Initiativen des WHKT

Im Interesse des Handwerks, in Kooperation mit Ministerien und anderen Akteuren sowie zur Stärkung der Interessenvertretung engagiert sich der WHKT in verschiedenen Projekten und ergreift Initiativen, um gemeinsam mit den Handwerkskammern oder anderen Partnern auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene Kompetenzen aufzubauen und zu transferieren, gesellschaftspolitisch wichtige Themen zu entwickeln und voranzubringen oder zum Beispiel Innovationen in das Handwerk und die Wirtschaftsselbstverwaltung zu tragen.

Förderprogramm Integration durch Qualifizierung (IQ)

Mit dem Programm werden aus Mitteln des ESF+ sowie des BMAS bundesweit Maßnahmen unterstützt, die Zugewanderten und Zuwandernden mit ausländischer Herkunft einen adäquaten Berufseinstieg ermöglichen. Das Anerkennungsgesetz sowie die Regelungen im Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) stehen dabei im Mittelpunkt. Der WHKT ist seit 2005 an den verschiedenen Förderphasen des Programms  IQ und hatte 2015 die Koordinierung für NRW übertragen bekommen. Mit der Neuausrichtung und Neustrukturierung der Förderrichtlinie IQ (2021-2027) wurde die bisherige Struktur der Landesnetzwerke und der Landeskoordinierung aufgelöst und durch Regionale Integrationsnetzwerke ersetzt. Für den Zeitraum 2023–2025 hat der WHKT die Bewilligung der Koordinierung für das Regionale Integrationsnetzwerk IQ NRW – West erhalten.

Bei der aktuellen Förderrichtlinie steht neben den Regionalen Integrationsnetzwerken die IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung und damit die individuelle Begleitung und Qualifizierung von Fachkräften mit ausländischer Herkunft in allen Berufsfeldern im Vordergrund. Digitale Beratungs- und Qualifizierungsangebote kommen dabei gemäß Förderrichtlinie zum Einsatz und werden vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit möglichst in die Regelstruktur überführt. Geprägt ist die koordinierende Arbeit des WHKT im Förderprogramm IQ durch die Administration der Fördermittel für insgesamt 16 Teilvorhaben sowie die Begleitung der Maßnahmenumsetzung. Letzteres zeichnet sich zudem durch eine enge Kooperation mit relevanten Akteuren der Migration und Integration in NRW aus. Hierzu gehören zuständige Verwaltungsstellen, Vertretungen aus Wirtschaft und Politik sowie kommunale Einrichtungen und Migrantenorganisationen in NRW.

Mit Blick auf das Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) und dem damit fest verbundenen Berufsanerkennungsgesetz kommt der beim WHKT mit Mitteln des Förderprogramms IQ entstandenen digitalen Plattform www.anerkennungsberatung-iq.de eine zentrale Bedeutung zu. Ratsuchende aus ganz NRW erreichen über die Plattform eins von insgesamt 9 IQ Anerkennungs- und Beratungsteams in NRW. Die Zuordnung erfolgt mittels Postleitzahl. Die Arbeitsagenturen vor Ort und die Regionaldirektion der BA in NRW wirken mit personeller Unterstützung an der Bearbeitung der eingehenden Beratungsfälle mit.

Weitere Informationen zum Regionalen Integrationsnetzwerk IQ NRW – West, seinen Partnern und Akteuren sowie Kontakt zur IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung, WHKT, Düsseldorf: www.iq-nrw-west.de.

Handwerk im Hafthaus

Im Rahmen der Initiative »Handwerk im Hafthaus« befassen sich der Westdeutsche Handwerkskammertag und das Ministerium der Justiz Nordrhein-Westfalen unter Beteiligung der nordrhein-westfälischen Handwerkskammern und der Justizvollzugsanstalten Heinsberg und Bochum-Langendreer - Berufsförderungsstätte - mit der Aufgabe, wie der Zugang von Haftentlassenen in den Arbeitsmarkt verbessert werden kann. Weitere Informationen unter www.handwerk-im-hafthaus.de.

MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen

Die Welt ist in Bewegung und verändert sich rasant. Alle Weichen stehen auf Nachhaltigkeit. Im Zuge dieses Veränderungsprozesses sind Handwerksbetriebe gefordert, ihr bisheriges Mobilitätsverhalten zu hinterfragen und im Sinne der Nachhaltigkeit neu auszurichten.

