WHKT-REPORT Ausgabe 03/2020

Gemeinsam gegen den Virus kämpfen – gerade jetzt für das Handwerk da sein


Liebe Leserinnen und Leser,

angesichts der aktuellen Entwicklung der Ausbreitung des Corona-Virus spüren wir alle jeden Tag mehr: Wir befinden uns derzeit in einer absoluten Ausnahmesituation. Und wir stehen erst am Beginn dieser Krise. Wichtig ist, dass wir – trotz allen Herausforderungen – handlungsfähig bleiben.

Es geht für das Handwerk jetzt um zwei Dinge: Erstens müssen wir alles tun, um mitzuhelfen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Zweitens müssen wir als Handwerksorganisationen gerade jetzt – unter schwierigen Bedingungen – für die Betriebe da sein. Jeden Tag geraten nun mehr Betriebe unverschuldet in eine Notlage.

Der WHKT kümmert sich gemeinsam mit der LGH um eine bestmögliche Krisenkoordination. Eine Service-Hotline auf Landesebene ist freigeschaltet. Wir haben zu den wichtigsten Themen Informationspools eingerichtet. Gleichzeitig sind wir im permanenten Austausch mit den Organisationen des Handwerks. Wir geben jetzt schnell unsere Bedarfe an die Politik weiter. Die gemeinsame Erklärung des Gesamthandwerks von gestern Abend zeigt das. Die Betriebe brauchen jetzt (!) unbürokratische Finanzhilfen.

Trotz allem: Wir werden diese Bewährungsprobe gemeinsam meistern.

Bleiben Sie gesund!

Ihr

Matthias Heidmeier
Hauptgeschäftsführer

Krisentelefon und zentrale E-Mail-Adresse ab sofort erreichbar

Der WHKT und die Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks (LGH) haben eine zentrale, landesweite Service-Hotline für alle nordrhein-westfälischen Handwerksorganisationen eingerichtet. Über diese Hotline können konkrete Anfragen aus den Handwerksorganisationen sowie den handwerklichen Bildungseinrichtungen zum Umgang mit der Krise und ihren Auswirkungen gesammelt werden, um diese gebündelt an die zuständigen Stellen, wie etwa Landes- und Bundesministerien, mit dem Ziel zu übermitteln, schnell praxisnahe Lösungen zu finden.

Krisentelefon für Handwerksorganisationen und Bildungszentren des Handwerks in NRW:
0211 300 77 22
 

Handwerksbetriebe wenden sich mit ihren Anliegen an ihre zuständige Handwerkskammer, an ihre Innung beziehungsweise an ihren Verband.


Zentrale E-Mailadresse, um Meldungen aus dem Land zum Thema zu sammeln:
corona[ ät ]whkt.de

Corona-Krise:

Gemeinsame Erklärung von HANDWERK.NRW zur Bekämpfung des Corona-Virus

Die Ausbreitung des Virus verlangsamen. Den Betrieben mit Sofortmaßnahmen jetzt helfen.

Die Ausbreitung des gefährlichen Corona-Virus stellt unser Land vor eine Bewährungsprobe ohne Beispiel in der Geschichte der Bundesrepublik. Wir müssen der Situation mit Konsequenz und Besonnenheit begegnen. Das nordrhein-westfälische Handwerk steht daher hinter den einschneidenden Maßnahmen, die Bund, Land und Kommunen ergreifen, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen. Nur dadurch gewinnen wir die Zeit, die wir im Kampf gegen das Virus so dringend brauchen.

Wir appellieren an alle Betriebe und Organisationen des Handwerks, diese und weitere noch notwendige Maßnahmen zu unterstützen und umzusetzen.

Wir wissen aber auch, dass es für viele Handwerksbetriebe jetzt ums Ganze geht. Viele Firmen sind existentiell gefährdet, weil Umsätze einbrechen, Kunden ausbleiben und Lieferengpässe entstehen.

Die Kammern, Fachverbände, Innungen und Kreishandwerkerschaften konzentrieren deshalb ihre Kräfte in dieser schwierigen und ernsten Situation darauf, allen Betrieben schnell und unbürokratisch zur Seite zu stehen. Insbesondere die Betriebsberater, die Rechtsberater und die Ausbildungsberater arbeiten mit Hochdruck daran, alle relevanten Informationen verfügbar zu haben und den Betrieben schnelle Hilfe und Orientierung zu bieten. Insbesondere sorgen die Handwerksorganisationen dafür, dass im Internet und in den sozialen Medien schnellstmöglich aktuelle Erstinformationen verfügbar sind. So hat der Westdeutsche Handwerkskammertag eine Internetseite unter www.whkt.de/coronakrise erstellt, die laufend aktualisiert wird. 

