über diese Zielsetzungen informieren, um danach mit einem gemeinsamen Verständnis mehr Betriebe für die verstärkte Bereitstellung von Praktikumsplätzen - dem Akquiseinstrument für Auszubildende im Handwerk schlechthin - zu motivieren.

Fachkräfte für NRW:

Arbeitsminister Laumann und Minister für Internationales Liminski empfangen zugewanderte Elektrofachkräfte und ihre Betriebe aus dem WHKT-Pilotprojekt im Bildungszentrum der Handwerkskammer Münster

Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (6.v.r.), Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien und Chef der Staatskanzlei, Nathanael Liminski (6.v.l.), Andreas Oehme, Geschäftsführer des WHKT (5.v.l.) sowie Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer Münster (5.v.r.) gemeinsam mit den zugewanderten Fachkräften sowie den Vertretern der Betriebe. | Foto: Andreas Buck

Die ersten Elektrohandwerker, die im Rahmen des Pilotprojekts »Fachkräfte für NRW: Elektronikerinnen und Elektroniker aus Jordanien und Ägypten« eingereist sind, haben nach erfolgreicher Anerkennung ihre Arbeit in Deutschland aufgenommen. Arbeitsminister Karl-Josef Laumann und der Minister für Internationales Nathanael Liminski haben die zugewanderten Fachkräfte und ihre Arbeitgeber am 28.06.2023 im Bildungszentrum der Handwerkskammer Münster getroffen.

Mit dem Ziel, gemeinsam mit Handwerksbetrieben aus Nordrhein-Westfalen die Verfahren und Möglichkeiten des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes von 2020 zu erproben, hat die Landesregierung das Pilotprojekt Anfang 2021 gestartet. Im Zuge des Projekts konnten wichtige Erfahrungen über Chancen, Herausforderungen und Best-Practices bei der Anwerbung von Fachkräften durch kleine und mittlere Unternehmen im Ausland gesammelt werden. In einem ersten Schritt werden nun sieben jordanische und drei ägyptische Elektrohandwerker eine Arbeit in einem Handwerksbetrieb in Nordrhein-Westfalen aufnehmen. Träger des Projekts ist der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT), der die Zuwanderer und ihre künftigen Arbeitgeber im komplizierten und komplexen Prozess der Fachkräftegewinnung begleitet und unterstützt hat.

Die ersten vier zugewanderten Fachkräfte haben nun ihre Arbeit in nordrhein-westfälischen Betrieben aufgenommen. Die Fachkräfte wurden mit Sprachkursen im Herkunftsland auf das Leben und Arbeiten in Deutschland vorbereitet und durch das Verfahren der Berufsanerkennung und Visaerteilung schrittweise gelotst. Nun sind sie mit dem Aufenthaltstitel »Fachkräfte zum Zwecke der Anerkennung ihrer im Ausland erworbenen Berufsqualifikation« (§16d Aufenthaltsgesetz) ausgestattet.

In den kommenden Wochen werden weitere Fachkräfte aus Jordanien und Ägypten (insgesamt 10) im Rahmen des Projekts einreisen. Gemeinsam mit den Betrieben organisiert das Projektteam des WHKT das gesellschaftliche Ankommen und die betriebliche Integration der jungen Fachkräfte in Nordrhein-Westfalen.

Weitere Informationen zum Pilotprojekt »Fachkräfte für NRW: Elektronikerinnen und Elektroniker aus Jordanien und Ägypten« des WHKT unter: www.whkt.de/fachkraefte.

