WHKT-REPORT – AUSGABE 01/2023

Vorschau:

Was uns 2023 erwartet

In dem breiten Themenfeld des WHKT lässt sich eine zuverlässige Vorschau der Themen für das Jahr 2023 beschreiben, denn einige Themen stehen bereits fest, andere sind mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartbar. Die nachfolgenden Überschriften zeigen, mit welchen Themen der WHKT sich auf jeden Fall im Jahr 2023 beschäftigen wird. Jenseits der Projektarbeit und den Veranstaltungsformaten blickt der WHKT u.a. auf diese Themen:

 

Ausgabe von elektronischen Berufsausweisen an Gesundheitshandwerke
Die Ausgabe von elektronischen Berufsausweisen an Gesundheitshandwerke geht im kommenden Jahr testweise an den Start. Der WHKT begleitet die Pilotierung bei den NRW-Kammern Düsseldorf und Dortmund.

Azubiwohnen
Vor dem Hintergrund des immer enger werdenden Wohnungsmarktes erwarten wir eine intensivere Diskussion um Azubiwohnen und die Frage, wer Bauherr und Betreiber solcher Einrichtungen auf welchen Grundstücken werden wird.

Berufliche Orientierung der Schüler/innen
Die berufliche Orientierung im Hinblick auf passende Anschlüsse nach der Schulzeit ist noch nicht so erfolgreich, wie alle Akteure es sich vorstellen. Weitere Stellschrauben im System der beruflichen Orientierung für Nordrhein-Westfalen werden in 2023 beraten und umgesetzt.

Bundesgesetzliche Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung
Auf der Basis der Eckpunkte aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales für eine Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung wird in 2023 ein Gesetz erwartet, welches zusätzliche Regelungen schafft und das Einwanderungsrecht und Regelungen zu Aufenthaltstiteln hoffentlich nicht noch komplizierter macht.

Clearingverfahren ausbauen
Das Mittelstandsförderungsgesetz ermöglicht der Clearingstelle, Clearingverfahren anzuregen, um im Einzelfall geltendes Recht zu überprüfen. Die neuen Möglichkeiten werden in Pilotverfahren getestet, Prozesse werden etabliert und die Ergebnisse in den Mittelstandsbeirat gespiegelt.

Cybersicherheit wird immer wichtiger
Mit gemeinsamen Initiativen in Nordrhein-Westfalen wird Wirtschaft und Verwaltung motiviert und noch stärker beraten werden, ihre digitalen Systeme sicherer aufzustellen und damit Cyberangriffen besser begegnen zu können.

Digitalisierung der Verwaltungsleistungen
Mit den Anträgen zur öffentlichen Bestellung und Vereidigung als Sachverständige und zur Eintragung und Löschung aus der Handwerksrolle werden über das Wirtschafts-Service-Portal.NRW bereits einige Kammerleistungen digital angeboten. Weitere Kammerleistungen werden über die Nachnutzungsallianz zeitnah und bürokratiearm umgesetzt.

Distanzunterricht in der Berufsschule
Im Regelsystem der Beschulung von Auszubildenden soll zukünftig nicht nur Präsenzunterricht stattfinden. Wie ein hybrider Unterricht idealerweise ausgestaltet werden sollte, wird in diesem Jahr austariert und abgestimmt.

Ehrenamtsakademie Handwerk (EAH) wird weiter ausgebaut
Ehrenamtlich Tätige im Handwerk werden auch im Jahr 2023 mit Qualifizierungs- und Austauschangeboten unter der Dachmarke Ehrenamtsakademie Handwerk (EAH) von der Akademie Schloss Raesfeld landesweit unterstützt.

Energiekrise und Energiewende
Energiesicherheit und Energiepreise werden das Jahr 2023 weiter umtreiben. Das betrifft kurzfristig den Start der Härtefallhilfen und Maßnahmen, die Betriebe in das »new normal« begleiten. »NRW spart Energie« bleibt aktuell. Die Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien wird unterstützt durch Maßnahmen auf mehreren Ebenen. Auf europäischer Ebene werden wichtige Gesetzgebungsverfahren des Fit für 55-Paket abgeschlossen und es startet die Revision des Strommarktdesigns.