Vieles muss nun zurückstehen. Betroffen sind auch die Lehrgänge und Prüfungen in unseren Bildungseinrichtungen. Sie wurden bereits mehrfach ausgesetzt oder werden in den nächsten Tagen abgesagt. In dieser Phase der Krise kommt es nun entscheidend auf Sofortmaßnahmen der Politik an. Spitzenorganisationen des Handwerks setzen auf einen kurzfristigen und unbürokratischen Austausch mit der Landesregierung, den Arbeitsagenturen und anderen Behörden und Institutionen. Wir setzen uns jetzt ein für: 

  1. Soforthilfe: Für in Not geratene kleine Unternehmen bedarf es einer schnellen Soforthilfe in Höhe von 5.000 bis 25.000 Euro. Nicht als Kredit, sondern ausdrücklich als Zuschuss, damit die Betriebe ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen können. Wir schlagen vor, dass hier kurzfristig Anträge geprüft werden und schnell Auszahlungen vorgenommen werden. Die Möglichkeiten, Steuerzahlungen zu stunden, auf Vollstreckungsmaßnahmen und Säumniszuschläge zu verzichten und Anpassungen bei den Steuervorauszahlungen zu gewähren, müssen jetzt angewendet werden. Eine wirksame, schnelle und unbürokratische Hilfe würde auch das vorübergehende Aussetzen der Sozialversicherungsbeiträge oder die Rücküberweisung von Steuervorauszahlungen darstellen. 
     
  2. Kurzarbeitergeld für alle Handwerksunternehmen: Für viele Betriebe sind vereinfachte Regeln zur Kurzarbeit sehr wichtig, damit die Bundesagentur für Arbeit schnell und unbürokratisch Hilfe leisten kann. Klar muss sein, dass grundsätzlich jedes Unternehmen Anspruch auf Kurzarbeitergeld hat. Es muss jetzt schnell und unbürokratisch zur Verfügung stehen. Die geringfügig Beschäftigten sind in den Empfängerkreis aufzunehmen. 
     
  3. Liquidität durch flexible Kredite, Darlehen und Bürgschaften: Es kommt nun auch darauf an, dass die verschiedenen Instrumente für Kredite, Bürgschaften und Darlehen auch für kleine und mittlere Unternehmen schnell und unbürokratisch erreichbar sind, um kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Die Betriebe brauchen Transparenz über die möglichen Förderwege. Flexibilität ist jetzt geboten bei den Tilgungsaussetzung für Mikrodarlehen der NRW.Bank. An die Hausbanken unserer Betriebe appellieren wir, gegenüber langjährigen Firmenkunden Kulanz zu zeigen und gerade jetzt Finanzierungslösungen zu finden, die den langfristigen Fortbestand der Unternehmen im Blick haben. Es ist jetzt nicht die Stunde, um nach ausgefeilten Business- und Liquiditätsplänen zu fragen. Treuhandkredite oder Verlustfinanzierung müssen ebenso in Betracht gezogen werden wie Regelungen, die das Rating von Unternehmen auf den Stand von Februar 2020 beziehen. 
     
  4. Soloselbständige nicht im Regen stehen lassen: Die meisten der derzeit bereits angebotenen Hilfen kommen für Soloselbständige nicht in Betracht. Auch für sie, die etwa ein Fünftel aller Betriebe des Handwerks ausmachen, müssen Lösungen zur Soforthilfe gefunden werden. 
     
  5. Rettungsschirm für den Erhalt der Bildungslandschaft des Handwerks: Auch die Träger der handwerklichen Berufsbildungsstätten drohen in eine finanzielle Schieflage zu geraten, wenn durch die Absage von Kursen und Prüfungen unerwartete Einnahmeausfälle und Stornierungskosten eintreten. Auch hierfür sind jetzt unbürokratische Hilfen in Form eines Rettungsschirms für die Bildung im Handwerk notwendig, damit unsere wertvolle Bildungslandschaft durch die vorübergehende Krise keinen irreparablen Schaden nimmt. Viel wäre schon gewonnen, wenn die Bildungsträger die für dieses Jahr bereitgestellten ÜLU-Mittel ausgezahlt bekämen.  
     
