WHKT-REPORT Ausgabe 01/2021

Vorwort



Liebe Leserinnen und Leser,

die Lage im Handwerk ist weiterhin gespalten. Der Mehrheit der Betriebe geht es wirtschaftlich nach wie vor gut. Wir sprechen deswegen zu Recht davon, dass das Handwerk Stabilitätsanker in dieser Krise ist – gerade auch in NRW. Das ist die gute Nachricht, auch für junge Menschen, die berufliche Chancen suchen.

Die schlechte Nachricht: Die Lage der Handwerksbetriebe, die die Corona-Krise mit voller Wucht trifft, hat sich seit dem Jahreswechsel dramatisch zugespitzt. Jene Gewerke zum Beispiel, die von Schließung unmittelbar betroffen sind, leiden darunter, nicht arbeiten zu dürfen. Sie erbringen durch ihre Schließung ein großes Solidaropfer für unsere Gesellschaft. Umgekehrt benötigen diese Betriebe jetzt allerdings auch die Solidarität der Gesellschaft. Dass Hilfsgelder schleppend ausgezahlt werden, ist im Hinblick auf dringend erforderliche Liquidität mehr als unbefriedigend. Und dass es gerade bei jenen kleinen Betrieben der körpernahen Dienstleistung, die Mitte Dezember in den Lockdown gehen mussten, immer noch eine eklatante Förderlücke gibt, ist ungerecht und verschärft zusätzlich den Existenzkampf. Die betroffenen Betriebe, gerade die Friseurinnen und Friseure, brauchen jetzt (!) Hilfe. Wenn diesen Betrieben aktuell schon keine verlässliche Öffnungsperspektive aufgezeigt werden kann, dann muss es zumindest ein klares Signal der Unterstützung geben, das lautet: Wir haben Euch nicht vergessen. Für ein solches Signal setzen wir uns auf Landesebene derzeit intensiv ein.

Die Corona-Krise erfordert nicht nur den Einsatz für Betriebe in Not, auch das kommende Ausbildungsjahr braucht jetzt schon unsere volle Aufmerksamkeit. Es zeichnet sich ab, dass viele persönliche Begegnungen weiterhin nicht möglich sein werden. Damit wird es nach wie vor schwierig sein, junge Menschen zu erreichen. Wir setzen mit den Partnern im Ausbildungskonsens auf digitale Formate und wollen das Matching intensivieren. Ohne die Schulen und ihren Einsatz für die Berufsorientierung wird es dabei aber nicht gehen.

Corona bestimmt nach wie vor die Agenda. Durchhalten ist angesagt.

Das Handwerk hält zusammen.

Bitte bleiben Sie gesund.

Mit freundlichem Gruß

Ihr

Matthias Heidmeier
Hauptgeschäftsführer
 

Wege aus der Pandemie:

Politische Gespräche mit Hendrik Wüst (CDU) und Josefine Paul (Grüne) zum Jahresauftakt

Zu Beginn des Jahres ist die Pandemie weiter beherrschendes Thema. Dass die Lage in Teilen des Handwerks kritisch, mitunter – wie bei vielen Betrieben im Bereich der körpernahen Dienstleistungen – sogar existenzbedrohlich ist, war wichtiger Diskussionspunkt im Austausch mit führenden Vertretern der Landespolitik.

Den politischen Jahresauftakt markierte ein »digitales Gespräch« der Hauptgeschäftsführer der NRW-Handwerkskammern mit der neu gewählten Vorsitzenden der Grünen-Landtagsfraktion, Josefine Paul. Neben der aktuellen politischen Lage wurden die großen Zukunftsthemen, Unterschiede, aber vor allem auch Gemeinsamkeiten in den Blick genommen. Für das Anliegen des Handwerks nach Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung gab es Zustimmung und Unterstützung. Beim Zukunftsthema Nachhaltigkeit bewies die Runde, dass es auch hier zahlreiche Anknüpfungspunkte für die Zusammenarbeit gibt. Nicht nur im Bereich der Gebäudesanierung ist Handwerk Teil der Lösungen, wenn es um Ressourceneffizienz und Klimaschutz geht. In den kommenden Monaten will man hier noch stärker die gemeinsamen Positionen abstecken. Ein Fachgespräch zum Thema Mobilität ist für die nächsten Wochen bereits geplant.