Fachkräfteoffensive für das Handwerk
Die Aktivitäten für eine Fachkräfteoffensive für das Handwerk, wie sie in der Koalitionsvereinbarung der Landesregierung in NRW vereinbart ist, wird im angelaufenen Jahr Gestalt annehmen.

Fachkräfte- und Auszubildendengewinnung für das Handwerk aus dem Ausland
Da der Druck im Handwerk für mehr Fachkräfte in den Betrieben kontinuierlich steigt, wird die Anwerbung und Integration von Fachkräften aus dem Ausland noch stärker in den Mittelpunkt rücken als in den vergangenen Jahren.

Kleine Bauvorlageberechtigung
Die kleine Bauvorlageberechtigung für Meisterinnen und Meister des Maurer- und Betonbauer- und des Zimmererhandwerks ist geplant. Im gleichen Zuge soll eine neue Landesbauordnung NRW erlassen werden, die vermutlich im Jahr 2024 in Kraft treten soll.

Kompetenzen der Schulabgänger/innen
Aufgrund aktueller Schulleistungsstudien, einem stark steigenden Unterrichtsausfall, aufgrund von Lehrkräftemangel in Nordrhein-Westfalen und dem geringen Lernfortschritt aus den Coronajahren wird die Diskussion um die Anschlussfähigkeit von schulentlassenen jungen Menschen in die berufliche sowie akademische Bildung zunehmen.

Landes- und Regionalplanung
Im Rahmen der Landes- und Regionalplanung setzt sich der WHKT weiter für die ausreichende Ausweisung von Gewerbe- und Industrieflächen in städtischen und ländlichen Räumen ein.

Meistergründungsprämie
Da die Landesregierung der Koalitionsvereinbarung die Meistergründungsprämie »noch attraktiver gestalten« will, erwartet der WHKT Änderungen der Förderkonditionen in 2023.

Meisterprämie
Das Land Nordrhein-Westfalen wird im Verlauf dieses Jahres ein Förderprogramm auflegen, das erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen der Meisterprüfung eine sogenannte »Meisterprämie« zahlt.

Nachhaltigkeit
Auf EU-Ebene sind eine Reihe von Gesetzgebungsverfahren anhängig, die sich mit unterschiedlichen Dimensionen von Nachhaltigkeit befassen: Nachhaltigkeitsberichterstattung, Ökodesign, Lieferketten, Verpackungsrecht. Sicherzustellen, dass diese handwerksverträglich gestaltet sind, wird für Handwerksbetriebe von wesentlicher Bedeutung sein. Weitere Gesetzesvorhaben sind angekündigt, die vor allem das Thema Kreislaufwirtschaft vorantreiben. Dazu gehören beispielsweise ein Vorschlag zum ökologischen Fußabdruck, ein Recht auf Reparatur und die Überarbeitung der Abfallrahmenrichtlinie.

Neuregelungen zur Fachkräfteeinwanderung
Das Bundesarbeitsministerium hat mit seinen Eckpunkten angekündigt, dass die Regelungen zur Fachkräfteeinwanderung erweitert werden, um ein größeres Potenzial an qualifizierten Menschen aus Drittstaaten für den Arbeitsmarkt in Deutschland gewinnen zu können.

Qualifizierung für den Markt der regenerativen Energien
Um die politischen Ziele der Energiewende zu erreichen und möglichst viele Handwerksbetriebe für diesen Markt aufzuschließen, müssen immer mehr Führungskräfte sowie Gesellinnen und Gesellen im Handwerk für die Planung und Ausführung der notwendigen Arbeiten zur Installation und Wartung von regenerativen Energietechnologien, wie Wärmepumpen, PV-Anlagen und Windkraft, qualifiziert werden.