  6. Beratung des Handwerks für die Unternehmen jetzt stärken: Die Bund-Land-geförderten Berater müssen umgehend von allen richtlinienbasierten, fördertechnischen Beschränkungen befreit werden, um jetzt unbürokratische und bedarfsgerechte Krisenberatung über die verfügbaren Kanäle (v. a. Telefon, Videochat etc.) leisten zu können. Das Beratungsnetzwerk gehört aus unserer Sicht aktuell zur kritischen Infrastruktur und gleichermaßen zur Daseinsvorsorge und sollte einen entsprechenden Stellenwert erhalten. 

Es ist die Stunde, in der wir uns auf das Wesentliche und Notwendige besinnen müssen. Für die Handwerker, die unverschuldet in Existenzsorgen geraten, müssen wir uns jetzt gemeinsam einsetzen. Diese Krise ist für unsere Gesellschaft und für die Handlungsfähigkeit des Staates eine nie dagewesene Bewährungsprobe. Wir sind davon überzeugt, dass wir sie bestehen können. Die Kraft der Soziale Marktwirtschaft und unser Zusammenhalt sind stark. Das Handwerk wird alles in seiner Macht Stehende tun, damit wir diese extreme Krise meistern.

Andreas Ehlert, Präsident
Hans-Joachim Hering, Vizepräsident
Hans Hund, Vizepräsident

Die »Gemeinsame Erklärung zur Bekämpfung des Corona-Virus« finden Sie hier als Download >

Corona-Krise:

Die NRW-Handwerkskammern: Jetzt steht Betriebsberatung im Mittelpunkt

Das nordrhein-westfälische Handwerk steht vor großen Herausforderungen, denn die Corona-Krise trifft immer mehr Handwerksunternehmen über alle Branchen hinweg. »Kunden bleiben weg, Lieferketten brechen zusammen, Aufträge können nicht abgearbeitet werden - bei vielen kleinen Handwerksbetrieben geht es in den kommenden Wochen ums Ganze«, so Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT). Jetzt gehe es neben schneller und unbürokratischer Hilfe auch um gute Beratung für die Betriebe. »Die 7 NRW-Handwerkskammern richten ihr gesamtes Netzwerk deswegen nun auf die Beratung der Betriebe aus. Gerade jetzt komme es darauf an, den Betrieben zur Seite zu stehen«, so Heidmeier. Das Netzwerk der Betriebsberater sei jetzt schon mit vielen Anfragen konfrontiert. Guter Informationsaustausch sei jetzt entscheidend.

Auch die Landesorganisationen des Handwerks richten ihren Fokus auf die Stärkung der Betriebsberatung. Der WHKT und die Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks (LGH) haben eine zentrale, landesweite Service-Hotline für alle nordrhein-westfälischen Handwerksorganisationen eingerichtet. Die Hotline dient dazu, konkrete Anfragen aus den Handwerksorganisationen sowie den handwerklichen Bildungseinrichtungen zum Umgang mit der Krise und ihren Auswirkungen aufzunehmen, um diese gebündelt an die zuständigen Stellen, wie etwa Landes- und Bundesministerien, zu übermitteln, und so praxisnahe Lösungen zu finden.

Enorme Auswirkungen hat die Corona-Krise für viele Azubis und Meisterschüler, die teilweise ihren erhofften Abschluss verschieben müssen. Im ganzen Land werden Prüfungen zunehmend abgesagt. Lehrveranstaltungen sind bereits zuvor gestrichen worden. »Das ist natürlich für alle Beteiligten sehr belastend und unbefriedigend, aber der Schutz der Gesundheit geht jetzt vor«, so Heidmeier.

Informationen zur Corona-Krise: www.whkt.de/coronakrise/

Corona-Krise:

WHKT richtet Facebook-Gruppe für Mitarbeitende in den Organisationen des Handwerks und öffentlichen Twitter-Account ein

Informationen und Erfahrungen bündeln, Ideen austauschen, gemeinsame Lösungen finden und Entscheidungen vorbereiten: Dies sind nur einige Möglichkeiten, die die neu eingerichtete Facebook-Gruppe als Kommunikationsplattform zur Corona-Krise im Handwerk ehren- und hauptamtlichen Akteuren der Organisationen, Bildungs- und Beratungseinrichtungen sowie Institutionen und Verbänden bietet. Eine Anmeldung zur Facebook-Gruppe »WHKT ÖA Corona« ist unter folgendem Link möglich: www.facebook.com/groups/whktoeacorona 

Gerne können Sie den Facebook-Link im Umfeld der handwerklichen Selbstverwaltung weiterleiten.