Kurz darauf trafen sich in einer Videokonferenz die Präsidenten der nordrhein-westfälischen Handwerkskammern mit Landesverkehrsminister Hendrik Wüst. Wüst, der wenige Tage zuvor für seine Verdienste die Floriansplakette des nordrhein-westfälischen Handwerks überreicht bekam, berichtete zunächst aus dem aktuellen Corona-Krisenmanagement der Landesregierung. Er zeigte Verständnis für die Sorgen des Handwerks mit Blick auf den fortwährenden Lockdown und nahm mehrere Bitten aus der Runde zu Hilfsgeldern und Öffnungsstrategien mit an den Kabinettstisch. Der Minister machte deutlich, dass man nur mit einer entschlossenen Wirtschaftspolitik aus der Krise finden werde. Die vergangenen Monate hätten auch Schwachstellen, zum Beispiel bei der Digitalisierung, schonungslos offen gelegt. Der Weg aus der Krise führe über mehr Innovation, mehr Digitalisierung und vor allem Wachstum. Für seine Zukunftsagenda bekam der Minister viel Unterstützung. Deutlich vorangekommen sei Nordrhein-Westfalen bei der Ertüchtigung seiner Infrastruktur. Konkrete Straßenbauprojekte rund um die auch für das Handwerk wichtigen Verkehrsachsen des Landes wurden mit den Präsidenten diskutiert. Einig war man sich zudem, dass die speziellen Herausforderungen der Mobilität von Handwerkern bei allen Zukunftskonzepten berücksichtigt werden muss.

Die Politik muss jetzt handeln:

Gemeinsame Erklärung des Westdeutschen Handwerkskammertages und des Bayerischen Handwerkstages

Unter dem Titel »Die Politik muss jetzt handeln: Betriebe in Not können nicht länger auf Hilfe warten« veröffentlichten der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) und der Bayerische Handwerkstag (BHT) am 18.01.2021 eine gemeinsame Erklärung, in der Land und Bund angesichts des Lockdowns zum Handeln aufgerufen werden.

WHKT und BHT lobten die Maßnahmen der Politik im Rahmen des ersten Lockdowns, die vielen Betrieben geholfen haben, die Situation zu überstehen. Doch die Lage, so die Erklärung, spitze sich seit dem Jahreswechsel und dem neuerlichen Lockdown bedrohlich zu, ein Großteil der betroffenen Handwerksunternehmen befände sich in einem Existenzkampf und brächte ein riesiges Solidaropfer.

Der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) und der Bayerische Handwerkstag (BHT) fordern deshalb von der Politik schnelles Handeln, um eine drohende nie da gewesene Pleitewelle zu vermeiden.

Die fünf Forderungen der beiden Verbände betreffen die Beschleunigung zugesagter Hilfsleistungen, eine mögliche »Januar-Hilfe« für Betriebe, die im Dezember schließen mussten, die Liquiditätssicherung, die Perspektive bzgl. der Öffnung des Geschäftsbetriebs und Hilfskonzepte für die kommenden Wochen.

Die gemeinsame Stellungnahme von WHKT und BHT finden Sie unter www.whkt.de/presse-aktuelles/news/die-politik-muss-jetzt-handeln-betriebe-in-not-koennen-nicht-laenger-auf-hilfe-warten.

