Ausländische Märkte bieten den rund 200.000 Handwerksbetrieben in NRW vielfältige Potenziale. Während derzeit ca. 10 Prozent der Umsätze im Handwerk auf außenwirtschaftliche Tätigkeiten zurückzuführen sind, geht man gar von der Möglichkeit einer Verdopplung der gesamten Außenwirtschaftsumsätze aus. Ob private Renovierungen, große Bauvorhaben oder Qualität im Maschinenbau, handwerkliche Kompetenz aus NRW wird im Ausland sehr geschätzt. Betriebe gelangen durch ihr Auslandsengagement nicht nur zu lukrativen Aufträgen, sie haben darüber hinaus die Möglichkeit, die Auslandserfahrung ihrer Mitarbeiter zu stärken und ihre Teams um ausländische Fachkräfte zu erweitern. »Dies sind klare Gewinnfaktoren für die Attraktivität eines Unternehmens als Arbeitgeber«, so Andreas Ehlert, Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf in seinem Grußwort bei der hybriden Veranstaltung »Handwerk wächst. International«.

Der Beitrag, den Handwerksunternehmen weltweit leisten, sei von immenser Bedeutung: »Das Handwerk ist die größte Klimaschutzorganisation der Welt«, betont NRW-Staatssekretär Christoph Dammermann. »Erfahrungen des Handwerks mit nachhaltigen, energieeffizienten Produkten und Dienstleistungen sind international sehr gefragt und werden im Zuge der Klimawende auch international voraussichtlich wachsen«, so Hans-Joachim Hering, Vorsitzender der LGH.

Neben den vielfältigen Chancen dürfen die Herausforderungen für Betriebe bei ihrer Geschäftsanbahnung im Ausland jedoch nicht außer Acht gelassen werden. Bürokratische Hürden, steuer- und sozialversicherungsrechtliche Fragen sowie Visaangelegenheiten zählen zu den häufigsten Herausforderungen für Handwerksbetriebe. Das Beratungsangebot der Handwerkskammern und Fachverbände sei hier unabdingbar: „Es gibt nach meinem Kenntnisstand keine anderen als die Außenwirtschaftsberaterinnen und -berater der Handwerkskammern und Fachverbände, die diese Kompetenz haben“, so Karl-Martin Fischer, Handwerksbeauftragter & Senior Manager Ausländisches Wirtschaftsrecht bei der GTAI. Auch auf die konkreten Förderangebote des Landes für das Handwerk weist Felix Neugart, Geschäftsführer der NRW.Global Business GmbH, in diesem Zusammenhang hin.

Die teilnehmenden Handwerksunternehmer bestätigen, dass ihre Auslandstätigkeit eine enorme Bereicherung für ihre Betriebe und Mitarbeiter darstellt und wesentlich zur Innovationsfähigkeit und dem Erfolg ihres Unternehmens beiträgt. Sie raten auch anderen Unternehmen dazu, offen und mutig zu sein und die Chancen, die ihre Produkte und Dienstleistungen bieten, mit Hilfe der Unterstützungsangebote auf ausländischen Märkten zu platzieren.

Es gehe nun darum, die Potenziale des Handwerks im Ausland weiter auszuschöpfen und Handwerksunternehmen weiterhin bestmöglich bei ihren Internationalisierungsvorhaben zu unterstützen. Dabei müsse zukünftig auch das Thema der Fachkräftesicherung im Handwerk vermehrt in den Fokus rücken, nicht zuletzt um auch außenwirtschaftliche Chancen noch intensiver nutzen zu können, betont Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertags und der LGH.

Die Außenwirtschaftsberaterinnen und -berater der Handwerksorganisation sind in all diesen Fragen erste Ansprechpartner für Unternehmen. Sie werden unterstützt durch die Koordinierungsstelle Außenwirtschaft der LGH, ein Projekt der Handwerkskammern und des NRW-Wirtschaftsministeriums. Weitere Informationen zur Veranstaltung und zum Netzwerk NRW Handwerk international finden Sie unter www.handwerk-international.nrw.