Der »MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen« unterstützt in diesem Rahmen die Etablierung nachhaltiger betrieblicher Mobilität in Handwerksbetrieben. Mit dem Projekt ergänzt der WHKT das bestehende Angebot des Zukunftsnetz Mobilität NRW.

Ziel des Projektes ist, Handwerksbetriebe unter Einbindung der projektbeteiligten Handwerkskammern dafür zu sensibilisieren, die eigene betriebliche Mobilität zu überdenken und durch die Einführung entsprechender Maßnahmen nachhaltig zu verändern. Der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen versteht sich dabei als Backoffice bzw. Servicepartner der Handwerkskammern, in deren Kompetenzbereich die Durchführung einzelbetrieblicher Beratungen liegt. Für die Handwerkskammern werden speziell zugeschnittene Informations- und Beratungsinstrumente, die zur Stärkung nachhaltiger betrieblicher Mobilität in Handwerksbetrieben beitragen, entwickelt.

Der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen wird durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. | www.mobilityhub-handwerk.de >

Innovationspreis Handwerk NRW

Der Innovationspreis Handwerk des Landes NRW würdigt alle zwei Jahre innovative Produkte und Verfahren, die gerade kleinere und mittlere Unternehmen des Handwerks auszeichnen und sie fit für die wirtschaftlichen und technischen Herausforderungen der Zukunft machen. Insbesondere in Zeiten der Transformation, der hohen Energiekosten, der Herausforderungen des Klimawandels und eines hohen Fachkräftebedarfs, sind Innovationen ein wichtiges Erfolgskriterium für die gesamte Wirtschaft.

Die besten Ideen würdigt das Wirtschafts- und Klimaschutzministerium mit dem »Innovationspreis Handwerk« des Landes Nordrhein-Westfalen. Der mit jeweils 10 000 Euro dotierte Preis wird seit 2019 alle zwei Jahre an herausragende Betriebe in der Kategorie weniger als zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und an Unternehmen mit mindestens zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vergeben. In 2023 wird erstmals zusätzlich ein Sonderpreis für Innovationen in den Bereichen Energieeinsparung und Klimaschutz ausgelobt.

Teilnehmen können Unternehmen, die in Nordrhein-Westfalen als Betrieb bei der Handwerkskammer in der Handwerksrolle eingetragen sind. Bei den Bewerbungen wird der Neuigkeitswert für die Wirtschaft und Branche genauso betrachtet wie die ökonomische Verwertbarkeit der Innovation und die betriebliche und außerbetriebliche Wirkung. Unternehmen können sich mit ihren Entwicklungen digital für die Teilnahme anmelden. Eine Expertenjury des Landes wertet die Beschreibungen der eingereichten Innovationen aus und identifiziert die Preisträger.

Die nächste Verleihung des Innovationspreises Handwerk NRW findet am 1. Dezember 2023 mit finanzieller Unterstützung durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW statt - organisiert und realisiert vom WHKT.

Weitere Informationen unter www.whkt.de/innovationspreis-handwerk-nrw-2023

Meistertag NRW

Der Titel »Handwerksmeister«/»Handwerksmeisterin« ist das Qualitätssiegel in Deutschland. Aktuell ist er – nicht nur im politischen Raum aufgrund des Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmens – als gleichwertig zu akademischen Abschlüssen anerkannt. Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat erneut gezeigt, dass Deutschland dank des dualen Bildungssystems, welches ohne den Handwerksmeister nicht existieren könnte, erfolgreich durch die Krise gegangen ist und sich wesentlich besser als andere Länder behaupten konnte. Da dies alles in der Öffentlichkeit viel zu wenig anerkannt wird, hat der Westdeutsche Handwerkskammertag erstmals im Jahr 2012 in einer unterhaltsamen Veranstaltung »Meistertag NRW« junge Meisterinnen und Meister gefeiert und in den Mittelpunkt gestellt. Aufgrund des großen Erfolges der Veranstaltung wird diese nunmehr jährlich fortgesetzt. | www.meistertag-nrw.de >

Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW

Der WHKT hat im Jahr 2014 mit Unterstützung des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministeriums begonnen, das Ehrenamt stärker zu würdigen und mit der Veranstaltungsreihe »Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW« begonnen. Hintergrund ist die Tatsache, dass Handwerk nicht nur eine Wirtschafts-, sondern auch eine relevante Gesellschaftsgruppe in Deutschland darstellt. Handwerker, sei es Arbeitnehmer oder Arbeitgeber, sind geprägt von einem eigenen Ethos und einem eigenen Lebensstil. Handwerk heißt, etwas um seiner selbst Willen gut zu machen, wie es der amerikanische Philosoph Richard Sennett formuliert hat. Zu dieser besonderen Gesellschaftsgruppe Handwerk gehört untrennbar ein besonderes ehrenamtliches Engagement, da die Organisationen des Handwerks ohne dieses Engagement nicht bestehen könnten. Und Umfragen haben darüber hinaus ergeben, dass Handwerker nicht nur in ihren Organisationen überdurchschnittlich ehrenamtlich engagiert sind, sondern auch in allen gesellschaftlichen Bereichen, in Kirchen, Brauchtumsvereinen, Sportvereinen und vielen anderen mehr. | www.ehrenamt-handwerk-nrw.de >

DesignTalente Handwerk NRW

Der Westdeutsche Handwerkskammertag organisiert mit finanzieller Unterstützung und gemeinsam mit dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen alle zwei Jahre den Wettbewerb »DesignTalente Handwerk NRW« für junge Handwerkerinnen und Handwerker unter 31 Jahren. Die Schirmherrschaft hat NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst persönlich inne. Im Gegensatz zu MANUFACTUM/Staatspreis NRW, handelt es sich bei DesignTalente um einen reinen Handwerkswettbewerb. Ziel ist die Förderung und Anerkennung junger DesignTalente im Handwerk sowie die öffentlichkeitswirksame Bekanntmachung der Gestaltungspotentiale - auch vor dem Hintergrund der Fachkräftesicherung. Die Preisverleihung und Ausstellung fand 2022 unter Beteiligung von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur in der Handwerkskammer zu Köln mit großem Erfolg statt. In insgesamt sechs Themenbereichen haben sich die jungen Handwerkerinnen und Handwerker aus NRW beworben und dem Urteil der Fachjury gestellt.  Das Preisgeld je Themenbereich plus eines Sonderpreises beträgt jeweils 3.000 Euro. Die Anmeldung erfolgt über den WHKT, der den Wettbewerb und die Ausstellung organisiert sowie die Jurysitzung ausrichtet. Nach der Jurysitzung werden die Nominierten, dass heißt die zur Ausstellung zugelassenen Arbeiten, auf der Internetseite zum Wettbewerb eingestellt. Details zu den Preisträgerinnen und Preisträgern 2022 sowie zum Katalog: www.designtalente-handwerk-nrw.de

Deutsche Meisterschaft im Handwerk – DMH

Gefördert wird die Deutsche Meisterschaft im Handwerk – DMH (nicht der Wettbewerb selbst), der immer am letzten Samstag im Oktober stattfindet. In diesem Rahmen werden die besten Nachwuchsgesellinnen und Nachwuchsgesellen geehrt, die sich auf Landesebene (nach Innung- und Kammerbene) als Beste durchgesetzt haben (über Arbeitsproben oder Neubewertung von Gesellenstücken). | mehr lesen >

Entwicklung einer Ehrenamtsakademie Handwerk in NRW

Mit der Entwicklung der »Ehrenamtsakademie Handwerk NRW« (EAH) hat sich der WHKT der Nachwuchsgewinnung in der handwerklichen Selbstverwaltung gestellt. Ziel der bis November 2021 dauernden Initiative war, eine Plattform für das Ehrenamt in der nordrhein-westfälischen Handwerksorganisation zu schaffen, um Nachwuchs für ein ehrenamtliches Engagement in der Handwerksorganisation zu interessieren, zu begeistern und durch Weiterbildungs- und Netzwerkangebote zu fördern. Um die EAH über das Ende der Initiative hinaus zur zentralen Anlaufstelle für das Ehrenamt im nordrhein-westfälischen Handwerk zu machen, wurden in der Aufbauphase gemeinsam mit den Partnern konkrete Bedarfe der Engagierten erörtert sowie entsprechende Angebote ermittelt und erprobt. Seit 2022 sind die Angebote der EAH fest mit der Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld verbunden. Der Aufbau der Ehrenamtsakademie wurde unterstützt vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. | www.ehrenamtsakademie-handwerk.de

ValiKom Transfer – Aufbau von Kompetenzzentren zur Durchführung von Validierungsverfahren für duale Berufe bei zuständigen Stellen

