WHKT-REPORT Ausgabe 04/2020

Vorwort


Liebe Leserinnen und Leser,

wer hätte vor zwei Monaten gedacht, dass Deutschland im laufenden Jahr die größte Rezession der Nachkriegszeit erleben würde? Das schöne Frühlingswetter der vergangenen Wochen passte so gar nicht zur wirtschaftlichen Talfahrt, die auch das Handwerk erlebt. Es wird weitere Rückschläge geben. Drei Phasen des Krisenmanagements müssen wir für eine sachgerechte Diskussion wohl voneinander unterscheiden:

  1. Akute Krisenhilfen: Die NRW-Soforthilfe gehört zum Beispiel dazu. Sie hat sich als Instrument in der Not weitgehend bewährt. Weitere Akut-Hilfen werden nötig sein, denn viele Branchen werden diese Krisen zeitversetzt spüren (z.B. das Bauhandwerk). Andere wiederum sehen weiterhin kaum Perspektiven für das laufende Jahr (z.B. der Messebau).
  2. Mittelfristige Konjunkturimpulse: Ohne staatliche Investitionen wird es nicht gehen. Wenn ganz Märkte zusammenbrechen, können auch wettbewerbsfähige Unternehmen nicht bestehen. Aufträge der öffentlichen Hand sind keine Subventionen! Hier brauchen wir in diesem Sommer spürbare Investitionen in Bildung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit, die auch dem Handwerk helfen können, die Rezession zu überstehen.
  3. Langfristige Strategien aus der Talsohle: Damit Handwerksbetriebe aus eigener Kraft wieder zu wirtschaftlicher Stärke finden, darf man ihnen keine neuen Belastungen aufbürden, das Gegenteil ist richtig. Die Betriebe brauchen Rückenwind für Innovation und digitale Wege in die Zukunft. Ein entschiedenes Vorgehen bei der Entbürokratisierung kann helfen, gerade den kleinen Betrieben des Handwerks Rückenwind zu geben. Doch klar ist auch: es werden bereits harte Verteilungskämpfe geführt. Die Rechnungen für das Krisenjahr werden bezahlt werden müssen.

Alles in allem werden die Debatten der kommenden Monate wohl deutlich härter. Dass es Deutschland bisher geschafft hat, besser als andere durch die Corona-Pandemie zu kommen, sollte Mut machen. Das Handwerk hält zusammen.

Bleiben Sie gesund!

Ihr

Matthias Heidmeier
Hauptgeschäftsführer
 

»Handwerk goes AI«:

WHKT positioniert sich zur Künstlichen Intelligenz

Artificial Intelligence (AI) oder Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Thema, das für das Handwerk von besonderer Bedeutung ist. Mit dem Beschluss eines Positionspapiers auf der WHKT-Vollversammlung am 20. April 2020 machen die Handwerkskammern deutlich, dass die Chancen aus der Digitalisierung noch viel stärker genutzt werden müssen – auch, um aus der Corona-Krise erfolgreich hervorzugehen.

Klar ist, dass die Handwerksbranchen in ihrer Breite von KI profitieren und ebenso in vielfältiger Hinsicht betroffen sein werden.

Die Kammern positionieren sich wie folgt:

1. Das Handwerk erwartet von der Landesregierung, in die KI-Diskussion und Entwicklung intensiv einbezogen zu werden, da diese Schlüsseltechnologie erhebliche, im Zweifel disruptive Veränderungen und Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe hat.

2. Die Handwerksorganisation muss dieses Thema wirtschaftspolitisch mit der Landes- und Bundesregierung aufgreifen und im Hinblick auf die Förderung des Mittelstands und die Diskussion um förderliche Rahmenbedingungen thematisieren.

3. Das Handwerk will sich ebenfalls einmischen, um die ethischen, sozialen und insgesamt gesellschaftspolitischen Auswirkungen intelligenter Algorithmen zu thematisieren und die Rahmenbedingungen im Sinne einer menschenfreundlichen und personenzugewandten Nutzung mitzugestalten.