Ausbildungskonsens NRW:

Spitzenvertreter betonen: Bestmögliche berufliche Orientierung und Vermittlung in Zeiten der Pandemie

Die duale Ausbildung hat Priorität, gerade in der Pandemie, und die Partner des Ausbildungskonsenses bereiten zusätzliche Maßnahmen vor, um den Einschränkungen durch die Pandemie gegenzusteuern. Die berufliche Orientierung und die Kontaktanbahnung zwischen Ausbildungsbetrieben und Jugendlichen darf nicht zu kurz kommen.

Im Jahr 2020 hatte das Handwerk einen Rückgang von Ausbildungsverträgen zu verzeichnen, weil die Ausbildungsbetriebe keine Chancen hatten, genügend Jugendliche zu erreichen und für eine betriebliche Ausbildung zu gewinnen. Dass sich diese Situation in 2021 nicht wiederholen darf, war die Kernbotschaft der Handwerksvertreter im Spitzengespräch.

Einen Beschluss mit diversen Maßnahmen, die geplant oder bereits realisiert worden sind, ist im Rahmen des Spitzengesprächs am 21. Januar 2021 gefasst worden. Die Inhalte des Beschlusses erhalten Handwerksvertreter unmittelbar beim WHKT per Mail (martina.scharla[ ät ]whkt.de). Eine gemeinsame Pressemitteilung des Arbeitsministers gab es nach dem Spitzengespräch unter Beteiligung der Partner des Ausbildungskonsenses: www.mags.nrw/pressemitteilung/ausbildungskonsens-nrw-weitere-massnahmen-vereinbart-um-die-berufliche-ausbildung

Neuer »Aktionsplan NRW inklusiv« in Vorbereitung:

WHKT und Handwerk.NRW bringen gemeinsam konkrete Vorschläge ein

Das für Inklusionsfragen und die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention federführende Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales mit seinem »Focal Point« (Begriff aus der UN-Behindertenkonvention) als Kompetenz- und Koordinierungsstelle plant eine Neuauflage des »Aktionsplan NRW inklusiv« für das Jahr 2021. Der Focal Point hat die Mitglieder des Inklusionsbeirates und der Fachbeiräte aktiviert, konkrete Vorschläge für einen neuen Aktionsplan einzubringen.

WHKT und Handwerk.NRW sind in verschiedenen Inklusionsgremien auf Landesebene vertreten und haben in einer Stellungnahme gemeinsam Vorschläge zu den Themenfeldern »Bildung und Ausbildung« und »Arbeit und materielle Lebenssituation« unterbreitet. Diese Vorschläge beziehen sich gezielt auf Themenfelder, in denen die Handwerkskammern und andere Handwerksorganisationen arbeiten. Die Anregungen betreffen u. a. die Themen Nachteilsausgleich in Prüfungen, Fachpraktika-Ausbildung und Ausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen, Barrierefreiheit in Berufsschulen, den Beschäftigungsanteil von Arbeitnehmern mit Schwerbehinderung und die Inklusionsberatung in der Wirtschaftsselbstverwaltung.

Die Stellungnahme von WHKT und Handwerk.NRW mit konkreten Vorschlägen für den neuen »Aktionsplan NRW inklusiv« ist zu finden unter www.whkt.de/positionen.

Interview im Handwerksblatt:

Zukunftsfähigkeit des Handwerks unter Beweis stellen

Die Ausbildungszahlen 2020 sind gegenüber 2019 zurückgegangen, die Lehrlingswerbung für das kommende Ausbildungsjahr gestaltet sich auch schwierig. Dabei stehen die Chancen zur Nachwuchsgewinnung gut: Mit den Zukunftsthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit, aber auch den Aufstiegs- und Erfolgsperspektiven hat das Handwerk gute Argumente, so WHKT-Präsident Hans Hund und WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier in einem Interview mit dem Handwerksblatt.

Das Interview ist nachzulesen unter www.handwerksblatt.de/politik/interview-zukunftsfaehigkeit-des-handwerks-unter-beweis-stellen.