Fotomaterial zur Veranstaltung steht unter folgendem Link bereit: www.whkt.de/owncloud/index.php/s/XpXboWuQozvKl7E

Landesbauordnung:

Kabinett verabschiedet Gesetzentwurf

Vor kurzem hat das Kabinett den Gesetzentwurf zur Änderung der Landesbauordnung verabschiedet. Mit der Gesetzesänderung soll insbesondere der Ausbau der erneuerbaren Energien vorangetrieben und im Allgemeinen das Baugenehmigungsverfahren vereinfacht werden. Näheres zu den geplanten Änderungen sind unter www.land.nrw/pressemitteilung/ministerin-scharrenbach-update-der-landesbauordnung-nordrhein-westfalen-fuer-mehr nachzulesen. Die Änderungen sollen zum 01.01.2024 in Kraft treten.

Im August findet eine Sachverständigenanhörung zum Gesetzesentwurf im Landtagsausschuss unter WHKT-Beteiligung statt. Hinweise und Anmerkungen zum Gesetzentwurf nimmt Frau Shen vom WHKT gerne entgegen (sophia.shen@whkt.de).

Clearingstelle Mittelstand:

Erstes Clearingverfahren zum Bestandsrecht abgeschlossen

Seit der Novellierung des Mittelstandsförderungsgesetzes im April 2022 hat die Clearingstelle Mittelstand neben der Prüfung und Bewertung von zu erlassenden Rechtsakten auch die Möglichkeit, bestehendes Recht auf seine Mittelstandsverträglichkeit hin zu überprüfen.

Der Mittelstandsbeirat hat sich in seiner konstituierenden Sitzung in dieser Legislaturperiode darauf verständigt, ein solches Clearingverfahren zum Bestandsrecht in einem Pilotverfahren zum Thema Ausweisung von Gewerbeflächen zu erproben. Dazu fand Ende letzten Jahres ein Werkstattgespräch mit den Beteiligten der Clearingstelle NRW statt, bei der die KMU von ihrer Erfahrung zur Neuansiedlung und Erweiterung ihres Betriebs und der damit verbundenen Herausforderungen berichteten.

Auf Grundlage der Erkenntnisse aus dem Werkstattgespräch wurde im Juni ein Clearingverfahren zur mittelstandsorientierten Flächenpolitik, Energie und Mobilitätsinfrastruktur im Regelungskreis des Landesentwicklungsplans NRW durchgeführt und unter anderem Vorschläge zur Flächenvorsorge als auch zur Weiterentwicklung und Schutz bestehender Wirtschaftsflächen gemacht.

Handlungsbedarf:

Azubiticket in Nordrhein-Westfalen

Mit Sorge betrachtet der WHKT die Diskussion in Nordrhein-Westfalen rund um das Deutschlandticket. Es wird über Sonderkonditionen für unterschiedliche Zielgruppen beraten. Neben Sozialtickets wird die Realisierung von Schülertickets sowie Studierendentickets diskutiert.

Die Auszubildenden finden keine Erwähnung. Deshalb hat der WHKT sich an Verkehrsminister Oliver Krischer und Arbeitsminister Karl-Josef Laumann gewandt und auf die Bedeutung des Azubitickets nicht nur als etablierte Marke, sondern auch für die von der Landesregierung betonte Stärkung der beruflichen Bildung und Gleichwertigkeit mit der akademischen Bildung verwiesen. Zudem findet das Azubiticket ebenfalls Erwähnung in der Strategie der Landesregierung zur Fachkräfteoffensive, um die Mobilität der Ausbildenden zu fördern.

Der WHKT ist überzeugt davon, dass die Attraktivität der beruflichen Bildung unter der Aufgabe eines Azubitickets leiden wird. Die Gesellschaft braucht nicht nur für die digitale Transformation und die Umsetzung der Klimaziele viel mehr gut ausgebildete Handwerkerinnen und Handwerker.

Handwerksbetriebe zunehmend betroffen:

Ökodesign-Reform im Endspurt

Im Juli wird das Plenum des Europäischen Parlaments seine Position zur Überarbeitung der Ökodesign-Richtlinie festlegen. Damit nähert sich auch dieses Dossier der entscheidenden legislativen Phase, in der sich Rat und Parlament auf einen gemeinsamen Änderungstext einigen.

