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Bau- und Planungsbranche fordert umfassendes Innovationspaket für NRW
Zur Überwindung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie wendet sich die nordrhein-westfälische Bau- und Planungsbranche in einem dringenden Appell an die NRW-Landesregierung und fordert ein umfassendes und langfristiges Innovationsprogramm der öffentlichen Hand.
Das Land Nordrhein-Westfalen wird aufgefordert, eine breit angelegte Investitions- und Innovationsoffensive einzuleiten, die noch in diesem Sommer zu den notwendigen Impulsen führen würde. Nur so kann es nach Überzeugung der Verbände und Kammern gelingen, das wirtschaftliche Überleben der in der Wertschöpfungskette »Bau« beteiligten Architektinnen und Architekten, Ingenieure oder Handwerker im Bauhaupt- oder -ausbaugewerbe zu sichern.
»Kredite und Soforthilfen sind richtige und wichtige Instrumente, um kurzfristig auf die drängendsten wirtschaftlichen Herausforderungen der Corona-Pandemie zu reagieren. Der Planungs- und Baubranche ist damit aber leider nur bedingt geholfen, da unsere Branche die Folgen der Wirtschaftskrise erst in ein paar Monaten und dann mit aller Vehemenz spüren wird«, so Dr. Heinrich Bökamp, Präsident der Ingenieurkammer-Bau NRW. »Um dem entgegenzuwirken, müssen jetzt die richtigen Weichen gestellt und ein großes und nachhaltiges Zukunftspaket der öffentlichen Hand geschnürt werden. Wir brauchen ein echtes Innovationspaket«, fordert der Präsident der Architektenkammer NRW, Ernst Uhing.
»Die gesamte Wertschöpfungskette ‚Bau‘ ist ein wesentliches Fundament unserer Wirtschaft und ein zentraler Konjunkturmotor für tausende Handwerksbetriebe. Damit dies so bleibt, brauchen wir vor allem Aufträge. Dabei hat die öffentliche Hand nun eine wichtige Vorbildfunktion. Aufträge sind keine Subventionen, aber Aufträge erhalten Arbeitsplätze«, meint Hans Hund, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertages.
»Wir hatten bereits vor der Corona-Krise einen erheblichen Investitionsstau, dessen Auflösung die Landesregierung mit hohen Investitionen begonnen hat. Die Politik darf diese Investitionen in Schulen, Kindergärten, Wohnungsbau, die Infrastruktur und den digitalen Ausbau jetzt auf keinen Fall drosseln, sonst beschleunigt sie nur die Talfahrt dieser Krise«, mahnte Dirk Grünewald, Präsident des Bauindustrieverbandes Nordrhein-Westfalen. »Mit den bereits auf den Weg gebrachten Hilfsmaßnahmen hat das Land einen wichtigen Teil seiner Hausaufgaben gemacht. Es geht nun darum, tatkräftig und mit Weitsicht der kommenden Auftragsdelle im Bausektor entgegenzuwirken«, bekräftigt auch der Präsident der Bauverbände NRW, Rüdiger Otto.
Die Verbände und Kammern zeigen sich überzeugt, dass insbesondere die Städte und Gemeinden ihrer Verantwortung als Bauherren und Investoren nachkommen müssen. Es sei deshalb unverzichtbar, die Kommunen technisch, finanziell und personell in die Lage zu versetzen, vor Ort die nötigen Investitionsanreize geben zu können.
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