Zusätzlich hat der WHKT auch einen öffentlichen Twitter-Account eingerichtet, der unter www.twitter.com/WHKT4 erreichbar ist.

»Wir würden uns freuen, wenn Sie dabei sind, wir uns auch über die sozialen Medien austauschen und damit bestmögliche Wege für die Betriebe und Beschäftigten im Handwerk sowie für unsere Infrastruktur der Beratung, Bildung und Interessensvertretung finden«, hebt WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier hervor.

Weiterführende Links zur Corona-Krise

Betriebe, Handwerkerinnen und Handwerker, Auszubildende und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Handwerks in NRW erhalten auf den folgenden Seiten Hinweise und Empfehlungen:
 

Allgemeine Informationen

Aktuelle Risikobewertung des Robert-Koch-Instituts:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikobewertung.html

Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung:
https://www.infektionsschutz.de/coronavirus-sars-cov-2.html

Tagesaktuelle Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus.html

Hygientipps der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung:
https://www.infektionsschutz.de/

 

Hinweise der Handwerkskammern in NRW

Handwerkskammer Aachen: https://www.hwk-aachen.de/presse-medien/news/artikel/news/detail/News/coronavirus-das-sollten-sie-wissen.html

Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld: https://handwerk-owl.de/de/presse/pressemitteilungen/infos-der-handwerkskammer-zum-coronavirus_6_1017.html

Handwerkskammer Dortmund: https://www.hwk-do.de/artikel/das-coronavirus-hat-die-wirtschaft-fest-im-griff-37,0,572.html

Handwerkskammer Düsseldorf: https://www.hwk-duesseldorf.de/artikel/coronavirus-absage-aller-pruefungen-meisterschulen-kurse-lehrgaenge-31,0,4767.html

Handwerkskammer zu Köln: https://www.hwk-koeln.de/artikel/infos-fuer-azubis-meisterschuelerinnen-meisterschueler-sowie-fuer-teilnehmende-von-pruefungen-und-fortbildungen-32,0,2067.html

Handwerkskammer Münster: https://www.hwk-muenster.de/de/service-center/informationen-zum-corona-virus

Handwerkskammer Südwestfalen: https://www.hwk-swf.de/artikel/bis-auf-weiteres-keine-lehrgaenge-im-bbz-arnsberg-38,0,473.html

Westdeutscher Handwerkskammertag: https://www.whkt.de/coronakrise/ 

 

Informationen für Betriebe und Beschäftigte

Die wichtigsten Tipps für Betriebsinhaber (Deutsches Handwerksblatt):
https://www.handwerksblatt.de/unternehmensfuhrung/coronavirus-die-wichtigsten-tipps-fuer-betriebsinhaber

Informationen für Unternehmen:
https://www.arbeitgeber.de/www/arbeitgeber.nsf/id/DE_corona 

Informationsseite des ZDH zum Corona-Virus:
https://www.zdh.de/themen-a-z/coronavirus/

Maßnahmen zur Entlastung der von den Auswirkungen des Coronavirus betroffenen Unternehmen:
https://www.zdh.de//fachbereiche/wirtschaft-energie-umwelt/rundschreiben/massnahmen-zur-entlastung-der-von-den-auswirkungen-des-coronavirus-betroffenen-unternehmen/

Arbeitsschutz und Gesundheitshinweise für Betriebe zum Coronavirus:
https://www.zdh.de//service/newsletter/arbeits-und-arbeitsschutzrechtliche-hinweise-zum-coronavirus/

Kurzarbeit und Ausbreitung des Coronavirus:
https://www.zdh.de//fachbereiche/arbeitsmarkt-tarifpolitik/rundschreiben/kurzarbeit-und-ausbreitung-des-corona-virus/

Coronavirus: Sicherheiten für Kredite:
https://www.zdh.de//service/newsletter/coronavirus-sicherheiten-fuer-kredite/

unternehmer nrw:
https://www.unternehmer.nrw/kommunikation/im-wortlaut/pressemitteilungen/detail/news/nrw-unternehmensverbaende-zur-aktuellen-corona-entwicklung

