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Azubi-Ticket startet zum Sommer 2019

Auszubildende und Meisterschüler so zu stellen wie Studierende, ist ein zentrales Ziel aus Sicht der beruflichen Bildung, um die alternativen Bildungswege gleich attraktiv auszugestalten. Die Ankündigung von Verkehrsminister Hendrik Wüst, dass es ab Sommer ein Azubi-Ticket geben soll, wird als richtiger und wichtiger Schritt von den Handwerkskammern in Nordrhein-Westfalen ausdrücklich begrüßt. „Am Ende wird es darauf ankommen, wie die Konditionen wahrgenommen werden im Vergleich zu den bisherigen Verkehrsverbundtickets, zu Azubi-Tickets in anderen Bundesländern wie in Hessen, wo Auszubildende 1 Euro pro Tag zahlen, oder zum Semester-Ticket in NRW“, so Hans Hund, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertages. „Ein erster großer Fortschritt ist, dass sich die vier Verkehrsverbünde in NRW geeinigt haben, um ein einheitliches Azubiticket anbieten zu können.“

Auch wenn die Rahmenbedingungen der Aushandlungsprozesse bei den Studierenden über die AStAs andere sind, zahlen Studierende ähnlich wie Auszubildende in Hessen gut 1 Euro pro Tag für ein landesweites Ticket. Der bereits integrierte Preis für die Erweiterung des Verkehrsverbundtickets auf ganz NRW beträgt bei Studierenden 9,10 Euro pro Monat. Für Auszubildende sollen es 20 Euro werden.

Wichtig sind diese Vergleiche aus bildungspolitischen Gründen, denn der große Fachkräftemangel der Zukunft entsteht im Bereich der Fach- und Führungskräfte aus dem beruflichen Bildungssystem. Hier muss Politik, wie im Koalitionsvertrag der Landesregierung sehr gut vereinbart, alles dafür tun, dass der berufliche Bildungsweg über duale Erstausbildung in die Höhere Berufsbildung als adäquate Alternative von der Bevölkerung auch tatsächlich wahrgenommen wird. Das Azubi-Ticket ist dabei natürlich nur ein Baustein, aber ein wichtiger.

Die Konsequenz aus diesen ersten guten Schritten zur Einführung eines Azubi-Tickets in NRW lautet: „Das Azubi-Ticket muss von Jahr zu Jahr günstiger werden. Ein Ticket zu einem Preis von gut 80 Euro ist perspektivisch zu teuer, um eine Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung herzustellen“, betont WHKT-Bildungsexperte Andreas Oehme.