Sachverständigenwesen
Die Zahl an Neu- und Wiederbestellungen von handwerklichen Sachverständigen nimmt stetig ab. Gleichzeit nimmt die Nachfrage an Gutachterleistungen durch Gerichte und Privatpersonen zu. Es müssen Wege gefunden werden, um Nachwuchs zu gewinnen.

Studienzweifler für eine Karriere über die berufliche Bildung gewinnen
Die Landesregierung will daran mitwirken, mehr Zielgruppen für die duale Erstausbildung, Umschulung und berufliche Qualifizierungen zu gewinnen. Besonders spannend wird die Etablierung von Strukturen, um das Ziel des Koalitionsvertrags umzusetzen: „Studierenden, die sich während eines Studiums umorientieren wollen, wollen wir eine verbesserte Beratung hin zu einer dualen Ausbildung anbieten.“

»Übergangssystem« zwischen Schule und Beruf erneut im Fokus
Nicht nur das weiter steigende Durchschnittsalter beim Einstieg in eine duale Ausbildung, sondern auch eine sehr große Anzahl von Schülerinnen und Schülern, die nach der allgemeinbildenden Schule weiter zur Schule gehen, beschäftigen die Bildungs- und Arbeitsmarktexperten aufgrund des enormen Fachkräftebedarfs in Wirtschaft und Verwaltung.

Vereinfachung und Digitalisierung des Planungs- und Genehmigungsverfahrens
Das Planungs- und Genehmigungsverfahren in verschiedenen Bereichen (z.B. Bauwesen, Verwaltung) und auf verschiedenen Ebenen (Kommune, Land, Bund) muss weiterhin vereinfacht und digitalisiert werden.
 
Vergabe
Die öffentliche Vergabe muss ganzheitlich digitalisiert werden. Die kommunale Auftragsvergabe muss attraktiv für das Handwerk gestaltet sein.

Vorhaben zur rechtlichen Verankerung des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR)
Zur Stärkung der Berufsbildung wird es weitere Initiativen geben, um den DQR rechtlich auf der Bundesebene zu verankern.

 

»Erfolgschance bei guter Vorbereitung im Heimatland und Unterstützung der aufnehmenden KMU«:

Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertages Berthold Schröder zur Fachkräfteeinwanderungsoffensive des Bundes

Foto: WHKT/RG

Das Migrationspaket des Bundes enthält drei Säulen: 1. Eine Fachkräftesäule, für Fachkräfte mit anerkannten Berufsabschlüssen; 2. Eine Erfahrungssäule, d.h. die Voraussetzung mindestens zweijähriger Berufserfahrung in dem nicht reglementierten Beruf, der ausgeübt werden soll, und einen Berufsabschluss in einem anderen Beruf; 3. Eine Potentialsäule. Danach hätten Fachkräfte ohne bereits vorliegenden Arbeitsvertrag auf Basis eines Punktesystems und einer daraufhin vergebenen Chancenkarte die Möglichkeit zur Einreise, auch um beispielsweise einer Probebeschäftigung nachzugehen und einen Arbeitsplatz zu suchen.

 

Wie bewertet der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) die Pläne der Bundesregierung für eine Weiterentwicklung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes im Hinblick auf NRW?

»Mit den geplanten Neuregelungen im Migrationspaket hat der Bund wichtige Rahmenbedingungen angepasst, die es gerade auch Fachkräften mit beruflichen Qualifikationen schneller ermöglicht, nach Deutschland einzureisen. Wir erhoffen uns dadurch auch für die Erwerbsmigration ins NRW-Handwerk wichtige Impulse. Ob es allerdings tatsächlich gelingt, dass Betriebe des Handwerks und ausländische Fachkräfte die neuen Chancen für sich nutzen, ist von den regionalen Begleit- und Unterstützungsstrukturen abhängig und davon, ob sich gleichfalls die bürokratischen Herausforderungen von kleinen und mittleren Unternehmen meistern lassen«, betont WHKT-Präsident Berthold Schröder.