Im BMBF-geförderten Vorgängerprojekt »ValiKom« wurde ein standardisiertes Validierungsverfahren entwickelt und erprobt, mit dem Berufskompetenzen, die außerhalb des formalen Berufsbildungssystems erworben wurden, in Bezug auf einen anerkannten Berufsabschluss bewertet und zertifiziert werden können. Vier Handwerkskammern und vier Industrie- und Handelskammern haben das Verfahren entwickelt und mit 164 Teilnehmenden erprobt. Mit dem Folgeprojekt »ValiKom Transfer« wurden für ausgewählte duale Ausbildungsabschlüsse bundesweit weitere Kammerstandorte aufgebaut, an denen Validierungsverfahren durchgeführt werden. Neben Handwerkskammern sowie Industrie- und Handelskammern sind auch Landwirtschaftskammern am Projekt beteiligt. Damit wird ein flächendeckendes Angebot errichtet, damit Personen, die an der Validierung ihrer Berufskompetenzen in dualen Berufen interessiert sind, in zumutbarer Entfernung eine Kammer als zuständige Validierungsstelle vorfinden. Ziel ist es, für über 30 Berufe aus Industrie, Handel, Handwerk und Landwirtschaft Validierungsverfahren vorzubereiten und anzubieten. | weiterlesen >

Fachkräfte für NRW: Pilotprojekt Elektronikerinnen und Elektroniker aus Jordanien und Ägypten

Die neuen Verfahren und Prozesse nach Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG von 2020) bieten gerade auch kleinen und mittleren Handwerksbetrieben gute Chancen, in Drittstaaten Fachkräfte für sich zu finden. Um diese Chancen nutzbar zu machen, hat der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) mit Mitteln des Ministers für Bundesangelegenheiten, Europa und Internationales des Landes Nordrhein-Westfalen und Beteiligung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW sowie der Bundesagentur für Arbeit ein Pilotprojekt gestartet. Ziel des Vorhabens »Fachkräfte für NRW: Pilotprojekt Elektronikerinnen und Elektroniker aus Jordanien und Ägypten« – welches noch bis Ende 2023 läuft – ist, die Unterstützung und Begleitung von zirka 20 Fachkräften aus Jordanien und Ägypten, die über eine anerkennbare Berufsqualifikation  des Handwerks im Fachbereich Energie- und Gebäudetechnik verfügen. Diese sollen in den beiden Herkunftsländern identifiziert, sprachlich und interkulturell vorbereitet werden sowie im Rahmen des beruflichen Anerkennungsverfahrens, der Visastellung und der Einreise nach Deutschland, die nötige Begleitung erfahren. Zudem sollen geeignete Betriebe in NRW identifiziert und begleitet werden. Hinweise zum Vorhaben sowie dem Sachstand: www.whkt.de/fachkraefte

HANDWERKimWIEDERAUFBAU

Um mehr Handwerksbetriebe für den Wiederaufbau in den von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Gebieten zu gewinnen, hat das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen zusammen mit dem Westdeutschen Handwerkskammertag im Jahr 2022 die Initiative HANDWERKimWIEDERAUFBAU ins Leben gerufen. Zentrales Ziel ist es, mehr Handwerksunternehmen und Sachverständige – insbesondere aus den nicht vom Hochwasser betroffenen Bundesländern und dem benachbarten Ausland – für den Wiederaufbau der von Starkregen- und Hochwasserkatastrophe geschädigten privaten wie öffentlichen Infrastrukturen in Nordrhein-Westfalen zu gewinnen und damit die verschiedenen relevanten Akteure für den Wiederaufbau miteinander zu vernetzen. Eine wichtige Rolle dabei spielt die von der Handwerkskammer Koblenz initiierte digitale Plattform www.handwerk-baut-auf.de, die im Rahmen der Initiative fortentwickelt und für die betroffenen Regionen in Nordrhein-Westfalen ausgebaut wird. Durchgeführt wird die Initiative von der Handwerkskammer zu Köln.

ERASMUS+: PERSPEKTIVE

Das Projekt zielt auf die Förderung berufsbezogener Kompetenzen von Inhaftierten ab. Innovative Werkzeuge, die im Rahmen des Vorhabens und basierend auf den Erkenntnissen verschiedener Vorläuferprojekte ausgearbeitet werden, sollen einen weiteren Beitrag zur Wiedereingliederung der ehemaligen Gefangenen leisten. So möchte das Projekt PERSPEKTIVE Zugänge in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt erleichtern und die Motivation von Gefangenen stärken.