DGB NRW:
https://www.dgb.de/themen/++co++fdb5ec24-5946-11ea-8e68-52540088cada

Bundesagentur für Arbeit:
https://www.arbeitsagentur.de/news/corona-virus-informationen-fuer-unternehmen-zum-kurzarbeitergeld

 

Nordrhein-Westfalen:

Landesregierung NRW:
https://www.land.nrw/corona

Aktuelle Fallzahlen des Robert-Koch-Instituts zur Ausbreitung (Bund/NRW/Heinsberg):
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Fallzahlen.html

Aktuelle Informationen des Landesgesundheitsministeriums (MAGS):
https://www.mags.nrw/coronavirus

Landeswirtschaftsministerium (MWIDE): Informationen und Ansprechpartner für Betriebe:
https://www.wirtschaft.nrw/coronavirus-informationen-ansprechpartner

Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW:
https://www.schulministerium.nrw.de/docs/bp/index.html

 

Betriebliche Pandemieplanung:

Informationen und Checkliste zur Pandemie-Planung für Betriebe des Verbands deutscher Betriebs- und Werksärzte:
https://www.vdbw.de/der-vdbw/aktuelles/detailansicht/pandemieplanung-betriebsaerzte-raten-zur-vorsorge/

Europa:

Beispiele europäischer Maßnahmen in der Corona-Krise

Überall in Europa und auf allen Verwaltungsebenen werden derzeit Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise getroffen, auch auf EU-Ebene. Es geht um Maßnahmen, die sicherstellen sollen, dass trotz Grenzschließungen der Güter- und Warenverkehr im Binnenmarkt aufrechterhalten wird. Es geht um die Beschaffung von Schutzausrüstung, die Flexibilisierung des Beihilferechts und natürlich um die Frage, wie Finanzhilfen für Unternehmen bereitgestellt werden können.

Am 13. März hat die Europäische Kommission eine »Investitionsinitiative zur Bewältigung der Coronakrise« vorgeschlagen. Um schnell 25 Mrd. EUR an europäischen öffentlichen Investitionen für die Folgen der Coronakrise bereitstellen zu können, will die Kommission davon absehen, nicht in Anspruch genommene Mittel aus Vorfinanzierungen im Rahmen der europäischen Struktur- und Investitionsfonds von den Mitgliedstaaten zurückzufordern. Die Mitgliedstaaten sollen verpflichtet werden, diese Beträge für Investitionen im Rahmen der Strukturfonds, also EFRE und ESF, aufzuwenden, zum Beispiel für Kurzarbeit und andere Arbeitsmarktmaßnahmen, im Gesundheitssektor und besonders betroffenen Sektoren, zu denen auch das Handwerk gehört. Die Mitgliedstaaten können diese Mittel für die nationale Kofinanzierung einsetzen, die sie normalerweise selbst hätten leisten müssen. Der WHKT setzt sich dafür ein, Mittel zu mobilisieren, die die Krisenfolgen für Handwerksunternehmen vermeiden und abfedern helfen.

Fachkräftesicherung fest im Fokus:

Spitzengespräch Ausbildungskonsens am 10. März 2020

In der Staatskanzlei trafen sich die Spitzenvertreter der Partner des Ausbildungskonsenses am 10.03.2020, um die Fortschritte der Arbeit und die Lage am Ausbildungsmarkt zu bewerten. Offenkundig gibt es immer weniger Bewerberinnen und Bewerber um Ausbildungsstellen, was ein Grund dafür ist, warum Handwerksbetriebe immer größere Mühen haben, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen. Diese Not der Betriebe wurde im Spitzengespräch ebenso aufgegriffen wie die Regionen im Land, in denen der Ausbildungsmarkt noch von einem deutlichen Überhang an ausbildungsstellensuchenden Jugendlichen geprägt ist. Trotzdem hat es das Handwerk in NRW im vierten Jahr in Folge geschafft, ein Plus bei neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen zu erzielen.

