Aktuelle Pressemeldung

26 Mio. € jährlicher Wert des Ehrenamtlichen Engagements der Arbeitgeber für das Handwerk in NRW

Aus einer neuen Studie des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen (ifh) geht hervor, dass das ehrenamtliche Engagement der Arbeitgebervertreter des Handwerks in der Mitwirkung der handwerklichen Selbstverwaltung und im Prüfungswesen einen monetären Wert als Nettonutzen in Höhe von jährlich 26 Mio. € hat. Mehr als Dreiviertel der Arbeitgebervertreter engagieren sich zusätzlich außerhalb der Handwerksorganisation. Vorrangig sind es die Bereiche Sport / Freizeit, Brauchtum, Berufliche Interessenvertretung außerhalb des Handwerks sowie Bildung / Schule / Kindergarten, Kultur / Musik und Kirche / religiöser Bereich.

Die Ergebnisse dieser Studie mit dem Titel „Ehrenamtliches Engagement der Arbeitgeber im nordrhein-westfälischen Handwerk – Empirisches Erscheinungsbild und wirtschaftliche Bedeutung“ sind auf einer Fachveranstaltung gemeinsam mit NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart am 29. Mai 2018 in Düsseldorf vorgestellt worden. Der Minister hob den persönlichen Einsatz, die Begeisterung und das menschliche Miteinander der Ehrenamtsträger im Handwerk hervor, was er selbst immer wieder bei Terminen im Land erlebt.

Gemeinsam waren sich alle Referenten einig, dass der monetäre Aspekt nur einer unter vielen sei, um die Leistung des ehrenamtlichen Engagements zu beschreiben und zu würdigen.

Der Autor der Studie Dr. Thomä betonte auf Nachfrage, dass die Schätzung des Nettonutzens zudem sehr vorsichtig sei, da man für die Bewertung mit einem Stundensatz von 50,82 € gerechnet habe. Zudem richtete er den Blick darauf, wo sich Personen aus dem Ehrenamt mehr Unterstützung wünschen, und zwar 1. die handwerksinterne Anerkennungskultur und 2. die bessere fachliche Unterstützung durch den Ausbau ehrenamtsrelevanter Weiterbildung.

Dr. Rupert Graf Strachwitz, Direktor des MAECENATA Instituts für Philanthropie und Zivilgesellschaft aus Berlin erweiterte den Blick auf das Ehrenamt und betonte, dass es nicht etwa eine Zivilgesellschaft gebe, weil es eine Demokratie gibt, sondern es genau umgekehrt wäre. Ein bedeutender Teil des bürgerschaftlichen Engagements spiele sich nicht formell organisiert ab und darauf müssten sich die großen Organisationen wie Kirchen, Gewerkschaften, Parteien oder Verbände einstellen. Denn wir brauchen eine starke Zivilgesellschaft, wenn unsere freiheitliche, offene Gesellschaft überleben soll und dies ließe sich nicht staatlich verordnen, sondern sei getragen von Selbstermächtigung und Selbstorganisation.

Die Studie ist nachzulesen unter: www.whkt.de/service/publikationen/grundsaetzliches/

Fotos der Veranstaltung sind zu finden unter: www.whkt.de/pressefotos