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Neues Verfahren macht Talente sichtbar: Validierung durch Kammern als neuer Weg in der Berufsbildung

Ein neues Verfahren, um berufliches Können sichtbar zu machen, das nicht während einer Ausbildung oder durch ein Studium erworben wurde, ist jetzt der Öffentlichkeit während der Tagung »Talente sichtbar machen – Validierung als neuer Weg in der Berufsbildung« am 08.10.2018 in Berlin vorgestellt worden.

Viele Menschen ohne einen Berufsabschluss bzw. Quereinsteiger erarbeiten sich im Berufsalltag zahlreiche berufliche Kompetenzen. Einen Nachweis über ihr Können besitzen sie jedoch nicht. Durch ein Validierungszertifikat von Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern können sie ihre Qualifikation und ihr Können nun sichtbar machen. Ausgestellt wird ein solches Zertifikat im Rahmen eines Validierungsverfahrens, das in den letzten drei Jahren im Verbundprojekt »ValiKom« von vier Handwerkskammern sowie vier Industrie- und Handelskammern entwickelt und erprobt wurde.

Auf der Abschlusstagung »Talente sichtbar machen – Validierung als neuer Weg in der Berufsbildung« wurden dem Fachpublikum sowohl das Verfahren als auch die Evaluationsergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung präsentiert. In fünf Fachforen hatten die rund 200 Teilnehmenden die Möglichkeit, sich über angrenzende Themen zu informieren, etwa dazu, welche Vorteile Validierung für Arbeitgeber und Beschäftigte bietet, und wie Validierung als Instrument bei der Arbeitsvermittlung genutzt werden kann.

»Das Projekt hat unsere Erwartungen absolut erfüllt. Es wurde ein standardisiertes und qualitätsgesichertes Verfahren entwickelt, das sich bestens eignet, in die Fläche gebracht zu werden«, sagt Kornelia Haugg, Leiterin der Abteilung Allgemeine und berufliche Bildung, Lebenslanges Lernen im Bundesministerium für Bildung und Forschung, das das Projekt Valikom seit Ende 2015 fördert.

Auch die Spitzenverbände der Kammern, die ValiKom initiiert haben, sind mit den Ergebnissen des Projekts zufrieden.

»Es ist sinnvoll und richtig, die vielseitigen Talente und Fähigkeiten von Menschen ohne Berufsabschluss mit einem eigenen Zertifikat sichtbar zu machen. Dafür braucht es nachvollziehbare Kriterien und ein verlässliches Verfahren, das jetzt umgesetzt wird. Am Ende nutzt das auch den Unternehmen, die die Fähigkeiten von Fachkräften nun besser beurteilen können«, erklärt Dr. Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK).

»Das Projekt hat sehr konkrete und praxisorientierte Ergebnisse geliefert. Die entwickelten Leitfäden und Handlungsempfehlungen legen den Grundstein für eine einheitliche Durchführung des Verfahrens in ganz Deutschland«, sagt Dirk Palige, Geschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (DHKT).

Um ein solches flächendeckendes Validierungsangebot für duale Berufe zu erreichen, werden mit einem Transferprojekt weitere zuständige Stellen in ganz Deutschland dazu befähigt, Validierungsverfahren für ausgewählte Berufe durchzuführen. An diesem Transferprojekt beteiligen sich rund 30 Kammern aus Handwerk, Industrie und Handel sowie Landwirtschaft.

Alle Informationen zum Projekt »ValiKom« und zum Validierungsverfahren finden Sie auf www.validierungsverfahren.de.