Der im März 2022 von der Europäischen Kommission vorgelegte Vorschlag einer Ökodesign-Verordnung soll die Kreislaufwirtschaft fördern. Er sieht Regelungen vor, die Handwerksbetriebe als Hersteller, als Händler oder als Reparaturbetriebe berühren können. »Berühren können« deshalb, weil der jetzt im Gesetzgebungsverfahren befindliche Rechtsakt ein Rahmengesetz ist. Wirkungen für Betriebe werden erst aus produktgruppenspezifischen Regelungen folgen, die auf Grundlage der Ökodesign-Verordnung getroffen werden.

Zu den prioritären Produktgruppen gehören Möbel und Textilien (Kleidung, Schuhe), also Produkte, die auch von Handwerksbetrieben hergestellt werden. Das ist von besonderer Bedeutung, denn die Anforderungen an Hersteller sind besonders umfangreich. In Rede stehen eine Konformitätsbewertung zu den vorgegebenen Leistungs- und Informationskriterien, die Vergabe des CE-Zeichens sowie das Ausstellen eines digitalen Produktpasses, welcher als zentrales Informationsinstrument neu in die Verordnung eingeführt wird. Ökodesign wurde ursprünglich für Massenprodukte entwickelt. Zu den Schlüsselforderungen des Handwerks gehört deswegen, die Möglichkeit für Erleichterungen und Ausnahmen für Unikat- und Serienfertigungen in die Verordnung aufzunehmen, damit deren Wettbewerbsfähigkeit nicht ungerechtfertigt beeinträchtigt wird.

Beteiligungsforum des Innovationsdialogs:

Die Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz birgt hohe Potentiale für das Handwerk

Mit regelmäßigen Dialogformaten (Beteiligungsforen) bindet der Innovationsdialog Handwerk in NRW die Kompetenzen aller Handwerksorganisationen Nordrhein-Westfalens sowie der Partner des Handwerks aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik in den Austausch ein, um Einschätzungen und Meinungsbilder zu bündeln. Die vierte Umfrage zum Thema Digitalisierung untersuchte, welche Entwicklungen im Zusammenhang mit der digitalen Transformation den größten Einfluss auf die Handwerksbetriebe von heute und morgen haben und welche Hürden es auf dem Weg zur erfolgreichen Digitalisierung gibt. Erneut zeugen 59 Teilnehmende, die mehr als 1.300 Antworten abgegeben haben, von einem großen Interesse am gemeinsamen Austausch und Mitgestaltung der Zukunft des digitalen Handwerks.

Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen, dass die Digitalisierung im und aus dem Handwerk nicht wegzudenken ist und große Potentiale birgt, verschiedene alltägliche Herausforderungen zu meistern. Das größte Potential sehen die Befragten mit knapp 90 Prozent in der Buchhaltung, der Kommunikation mit Lieferanten (knapp 83 Prozent), der Lagerverwaltung (knapp 80 Prozent) und im Bereich Marketing/Kundenakquise (knapp 77 Prozent). Hohes Potential sehen die Teilnehmenden ebenfalls mehrheitlich im Bereich Arbeitsvorbereitung (knapp 65 Prozent) und der internen Kommunikation im Betrieb (knapp 67 Prozent). Einzig im Bereich Werkzeug- und Geräteverwaltung fällt das Meinungsbild nicht so deutlich aus, schätzen hier als einzige Ausnahme nicht mehr als die Hälfte der Teilnehmenden das Potential als hoch ein. In diesem Bereich erreicht die Einschätzung, dass es überhaupt kein Potential gäbe, die höchste Zustimmungsrate mit knapp sieben Prozent.

Die vollständige Umfrage und deren detailierte Ergebnisse können Sie einsehen unter www.innovationsdialog-handwerk.nrw/umfragen/umfrage-4.

Der Innovationsdialog Handwerk in NRW wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Weitere Informationen unter www.innovationsdialog-handwerk.nrw.