WHKT-Arbeitskreis Europa:

Axel Voss MdEP berichtet über Stand des Lieferkettengesetzes

Die Einführung eines Lieferkettengesetzes wird in Deutschland seit Längerem kontrovers diskutiert. Maßgeblich auf Impuls der deutschen Ratspräsidentschaft sind Sorg- und Rechenschaftspflichten von Unternehmen aktuell auch auf europäischer Ebene ein wichtiges Thema.

Am 27.01.2021 hat der Rechtsausschuss des Europäischen Parlaments einen Initiativbericht angenommen. Mit diesem Bericht, der voraussichtlich im März vom Plenum verabschiedet wird, beabsichtigt das Parlament, seine Position festzulegen, bevor die Europäische Kommission in den kommenden Monaten einen Gesetzesvorschlag vorlegt. Das ist insofern von Bedeutung, als dass das Europäische Parlament Mitgesetzgeber ist.

Aus aktuellem Anlass berichtete der Europaabgeordnete Axel Voss am 22.01.2021 im WHKT-Arbeitskreis Europa über Stand und Hintergründe der Initiative. Er erläuterte, im Rechtsausschuss bestehe weitgehend Einigkeit darüber, dass sich das Vorhaben im Wesentlichen an große Unternehmen richten soll. Darüber hinaus sei beabsichtigt, börsennotierte KMU und solche in Risikosektoren zu erfassen. Letztere sollen in einer Liste festgelegt werden. Handwerksunternehmen wären damit regelmäßig nicht unmittelbar Adressaten der Initiative.

Im Ergebnis zeigte sich der Abgeordnete Voss zuversichtlich, dass zusätzliche bürokratische Lasten im Handwerk gering gehalten werden, ausschließen könne man sie nicht. Der Arbeitskreis wird das Vorhaben weiter begleiten.

Handwerk wächst, auch international:

»Koordinierungsstelle Außenwirtschaft« startet für das Handwerk in NRW

Neue Impulse für die gesamte nordrhein-westfälische Wirtschaft will die NRW-Landesregierung mit einer neuen Außenwirtschaftsstrategie setzen, die auch die enge Zusammenarbeit mit dem NRW-Handwerk vorsieht. Dazu startete nun die vom Wirtschaftsministerium unterstützte neu geschaffene »Koordinierungsstelle Außenwirtschaft« speziell für Betriebe aus dem Handwerk, mit deren Hilfe sich der handwerkliche Leistungskatalog in NRW auch international weiterentwickeln soll.

Zentrales Anliegen der neuen »Koordinierungsstelle Außenwirtschaft« bei der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks (LGH) ist, Handwerksbetriebe in NRW für das zu sensibilisieren, was international möglich ist. Das soll in enger Zusammenarbeit mit den Handwerkskammern und handwerklichen Fachverbänden, die erste Ansprechpartner für Handwerksunternehmen in außenwirtschaftlichen Fragen sind, geschehen.

»Außenwirtschaft ist ein Zukunftsthema für das Handwerk. Viele Handwerksbetriebe sind jenseits der NRW-Grenzregionen im Ausland bereits aktiv. Handwerkliche Meisterleistung aus NRW ist eine internationale Marke: anerkannt und gefragt. Ein Erfolgsmodell, das mit der neu geschaffenen Koordinierungsstelle Außenwirtschaft zusätzlich an Fahrt gewinnt«, so Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer der LGH und des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT) in Düsseldorf. 

Die Leiterin der Koordinierungsstelle, Almut Schmitz, ehemalige Geschäftsführerin von NRW.International, über die anstehenden Herausforderungen: »Die Vielfalt handwerklicher Dienstleistungen erfordert passgenaue Angebote in der Außenwirtschaftsförderung. Für grenzüberschreitende Dienstleistungen finden auch in der EU länder- und branchenspezifische Regelungen Anwendung. In enger Zusammenarbeit mit den Außenwirtschaftsberatern der Handwerkskammern und handwerklichen Fachverbänden in NRW und mit NRW.Global Business werden wir diese Themen für das Handwerk bündeln, um die Unternehmen dabei zu unterstützen, auch international zu wachsen.«

Der WHKT ist Partner der Kooperationsvereinbarung, in der die Eckpunkte über die Zusammenarbeit in der Außenwirtschaftsförderung des Landes NRW festgehalten sind.