Der Erfolg der Bundesstrategie in NRW sei maßgeblich davon abhängig, wie es gelinge, das Thema in die Fachkräfteoffensive des Landes einzubetten. So bleibe der Prozess der Anwerbung, die vorbereitenden Maßnahmen im jeweiligen Herkunftsland sowie die professionelle Unterstützung der Betriebe bei den bürokratischen Hürden erfolgsentscheidend. »Zudem sind weiterhin sehr viele Akteure am gesamten Integrationsprozess beteiligt. Hier gilt es, regionale Netzwerke zu organisieren und Modelle anzubieten, die gerade aus betrieblicher Sicht Zeiträume überbrücken und Planungssicherheit bieten«, empfiehlt Schröder.

Welche Qualifikationen könnten über Zuwanderung erfolgen, welche über eine bessere Ausbildung der heimischen Bevölkerung?

Die Ausbildungsangebote und Angebote der Höheren Berufsbildung des Handwerks seien in NRW breit und vielfältig aufgestellt, unterstreicht der Spitzenrepräsentant des Kammertags. »Die Duale Berufsausbildung ist im Inland ein Erfolgsmodell für Schülerinnen und Schüler aller Schulabschlüsse und stößt weltweit auf Anerkennung.« Jährlich registrierten die sieben Handwerkskammern zwischen 28.000 und 30.000 neue Ausbildungsverträge im Handwerk. Schröder: »Wir müssen alle Potentiale erschließen, sei es bei Personen im Übergangssystem zwischen Schule und Beruf, bei Studienzweiflerinnen und Quereinsteigern.«

Handwerksbetriebe könnten aktuell noch deutlich mehr Menschen ausbilden, so der WHKT-Präsident. »Dennoch gelingt es ihnen aktuell noch nicht ausreichend, viel mehr junge Menschen für die Karrierewege des Handwerks zu interessieren. Die Gründe sind vielfältig.« Einerseits habe dies demografische Ursachen; aktuell rückten nur halb so viele Jugendliche aus den Schulen nach wie vor 50 Jahren. »Andererseits hat es aber auch damit zu tun, dass die berufliche Bildung gegenüber der akademischen Bildung nach wie vor nicht als gleichwertig in der Gesellschaft angesehen wird«, so Schröder. Auch daran müsse mit der Politik gemeinsam weitergearbeitet werden: »Weil wir in nahezu allen Berufen in den nächsten Jahren aufgrund der Berufsaustritte der geburtenstarken Jahrgänge in die Rente mehr Erwerbstätige benötigen als Nachwuchs im Inland zur Verfügung steht, werden wir auch auf Einwanderung setzen«, begründet der Präsident der Dachorganisation der NRW-Handwerkskammern seine grundsätzlich positive Haltung den Integrationsplänen des Bundes gegenüber.

Programm zur Förderung strukturschwacher Gebiete:

»Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Regionalen Wirtschaftsstruktur« (GRW) benachteiligt das Handwerk

Im vergangenen Monat wurde der neue Koordinierungsrahmen der »Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Regionalen Wirtschaftsstruktur« (GRW) überarbeitet und beschlossen. Die GRW ist ein Programm von Bund und Länder zur Förderung von Investitionen in strukturschwachen Gebieten. Auf dieser Grundlage überarbeitet das Land NRW aktuell die Förderrichtlinie zur Förderung der gewerblichen Wirtschaft im Rahmen des Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramms.