Ministerpräsident Armin Laschet betonte zur Lage: »Wir brauchen auch weiterhin eine starke berufliche Aus- und Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen. Die ganze Welt beneidet uns um unsere auf höchstem Niveau ausgebildeten Fach- und Nachwuchsfachkräfte ‚made in NRW‘. Nur, wenn wir die berufliche Ausbildung weiter stärken und gerade für junge Menschen in der Phase der Berufsorientierung attraktiv machen, können wir die Transformation unserer Wirtschaft in den Feldern Automobilindustrie, Energie und Digitalisierung und die Herausforderungen der Fachkräftesicherung bewältigen.«

Die Partner des Ausbildungskonsenses Nordrhein-Westfalen sind sich einig, dass die berufliche Ausbildung qualifizierter Fachkräfte der entscheidende Faktor für die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Nordrhein-Westfalen ist. Sie fassten einstimmig einen Beschluss, der unter anderem aussagt, den Blickwinkel der KMU auf das Ausbildungsgeschehen einzunehmen, die Berufliche Orientierung der Schülerinnen und Schüler an allen Schulen, so auch in der Sekundarstufe II ergebnisoffen zu führen und die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung in den verschiedenen Aspekte noch stärker aufzugreifen. Der Beschluss kann beim WHKT per Mail angefordert werden unter martina.scharla[ ät ]whkt.de.

Still und leise, lange vor Corona:

Landesregierung regelt Förderung für Azubiwohnheime

Zu gleichen Bedingungen wie Studentenwohnheime können ab sofort auch Azubiwohnheime gefördert werden. Dies hat das Bauministerium in seiner Förderrichtlinie vom 19.02.2020 geregelt und veröffentlicht. Von dieser neuen Förderung wurde im Spitzengespräch Ausbildungskonsens am 10. März 2020 berichtet. Warum diese Förderung so besonders still und leise geregelt wurde, bleibt den Akteuren der Berufsbildung verborgen. Die WHKT-Vollversammlung hatte eine gleichberechtigte Förderung solcher Unterkunftsmöglichkeiten im Vergleich zu Studierenden gefordert. Auch DGB und IHK NRW hatten eine vergleichbare Position mit Forderungen an die Landesregierung verabschiedet.

Für eine tatsächliche Realisierung von Azubiwohnheimen kommt es nun darauf an, Bauträger und Betreiber für Azubiwohnheime zu finden. Dafür hat der WHKT ein Bündnis auf Landesebene vorgeschlagen, das letztlich alle relevanten Informationen zusammenträgt, Kontakte zur Bauwirtschaft und Investoren knüpft und dies alles in die Regionen trägt. Die Förderung richtet sich gleichermaßen an Studierendenwerke, wohnungswirtschaftliche Unternehmen und private Investorinnen und Investoren, die alle Azubiwohnheime bauen und betreiben können.

Mehr Informationen dazu unter www.mhkbg.nrw/themen/bau/wohnen/mieten-und-eigentum/wohnraum-fuer-studierende.

Projekt ValiKom Transfer:

Synergien schaffen durch Vernetzung

Mehrere Veranstaltungen dienten in den letzten Wochen dem Austausch und der Vernetzung der Projektpartner untereinander sowie mit externen Partnern. Die sieben Projektkammern, die im Norden Deutschlands angesiedelt sind, trafen sich Mitte März zu einem Erfahrungsaustausch. Im Mittelpunkt standen Themen wie die Zusammenarbeit mit Jobcentern und Arbeitsagenturen vor Ort, die Umsetzung von Anpassungsqualifizierungen und der Austausch zur Validierungspraxis.

Auch über das Projekt hinaus vernetzen sich die beteiligten Kammern aktiv, um das Validierungsverfahren bekannt zu machen und Synergieeffekte zu schaffen. Das Projekt NetQA lud die Projektkammern aus Niedersachsen Anfang März zu einem Erfahrungsaustausch ein. Da die Qualifikationsanalyse, die im Rahmen von Anerkennungsverfahren durchgeführt wird, wenn entsprechende Dokumente fehlen, und die Fremdbewertung des Validierungsverfahrens identisch sind, kam es zu einem regen Austausch zwischen den beiden Projekten.   