Unter Koordinierung des WHKT beteiligen sich weitere zehn operative Partner aus Deutschland, Österreich, Italien, Island, Griechenland, Rumänien und der Türkei sowie fünf assoziierte Haftanstalten an diesem Vorhaben. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, das PERSPEKTIVE-Handbuch zu erstellen, das PERSPEKTIVE-Magazin zu veröffentlichen und das PERSPEKTIVE-Expertennetzwerk aufzubauen.

Das Handbuch dient der Stärkung sozialer Kompetenzen auf Grundlage erlebnispädagogischer Ansätze. Mit Hilfe des Magazins wird der Abbau von Vorurteilen möglicher Arbeitgeber gegenüber Inhaftierten gefördert und die Hemmschwelle zur Beschäftigung ehemaliger Inhaftierter abgebaut.

ERASMUS+: NEXT STEPS

Das Projekt zielt darauf ab, den Zugang von ehemaligen Inhaftierten zum Arbeitsmarkt zu verbessern. Die Projektpartner erarbeiten enge Kooperationen der in den teilnehmenden Projektländern Deutschland, Österreich, Italien und Portugal zu beteiligenden zentralen regionalen Akteure (Haftanstalten, Betriebe, berufliche Weiterbildungseinrichtungen, ehrenamtliche Begleitung, weitere unterstützende Akteure wie z.B. Kammerorganisationen u.a.). Mit diesen Netzwerken wird eine Prozesskette erarbeitet, entlang derer diese zentralen regionalen Akteure eng zusammenarbeiten und damit einerseits einen Beitrag zur Integration und Resozialisierung ehemaliger Inhaftierter leisten und anderseits diese motivierten und zum Teil bereits gut qualifizierten Fachkräfte auf dem Weg in den ersten Arbeitsmarkt begleiten und unterstützen. Zur Unterstützung dieses Vorhabens produzieren die Projektpartner hilfreiche Tools wie etwa eine Betriebs- und Ehrenamtsdatenbank sowie pädagogische Handreichungen für Vollzugsbedienstete. Der WHKT ist für die Koordinierung des Vorhabens verantwortlich. | www.whkt.de/nextsteps >

ERASMUS+: CAMPLUS

Das Vorhaben befasst sich mit der Herausforderung der Eingliederung von Zugewanderten bzw. Geflüchteten. Diese werden in vielen europäischen Ländern häufig stigmatisiert und von politischen Entscheidungsträgern oft vernachlässigt. Damit deren Integration erfolgreich möglich ist, sollen sie bereits in den Flüchtlingslagern am Herkunftsort auf die Einwanderung vorbereitet werden. Ziel der Initiative ist es daher, deren Kompetenzen bei ihrer persönliche Entwicklung zu stärken und dadurch mittelfristig auch die Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen. Das Projekt steht unter französischer Leitung unter Beteiligung von Partnerorganisationen aus Griechenland, Italien, Deutschland, den Niederlanden und dem Irak. Aufgabe des WHKT ist hier insbesondere die Entwicklung einer digitalen Lernplattform.

ERASMUS+: e-SELLER

Die Initiative unter der Kurzbezeichnung e-SELLER zielt darauf ab, den Digitalisierungsprozess insbesondere im Vertrieb zu fördern und KMU dabei zu unterstützen, die im Zuge der digitalen Transformation der Wirtschaft neu entstehenden Anforderungen zu erfüllen und sich an die verändernden Arbeitsbedingungen anzupassen. Sechs europäische Organisationen aus Griechenland, Polen und Deutschland entwickeln zu diesem Zweck gemeinsam ein effektives Trainingsprogramm für Ausbildungspersonal und Betriebe, welches durch eine vorige Analyse genau auf die Bedürfnisse und Herausforderungen von Beschäftigten abgestimmt ist und digitale Bildungsinhalte integriert. Der WHKT ist für die Koordinierung des Vorhabens verantwortlich. | www.e-seller.erasmus.site/de/ >