Das nordrhein-westfälische Handwerk sieht in der neuen GRW und dem Richtlinienentwurf eine Verschlechterung der Förderfähigkeit des Handwerks gegenüber den bisherigen Rahmenbedingungen. Denn auf der einen Seite sind die Ziele der GRW und damit der Kreis des förderfähigen Gewerbes und der förderfähigen Infrastruktur ausgeweitet worden: Die Exportbasisorientierung ist weggefallen, stattdessen liegt der Fokus auf dem regionalen Absatz. Hinzugekommen ist u.a. auch die Förderung zur Beschleunigung der klimaneutralen und nachhaltigen Transformation. Auf der anderen Seite sind mehr Gewerke über die Negativliste von der Förderung ausgeschlossen: Neben dem weiterhin bestehenden Ausschluss des Baugewerbes von der Förderung ist nunmehr auch das Kraftfahrzeuggewerbe von der Förderung ausgeschlossen. Die Förderung für das Lebensmittelhandwerk wurde erschwert, indem es nur ausnahmsweise gefördert werden darf.

Der WHKT hat seine Kritik in der Stellungnahme gegenüber der Landesregierung deutlich gemacht. Die Stellungnahme ist hier zu lesen.

Sachverständigenwesen – Änderungen im Justizgesetz NRW:

Rechtliche Grundlage zur Übermittlung personenbezogener Daten durch Gerichte und Staatsanwaltschaften bei Pflichtverletzung des Sachverständigen geschaffen

Eine wesentliche Änderung der jüngsten Novellierung des Justizgesetzes NRW ist die lang ersehnte Einführung von § 43 a JustG NRW, die den Gerichten und Staatsanwaltschaften von Amts wegen die Übermittlung von Informationen über die von ihnen herangezogenen Sachverständigen und relevanten Akteninhalten an die Bestellkörperschaften erlaubt, soweit diese im Rahmen der gutachterlichen Tätigkeit vor Gericht gegen ihre Pflichten verstoßen. Geringfügige Pflichtverletzungen sind davon ausgenommen.

Auf diese Weise können die Kammern als Bestellkörperschaften die notwendigen Informationen erlangen, die zur Beurteilung, ob die von ihnen bestellten Sachverständigen ihrer Tätigkeit ordnungsgemäß nachgehen, unerlässlich sind und so bei Bedarf erforderliche Maßnahmen ergreifen. So kann langfristig der hohe Qualitätsstandard der öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen gewährleistet werden.

2023–2025:

Förderprogramm Integration durch Qualifizierung (IQ)

Mit dem Programm werden aus Mitteln des ESF+ sowie des BMAS bundesweit Maßnahmen unterstützt, die Zugewanderten und Zuwandernden mit ausländischer Qualifikation einen adäquaten Berufseinstieg ermöglichen. Das Anerkennungsgesetz sowie die Regelungen im Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) stehen dabei im Mittelpunkt.

Der WHKT war an den verschiedenen Förderphasen IQ seit 2005 beteiligt und hatte 2015 die Koordinierung für NRW übertragen bekommen. Mit der Neuausrichtung und Neustrukturierung der Förderrichtlinie IQ (2021-2027) wurde gleichfalls die bisherige Struktur der Landesnetzwerke aufgelöst und durch Regionale Integrationsnetzwerke ersetzt. Für den Zeitraum 2023–2025 hat der WHKT sich mit der Koordinierungsstelle für das Regionale Integrationsnetzwerk IQ NRW - West beworben.

Bei der neuen Förderrichtlinie steht zukünftig neben den Integrationsnetzwerken die IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung und damit die individuelle Begleitung und Qualifizierung von Fachkräften mit ausländischer Herkunft in allen Berufsfeldern im Vordergrund. Digitale Beratungs- und Qualifizierungsangebote sollen dabei zum Einsatz kommen sowie eine Überführung in die Regelstruktur der beruflichen Qualifizierung sowie deren Finanzierung gewährleistet sein.

Geprägt ist die koordinierende Arbeit des WHKT im Förderprogramm IQ durch die Administration der Fördermittel für insgesamt 16 Teilvorhaben sowie die Umsetzung der Maßnahmen. Letztere zeichnet sich durch eine enge Kooperation mit relevanten Akteuren der Migration und Integration in der Verwaltung, Wirtschaft und Politik sowie kommunalen Einrichtungen und Migrantenorganisationen in NRW aus.

MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen:

Dreiteilige Imagefilmreihe zum Thema »Nachhaltige Mobilität im Handwerk« gestartet

Der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen hat eine insgesamt dreiteilige Gute-Beispiele-Imagefilmreihe zum Thema »Nachhaltige Mobilität im Handwerk« produziert. Die ersten beiden Folgen sind jetzt auf der Projektwebseite unter www.mobilityhub-handwerk.de/gute-beispiele abrufbar.

Im ersten Film wird der Meister- und Ausbildungsbetrieb ZEP-Team! Dachdeckerei und Zimmerei aus Bielefeld vorgestellt. Geschäftsführer Eugen Penner setzt in seinem Betrieb auf das Thema Nachhaltigkeit, auch im Bereich der betrieblichen Mobilität. So verfügt der betriebseigene Fuhrpark über fünf E-Kleinfahrzeuge sowie über einen E-Kleintransporter. Weiterhin gehören zu diesem ein Lastenrad, das bei gewissen Wartungsarbeiten und Serviceleistungen zum Einsatz kommt, sowie ein vollelektrischer Kran. Zu finden ist dieses Beispiel unter: https://lnkd.in/eYUuaRbT.

Im zweiten Imagefilm wird der Handwerksbetrieb Kirschbaum Fenster- und Rollladen GmbH aus Köln vorgestellt. Kirschbaum Fenster- und Rollladen GmbH verfügt über 2 PV-Anlagen und versorgt damit unter anderem 4 Ladestationen für E-Fahrzeuge mit nachhaltigen, erneuerbaren Energien. Seit 2022 sind insgesamt 17 E-Fahrzeuge im Einsatz. Dieser Film ist unter folgendem Link: https://lnkd.in/ee9-UP_Z zu finden.

Seit neustem verfügt der MobilityHub auch über einen Newsticker. Anmeldungen sind über: www.mobilityhub-handwerk.de/ticker-abo möglich.

Darüber hinaus sucht der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen Handwerksbetriebe, die bereits (teilweise) nachhaltig mobil sind und Interesse hätten an einem Podcast oder bei einer Reportage als Interviewpartner mitzuwirken. Bei Interesse kurze Mail an: heike.rosenberger[ ät ]whkt.de oder andrea.muckenheim[ ät ]whkt.de

Angewandte Kunst und Design im Handwerk:

Bewerbung zum Wettbewerb MANUFACTUM noch bis zum 31.01.2023 möglich

Noch bis zum 31. Januar 2023 können sich Designerinnen/Designer, Kunsthandwerkerinnen/Kunsthandwerker sowie Gestalterinnen/Gestalter ab dem vollendeten 25. Lebensjahr, die in Nordrhein-Westfalen leben und arbeiten, wieder um die Teilnahme an der Landesausstellung bewerben. Die Besten von ihnen werden mit dem Staatspreis ausgezeichnet.

Der traditionsreiche Wettbewerb, den die Landesregierung alle zwei Jahre ausschreibt, hat mit neuem Konzept an Attraktivität gewonnen und gehört mit insgesamt 60.000 Euro zu den bedeutenden Kunstpreisen in Deutschland. Er rückt das Unikat, das handgefertigte Einzelstück, in den Mittelpunkt.

2023 werden zum 31. Mal Handwerk, Design und angewandte Kunst auf höchstem Niveau einem breiten Publikum präsentiert. Die Wichtigkeit der Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst in Köln (MAKK) unterstreicht die Landesregierung durch die Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten Henrik Wüst. Durch ihn erfolgt die feierliche Verleihung der Staatspreise am 27. Mai 2023.