4. Die Handwerksorganisation sieht sich in der Verantwortung, die Handwerker*innen in Aus-, Fort- und Weiterbildung mit KI vertraut zu machen und wird eine entsprechende curriculare Weiterentwicklung auf breiter Front anstoßen, um die Qualifikationsstrukturen und -angebote an die mit dem Einsatz von KI verbundenen Herausforderungen anzupassen.

5. Die Handwerksorganisation muss in ihren eigenen Prozessen (z. B. im Bereich der Gewerbeanmeldung und der Handwerksrolle oder beim Management der Eintragung von Ausbildungsverträgen) KI-Anwendungen etablieren, durch welche die Bürokratiebelastung für die Mitgliedsbetriebe reduziert wird.

6. Die Handwerksorganisation sieht sich in der Verantwortung, das Thema KI in die Betriebe zu tragen, Good Practice-Beispiele zu verbreiten und Chancen und Auswirkungen mit Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen sowie der Wissenschaft zu thematisieren und Lösungen im gegenseitigen Einvernehmen zu finden.

 

Der WHKT zeigt in seinem knapp 4-seitigen Positionspapier auf, wo die Künstliche Intelligenz im Handwerk bereits genutzt wird und welche Anwendungsfelder zukünftig zu erwarten sind. Das Positionspapier ist auf der Webseite des WHKT abzurufen unter www.whkt.de/presse-aktuelles/stellungnahmenpositionen oder kann per Mail angefordert werden bei martina.scharla[ ät ]whkt.de.

Von bundesweit besonderer Bedeutung:

Ausbildung von »Geprüften Restaurator/innen im Handwerk«

Nicht nur der Brand der Kathedrale von Notre-Dame de Paris hat gezeigt, wie wichtig die Arbeit handwerklicher Restauratoren ist. Es ist von besonders hoher Bedeutung, die historischen Handwerkstechniken zum Zwecke der Denkmalpflege für die zukünftigen Generationen zu erhalten. Die erst im Dezember 2019 bundeseinheitlich geschaffene Fortbildungsprüfung »Geprüfte/r Restaurator/in im Handwerk« für 15 Handwerke ist die Spitze der Fortbildung für Handwerksmeister*innen für den Kulturgütererhalt und unverzichtbar. Es ist auch Aufgabe der öffentlichen Hand, diese hochspezialisierte und aufwendige Qualifizierung zu erhalten und sich an den Kosten dafür zu beteiligen.

Die Vollversammlung des Westdeutschen Handwerkskammertages hat am 20.04.2020 ein Positionspapier unter der Überschrift »Zum Kulturgütererhalt – der Beruf „Restaurator/in im Handwerk“« verabschiedet. Dieses steht auf der Webseite des WHKT unter www.whkt.de/presse-aktuelles/stellungnahmenpositionen/ zum Download bereit und ist mit dem Stichwort »Restaurator« erhältlich per Mail an martina.scharla[ ät ]whkt.de.

Die Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld e.V. befasst sich seit rund vier Jahrzehnten mit dieser Restauratorenausbildung. Großartige Rahmenbedingungen schafft der Lernort Schloss Raesfeld als »national bedeutendes Kulturdenkmal«. Rund um die in der ehemaligen Vorburg und auf dem zugehörigen Bauhof eingerichteten Spezialwerkstätten hat sich Schloss Raesfeld zu einem Kompetenzzentrum für das restaurierende Handwerk entwickelt. »Schloss Raesfeld« gilt heute auch weit über das Handwerk hinaus als Synonym für ein Bildungskonzept, das die besondere Verantwortung des Handwerks in den Fokus stellt, und zwar für Bau- und Handwerkskultur, für die Bewahrung und Weitergabe alter Handwerkstechniken, für die Erhaltung und Restaurierung des Kulturerbes und für die Wertschöpfung und Nachhaltigkeit handwerklicher Tätigkeit. Seit den 1990er-Jahren führt die Akademie in enger Abstimmung mit den beiden NRW-Landesdenkmalämtern das bewährte Bildungskonzept mit den beiden Schwerpunkten »Denkmalpflege« (fachübergreifende Theorie für alle Handwerke) und »Restaurierung« (fachrichtungsspezifische Handwerkstradition und Restaurierungsmethoden im jeweiligen Handwerk) durch.