Am 04. März wurde das Projekt beim Netzwerktreffen des Projekts »TalentPASS« durch den WHKT vertreten. TalentPASS soll Menschen mit Schwerbehinderung ermöglichen, ihre vorhandenen beruflichen Fertigkeiten von einer zuständigen Stelle bestätigen zu lassen und sich über gezielte Bildungsmaßnahmen weiter zu qualifizieren. Bildungspolitische Akteure wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Bundesagentur für Arbeit und die Dachverbände der HWKn und IHKn nutzten das Treffen, um sich über die Initiative zu informieren und erhielten einen Einblick in die Umsetzungspraxis der Kompetenzfeststellung. Darüber hinaus stellte der WHKT das Validierungsverfahren vor, das von 30 Kammern in ganz Deutschland im Rahmen von ValiKom Transfer angeboten wird. Da mit einem Validierungsverfahren Berufskompetenzen von zuständigen Stellen bewertet und zertifiziert werden, stehen die beiden Projekte schon länger im Austausch. Beide wollen in den nächsten Monaten gemeinsam erproben, in welchen Fällen eine Teilnahme an einem Validierungsverfahren von Menschen mit Schwerbehinderung zielführend ist.

An dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojekt »ValiKom Transfer« sind 11 Handwerkskammern, 17 Industrie- und Handelskammern, 2 Landwirtschaftskammern, das Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk (FBH) sowie der WHKT beteiligt.

Gästebuch des Handwerks im Gepäck:

Ministerpräsident Laschet eröffnet NRW-Kontaktbüro in Tel Aviv

Die Eröffnung des NRW-Kontaktbüros in Tel Aviv stand Ende Februar im Mittelpunkt der zweitägigen Israelreise von Ministerpräsident Laschet. »Unser Büro in Israel wird die Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Ländern auf eine neue Stufe stellen«, so der Ministerpräsident. In keinem anderen Land habe NRW ein Büro mit so umfangreichen Aufgaben.

An der 30-köpfigen Delegation waren Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kirchen und Gesellschaft sowie der Enkel des ersten Bundeskanzlers Konrad Adenauer beteilig. Außerdem hatte Ministerpräsident Laschet ein eigens für das Kontaktbüro in Tel Aviv produziertes Gästebuch als Präsent im Gepäck. Dieses wurde auf Vermittlung des WHKT von Buchbindemeisterin Simone Püttmann erstellt. Bereits 2018 hatte sie gemeinsam mit Lehrlingen des Buchbinderhandwerks in NRW das Gästebuch des Landes NRW erstellt und dieses gemeinsam mit den Lehrlingen an Ministerpräsident Laschet überreicht.

Eine schöne Idee, etwas Einzigartiges zu schaffen: Das Handwerk.

Sachverständigendatenbank des Handwerks:

Bundesweit die richtigen Sachverständigen des Handwerks online finden – auch per App

Mit Hilfe der vom Westdeutschen Handwerkskammertag für die Handwerkskammern im gesamten Bundesgebiet entwickelten Online-Sachverständigendatenbank können alle Sachverständigen der Handwerkswirtschaft zu dem gewünschten Themengebiet eines speziellen Handwerks, in unmittelbarer Nähe, mit allen Kontaktdaten, schnell und ohne weitere Kosten ermittelt werden.

Die Online-Sachverständigendatenbank des Handwerks ist damit ein hilfreiches Tool für Gerichte, Anwälte, Verwaltungsbehörden, Versicherungen und Privatpersonen, die zur Entscheidung und Aufklärung von Fragestellungen aus der Handwerkswirtschaft auf eine Begutachtung durch einen öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen des Handwerks angewiesen sind.

So erfolgten allein im Jahr 2019 insgesamt 145.665 Abfragen aus der Sachverständigendatenbank des Handwerks.

Die Sachverständigendatenbank bietet die Gewähr für höchste Aktualität, da die ständige Datenpflege der Daten aller öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen des Handwerks für jeden Handwerkskammerbezirk von der jeweiligen Handwerkskammer durchgeführt wird.

Darüber hinaus verfügt die Sachverständigendatenbank über ein ausgeklügeltes Suchsystem, dass mit einem Stichwortverzeichnis den Bedürfnissen einer differenzierten Nachfrage aller potentiellen Auftraggeber in besonderer Weise gerecht wird.

Der Westdeutsche Handwerkskammertag hat zudem eine Sachverständigen-App für alle mobilen Endgeräte entwickelt, die den gleichen Service wie die Sachverständigendatenbank bietet.

Unter der Bezeichnung »SACHVERSTÄNDIGENNAVI« ist das Sachverständigenverzeichnis der Handwerkskammern für den Endverbraucher kostenfrei für das Smartphone über den Apple Store oder unter Google Play zu Installation bereitgestellt.