BBP-Projekt WHKT/VETA Tansania

Im April 2017 startete das Berufsbildungspartnerschaftsprojekt »Dual Apprenticeship Training and Development in Agriculture Technology« (DAT²) in Tansania. In Kooperation mit der Vocational Education and Training Authority (VETA) aus Tansania verfolgt der WHKT das Ziel, an ausgewählten Bildungszentren die duale Berufsausbildung von Land- und Baumaschinenmechanikern einzuführen. Dies gelang bereits an einem Bildungszentrum in der ländlichen Region Manyara im Zentrum des ostafrikanischen Landes. So beginnen dort seit 2019 jährlich etwa 25 junge Menschen ihre duale handwerkliche Berufsausbildung. Mehrere Weiterbildungsangebote für Kleinbauern und regionale Handwerksbetriebe ergänzen das über dieses Projekt entwickelte Angebot. Nach der erfolgreichen dreijährigen Anlaufphase läuft seit 2020 die zweite Projektphase mit dem Ziel, die Ausbildung auf weitere Standorte auszuweiten. Seit Februar 2022 wird die Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechaniker bei der VETA landesweit dual angeboten. Das Projekt wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung über die sequa gGmbH gefördert. | Kurzfilm »Empowering Tanzanian Youth – Duale Ausbildung für Landmaschinenmechaniker in Tansania«: https://youtu.be/S3mwhf-xds8 >


Beendete Initiativen

Innovationsdialog Handwerk in NRW

Mit dem zu Beginn des Jahres 2022 gestarteten Projekt »Innovationsdialog Handwerk in NRW« analysierte der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) die vier Themenbereiche Fachkräftesicherung, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Innovationsverhalten in nordrhein-westfälischen Handwerksbetrieben und zeigt die Herausforderungen und Chancen der Transformationsprozesse auf. Der Ursprung dieses Innovationsdialogs liegt in der Umsetzung der Empfehlung der Enquetekommission »Zukunft von Handwerk und Mittelstand in Nordrhein-Westfalen«. Dabei identifizierte das Projekt unter Einbindung von Handwerksorganisationen, Forschungseinrichtungen und ausgewählten Betrieben Zukunftsaufgaben für das Handwerk. Denn klar ist: Der Wandel von Umwelt, Gesellschaft und Arbeitswelt ist unaufhaltsam. Er stellt viele Bereiche des Handwerks heute schon vor große Herausforderungen und wird auch in den kommenden Jahren nicht an Bedeutung verlieren. Es bedarf also neuer Wege des Denkens und Handelns, um konkrete Maßnahmen zu realisieren und die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Bestehende innovative Modelle und Betriebe dienen hierbei als Referenzpunkte. Die Erkenntnisse und Ergebnisse des im Dezember 2023 beendeten Projekte wurden in vier Publikationen veröffentlicht, die auf der Projektwebseite online stehen. | www.innovationsdialog-handwerk.nrw

ERASMUS+: LET´S CAMPAIGN

Das Konsortium unter Leitung einer italienischen Organisation aus dem Bauhandwerk befasste sich mit der Aufgabe, die berufliche Bildung bei jungen Menschen und ihren Familien in verschiedenen europäischen Ländern zu fördern und sie dazu ermutigen, eine qualifizierte Berufsbildung zu absolvieren, mit der sie ihre Kompetenzen stärken und den hohen Qualifikationsbedarf des Arbeitsmarktes decken können. Die weiteren beteiligten Projektorganisationen waren in Spanien, Deutschland, Slowenien, Litauen, Österreich, Griechenland und Belgien ansässig. | www.scuolacostruzionivicenza.it/progetto-lets-campaign >

Netzwerk IQ – Koordinierung im Handlungsschwerpunkt 2 und 3 (2019–2022)

Das bundesweite Förderprogramm »Integration durch Qualifizierung (IQ)« zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mit Migrationshintergrund ab. In jedem Bundesland existiert eine Koordinierungsstelle für die Umsetzung und Mittelverwaltung im Förderprogramm IQ. Der WHKT hat die Koordinierung für NRW übernommen und ist damit gleichzeitig Zuwendungsempfänger für die Fördermittel in NRW und Ansprechpartner für das BMAS sowie für weitere strategische Partner auf Landes- und Bundesebene. Maßgebliche Impulse zur strategischen Ausrichtung des Landesnetzwerks, der Aufbau- und die Ablauforganisation, die Öffentlichkeitsarbeit sowie die Gesamtarchitektur des Netzwerks gehen von der Landeskoordinierung aus. Die Landeskoordinierung ist verantwortlich für das Monitoring, die Ziel- und Arbeitsplanung der Teilprojekte, das Controlling und das Berichtswesen gegenüber dem Mittelgeber. Inhaltlich stehen im Förderprogramm IQ die berufliche Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen im Kontext des Anerkennungsgesetzes sowie hierfür ggfs. notwendige Qualifizierungsmaßnahmen im Vordergrund. Weitere Themen sind die interkulturelle Kompetenzentwicklung insbes. in der Arbeitsverwaltung, in kommunalen Einrichtungen und KMU. Ab Mitte 2020 kommt der Aufbau einer Regionalen Koordinierungsstelle für die Fachkräfteeinwanderung hinzu.