Für den Handwerksnachwuchs:

Ideen-Innovationswettbewerb »Deine Ideen für Deinen Beruf« gestartet

Was verstehen junge Handwerkerinnen und Handwerker unter Innovationen, welche Ideen haben sie, was würden sie gerne umsetzen oder haben sie evtl. bereits umgesetzt? Wie können Handwerksberufe aus ihrer Sicht attraktiver und umweltfreundlicher werden?

Um dies herauszufinden, veranstaltet der Westdeutsche Handwerkskammertag im Rahmen des Innovationsdialogs Handwerk in NRW als Träger des Projektes in diesem Sommer einen Ideenwettbewerb für Auszubildende, Gesellinnen und Gesellen sowie Meisterinnen und Meister. Junge Handwerkerinnen und Handwerker können mit ihren innovativen Ideen aus der Praxis nicht nur dafür sorgen, dass ihre Überlegungen als wertvolle Impulse für die zukünftige Arbeit des Innovationsdialogs und der Strategie des WHKT einfließen, sondern auch einen Wertgutschein über 100 Euro für die innovativste und beste Idee gewinnen.

Prämiert wird die jeweils beste Idee aus den drei Zukunftsthemen Fachkräftesicherung, Nachhaltigkeit und Innovationsverhalten mit jeweils 100 Euro. Der Fokus liegt auf neuen, innovativen Ideen und Überlegungen und weniger auf bereits am Markt eingeführte Lösungen. Parallel zur persönlichen Ansprache in Bildungszentren in verschiedenen Regionen Nordrhein-Westfalens können junge Handwerkerinnen und Handwerker landesweit online unter https://umfrage.handwerk.nrw/s/innovationsdialog-ideenwettbewerb teilnehmen.

Der Ideenwettbewerb richtet sich ausschließlich an Auszubildende, Gesellinnen und Gesellen sowie Meisterinnen und Meister unter 30 Jahren aus Nordrhein-Westfalen. Die besten drei Ideen werden vom WHKT im September gekürt. Teilnahmeschluss ist der 18. August 2023, die Teilnahmebedingungen können unter www.innovationsdialog-handwerk.nrw/ideenwettbewerb eingesehen werden.

Der Innovationsdialog Handwerk in NRW wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Förderprogramm IQ:

IQ NRW – Anerkennungsberatungstelle des WHKT auf dem Kongress »Making skills count« in Brüssel

Auf Einladung der EU konnten Beraterinnen der IQ Anerkennungs – und Qualifizierungsberatung beim WHKT auf dem Kongress »Making skills count« in Brüssel ihre Beratungsarbeit vorstellen.

Themen des Kongresses in Brüssel waren die Validierung bestehender Kenntnisse und Fähigkeiten, sowie deren arbeitsnaher und zukunftsfähiger Weiterentwicklung. Europaweite digitale Formate sollen die (künftigen) Angestellten sowie die Betriebe passgenau, transparent und mit Hilfe zeitlich gut zu realisierender Module unterstützen.  

Als gelungenes Beispiel für ein digitales, individuelles Beratungstool zu im Ausland erworbenen Kompetenzen stellten die Beraterinnen Annette Eschment und Stefanie Schmoll die landesweit verfügbare Plattform www.anerkennungsberatung-iq.de für Zugewanderte vor. Die als Web-App verfügbare digitale Anlaufstruktur wird über den WHKT koordiniert.

Die Kongressbesucher konnten am Stand vom WHKT/IQ Netzwerk die interaktive Testversion ausprobieren, was von Institutionen der Nachbarländer von Deutschland gern wahrgenommen wurde.

In dem Workshop »Anerkennung und Validierung« konnten Annette Eschment und Stefanie Schmoll Best-Practice-Beispiele aus der Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung einbringen.

