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Erweiterte Schulpflicht für Flüchtlinge – Folgen den Ankündigungen noch Taten?

Unstrittig ist, dass viele Geflüchtete ohne ausreichende Grundbildung nach Nordrhein-Westfalen kommen bzw. in Nordrhein-Westfalen angekommen sind und vom Schulsystem nicht aufgenommen werden, weil keine Schulpflicht besteht. Insbesondere die große Gruppe der 18–25-Jährigen bereitet allen Akteuren große Sorgen hinsichtlich der Integration in Ausbildung und Beschäftigung. Dieses Problem wollte die neue Landesregierung dadurch aufgreifen, dass sie die Schulpflicht auf diese Zielgruppe ausweitet, da viele von ihnen nur wenige Jahre ihres Lebens in einer Schule verbracht haben. Ohne Grundbildung ist ein Anschluss an das Bildungssystem mit seinen vielfältigen Angeboten nahezu unmöglich, und die Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt sind minimal und werden zukünftig immer kleiner.

Bereits zu Oppositionszeiten, dann in der Koalitionsvereinbarung und auf vielen Veranstaltungen haben Vertreter der Landesregierung verkündet, dass sie die Schulpflicht ausweiten wollen. "Das ist richtig und dringend, denn damit übernimmt das Land Verantwortung für die Zielgruppe, um sie in eigenen Bildungseinrichtungen zu qualifizieren und nicht länger dem Bund die Verantwortung zuzuschieben. Doch große Eile ist geboten, da die Flüchtlinge immer älter werden und wertvolle Bildungszeit verloren geht. Das Problem darf nicht ausgesessen werden.", so Andreas Oehme, Bildungsexperte des Westdeutschen Handwerkskammertages.