»Anpacken. Perspektiven schaffen.«:

WHKT veröffentlicht Fortschrittsbilanz 2019 

Der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) hat im Rahmen seiner 182. Vollversammlung am 20. April 2020 den NRW-Spitzenvertretungen der Handwerkskammern seinen Bericht für das Jahr 2019 unter dem Titel »Fortschrittsbilanz 2019« vorgestellt.

Uns war es wichtig, neben den Aktivitäten im Geschäftsjahr 2019, auch die Perspektiven in den einzelnen Themenbereichen in den Fokus zu nehmen. Denn: Wir verstehen unsere Arbeit als Interessenvertretung der nordrhein-westfälischen Handwerkskammern nicht als Momentaufnahme, sondern immer als Prozess, der die Zukunft gestaltet. Dies gilt umso mehr mit Blick auf die Corona-Krise, die alle Lebensbereiche verändert. Nur mit einem zukunftsorientierten Ansatz werden wir dieser Entwicklung gerecht.

Die umfangreiche Publikation gibt unter der Überschrift »Anpacken. Perspektiven schaffen.« Auskunft über die Leistungen und das Engagement des WHKT im Jahr 2019. Dabei prägten die Megathemen Fachkräftesicherung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit unsere Arbeit mehr und mehr.

Die Corona-Pandemie ist mitten in die Erstellung der Bilanz hineingebrochen. Sie hat Politik, Wirtschaft, das gesamte Miteinander und auch unsere Arbeit bereits entscheidend verändert. Der WHKT stellt sich seiner Verantwortung in der Krise. Wir arbeiten mit unserem Team und unseren Partnern tagtäglich daran, das nordrhein-westfälische Handwerk bestmöglich in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. Mit einem Überblick über die vom WHKT eingeleiteten Maßnahmen zur Krisenbewältigung beginnt deswegen unserer Fortschrittsbilanz.

Die »Fortschrittsbilanz 2019« des WHKT steht auf unserer Webseite unter https://www.whkt.de/downloads/publikationen/ oder unter folgendem Link als Download zur Verfügung: https://www.whkt.de/owncloud/index.php/s/0P8vp0jMEHeao5e

Corona-Krise:

Planungssicherheit für Friseurhandwerk und Fußpflege

Friseure dürfen ab dem 4. Mai 2020 ihre Salons unter strengen Hygiene- und Infektionsschutzstandards wieder öffnen. Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) plant hierzu eine Änderung der Coronaschutzverordnung (CoronaSchVO), deren Standards u.a. gemeinsam mit dem Friseur- und Kosmetikverband NRW erarbeitet wurden.

Die Pressemeldung des MAGS dazu finden Sie unter https://www.mags.nrw/pressemitteilung/gesundheitsministerium-schafft-planungssicherheit-fuer-friseurhandwerk-und.

Corona-Krise:

»Stufenweise« Öffnung der Überbetrieblichen Bildungszentren (ÜBS) unter klaren Rahmenbedingungen

Bislang waren nach der Coronaschutzverordnung öffentliche und private außerschulische Bildungseinrichtungen in NRW, aber auch bundesweit, geschlossen. Nun ist als Ausnahmeregelung eine erste Öffnung zum einen für Abschlussjahrgänge in der dualen Ausbildung und zum anderen für Lernende aus der Höheren Berufsbildung, die bis zum 31.10.2020 ihre Prüfung ablegen, wieder ermöglicht, sofern die vorgeschriebenen Hygienestandards eingehalten werden können. Dazu zählen der Abstand von 1,5 m zu anderen Lernenden und Ausbildenden sowie die Beschränkung auf nicht mehr als eine Person pro zehn Quadratmeter Raumfläche in Werkstätten oder Unterrichtsräumen. Wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern im Einzelfall nicht sichergestellt werden kann, haben alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer verpflichtend eine textile Mund-Nase-Bedeckung (zum Beispiel Alltagsmaske, Schal, Tuch) zu tragen.