ValiKom Transfer:

Austausch der Berufsexpertinnen und -experten zur Stärkung von ValiKom

Erstmals im Projekt ValiKom Transfer hatten die Berufsexpertinnen und -experten im vergangenen Dezember die Möglichkeit, sich in größerer Runde untereinander auszutauschen. Berufsexpertinnen und -experten bewerten im Validierungsverfahren die Leistungen der Teilnehmenden in der Fremdbewertung. Die Treffen wurden auf vielfachen Wunsch hin organisiert. Aufgrund der Corona-Pandemie haben sie virtuell stattgefunden. 

Drei Termine wurden zunächst initiiert, an denen die Teilnehmenden aus ganz Deutschland Erfahrungen austauschen und über Herausforderungen sprechen konnten. Da der Beruf Kaufleute für Büromanagement im Projekt einer der am häufigsten validierten Berufe ist und es entsprechend viele Berufsexpertinnen und -experten gibt, wurden für diesen Beruf gleich zwei Termine angeboten. Der dritte Termin richtete sich an die Berufsexpertinnen und -experten des Berufes Elektroniker/in. 

Bei der Gestaltung der Fremdbewertung ging es unter anderen um die Vorgehensweise bei der Aufgabenstellung. Die Teilnehmenden tauschten sich beispielsweise darüber aus, welche ihnen zur Verfügung stehenden Instrumente sie einsetzen. Für die Berufsexpertinnen und -experten war es wichtig, zu erfahren, dass ihre Kolleginnen und Kollegen vor den gleichen Herausforderungen stehen und wie sie damit umgehen. So konnte die eigene Vorgehensweise hinterfragt und gegebenenfalls neue Ansätze gefunden werden. Ein weiteres Thema, das viel diskutiert wurde, war die Dauer der Fremdbewertungen. Hier zeigten sich Unterschiede in der bisherigen Umsetzung, da einige der Expertinnen und Experten die Tätigkeitsbereiche und Aufgaben unterschiedlich miteinander kombinieren. So konnten die Anwesenden von den Erfahrungen der anderen profitieren, da ihnen neue Wege aufgezeigt wurden, die Zeit optimal zu nutzen. Auch über den Umgang mit Menschen, die Sprachdefizite haben, wurde gesprochen. Darüber hinaus beschäftigte die Anwesenden die Frage, was die zu Bewertenden können müssen, damit ihre Leistungen mindestens mit »ausreichend« bewertet werden können. Hierzu wurden Beispiele genannt und festgestellt, dass die Expertinnen und Experten dies sehr vergleichbar einschätzen. 

Zu den Treffen gab es durchweg positives Feedback der Teilnehmenden. Der Austausch kann als geeignetes Instrument verstanden werden, um die Experten zu bestärken. Die nächsten Treffen für weitere Berufe sind für Februar bzw. März 2021 in der Planung.

An dem Verbundprojekt ValiKom Transfer sind elf Handwerkskammern, 17 Industrie- und Handelskammern, zwei Landwirtschaftskammern, das Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk (FBH) sowie der WHKT beteiligt. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Weitere Informationen unter www.validierungsverfahren.de.

Projekt NetQA:

Corona-Krise beschleunigt Wissenstransfer und digitale Vernetzung

Das »Netzwerk Qualifikationsanalyse« (NetQA) blickt auf ein sehr heterogenes Projektjahr zurück: Auf der einen Seite konnten aufgrund der Lockdowns der Wirtschaft Qualifikationsanalysen im Gleichwertigkeitsfeststellungsverfahren nur Anfang des Jahres und zwischen Mai und November stattfinden. Auf der anderen Seite hat sich die mit der Corona-Pandemie einhergehende zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft sehr positiv auf die Projektarbeit ausgewirkt.

