Aktuelle Pressemeldung
Spitzenvertretung der NRW-Handwerkskammern fordert Technikunterricht mit Werkräumen verbindlich an allen Schulen und begrüßt Freiwilliges Handwerksjahr in NRW
Anlässlich der 193. WHKT-Frühjahrs-Vollversammlung war NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann zum Tagesordnungspunkt »Politik im Dialog« zu Gast und diskutierte mit dem Handwerk über Aus- und Weiterbildungsfragen, Arbeitsmarktintegration und Fachkräftesicherung.
Die Mitglieder der WHKT-Vollversammlung haben anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Handwerkskammern das Positionspapier »Für ein starkes und zukunftssicheres Handwerk – 125 Jahre Handwerkskammern in NRW« verabschiedet, das sich mit den Besonderheiten der handwerklichen Selbstverwaltung beschäftigt und ihre Vorzüge darstellt.
WHKT-Präsident Berthold Schröder: »Als nordrhein-westfälische Handwerkskammern sind wir seit 125 Jahren in den verschiedensten Bereichen für das Gesamthandwerk, Selbstständige und Arbeitnehmende im Einsatz. Eines der zentralen Themen von heute und morgen ist die Fachkräftesicherung. Wir freuen uns, mit Minister Laumann und seinem MAGS einen Partner zu haben, der diesen Herausforderungen mit uns begegnet. Als Handwerk sind wir uns der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe bewusst und setzen uns für geeignete Wege und Lösungen ein.«
Zudem beschlossen die Handwerkskammern eine WHKT-Grundsatzposition zur Veränderungsnotwendigkeit in den allgemeinbildenden Schulen in NRW mit dem Titel »Für mehr praktische Erfahrungsräume und anwendungsbezogene Lernmöglichkeiten in allen allgemeinbildenden Schulen«.
»Der häufig zu ‚verkopfte‘ Schulunterricht in NRW führt zu einer einseitigen Förderung von kognitiven Fähigkeiten und Leistungen und schöpft wichtige Leistungspotenziale der jungen Menschen und damit Aspekte der Bildung nicht aus. Mehr praktischer Unterricht könnte eine Benachteiligung von Teilgruppen der Schülerinnen und Schüler reduzieren und auch ihre Lernmotivation erheblich steigern. Ansonsten sinkt das Interesse an gewerblich-technischen Berufen noch weiter. Hier muss die Landesregierung dringend gegensteuern, indem sie das Fach Technik für Schülerinnen und Schüler aller Schulen für verbindlich erklärt und an allen Schulen Werkräume für den Technikunterricht einführt«, betonte WHKT-Hauptgeschäftsführer Dr. Florian Hartmann.
Auch befassten sich die Handwerkskammern intensiv mit dem sogenannten Freiwilligen Handwerksjahr, das von der Handwerkskammer Lübeck erfolgreich erprobt wird, und positionieren sich für die Einführung in Nordrhein-Westfalen, um Jugendlichen, die nicht mehr schulpflichtig sind, vier dreimonatige, freiwillige Praktika zur beruflichen Orientierung in Ausbildungsbetrieben des Handwerks zu ermöglichen.
Die Positionspapiere sind zu finden unter www.whkt.de/positionen.
Bildmaterial zur Vollversammlung ist hier zu finden.