Zum Workshop »Fachkräfte finden und entwickeln« wurden vor dem Hintergrund der positiven Erfahrungen aus dem WHKT-Projekt »Elektronikerinnen und Elektroniker aus Ägypten und Jordanien für Betriebe in NRW« eingeladen.

Blog zum Thema »nachhaltige Mobilität im Handwerk« ist online

Auf der Webseite des MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen ist ab sofort ein Blog zum Thema »Nachhaltige Mobilität im Handwerk« unter www.mobilityhub-handwerk.de/blog zu finden.

Im persönlichen Gespräch beleuchten Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhaber die Möglichkeiten und Chancen, die sich mit der Einführung individueller und speziell auf den eigenen Betrieb zugeschnittener nachhaltiger Mobilitätsmaßnahmen ergeben. Sie berichten über ihre Motive und auch über die Grenzen nachhaltiger Mobilität in ihrem Betrieb.

Der Blog startet mit der Vorstellung von vier NRW-Handwerksbetrieben. Vorgestellt werden die Bulle Bäckerei und das Atelier für Holzbearbeitung, beides Handwerksbetriebe aus Düsseldorf, die die Vorteile einer Lastenfahrrad-Nutzung für sich entdeckt haben. Weiterhin wird über die Kirschbaum Fenster & Rollladen GmbH aus Köln sowie die ZEP-Team GmbH – eine Zimmerei und Dachdeckerei aus Bielefeld – berichtet, deren Betriebsinhaber vom Einsatz von E-Fahrzeugen überzeugt sind.

Zukünftig stellt der Blog alle zwei bis drei Wochen einen Handwerksbetrieb aus NRW vor, der bereits Maßnahmen des betrieblichen Mobilitätsmanagement umgesetzt hat.

»Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW« durchgeführt:

Anerkennung für das freiwillige Engagement des Handwerks

Am 16.06.2023 fand auf Schloss Raesfeld zum neunten Mal der »Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW« statt, mit dem der WHKT jährlich das ehrenamtliche Engagement der Handwerkerinnen und Handwerker in Nordrhein-Westfalen würdigt.

Im Zentrum der Veranstaltung standen sieben ehrenamtlich tätige Handwerkerinnen und Handwerker, die vom Westdeutschen Handwerkskammertag (WHKT) in Kooperation mit den nordrhein-westfälischen Handwerkskammern ausgewählt wurden. Sie nahmen gemeinsam mit NRW-Ministerin Mona Neubaur und WHKT-Präsident Berthold Schröder am »Tisch des Ehrenamts« teil und berichteten von ihren Erfahrungen und Motivationen im Ehrenamt und wie es ist, sich einzubringen und Verantwortung zu übernehmen. Ein weiterer thematischer Schwerpunkt war in diesem Jahr der Austausch darüber, wie mehr Handwerkerinnen für die wichtigen ehrenamtlichen Aufgaben im Handwerk gewonnen werden können.

Im Rahmen der Veranstaltung verlieh Nordrhein-Westfalens Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur zum ersten Mal zwei Handwerkern für ihren ehrenamtlichen Einsatz den Ehrenamtspreis Handwerk des Landes NRW: Kfz-Meister Frank Sodermanns, Inhaber der Firma Automobile Sodermanns Reha-Mobilitätszentrum-NRW in Wassenberg und Installateur- und Heizungsbauermeister Oliver Höllen, Inhaber der Firma Oliver Höllen Haustechnik in St. Augustin. Beide hatten sich durch ihre Teilnahme am »Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW« in den Jahren 2020 bzw. 2022 für die Juryauswahl qualifiziert.

Der Ehrenamtspreis des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen ist mit 5.000 Euro dotiert und wird jährlich als Auszeichnung für besonderes Engagement an Handwerkerinnen und Handwerker vergeben. Die Preisträger erhalten jeweils ein Preisobjekt, das in diesem Jahr von Jamil Flade aus Münster gefertigt wurde.

Der »Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW« wurde gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.
 