Durch diese Regelung können Auszubildende noch vor ihrer Abschluss- beziehungsweise Gesellenprüfung fehlende überbetriebliche Ausbildungslehrgangswochen nachholen und z. B. unterbrochene Meisterschulen fortgesetzt werden.

Die Regelung ist in der Allgemeinverfügung des Gesundheitsministeriums NRW vom 27. April 2020 mit Wirkung zum 28. April 2020 veröffentlicht (https://www.mags.nrw/sites/default/files/asset/document/200427_internet_av_ueberbetriebliche_bildungsstaetten.pdf).

Wann weitere Öffnungen für ÜBS ermöglicht werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar. Nahezu wöchentlich werden die Entwicklungen der Corona-Infizierten beobachtet, ausgewertet und ggf. neue Entscheidungen getroffen. Der Gesundheitsschutz bleibt zu Recht oberste Priorität.

Europa:

Planänderung wegen Corona

Die Corona-Pandemie beeinflusst massiv auch die Planungen auf europäischer Ebene. Das betrifft konkret zum Beispiel die deutsche Ratspräsidentschaft, die zum 1. Juli 2020 beginnt. Hier wird Corona nicht nur Sitzungsabläufe und Veranstaltungsformate beherrschen. Es wird die Präsidentschaft auch inhaltlich dominieren. Im Vordergrund wird voraussichtlich die Frage stehen, wie die wirtschaftliche Erholung europäisch zu organisieren ist. 

Planänderungen betreffen zudem das erst Ende Januar vorgelegte Jahresarbeitsprogramm der Europäischen Kommission. Dessen Zeitpläne sind teilweise überholt, teilweise sollen Maßnahmen angesichts der Pandemie bewusst zurückgestellt werden. Voraussichtlich Anfang Mai 2020 legt die Europäische Kommission eine überarbeitete Fassung des Arbeitsprogramms vor. Wünschenswert ist, dass bei allen Maßnahmen die Folgen für Handwerk und KMU noch eindringlicher abgeschätzt werden. Das gilt für Potenziale ebenso wie für Belastungen. Möglicherweise müssen auch Maßnahmen vorgezogen werden. So erscheint es beispielsweise sinnvoll, die eigentlich für 2022 geplante Überprüfung des Beihilferechts vorzuverlegen. Vorübergehende Vereinfachungen des Rechtsrahmens waren Voraussetzung dafür, dass Leistungen wie die Soforthilfe an Unternehmen gezahlt werden können. Die beihilferechtlichen Rahmenbedingungen können die wirtschaftliche Erholung erheblich beeinflussen.

Am weitreichendsten aber sind Planänderungen, die für den 6. Mai 2020 erwartet werden. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat für diesen Tag die Vorlage eines neuen Vorschlags für einen mehrjährigen Finanzrahmen, also den Haushalt für die Jahre 2021–2027 angekündigt. Dabei geht es um große Themen wie die Finanzierung der wirtschaftlichen Erholung Europas und die Bedeutung des »Green Deal«. Zugleich beeinflusst der Haushalt möglicherweise aber auch spürbar Maßnahmen in Nordrhein-Westfalen, denn ein erheblicher Teil der Haushaltsmittel fließt bisher in die so genannte Kohäsionspolitik, im Handwerk vor allem über die Programme EFRE und ESF bekannt. Die Frage steht im Raum, inwiefern zur Bewältigung der Pandemie Verschiebungen anstehen, sei es, dass Mittel gekürzt werden, sei es, dass sich thematische Schwerpunkte verschieben.

