Aktuelle Pressemeldung

| 192. WHKT-Herbst-Vollversammlung in Dortmund: 

Nachwuchs- und Fachkräftesicherung im Fokus

WHKT-Präsident Berthold Schröder (r.) und WHKT-Hauptgeschäftsführer Dr. Florian Hartmann (l.) konnten Anja Weber, Vorsitzende des DGB Bezirk NRW, als Gast der WHKT-Vollversammlung begrüßen

Am 25. Oktober 2024 kamen die Spitzen der nordrhein-westfälischen Handwerkskammern zur diesjährigen 192. WHKT-Herbst-Vollversammlung zusammen, um sich über die aktuelle handwerkspolitische Lage auszutauschen.

Im Rahmen des Formats »Dialog mit Politik«, welches fester Bestandteil der WHKT- Vollversammlungen ist, durften die Mitglieder der Vollversammlung unter der Leitung des WHKT-Präsidenten Berthold Schröder Frau Anja Weber, Vorsitzende des DGB Bezirk NRW, begrüßen. Mit ihr tauschten sich die Mitglieder der Vollversammlung über die Fachkräfteoffensive des Landes, das duale Ausbildungssystem und aktuelle handwerkspolitische Themen aus.

»Gute Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen sind das Fundament für die Nachwuchs- und Fachkräftesicherung im Handwerk. Damit zukünftig weiterhin genügend Handwerkerinnen und Handwerker für die anstehenden Aufgaben vorhanden sind, müssen wir bereits früh ansetzen. Auf das gute Miteinander zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite ist Verlass«, so WHKT-Präsident Berthold Schröder.

»Das Handwerk ist die einzige Organisation der wirtschaftlichen Selbstverwaltung, in der die Arbeitnehmerbeteiligung verbindlich festgeschrieben ist«, sagte Anja Weber, Vorsitzende des DGB NRW. »Das macht uns gemeinsam wirksam. In vielen Feldern ziehen wir an einem Strang, allen voran in der beruflichen Bildung. Hier stehen wir vor der Herausforderung, das Übergangssystem weiterzuentwickeln, damit alle jungen Menschen eine echte Chance auf einen Ausbildungsplatz und einen Berufsabschluss bekommen. Wenn 250.000 Gesellen fehlen, wird deutlich, dass wir die Ausbildung und Arbeit im Handwerk noch attraktiver gestalten müssen. Ein Schlüssel dafür ist, Tarifverträgen wieder mehr Geltung zu verschaffen.«

Das Thema der Fachkräfteeinwanderung vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels beschäftigt die Handwerksorganisationen. Inwieweit Betriebe mit den jüngsten Novellierungen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes die Möglichkeit bekommen, Fachkräfte oder Auszubildende aus dem Ausland zu gewinnen, hat Geschäftsführer Andreas Oehme bei der Vollversammlung ausgeführt. Mit der Novellierung gibt es nun Wege der Fachkräfteeinwanderung ohne Anerkennungsnotwendigkeit der im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen.

Als weiteres wichtiges Thema haben sich die Mitglieder der WHKT-Vollversammlung der Sicherung und Weiterentwicklung der Urbanen Produktion gewidmet. Denn besonders in den Städten und Ballungsräumen ist aufgrund verschiedener Ursachen eine Verdrängung insbesondere von produzierendem Handwerk zu verzeichnen, die zur Abwanderung in die Randbezirke oder die Schließung von alteingesessenen Betrieben führt. Welche Vorteile eine nutzungsgemischte Stadt bietet und welche Maßnahmen zur Sicherung und Weiterentwicklung der Urbanen Produktion notwendig sind, haben die Mitglieder der WHKT-Vollversammlung in einem WHKT-Positionspapier beschlossen.

WHKT-Hauptgeschäftsführer Dr. Florian Hartmann: »Nur das nutzungsgemischte Quartier ist ein lebenswertes und zukunftsfähiges Quartier. Dazu gehört für uns auch das produzierende Handwerk, das im Bestand gesichert werden muss, aber auch Entwicklungsmöglichkeiten braucht. Dafür treten die Handwerkskammern vor Ort ein, dafür wirbt der WHKT auf Landes- wie Bundesebene, damit die rechtlichen Rahmenbedingungen stimmen.« 

Das WHKT-Positionspapier ist zu finden unter: www.whkt.de/positionen

Bildmaterial zur Vollversammlung ist hier zu finden.