Ehrenamtsakademie:

»Ideenforum Junges Ehrenamt NRW« stellt Engagement des Jungen Handwerks in den Mittelpunkt

Das Engagement von jungen Handwerkerinnen und Handwerkern stand am 16.06.2023 im Mittelpunkt des »Ideenforum Junges Ehrenamt NRW« auf Schloss Raesfeld. Das Ideenforum hat eindrucksvoll gezeigt, wie vielfältig interessiert und engagiert Junges Handwerk ist, wie Junge Leute anpacken, Verantwortung übernehmen und für andere Menschen da sind, wo diese Hilfe benötigen.

In einem professionell angeleiteten Workshop-Konzept haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den Fragen auseinandergesetzt: Welche Motive treiben mich an, ehrenamtlich engagiert zu sein und welche Beweggründe könnten andere haben, dasselbe zu tun wie ich? Das Ziel der Veranstaltung war, Wege der Ansprache herauszuarbeiten, um als Multiplikatorin bzw. Multiplikator andere für ein freiwilliges Engagement gewinnen zu können.

Zu dem Format waren Handwerkerinnen und Handwerker im Alter von 18 bis 33 Jahre eingeladen, die sich ehrenamtlich engagieren. Die Veranstaltung wurde gemeinsam von der Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld und dem Westdeutschen Handwerkskammertag (WHKT) unter dem Dach der Ehrenamtsakademie des NRW-Handwerks durchgeführt und von der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden beim anschließenden »Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW« des WHKT, ebenfalls auf Schloss Raesfeld, durch NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und WHKT-Präsident Berthold Schröder für ihr Engagement geehrt.

www.ehrenamtsakademie-handwerk.de | www.akademie-des-handwerks.de

MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen:

Vierter Imagefilm zum Thema »Nachhaltige Mobilität im Handwerk« ist produziert

Im Fokus steht diesmal der Betrieb »Ahlers Wohnen« aus Nottuln, gelegen im Kammerbezirk der Handwerkskammer Münster. Der Betrieb verfügt u. a. über eine Tischlerei und Polsterei.

Ute und Marcus Ahlers führen das traditionelle Familienunternehmen bereits in dritter Generation. Beiden liegt das Thema »Nachhaltige Mobilität« sehr am Herzen. So sind alle Ahlers-Gebäude mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet, die insgesamt mehr Strom erzeugen als tatsächlich gebraucht wird. Im Zuge dessen wird konsequenterweise der betriebseigene Fuhrpark nach und nach auf Elektrofahrzeuge umgerüstet. Zudem nutzen einige Mitarbeitende Jobbikes. Die Akkus der E-Bikes können in der Firma aufgeladen werden. Zukünftig sollen auf dem Kundenparkplatz Ladesäulen entstehen, die es den Kunden ermöglichen das eigene Auto direkt vor Ort zu laden.

Die WDR-Moderatorin Michaela Padberg begleitet Marcus Ahlers in diesem Imagefilm durch dessen Betrieb, spricht ausführlich mit ihm über das Thema „Nachhaltige Mobilität“ und wie er es schafft, diese in den eigenen Betrieb zu integrieren.

Der vierte Imagefilm ist unter folgendem Link zu finden: youtu.be/8RB6NOCzEig

Kennen Sie Handwerksbetriebe, die schon nachhaltig unterwegs sind? Sind Sie selbst eine Betriebsinhaberin/ein Betriebsinhaber, die/der bereits auf nachhaltige Mobilität setzt? Falls ja, dann setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung! Hier unsere Mailadresse: mobihub[ ät ]whkt.de.

Veranstaltung am 17. August 2023:

Netzwerkveranstaltung zum Thema »Investitionen in Elektromobilität und Photovoltaik lohnen sich für Betriebe!

In Kooperation mit dem MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen bietet das IHK | BEMO-Netzwerkbüro für Betriebliche Mobilität NRW am Donnerstag, den 17. August 2023 von 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr eine digitaleNetzwerkveranstaltung zum Thema »Investitionen in Elektromobilität und Photovoltaik lohnen sich für Betriebe!« an.