Netzwerk IQ – Teilprojekt: Anpassungs- und Nachqualifizierungen im Kontext des Anerkennungsgesetzes (2019–2022)

In enger Abstimmung mit den zuständigen Stellen (insbesondere Kammern) werden individuelle Anpassungsqualifizierungen organisiert und finanziert. Hierzu gehört auch die Unterstützung individueller Bedarfe wie z.B. bei Fahrtkosten, Lehrgangsmaterialien, etc. Das praktizierte Modell und der Prozess der Zusammenarbeit mit den Kammern wurde bereits verschiedentlich auf Bundesebene als gutes Beispiel vorgestellt.

Netzwerk IQ – Teilprojekt: Mobile Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung (2019–2022)

Im Rahmen der Fachkräftesicherung berät das mobile Team zur Anerkennung und Qualifizierung auf der Grundlage des Gesetzes über die Feststellung der Gleichwertigkeit von Berufsqualifikationen (BQFG) in ganz Nordrhein-Westfalen. Ziel ist die Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsausbildungen. Die Mobilität der Beratung wird durch digitale Lösungen umgesetzt und dient der Schließung vorhandener Lücken in der örtlich gebundenen Beratungsstruktur. Ratsuchende können sich direkt online über die 10-sprachige Web App anmelden und können zeitlich und örtlich ungebunden digital beraten werden. Ergänzt wird das digitale Angebot durch telefonische Kontakte. Die enge Kooperation mit Arbeitsagenturen und Jobcentern und der direkte Austausch mit der Zentralen Servicestelle Berufsanerkennung (ZSBA) runden das Angebot ab.

Netzwerk IQ – Teilprojekt: Mobiles Schulungsteam Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung (2019–2022)

Als Pendant zum mobilen Anerkennungsteam im WHKT führt das mobile Schulungsteam Schulungen und Beratungen von Multiplikatoren im Themenfeld der beruflichen Anerkennung und des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes landesweit in NRW durch.

NetQA – Netzwerk Qualifikationsanalyse

Das BMBF-geförderte Verbund-Projekt » NetQA – Netzwerk Qualifikationsanalyse« förderte von Januar 2019 bis Dezember 2022 zuständige Stellen im Anerkennungsverfahren bei fehlenden schriftlichen Belegen. Unterstützungsangebote wie Schulungen, Angebote zur Vernetzung und finanzielle Kostenübernahme von Qualifikationsanalysen gemäß § 14 BQFG gab es bis Ende Dezember 2022.

ERASMUS+: Wir machen Europas Bürger finanzfit (FINANZFIT)

Nicht selten verfügen Jugendliche und junge Erwachsene über lückenhafte Kenntnisse grundlegender Bereiche der privaten wirtschaftlichen Lebensführung wie beispielsweise Vermögensverwaltung, Kreditwesen, Sparformen, private Absicherung oder Altersvorsorge. Gerade nach dem Übergang von der Schule in das Berufsleben sollten junge Menschen aber bereits »finanzfit« sein, um sich voll auf die berufliche Qualifizierung konzentieren zu können. Aufgabe der Projektpartnerschaft »Basic economic training for European adults« (FINANZFIT) war es daher, Informationen zu diesen Themenfeldern in den teilnehmenden europäischen Staaten zu recherchieren, zielgruppengerecht aufzubereiten sowie auf einer digitalen Lernplattform zur Verfügung zu stellen. Die Koordinierung dieser Partnerschaft lag beim WHKT, der das Vorhaben zusammen mit Partnerorganisationen aus Österreich, Italien, der Türkei, Griechenland, Schweden und Deutschland umsetzte. Das Vorhaben endete antragsgemäß Ende Februar 2022 und wird gegenwärtig von der Nationalagentur »Bildung für Europa« beim Bundesinstitut für Berufsbildung evaluiert. | www.whkt.de/finanzfit >