Ausbildungskonsens NRW:

Berufliche Ausbildung im Fokus

Nachdem die Soforthilfe, das Kurzarbeitergeld, Kreditprogramme und andere Hilfsmaßnahmen zur Sicherung des Betriebsbestandes in den letzten Wochen im Vordergrund der Arbeit aller Institutionen standen, rücken nun sehr wichtige Fragen rund um Ausbildung und Prüfung wieder in den Fokus.

Der WHKT befasst sich gemeinsam mit den Partnern im Ausbildungskonsens mit der Frage der erfolgreichen Ausbildung bis zur Prüfung aufgrund der corona-bedingten Einschränkungen. Ebenso werden Überlegungen angestellt, wie Insolvenzlehrlinge ihre Ausbildung fortsetzen können, welche Hilfen es für Betriebe geben könnte und inwieweit Bildungsträger eine wichtige Rolle spielen könnten. Der Ausbildungskonsens NRW möchte und muss auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Natürlich steht auch das Ausbildungsjahr 2020/2021 im Mittelpunkt der Gespräche. Gleichwohl ist zum jetzigen Zeitpunkt eine Prognose noch viel schwieriger als in allen Vorjahren, da die Unsicherheiten in der Wirtschaft und in der Gesellschaft insgesamt besonders groß sind. Jedoch blickt das Handwerk zum jetzigen Zeitpunkt hinsichtlich der Ausbildung nicht pessimistisch in die Zukunft.

Projekt ValiKom Transfer:

Projektarbeit geht weiter dank digitaler Lösungen

Die Corona-Pandemie stellt auch das Projekt ValiKomTransfer vor neue Herausforderungen. Die Projektkammern bieten ein Validierungsverfahren an, dessen Kernelemente die Beratung der Teilnehmenden und die Bewertung ihrer beruflichen Kompetenzen sind. Die Beratung findet vorwiegend persönlich statt. Allerdings haben viele Kammern bereits vor der Corona-Krise Erfahrungen mit Beratungen per Mail, Telefon oder Video gemacht. Die Kompetenzbewertung, die durch Berufsexpertinnen und -experten durchgeführt wird, wurde bisher ausschließlich persönlich durchgeführt, was derzeit aus Infektionsschutzgründen nicht vorgesehen ist. In Online-Meetings haben die Projektkammern Lösungen erarbeitet, um auch während der Krise die Durchführung von Verfahren vorantreiben zu können. Im Hinblick auf die Beratung der Teilnehmenden profitieren die Kammern von den vorhandenen Erfahrungen mit E-Mail-, Telefon- und Video-Beratungen. Diese Möglichkeiten werden nun verstärkt genutzt.

Die Kompetenzbewertung digital durchzuführen, ist in den meisten angebotenen Berufen nicht möglich. Das betrifft insbesondere die Zuständigkeitsbereiche des Handwerks, der Landwirtschaft und der Industrie. Für Berufe, die hauptsächlich am PC ausgeübt werden, ist dies vorstellbar. Ende März wurde daher von einer Projektkammer erstmals eine digitale Kompetenzbewertung im Beruf Kaufmann/frau für Büromanagement erprobt. Mithilfe eines Tools, das Videotelefonie, das Teilen des Bildschirms und den Austausch von Dokumenten ermöglicht, konnte eine Teilnehmende während der Kompetenzbewertung durchgängig von dem Berufsexperten und dem Kammermitarbeiter beobachtet und ihre Arbeit bewertet werden. Weitere Kammern prüfen, ob es in den nächsten Wochen möglich ist, ebenfalls Testläufe für digitale Fremdbewertungen in diesem und anderen »PC-Berufen«, wie Mediengestalter/in durchzuführen. 

Auch projektinterne Veranstaltungen werden nun digital umgesetzt, soweit dies möglich ist. Eine Schulung neuer Projektmitarbeiterinnen wurde Anfang April 2020 erfolgreich als Videokonferenz durchgeführt. An dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojekt »ValiKom Transfer« sind 11 Handwerkskammern, 17 Industrie- und Handelskammern, 2 Landwirtschaftskammern, das Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk (FBH) sowie der WHKT beteiligt.