Das Zusammenspiel von Elektromobilität und Photovoltaik ist eine große Chance für viele Betriebe Kosten einzusparen und gleichzeitig Umwelt und Klima zu schützen. Erfahren Sie während des Netzwerktreffens mehr über die Potenziale von Elektromobilität und Photovoltaik.

Inhalte und Highlights:

  • Potenziale von Elektromobilität/geeignete Förderprogramme, Referent: Volker Gillessen, EcoLibro GmbH
  • Potenziale von Photovoltaikanlagen/geeignete Förderprogramme, Referent: Adem Aslan
  • Einblick in einen Best-Practice-Betrieb
    Der Handwerksbetrieb » Kirschbaum Fenster & Rollladen GmbH« berichtet aus der Praxis
  • Austausch und Vernetzung mit den Referenten und anderen Teilnehmenden

Eine Anmeldung ist erforderlich und erfolgt über:https://events.dortmund.ihk24.de/bemonetzwerktreffen

Der Zugangslink wird kurz vor Veranstaltungsbeginn versendet.

Außenwirtschaft:

Unternehmerreise Belgien – Nachhaltiges Bauen und Renovieren

Brüssel ist in Belgien seit 2017 ein Pionier im Passivhausstandard und rüstet sich auch als europäisches Labor im Bereich des nachhaltigen Bauens auf. Im Hinblick auf die Herausforderungen des Klimawandels und der Energiewende werden energie- und ressourcenschonende Bauweisen mit nachhaltigen Baumaterialien und neuen Technologien in den Fokus genommen.

Kleine Unternehmen werden für ihre nachhaltigen Innovationen im Bau von der Brüsseler Umweltbehörde be.circular preisgekrönt. Gelungene Beispiele für die Umnutzung bereits bestehender Gebäude mit Berücksichtigung CO2-einsparender Faktoren und dem Einsatz effizienter Energiesysteme sollen im Rahmen der Reise, die am 15. und 16. September nach Brüssel führt, besucht werden. So stellt z.B. das Unternehmen BC Materials Baumaterialien aus Lehm her, Skyfarms gestaltet Dachbegrünungen mitten in der Stadt und Sonian Wood stellt Produkte für das Eigenheim ausschließlich aus Holz vom angrenzenden Sonienwald her.

Die Liebe der Belgier und der in Brüssel arbeitenden Europäer zum Eigenheim, ein hoher Renovierungsbedarf in Bestandsgebäuden, strenge Regeln beim Energie-Pass (PEB, Performance Energétique des Bâtiments) sowie ein allgemein steigendes Interesse nach energieeffizienten Wohnungen sorgen für anhaltende Nachfrage bei Bauunternehmen. Meist handelt es sich bei Anfragen um konkrete private Sanierungs- und Modernisierungsvorhaben rund um die eigene Immobilie.

Für Handwerksunternehmen aus Nordrhein-Westfalen stehen direkte Kontakte zu bauwilligen, deutsch- und englischsprachigen Privatkundinnen und -kunden im Raum Brüssel hoch im Kurs. Der alte Baubestand in Brüssel, der Mangel an qualifizierten Baufachkräften in Belgien und nicht zuletzt die Tatsache, dass Brüssel mittlerweile Platz acht unter den teuersten europäischen Hauptstädten belegt, bieten lukrative Chancen für NRW-Unternehmen im Bau- und Ausbaubereich, die im Rahmen der Reise konkretisiert werden können.

Weitere Informationen und Anmeldung: www.handwerk-international.net/veranstaltungen-nrw-hwi

Beratung für Ihre Auslandstätigkeit erhalten Unternehmen bei den Außenwirtschaftsberaterinnen und -beratern der Handwerkskammern und Fachverbände: www.handwerk-international.net/ansprechpartner