Das BMBF-geförderte Verbund-Projekt ist in 2019 gestartet, um ein nachhaltiges – bundesweites – Netzwerk zur Durchführung von Qualifikationsanalysen für zuständige Stellen zu schaffen. Das Projekt bietet neben finanzieller Hilfe über den Sonderfonds Qualifikationsanalysen vor allem Know-how und Vernetzung. 

Über den »NetQA«-Partner Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH) konnten im vergangenen Jahr 2020 insgesamt einhundert Mitarbeitende von Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern sowie weiterer zuständiger Stellen geschult werden. Dabei gab es zwei verschiedene Module mit jeweils fünf Durchläufen für die verschiedenen Zielgruppen. Standen bei Modul I die Anwendungsfälle des § 14 BQFG, Tipps zur Expertensuche sowie die Finanzierung des Verfahrens im Fokus, so beschäftigte sich Modul II vertiefend mit der Durchführung, Bewertung und Dokumentation des Kompetenzfeststellungsverfahrens. In diesem Jahr 2021 sind spezielle Angebote für die Landwirtschaftskammern und Kammern der freien Berufe geplant sowie ein übergreifendes Modul zur Beratungskompetenz.

Neben Online-Seminaren bietet »NetQA« regelmäßige Netzwerktreffen für zuständige Stellen zum Thema Anerkennung bei fehlenden schriftlichen Belegen. Angefangen mit einem bundesweiten Erfahrungsaustausch für Industrie- und Handelskammern im Sommer fanden vergangenes Jahr kammerübergreifende digitale, Austauschtreffen in den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Saarland sowie – noch in Präsenz – in Niedersachsen statt. Für BQFG-Sachberatende der Handwerkskammern in den übrigen Bundesländern sind regionale Austauschtreffen für 2021 geplant. Es bleibt zu hoffen, dass die Corona-Pandemie nicht nur die Digitalisierung beschleunigt hat, sondern auch dazu beiträgt, dass mit dem digitalen Netzwerken besonders ökonomische und niederschwellige Wege und Möglichkeiten des Austauschs nachhaltig bleiben. 

Informationen zum Projekt »NetQA« finden Sie unter www.whkt.de/netqa.
 

Bündnis-Tag Digital am 10.02.2021:

Miteinander vorankommen – Heute die Mobilität für morgen schaffen!

Unter dem Motto »Miteinander vorankommen ­ – Heute die Mobilität für morgen schaffen!« lädt das Bündnis für Mobilität zum Bündnis-Tag Digital am 10. Februar 2021 ein, der als rein digitale Fachkonferenz stattfindet.

Der Bündnis-Tag Digital, der von Verkehrsminister Hendrik Wüst eröffnet wird, bietet mit fünf Themenforen und rund 30 Programmpunkten, zahlreichen Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland sowie interaktiven Formaten aus drei teilweise parallel sendenden Studios ein breites Spektrum an Möglichkeiten, sich mit den aktuellen Entwicklungen im Bereich Mobilität auseinanderzusetzen. Dabei diskutieren Branchenexperten u.a. über neue Mobilitätskonzepte, die Modellregion NRW, Mobilität als Wirtschaftsfaktor sowie zukunftsweisende Lösungen für Städte und Regionen.

Das Bündnis für Mobilität des Ministeriums für Verkehr des Landes Nordrhein-​Westfalen etablierte 2019 erstmals den Bündnis-​Tag – eine Veranstaltung, die als Plattform für Projekte und Partner der Mobilität überwiegend in Nordrhein-​Westfalen dem Austausch über aktuelle Themen der Branche und als Standortbestimmung für die Mobilität in NRW dient.

Weitere Informationen zur Fachkonferenz finden Sie unter www.buendnis-tag.nrw/index.html.