Weitere Informationen zum vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen geförderten Staatspreis und Online-Bewerbung unter www.staatspreis-manufactum.de

Bilanz:

Vier Jahre »Netzwerk Qualifikationsanalyse« – Förderung von Qualifikationsanalysen im beruflichen Anerkennungsverfahren

Eine positive Bilanz zieht der WHKT aus vier Jahren Verbund-Projekt »NetQA« (2019–2022) zur fachlichen und finanziellen Unterstützung der zuständigen Stellen bei der Durchführung der »sonstigen Verfahren«. Das BMBF-geförderte Projekt unter fachlicher Steuerung des WHKT wurde von mehreren Partnern aus dem Handwerk und dem IHK-Bereich umgesetzt. Trotz des pandemie-bedingten Rückgangs an bundesweit durchgeführten Qualifikationsanalysen (QA) kann das Verbund-Projekt eine positive Bilanz ziehen. Der Wissenstransfer und die Vernetzung konnten erfolgreich digital vorangetrieben werden.

NetQA hat in insgesamt 37 Seminaren über 180 Teilnehmende zur Durchführung der »sonstigen Verfahren« bei fehlenden schriftlichen Belegen geschult. Daneben konnten auch digitale Unterstützungsangebote wie regionale oder bundesweite Austauschformate für zuständige Stellen ausgebaut werden. Das Projekt hat Kammern bei ihren ersten Qualifikationsanalysen begleitet. Insbesondere Landwirtschaftskammern wurden für das Verfahren gewonnen und nahmen erstmalig den Sonderfonds in Anspruch.

Durch die finanzielle Förderung des projekteigenen Sonderfonds konnten mehr als 80 Antragstellende am »sonstigen Verfahren« teilnehmen und ihre Anerkennung erhalten. Die Fördersumme betrug insgesamt knapp 99.000 Euro. Der Sonderfonds schließt eine wichtige Lücke bei der Finanzierung der »sonstigen Verfahren«.

Die finanzielle Förderung der Qualifikationsanalyse ist aus Sicht des WHKT von besonderer Bedeutung, um Antragstellenden diese Option de facto zu ermöglichen.

Die Förderung der Qualifikationsanalyse wird in den nächsten Monaten im Förderinstrument des Anerkennungszuschusses bis zu einer Höhe von 1.200 Euro integriert, wie im Bundesanzeiger am 21. Dezember 2022 veröffentlicht wurde.

Ausbildung international:

nrw:exchange – Das UK-Stipendium für Azubis

Das Förderprogramm nrw:exchange des Landes NRW bietet volljährigen Auszubildenden sowie Gesellinnen/Gesellen bis zu 12 Monate nach der Gesellenprüfung die Möglichkeit, ein bis zu vierwöchiges Praktikum in Großbritannien zu absolvieren. Zunächst werden vorwiegend Aufenthalte in einer Berufsschule mit Praxisphase angeboten, da für ein Betriebspraktikum seit dem Brexit zusätzlich ein teures Visum erforderlich ist. Das Stipendium bietet die Möglichkeit, die Sprachfertigkeit zu trainieren und einen Einblick in die berufliche Praxis zu bekommen. Auch der Austausch mit britischen Berufsschülern im gleichen Ausbildungsberuf soll während des Aufenthalts nicht zu kurz kommen.

Das Stipendienprogramm wurde 2022 vom Land NRW ins Leben gerufen und wird auch 2023 fortgesetzt, um jungen Fachkräften Gelegenheit zu bieten, internationale Erfahrungen zu gewinnen und dadurch die engen Beziehungen zwischen NRW und UK zu stärken.

Anträge für die UK-Stipendien für Azubis können bei der LGH eingereicht werden. Kontakt: Frau Judith Steffes, E-Mail: steffes[ ät ]lgh.de, Telefon: 0211-30108-108, www.handwerk-international.net/nrw-exchange

Terminvorschau 2023

16. Juni 2023 | 9. Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW, Raesfeld, www.ehrenamt-handwerk-nrw.de/start/treffpunkt-ehrenamt

25. September 2023 | Handwerksabend – Partnertreff von WHKT und LGH, Düsseldorf

28. Oktober 2023 | Schlussfeier des Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks (PLW) NRW, Arnsberg


Weitere Termine von WHKT und Handwerkskammern unter www.whkt.de/termine